DE4440206A1 - Verfahren zum Beurteilen der Faserbandqualität in einer Textilmaschine - Google Patents
Verfahren zum Beurteilen der Faserbandqualität in einer TextilmaschineInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Überwachen bzw.
Steuern des Betriebs einer faserbandverarbeitenden Textilma
schine, wie beispielsweise einer Spinnmaschine oder derglei
chen. Insbesondere betrifft die Erfindung ein Verfahren zum
Beurteilen der Faserbandqualität in einer Textilmaschine, wo
bei das Verfahren in der Lage ist, zu beurteilen, ob eine
einen schlechten Betriebszustand aufweisende und/oder ein
mangelhaftes Arbeitsergebnis zeigende Spindel selbst defekt
ist oder nicht.
Bei einer Spinnmaschine zum Verarbeiten von Faserband in Fa
den weist ein einziger Maschinenrahmen eine große Anzahl an
Spindeln (Spinneinheiten bzw. Spinnstellen) auf. Jede Spinn
stelle ist mit einer Verzugseinheit zum Verstrecken bzw. Ver
ziehen von der Spinnstelle zugeführtem Faserband, einer Düse
zum Verspinnen des verzogenen Faserbandes in Faden, einer
Aufspuleinheit zum Aufwickeln des gesponnenen Fadens zu einer
Auflaufspule und einem Fadenreiniger zum Überwachen des Fa
dens beispielsweise auf Fadenfehler, wie Dickstellen oder
dergleichen versehen. Der Fadenreiniger ist hierbei zwischen
der Düse und der Aufspuleinheit angeordnet.
Vor dem Herstellungsschritt, der das Verarbeiten des
Faserbandes in Faden umfaßt, ist ein Schritt zum Erzeugen des
Faserbandes vorgesehen. Zum Zuführen des Faserbandes von der
faserbandherstellenden Einrichtung bzw. Maschine zu der
Spinnmaschine wird ein zylindrischer Behälter, der als Kanne
bezeichnet wird, verwendet. In einer üblichen Textilmaschine
wird eine Kanne für jede Spinnstelle zugeführt. Ein einziger
Austausch einer vollen gegen eine leere Kanne kann hierbei
die Produktion von Faden über zwei bis drei Tage an der zuge
hörigen Spinnstelle mit dem in der vollen Faserbandkanne ent
haltenen Faserband ermöglichen.
Bei der Spinnmaschine wird in jeder Spinnstelle der
Betriebszustand und die Qualität des Fadens überwacht, wobei
Statistiken aus den so gesammelten Informationen erstellt
werden. Beispielsweise wird die Anzahl an Fadenproduktions-
bzw. Arbeitsunterbrechungen an einer Spinnstelle erfaßt. Aus
der Fadendicke wird der Grad der Änderung (Gleichförmigkeit)
in der Fadenungleichmäßigkeit bzw. die Abweichung von der Fa
dengleichmäßigkeit bestimmt. Die Anzahl der Arbeitsunterbre
chungen beinhaltet nicht nur die Anzahl an Unterbrechungen,
die aus einem Vollbewickeln der Auflaufspule oder aus einer
Zwangsunterbrechung (beispielsweise auf Grund eines Abschal
tens der Spinnstelle oder der Maschine) resultieren, sondern
auch die Anzahl (oder den Prozentsatz) an Unterbrechungen auf
Grund von künstlichen Fadenbrüchen infolge einer Dick- oder
Dünnstelle bzw. infolge eines anderen die Fadenqualität min
dernden Fehlers oder infolge eines natürlichen Fadenbruches.
Ob die Arbeitsbedingungen jeder Spinnstelle gut oder schlecht
sind, kann durch die Fadenqualitätsinformation, die Informa
tionen hinsichtlich der aufgetretenen Fadenbrüche, der Faden
gleichförmigkeit usw. umfaßt, beurteilt werden. Bei einer
Spinnstelle, die eine Abnormalität bzw. Abweichung in ihrer
Fadenqualitätsinformation enthält, kann angenommen werden,
daß ein Fehler vorhanden sein wird. Die Anzahl an Unterbre
chungen infolge eines künstlichen Fadenbruches auf Grund ei
nes Fadenfehlers kennzeichnet, wie oft der Faden mittels ei
ner Trenneinrichtung, die an jeder Spinnstelle vorgesehen
ist, im Falle eines Auftretens eines die Qualität des Fadens
mindernden Fadenfehlers (beispielsweise einer Dick- oder
Dünnstelle, eines Knoten oder dergleichen) durchtrennt worden
ist.
