DE4435636C1 - Verfahren und Vorrichtung zum kontinuierlichen Dekatieren von bahnförmigem Textilgut - Google Patents

Verfahren und Vorrichtung zum kontinuierlichen Dekatieren von bahnförmigem Textilgut

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Description

Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum kontinuierlichen Dekatieren von bahnförmigem Textilgut gemäß dem Oberbegriff von Anspruch 1 bzw. Anspruch 7.
Die Nach-Dekatur stellt in der Trockenausrüstung den letzten Arbeitsgang nach einer im Bereich der Wollausrüstung in der Regel vorgeschalteten Kessel-Dekatur dar. Die Kessel-Dekatur ist dabei für die eigentliche Permanent-Fixierung verantwortlich, während durch die Nach-Dekatur die nachteiligen Folgen der Kessel-Deka­ tur beseitigt, zumindest aber gemindert werden sollen. Die Nach­ teile der Kessel-Dekatur liegen eindeutig darin, daß zuviel Glanz entsteht, das behandelte Textilgut zu platt und zu dünn ausfällt und sein Griff zu spröde wird (sogenannte Kesselstarre). Hinzu kommen die Nachteile der Effektunterschiede zwischen Anfang und Ende des Wickels bei der diskontinuierlichen Arbeitsweise der Kessel-Dekatur.
Die meisten kontinuierlichen Dekatiermaschinen arbeiten nach dem Durchströmprinzip. Dazu ist die Mantelfläche der Behandlungs­ trommel perforiert und im Trommelinnenraum wird ein Vakuum er­ zeugt. Über am Umfang der Behandlungstrommel angeordnete Dämpf­ kästen wird Sattdampf zur Verfügung gestellt, der durch das Vaku­ umsystem von außen nach innen in die Behandlungstrommel einge­ saugt wird. Das zu behandelnde Textilgut läuft zwischen einem endlos umlaufenden, druckgebenden und mediendurchlässigen Filz­ mitläufer und einer textilen Bewicklung der Trommelmantelfläche auf die Behandlungstrommel auf und durchläuft dort zumindest einen Dämpfungsabschnitt und anschließend einen Abschnitt, in dem das Textilgut abgesaugt wird.
Eine derartige Vorrichtung bzw. ein derartiges Verfahren ist aus der DE 26 22 897 B2 bekannt. Dabei ist der Umschlingungswinkel des Filzmitläufers um die Behandlungstrommel durch verstellbare Walzen veränderbar. Diese Einstellbarkeit des Umschlingungswin­ kels hat den Zweck, das Textilgut ohne den aufliegenden Mitläufer einer zusätzlichen Erwärmung bzw. Abkühlung aussetzen zu können.
Die textile Bewicklung dient dem Zweck, die perforierte Man­ telfläche so abzudecken, daß während der Durchströmung eine gleichmäßige Dampfverteilung entsteht und Markierungen auf der Textilgutoberfläche vermieden werden. In der Praxis wickelt man im Prinzip zwei verschiedene Materialien auf die Behandlungstrom­ mel auf. Direkt auf dem Mantel werden mehrere Lagen eines sehr dichten Gewebes vorgesehen. Als Abschlußbewicklung folgt dann ein markierungsfreies, gewebtes oder gevliestes textiles Material, welches gegenüber der Dampftemperatur eine hohe Lebensdauer aufweist.
Die Dekatiermaschinen der oben beschriebenen Art wurden im Laufe der Zeit ständig weiterentwickelt. So hat man beispiels­ weise die Spannkraft im Filzmitläufer und damit die Flächendruck­ werte immer weiter erhöht. Zwischen die Dämpf-Phase und die Ab­ saug-Phase wurde eine Heißluft-Phase eingeschoben, um mehr Glät­ te im Effekt zu erreichen. Des weiteren wurde der Umschlingungs­ winkel des Filzmitläufers an der Behandlungstrommel stets weiter vergrößert, damit möglichst wenig Falschluft in die Behandlungs­ trommel eingesaugt wird. Außerdem hat man Trocken- und Heizein­ richtungen für den Filzmitläufer vorgesehen, um diesen möglichst trocken zu halten.
