DE4438736A1 - Verfahren zur Herstellung von Gegenständen mit erhöhter Griffsicherheit - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von Gegenständen mit erhöhter GriffsicherheitInfo
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Description
Die Erfindung richtet sich auf ein Verfahren zur Herstel
lung von Gegenständen mit erhöhter Griffsicherheit, insbe
sondere von Behältnissen aus Glas wie Flaschen od. dgl.
Glasgegenstände weisen im allgemeinen eine äußerst glatte
Oberfläche auf, die insbesondere bei Gegenständen des täg
lichen Gebrauchs immer die Gefahr mit sich bringt, daß der
betreffende Gegenstand bei einer unachtsamen Handhabung aus
der Hand rutscht und zu Boden fällt. Infolge der zusätz
lichen, hohen Bruchgefahr von Glasgegenständen müssen diese
daher immer mit größter Sorgfalt gehandhabt werden. Denn
einerseits sind die Glasgegenstände oftmals selbst von ho
hem Wert, in anderen Fällen wie bspw. bei Spirituosen- oder
Parfümflaschen enthalten die Glasgegenstände eine kostbare
Flüssigkeit, die beim Zerbrechen des Behältnisses unweiger
lich verloren geht.
Zur Beseitigung der vorstehend beschriebenen Un
zulänglichkeiten von Glasgegenständen ist es bekannt, die
Oberflächen von Flaschen durch teil- oder vollflächiges Ät
zen mikroskopisch aufzurauhen. Eine andere Methode zur
Erzeugung einer derartigen Oberflächenbeschaffenheit be
steht darin, die Außenflächen von Flaschen einer
Sandstrahlbehandlung zu unterziehen. Schließlich ist es be
kannt, durch Einschmelzen von Mustern oder Strukturen ma
kroskopische Erhebungen und/oder Vertiefungen zu erzeugen,
um beim Ergreifen einen gewissen Formschluß zu ermöglichen.
Alle diese relativ aufwendigen Bearbeitungstechniken haben
den Nachteil, daß sie ausschließlich zur Erhöhung der
Griffsicherheit dienen, im übrigen aber die Außenflächen
derart bearbeiteter Flaschen nicht prinzipiell ändern, so
daß trotz einer derartigen Behandlung sofort zu erkennen
ist, daß es sich um einen Gegenstand aus Glas handelt. In
den meisten Anwendungsfällen, bei denen die Griffsicherheit
erhöht wird, ist die Ursache in dem hohen Wert des Inhalts
zu suchen. Behältnisse für wertvolle Substanzen sollten
aber bereits durch ihren ästhetischen Eindruck, insbeson
dere durch die Oberflächenbeschaffenheit, den hohen Wert
der enthaltenen Substanz erkennen lassen oder gar Rück
schlüsse auf den Charakter des Inhalts ermöglichen. So kann
es beispielsweise von hohem Interesse sein, die regionale
Herkunft und die daraus resultierenden, geschmacklichen Ei
genheiten bestimmter Weinsorten hervorzuheben.
Aus diesen Überlegungen resultiert das Problem, ein Ver
fahren zur Erhöhung der Griffsicherheit von Gegenständen,
insbesondere von Behältnissen aus Glas wie Flaschen od.
dgl., zu schaffen, bei dem gleichzeitig der ästhetische
Eindruck der Oberfläche verbessert wird, ohne daß hierbei
zusätzliche Verfahrensschritte notwendig werden.
Die Lösung dieses Problems gelingt dadurch, daß zur Erzeu
gung einer rauhen Oberfläche auf die Außenflächen des Ge
genstands ein Überzug aufgebracht wird, in dem neben einem
Bindemittel Granulatpartikel enthalten sind. Auch hier wird
demnach primär eine rauhe Oberfläche angestrebt, die aber
im Gegensatz zu den aus dem Stand der Technik vorbekannten
Verfahren nicht durch eine mechanische oder chemische Ver
änderung der Glasoberfläche selbst erreicht wird, sondern
durch Auftrag eines zusätzlichen, rauhen Überzugs.
