DE4435999A1 - Verfahren zur Reinigung von Abwässern mit halogenorganischen Schadstoffen - Google Patents
Verfahren zur Reinigung von Abwässern mit halogenorganischen SchadstoffenInfo
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Description
Die Entfernung von persistenten Wasserschadstoffen, insbesondere von hologen
organischen Verbindungen, aus Abwässern ist sowohl aus ökologischer als auch aus
betriebswirtschaftlicher Sicht ein wesentliches Problem. Besonders in Industriegebie
ten und Deponiebereichen stellt die Entsorgung von Chlorkohlenwasserstoffen in
Abwässern ein großes Problem dar. Die meisten der herkömmlichen Reinigungs
verfahren, wie z. B. die Adsorption, die Extraktion oder Membranprozesse, ergeben nur
eine Verlagerung des Entsorgungsproblems. Aus ökologischer Sicht ist eine irreversible
Entfernung der Schadstoffe aus den Stoffkreisläufen, d. h. eine Mineralisierung durch
Oxidationsprozesse, anzustreben. Prinzipiell ist das durch biologischen Abbau sowie
durch thermische oder katalytische Oxidation der Schadstoffe möglich. Die thermische
Naßoxidation muß aufgrund der hohen Aktivierungsenergie bei Reaktionstemperaturen
<300°C und Drücken <200 bar durchgeführt werden (DE-OS 26 57 377). Das beein
trächtigt die betriebswirtschaftliche Effektivität entscheidend. Durch den Einsatz von
sogenannten Co-Katalysatoren (z. B. Benzo- oder Naphtachinone bzw. in Anwesenheit
von Sauerstoff auch chinonbildende Substanzen) konnte bei pH-Werten von 1 bis 4
und Drücken von 1 bis 60 bar die naßchemische Oxidation organischer Stoffe bei 50
bis 200°C realisiert werden (DE-OS 33 16 265). Dieses Verfahren kann jedoch nur bei
relativ hohen Schadstoffkonzentrationen und einer dadurch ermöglichten autothermen
Fahrweise wirtschaftlich betrieben werden. Eine weitere Absenkung der Reaktion
stemperatur ist bei einer naßkatalytischen Oxidation unter Verwendung stärkerer
Oxidationsmittel möglich. Eine Reihe von Arbeiten bezieht sich auf solche katalytischen
Verfahren und auch in Kombination mit biologischen und anderen Stufen.
In der DE-OS 38 15 271 wird zur Reinigung von Prozeßwasser eine wahlweise Schal
tung von Adsorption, Membranfiltration und Oxidation vor einer biologischen Reinigung
vorgeschlagen.
Die Anwendung eines Feststoffkatalysators in Kombination mit UV-Strahlung und
Einsatz von Ozon als Oxidationsmittel zur Reinigung von Abwasser mit Halogenkohlen
wasserstoffen wird im WO 90/14312 vorgeschlagen.
In der DE-OS 39 33 511 wird eine chargenweise Behandlung von lipophile Stoffe enthal
tendem Abwasser durch Einsatz von Ionen der Übergangsmetalle als Katalysator (z. B.
Eisensalze), Oxidationsmittel und UV-Strahlung beschrieben. Der so eingesetzte
homogene Katalysator muß nach einer Flockung wieder abgetrennt werden.
Ein kombiniertes Verfahren, bestehend aus einer Ozonisierungsstufe und einer biologi
schen Stufe, wird in der DE-OS 40 00 292 dargestellt. Dabei soll durch eine begrenzte
Ozonzugabe in der ersten Stufe nur eine Anoxidation erreicht werden. Die biologische
Reinigung verwendet mikrobiologisch besiedelte Aktivkohle.
Ein Verfahren zur Behandlung von organisch- und nitratbelasteten Grund-, Quell- oder
Oberflächenwasser durch intensive Ozonbehandlung in einer ersten Stufe und einem
nachfolgenden mit Aktivkohle gefüllten Festbettreaktor wird in der DE-OS 40 24 529
erläutert. Die wesentlichen Nachteile der hier aufgeführten Verfahren bestehen in der
geringen Selektivität, im hohen Oxidationsmittelverbrauch, im Anfall größerer Reststoff
mengen, in einer aufwendigen Anlagentechnik bzw. höheren Temperaturen, oder sie
sind nicht für halogenorganische Stoffe einsetzbar.
