DE4438701C2 - Verfahren zur Detektion von zu überbrückenden Lücken in der Stromversorgung eines elektrischen Schienenfahrzeuges - Google Patents
Verfahren zur Detektion von zu überbrückenden Lücken in der Stromversorgung eines elektrischen SchienenfahrzeugesInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Detektion von zu überbrückenden
Lücken in der Stromversorgung eines elektrischen Schienenfahrzeuges.
Bei über eine sogenannte dritte Schiene, d. h. Stromschienen gespeisten
Schienenfahrzeugen treten beispielsweise im Bereich von Weichen, Kreuzungen und
Trennstellen gravierende Unterbrechungen hinsichtlich der Leistungseinspeisung auf. Es
ergibt sich hierdurch neben dem unvermeidlichen Zugkraftverlust eine Unterbrechung des
Zugstromversorgungsnetzes, was z. B. durch Ausfall der Beleuchtung zu erkennen ist.
Üblicherweise spricht bei Auftreten einer Stromschienenlücke die Störerfassung an, was
eine Entladung der Speicherkondensatoren der Leistungseinspeiseschaltung und eine
Öffnung des Schalters für das Zugstromversorgungsnetz bewirkt. Die Folge sind häufige
Anläufe der Antriebe und eine erhöhte Ausfallrate von Baukomponenten, wie Motoren,
Beleuchtung, Schnellschalter, Ladeschalter für Speicherkondensatoren usw. . Des weiteren
ergibt sich eine nachteilige Zeitspanne, bis nach dem Ende der Stromschienenlücke die zur
Speisung der Antriebsmotoren dienenden Stromrichter wieder in Betrieb sind und das
Zugstromversorgungsnetz wieder zugeschaltet ist.
Ein elektrisches Schienenfahrzeug mit einem Stromabnehmer und mehreren
Kontaktsignalgebern, die in Fahrtrichtung des Schienenfahrzeugs dem Stromabnehmer
vorauseilen, ist beispielsweise aus der DE-PS 130 220 bekannt. Die WO 93 10995
beschreibt ein elektrisches Fahrzeug mit mehreren elektrisch verbundenen
Stromabnehmern. Die Stromabnehmer sind derart angeordnet, daß mindestens zwei
Stromabnehmer mit den Stromschienen in Kontakt sind.
A. Trenner et al. beschreiben in der ELIN-Zeitschrift 1990, Heft 1/2, S. 27 bis 30 ein
Verfahren zur Überbrückung von Netzspannungseinbrüchen bei Asynchronmaschinen-
Antrieben. Um bei unvorhersehbaren Netzspannungseinbrüchen die mechanische Energie,
die in den rotierenden Schwungmassen der Asynchronmaschine gespeichert ist, zur
Rückspeisung verwenden zu können, wird ein sogenannter Stützbetrieb vorgeschlagen, in
der die Maschine entlastet wird.
Die deutsche Patentanmeldung P 44 23 692.1 beschreibt ein Verfahren zur Überbrückung
von Lücken in der
Stromversorgung von elektrischen, stromrichtergespeisten Schie
nenfahrzeugen vorgeschlagen. Dabei wird ein Schienenfahrzeug
vorausgesetzt, das an seinen beiden Enden mit Stromabnehmern zur
Kontaktierung mit der Stromversorgung versehen ist. Der Trak
tionsstromrichter wird während einer Zeitspanne, während der das
Schienenfahrzeug eine Wegstrecke zurücklegt, die möglichst nur
geringfügig kleiner als der Abstand zwischen den vorderen und
hinteren Stromabnehmern ist, vom Fahrbetrieb in den Stützbrems
betrieb, d. h. generatorischen Betriebszustand oder vom Bremsbe
trieb in den Stützbremsbetrieb umgesteuert, sobald ein in Fahrt
richtung vorderer Stromabnehmer keinen Kontakt zur Stromversor
gung hat.
