DE4439468A1 - Signalgeber für Straßenbahnen u. dgl. - Google Patents
Signalgeber für Straßenbahnen u. dgl.Info
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- G08B—SIGNALLING OR CALLING SYSTEMS; ORDER TELEGRAPHS; ALARM SYSTEMS
- G08B3/00—Audible signalling systems; Audible personal calling systems
- G08B3/10—Audible signalling systems; Audible personal calling systems using electric transmission; using electromagnetic transmission
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Description
Die Erfindung betrifft einen Signalgeber für Straßen
bahnen u. dgl., insbesondere zur Erzeugung von Glocken- bzw.
Klingeltönen.
Derzeitige Signalgeber von Straßenbahnen u. dgl. sind als
mechanische Läutwerke ausgebildet, wobei ein Schlagwerk
mit einem als Gußteil hergestellten Glockenkörper zusammen
wirkt. Aufgrund unvermeidlicher Herstellungstoleranzen
erzeugen derartige Läutwerke recht unterschiedliche Klang
bilder. Erschwerend kommt hinzu, daß sich der Klang durch
Ablagerungen von Schmutz, Schneematsch od. dgl. am Glocken
körper vergleichsweise stark verändern kann. Im Extremfall
können sich zwischen Glockenkörper und Schlagwerk auch
Blätter u. dgl. ablagern, so daß die Erzeugung eines
gut hörbaren Signales zumindest vorübergehend unmöglich
gemacht wird.
Bei rechtlichen Auseinandersetzungen über Unfälle mit
Straßenbahnen führen diese Nachteile der bisherigen Läut
werke oftmals zu erheblichen Komplikationen, da die
jeweiligen Unfallgegner mit realistischer Aussicht auf
Erfolg bestreiten können, daß ein hörbares Signal
erzeugt worden sei.
Aufgabe der Erfindung ist es nun, einen neuen Signalgeber
zu schaffen, welcher Signale mit gut reproduzierbaren
Klangbildern erzeugen kann.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß das
Signal elektroakustisch mittels eines Drucklautsprechers
sowie eines im Lautsprechergehäuse untergebrachten elektri
schen bzw. elektronischen Signalgenerators erzeugt wird,
dessen Signal zur Kompensation von Klangverzerrungen des
Drucklautsprechers im wesentlichen invers zum Frequenz
gang des Drucklautsprechers verzerrt ist.
Die Erfindung beruht auf dem allgemeinen Gedanken, an
Straßenbahnen u. dgl. üblicherweise für Sprachdurchsagen
vorhandene Drucklautsprecher auch zur Erzeugung von Warn
signalen u. dgl. heranzuziehen und den zur Erzeugung der
Warnsignale vorgesehenen Signalgenerator im Gehäuse des
Drucklautsprechers unterzubringen, so daß eine sehr
kompakte sowie betriebssichere und gegebenenfalls auch
plombierbare Einheit geschaffen wird.
Der besondere Vorzug der erfindungsgemäßen Lösung liegt
darin, daß ein exakt vorgebbares Signal erzeugbar ist,
so daß alle mit dem erfindungsgemäßen Signalgeber aus
gerüsteten Straßenbahnen u. dgl. praktisch identische
Warnsignale abgeben können.
Des weiteren ist vorteilhaft, daß sich die Drucklaut
sprecher im Hinblick auf ihr Schallabstrahlverhalten
weitestgehend beliebig ausbilden lassen, derart, daß
vorgebbare Schallkeulen erzeugbar sind. Dementsprechend
ist es beispielsweise möglich, die Schallkeulen der
Drucklautsprecher so auszurichten, daß in Vorwärts
richtung der Straßenbahn Warnsignale weithin hörbar sind,
während die Hörbarkeit von Warnsignalen in Seitwärts
richtung auf die nähere Umgebung der Straßenbahn, bei
spielsweise die Umgebung der Türen, beschränkt bleibt,
um insbesondere die Belästigung bzw. Störung von An
wohnern an Haltestellen so gering als möglich zu halten
und derzeit häufige Klagen wegen Störung der Nachtruhe
zu vermeiden.
