DE4440032C2 - Geträgerte Zeolithe - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft geträgerte Zeolithe sowie
deren Verwendung als Katalysatoren.
Zeolithe, auf Trägern synthetisiert, sind bereits
in der Literatur beschrieben. In der DE 42 40 693 wird
ein Oxidationskatalysator, bestehend aus auf Oxid
geträgertem Titansilikalit, geschützt. Die in die
sem Patent dargelegte Herstellung ist nicht auf
alle Zeolithsynthesen übertragbar, da unter den hy
drothermalen Synthesebedingungen Reaktionen zwi
schen Trägern und Synthesegemisch ablaufen können.
Diese Probleme können umgangen werden, wenn als
Träger für den Titansilikalit Aktivkohle verwendet
wird, wie in der DE 42 40 692 beschrieben. Aus der
US-PS 37 45 127 ist es bekannt, amorphe Alumosili
kate mit austauschbaren Natriumionen auf poröser
Kohle abzuscheiden.
Die Aktivkohleträger besitzen jedoch eine Reihe von
Nachteilen:
- - die schlechte Reproduzierbarkeit der Herstel lung von Aktivkohlen und damit von Zeolith-Ak tivkohle-Katalysatoren
- - die Anordnung von Zeolithkristallen in den Mi kroporen der Kohle, wo sie für die zu aktivie renden Moleküle nicht zugänglich sind und
- - die unbefriedigende mechanische Festigkeit, insbesondere von makroporösen Aktivkohlen.
Zudem können Aktivkohle-haltige Katalysatoren nicht
oxidativ bei Temperaturen oberhalb von 400°C rege
neriert werden.
Aus der US-PS 38 22 220 und Chem. Abstr. Ref. Nr.:
91 : 27745n (1979) ist es bekannt, Katalysatorträger
bereitzustellen, die eine Kohlenstoffschicht auf
einem anorganischen Trägermaterial aufweisen.
Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zu
grunde, Zeolithe auf Trägern zu entwickeln, bei
denen während der Synthese keine Reaktionen zwi
schen Trägern und Zeolithsynthesegemisch ablaufen,
der Träger einen geringen Anteil an Mikroporen auf
weist und mechanisch stabil ist sowie eine Verwen
dung nach oxidater Regeneration bei Temperaturen
oberhalb von 400°C gewährleistet ist.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch geträgerte
Zeolithe gemäß des Hauptanspruchs gelöst, die als
Träger ein anorganisches Material mit definierter
Porenstruktur, dessen Oberfläche mit polymeren
und/oder polykondensierten Kohlenstoffverbindungen
vollständig überzogen ist, aufweisen. Die Aufgabe
wird also gelöst durch die Bereitstellung von ge
trägerten Zeolithen, bestehend aus in situ auf ei
nem anorganischen Träger mit Oberflächengrößen von
1-900 m2/g, dessen Oberfläche mit polymeren oder
polykondensierten Kohlenstoffverbindungen vollstän
dig überzogen ist, und mit einem Anteil des Porenvolu
mens im kohlenstoff-beschichteten Träger mit Poren
radien kleiner als 5 nm am Gesamtporenvolumen un
terhalb von 10% kristallisiertem Zeolith, bei
dessen Herstellung der kohlenstoff-beschichtete an
organische Träger zum Ausgangsgemisch der Zeolith
synthese vor der hydrothermalen Behandlung gegeben
wird.
Überraschenderweise wurde gefunden, daß auf diese
Weise hochaktive zeolithhaltige Katalysatoren er
halten werden, und die Zeolithe mit einer guten
Haftfähigkeit auf der Trägeroberfläche angeordnet
sind. Diese Haftfähigkeit bleibt auch erhalten,
wenn die Kohlenstoffschicht des anorganischen Trä
gers abgebrannt wird, wie es z. B. bei Regeneratio
nen erfolgen kann. Die auf diese Weise erhaltenen
kohlenstofffreien Festkörper können wieder als Ka
talysatoren eingesetzt werden, wenn die chemische
Natur der Trägeroberfläche nicht selektivitätsmin
dernd wirkt.