Mit Hilfe dieses Verfahrens wird es ermöglicht, daß das Schie
nenfahrzeug bei beliebiger Geschwindigkeit im Stande ist, Strom
versorgungslücken, die durch die Topologie der Strecke (Weichen,
Kreuzungen, Trennstellen) unvermeidbar sind, mit minimaler Un
terbrechung der Zugkraft und ohne Unterbrechung bzw. mit nur
kurzer Unterbrechung der Zugstromversorgung zu durchfahren. Bei
Eintritt des Schienenfahrzeuges in eine Stromversorgungslücke
sind die Länge der Lücke als auch die Länge der darauffolgenden
Stromversorgung (Stromschienen) unbekannt. Trotzdem wird eine
sichere Umsteuerung des Leistungsflusses ohne Ruck innerhalb des
Zugverbandes und unnötige Unterbrechung der Zugstromversorgung
sichergestellt. Dabei wird ausgenutzt, daß eine sichere Umsteue
rung des Leistungsflusses möglich ist, solange beim Auftreten
einer Stromversorgungslücke der in Fahrtrichtung hintere Strom
abnehmer noch Kontakt mit der Stromversorgung hat. Durch das
Verfahren werden die Baukomponenten des Zugverbandes geschont,
was sich in einer erhöhten Lebensdauer niederschlägt. Der Kom
fort für die Passagiere im Zugverband wird erhöht, da Strom
schienenlücken ohne Ruck durchfahren werden und kein unnötiger
Beleuchtungsausfall eintritt.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur De
tektion von zu überbrückenden Lücken in der Stromversorgung ei
nes elektrischen Schienenfahrzeuges anzugeben, das auch bei Ein
satz von mehr als zwei Stromabnehmern an derselben Stelle ein
setzbar ist.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein Verfahren zur De
tektion von zu überbrückenden Lücken in der Stromversorgung ei
nes elektrischen Schienenfahrzeuges gelöst, bei dem
- a) mittels mindestens eines in Fahrtrichtung des Schienen fahrzeuges mehreren elektrisch miteinander verbundenen rea len Stromabnehmern vorauseilenden Kontaktsignalgebers min destens eine Stromschiene fortlaufend auf Lücken detektiert wird, wobei eine Abspeicherung der erhaltenen Signalinfor mationen pro vorgegebener Weglängeneinheit erfolgt,
- b) aus diesem Speicherinhalt in Abhängigkeit der vorgegebenen Weglängeneinheit und vorgegebener Abstände zwischen Kon taktsignalgeber und den einzelnen realen Stromabnehmern die momentane Kontaktsituation zwischen den realen Stromabneh mern und der Stromschiene ermittelt wird,
- c) aus dem Speicherinhalt in Abhängigkeit der vorgegebenen Ab stände zwischen Kontaktsignalgeber und den einzelnen realen Stromabnehmern, der aktuellen Geschwindigkeit des Schienen fahrzeuges und einer vorgegebenen Umsteuerzeit zur Umsteue rung eines Traktionsstromrichters des Schienenfahrzeuges in den Stützbremsbetrieb die Positionen eines vorauseilenden virtuellen Stromabnehmers für jeden realen Stromabnehmer gebildet werden, wobei die Abstände zwischen Kontaktsignal geber und virtuellen Stromabnehmern derart sind, daß die Notwendigkeit der Umsteuerung des Traktionsstromrichters in den Stützbremsbetrieb angezeigt wird, sobald alle virtuel len Stromabnehmer auf eine Stromschienenlücke treffen,
- d) aus dem Speicherinhalt in Abhängigkeit der vorgegebenen Weglängeneinheit und der Abstände zwischen Kontaktsignalge ber und den einzelnen virtuellen Stromabnehmern die momen tane Kontaktsituation zwischen den virtuellen Stromabneh mern und der Stromschiene ermittelt wird, wobei
- e) aus der Kontaktsituation der virtuellen Stromabnehmer re sultierende, über eine ODER-Bedingung miteinander ver knüpfte Signale den Beginn und
- f) aus der Kontaktsituation der realen Stromabnehmer re sultierende, über eine ODER-Bedingung miteinander ver knüpfte Signale das Ende einer zu überbrückenden Lücke in der Stromschiene anzeigen.