Das erfindungsgemäße Verfahren hat zum Ziel, persistente organische Wasserschad
stoffe, insbesondere halogenierte Kohlenwasserstoffe, zu mineralisieren und dadurch
das Wasser anforderungsgerecht zu reinigen. Dazu wird eine Verfahrenskombination,
bestehend aus einer feststoffkatalysierten Naßoxidation und einem nachfolgenden
mikrobiellen Abbau, angewendet. Das nach diesem Verfahren zu behandelnde Ab
wasser kann Deponiesickerwasser, Industrieabwasser, Grundwasser oder Brauch
wasser sein.
Das Abwasser, welches eine AOX-Konzentration an halogenierten Kohlenwasser
stoffen bis zu 50 000 mg/l enthalten kann, wird nach einer Abtrennung von festen
Inhaltsstoffen (z. B. mit einem Sandfilter) der Naßoxidation zugeführt. Diese feststoff
katalysierte Oxidation wird in einem Festbett-, Suspensions- oder Wirbelschichtreaktor
2 durchgeführt. Als Katalysator wird ein bifunktioneller Oxidationskatalysator einge
setzt, der aus einem kristallinen oder röntgenamorphen Träger und einer Aktivkompo
nente, bestehend aus Oxiden der III. bis VIII. Nebengruppe des PSE, besteht. Vorzugs
weise werden für den Träger (Matrix) kristalline oder röntgenamorphe Silicate oder
Alumosilicate verwendet. Die spezielle Herstellung und Vorbehandlung sind wesentlich
zur Erzielung der Aktivität und somit für die Effektivität des Verfahrens. Die Aktiv
komponente wurde durch Ionenaustausch, Tränkung oder Fällung aus einer Lösung
auf den Träger aufgebracht. Die Vorbehandlung erfolgte bei höheren Temperaturen (s.
Beispiel 1).
Auf diese Weise gelang es, die Reaktionstemperatur vergleichsweise sehr niedrig zu
halten. Die Oxidationsreaktion wird erfindungsgemäß bei Temperaturen von 20 bis
80°C, vorzugsweise nahe der Umgebungstemperatur, und bei einem Reaktionsdruck
< 5 bar, vorzugsweise nahe dem Normaldruck, durchgeführt. Als Oxidationsmittel
werden in Abhängigkeit von der Qualität der Schadstoffe Wasserstoffperoxid, Ozon,
Sauerstoff und Luft eingesetzt. In der Oxidationsstufe muß die Dehalogenierung
gekoppelt mit einer partiellen Oxidation soweit geführt werden, daß in einer weiteren
biologischen Stufe die vollständige Mineralisierung der Schadstoffe erfolgen kann. Die
anzuwendenden Verweilzeiten und Katalysatorbelastungen hängen stark von der
Abwasserqualität und vom Reaktortyp ab (s. Beispiel 2). Zur Erhöhung des Abbaugra
des, zur Erreichung eines Mischeffektes bzw. zur Erzielung höherer Strömungsge
schwindigkeiten kann ein Teil (0 bis 80%) des den Oxidationsreaktor verlassenden
Flüssigkeitsstromes in einer Kreislauffahrweise 4 zurückgeführt werden. Durch die
Abspaltung von Chloridionen tritt eine Absenkung des pH-Wertes ein. Die Einstellung
des optimalen pH-Wertes für die Oxidation erfolgt durch Neutralisation 5, wobei das
Neutralisationsmittel in den Flüssigkeitsstrom vor dem Reaktor, in den Reaktor oder in
den Rückführungsstrom zudosiert wird. Das durch die Oxidation partiell gereinigte
Abwasser wird der biologischen Reinigungsstufe 7 zugeführt.