Wesentlich für die erfindungsgemäßen Festkörper
ist, daß die Trägeroberfläche vollständig mit Koh
lenstoff bedeckt ist.
Der Anteil der Kohlenstoffschicht an der Träger
masse sollte im Bereich 1 bis 30 Masse-% liegen.
Der Gehalt an auf dem Träger kristallisierten Zeo
lithen beträgt 1 bis 80 Masse-%. Als besonders vor
teilhaft haben sich Zeolithgehalte von 20 bis 50
Masse-% erwiesen.
Von Bedeutung für die erfindungsgemäßen Festkörper
ist weiterhin, daß die Zeolithkristalle in für die
Reaktionspartner leicht zugänglichen Poren angeord
net sind. Deshalb liegt der Anteil des Porenvolu
mens mit Porenradien kleiner als 5 nm am Gesamtpo
renvolumen unterhalb von 10%.
Solche kohlenstoffbeschichteten Träger wurden be
reits in der P 44 16 903.5-44 zur Herstellung von
Katalysatoren für Feinchemikalien vorgeschlagen.
Als anorganische Trägermaterialien werden Al2O3,
SiO2, TiO2, SiO2 . Al2O3, Tone, ZrO2 oder natürliche
Silikate und/oder beliebige Gemische dieser Stoffe
eingesetzt, wobei deren Oberflächen im Bereich von
1 bis 900 m2/g liegen. Die Trägermaterialien können
auch chemisch modifiziert vorliegen, wie z. B. durch
Behandeln mit Fluorid-, Chlorid-, Sulfat- oder
Phosphatverbindungen.
Durch Mischen verschiedener oder auch gleicher Trä
germaterialien unterschiedlicher Textur und nach
folgendes Überschichten mit Koks können so belie
bige bzw. gewünschte Porengrößenverteilungen in den
kohlenstoffbeschichteten Katalysatorträgern erzielt
werden.
Die Herstellung der kohlenstoffbeschichteten Kata
lysatorträger erfolgt entweder durch Tränken des
anorganischen Trägermaterials mit organischen Ver
bindungen und nachfolgender Temperung bei Tempera
turen von 100 bis 1000°C und/oder durch Behandeln
der anorganischen Trägermaterialien mit Gemischen
aus nichtoxidierenden Gasen und organischen Verbin
dungen bei Temperaturen von 150 bis 1000°C, wobei
als nichtoxidierendes Gas insbesondere Stickstoff
zum Einsatz kommt.
Die organischen Verbindungen, die als Ausgangs
stoffe für die Ausbildung der Kohlenstoffschicht
eingesetzt werden, sind gesättigte und/oder unge
sättigte Kohlenwasserstoffverbindungen, sowohl mit
Heteroatomen als auch ohne Heteroatome. Der Anteil
der Verbindungen mit Heteroatomen bestimmt die He
terogenität der kohlenstoffhaltigen Oberflächen
schicht.
Auf den kohlenstoffbeschichteten Trägern werden er
findungsgemäß folgende Zeolithe synthetisiert: Y-,
L-, Mordenit-, ZSM-5-, AlPO4-, SAPO-, MeAPO- bzw.
MeSAPO-Molekularsiebe. Für die Synthese der geträ
gerten Zeolithphase werden die gleichen Aus
gangsprodukte und Molverhältnisse gewählt, wie sie
für die Herstellung ungeträgerter Zeolithe üblich
sind. Zum Ausgangsgemisch der Zeolithsynthese wird
vor der hydrothermalen Behandlung der mit Kohlen
stoff beschichtete Träger gegeben. Dabei sollte das
Verhältnis aus dem Volumen des Zeolithansatzes und
dem Volumen des Trägers den Wert von 3 nicht über
steigen.
