DE4439391A1 - Verfahren und Vorrichtung zum Kontaktieren des Wicklungsdrahtes einer Spule - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zum Kontaktieren des Wicklungsdrahtes einer SpuleInfo
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Description
Gegenstand des Hauptpatentes (Aktenzeichen EP 94115601.0)
sind bereits ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Kontak
tieren des Wicklungsdrahtes einer Spule mit einem Anschluß
stift, wobei ein Endabschnitt des Wicklungsdrahtes mit mehre
ren Windungen um einen Endabschnitt des Anschlußstiftes ge
schlungen wird, wobei der Anschlußstift dann mit einem fluß
mittelfreien Weichlot in Kontakt gebracht und dieses schließ
lich durch eine berührungslose Wärmezufuhr unter Schutzgas
bei Löttemperatur aufgeschmolzen wird.
Um die unerwünschten Flußmittel und Lötbäder bei der Herstel
lung insbesondere von Relaisspulen zu vermeiden, wird also
nach dem Hauptpatent eine Verbindung mittels einem Weichlot
vorgeschlagen, das flußmittelfrei unter Schutzgas aufge
schmolzen wird. Als bevorzugtes Verfahren wird dort auch be
reits eine Lichtbogen-Inert-Gas-Lötung analog zu der bereits
bekannten WIG-Schweißung (Wolfram-Inert-Gas-Schweißung) vor
geschlagen, wobei also nicht wie beim Schweißverfahren der
Anschlußstift selbst mit dem Wicklungsdraht aufgeschmolzen
wird, sondern der Lichtbogen so dimensioniert wird, daß le
diglich das Weichlot verflüssigt wird. Auf diese Weise wird
die Wärmebelastung für den Spulenkörper und den Wicklungs
draht deutlich vermindert.
Bei dem im Hauptpatent beschriebenen WIG-Löten wird der
Lichtbogen zwischen dem Anschlußstift und einer Gegenelektro
de gezündet. Dabei könnten sich allerdings dann Probleme er
geben, wenn etwa bei Spulen für Miniaturrelais Anschlußstifte
verwendet werden, deren Dicke weit unter 1 mm liegt, also
beispielsweise 0,2 bis 0,4 mm beträgt. Solche Anschlußstifte
sind wegen der entsprechend kleinen Spulenabmessung und ihres
eigenen Querschnitts nur schwer zu kontaktieren. Unter Um
ständen sind sie auch nicht mehr in der Lage, den bei übli
chen WIG-Stromquellen erzeugbaren Minimalstrom von beispiels
weise 1 A zu leiten.
Ziel der vorliegenden Erfindung ist deshalb eine Weiterbil
dung der Lichtbogenlötung gemäß dem Hauptpatent in der Weise,
daß auch Spulenanschlüsse mit kleinsten Abmessungen auf ein
fache Weise und mit minimaler Wärmebelastung gelötet werden
können.
Erfindungsgemäß wird dieses Ziel mit einem Verfahren der ein
gangs genannten Art dadurch erreicht, daß der bewickelte End
abschnitt des Anschlußstiftes in der Nähe von zwei einander
mit ihren Spitzen gegenüberstehenden Elektroden angeordnet
wird und daß zwischen den beiden Elektroden ein Lichtbogen
gezündet wird, deren Stärke und Brenndauer auf das Schmelzen
des Weichlotes abgestimmt ist.
Bei der Erfindung wird also mit einem sogenannten nicht über
tragenen Lichtbogen gearbeitet, bei dem der Lichtbogen nicht
am Anschlußstift selbst sondern zwischen zwei davon getrenn
ten Elektroden gezündet wird, so daß das Weichlot aufgrund
der Strahlungswärme aufgeschmolzen wird. Der Anschlußstift
selbst wird also überhaupt nicht kontaktiert, und weil er an
der Zündung des Lichtbogens nicht beteiligt ist, braucht er
auch nicht zu einer Gegenelektrode auf genauen Abstand ju
stiert zu werden. Die beiden Elektroden selbst werden einmal
auf den richtigen Abstand zueinander eingestellt und mit der
Stromversorgung kontaktiert, während die Anschlußstifte der
einzelnen Spulen lediglich im Durchlauf an die beiden Elek
troden angenähert zu werden brauchen, bevor der Lichtbogen
wieder neu gezündet wird. Zweckmäßigerweise wird der An
schlußstift mit seinem Ende so zwischen die beiden Elektro
denspitzen gebracht, daß es annähernd bündig zu der Verbin
dungslinie zwischen den Elektrodenspitzen steht. Die Elektro
den selbst können unter einem Winkel zueinander stehen, der
von annähernd 0° (Elektroden parallel) bis zu 180°
(Elektroden in einer Linie fluchtend) reichen kann. Als
zweckmäßig hat sich erwiesen, die Elektroden unter einem Win
kel von etwa 130° zueinander anzuordnen.