Der erfindungsgemäße Überzug erhält seine rauhe Struktur
durch die eingeschlossenen Granulatpartikel, die sich über
wiegend nebeneinander, teilweise auch übereinander inner
halb des Überzugs anordnen und durch ihre außenliegenden,
unregelmäßig geformten Berandungsflächen eine unebene und
dadurch griffsichere Oberflächenbeschaffenheit erzeugen.
Das Bindemittel füllt die Zwischenräume zwischen den Granu
latpartikeln und sorgt für eine innige Verbindung mit den
dem zu beschichtenden Gegenstand eigenen Außenflächen, so
daß auch bei einer stärkeren Beanspruchung ein Abplatzen
des Überzugs ausgeschlossen ist.
Neben einer Verbesserung der Griffigkeit wie auch der Äs
thetik hat der erfindungsgemäße Überzug eine Reihe weiterer
Vorteile:
Der Überzug bildet eine äußere Hülle um den Gegenstand und bewirkt dadurch eine thermische Isolierung des Inhalts, so daß Temperaturschwankungen abgemildert werden. Dies ist bspw. bei Weinflaschen von Vorteil, die bei möglichst kon stanter Temperatur gelagert werden sollen.
Der Überzug bildet eine äußere Hülle um den Gegenstand und bewirkt dadurch eine thermische Isolierung des Inhalts, so daß Temperaturschwankungen abgemildert werden. Dies ist bspw. bei Weinflaschen von Vorteil, die bei möglichst kon stanter Temperatur gelagert werden sollen.
Die zusätzliche Schicht weist bei Wahl geeigneter Werk
stoffe nach dem Aushärten des Bindemittels eine hohe Stabi
lität auf, so daß die bei Glasgegenständen immer vorhandene
Bruchempfindlichkeit deutlich reduziert ist.
Die überzogenen Teile des Gegenstands sind von außen nicht
mehr zugänglich, so daß die Gefahr von die Oberflächenspan
nung beeinträchtigenden Einritzungen, wie sie bspw. durch
das Auftreffen scharfkantiger Gegenstände hervorgerufen
werden können, vermieden ist.
Schließlich wird durch die Granulatpartikel die Lichtein
strahlung in das Innere des Behältnisses vermindert, was
für die Lagerfähigkeit einer Vielzahl chemischer Substanzen
unabdingbar ist.
Es hat sich als günstig erwiesen, daß das Bindemittel zur
Verarbeitung durch ein Lösungsmittel in einen flüssigen
oder zähflüssigen Zustand versetzt wird. Indem das Binde
mittel vor dem Auftrag verflüssigt wird, kann es sich an
die zumeist gewölbte Gestalt des Substratkörpers optimal
anpassen, so daß der Einfluß von Luftblasen vermieden wird
und eine besonders innige und dadurch dauerhafte Verbindung
zwischen dem Überzug und dem Substratkörper erzeugt wird.
Es liegt im Rahmen der Erfindung, daß zur Herstellung des
Überzugs getrennte Schichten des Bindemittels sowie des
Granulats aufgetragen werden. Indem die Vermischung dieser
in unterschiedlichen physikalischen Aggregatzuständen vor
liegenden Substanzen erst auf dem Substratkörper selbst er
folgt, sind die beiden Phasen des Überzugs während der Ver
arbeitung noch getrennt, mithin homogen, und können aus
diesem Grund mit Hilfe von an ihre jeweiligen Aggregatzu
stände optimal angepaßten Vorrichtungen auf den Substrat
körper aufgetragen werden.
In Fortbildung dieses Erfindungsgedankens wird das Binde
mittel aufgesprüht. Infolge des flüssigen Aggregatzustandes
des Bindemittels bildet sich hierbei ein Tröpfchennebel,
der eine sehr gleichmäßige Dicke der aufgetragenen Binde
mittelschicht zur Folge hat.
Andererseits ist es auch möglich, das Bindemittel mit Pin
seln aufzutragen, insbesondere, wenn eine unregelmäßige
Oberflächenbeschaffenheit erwünscht ist.