Vorzugsweise besitzt der Signalgenerator einerseits
einen Speicher mit Speichermöglichkeit verschiedener
Frequenzen bzw. Klangsegmente, so daß das gewünschte
Klangbild durch zeitgesteuerte Überlagerung dieser
Frequenzen bzw. Klangsegmente erzeugbar ist, wobei die
entsprechenden Schaltungen so ausgebildet sind, daß sie
ohne äußerlich erkennbare Manipulationen keine Änderung
des einmal festgelegten Klangbildes ermöglichen.
Im elektrischen Übertragungsweg zum Drucklautsprecher ist
vorzugsweise eine die Klangverzerrungen des Drucklaut
sprechers kompensierende Signalübertragungsvorrichtung
vorhanden, so daß der Drucklautsprecher die gespeicherten
Signale "naturgetreu" wiederzugeben vermag.
Die angegebene Anordnung der Kompensations- bzw. Ver
zerrerschaltung bietet den Vorzug, daß dem Drucklaut
sprecher über die Verzerrerschaltung auch Sprach
signale zugeführt werden können, beispielsweise über ein
fahrerseitiges Mikrophon oder über externe Sprachsender.
Alle diese Sprachnachrichten können dann vom Drucklaut
sprecher mit natürlichem Sprachklangbild abgestrahlt
werden.
Im übrigen wird hinsichtlich bevorzugter Merkmale der
Erfindung auf die Ansprüche sowie die nachfolgende
Beschreibung einer vorteilhaften Ausführungsform ver
wiesen, die anhand der Zeichnung erläutert wird.
Dabei zeigt die einzige Figur eine nach Art eines
Blockschaltbildes ausgebildete Darstellung eines
erfindungsgemäßen Signalgebers.
Ein innerhalb eines wasserdichten Gehäuses 1 unterge
brachter Lautsprecher 2, welcher aufgrund dieser An
ordnung einen sogenannten Drucklautsprecher bildet,
ist eingangsseitig mit einem Leistungsverstärker 3 ver
bunden, welcher seinerseits eingangsseitig über eine
Verzerrerschaltung 4 an einen elektronischen Signal
generator 5 angeschlossen ist.
Der Leistungsverstärker 3, die Verzerrerschaltung 4
sowie der Signalgenerator 5 sind über Leitungen 6 mit
einer nicht dargestellten elektrischen Stromversorgungs
quelle verbunden.
Der Leistungsverstärker 3, die Verzerrerschaltung 4
sowie der Signalgenerator 5 können auch ganz oder teil
weise zu einer einzigen elektronischen Schaltungsan
ordnung 7 zusammengefaßt werden. Die dagestellte Unter
teilung in diskrete Schaltungen dient in erster Linie
zum leichteren Verständnis der weiter unten beschriebenen
Funktion.
Der Signalgenerator 5 umfaßt eine Speicheranordnung,
in der Frequenzen bzw. Klangsegmente einer akustischen
Signalfolge unlöschbar gespeichert sind, so daß der
Signalgenerator 5 bei Betätigung eines außerhalb des
Gehäuses 1 angeordneten Befehlsgebers 8, der mit dem
Signalgenerator 5 über Signalleitungen 9 verbunden ist,
eine elektrische Signalfolge erzeugt, welche in digitaler
oder auch analoger Form einem vorbestimmten akustischen
Warnsignal, insbesondere dem Geräusch einer Signalglocke
bzw. -klingel, entspricht.
Da die akustischen Eigenschaften eines Drucklautsprechers
typischerweise unbefriedigend sind, wird die Signalfolge
mittels der Verzerrerschaltung 4 so verändert, daß die
akustischen Fehler des im Gehäuse 1 untergebrachten
Lautsprechers 2 elektronisch kompensiert werden. Im
Prinzip bedeutet dies, daß Signale zu solchen Tonfrequen
zen, die vom Lautsprecher 2 mehr oder weniger deutlich
"verschluckt" werden, in verstärkter Form zum Leistungs
verstärker 3 weitergeleitet werden. Entsprechend Umge
gekehrtes gilt für solche Frequenzbereiche, in denen der
Lautsprecher 2 außerhalb des Gehäuses 1 gut hörbar ist.