Die Qualität eines Fadens hängt ebenso von der Qualität des
eingesetzten Materials in Form des Faserbandes, ab. Wird Fa
serband mangelhafter Qualität einer Spinnstelle zugeführt, so
wird auch ein schlechtes Ergebnis in der vorstehend erwähnten
Fadenqualitätsinformation erscheinen. Wenn in diesem Falle
auf Basis der Verschlechterung der Fadenqualitätsinformation
von einer Spinnstelle angenommen wird, daß sie defekt sei und
daraufhin eine Inspektion sowie eine Justierung der Spinn
stelle durchgeführt wird, kann es zwar möglich sein, daß ir
gendein Fehler während der Inspektion bzw. Justierung gefun
den wird, jedoch keine Verbesserung in dem Betriebsverhalten
dieser Spinnstelle beobachtet werden kann. Mit anderen Worten
war die für die Inspektion und die Einstellung eingesetzte
Arbeit umsonst.
Es ist demzufolge Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein
Verfahren zum Beurteilen der Qualität von Faserband in einer
Textilmaschine vorzusehen, wobei das Verfahren in der Lage
sein soll, die vorstehend erwähnten Probleme zu lösen und zu
beurteilen, ob in einer Spinnstelle, deren - Betriebszustand
schlecht ist, ein Defekt vorhanden ist. Dabei soll das Ver
fahren den Aufwand an Inspektions- und Justierungsarbeit bei
einer nicht defekten Spinnstelle vermeiden.
Um die vorstehend erwähnte Aufgabe zu lösen, werden gemäß der
vorliegenden Erfindung Statistiken hinsichtlich der Faden-
bzw. Garnqualitätsinformation, die die Anzahl an Arbeitsun
terbrechungen infolge von Fadenbrüchen, die Fadengleichmäßig
keit usw. umfaßt, für jede Spinnstelle erstellt. Anschließend
wird eine Spinnstelle bestimmt, die eine Störung in der
Fadenqualität aufweist. Aus der Form der zeitlichen Ver
änderung in der Fadenqualitätsinformation dieser Spinnstelle
wird bestimmt, ob die Spinnstelle selbst defekt ist oder das
zugeführte Faserband eine schlechte Qualität aufweist.
Durch Erstellen von Statistiken hinsichtlich der Fadenquali
tätsinformation, die Informationen hinsichtlich der Anzahl an
Arbeitsunterbrechungen infolge von Fadenbrüchen, hinsichtlich
der Fadengleichmäßigkeit usw. umfassen, kann durch die vor
stehend beschriebene Vorgehensweise ein Durchschnittswert,
die Streuung und die Häufigkeitsverteilung aber die gesamte
Textilmaschine für jede Spinnstelle ermittelt werden. Wenn
beispielsweise in der Häufigkeitsverteilung eine Spinnstelle
zu finden ist, die im Vergleich zu den übrigen Spinnstellen
auffällig ist, wird diese Spinnstelle als eine Spinnstelle
mit einer Störung in der Fadenqualität beurteilt, wobei diese
Störung einem Defekt in der Spinnstelle oder einer geringen
Faserbandqualität zuzuschreiben ist.
Im folgenden wird Bezug auf die Art der zeitlichen Änderung
in der Fadenqualitätsinformation genommen. Ist irgendeine
Minderwertigkeit in dem einer Spinnstelle zugeführten Faser
band vorhanden und wies das Faserband, das vor dem Wechsel zu
dem augenblicklich betrachteten Faserband in dieser Spinn
stelle verarbeitet worden ist, eine gute Qualität auf, so
verändert sich die Fadenqualitätsinformation im Falle des Fa
serbandaustausches anläßlich dieses Ereignisses beachtlich.
Wenn dann ein solch minderwertiges Faserband verarbeitet und
gegen ein Faserband guter Qualität in dieser Spinnstelle aus
getauscht worden ist, wird die Fadenqualitätsinformation zu
dem ursprünglichen Zustand zurückkehren. Die zeitliche Ände
rung in der Fadenqualitätsinformation infolge eines eine
schlechte Qualität aufweisenden Faserbandes ist somit charak
teristisch sowohl im abrupten Wechsel als auch in der Dauer
von zwei bis drei Tagen. Im Falle des Auftretens eines Defek
tes auf Seiten der Spinnstelle ist eine solche Veränderung in
der Fadenqualitätsinformation demgegenüber weicher als im
Falle eines verwendeten Faserbandes mit mangelhafter Quali
tät. Da darüber hinaus eine solche Änderung nichts mit dem
Austausch der Faserbänder zu tun hat, ist die Änderung unre
gelmäßig oder setzt sich sogar nach dem Verstreichen von drei
oder mehr Tagen fort. Aus der Form der zeitlichen Änderung in
der Fadenqualitätsinformation ist es demzufolge möglich, zu
erkennen, ob ein Fehler auf Seiten der Spinnstelle oder auf
Seiten des Faserbandes vorliegt.
Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen sowie ein Ausführungs
beispiel werden nachstehend im Zusammenhang mit der Zeichnung
erläutert. Es zeigt:
Fig. 1A, 1B graphische Darstellungen, die durch Verbinden
von Qualitätsinformationsblöcken (ggf. Infor
mation pro Schicht) von Spinnstellen über die
Zeit erhalten werden und die bei dem Ver
fahren gemäß der vorliegenden Erfindung ver
wendet werden;
Fig. 2A, 2B graphische Darstellungen, die durch Verbinden
von Qualitätsinformationsblöcken von Spinn
stellen über die Zeit erhalten werden und die
bei dem Verfahren gemäß der vorliegenden Er
findung verwendet werden;
Fig. 3A, 3B graphische Darstellungen, die durch Verbinden
von Qualitätsinformationsblöcken von Spinn
stellen über die Zeit erhalten werden und die
bei dem Verfahren gemäß der vorliegenden Er
findung verwendet werden;
Fig. 4A, 4B Balkendiagramme, die durch Anordnung der An
zahl an Arbeitsunterbrechungen in der Rei
henfolge der Anordnung der Spinnstellen er
halten werden und die bei dem Verfahren gemäß
der vorliegenden Erfindung verwendet werden;
Fig. 5A, 5B Balkendiagramme einer Häufigkeitsverteilung,
die bei dem Verfahren gemäß der vorliegenden
Erfindung verwendet werden;
Fig. 6A, 6B Balkendiagrammme, die durch Anordnung der An
zahl an Arbeitsunterbrechungen in der Rei
henfolge der Anordnung der Spinnstellen er
halten werden und die bei dem Verfahren gemäß
der vorliegenden Erfindung verwendet werden;
Fig. 7A, 7B Balkendiagramme einer Häufigkeitsverteilung,
die bei dem Verfahren gemäß der vorliegenden
Erfindung verwendet werden;
Fig. 8A, 8B graphische Darstellungen, die die Anzahl an
Arbeitsunterbrechungen in jeder Maschine ge
mäß eines Anwendungsbeispiels der vorliegen
den Erfindung zeigen;
Fig. 9 eine abstrakte Darstellung einer Spinnma
schine; und
Fig. 10 ein Flußdiagramm des Verfahrens zum Beurtei
len der Faserbandqualität gemäß der vorlie
genden Erfindung.
Wie in Fig. 9 gezeigt ist, weist eine Spinnmaschine 91 bei
spielsweise 72 Spinnstellen, die jeweils mit 92 gekennzeich
net sind, und einen Steuercomputer 93 zum gemeinschaftlichen
Überwachen bzw. Steuern dieser Spinnstellen 92 auf. Jede
Spinnstelle 92 verarbeitet Faserband, das aus einer Kanne 94
der Spinnstelle 92 zugeführt wird, zu Faden bzw. Garn.
Gesponnener Faden 95 an jeder der Spinnstellen 92, in denen
eine vollständig bewickelte Auflaufspule hergestellt worden
ist, wird mittels einer nicht weiter dargestellten
Auflaufspulenwechselvorrichtung (Doffer) abgezogen bzw. aus
getragen. Eine leergelaufene Kanne 94 wird mittels einer
nicht weiter dargestellten Kannenwechseleinrichtung gegen
eine neue ausgetauscht. Jede Spinnstelle 92 ist mit einem Fa
denreiniger (Fadenüberwachungsgerät) zum Überwachen des Fa
dens versehen. Insbesondere überwacht der Fadenreiniger, ob
der Faden läuft oder nicht, wie dick der Faden ist, ob der
Faden gebrochen oder durchtrennt worden ist, auf Grund wel
cher Ursache der Faden gebrochen oder durchtrennt worden ist,
ob die Spinnstelle 92 eine volle Auflaufspule fertiggestellt
hat usw. Die Ergebnisse dieser Überwachung werden kontinuier
lich dem Steuercomputer 93 zugeführt. Der Steuercomputer 93
summiert diese Erfassungsergebnisse zu jeder vorbestimmten
Zeit für jede Spinnstelle 92 und führt eine statistische Be
arbeitung für die gesamte Spinnmaschine 91 durch.