Weiterhin besteht die Möglichkeit, das Bindemittel dadurch
auf den Gegenstand zu applizieren, daß dieser in das flüs
sige Bindemittel eingetaucht wird. Dieses Verfahren ist
sehr schnell, höchst zuverlässig und umweltfreundlich.
Die Erfindung läßt sich dadurch weiter bilden, daß das Gra
nulat aufgestäubt wird. Diese speziell auf die Granulatbe
schaffenheit abgestellte Auftragstechnik dient ebenfalls
dem Zweck, eine möglichst gleichmäßige Verteilung der Gra
nulatpartikel auf der Oberfläche des Substratkörpers her
beizuführen.
In Fortführung dieses Erfindungsgedankens sieht die Erfin
dung vor, daß das Granulat mittels eines Rüttelsiebs zer
stäubt wird. Die Verwendung eines Siebs hat den zusätzli
chen erwünschten Nebeneffekt, daß das Granulat nach der
Partikelgröße gefiltert wird, so daß Verunreinigungen zu
rückgehalten werden und sich demzufolge eine höchst ein
heitliche Struktur des erfindungsgemäßen Überzugs erzielen
läßt.
Andererseits liegt es auch im Rahmen der Erfindung, daß das
Granulat mittels Druckluft zerstäubt wird. Bei dieser Auf
tragstechnik wird eine gleichmäßige Partikelverteilung
durch eine starke Verwirbelung der Luft herbeigeführt. Da
hierbei die Granulatpartikel je nach Richtung der Druck
luftdüse beschleunigt werden, ist diese Auftragstechnik
insbesondere für Gegenstände mit uneinheitlicher Gestalt,
bspw. mit Hinterschneidungen, geeignet, indem der Luftstrom
auf jeden beliebigen Punkt des Substratkörpers gerichtet
werden kann.
Der Auftrag des Granulats kann auch durch Wälzen des Gegen
stands in dem Granulat erfolgen, ähnlich dem Panieren von
Schnitzeln. Hierbei kann bewußt eine unregelmäßige Oberflä
che erzielt werden.
Es hat sich als günstig erwiesen, daß die Schichten des
Bindemittels sowie des Granulats abwechselnd aufgetragen
werden. Hierdurch lassen sich Überzüge mit mehreren, über
einander angeordneten Schichten des Granulats erzeugen, wo
bei die Schichtdicke im Hinblick auf die gewünschten Eigen
schaften des fertigen Überzugs nahezu beliebig vorgegeben
werden kann. Da zwischen den einzelnen Granulatschichten
jeweils eine durchgehende Bindemittelschicht vorhanden ist,
sind die Granulatpartikel der inneren Schichten vollständig
in das Bindemittel eingebettet und erhöhen dadurch die Sta
bilität des Überzugs.
Es liegt im Rahmen der Erfindung, daß zunächst eine Schicht
des Bindemittels aufgetragen wird. Wenn das Bindemittel im
flüssigen Zustand auf den Substratkörper aufgesprüht wird,
ergibt sich eine vollständige Benetzung der betreffenden
Oberflächen des Gegenstands, so daß sich als unterste
Schicht ein lückenloser Bindemittelfilm ausbildet. Dieser
Film sorgt im ausgehärteten Zustand für eine höchste Haft
kraft des erfindungsgemäßen Überzugs und bildet gleichzei
tig die Grundlage für die erste Granulatschicht.
Es hat sich als günstig erwiesen, daß die Granulatschichten
vor dem Aushärten des Bindemittel aufgetragen werden. Gemäß
diesem Merkmal der Erfindung werden zunächst alle Schichten
des Überzugs in sehr kurzer, zeitlicher Abfolge übereinan
der gelegt, während in einem anschließenden Verfahrens
schritt alle Bindemittelschichten gleichzeitig aushärten.
Hierdurch ergibt sich einerseits ein einheitlicher Überzug,
andererseits wird das Herstellungsverfahren so weit als
möglich beschleunigt.
Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung wird
der abwechselnde Auftrag von Bindemittel- und Granu
latschichten solange wiederholt, bis der Überzug blickdicht
ist. Sofern ein transparentes Bindemittel verwendet wird,
ergibt sich die sichtbare Oberfläche durch die Vielzahl
über- und nebeneinander liegender Granulatpartikel, so daß
der Überzug mit zunehmender Anzahl der Granulatschichten
selbst für Lichtstrahlen immer undurchdringlicher wird.