Mit den oben beschriebenen Kontinue-Dekatiermaschinen ist es nicht möglich, ein Gesamtergebnis in der Weise zu erreichen, daß unechter, speckiger Glanz von der Ware abgezogen und diese volu­ minöser und weicher im Griff wird. Um dieses Ergebnis zu errei­ chen, wird das Textilgut nach dem Stand der Technik im Anschluß an die Kessel-Dekatur erneut gewaschen, dann getrocknet und abschließend einer klassischen Dekatur unterzogen. Diese Verfah­ rensweise ist sehr aufwendig.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, ein Ver­ fahren und eine Vorrichtung der gattungsgemäßen Art zur Verfügung zu stellen, das bzw. die es auf sehr einfache Weise ermöglicht, die Nachteile der Kessel-Dekatur aufzuheben und das Gesamtergeb­ nis in der Weise zu verbessern, daß unechter, speckiger Glanz von der Ware abgezogen und diese voluminöser und weicher im Griff wird.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe mittels eines gattungsge­ mäßen Verfahrens gelöst, welches dadurch gekennzeichnet ist, daß die mit dem Textilgut in Berührung stehende textile Bewicklung fortwährend befeuchtet wird, wodurch in der Dampfdurchströmphase ein Naßdampfeffekt erzielt wird.
Das Wesen des erfindungsgemäßen Verfahrens besteht in erster Linie darin, daß neben der erforderlichen Dampfdurchströmung gleichzeitig Feuchtigkeit ins Spiel gebracht wird. Die befeuchte­ te Trommelbewicklung gibt die Feuchtigkeit gleichmäßig an das zu behandelnde Textilgut weiter. Wird dieses nun von dem angebotenen Sattdampf durchströmt, entsteht gewissermaßen ein Naßdampfeffekt, der eine Faserquellung im Textilgut bewirkt. Dieses bekommt da­ durch mehr Volumen und wird im Griff weicher. Durch den Berüh­ rungskontakt mit der feuchten, textilen Bewicklung wird zudem un­ echter Glanz vom Textilgut abgezogen.
Eine sehr einfache und kostengünstige Möglichkeit, die er­ forderliche Befeuchtung der Bewicklung zu erreichen, besteht in weiterer Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens darin, daß die Menge der aufgrund des Unterdrucks in die Behandlungs­ trommel eingesaugten Falschluft im nicht vom Filzmitläufer beaufschlagten Teil der Behandlungstrommel derart erhöht wird, daß sich im Trommelinnen­ raum ein durch den Unterdruck gehaltener Wasserkondensat-Pegel ausbildet, aus dem heraus durch die perforierte Mantelfläche hindurch die textile Bewicklung nach dem Löschblattprinzip be­ feuchtet wird.
Das Vakuum in der Behandlungstrommel wird über zumindest ei­ nen Ventilator oder dergleichen erzeugt, so daß letztlich der von außen angebotene Wasserdampf in die Behandlungstrommel einge­ saugt wird. Der Dampf muß dabei im Bereich der eigentlichen Be­ handlungszone, welche vom Filzmitläufer abgedeckt wird, die Strö­ mungswiderstände des Filzmitläufer, des Textilgutes sowie des Bewicklungspaketes der Behandlungstrommel überwinden. In dem nicht vom Filzmitläufer abgedeckten Trommelumfang entsteht also wesentlich weniger Strömungswiderstand, weil dort die Widerstände durch den Filzmitläufer und das Textilgut fehlen, so daß dort eine relativ große Falschluftmenge eingesaugt wird. Hier besteht der Ansatzpunkt für die oben beschriebene, weitere Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens.
Sobald der Umschlingungswinkel für den Filzmitläufer kleiner und damit der Öffnungswinkel für die Falschluft größer wird, ge­ langt mehr Falschluft in das Innere der Dekatiertrommel, was zu einer verstärkten Abkühlung im Inneren der Trommel und damit zu einer gewissen Kondensation führt. Wie bereits erwähnt, werden in den einzelnen Sektionen der Behandlungstrommel verschiedene Me­ dien eingesaugt wie Dampf, Heiß- und/oder Raumluft, die sich letztendlich im Inneren mischen und damit zu einer Mischungstem­ peratur führen, wobei durch Änderung der einzelnen Wärmeinhalte bei unterschiedlichen Feuchtewerten eine bestimmte Kondensations­ menge frei wird. Diese Kondensationsmenge steht dann schließlich als Sumpf im unteren Bereich der Behandlungstrommel und benetzt somit durch die Perforationslöcher des Trommelmantels hindurch die Trommelbewicklung. Die mehrschichtige Trommelbewicklung wirkt somit wie ein Löschblatt.
