DE4434300A1 - Spandex-Faser, die bestimmte Alkalimetallsalze enthält - Google Patents
Spandex-Faser, die bestimmte Alkalimetallsalze enthältInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Spandex-Faser, die ein Alkali
metallsalz enthält. Insbesondere betrifft die Erfindung eine
solche Spandex-Faser, in der eine sehr geringe Konzentration
von bestimmten Alkalimetallsalz-Additiven die Leistungs
fähigkeit der Thermofixierung der Spandex-Faser verbessert.
Die Spandex-Faser ist eine Kunstfaser, in der die faser
bildende Substanz ein langkettiges synthetisches Elastomer
ist, das wenigstens 85 Gew.-% eines segmentierten Poly
urethans umfaßt. Eine Spandex-Faser wird üblicherweise aus
einem Polymeren naß- oder trockenersponnen, das beispiels
weise hergestellt wird, indem eine relativ hochmolekulare
Dihydroxyverbindung (z. B. eines Polyetherglycols) mit einem
organischen Diisocyanat umgesetzt wird, um ein mit Enden
versehenes Glycol zu liefern, das anschließend mit Diamin
unter Bildung des Elastomeren kettenverlängert wird.
Die Spandex-Faser erwies sich in verschiedenen handels
üblichen Garnen und Stoffen als nützlich, insbesondere bei
Verwendung in Kombination mit verschiedenen nichtelastischen
Garnen. Stoffe oder Garne, die Spandex- und nichtelastische
Fasern enthalten, werden typischerweise thermofixiert, um
den Stoff oder das Garn mit zufriedenstellender Dimensions
stabilität auszustatten, ohne daß die mechanischen Eigen
schaften der Spandex-Faser und der nichtelastischen Fasern
nachteilig beeinflußt werden. Typische Thermofixierungs
temperaturen bei großtechnischen Abläufen sind 195°C für
6,6-Nylon, 190°C für 6-Nylon und 180°C für Baumwolle. Nach
dem Thermofixieren werden die Stoffe oder Garne im
allgemeinen während eines Reinigungs- und Färbevorgangs
einer weiteren Behandlung in siedendem Wasser unterzogen.
In der Vergangenheit sind für die Polymerkette der Spandex-
Faser bestimmte chemische Modifikationen vorgeschlagen
worden, um die Thermofixierungseigenschaften der Spandex-
Faser zu verbessern. Beispielsweise beschreiben Dreibelbis
et al. U.S.P. 5 000 899, und Bretches et al.,
U.S.P. 4 973 647, jeweils eine Verbesserung der Thermo
fixierungsleistungsfähigkeit durch Einarbeiten bestimmter
Diamin-Kettenverlängerungsgemische in das Polymer der
Spandex-Faser. Jedoch werden weitere Verbesserungen der
Thermofixierungseigenschaften gewünscht. Eine Spandex-Faser,
die bei niedrigeren Temperaturen oder unter kürzeren
Verweilzeiten thermofixiert werden könnte, würde eine
deutlich verbesserte Gebrauchseignung besitzen. Demgemäß ist
es Aufgabe der Erfindung, die Thermofixierungsleistungs
fähigkeit der Spandex-Faser weiter zu verbessern, ohne die
elastischen Eigenschaften und Zugeigenschaften der Spandex-
Faser nachteilig zu beeinflussen.
Spandex-Fasern, die relativ hohe Konzentrationen bestimmter
Alkalimetallsalze von bestimmten organischen und anorga
nischen Säuren enthalten, sind in der Technik beschrieben
worden. Beispielsweise von Frauendorf et al.,
U.S.P. 5 086 150, in der japanischen Patentanmeldung
Nr. Sho 48-14198, und von Hanzel et al., U.S.P. 4 296 174.
Jedoch betreffen solche Beschreibungen nicht die Thermo
fixierungseigenschaften der Spandex-Faser und beschreiben
nicht, wie bei der vorliegenden Erfindung, ausdrücklich die
Verwendung von Alkalimetallsalzen in sehr niedrigen
Konzentrationen.