Demzufolge ist die Opazität des Überzugs ein Maß für dessen
Dicke und demzufolge für seine Stabilität in ausgehärtetem
Zustand. Andererseits ist in vielen Anwendungsfällen gerade
eine vollständige, optische Isolation des Behälterinhalts
erwünscht, bspw. bei bestimmten chemischen Substanzen.
Bevorzugt wird abschließend eine schützende Schicht des
Bindemittels aufgetragen. Diese Schicht sorgt dafür, daß
auch die Partikel in der obersten Granulatschicht vollstän
dig von Bindemittel umhüllt werden und sich demzufolge
nachträglich nicht aus dem Überzug lösen können.
Es liegt im Rahmen der Erfindung, daß das Bindemittel durch
Entweichen des Lösungsmittels aushärtet. Indem das Lösungs
mittel aus dem Überzug ausgetrieben wird, verbleibt das
reine Bindemittel, welches bei Raumtemperatur in festem Ag
gregatzustand vorliegt und dem erfindungsgemäßen Überzug
den eigentlichen Zusammenhalt verleiht. Indem das Bindemit
tel durch Austreiben des Lösungsmittels ausgehärtet wird,
entfällt die Notwendigkeit einer zusätzlichen Härtersub
stanz. Dies hat den Vorteil, daß als Bindemittel eine reine
und homogene Substanz verbleibt, und nicht - bspw. infolge
unvollständiger Vermischung von Bindemittel und Härter -
Inhomogenitäten innerhalb des Überzugs auftreten können.
Weitere Vorteile lassen sich dadurch erreichen, daß das Lö
sungsmittel etwa bei Raumtemperatur verdunstet. Bei Auswahl
eines derartigen Abbindeprozesses muß keinerlei thermische
Energie zugeführt werden, was die Herstellungskosten weiter
reduziert.
Es hat sich als günstig erwiesen, daß als Bindemittel ein
Lack verwendet wird. Lacke werden üblicherweise zum Her
stellen von Überzügen auf den mannigfaltigsten Gegenständen
verwendet und haben aus diesem Grund auch für den vorlie
genden Anwendungszweck besonders vorteilhafte Eigenschaf
ten: Sie eignen sich für die erfindungsgemäßen Auftrags-
und Abbindetechniken und haben im ausgehärteten Zustand
günstige Werkstoffeigenschaften, wie bspw. hohe Reißfestig
keit etc.
Es liegt im Rahmen der Erfindung, daß ein farbloser Lack
verwendet wird. Bei Verwendung eines transparenten Lacks
tritt die Oberfläche der Granulatpartikel deutlich sichtbar
hervor und verleiht dem erfindungsgemäßen Überzug sein cha
rakteristisches Aussehen. Mit anderen Worten, für den Be
trachter ist kaum noch zu erkennen, daß der Gegenstand mit
einem Überzug versehen ist; vielmehr wird der Eindruck er
weckt, es handle sich um einen Gegenstand, der aus eben dem
Werkstoff der Granulatpartikel massiv gefertigt ist. Dieser
Eindruck ist dazu geeignet, den hohen Wert des Behälterin
halts weithin sichtbar kundzutun und für den nahen Betrach
ter noch zu unterstreichen.
Die Erfindung sieht weiter vor, daß ein thixotroper Lack
verwendet wird. Je nach dem Werkstoff und der Korngröße des
Granulats kann eine mehr oder weniger hohe Dicke des erfin
dungsgemäßen Überzugs erforderlich werden. Damit sich trotz
hoher Schichtdicke in dem Zeitraum bis zum Aushärten des
Bindemittels keine unerwünschten Tränen bilden können, kann
ein thixotroper Lack eingesetzt werden, dessen Viskosität
sofort nach dem Auftrag deutlich heraufgesetzt ist.