Bei diesem Ausführungsbeispiel ist ein Tag in zwei Schichten
aufgeteilt und die oben erwähnte Aufsummierung wird in jeder
Schicht durchgeführt. Die Inhalte der Aufsummierung für jede
Spinnstelle 92 umfassen die Anzahl an Produktions- bzw. Ar
beitsunterbrechungen, die gesamte Anzahl an Unterbrechungen
und die Fadengleichmäßigkeit. Die Anzahl der Arbeitsunterbre
chungen werden nach Ursachen klassifiziert, wobei die Klassi
fikation dahingehend erfolgen kann, daß unterschieden wird in
Arbeitsunterbrechungen auf Grund eines durch eine Fadentrenn
einrichtung hervorgerufenen Fadenbruchs infolge eines Faden
fehlers, in Arbeitsunterbrechungen infolge eines red-flag-
Bruches (beispielsweise eines natürlichen Fadenbruches), in
Arbeitsunterbrechungen infolge eines Knot- oder Spleißfeh
lers, in Arbeitsunterbrechungen infolge eines Austragens von
vollen Auflaufspulen. Die Arbeitsunterbrechungen werden als
Anzahl pro Zeiteinheit dargestellt (vgl. Ordinate der Fig.
1A-4B, 6A, 6B, 8A, 8B u. die Abszissen d. Fig. 5A, 5B, 7A,
7B). Die Fadengleichmäßigkeit bzw. Fadenungleichmäßigkeit
wird durch Ausdrücke in U% oder CV% dargestellt. Angenommen,
daß ein augenblicklicher Wert der Fadendicke gleich E, ein
Zeitintegral des Zeitdurchschnittswertes von E gleich A und
ein Zeitintegral der Abweichung von dem Zeitdurchschnittswert
von E gleich B ist, so kann U% wie folgt dargestellt werden:
U% = B/A × 100.
Auf der anderen Seite gibt CV% die Standardabweichung wieder,
die aus der zeitlichen Änderung von E erhalten wird. Die so
aufsummierte Information, die Informationen hinsichtlich der
Anzahl an Arbeitsunterbrechungen infolge von Fadenbrüchen,
hinsichtlich der Fadengleichmäßigkeit usw. umfassen, ist eine
Fadenqualitätsinformation, die die Qualität des hergestellten
Fadens kennzeichnen kann. Die Fadenqualitätsinformation jeder
Spinnstelle pro von jeder Schicht wird über einen verhältnis
mäßig langen Zeitraum akkumuliert (entsprechend einer vorbe
stimmten Anzahl an Schichten).
Um die zeitlichen Änderungen einer solchen Fadenqualitätsin
formation zu erfassen, kann der Steuercomputer 93 für jede
beliebige Spinnstelle einen Trendgraphen erstellen, der als
Graph mit durchgezogener Linie in den Fig. 1A bis 3B
dargestellt ist und der durch Verbinden der
Fadeninformationsblöcke von beliebig ausgewählten Spinn
stellen erzeugt wird. Ein Durchschnitt durch Vergleich für
die gesamte Spinnmaschine ist ebenfalls ebenfalls in jeder
dieser Figuren unter Verwendung einer unterbrochenen Linie
gezeigt.
Die Häufigkeitsverteilung des Fadenbruches bzw. der Arbeits
unterbrechungen infolge eines Fadenbruches, der nach seinen
Ursachen klassifiziert ist, wird bei diesem Ausführungsbei
spiel als eine statistische Verarbeitung für die gesamte
Spinnmaschine verwendet. Die Fig. 4 und 6 sind Balkendia
gramme, in welchen die Anhaltehäufigkeit (Anzahl) pro Spinn
stelle in der Reihenfolge der Anordnung der Spinnstellen ab
getragen wird. Treten beispielsweise 20 Arbeitsunterbrechun
gen infolge einer bestimmten Klasse an Fadenbrüchen während
einer Schicht auf und beträgt die Zeitdauer der Schicht 8
Stunden, so wird in den Fig. 4 und 6 der Wert 2,5 für die
Anzahl an Arbeitsunterbrechungen abgetragen. Bei Werten mit
mehreren Stellen hinter dem Komma kann auf- oder abgerundet
werden. Der Balken AVE gibt einen Durchschnittswert wieder.