Die Erfindung stellt eine Spandex-Faser bereit, die ein
Alkalimetallsalz in einer Menge enthält, die zur Verbes
serung der Thermofixierungsleistungsfähigkeit der Spandex-
Faser wirksam ist. Das Salz besitzt ein Alkalimetallkation,
das vorzugsweise Lithium, Natrium oder Kalium ist, und ein
Anion, das ein Carboxylat mit 1 bis 10 Kohlenstoffatomen
oder Thiocyanat ist. Typischerweise ist das Salz in Mengen
von so wenig wie 0,02 Gew.-% des Spandex-Polymeren wirksam
und übersteigt 0,25%, vorzugsweise 0,03 bis 0,09%, nicht.
Stammt das Anion von Thiocyansäure oder einer aliphatischen
Monocarbonsäure der Formel R¹-COOH, worin R¹ eine lineare
gesättigte Kette von 1 bis 7 Kohlenstoffatomen bedeutet,
beträgt die wirksame Menge des Salzes weniger als 0,1%.
Stammt das Carboxylatanion von einer aromatischen Mono
carbonsäure der Formel R³-R²-R⁴-COOH, worin R² für einen
Benzolring steht, R³ Wasserstoff, Chlor, Brom oder Niedrig
alkyl (z. B. 1 bis 4 Kohlenstoffatome) bedeutet und R⁴, das
eine frei wählbare Gruppe ist, für Methylen (-CH₂-), Ethylen
(-CH₂-CH₂-) oder Vinylen (-CH=CH-) steht, so beträgt die
wirksame Menge des Salzes vorzugsweise nicht mehr als 0,2%.
Bevorzugte Anionen umfassen Benzoat, Acetat, Cinnamat und
Chlorbenzoat.
Zur Erleichterung können in der nachfolgenden Diskussion und
in den nachfolgenden Beispielen bestimmte Bezeichnungen
folgendermaßen abgekürzt werden:
Poly(tetramethylenether)-glycol|PO4G | ||
Methylen-bis(4-phenylisocyanat) | MDI | |
Isocyanat-Endgruppe | NCO | |
Methylendiamin | EDA | |
2-Methyl-1,5-diaminopentan | MPMD | |
N,N-Dimethylacetamit-Lösungsmittel | DMAc | |
Copolymer von Diisopropylaminoethylmethacrylat und Decylacrylat in einem Gewichtsverhältnis von 75/25 | DIPAM/DM | |
"Cyanox" 1790-Antioxidans, 2,4,6-Tris(2,6-dimethyl-4-t-butyl-3-hydroxybenzyl)isocyanurat, verkauft von American Cyanamid | "Cyanox" | |
Reißfestigkeit, dN/tex | T | |
Bruchdehnung, % | E | |
Belastung beim ersten Durchgang, dN/tex @ | bei 100% Dehnung | LP100 |
bei 200% Dehnung | LP200 | |
Entlastung; im fünften Cyclus, dN/tex @ | bei 100% Dehnung | UP100 |
bei 200% Dehnung | UP200 | |
% Härtung | % S | |
Thermofixierungsleistungsfähigkeit, % | HSE |
Erfindungsgemäß ist die Zugabe von sehr kleinen Mengen eines
Alkalimetallsalzes zu dem Polymer einer Spandex-Faser über
raschenderweise zur Verbesserung der Thermofixierungseigen
schaften der Spandex-Faser wirksam.
Die bestimmten Salze, die zur erfindungsgemäßen Verwendung
geeignet sind, sind die Alkalimetallsalze bestimmter Mono
carbonsäuren oder von Thiocyansäure. Bevorzugte Alkali
metalle sind Lithium, Natrium und Kalium. Diese bilden das
Kation des Salzes. Geeignete Anionen des Salzes sind
Carboxylate oder Thiocyanate.