Der biologische Abbau der restlichen halogenorganischen und anderen Schadstoffe
erfolgt mit Hilfe von adaptierten Mikroorganismen, die auf bifunktionellen Sorptions
elementen 8 immobilisiert sind. Diese Sorptionselemente bestehen aus einem Träger
material, vorzugsweise Kunststoff, auf dem Silikate, Adsorberpolymere oder ein Ge
misch beider aufgebracht sind. Die bifunktionellen Sorptionselemente haben einerseits
die Aufgabe, die Mikroorganismen zu fixieren und anderseits eine reversible Adsorption
von organischen Schadstoffen zu gewährleisten. Durch diese Adsorption tritt eine
Speicherwirkung hinsichtlich der Schadstoffe auf, was eine erhöhte Flexibilität und
Leistungsfähigkeit der biologischen Stufe erbringt. Die Sorptionselemente sind so
gestaltet und im Reaktor angeordnet, daß das Wasser von der inneren Zuführung
durch die Sorptionselemente, die als in geringem Abstand übereinanderliegende
Scheiben gestaltet sind, nach dem Prinzip des Radialstromreaktors nach außen geleitet
wird. Dadurch tritt ein gleichmäßiges und laminares Umströmen der Elemente und nur
eine geringe mechanische Beanspruchung des Biofilms auf, wodurch eine verlängerte
Beständigkeit des aus den Mikroorganismen bestehenden Biofilms erzielt wird. Die
Sauerstoffversorgung der Mikroorganismen erfolgt durch eine Druckbelüftung oder
durch Zudosieren anderer Oxidationsmittel (z. B. Wasserstoffperoxid). Die Verweilzeit
im Bioreaktor beträgt 2 bis 24 Stunden, je nach Abwasserqualität und Reaktorbela
stung. Das so behandelte Abwasser wird in einem Abscheider 9 (z. B. Schwerkraft
abscheider) zugeführt, wo die im Abwasser in suspendierter Form vorliegenden Mi
kroorganismen abgetrennt werden. Ein Anteil der abgetrennten Mikroorganismen 10
wird wieder dem Bioreaktor 7 und der Rest einer Schlammbehandlung zugeführt. Um
eine Evaporation und besonders ein Austreten leichtflüchtiger organischer Bestandteile
zu verhindern, wird ein geschlossener Reaktor verwendet. Ein vereinfachtes technolo
gisches Schema des hier beschriebenen kombinierten Verfahrens ist in Fig. 1 dar
gestellt.
Hierbei kommen den Zahlen folgende Bedeutungen zu:
1 Filter
2 Katalytischer Reaktor
3 Filter
4 Rückführung
5 Neutralisation
6 Behälter
7 Bioreaktor
8 Sorptionselemente
9 Abscheider
10 Schlammrückführung
2 Katalytischer Reaktor
3 Filter
4 Rückführung
5 Neutralisation
6 Behälter
7 Bioreaktor
8 Sorptionselemente
9 Abscheider
10 Schlammrückführung
Bei entsprechender Wasserqualität können das katalytische und das biologische
Verfahren auch separat angewendet werden (s. Beispiel 3).
Die Vorzüge des vorgeschlagenen Verfahrens bestehen in der selektiven Dehalogenie
rung in der ersten Stufe, in den niedrigen Temperaturen und Drücken, in der einfachen
Anlagentechnik und in der hohen Abbauleistung der Biologie und daraus folgend in
einer hohen Wirtschaftlichkeit.
Die Katalysatorherstellung und die Leistungsfähigkeit des Verfahrens sind durch die
folgenden Ausführungsbeispiele 1, 2 und 3 belegt.
Dieses Beispiel betrifft die Herstellung und Vorbehandlung der erfindungsgemäßen
Katalysatoren K1 bis K8.
Der Katalysator K1 wurde wie folgt hergestellt. In einem 2-l-Dreihals-Rundkolben
wurden 102,1 g eines ZSM-5-Zeoliths (Si/Al=15) mit einem Glührückstand von 95 Ma.-%
zusammen mit 1,6 l einer 0,2 n Fe(NO3)₃-Lösung für 2 h bei 80°C unter intensivem
Rühren ionenausgetauscht. Nach Abkühlen auf Raumtemperatur wird filtriert, ge
waschen (nitratfrei), getrocknet und 2 h bei 550°C an der Luft calciniert.
Die Herstellung des Katalysators K2 erfolgte in abgewandelter Weise. 121,3 g eines
dealuminierten Y-Zeolithes (Si/Al=42) mit einem Glührückstand von 80 Ma.-% wurden
bei 500°C an der Luft getempert, nach dem Abkühlen inert in einen 2-l-Dreihals-Rund
kolben, in dem sich 1 l absoluter Alkohol und 14,3 g Tetramethylorthotitanat befanden,
eingetragen. Die Katalysatorsuspension wird in einem Vakuumrotationsverdampfer bis
zur Trockene eingeengt und das Katalysatorpulver wird 2 h bei 550°C an der Luft
zersetzt. Die Katalysatoren K3 bis K8 wurden sinngemäß hergestellt. Die so hergestell
ten Katalysatoren wurden in den Oxidationsversuchen eingesetzt.
Dieses Beispiel betrifft die Reinigung eines Deponiesickerwassers, das eine Reihe - im
einzelnen nicht spezifizierten - halogenierter und nichthalogenierter Schadstoffe enthält.
Die eingesetzte Apparatur bestand im wesentlichen aus einem Rührreaktor mit suspen
diertem Katalysator 2, einem Bioreaktor 7 mit erfindungsgemäßen Sorptionselementen
8, den notwendigen Pumpen und Sammelbehältern. Die Apparatur entspricht im
wesentlichen der im Verfahrensschema in Fig. 1 gezeigten. Zur quantitativen Erfassung
der Schadstoffgehalte wurden die AOX-Werte, die CSB-Werte und die TOC-Werte
bestimmt.