Die Häufigkeitsverteilung, die auf den in diesen Graphen ge
zeigten Daten basiert, entspricht den Balkengraphen der Fig.
5 und 7. Wie in den Balkengraphen der Fig. 5 und 7 ge
zeigt ist, sind die Häufigkeitsverteilungen Ergebnis einer
Zählung der Anzahl der Spinnstellen in der Einheit 0,5 als
Anhaltehäufigkeit. Der Balken OVER gibt die Anzahl der Spinn
stellen wieder, die über einen bestimmten Bezugswert hinaus
gehen. Der Steuercomputer 93 ist mit einer Anzeigeeinrichtung
zum Anzeigen dieser Graphen usw. versehen.
Unter Verwendung der so tatsächlich erhaltenen Graphen wird
das Verfahren zum Beurteilen der Faserbandqualität gemäß der
vorliegenden Erfindung nachstehend erläutert.
Zunächst wird der in Fig. 4A gezeigte Graph verwendet, der
die Gesamtanzahl an Arbeitsunterbrechungen und die Anzahl an
Arbeitsunterbrechungen infolge eines Fadenbruches auf Grund
eines Fadenfehlers wiedergibt. Bei dem Graphen der Fig. 4A
entsprechen die geschwärzten Balken der Anzahl an Arbeitsun
terbrechungen infolge eines künstlich herbeigeführten Faden
bruches auf Grund eines Fadenfehlers und die weißen Balkenab
schnitte der Anzahl der Arbeitsunterbrechungen infolge einer
anderen Ursache. Der Graph der Fig. 4B ist eine ähnliche
Balkendarstellung, die die Anzahl an Arbeitsunterbrechungen
infolge eines red-flag-Bruches wiedergibt (d. h. eines
natürlichen Fadenbruches beispielsweise infolge einer Ver
stopfung der Spinndüse oder dergleichen). Aus diesen Graphen
kann ersehen werden, daß die Anzahl der Arbeitsunterbrechun
gen infolge eines Fadenbruches auf Grund eines Fadenfehlers
besonders groß bei einigen bestimmten Spinnstellen ist. An
schließend wird der Graph der Fig. 5A verwendet, der eine
Häufigkeitsverteilung hinsichtlich der Anzahl von Arbeitsun
terbrechungen infolge eines Fadenbruches auf Grund eines Fa
denfehlers darstellt, wobei zu bemerken ist, daß die Zahl der
Spinnstellen kleiner als 72 ist. Aus den Graphen der Fig. 5A
kann ersehen werden, daß die meisten Spinnstellen zweimal
oder weniger infolge eines derartigen Fadenbruches angehalten
haben und daß in einer hierzu beabstandeten Position vier
Spinnstellen erscheinen, welche viermal oder häufiger ange
halten haben. Da das Kriterium zur Beurteilung eine Abnorma
lität in der Anzahl an Arbeitsunterbrechungen infolge eines
Fadenbruches auf Grund eines Fadenfehlers 4 beträgt, wird er
kannt, daß vier Spinnstellen eine Abnormalität in ihrem
Fadenqualitätsinformationsblock enthalten. Solch eine Abnor
malität ist die Folge eines Defektes in jeder dieser Spinn
stellen oder die Folge einer mangelhaften Faserbandqualität.
Es wird nun Bezug genommen auf die Art der zeitlichen Ände
rung in der Fadenqualitätsinformation. Mit Bezug auf eine der
vorstehend erwähnten vier Spinnstellen werden hierauf die
Trendgraphen bezogen. In jeder der Fig. 1 bis 3 sind die
Trendgraphen Ergebnis verschiedener Fälle, wobei die Fig.
1A, 2A, 3A jeweils einen Trendgraphen, der die Anzahl an
Arbeitsunterbrechungen infolge eines Fadenbruches auf Grund
eines Fadenfehlers in einer Spinnstelle veranschaulicht, und
die Fig. 1B, 2B, 3B einen Trendgraphen wiedergeben, der
die Anzahl an Arbeitsunterbrechungen infolge eines red-flag-
Bruches während des gleichen Zeitraumes wie in den Fig.