Die auf den kohlenstoffbeschichteten Trägern syn
thetisierten Zeolithe werden vorzugsweise als Kata
lysatoren eingesetzt. Es konnte nachgewiesen wer
den, daß bei dieser Syntheseart kleinere Zeolith
kristalle als bei der Zeolithsynthese ohne Träger
gebildet werden. Damit sind die geträgerten Zeo
lithkatalysatoren für viele Anwendungsfälle effek
tiver als die reinen Zeolithphasen.
16,3 g Böhmit werden in 24 ml Wasser suspendiert
und 15 min bei Raumtemperatur gerührt. Zu dieser
Suspension werden innerhalb von 1 h 22,6 g H3PO4
(85 Masse-%) unter Rühren zugetropft und nachfol
gend noch 2 h gerührt. Anschließend werden inner
halb von 1 h ebenfalls unter Rühren 10,1 g Di-n-
Propylamin und 36 ml Wasser gegeben. Diese Suspen
sion wird danach unter Rühren mit 30 g eines koh
lenstoffbeschichteten Al2O3 versetzt und 30 Minuten
bei Raumtemperatur belassen. Der eingesetzte Träger
besitzt folgende Eigenschaften:
BET-Oberfläche: 81 m2/g
C-Gehalt: 6,8 Masse-%,
% Anteil des Porenvolumens mit Porenradien < 5 nm: 3.
C-Gehalt: 6,8 Masse-%,
% Anteil des Porenvolumens mit Porenradien < 5 nm: 3.
Das Gemisch wird anschließend in einen teflonausge
kleideten Autoklaven überführt und bei 200°C unter
autogenem Druck über einen Zeitraum von 24 h behan
delt. Nach Abkühlen auf Raumtemperatur wird das
Syntheseprodukt auf einer Fritte mit 100 ml Wasser
gewaschen, danach bei 120°C 10 h an der Luft ge
trocknet und anschließend 4 h bei 550°C in einer
Stickstoffatmosphäre getempert.
Die röntgenographische Phasenanalyse belegt, daß
als Zeolithphase ein AlPO-31 vorliegt.
4,5 g Al(NO3)3 . 9 H2 und 7 g Tetrapropylammonium
bromid werden in 48 g Wasser gelöst. Zu dieser Lö
sung werden nacheinander unter Rühren 48 g Kiesel
sollösung (40 Masse-% SiO2 in H2O, Chemiewerk GmbH
Bad Köstritz), 65,4 cm3 einer wäßrigen Ammoniaklö
sung (25 Masse-%) und 30 g eines mit Kohlenstoff
beschichteten SiO2-Trägers gegeben. Der Träger hat
folgende Charakteristika:
BET-Oberfläche: 195 m2/g,
C-Gehalt: 7,1 Masse-%,
% Anteil des Porenvolumens mit Porenradien < 5 nm: 9.
C-Gehalt: 7,1 Masse-%,
% Anteil des Porenvolumens mit Porenradien < 5 nm: 9.
Das heterogene Gemisch wird 30 Minuten bei Raumtem
peratur gerührt und nachfolgend in einen teflonbe
schichteten Autoklaven überführt, auf 178°C ge
heizt und bei dieser Temperatur 170 h unter auto
genem Druck unter Rühren belassen.
Nach Abkühlen auf Raumtemperatur wird das Synthese
produkt auf einem Filter mit 150 ml Wasser gewa
schen. Anschließend wird das Produkt 24 h bei 110
°C an der Luft getrocknet und danach 5 h bei 550°C
in Stickstoffatmosphäre getempert.
Die röntgenographische Phasenanalyse zeigt das Vor
liegen einer ZSM-5-Struktur.
Die Herstellung der Zeolithkomponente erfolgt wie
im Beispiel 2, jedoch ohne Trägerung.