Wesentlich ist aber, daß durch das Vakuum im Trommelinneren der dort vorhandene Wasserpegel "in der Schwebe" gehalten wird und nicht durchtreten kann, solange die Vakuumwirkung besteht. Das heißt mit anderen Worten, solange das Vakuum anhält, wird die Bewicklung durch die Drehbewegung der Trommel rundum benetzt. Beim Abschalten des Vakuums würde die innere Wassermenge nach außen durchdrücken und damit zu einem unerwünschten Wasserdurch­ bruch führen.
Es ist wünschenswert, wenn die angesaugte Falschluftmenge än­ derbar ist. Auf diese Weise kann unmittelbar auf die Konden­ sationsvorgänge im Trommelinneren eingewirkt werden. Eine solche Einflußnahme ist z. B. denkbar bei sich durch modischen Wechsel ändernden Effektwünschen (z. B. mehr oder weniger Glanz) oder aber in Anpassung an klimatische Raum-Verhältnisse (Sommer/Win­ ter bzw. Normalklima oder Tropenklima).
Eine von außen, z. B. durch die Trommellagerung eingebrachte Wasserzufuhr kann natürlich den gleichen Effekt bewirken. Hierzu bedarf es einer exakten Wasserstandsmessung mit einer nachge­ schalteten Steuereinrichtung zur Konstanthaltung des Wasser­ pegels. Über eine zweite Leitung kann eine Absaugung des Wasser­ pegels vorgenommen werden, z. B. bei Arbeitsende.
Eine Befeuchtung der Trommelbewicklung kann natürlich auch von außen erfolgen. Bei dieser Lösung müßte eine separate Be­ feuchtungseinrichtung angeordnet werden, welche für die Befeuch­ tung der Bewicklung sorgen muß. An eine derartige Befeuchtungs­ vorrichtung werden allerdings hohe Ansprüche hinsichtlich der Gleichmäßigkeit über die Breite usw. gestellt, was wiederum mit erhöhten Investitionskosten verbunden ist.
Zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens wird eine Vorrichtung der gattungsgemäßen Art zur Verfügung gestellt, bei der zwischen der Innen- und Außenbewicklung der Behandlungstrom­ mel eine saugfähige Zwischenschicht angeordnet ist. Hier geht es im wesentlichen darum, daß zwischen den beiden Grenzbewicklungen (innen/außen) ein Feuchtigkeitspolster mit Schwammeffekt ent­ steht. Diese hygroskopische Zwischenbewicklung beschleunigt zudem den Feuchtigkeits-Transfer an die Ware während der Dämpfungs­ behandlung.
In Weiterbildung der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist durch eine verstellbare Antriebswalze oder eine verstellbare Umlenk­ walze der Öffnungswinkel des Filzmitläufers veränderbar.
Die Erfindung wird nachstehend anhand von Ausführungs­ beispielen und einer dazugehörigen Zeichnung näher erläutert. In dieser Zeichnung zeigt
Fig. 1 einen schematischen Querschnitt durch eine Behandlungstrommel mit Filzmitläufer- und Warenführung,
Fig. 2 eine Darstellung gemäß Fig. 1 mit entgegenge­ setztem Filzmitläufer- und Warenumlauf,
Fig. 3 eine Prinzipskizze über den Aufbau der Deka­ tiertrommelbewicklung und deren Befeuchtung,
Fig. 4 einen schematischen Querschnitt durch eine Behandlungstrommel mit Darstellung einer Regel­ einrichtung für den Wasserpegelstand im Trom­ melinnern,
Fig. 5 einen schematischen Längsschnitt durch die Behandlungstrommel gemäß Fig. 4, und
Fig. 6 einen schematischen Querschnitt durch eine Behandlungstrommel mit Befeuchtung der Trom­ melbewicklung von außen.
Mit 1 ist in den Figuren ein mediendurchlässiger, endloser Filzmitläufer bezeichnet, welcher im gespannten Zustand radiale Druckkräfte auf eine Behandlungstrommel 2 ausübt und dieselbe zu einem Teil ihres Umfangs umschlingt. Der Filzmitläufer 1 läuft weiterhin über Umlenkwalzen 3, 4, 5, eine Spannwalze 6 und eine Steuerwalze 7, welche für mittigen Lauf des Filzmitläufers 1 sorgt. Die Geschwindigkeit des kontinuierlichen Umlaufs des Filz­ mitläufers 1, und damit der Behandlungstrommel 2, wird durch eine Antriebswalze 8 bestimmt.