Das mechanisch vorgereinigte Abwasser wurde dem Suspensionsreaktor 2, der ein
Flüssigkeitsvolumen von 3 l hatte, zugeführt. Der Volumenstrom betrug 3 lh-1. Der AOX-
Wert des Eingangswassers betrug 620 mgl-1 und der CSB-Wert lag bei 1250 mgl-1.
Dem Abwasser wurde vor dem Reaktor Wasserstoffperoxid zudosiert. Die Wasserstoff
peroxidkonzentration am Eintritt betrug 2 gl-1. Vor Versuchsbeginn waren dem im
Reaktor vorgelegten Wasser 30 g (Katalysatorkonzentration 10 gl-1) des Katalysators
K6, der nach der Herstellungs- und Aktivierungsvorschrift gemäß Beispiel 1 vor
behandelt war, zugegeben worden. Der Pulverkatalysator wurde mit Hilfe eines im
Reaktor angeordneten Filters 3 (Glasfritte) in der Reaktionslösung zurückgehalten, so
daß eine längere Zeit ohne signifikante Katalysatorverluste gearbeitet werden konnte.
Die katalytische Oxidation wurde bei 22°C und Normaldruck durchgeführt. Das so
vorbehandelte Abwasser wurde nach Verlassen des Suspensionsreaktor zunächst in
einem Zwischenbehälter 6 gesammelt und anschließend der zweiten Behandlungsstufe
zugeführt. Aus dem Zwischenbehälter wurden Proben genommen und analysiert. Der
AOX-Wert betrug 6 mgl-1 (Dehalogenierungsgrad 99%) und der CSB-Wert war 598
(Abbaurate 52%) (s. a. Tabelle 1). Aus dem Zwischenbehälter 6 wurde das Abwasser
in den Bioreaktor 7, der ein Flüssigkeitsvolumen von 5 l hatte, gepumpt. In dem Reak
tor (Radialstromreaktor)waren die erfindungsgemäßen Sorptionselemente 8, so gestal
tet und angeordnet, daß das Wasser von der inneren Zuführung durch die Scheiben
nach dem Prinzip des Radialstromreaktors nach außen geleitet wurde. Diese Sorp
tionselemente waren nach einem längeren separaten Betrieb mit adaptierten Mikroor
ganismen bewachsen, es hatte sich der für den biologischen Abbau notwendige Biofilm
gebildet. Als Sauerstoffquelle für die Mikroorganismen kam wieder Wasserstoffperoxid
zum Einsatz, dessen Konzentration am Eintritt in den Bioreaktor 6 gl-1 betrug. In einer
Nachklärung 9 erfolgte die Abtrennung der suspendierten Feststoffe. Zur Demon
stration unterschiedlicher Ablaufwerte wurde die Verweilzeit im Reaktor durch Variation
des Volumenstromes verändert. Die dafür ermittelten AOX- und CSB-Werte sind in Fig. 2
und Fig. 3 dargestellt.
Wenn anstelle des Katalysators K6 ein anderer erfindungsgemäßer Katalysator einge
setzt wurde, konnten ähnliche Werte im Ablauf erreicht werden. Die Ablaufwerte nach
der biologischen Stufe waren in diesen Fällen auch vergleichbar zu den in Fig. 2 und 3
dargestellten. Dazu sind in folgender Tabelle 1 die erhaltenen Grade der Dechlorierung
und der Totaloxidation nach der Naßoxidation zusammengestellt.
Dieses Beispiel betrifft die separate Anwendung der katalytischen Naßoxidation und
belegt gleichzeitig die Leistungsfähigkeit der Katalysatoren auch im kombinierten
Verfahren.
Es wurden bei Einsatz der Katalysatoren K1 bis K8 jeweils zwei Modellabwässer, eines
mit 0,5 gl-1 p-Chlorphenol und mit 0,5 gl-1 Natriumacetat und ein zweites mit 0,2 gl-1
Trichlorethen und 0,5 gl-1 Natriumacetat, behandelt. In einem Batch-Reaktor wurden
jeweils 2 l dieser Modellabwässer bei 20°C und nach Zugabe von 20 g des jeweiligen
Katalysators und einer 30%igen Wasserstoffperoxidlösung (bei dem p-Chlorphenol
enthaltenden Modellabwasser 10 ml und bei dem Trichlorethen enthaltenden 2,5 ml)
30 min lang gerührt. Danach erfolgte die Analyse der entnommenen Proben. Die
Ergebnisse sind in folgender Tabelle 2 zusammengefaßt.