Andererseits ist es auch denkbar, daß als Bindemittel ein
Klebstoff verwendet wird. Ein solches Bindemittel kann ins
besondere bei Verwendung von Granulat mit einem hohen spe
zifischen Gewicht und/oder einem großen Korndurchmesser
notwendig sein, um ein Ausbrechen einzelner Partikel auszu
schließen.
Die Erfindung sieht weiterhin vor, daß ein mineralisches
Granulat verwendet wird. Aufgrund des häufigen Auftretens
von Mineralien in der Natur sind derartige Partikel beson
ders gut geeignet, den Eindruck, man habe es mit einem aus
schließlich aus einem Naturstoff gefertigten Gegenstand zu
tun, zu verstärken. Hierdurch läßt sich eine besonders an
sprechende Ästhetik erreichen, ohne jedoch die Herstel
lungskosten eines derartigen Gegenstands übermäßig zu erhö
hen. Darüber hinaus sind mineralische Substanzen im allge
meinen sehr widerstandsfähig sowohl gegenüber Chemikalien
als auch gegenüber mechanischen Einwirkungen und verleihen
dem erfindungsgemäßen Überzug dadurch ein Höchstmaß an Dau
erhaftigkeit.
Es hat sich als günstig erwiesen, daß das Granulat durch
Mahlen von Gestein erhalten wird. Indem das Granulat durch
Zerkleinern von Gestein gewonnen wird, läßt sich sowohl die
Korngröße als auch die Reinheit technisch beeinflussen und
gemäß den Forderungen des konkreten Anwendungsfalls vorge
ben.
Daneben ist es jedoch auch möglich, daß das Granulat aus
Gesteinssand gebildet ist. Hierbei entfällt der Verfahrens
schritt des Mahlens, woraus ein besonders preisgünstiges
Herstellungsverfahren resultiert.
Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung zeichnen sich
dadurch aus, daß als Gestein Keuper- oder Buntsandstein
oder Schiefer verwendet wird. Derartige Gesteinssorten ha
ben einerseits den Vorteil einer sehr homogenen Beschaffen
heit ohne sichtbare Textur, so daß ein naturgetreues Ausse
hen des erfindungsgemäßen Überzugs ohne Schwierigkeiten er
reicht werden kann. Weiterhin haben diese Gesteinssorten
sehr intensive Färbungen - Keuper-Sandstein: Rot, graugrün;
Buntsandstein: Dunkelrot; Schiefer: Schwarz - und sind da
her in der Lage, einem Substratkörper auf höchst natürliche
Art eine intensive, vorzugsweise kräftig leuchtende Färbung
zu verleihen. Schließlich sind diese Gesteinssorten relativ
weich, so daß sie ohne großen Aufwand gemahlen werden kön
nen.
Alternativ hierzu kann das Granulat auch aus Vulkanasche
gebildet sein. Auch hierbei handelt es sich um einen mine
ralischen Stoff, der sich zur Anwendung des erfindungsgemä
ßen Verfahrens eignet.
Schließlich entspricht es der Lehre der Erfindung, daß das
Granulat eine Korngröße von bis zu 3 mm aufweist. Derartige
Partikel sitzen aufgrund ihrer geringen Größe sehr fest in
nerhalb des Bindemittels und können sich daher auch bei äu
ßeren, mechanischen Einwirkungen, bspw. Stößen, nicht aus
dem Überzug lösen. Darüber hinaus kann bei kleinem Korn
durchmesser des Granulats bereits mit einer relativ dünnen
Überzugsschicht eine optische Isolierung des Behälterin
halts bewirkt werden.
Weitere Einzelheiten, Merkmale und Vorteile auf der Basis
der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschrei
bung eines bevorzugten Ausführungsbeispiels der Erfindung
sowie anhand der Zeichnung. Deren einzige Figur zeigt ein
Flußdiagramm des erfindungsgemäßen Verfahrens zur Erhöhung
der Griffsicherheit von Gegenständen.
In dem Flußdiagramm 1 sind die einzelnen Verfahrensschritte
durch Kästchen 2 und ihre logische Aufeinanderfolge durch
Verbindungspfeile 3 dargestellt. Die gestrichelten Kästchen
deuten optionale Verfahrensschritte an.
