Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung
zum Verbinden zweier sich überlappender Bleche, wie sie
im Automobilbau benötigt wird, wenn Karosseriebleche mit
einander zu verschweißen/verlöten sind. Diese Bleche sind
heute vielfach verzinkt und oft nur von einer Seite aus
zugänglich.
Es ist beispielsweise durch DE 197 29 485 A1
bekannt, dass zum Verschweißen der genannten Bleche das
Laserschweißen Anwendung findet, das jedoch teuer ist.
Beim alternativen - manuell durchgeführten
Lochpunktschweißen (beispielsweise wie in DE 44 20 085 A1
beschrieben) ist oft Nacharbeit erforderlich, da die
Zinkschicht stark beeinträchtigt wird. Die Zinkschicht
selbst beeinflusst auch den Schweißprozess und verursacht
Nahtfehler.
Beim MIG-Löten (Verfahrensbeschreibung in: Weld
& Vision, 4. Ausgabe, September 1999, Fronius Internatio
nal GmbH & Co. KG) mit Kupfer-Basiswerkstoff-Elektroden
ist die Wärmeeinbringung schlecht reproduzierbar, und To
leranzen beeinträchtigen die Qualität negativ (bei nicht
exakt aufeinanderliegenden Blechen).
Es ist Aufgabe der Erfindung, eine Vorrichtung
zum automatisierten Verbinden von Blechen zu schaffen,
wobei diese Vorrichtung ein kostengünstiges, qualitativ
hochwertiges Arbeiten ermöglichen soll.
Zur Lösung dieser Aufgabe zeichnet sich die
Vorrichtung durch die im Patentanspruch 1 angegebenen
Merkmale aus. Weitere Details ergeben sich aus den Pa
tentansprüchen 2 bis 3.
Der erfindungswesentliche Gedanke besteht dar
in, eine Drahtelektrode (Kupfer-Basiswerkstoff), ein
Schutzgas und die Schweißparameter vom MIG-Löten zu über
nehmen und zu kombinieren mit einem Brenner mit Anpress
nasen, der vom MAG-Schweißen bekannt ist. Damit ist bei
geringen Investitionen ein qualitativ hochwertiges Verlö
ten verzinkter Bleche möglich, ohne dass die Zinkschicht
wesentlich zerstört wird. Desweiteren werden durch den
aufzubringenden Anpressdruck Toleranzen ausgeglichen, und
es ist eine reproduzierbare Wärmeeinbringung möglich. Die
Anpressnasen garantieren auch einen genauen Abstand der
Stromdüse zum Werkstück. Die Lötparameter werden von ei
ner erforderlichen Steuervorrichtung eingestellt, wobei
die Spannung und der Elektrodenvorschub taktweise gesteu
ert werden.
Als Schutzgas kann Argon, Helium oder ein Ge
misch daraus mit Beimischungen (wie an sich bekannt) Ver
wendung finden.
Von Vorteil ist, wenn zwei Anpressnasen am
Brenner vorgesehen sind, die symmetrisch um das Elektro
denende angeordnet sind. So ist ein schräges Aufdrücken
des oberen Bleches auf das untere Blech vermeidbar.
Die Erfindung wird im Folgenden detaillierter anhand ei
nes Ausführungsbeispiels erläutert. Die zugehörige Figur
zeigt die erfindungsgemäße Vorrichtung im Einsatz. Von der
Lötvorrichtung ist ausschließlich ein besondere Merkmale
aufweisender Brenner 1 dargestellt. Der Brenner 1 ist über
eine ansatzweise dargestellte Schlauchleitung 2 mit einem
Lötgerät verbunden. Von dort aus wird über die Schlauchlei
tung 2 Schutzgas 3 und eine Lötelektrode 4 zum Brenner ge
leitet (Elektrode aus Kupferbasiswerkstoff; Schutzgas Ar
gon oder Helium oder Gemisch). Die Elektrode 4 wird mit
Lichtbogenspannung versorgt und zu verbindende Werk
stücke 5, 6 (hier zwei Karosserieteile eines Kraftfahrzeugs)
sind mit einem Masseanschluss versehen. In soweit stim
men die Vorrichtungsmerkmale mit dem an sich bekannten
MIG-Löten überein.
Der Brenner 1 weist jedoch desweiteren zwei Anpressna
sen 7, 8 auf, mit Hilfe derer die Werkstücke 5, 6 nach Auf
setzen des Brenners 1 auf das obere Werkstück 5 zusam
menpressbar sind, was an sich vom MAG-Lochpunkt
schweißen bekannt ist. Von einer zum Lötgerät gehörenden
Steuervorrichtung (nicht gezeigt) werden nun die Lötpara
meter gesteuert (wie beim MIG-Löten), wobei aber der Löt
prozess zeitgesteuert (im Sekundenbereich) abläuft. Die ein
gestellten Parameter und Zeiten garantieren einen reprodu
zierbaren Prozess. Es entsteht ein Lichtbogen 9, und die bei
den Bleche 5, 6 werden durch ein Lot 10 verbunden. Das
obere Blech 5 wird durchgebrannt, und das Lot 10 verbindet
sich mit dem unteren und dem oberen Blech 5, 6.
Von besonderem Vorteil dabei ist, dass ein Verlöten mit
sehr geringen Toleranzen möglich ist, da die Bleche 5, 6 im
mer definiert aufeinander anpressbar sind. Bei verzinkten
Blechen 5, 6 wird die Zinkschicht kaum angegriffen und bei
sehr geringem Investitionsaufwand verringert sich die Rost
gefahr im Schweißbereich. Die negativen Einflüsse der
Zinkschicht auf den Prozess werden vermieden. Die Vor
richtung ist im automatisierten Betrieb einsetzbar.