Die in den Beispielen 2 und 3 hergestellten Kataly
satoren wurden zur Aktivierung in einer Stickstoff
atmosphäre 5 h lang bei 600°C getempert und an
schließend wie folgt charakterisiert:
Jeweils 300 mg des Katalysators wurden in einen In
tegralreaktor überführt und im Wasserstoffstrom
(20 l/h) auf 450°C hochgeheizt und 1 h bei dieser
Temperatur belassen. Anschließend wird dem Wasser
stoff über eine Dosiervorrichtung 2 g Pentan/h zu
geführt. Das Wasserstoff-Kohlenwasserstoffgemisch
wird durch die Katalysatorschicht geleitet. Der Re
aktorausgang ist mit einem Probegeber eines Gas
chromatographen gekoppelt. Nach einer Reaktionszeit
von 1 h wird das Reaktionsprodukt analysiert und
die Pentan-Spaltaktivität ermittelt.
Es wurden folgende Ergebnisse erhalten:
Spaltaktivität in mmol Pentan/gZeolith . h | |
Katalysator (Beispiel 2) | 45,3 |
Katalysator (Beispiel 3) | 32,8 |
Die Gegenüberstellung der Meßdaten belegt den Vor
zug der geträgerten Zeolithe.
Claims (5)
1. Geträgerte Zeolithe bestehend aus in situ auf
einem anorganischen Träger mit Oberflächengrößen
von 1-900 m2/g, dessen Oberfläche mit polymeren
oder polykondensierten Kohlenstoffverbindungen
vollständig überzogen ist, und mit einem Anteil des Po
renvolumens im kohlenstoffbeschichteten Träger mit
Porenradien kleiner als 5 nm am Gesamtporenvolumen
unterhalb von 10% kristallisiertem Zeolith, bei
dessen Herstellung der kohlenstoff-beschichtete an
organische Träger zum Ausgangsgemisch der Zeolith
synthese vor der hydrothermalen Behandlung gegeben
wird.
2. Geträgerte Zeolithe nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß der Kohlenstoffgehalt des Trä
gers 1 bis 30 Masse-% beträgt.
3. Geträgerte Zeolithe nach den Ansprüchen 1 oder
2, dadurch gekennzeichnet, daß als Zeolithkompo
nente Molekularsiebe der Typen Y, L, Mordenit-,
ZSM-5, AlPO4, SAPO, MeAPO oder MeSAPO auf dem Trä
ger synthetisiert sind.
4. Geträgerte Zeolithe nach einem der Ansprüche 1
bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Zeolithge
halt im Bereich von 1 bis 80 Masse-%, vorzugsweise
im Bereich von 20 bis 50 Masse-% liegt.
5. Verwendung der gemäß der Ansprüche 1 bis 4 ge
trägerten Zeolithe als Katalysatoren.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE4440032A DE4440032C2 (de) | 1994-11-10 | 1994-11-10 | Geträgerte Zeolithe |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE4440032A DE4440032C2 (de) | 1994-11-10 | 1994-11-10 | Geträgerte Zeolithe |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4440032A1 DE4440032A1 (de) | 1996-05-15 |
DE4440032C2 true DE4440032C2 (de) | 1999-01-07 |
Family
ID=6532891
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE4440032A Expired - Fee Related DE4440032C2 (de) | 1994-11-10 | 1994-11-10 | Geträgerte Zeolithe |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4440032C2 (de) |
Citations (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US3745127A (en) * | 1972-03-20 | 1973-07-10 | Us Army | Composition of matter containing carbon |
US3822220A (en) * | 1972-08-01 | 1974-07-02 | Grace W R & Co | Preparation of catalysts |
DE4240692A1 (de) * | 1992-12-03 | 1994-06-09 | Leuna Werke Ag | Oxidationskatalysator |
-
1994
- 1994-11-10 DE DE4440032A patent/DE4440032C2/de not_active Expired - Fee Related
Patent Citations (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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Non-Patent Citations (1)
Title |
---|
Chem. Abstract Ref.-Nr. 91:27745n (1979) * |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE4440032A1 (de) | 1996-05-15 |
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Date | Code | Title | Description |
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OP8 | Request for examination as to paragraph 44 patent law | ||
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