Die erfindungsgemäßen Carboxylatanionen besitzen 1 bis
10 Kohlenstoffatome. Das Carboxylat kann von einer
aliphatischen Monocarbonsäure der Formel
R¹-COOH (I)
stammen, worin R¹ für Wasserstoff oder eine Kette von
Kohlenstoffatomen, vorzugsweise eine Anzahl im Bereich von
1 bis 7 Kohlenstoffatomen, steht. Die R¹-Kette der Kohlen
stoffatome kann gesättigt oder ungesättigt und linear oder
verzweigt sein. Vorzugsweise ist R¹ linear, kann jedoch
kleinere Mengen von Substituenten aufweisen, wie Niedrig
alkyl, Chlor, Fluor und dergleichen. Eine aliphatische
Monocarbonsäure, die am meisten bevorzugt ist, ist
Essigsäure. Das Carboxylat kann auch von aromatischen
Monocarbonsäuren abstammen. Solche aromatischen Carbonsäuren
besitzen die Formel
R³-R²-R⁴-COOH (II),
worin R² für einen Benzolring steht, R³ für Wasserstoff,
Chlor, Brom oder Niedrigalkyl mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen
steht und R⁴ frei wählbar ist. Ist R⁴ vorhanden, so steht es
für eine Methylen- (-CH₂-), Ethylen- (-CH₂-CH₂-) oder
Vinylen-Gruppe (-CH=CH-). Bevorzugte Anionen, die von
aromatischen Monocarbonsäuren abstammen, umfassen Benzoat,
Cinnamat und Chlorbenzoat.
Typischerweise ist das Salzadditiv zur Verbesserung der
Thermofixierungseigenschaften der Spandex-Faser wirksam,
wenn die Salzmengen so wenig wie 0,02 bis 0,25 Gew.-% der
Spandex-Faser-Polymeren betragen. Ist das Anion Thiocyanat
oder stammt von einer aliphatischen Monocarbonsäure ab, so
beträgt die wirksame Menge des Salzes weniger als 0,1%.
Wenn das Carboxylatanion von einer aromatischen Monocarbon
säure stammt, so beträgt die wirksame Menge des Salzes
vorzugsweise nicht mehr als 0,2%. Für große Verbesserungen
der Thermofixierungsleistungsfähigkeit wird ein Salz eines
Alkalimetallbenzoats, insbesondere Kaliumbenzoat, bei einer
Konzentration, bezogen auf das Gewicht der Spandex-
Polymeren, im Bereich von 0,03 bis 0,09% besonders bevor
zugt.
Das Alkalimetallsalz-Additiv kann auf dieselbe Weise wie
andere herkömmliche Spandex-Faseradditive in die Filamente
eingearbeitet werden. Beispielsweise können die Salze vor
dem Verspinnen der Lösung zu der Spandex-Faser als konzen
trierte Aufschlämmungen oder Lösungen in die Polymerlösung
eingearbeitet werden. Das Salz kann auch eingearbeitet
werden, indem es zu einer Appretur hinzugegeben wird, die
auf die Spandex-Faser aufgetragen wird. Alternativ kann das
Salz nach dem Spinnen zu der Spandex-Faser gegeben werden,
indem das Spandex-Garn in ein wäßriges Bad, das das Salz
enthält, eingetaucht wird. Gleichermaßen kann der Stoff, der
die Spandex-Faser enthält, während der typischen Stoffbehan
dlungsvorgänge einer Salzauftragung unterzogen werden, bei
der das Salz vor der Heißbehandlung während des wäßrigen
Waschens und Färbens zu der Behandlungsflüssigkeit hinzuge
geben wird.