Auf diese Weise kann der für Drucklautsprecher an sich
typische "quäkende" Klang weitestgehend vermieden werden.
Vielmehr wird außerhalb des Gehäuses 1 beispielsweise der
gewünschte "reine" Klang einer Signalglocke bzw. -klingel
hörbar.
Die Verzerrerschaltung 4 besitzt neben den mit dem Signal
generator 5 verbundenen Eingängen einen zusätzlichen Ein
gang 10 für Sprachsignale. Dieser Eingang 10 kann beispiels
weise mit einem Mikrophon 11 verbunden sein, so daß der
Lautsprecher 2 auch für Durchsagen verwendbar ist. Diese
Durchsagen sind gut verständlich, weil die Verzerrerschal
tung 4 wiederum den schlechten Klang kompensiert, der durch
die Unterbringung des Lautsprechers 4 im dichten Gehäuse 1,
d. h. durch die Drucklautsprecheranordnung, verursacht
wird.
Gegebenenfalls kann der Eingang 10 auch mit einer nicht
dargestellten Schnittstelle verbunden sein, über die
Sprachnachrichten von einem externen Sender, beispiels
weise dem Sender einer Straßenbahnzentrale oder einer
Haltestelle, über den Lautsprecher 2 ausgegeben werden
können.
Der Signalgenerator 5 umfaßt einen nach Art eines Schiebe
registers arbeitenden Speicher, welcher die jeweils zeit
lich letzten Betätigungen des Signalgenerators 5 aufzeichnet,
so daß jederzeit überprüft werden kann, wann die letzten
Signale erzeugt worden sind.
Im dargestellten Beispiel ist der Befehlsgeber 8 über
von den Stromversorgungsleitungen 6 gesonderte Befehls
signalleitungen 9 mit dem Signalgenerator 5 funktionsmäßig
verbunden. Dementsprechend wird der Befehlsgeber 8 über
die Stromversorgungsleitungen 6 mit elektrischer Energie
versorgt.
Grundsätzlich sind auch andere Anordnungen denkbar. Bei
entsprechender Ausbildung der Schaltungsanordnung 7 kann
der Befehlsgeber 8 auch nach Art eines in zumindest einer
der Stromversorgungsleitungen 6 angeordneten Schalters aus
gebildet sein, welcher bei Betätigung einer Handhabe bzw.
eines Pedals eine normalerweise unterbrochene elektrische
Verbindung zwischen Schaltereingang und Schalterausgang
herstellt, so daß die normalerweise vom Stromnetz getrennte
Schaltungsanordnung 7 mit elektrischem Strom versorgt wird
und den Lautsprecher 2 zur Abgabe eines akustischen Sig
nales erregen kann.
Im übrigen kann der Befehlsgeber 8 auch als ein Schalter
ausgebildet sein, mit dem eine elektrische Verbindung
zwischen Anschlüssen der Schaltungsanordnung 7 herge
stellt bzw. unterbrochen wird.
Die dargestellte Anordnung kann beispielsweise an Straßen
bahnen herkömmliche mechanische Warnglocken bzw. -klingeln
ersetzen, wenn im Signalgenerator 5 das gewünschte Glocken- bzw.
Klingelsignal gespeichert ist. Dabei wird der Vorteil
gewährleistet, daß immer das gleiche Signal erzeugt werden
kann, und zwar derart, daß bei verschiedenen Straßenbahnen
keine hörbaren Klangunterschiede auftreten können. Insbe
sondere ist gewährleistet, daß das erzeugte akustische
Signal immer mit gleicher Lautstärke und gleichbleibender
Richtcharakteristik abgegeben wird.