Die Mantelfläche der Behandlungstrommel 2 ist perforiert und mit einer speziellen, mehrschichtigen Trommelbewicklung 9 verse­ hen, die als Auflage- und Kontaktfläche für das zu behandelnde Textilgut 10 dient.
In Fig. 3 ist der Aufbau der Trommelbewicklung 9 dargestellt, welche die Perforationslöcher 15 des Trommelmantels abdeckt. Die­ se Bewicklung besteht aus einer relativ festen Grundbewicklung 9.1, z. B. Nessel oder Acrylgewebe, einer relativ weichen Zwi­ schenbewicklung 9.2 und einer temperaturbeständigen Abschlußbe­ wicklung 9.3, z. B. Polyestervlies. Wesentlich ist, daß die Zwi­ schenbewicklung 9.2 außerordentlich weich und saugfähig ist, damit in der mehrschichtigen Trommelbewicklung 9 ein Feuchtig­ keitsspeicher entsteht. Hierfür kommt z. B. ein Molton-Gewebe in Frage.
Das Textilgut 10 läuft zwischen dem Filzmitläufer 1 und der textilen Bewicklung 9 auf die Behandlungstrommel 2 auf und durch­ läuft dort nacheinander die Sektionsstrecken a, b und c, in denen verschiedene Behandlungsmedien angeboten werden. In der Sektions­ strecke a ist das Behandlungsmedium Sattdampf, in der Sektions­ strecke b Heiß- oder wahlweise auch Kaltluft und in der Sektions­ strecke c Raumluft. Dazu sind in der Sektionsstrecke a Dämpfkä­ sten 14 bzw. in der Sektionsstrecke b Heiz- bzw. Kühlrohre 22 an­ geordnet.
Die Behandlungsmedien durchströmen unter dem Einfluß eines im Innenraum der Behandlungstrommel 2, z. B. durch einen nicht darge­ stellten Ventilator erzeugten konstanten Vakuums den Filzmitläu­ fer 1, das Textilgut 10 und die Bewicklung 9 und müssen dabei de­ ren Strömungswiderstände R₁, R₂ und R₃ überwinden. In der Sek­ tionsstrecke d, der der Öffnungswinkel α entspricht, liegt nur die Bewicklung 9 mit dem Strömungswiderstand R₃ auf dem Mantel der Behandlungstrommel 2 auf. Der in diesem Bereich in den Trom­ melinnenraum einströmenden Falschluft wird also ein wesentlich geringerer Strömungswiderstand entgegengesetzt als den Behand­ lungsmedien, d. h. mit anderen Worten, schon bei einem relativ kleinen Öffnungswinkel sind große Falschlufteinbrüche zu ver­ zeichnen. Das ist auch der Grund, warum nach dem Stand der Tech­ nik danach getrachtet wird, den Öffnungswinkel möglichst klein zu halten.
Entgegen der Tendenz des Standes der Technik wird nun der Öffnungswinkel α bewußt so weit vergrößert, bis sich im Innenraum der Behandlungstrommel 2 ein konstanter Wasserpegel 11 einstellt, der durch Kondensation der eingesaugten Behandlungsmedien bei de­ ren Vermischung mit der kühlen Falschluft entsteht. Dieser Was­ serpegel 11 im unteren Teil der Behandlungstrommel 2 wird von den inneren Flächenkräften des vorherrschenden Vakuums "in der Schwe­ be" gehalten. Erst wenn das Wassergewicht die Gleichgewichtskräf­ te überschreitet, kann das Wasser über die Perforationslöcher 15 in die Trommelbewicklung 9 eintreten und diese nach dem Lösch­ blattprinzip befeuchten. Durch die spezielle Gestaltung der mehr­ schichtigen Trommelbewicklung 9 wird über die mehr oder minder hydrophil-aktiven Bewicklungsmaterialien eine Flußrichtung in das Innere der Trommelbewicklung 9 erzielt. Durch die Rotation der Behandlungstrommel 2 erfolgt nun eine gleichmäßige Benetzung der gesamten Bewicklung 9. Selbst bei Trommelstillstand bleibt das Vakuum durch den weiterlaufenden Ventilator bestehen und sorgt dafür, daß ein Wasserdurchbruch durch die Bewicklung 9 hindurch vermieden wird.