Die mit der Erfindung erzielbaren Vorteile bestehen insbesondere
darin, daß das Verfahren eine präzise und schnelle Entscheidung
ermöglicht, ob und wann beim Auftreten einer Stromschienenlücke
eine Umsteuerung in den Stützbremsbetrieb notwendig ist. Bei An
lagen mit einer einzigen Stromschiene ist lediglich ein Kontakt
signalgeber pro Fahrtrichtung des Schienenfahrzeuges erforder
lich. Trotzdem wird die aktuelle Kontaktsituation aller Stromab
nehmer (besteht Kontakt zwischen Stromabnehmer und Stromschiene
oder liegt eine Stromschienenlücke vor?) ermittelt und berück
sichtigt. Es ergibt sich hierdurch eine Einsparung an Kontaktsi
gnalgebern und Steuerungseingängen.
Es werden eine unnötig frühe Umsteuerung in den Stützbremsbe
trieb und eine unnötig lange Dauer des Stützbremsbetriebes ver
hindert. Bei relativ kurzen Stromschienenunterbrechungen wird
eine Umsteuerung in den Stützbremsbetrieb völlig unterbunden.
Denn alle Stromabnehmer des Schienenfahrzeuges sind elektrisch
miteinander verbunden, so daß trotz des Auftretens einer Strom
schienenlücke eine elektrisch ununterbrochene Einspeisung des
Schienenfahrzeuges vorliegen kann. Falls eine derartige ununter
brochene Kontaktsituation ermittelt wird, erfolgt vorteilhaft
keine Umsteuerung in den Stützbremsbetrieb. Hierdurch ergibt
sich eine Fahrleistungs- und Komforterhöhung. Da die Entschei
dung hinsichtlich der Umsteuerung durch die fahrzeugseitige Lo
gik erfolgt, wird der Fahrzeugführer von Verhaltensvorschriftem
im Stromschienenlückenbereich entlastet.
Das Verfahren ist universell für unterschiedliche Stromabnehmer
anordnungen und Stromschienenanordnungen einsetzbar. Die Anzahl
der Stromabnehmer kann beliebig hoch sein.
Die Erfindung wird nachstehend anhand der in der Zeichnung dar
gestellten Ausführungsbeispiele erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 ein Blockschaltbild zur Erläuterung des Verfahrens
zur Detektion von zu überbrückenden Lücken in der
Stromversorgung eines elektrischen Schienenfahrzeu
ges,
Fig. 2 eine alternative Anordnung von Stromschienen.
In Fig. 1 ist ein Blockschaltbild zur Erläuterung des Verfahrens
zur Detektion von zu überbrückenden Lücken in der Stromversor
gung eines elektrischen Schienenfahrzeuges dargestellt. Es sind
drei Stromabnehmer 1, 2 und 3 zu erkennen, die eine Stromschiene
4 kontaktieren. Die Fahrtrichtung des Schienenfahrzeuges ist mit
einem Pfeil X (= Vorwärtsfahrt) gekennzeichnet. In Fahrtrichtung
vor dem ersten Stromabnehmer 1 befindet sich ein erster Kontakt
signalgeber 5 (für die Vorwärtsfahrt) und in Fahrtrichtung nach
dem dritten Stromabnehmer 3 ist ein zweiter Kontaktsignalgeber 6
(für die Rückwärtsfahrt) angeordnet. Die Signale der Kontaktsi
gnalgeber 5, 6 weisen den logischen Wert H auf, wenn eine unun
terbrochene Stromschiene detektiert wird, und sie weisen im Be
reich von Stromschienlücken den logischen Wert L auf.
Die elektrischen Anschlußklemmen aller Stromabnehmer 1, 2, 3
sind miteinander verbunden und bilden den positiven Anschluß 7
der Stromversorgung zur Speisung von elektrischen Baukomponenten
des Schienenfahrzeuges (siehe auch Ausführungen in der
P 44 23 692.1). Die Abstände zwischen dem Kontaktsignalgeber 5
und den Stromabnehmern 1 bzw. 2 bzw. 3 sind mit a1 bzw. a2 bzw.
a3 bezeichnet.