1A, 2A, 3A veranschaulicht. Es ist noch zu bemerken, daß in
den Fig. 1 bis 3 an der Abszisse ein Zeitraum vom 5. Au
gust bis 18. August und die Kennzeichnung der ersten und
zweiten Schicht abgetragen sind. An der Ordinate ist die An
zahl an Arbeitsunterbrechungen infolge eines künstlichen Fa
denbruches auf Grund eines Fadenfehlers in der Einheit Anzahl
pro Zeit abgetragen.
Bei der Anzahl an Arbeitsunterbrechungen in der Fig. 1A wird
der Wert "1" für eine lange Zeit vom 8. August an, an dem die
Sammlung der Daten begonnen worden ist, nicht überschritten.
Jedoch steigt die Anzahl in bzw. mit der ersten Schicht am
16. August plötzlich und abrupt auf den Wert "4" an und kehrt
anschließend zu dem ursprünglichen Zustand vor dem Beginn der
zweiten Schicht am 17. August zurück. Nur während des einen
solch großen Zuwachs zeigenden Zeitraumes liegt die Anzahl
der Arbeitsunterbrechungen über dem mit unterbrochener Linie
dargestellten Gesamtdurchschnitt. Hieraus kann vermutet wer
den, daß der Austausch von Kannen während der ersten Schicht
am 16. August ausgeführt worden ist und daß Faserband gerin
ger Qualität aus der neuen Kanne fortlaufend der betrachteten
Spinnstelle zugeführt worden ist. Tatsächlich wurde der Aus
tausch der Kannen zu diesem Zeitpunkt durchgeführt.
In Fig. 3A ist die Anzahl der Arbeitsunterbrechungen begin
nend mit dem 8. August, an dem die Sammlung der Daten begon
nen worden ist, verhältnismäßig groß. Darüber hinaus variiert
sie unregelmäßig. Obwohl eine Abnahme in der zweiten Hälfte
des betrachteten Zeitraumes beobachtet werden kann, über
schreitet die Anzahl der Arbeitsunterbrechungen den Gesamt
durchschnitt über die gesamte dargestellte Zeitperiode. In
diesem Fall ist die zeitliche Änderung weicher als bei einer
Änderung infolge eines mangelhaften Faserbandes, wie dies
vorstehend im Zusammenhang mit der Fig. 1A erläutert worden
ist. Da der Zuwachs und die Abnahme unabhängig von dem Aus
tausch einer Kanne beobachtet werden, kann die Aussage ge
troffen werden, daß auf Seiten der Spinnstelle ein Fehler
vorliegt.
In der Fig. 2A kann ein relativ starker Zuwachs in der An
zahl der Arbeitsunterbrechungen beobachtet werden, jedoch be
trägt die fortlaufende Zeitdauer der Spitzen, die auf einem
solchen Zuwachs basieren, 1 bis 5 Tage. Es ist deshalb nicht
klar, ob das Faserband eine mangelhafte Qualität besitzt oder
die Spinnstelle defekt ist. Da jedoch die Veränderung über
die gesamte Periode, wie die wellenförmige Bewegung für den
Gesamtdurchschnitt, erkennbar ist, ist es sehr wahrschein
lich, daß ein Defekt auf Seiten der Spinnstelle vorhanden
ist.
Die Balkendiagramme der Fig. 6 und 7 geben den Fall wie
der, daß keine Abnormalität in der Fadenqualitätsinformation
einer Spinnstelle vorhanden ist. Nach Vergleich von Fig. 6
mit Fig. 4 kann ersehen werden, daß in Fig. 6 die Gesamtan
zahl der Arbeitsunterbrechungen kleiner über alle Spinnstel
len ist. Fig. 7 zeigt, daß es keine Abnormalität in der Fa
denqualitätsinformation gibt. In diesem Fall kann fest
gestellt werden, daß es kein Problem auf Seiten der Spinn
stelle oder auf Seiten des Faserbandes gibt.