Wenn die Sektionsstrecke d im richtigen Verhältnis zur Summe der Sektionsstrecken a, b und c steht, wird sich in der Regel ein konstanter Wasserpegel 11 einstellen, so daß keine Korrektur er­ forderlich ist. Lediglich starke Schwankungen im eingesaugten Raumklima (Sommer, Winter etc.) oder aber eine Änderung des ge­ wünschten Dekatiereffekts verlangen eine Pegelstandsänderung.
In dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 1 dreht sich die Behand­ lungstrommel 2 entgegen dem Uhrzeigersinn. Das Textilgut 10 läuft von unten in den Trommelbereich ein und kommt an der Antriebswal­ ze 8 wieder heraus. Diese Antriebswalze 8 ist zwischen den Punk­ ten A und B verstellbar. Damit kann der Öffnungswinkel α zwischen einem Minimalwert α1 und einem Maximalwert α2 verstellt werden.
In dem in Fig. 2 dargestellten Ausführungsbeispiel dreht sich die Behandlungstrommel 2 im Uhrzeigersinn. Hier läuft das Textil­ gut 10 von oben in den Trommelbereich ein und kommt unten an der Antriebswalze 8 heraus. Eine Änderung des Öffnungswinkels α er­ folgt in diesem Fall durch Verstellen der Umlenkwalze 3 zwischen den Punkten A und B. Diese Variante ist nicht so aufwendig wie die erste Variante, da sich die verschiebbare Anordnung einer Um­ lenkwalze technisch einfacher realisieren läßt als die verschieb­ bare Anordnung einer Antriebswalze.
In den Fig. 4 und 5 ist ein weiteres Ausführungsbeispiel dar­ gestellt. Hier wird der Wasserpegel 11 im Trommelinnenraum durch Zuführung von Wasser von außen ausgebildet. Die Darstellungen zeigen die Behandlungstrommel 2 schematisch stark vereinfacht. Die Führung des Filzmitläufers 1, die Sektionsstrecken a, b und c sowie der Aufbau der Trommelbewicklung 9 entsprechen denen der Ausführungsbeispiele gemäß Fig. 1 und 2 und sind daher nicht dar­ gestellt. Eine Verstellbarkeit der Antriebswalze 8 bzw. der Um­ lenkwalze 3 ist nicht erforderlich und daher nicht vorgesehen. Es ist ebenfalls nicht erforderlich, den Öffnungswinkel α bewußt zu vergrößern, da das Befeuchtungswasser, wie schon gesagt, zwangs­ weise von außen eingeführt wird.
Mit Hilfe einer Drehdurchführung 16 im Bereich der Lagerung 17 der Behandlungstrommel 2 werden eine feststehende, höhenver­ stellbare Pegelstand-Meßeinrichtung 12 und ein feststehendes Strömungsrohr 13 in das Innere der Behandlungstrommel 2 einge­ bracht. Die Pegelstand-Meßeinrichtung 12 überwacht den Pegelstand 11 in der Behandlungstrommel 2 und gibt im Falle einer unzuläs­ sigen Abweichung (obere oder untere) Signale für eine automati­ sche Wasserzufuhr oder auch -entnahme. Das Strömungsrohr 13 endet quasi mit geringstem zulässigen Abstand in Nähe der inneren Trom­ melwand, wohingegen die Pegelstand-Meßeinrichtung 12 mit ein­ stellbarem Abstand zur Trommelinnenwand montiert ist.
Außerhalb der Trommellagerung 17 ist das Strömungsrohr 13 über Umschaltventile 18, 19 so verrohrt, daß entweder nach Maß­ gabe der Signale der Pegelstand-Meßeinrichtung 12 über das Ventil 18 Wasser zugeführt wird, bzw. bei zu hohem Pegelstand 11 über das Ventil 19 eine gewisse Wassermenge aus der Behandlungstrommel 2 abgesaugt wird. Bei dieser Schaltstellung ist natürlich das Ventil 18 geschlossen.
Zweckmäßigerweise erfolgt das Absaugen des Wassers über ein druckluftbeaufschlagtes Injektionsventil 20 oder dergl., weil dieses selbst bei Stromausfall noch mit Druckluft aus dem Wind­ kessel-Reservoir arbeiten kann.