Die Signale der Kontaktsignalgeber 5, 6 werden einem Spei
cher/Rechner 8 zugeleitet. Diesem Speicher/Rechner 8 liegen die
Abstände a1, a2, a3, eine vorgegebene Umsteuerzeit tu zur Um
steuerung des Traktionsstromrichters in den Stützbremsbetrieb,
die aktuelle Geschwindigkeit v des Schienenfahrzeuges sowie eine
Weglängeneinheit d an, für welche ein einzelnes binäres Speiche
relement des Speichers zur Verfügung zu stellen ist. Selbstver
ständlich liegen dem Speicher/Rechner 8 auch die Abstände zwi
schen dem Kontaktsignalgeber 6 und den Stromabnehmern 1, 2, 3
an, was für die Rückwärtsfahrt von Bedeutung ist. Um die Über
sichtlichkeit zu wahren, ist dies in Fig. 1 nicht dargestellt.
Bei Rückwärtsfahrt des Schienenfahrzeuges treten diese Abstände
an die Stelle der Abstände a1, a2, a3.
Der Speicher/Rechner 8 weist ein Schieberegister (RAM) auf, in
das fortlaufend während des Betriebes die Signalinformationen
des Kontaktsignalgebers 5 (bei Vorwärtsfahrt) bzw. des Kontakt
signalgebers 6 (bei Rückwärtsfahrt) eingelesen werden. Die
binären Speicherelemente des Schieberegisters werden in Ab
hängigkeit der Weglängeneinheit d mit binären Werten H ent
sprechend "Stromschiene vorhanden" bzw. L entsprechend "Strom
schienenlücke" beschrieben. Nach jedem Zurücklegen einer Weglän
geneinheit d wird der Speicherinhalt jedes Speicherelements um
eine Position aufwärts verschoben. Die Weglängeneinheiten d kön
nen aus der Geschwindigkeit v abgeleitet oder mittels eines ei
genen Weggebers des Schienenfahrzeuges ermittelt werden. Die
Mindestanzahl der erforderlichen Speicherelemente ist abhängig
von der vorgegebenen Weglängeneinheit d und dem weitestens Ab
stand zwischen einem Kontaktsignalgeber und einem Stromabnehmer
(im Beispiel ist dies der Abstand a3). Je kleiner die Weglängen
einheit d vorgegeben wird, desto mehr Speicherelemente sind bei
gleichem Abstand Kontaktsignalgeber - Stromabnehmer notwendig.
Mit kleiner werdender Weglängeneinheit d steigt andererseits die
Qualität und Dynamik des Verfahrens.
Der Speicher/Rechner 8 ermittelt aus dem Speicherinhalt (perma
nent eingelesene Signalinformationen des Kontaktsignalgebers) in
Abhängigkeit der Weglängeneinheit d und der Abstände a1, a2, a3
die momentane Kontaktsituation der Stromabnehmer 1, 2, 3 (Kon
takt mit Stromschiene vorhanden/Stromschienenlücke) und gibt der
aktuellen Kontaktsituation des Stromabnehmers 1 bzw. des Strom
abnehmers 2 bzw. des Stromabnehmers 3 entsprechende Signale k1
bzw. k2 bzw. k3 an eine ODER-Verknüpfung 9 ab. Weist das Signal
k1 die binäre Information H auf, bedeutet dies, daß der erste
Stromabnehmer 1 momentan Kontakt mit der Stromschiene 4 hat.
Weist das Signal k1 jedoch die binäre Information L auf, heißt
dies, daß sich momentan eine Stromschienenlücke unterhalb des
Stromabnehmers 1 befindet. Entsprechendes gilt für die weiteren
Signale k2 und k3.