Fig. 10 ist ein Flußdiagramm, das die Art und Weise der
Durchführung des vorstehend beschriebenen Verfahrens zur Be
urteilung der Faserbandqualität durch den Steuercomputer 93
verdeutlicht. Die gleiche Beurteilung, wie oben beschrieben,
wird durch den Computer 93 durchgeführt und die Ergebnisse
(Nummern der Spinnstellen mit mangelhafter Fadenqualität und
das Resultat der Beurteilung bezüglich des Defektes auf Sei
ten der Spinnstelle oder des Faserbandes) werden in der An
zeigeeinrichtung dargestellt. Wie aus Fig. 10 hervorgeht,
wird zunächst festgestellt, ob bei irgendeiner Spinnstelle 92
der Spinnmaschine 91 die Häufigkeit der Arbeitsunterbrechun
gen infolge eines Fadenbruches aufgrund eines qualitätsmin
dernden Fadenfehlers größer ist als ein Bezugswert. Falls
dies nicht der Fall ist, wird festgestellt, daß keine defekte
Spinnstelle vorhanden ist. Im anderen Fall wird die so er
faßte Spinnstelle ausgewählt. Anschließend wird festgestellt,
ob in der Häufigkeit der Arbeitsunterbrechungen infolge eines
Fadenfehlers ein abrupter Anstieg oder Rückgang über die Zeit
festzustellen ist. Trifft dies nicht zu, so wird die
Spinnstelle als defekt angesehen. Falls dies zutrifft, wird
festgestellt, ob die Periode einer erhöhten Häufigkeit der
Arbeitsunterbrechungen infolge eines Fadenfehlers über zwei
bis drei Tage oder länger andauert. Falls dies zutrifft, so
wird die Spinnstelle als defekt angesehen. Andernfalls wird
festgestellt, ob der Zeitpunkt des Anstieges der Häufigkeit
der Arbeitsunterbrechungen infolge eines Fadenfehlers und der
Zeitpunkt des Faserbandaustausches miteinander über
einstimmen. Falls dies nicht zutrifft, wird wiederum festge
stellt, daß die Spinnstelle defekt ist, andernfalls ist feh
lerhaftes Faserband zugeführt worden.
Wie vorstehend dargestellt wurde, kann gemäß der vorliegenden
Erfindung aus der Art der zeitlichen Änderung in der Faden
qualitätsinformation beurteilt werden, ob eine Spinnstelle
fehlerhaft arbeitet oder ob das Faserband von schlechter
Qualität ist. Da es möglich ist, zu bestimmen, ob eine Spinn
stelle, die einen schlechten Arbeitszustand aufweist, defekt
ist oder nicht, ist es möglich, eine sichere Beurteilung zu
erhalten, ob eine Inspektion und/oder eine Justierung für
diese Spinnstelle durchgeführt werden soll. Dies führt auch
zu einer Beurteilung der Faserbandqualität des hergestellten
Fadens und es ist ebenso möglich, diese Information zu den
vorausgehenden Arbeitsprozessen zur Erzeugung von Faserband
zurückzuführen.
Obwohl das Verfahren, welches die Anzahl an Arbeitsunterbre
chungen infolge eines Fadenbruches verwendet, in der vorste
henden Ausführungsform hauptsächlich als Information zur Be
urteilung der Fadenqualität beschrieben worden ist, muß nicht
gesondert betont werden, daß bei Verwendung von U% oder CV%,
welche jeweils die Gleichförmigkeit des Fadens charakterisie
ren, auf Basis der Art der zeitlichen Änderung in den Werten
U% oder CV% auch die Unterscheidung gemacht werden kann, ob
eine Spinnstelle defekt ist oder ob das Faserband eine man
gelhafte Qualität aufweist.
Im Zusammenhang mit der Beurteilung, daß das Faserband man
gelhaft ist, ist das Ereignis des Kannenwechsels ausschließ
lich aus dem Trendgraphen bestimmt worden. Wenn jedoch ein
Aufbau verwendet wird, bei dem ein den Kannenwechsel kenn
zeichnendes Signal von einer Kannenwechseleinrichtung zur
Verfügung gestellt wird, und bei dem die Schicht, bei der der
Kannenwechsel durchgeführt worden ist, in dem Trendgraphen
angezeigt wird, kann eine präzisere Beurteilung erhalten wer
den.
Nun wird ein weiteres Anwendungsbeispiel der vorliegenden Er
findung nachstehend beschrieben.
Bei einem eine große Anzahl von Spinnmaschinen 91 mit dem
vorstehend beschriebenen Aufbau aufweisenden System, wobei
die Fadenqualitätsinformation für jede Maschine 91 durch
einen gemeinsamen Hostcomputer gesteuert wird, gibt die Fig.