Herkömmliche Polymere, die zur Herstellung von Spandex-Faser
durch Trockenverspinnen verwendet werden, sind für die
erfindungsgemäße Spandex-Faser geeignet. Die Polymere werden
typischerweise durch bekannte Verfahren hergestellt, bei
denen ein hochmolekulares Dihydroxypolymer (z. B. ein Glycol
auf Polyetherbasis, ein Glycol auf Polyesterbasis, ein
Glycol auf Polycarbonatbasis) mit einem Diisocyanat unter
Bildung eines an den Enden mit Isocyanat versehenen Glycols
umgesetzt wird, welches sodann mit einem Diamin-Kettenver
längerer unter Bildung eines segmentierten Polyurethan-
Polymeren umgesetzt wird. Im allgemeinen wird das Polymer in
einem inerten organischen Lösungsmittel, wie Dimethyl
acetamid (DMAc), Dimethylformamid oder N-Methylpyrrolidon,
aufgelöst, und anschließend wird die Polymerlösung auf einer
herkömmlichen Apparatur durch Öffnungen unter Bildung von
Filamenten trockenversponnen.
Das erfindungsgemäße Spandex-Polymer kann herkömmliche
Mittel enthalten, die für spezielle Zwecke zugegeben werden,
wie Antioxidantien, thermische Stabilisatoren, UV-Stabilisa
toren, Pigmente, Farbstoffe, Gleitmittel und dergleichen.
Titandioxid-Mattierungsmittel wird ebenfalls üblicherweise
zugegeben. Solche Mittel werden im allgemeinen zu der
Polymerlösung gegeben und werden während der Trockenspinn
stufe in die Filamente eingearbeitet. Einige können als
Appretur auf die Spandex-Faseroberfläche aufgetragen werden.
Die folgenden Testverfahren werden in den Beispielen zur
Messung verschiedener Eigenschaften der Spandex-Faser
angewendet.
Die Thermofixierungsleistungsfähigkeit wird auf einer
Spandex-Faserprobe gemessen, die um das Eineinhalbfache
ihrer ursprünglichen Länge gestreckt wird, und dann, während
sie gestreckt ist, in einem Ofen bei 190°C 100 Sekunden
lang erhitzt wird. Als Teil der Behandlung wird die Probe
sodann entspannt und auf Raumtemperatur gebracht, wonach die
Probe 30 Minuten lang in siedendes Wasser eingetaucht wird,
aus dem Wasser herausgenommen und bei Raumtemperatur
getrocknet wird. Die Thermofixierungsleistungsfähigkeit wird
in Prozent folgendermaßen berechnet:
% HSE = 100(Ls - Lo)/(1,5Lo - Lo) = 200(L₅ - Lo)/Lo
worin Lo bzw. Ls die Probenlänge bei straffem Halten ohne
Spannung vor und nach der Thermofixierungsbehandlung dar
stellen.
Der HSE-Durchschnitt einer Spandex-Faser, die ein erfin
dungsgemäßes Alkalimetallsalz enthält, im Vergleich zu einer
identischen Spandex-Faser, außer daß das Salz fehlt (d. h.
ein Vergleichsbeispiel), ist der Unterschied des Prozent
satzes zwischen der HSE des erfindungsgemäßen Spandex-Faser
und derjenigen des Vergleichs. Ein Salzadditiv wird für die
Zwecke der Erfindung als wirksam betrachtet, wenn das Salz
die Intensität der Thermofixierungsleistungsfähigkeit der
Spandex-Faser bei 190°C um wenigstens 5 Prozentpunkte (im
Vergleich zu derselben Spandex-Faser, die kein Salz enthält)
verbessert.
Festigkeits- und Elastizitätseigenschaften der Spandex-Faser
werden gemäß dem allgemeinen Verfahren nach ASTM D 2731-72
gemessen. Drei Filamente einer Meßlänge von 2 in. (5 cm) und
ein Dehnungscyclus von 0 bis 300% werden für jede Messung
verwendet. Die Proben durchlaufen den Cyclus fünfmal mit
einer konstanten Dehnungsrate von 800% pro Minute und
verbleiben dann nach der fünften Dehnung eine halbe Minute
lang bei einer Ausdehnung von 300%. Die "Belastung" (load
power) wird hier in deciN/tex angegeben und ist die
Beanspruchung, die bei einer gegebenen Dehnung während des
erstes Belastungscyclus gemessen wird. Die Entlastung (unload
power) wird hier in deciN/tex angegeben und ist die
Beanspruchung, die während des fünften Entlastungscyclus bei
einer gegebenen Dehnung gemessen wird. Der Prozentsatz der
Bruchdehnung wird während des sechsten Dehnungscyclus
gemessen. Die Fixierung in Prozent wird mit den Proben
gemessen, die fünf 0-300-Dehnungs- und Entspannungscyclen
unterzogen worden sind. Der Prozentsatz der Fixierung
("% S") wird sodann berechnet als % S = 100(Lf - Lo)/Lo,
worin Lo bzw. Lf die Filamentlänge bei straffem Halten ohne
Spannung vor und nach den fünf Dehnungs-/Entspannungscyclen
darstellt.