Des weiteren ist vorteilhaft, daß der Lautsprecher 2 nicht
nur zur Ausstrahlung von Warnsignalen einsetzbar ist. Viel
mehr können auch Sprachnachrichten, d. h. Ansagen von Halte
stellen sowie Hinweise für die Fahrgäste u. dgl., gut ver
ständlich ausgegeben werden. Da der Spracheingang 10 gegebenen
falls auch über eine entsprechende Schnittstelle mit einem
externen Sprachsender koppelbar ist, können auch extern
gesteuerte Sprachnachrichten ausgesendet werden.
Durch die bei der Erfindung mögliche Aufzeichnung der je
weils letzten Betätigungen des Signalgenerators 5 kann nach
Unfällen der Straßenbahn od. dgl. eindeutig nachgewiesen
werden, ob vorher Warnsignale gegeben wurden oder nicht.
Aufgrund der hinsichtlich ihres Klanges ständig gleich
bleibenden Warnsignale ist damit gleichzeitig beweisbar,
daß Warnsignale einer vorgegebenen Qualität ausgesendet
wurden.
Gegebenenfalls kann zusätzlich zur Signalbetätigung auch
gespeichert werden, welche Bedienungselemente - z. B. Bremse
oder Fahrpedal - zuletzt und in welcher Weise betätigt
wurden. Dazu müßte dann die Speicheranordnung des Signal
generators 5 mit entsprechenden Signaleingängen für
Geber der verschiedenen Bedienungsorgane versehen sein.
Durch entsprechende Anordnung bzw. Ausbildung von Gehäuse 1
und Lautsprecher 2 kann ein gewünschtes Schallabstrahl
verhalten erreicht werden, etwa derart, daß die erzeug
ten Schallsignale in Vorwärtsrichtung der Straßenbahn
weithin hörbar sind, während dagegen in Seitwärtsrichtung
die Warnsignale nur in einer gewissen Nähe zur Straßen
bahn, insbesondere im Bereich der Türen, deutlich hörbar
sind. Auf diese Weise werden Anwohner an Straßenbahnstrecken
und insbesondere an Straßenbahnhaltestellen deutlich weniger
belästigt, wenn beispielsweise vor dem Schließen der Türen
sowie vor dem Anfahren der Bahn Warnsignale gegeben werden.
Claims (6)
1. Signalgeber für Straßenbahnen u. dgl., insbesondere zur
Erzeugung von Glocken- bzw. Klingeltönen,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Signal elektroakustisch mittels eines Druck
lautsprechers (1, 2) sowie eines im Lautsprecherge
häuse (1) untergebrachten elektrischen bzw. elektroni
schen Signalgenerators (5) erzeugt wird, dessen Signal
zur Kompensation von Klangverzerrungen des Drucklaut
sprechers (1, 2) im wesentlichen invers zum Frequenz
gang dieses Lautsprechers (2) verzerrt ist.
2. Signalgeber nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß ein nach Art eines Schieberegisters arbeitender
Speicher die jeweils letzten Signale bzw. Betätigungen
des Signalgenerators (5) aufzeichnet.
3. Signalgeber nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Signalgenerator (5) einen unlöschbaren Speicher
für vorgegebene Signale bzw. Signalelemente umfaßt
und über eine die akustischen Verzerrungen des
Lautsprechers (2) elektronisch kompensierende Ver
zerrerschaltung bzw. -stufe (4) mit dem Lautsprecher (2)
gekoppelt ist.
4. Signalgeber nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Verzerrerschaltung bzw. -stufe (4) mit einem
Spracheingang (10) versehen ist.
5. Signalgeber nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß durch Anordnung bzw. Ausbildung des Signalgebers
eine vorgegebene akustische Richtcharakteristik
gegeben ist.
6. Signalgeber nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß bei Anordnung des Signalgebers bzw. der Signal
geber an einem Fahrzeug in Seitwärtsrichtung eine
geringe Hörweite der Signale vorliegt.
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Cited By (1)
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- 1994-11-08 DE DE19944439468 patent/DE4439468B4/de not_active Expired - Fee Related
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Legal Events
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