Im Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 1 ist eine Lücke 10 im Bereich
der Stromschiene 4 gezeigt, so daß die Signale k2 und k3 den
Wert H und das Signal k1 den Wert L aufweisen.
Der Speicher/Rechner 8 bildet aus dem Speicherinhalt (permanent
eingelesene Signalinformationen des Kontaktsignalgebers) in Ab
hängigkeit der Abstände a1, a2, a3, der aktuellen Geschwindig
keit v und der vorgegebenen Umsteuerzeit tu die Lage eines vor
auseilenden virtuellen Stromabnehmers 11 bzw. 12 bzw. 13 für je
den realen Stromabnehmer 1 bzw. 2 bzw. 3. Die Lage dieser vor
auseilenden virtuellen Stromabnehmer 11 bzw. 12 bzw. 13 ist
durch Abstände a11 bzw. a12 bzw. a13 zwischen dem Kontaktsignal
geber 5 und den virtuellen Stromabnehmern 11 bzw. 12 bzw. 13 be
stimmt. Der Abstand a11 ergibt sich durch Verminderung des Ab
standes a1 um einen virtuellen Abstand at. In gleicher Weise
werden die Abstände a2 bzw. a3 um den virtuellen Abstand at ver
ringert, um die Abstände a12 bzw. a13 zu erhalten. Der virtuelle
Abstand at entspricht der Wegstrecke, welche das die aktuelle
Geschwindigkeit v aufweisende Schienenfahrzeug während der Um
steuerzeit tu zurücklegt. Die Lage der virtuellen Stromabnehmer
11, 12, 13 ist damit derart, daß sie die Notwendigkeit der Um
steuerung des Traktionsstromrichters in den Stützbremsbetrieb
anzeigen, sobald sie auf eine Stromschienenlücke treffen, d. h.
sobald sich bei einem virtuellen Stromabnehmer eine Lücke 10 in
der Stromschiene 4 befindet.
Der Speicher/Rechner 8 ermittelt aus dem Speicherinhalt (perma
nent eingelesene Signalinformationen des Kontaktsignalgebers) in
Abhängigkeit der Weglängeneinheit d und der Abstände a11, a12,
a13 die momentane Kontaktsituation der virtuellen Stromabnehmer
11, 12, 13 und gibt der aktuellen Kontaktsituation des virtuel
len Stromabnehmers 11 bzw. des virtuellen Stromabnehmers 12 bzw.
des virtuellen Stromabnehmers 13 entsprechende Signale v1 bzw.
v2 bzw. v3 an eine ODER-Verknüpfung 14 ab. Weist das Signal v1
den binären Wert H auf, bedeutet dies, daß der virtuelle Strom
abnehmer 11 momentan Kontakt mit der Stromschiene hat. Weist das
Signal v1 jedoch die binäre Information L auf, bedeutet dies,
daß sich momentan eine Stromschienenlücke unterhalb des virtuel
len Stromabnehmers 11 befindet. Entsprechendes gilt für die
weiteren Signale v2, v3. Bei der im Ausführungsbeispiel gezeig
ten Stromschiene 4 mit Lücke 10 weisen die Signale v1 und v2 den
Wert L und das Signal v3 den Wert H auf.
Der ODER-Verknüpfung 14 ist ausgangsseitig somit ein Signal VF
entnehmbar, das den Wert H aufweist, wenn kein Stützbremsbetrieb
notwendig ist und das den Wert L hat, wenn der Stützbremsbetrieb
veranlaßt werden muß. Das Signal VF wird einer UND-Verknüpfung
15 und einer Auswerteeinrichtung 16 zugeleitet. Die Auswerteein
richtung bewirkt die Umsteuerung des Traktionsstromrichters in
den Stützbremsbetrieb bzw. die Umsteuerung aus dem Stützbremsbe
trieb zurück zum vom Lokführer vorgegebenen Normalbetrieb. Dem
zweiten Eingang der UND-Verknüpfung 15 wird ein Signal KF der
ODER-Verknüpfung 9 zugeführt, welches allgemein der aktuellen
Kontaktsituation des positiven Anschlusses 7 der Stromversorgung
entspricht und das den Wert H aufweist, wenn mindestens ein
Stromabnehmer 1 oder 2 oder 3 Kontakt mit der Stromschiene 4
hat. KF hat den Wert L, wenn momentan kein Stromabnehmer die
Stromschiene kontaktiert.