Nach Beendigung der normalen Arbeitszeit läßt man den Venti­ lator zur Aufrechterhaltung des Vakuums in der Behandlungstrommel 2 noch einige Minuten nachlaufen. Während dieser Zeit wird über das Injektionsventil 20 das Wasser aus der Behandlungstrommel 2 abgesaugt und die Bewicklung getrocknet, damit beim Abschalten des Ventilators kein Wasser durch die Trommelbewicklung 9 und den Filzmitläufer 1 durchbrechen kann.
Es ist natürlich sinnvoll, den Gleichgewichtszustand zwischen dem Wasserpegel 11 und dem in der Behandlungstrommel vorherr­ schenden Vakuum auch bei den Ausführungsbeispielen gemäß den Fig. 1 und 2 zu überwachen und in dem Fall, daß die natürliche Kondensationsmenge zu klein oder zu groß ist, eine Korrektur durch Wasserzufuhr oder -absaugung von außen vorzunehmen.
Es liegt selbstredend im Rahmen der vorliegenden Erfindung, wenn die Befeuchtung der Trommelbewicklung 9 von außen erfolgt. Dieses Ausführungsbeispiel ist in Fig. 6 dargestellt. Die Be­ feuchtung kann beispielsweise mit Hilfe einer Rotor-Befeuchtungs­ einrichtung 21 oder dergl. erfolgen, die das Wasser feinstver­ teilt gegen die Oberfläche der Trommelbewicklung 9, beispiels­ weise im Bereich der Sektionsstrecke d, sprüht.

Claims (8)

1. Verfahren zum kontinuierlichen Dekatieren von bahnförmigem Textilgut, bei dem eine Behandlungstrommel Anwendung findet, de­ ren Mantelfläche perforiert und mit einer mehrschichtigen texti­ len Bewicklung versehen ist, wobei das Textilgut zwischen einem endlosen, druckgebenden Filzmitläufer und der Bewicklung auf die Behandlungstrommel aufläuft und auf dieser unter Wirkung eines im Trommelinnenraum herrschenden Vakuums eine Dampfdurchströmphase und eine Absaugphase, gegebenenfalls unter Zwischenschaltung wei­ terer Behandlungsphasen, durchläuft, dadurch gekennzeichnet, daß die mit dem Textilgut (10) in Berührung stehende textile Bewick­ lung (9) fortwährend befeuchtet wird, wodurch in der Dampfdurch­ strömphase ein Naßdampfeffekt erzielt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Menge der aufgrund des Vakuums in der Behandlungstrommel (2) eingesaugte Falschluft im nicht vom Filzmitläufer beaufschlagten Teil der Behandlungstrommel (2) derart erhöht wird, daß sich im Trommelinnenraum ein durch das Vakuum gehaltener Wasserkondensat-Pegel (11) ausbil­ det, aus dem heraus durch die perforierte Mantelfläche hindurch die textile Bewicklung (9) nach dem Löschblattprinzip befeuchtet wird.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die eingesaugte Falschluftmenge änderbar ist.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß von außen Wasser in die Behandlungstrommel (2) eingeführt wird, um im Trommelinnenraum einen durch das Vakuum gehaltenen Wasserpegel (11) auszubilden, aus dem heraus durch die perforierte Mantel­ fläche hindurch die textile Bewicklung (9) nach dem Löschblatt­ prinzip befeuchtet wird.
5. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Pegelstand überwacht und geregelt wird.
6. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die textile Bewicklung (9) von außen befeuchtet wird.
7. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1, bestehend aus einer Behandlungstrommel, deren Mantelfläche per­ foriert und mit einer festen textilen Grundbewicklung und einer temperaturbeständigen Abschlußbewicklung bewickelt ist, wobei ein endlos umlaufender über eine Antriebswalze, eine Spannwalze, ein Bandführungswalze und Umlenkwalzen geführter Filzmitläufer die Behandlungstrommel unter Belassung eines Öffnungswinkels um­ schlingt, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen der Grundbewick­ lung (9.1) und der Außenbewicklung (9.3) eine saugfähige Zwi­ schenschicht (9.2) angeordnet ist.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß durch eine verstellbare Antriebswalze (8) oder eine verstellbare Umlenkwalze (3) der Öffnungswinkel α des Filzmitläufers veränder­ bar ist.
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