Eine Vorrichtung zur Durchführung des erfindungsgemäßen Ver
fahrens umfaßt zweckmäßigerweise eine Aufnahme für einen Spu
lenkörper mit Anschlußstiften, eine Halterung für zwei
stabförmige Elektroden in einem vorgegebenen Winkel und mit
einem vorgegebenen Abstand ihrer Spitzen, eine Strömungsvor
richtung zur Zufuhr von Schutzgas zum Bereich der beiden
Elektrodenspitzen, eine Positionierungseinrichtung, um je
weils einen Anschlußstift eines in der Aufnahme befindlichen
Spulenkörpers in einem vorgegebenen Abstand zu den beiden
Elektrodenspitzen zu positionieren, und eine Stromversorgung
für die beiden Elektroden zur Erzeugung eines Lichtbogens mit
vorgegebener Stärke und Brenndauer.
Die Erfindung wird nachfolgend an einem Ausführungsbeispiel
anhand der Zeichnung näher erläutert. Es zeigt
Fig. 1 eine schematisierte Lichtbogen-Lötvorrichtung und
Fig. 2 eine Detaildarstellung der Elektrodenspitzen und ei
nes Anschlußstiftes mit einer leichten Abwandlung gegenüber
Fig. 1.
Die in Fig. 1 schematisch gezeigte Lichtbogen-Lötvorrichtung
umfaßt eine nur ausschnittsweise dargestellte Halterung 1 für
zwei Elektroden 2 und 3, die isoliert in der Halterung 1 be
festigt und an eine Stromquelle 4 angeschlossen sind. Mit ei
nem Hochfrequenzimpuls wird zwischen den Elektrodenspitzen
jeweils kurzzeitig ein Lichtbogen 5 gezündet, dessen Stärke
und Brenndauer entsprechend dem zu lötenden Spulenanschluß
eingestellt wird. Diese Regelungseinrichtung ist nicht darge
stellt, da sie von herkömmlichen Schweißstromversorgungen
übernommen werden kann. In Richtung auf den Lichtbogen wird
über einen Strömungskanal 6 und ein Gassieb 7 Schutzgas ge
blasen, beispielsweise reines Argon oder Argon mit einem Zu
satz von beispielsweise 5% Wasserstoff (H₂).
Zur erfindungsgemäßen Schutzgaslötung wird ein Spulenkörper
8, von dem nur ein kleiner Flanschteil gezeigt ist, in einer
Aufnahme 9 zur Bearbeitung transportiert. In dem Spulenkörper
8 ist ein Anschlußstift 10 verankert, an dessen Endabschnitt
11 ein Endabschnitt 12 einer Spulenwicklung mit mehreren Win
dungen angewickelt ist. Auf das freie Ende 13 des Anschluß
stifte 10 wird nun eine bestimmte Menge an flußmittelfreiem
Weichlot 14 aufgebracht. Dies kann entsprechend dem Hauptpa
tent vorzugsweise durch Eintauchen des Endabschnittes 12 in
ein Weichlotbad erfolgen, dessen Temperatur nur wenig über
dem Schmelzpunkt des Weichlotes liegt. Das Weichlot 14 be
netzt dann gemäß Darstellung in Fig. 1 in Form eines Trop
fens das freie Ende 13 des Anschlußstiftes 10. Nunmehr wird
der Spulenkörper 8 durch die Aufnahme 9 so positioniert, daß
das freie Ende 13 des Anschlußstiftes 10 mit dem anhaftenden
Weichlot-Tropfen 14 zwischen den Enden der beiden Elektroden
2 und 3 positioniert wird, so daß es beim Zünden des Lichtbo
gens 5 in dessen Wärmestrahlungsbereich liegt. Mit diesem
Lichtbogen wird dann das Weichlot 14 aufgeschmolzen und
stellt einen zuverlässigen Kontakt zwischen dem Anschlußstift
10 und dem angewickelten Endabschnitt 12 des Wicklungsdrahtes
her. Dabei wird selbstverständlich auch die Lackisolierung
des Wicklungsdrahtes abgeschmolzen.
In Fig. 2 ist in einer Detaildarstellung die Anordnung der
beiden Elektroden 2 und 3 noch einmal gezeigt, wobei in die
sem Fall die Anode 2 mit einer Spitze 15 versehen ist. Dabei
ist auch gezeigt, daß das freie Ende 13 des Endabschnittes 11
des Anschlußstiftes 10 annähernd bündig mit einer die Enden
bzw. Spitzen der Elektroden 2 und 3 verbindenden Linie 16 an
geordnet wird. Der Abstand der beiden Elektroden betrug bei
einer Versuchsanordnung etwa 1,5 bis 2 mm, während der Winkel
α zwischen den beiden Elektroden entsprechend dem Anwen
dungsfall zwischen annähernd 0° und 180° variiert werden
kann. In einer zweckmäßigen Versuchsanordnung betrug er bei
spielsweise ungefähr 130°. Mit einem Lichtbogenstrom zwischen
Anode und Kathode von 1,0 A und einer Lichtbogenbrenndauer
von etwa 0,1 s wurden im praktischen Versuch gute Ergebnisse
erzielt.