Claims (10)
1. Verfahren zur Reinigung von Abwässern mit halogenorganischen Schadstoffen
durch naßkatalytische Oxidation und biologischen Abbau, dadurch gekennzeichnet,
daß in einem ersten Verfahrensschritt die organischen Schadstoffe bei einem Über
druck <5 bar, vorzugsweise <1 bar, und bei einer Temperatur <80°C, vorzugsweise
20 bis 50°C, in Anwesenheit eines bifunktionellen Katalysators soweit dehalogeniert
und oxidiert werden, daß in einem weiteren biologischen Verfahrensschritt die partiell
dehalogenierten/oxidierten Schadstoffe hinreichend vollständig mineralisiert werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als Oxidationsmittel
Wasserstoffperoxid, Ozon, Sauerstoff oder Luft eingesetzt werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1 bis 2, dadurch gekennzeichnet, daß als Katalysatoren
ein mit einem aktiven Oxid und/oder Oxidgemisch der Elemente der III. bis VIII. Neben
gruppe des PSE, vorzugsweise Oxide der Elemente der Seltenen Erden, von Titan,
Chrom, Molybdän, Wolfram, Mangan, Eisen, Kobalt oder Nickel mit einem Anteil von 1
bis 12%, beladener Träger aus der Gruppe der amorphen und kristallinen Silikate,
Alumosilikate, Alumophosphate, Silicoalumophosphate, vorzugsweise Siliciumdioxid,
Silikalit, Pentasile, dealuminierte Y-Zeolithe, AIPO- und SAPO-Molekularsiebe, bzw.
Aktivkohle eingesetzt wird.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Katalysator durch
Tränken/Imprägnieren des Trägers mit dem aktiven Oxid/Oxidgemisch aus wäßriger
oder alkoholischer Lösung bzw. in einer in situ-Synthese des Trägers in Anwesenheit
der oxidationsaktiven Elemente hergestellt und vor seinem Einsatz einer thermischen
Luftbehandlung bei 200 bis 600°C unterworfen wird.
5. Verfahren nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die naßkatalytische
Oxidation in einem Suspensions-, Wirbelschicht- oder in einem Festbettreaktor durch
geführt wird.
6. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die adaptierten Mikroor
ganismen für den biologischen Abbau auf mit Siliciumdioxid, Alumosilicaten, Aktivkohle
oder mit anderen im Anspruch 3 genannten Trägern beschichteten Trägerelementen
immobilisiert sind.
7. Verfahren nach Anspruch 1 und 6, dadurch gekennzeichnet, daß das biologische
Abbauverfahren in einem Festbettreaktor, vorzugsweise in einem Radialstromreaktor,
bei Temperaturen von 20 bis 35°C durchgeführt wird und die Ablaufqualität des
behandelten Abwassers mindestens eine Indirekteinleitung zuläßt.
8. Verfahren nach Anspruch 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß vor den Verfahrens
schritten der Naßoxidation und des biologischen Abbaus jeweils Filter zur Abtrennung
fester Inhaltsstoffe geschaltet sind.
9. Verfahren nach Anspruch 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß das zu behandelnde
Abwasser Deponiesickerwasser, Industrieabwasser, Grundwasser oder Brauchwasser
sein kann.
10. Verfahren nach Anspruch 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Verfahrens
stufen der feststoffkatalysierten Naßoxidation (Anspruch 2 bis 5) und des mikrobiellen
Abbaus von halogenhaltigen Stoffen enthaltenden Abwässern (Anspruch 6 und 7)
auch getrennt oder in Kombination mit anderen herkömmlichen Reinigungsschritten
durchgeführt werden können.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19944435999 DE4435999A1 (de) | 1994-10-08 | 1994-10-08 | Verfahren zur Reinigung von Abwässern mit halogenorganischen Schadstoffen |
Applications Claiming Priority (1)
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DE19944435999 DE4435999A1 (de) | 1994-10-08 | 1994-10-08 | Verfahren zur Reinigung von Abwässern mit halogenorganischen Schadstoffen |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
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DE4435999A1 true DE4435999A1 (de) | 1996-04-11 |
Family
ID=6530279
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19944435999 Ceased DE4435999A1 (de) | 1994-10-08 | 1994-10-08 | Verfahren zur Reinigung von Abwässern mit halogenorganischen Schadstoffen |
Country Status (1)
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DE (1) | DE4435999A1 (de) |
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