In einem ersten Verfahrensschritt 4 wird ein Substratkör
per, bspw. eine Glasflasche, nach einem dafür üblichen Ver
fahren hergestellt.
Zur Gestehung einer weiteren Ausgangssubstanz wird in einem
anderen Verfahrensschritt 5 eine bestimmte Menge des ge
wünschten Gesteins zu Partikeln mit einem vorgegebenen
Korndurchmesser gemahlen. Bei der Verwendung von Gesteins
sand kann dieser Verfahrensschritt 5 entfallen.
Außerdem wird in einem Verfahrensschritt 6 das Bindemittel,
z. B. ein thixotroper Transparent-Lack, in flüssiger Form
zur Verfügung gestellt.
Im Verfahrensschritt 7 wird eine erste Schicht des Binde
mittels auf den Substratkörper aufgetragen, bspw. aufge
sprüht. Nachdem sich ein geschlossener Film des Bindemit
tels auf dem Substratkörper befindet, wird in dem sofort
anschließenden Verfahrensschritt 8 eine erste Schicht des
in Schritt 5 gewonnenen Granulats aufgestäubt, bspw. mit
tels eines Rüttelsiebes. Hierbei werden die Granulatparti
kel von dem Bindemittel-Film benetzt und kleben an den mit
Bindemittel besprühten Teilen der Oberfläche des Substrat
körpers fest.
Nun wird die Entscheidung 9 getroffen, ob der Überzug
blickdicht ist. Diese Entscheidung kann entweder von ge
schultem Personal getroffen werden, oder aber mittels einer
speziellen Sensorvorrichtung, die den gläsernen Substrat
körper durchleuchtet und die Dämpfung des Lichtstrahls in
folge des erfindungsgemäßen Überzugs mißt.
Sofern die Entscheidung 9 negativ ausfällt, mithin der
Überzug noch nicht blickdicht ist, wird zum Verfahrens
schritt 7 zurückgesprungen und je eine weitere Schicht des
Bindemittels und des Granulats aufgetragen. Demzufolge wer
den die Verfahrensschritte 7 und 8 sowie der Entscheidungs
prozeß 9 so oft durchlaufen, bis durch eine positive Ent
scheidung 9 festgestellt ist, daß der Überzug blickdicht
ist.
In diesem Fall verzweigt 11 der weitere Verfahrensablauf zu
einem den Schichtauftrag abschließenden Schritt 12, in wel
chem eine abschließende Bindemittelschicht aufgesprüht
wird, um auch die äußerste Schicht des Granulats vollstän
dig in das Bindemittel einzuschließen.
Die Verfahrensschritte 7 und 8 werden auch bei mehrmaligem
Durchlauf der Schleife 10 in einem sehr kurzen Zeitraum
durchgeführt, so daß nach Auftrag der letzten Bindemittel
schicht im Verfahrensschritt 12 auch die zuerst aufgetra
gene Bindemittelschicht noch nicht gehärtet ist. Dadurch
können die einzelnen Bindemittelschichten miteinander ver
laufen und bilden einen einheitlichen Überzug, in dem die
Granulatpartikel etwa gleichmäßig verteilt eingeschlossen
sind.
Damit der erfindungsgemäße Überzug die gewünschte Fe
stigkeit erhält, wird in dem abschließenden Verfahrens
schritt 13 das Bindemittel ausgehärtet. Dies kann durch
Trocknen, d. h. Austreiben des verflüssigenden Lösungsmit
tels, erfolgen. Diese Trocknung kann unter Zuführung ther
mischer Energie, vorzugsweise jedoch bei Raumtemperatur
stattfinden.
Claims (27)
1. Verfahren zur Herstellung von Gegenständen mit erhöh
ter Griffsicherheit, insbesondere von Behältnissen aus
Glas wie Flaschen od. dgl., dadurch gekennzeichnet,
daß zur Erzeugung einer rauhen Oberfläche auf die Au
ßenflächen des Gegenstands ein Überzug aufgebracht (7,
8, 12) wird, in dem neben einem Bindemittel Granulat
partikel enthalten sind.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
das Bindemittel zur Verarbeitung durch ein Lösungsmit
tel in einen flüssigen oder zähflüssigen Zustand ver
setzt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeich
net, daß zur Herstellung des Überzugs getrennte
Schichten des Bindemittels sowie des Granulats aufge
tragen werden.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß
das Bindemittel aufgesprüht (7) wird.
5. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß
das Bindemittel mit Pinseln aufgetragen wird.
6. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß
der Gegenstand in das Bindemittel eingetaucht wird.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 3 bis 6, dadurch
gekennzeichnet, daß das Granulat aufgestäubt (8) wird.
8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß
das Granulat mittels eines Rüttelsiebs zerstäubt wird.
9. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß
das Granulat mittels Druckluft zerstäubt wird.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 3 bis 6, dadurch
gekennzeichnet, daß der Gegenstand in dem Granulat ge
wälzt wird.
11. Verfahren nach einem der Ansprüche 3 bis 10, dadurch
gekennzeichnet, daß die Schichten des Bindemittels so
wie des Granulats abwechselnd aufgetragen werden.
12. Verfahren nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet,
daß zunächst eine Schicht des Bindemittels aufgetragen
(7) wird.
13. Verfahren nach Anspruch 11 oder 12, dadurch
gekennzeichnet, daß die Granulatschichten vor dem Aus
härten (13) des Bindemittels aufgetragen (8) werden.
14. Verfahren nach einem der Ansprüche 11 bis 13, dadurch
gekennzeichnet, daß der abwechselnde Auftrag (7, 8)
von Bindemittel- und Granulatschichten so lange wie
derholt (10) wird, bis der Überzug blickdicht (9) ist.
15. Verfahren nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet,
daß abschließend eine schützende Schicht des Bindemit
tels aufgetragen (12) wird.
16. Verfahren nach einem der Ansprüche 2 bis 15, dadurch
gekennzeichnet, daß das Bindemittel durch Entweichen
des Lösungsmittels aushärtet (13).
17. Verfahren nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet,
daß das Lösungsmittel etwa bei Raumtemperatur verdun
stet.
18. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß als Bindemittel ein Lack
verwendet wird.
19. Verfahren nach Anspruch 18, dadurch gekennzeichnet,
daß ein farbloser Lack verwendet wird.
20. Verfahren nach Anspruch 18 oder 19, dadurch gekenn
zeichnet, daß ein thixotroper Lack verwendet wird.
21. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 17, dadurch
gekennzeichnet, daß als Bindemittel ein Klebstoff ver
wendet wird.
22. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß ein mineralisches Granulat
verwendet wird.
23. Verfahren nach Anspruch 22, dadurch gekennzeichnet,
daß das Granulat durch Mahlen (5) von Gestein erhalten
wird.
24. Verfahren nach Anspruch 22, dadurch gekennzeichnet,
daß das Granulat aus Gesteinssand gebildet ist.
25. Verfahren nach Anspruch 23 oder 24, dadurch gekenn
zeichnet, daß als Gestein Keuper- oder Buntsandstein
oder Schiefer verwendet wird.
26. Verfahren nach Anspruch 22, dadurch gekennzeichnet,
daß als Granulat Vulkanasche verwendet wird.
27. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß das Granulat eine Korngröße
von bis zu 3 mm aufweist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19944438736 DE4438736C2 (de) | 1994-10-29 | 1994-10-29 | Verfahren zur Herstellung von Glasflaschen mit erhöhter Griffsicherheit |
Applications Claiming Priority (1)
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---|---|---|---|
DE19944438736 DE4438736C2 (de) | 1994-10-29 | 1994-10-29 | Verfahren zur Herstellung von Glasflaschen mit erhöhter Griffsicherheit |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
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DE4438736A1 true DE4438736A1 (de) | 1996-05-15 |
DE4438736C2 DE4438736C2 (de) | 1998-09-24 |
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ID=6532043
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Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DE19944438736 Expired - Fee Related DE4438736C2 (de) | 1994-10-29 | 1994-10-29 | Verfahren zur Herstellung von Glasflaschen mit erhöhter Griffsicherheit |
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Also Published As
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DE4438736C2 (de) | 1998-09-24 |
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