Claims (6)
1. Verfahren zum Kontaktieren des Wicklungsdrahtes (12) einer
Spule mit einem Anschlußstift (10), wobei ein Endabschnitt
des Wicklungsdrahtes (12) mit mehreren Windungen um einen
Endabschnitt (11) des Anschlußstiftes (10) geschlungen wird,
wobei der Anschlußstift (10) dann mit einem flußmittelfreien
Weichlot (14) in Kontakt gebracht und dieses schließlich
durch eine berührungslose Wärmezufuhr unter Schutzgas bei
Löttemperatur aufgeschmolzen wird, nach Patent (Aktenzeichen
P 43 36 000.9), dadurch gekennzeichnet, daß der be
wickelte Endabschnitt (11) des Anschlußstiftes (10) in der
Nähe von zwei einander mit ihren Spitzen gegenüberstehenden
Elektroden (2, 3) angeordnet wird und daß zwischen den beiden
Elektroden ein Lichtbogen (5) gezündet wird, dessen Stärke
und Brenndauer auf das Schmelzen des Weichlotes (14) abge
stimmt ist.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, daß das flußmittelfreie Weichlot (14) durch Eintauchen
des Endabschnittes (11) des Anschlußstiftes (10) in ein Löt
bad mit einer nur wenig über der Schmelztemperatur des Lotes
liegenden Betriebstemperatur aufgebracht wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, daß das Lot in Form eines vorgeformten Ringes auf den
Endabschnitt des Anschlußstiftes aufgesteckt und danach auf
geschmolzen wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß der Anschlußstift (10) zum Löten
mit seinem freien Ende (13) zwischen den Enden der beiden
Elektroden (2, 3) etwa auf einer Linie (16) mit diesen bündig
angeordnet wird.
5. Vorrichtung zum Löten von Wicklungsenden (12) an Anschluß
stiften (10) einer Spule, gekennzeichnet durch
- - eine Aufnahme (9) für einen Spulenkörper (8) mit An schlußstiften (10),
- - eine Halterung (1) für zwei stabförmige Elektroden (2, 3) in einem vorgegebenen Winkel (α) und mit einem vorgegebe nen Abstand ihrer Spitzen,
- - eine Strömungsvorrichtung (6) zur Zufuhr von Schutzgas zum Bereich der beiden Elektrodenspitzen,
- - eine Positionierungseinrichtung, um jeweils einen An schlußstift (10) eines in der Aufnahme befindlichen Spu lenkörpers (8) mit seinem freien Ende (13) in einem vor gegebenen Abstand zu den beiden Elektrodenspitzen zu po sitionieren, und
- - eine Stromversorgung (4) für die beiden Elektroden (2, 3) zur Erzeugung eines Lichtbogens (5) mit vorgegebener Stärke und Brenndauer.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeich
net, daß die Elektroden (2, 3) zueinander einen Winkel zwi
schen 10° und 180°, vorzugsweise von etwa 130° bilden.
Priority Applications (8)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE4439391A DE4439391A1 (de) | 1994-11-04 | 1994-11-04 | Verfahren und Vorrichtung zum Kontaktieren des Wicklungsdrahtes einer Spule |
JP8514954A JPH10508432A (ja) | 1994-11-04 | 1995-11-03 | コイル巻線のコンタクトのための方法及び装置 |
CZ971322A CZ132297A3 (cs) | 1994-11-04 | 1995-11-03 | Způsob a zařízení pro vytváření doteku drátu vinutí cívky |
DE59502618T DE59502618D1 (de) | 1994-11-04 | 1995-11-03 | Verfahren und vorrichtung zum kontaktieren des wicklungsdrahtes einer spule |
US08/836,531 US5908568A (en) | 1994-11-04 | 1995-11-03 | Method and device for contacting the winding wire of a coil |
ES95935844T ES2118632T3 (es) | 1994-11-04 | 1995-11-03 | Procedimiento y dispositivo para establecer el contacto del hilo enrollado de una bobina. |
EP95935844A EP0789923B1 (de) | 1994-11-04 | 1995-11-03 | Verfahren und vorrichtung zum kontaktieren des wicklungsdrahtes einer spule |
PCT/DE1995/001527 WO1996014647A1 (de) | 1994-11-04 | 1995-11-03 | Verfahren und vorrichtung zum kontaktieren des wicklungsdrahtes einer spule |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE4439391A1 true DE4439391A1 (de) | 1996-05-09 |
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ID=6532464
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DE (1) | DE4439391A1 (de) |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE19753156C1 (de) * | 1997-11-29 | 1999-02-25 | Schweistechnische Lehr Und Ver | Verfahren zum Löten metallischer Werkstoffe |
DE19942384A1 (de) * | 1999-09-04 | 2001-03-15 | Opel Adam Ag | Lötvorrichtung |
-
1994
- 1994-11-04 DE DE4439391A patent/DE4439391A1/de not_active Withdrawn
Cited By (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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DE19753156C1 (de) * | 1997-11-29 | 1999-02-25 | Schweistechnische Lehr Und Ver | Verfahren zum Löten metallischer Werkstoffe |
DE19942384A1 (de) * | 1999-09-04 | 2001-03-15 | Opel Adam Ag | Lötvorrichtung |
DE19942384C2 (de) * | 1999-09-04 | 2001-12-06 | Opel Adam Ag | Lötvorrichtung |
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