Die UND-Verknüpfung 15 gibt in Abhängigkeit ihrer Eingangssi
gnale bedarfsweise ein Signal SB mit dem Wert H zur Beendigung
des Stützbremsbetriebes an die Auswerteeinrichtung 16 ab. Weist
das Signal SB den Wert L auf, erfolgt keine Beeinflussung der
Auswerteeinrichtung 16.
Die Auswerteeinrichtung 16 wirkt ausgangsseitig auf die Re
gel/Steuereinrichtung 17 des Traktionsstromrichters 18, wobei
der Traktionsstromrichter 18 während des Normalbetriebes seine
Leistung vom positiven Anschluß 7 bezieht. Es wird auf die
Ausführungen in der P 44 23 692.1, insbesondere Seite 5, 2. Ab
satz bis Seite 9 hingewiesen, wonach die Auswerteeinrichtung 16
in Abhängigkeit der erforderlichen Leistung des Zugstromversor
gungsnetzes, des Eigenbedarfs der elektrischen Komponenten des
Schienenfahrzeuges und der Geschwindigkeit v einen Stützbrems
sollwert für den Traktionswechselrichter ermittelt und eine
rampenförmige Umsteuerung von motorischen in den generatorischen
Betriebszustand realisiert.
In Fig. 2 ist eine alternative Anordnung von Stromschienen dar
gestellt. Bei diesem Ausführungsbeispiel wird von einer Anlage
ausgegangen, die je nach topographischer Anforderung eine rechte
oder eine linke oder eine rechte und linke Stromschiene aufweisen
kann. Dementsprechend ist das Schienenfahrzeug mit rechten
und linken Stromabnehmern ausgerüstet. Es sind zwei rechte
Stromabnehmer 21, 22 und zwei linke Stromabnehmer 23, 24 zu er
kennen, wobei alle Stromabnehmer 21 bis 24 miteinander verbunden
sind und den positiven Anschluß 31 der Stromversorgung des
Schienenfahrzeuges bilden. Die Stromabnehmer 21, 22 bzw. 23, 24
kontaktieren Stromschienen 25 bzw. 26. Zur Detektion von Lücken
32 der Stromschiene 25 bzw. Lücken 33 der Stromschiene 26 sind
Kontaktsignalgeber 27, 28 bzw. 29, 30 vorgesehen. Die Signale
dieser Kontaktsignalgeber 27 bis 30 werden wiederum einem Spei
cher/Rechner zugeleitet. Die Funktionsweise des Detektionsver
fahrens ist wie unter Fig. 1 beschrieben, mit dem Unterschied,
daß Stromabnehmer auf zwei Seiten anstelle von Stromabnehmern
auf einer Seite und die Signale zweier Kontaktsignalgeber je
Fahrtrichtung anstelle der Signale eines Kontaktsignalgebers je
Fahrtrichtung jeweils durch Veroderung auf das gemeinsame
Schieberegister zu berücksichtigen sind.
Bei Rückwärtsfahrt des Schienenfahrzeuges wird das entgegenge
setzte Ende des Speicherbereiches des Speichers/Rechners 8, z. B.
das höchstwertige Speicherelement von dem auf der anderen Seite
befindlichen Kontaktsignalgeber 6 bzw. 28/30 beschrieben und die
Verschiebung innerhalb des Schieberegisters findet entsprechend
der anderen Fahrtrichtung in der anderen Richtung statt. Die
virtuellen Stromabnehmer bestehen aus einer entsprechenden Aus
lesung vorauseilend entsprechend der anderen Fahrtrichtung.