8A ein Balkendiagramm wieder, das die Gesamtanzahl an
Arbeitsunterbrechungen in jeder Maschine 91 sowie die
Arbeitsunterbrechungen infolge eines Fadenfehlers (dunkle Ab
schnitte) zeigt. Demgegenüber ist die Fig. 8B ein Balkendia
gramm, das die Anzahl an Arbeitsunterbrechungen infolge eines
red-flag-Bruches in jeder Maschine 91 zeigt. Der Hostcomputer
erfaßt, daß es eine Schwierigkeit in der Maschine Nr. 61
gibt. In diesem Fall wird das Verfahren gemäß der vorliegen
den Erfindung ebenso wie bei dem Ausführungsbeispiel hin
sichtlich einer einzelnen Maschine angewendet. Es ist noch zu
bemerken, daß in den Fig. 8A und 8B an der Abszisse ein
Durchschnittswert für die gesamte Spinnerei bzw. die gesamte
Fabrik, der mit SPINNEREI gekennzeichnet ist, sowie ein
Durchschnittswert für das gerade bearbeitete Los, der mit LOS
gekennzeichnet ist, noch zusätzlich angegeben werden kann.
Das oben erwähnte Faserband umfaßt ebenso ein Faserband, wel
ches zu einer Ringspinnmaschine zugeführt wird.
Durch die vorliegende Erfindung lassen sich die folgenden
ausgezeichneten Vorteile erreichen:
- 1. Da es möglich ist, zu bestimmen, ob eine Spinnstelle, de ren Arbeitsbedingungen mangelhaft sind, defekt ist oder nicht, ist es möglich, sicher zu bestimmen, ob eine In spektion und/oder eine Justierung dieser Spinnstelle durchgeführt werden soll oder nicht. Mit anderen Worten kann erreicht werden, daß die für die Inspektion und Ju stierung vorzusehende Zeit und Arbeit nicht sinnlos auf gewendet wird.
- 2. Eine Mangelhaftigkeit, die nicht im Faserband erfaßt wer den kann, kann aus der Qualität des Fadens bestimmt wer den. Diese Information kann zu den faserbandherstellenden
Maschinen zurückgeführt bzw. bei den faserbandher
stellenden Arbeitsprozessen berücksichtigt werden.
Claims (5)
1. Verfahren zum Beurteilen der Qualität eines Faserbandes
in einer Textilmaschine,
dadurch gekennzeichnet,
daß bei der Steuerung der Textilmaschine, die eine größere
Anzahl an Arbeitsspindeln zum Verarbeiten von Faserband in
Faden aufweist, Statistiken mit Bezug auf die Fadenqualität
jeder Spinnstelle erstellt werden und auf Basis der zeitli
chen Änderung in der daraus resultierenden
Fadenqualitätsinformation jeder Spinnstelle beurteilt wird,
ob die Spinnstelle selbst defekt ist oder das zugeführte Fa
serband mangelhaft ist.
2. Verfahren zum Beurteilen der Qualität eines Faserbandes
in einer Textilmaschine,
dadurch gekennzeichnet,
daß beim Betrieb einer großen Anzahl von Spinnstellen, die
zum Verarbeiten von Faserband in Faden angeordnet sind,
Statistiken mit Bezug auf Fadenqualitätsinformation, die Fa
denbrüche, die Fadengleichmäßigkeit usw. umfaßt, für jede
Spinnstelle erstellt werden, anschließend eine hinsichtlich
der Fadenqualität mangelhafte Spinnstelle erfaßt wird und auf
Basis der Art der zeitlichen Änderung in der
Fadenqualitätsinformation an dieser Spinnstelle die Beurtei
lung durchgeführt wird, ob die Spinnstelle defekt ist oder ob
das Faserband mangelhaft ist.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Spinnstelle als schadhaft beurteilt wird, wenn keine
abrupte zeitliche Änderung in der Fadenqualität erfaßt wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Spinnstelle als schadhaft beurteilt wird, wenn die
Periode der Störungen in der Qualität des Fadens sich über
einen vorbestimmten Zeitraum erstreckt.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Beurteilung mittels eines Vergleichs zwischen der
Zeit, in der ein Faden in seiner Qualität mangelhaft ist, und
der Zeit, in der der Ersatz eines Faserbandes durchgeführt
wird, durchgeführt wird.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
JP5281513A JPH07138822A (ja) | 1993-11-10 | 1993-11-10 | 繊維機械におけるスライバ良否判定方法 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4440206A1 true DE4440206A1 (de) | 1995-05-11 |
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ID=17640234
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---|---|---|---|
DE4440206A Withdrawn DE4440206A1 (de) | 1993-11-10 | 1994-11-10 | Verfahren zum Beurteilen der Faserbandqualität in einer Textilmaschine |
Country Status (4)
Country | Link |
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