Claims (2)
1. Verfahren zur Detektion von zu überbrückenden Lücken in der Stromversorgung
eines elektrischen Schienenfahrzeuges, bei dem
- a) mittels, mindestens eines, in Fahrtrichtung (x) des Schienenfahrzeuges mehreren elektrisch miteinander verbundenen realen Stromabnehmern (1 bis 3, 21 bis 24), vorauseilenden Kontaktsignalgebers (5, 6, 27 bis 30), mindestens eine Stromschiene (4, 25, 26) fortlaufend auf Lücken (10, 32, 33) detektiert wird, wobei eine Abspeicherung der erhaltenen Signalinformation pro vorgegebener Weglängeneinheit (d) erfolgt,
- b) aus diesem Speicherinhalt in Abhängigkeit der vorgegebenen Weglängeneinheit (d) und vorgegebener Abstände (a1, a2, a3) zwischen Kontaktsignalgeber und den einzelnen realen Stromabnehmern die momentane Kontaktsituation zwischen den realen Stromabnehmern und der Stromschiene ermittelt wird,
- c) aus dem Speicherinhalt in Abhängigkeit der vorgegebenen Abstände zwischen Kontaktsignalgeber und den einzelnen realen Stromabnehmern, der aktuellen Geschwindigkeit (v) des Schienenfahrzeuges und einer vorgegebenen Umsteuerzeit (tu) zur Umsteuerung eines Traktionsstromrichters (18) des Schienenfahrzeuges in den Stützbremsbetrieb die Positionen eines vorauseilenden virtuellen Stromabnehmers (11 bis 13) für jeden realen Stromabnehmer gebildet werden, wobei die Abstände (a11, a12, a13) zwischen Kontaktsignalgeber und virtuellen Stromabnehmern derart sind, daß die Notwendigkeit der Umsteuerung des Traktionsstromrichters in den Stützbremsbetrieb angezeigt wird, sobald alle virtuellen Stromabnehmer auf eine Stromschienenlücke treffen,
- d) aus dem Speicherinhalt in Abhängigkeit der vorgegebenen Weglängeneinheit (d) und der Abstände zwischen Kontaktsignalgeber und den einzelnen virtuellen Stromabnehmern die momentane Kontaktsituation zwischen den virtuellen Stromabnehmern und der Stromschiene ermittelt wird, wobei
- e) aus der Kontaktsituation der virtuellen Stromabnehmer resultierende, über eine ODER-Bedingung miteinander verknüpfte Signale (v1, v2, v3, vF) den Beginn und
- f) aus der Kontaktsituation der realen Stromabnehmer resultierende, über eine ODER- Bedingung miteinander verknüpfte Signale (K1, K2, K3, KF) das Ende einer zu überbrückenden Lücke in der Stromschiene anzeigen.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß eine Abspeicherung der Signalinformationen des
Kontaktsignalgebers mittels eines Schieberegisters erfolgt, dessen binäre Speicherelemente
in Abhängigkeit der Weglängeneinheit (d) mit binären Werten entsprechend
"Stromschiene vorhanden" bzw. "Stromschienenlücke" beschrieben werden, wobei nach
jedem Zurücklegen einer Weglängeneinheit der Speicherinhalt jedes Speicherelements um
eine Position verschoben wird.
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- 1994-10-29 DE DE4438701A patent/DE4438701C2/de not_active Expired - Fee Related
-
1995
- 1995-10-30 US US08/550,212 patent/US5654634A/en not_active Expired - Lifetime
Patent Citations (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE130220C (de) * | ||||
WO1993010995A1 (en) * | 1991-11-26 | 1993-06-10 | Musachio Nicholas R | Electrical vehicle transportation system |
Non-Patent Citations (2)
Title |
---|
TRENNER,A. * |
u.a.: Überbrückung von Netzspannungs- einbrüchen oder kurzen Netzausfällen bei Asyn- chronmaschinen-Antrieben mit Spannungszwischen- kreisumrichtern. In: ELIN-Zeitschift 1990, H.1/2, S.27-30 * |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE4438701A1 (de) | 1996-05-02 |
US5654634A (en) | 1997-08-05 |
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