Die folgenden Beispiele beschreiben die bevorzugten Ausfüh
rungsformen der Erfindung. Die Beispiele dienen Erläuter
ungszwecken und sollen den Umfang der Erfindung nicht
einschränken. Der Umfang ist durch die beigefügten Ansprüche
definiert. Die in diesen Beispielen angegeben Ergebnisse
werden als repräsentativ angenommen, machen jedoch nicht
alle Ansätze aus, die die angegebenen Bestandteile umfassen.
Wenn nicht anders angegeben, beziehen sich alle
Prozentangaben auf das Gewicht des Spandex-Polymeren. In den
Beispielen werden die erfindungsgemäßen Proben mit arabi
schen Ziffern und die Vergleichsbeispiele mit Großbuchstaben
bezeichnet.
Jede der erfindungsgemäßen Spandex-Faserproben, die in den
Beispielen beschrieben sind, wurden aus einem Polymer herge
stellt, zu dem verschiedene Alkalimetallsalze gegeben
wurden. Für die Vergleichsproben wurde das Salz weggelassen.
Das Polymer für jede Spandex-Faserprobe wurde aus einem mit
Enden versehenen Glycol hergestellt, das das Reaktions
produkt von MDI und PO4G eines Zahlenmittelmolekulargewichts
von 1800 war, hergestellt mit einem Endenverhältnis
(d. h. mit einem Molverhältnis von MDI zu PO4G) von 1,63 und
mit einem NCO-Gehalt von 2,40%. Das mit Enden versehene
Glycol wurde in DMAc aufgelöst und anschließend mit einem
90/10-Diamingemisch von EDA/MPMD kettenverlängert. DEA wurde
als Kettenterminator eingesetzt. Das aufgelöste Polymer
lieferte eine Lösung mit 36,8% Feststoffen. Additive, die
sich, bezogen auf das Gewicht des Polymeren, auf 1,5%
"Cyanox"-1790-Antioxidans, 2% DIPAM/DM und 0,6% Siliconöl
beliefen, wurden zu der Lösung gegeben. Außerdem wurde eine
konzentrierte Lösung oder Aufschlämmung von Alkalimetallsalz
in DMAc sorgfältig mit der Polymerlösung vermischt, um in
dem Polymer die gewünschte Konzentration an Salz bereitzu
stellen.
Die in dem vorangegangenen Abschnitt beschriebene Lösung
wurde auf einer herkömmlichen Apparatur zu koaleszierten
Vierfachfilament-44-dtex-Garnen trockenversponnen. Die
koaleszierten Multifilamentfadenläufe wurden anschließend
aufgewickelt. Für jede Probe, die ein Alkalimetallsalz
enthielt, wurde dasselbe Polymer ohne das Salz versponnen
und mit derselben Geschwindigkeit auf die oben beschriebene
Weise unter Bildung einer Vergleichsprobe aufgewickelt.
Dieses Beispiel erläutert die vorteilhaften Wirkungen auf
die Thermofixierungsleistungsfähigkeit einer Spandex-Faser,
die durch erfindungsgemäßes Einarbeiten kleiner Konzentra
tionen Kaliumbenzoat erhalten wurde. Das Beispiel zeigt
ferner, daß in dem Konzentrationsbereich von Interesse das
Salz die Zug- und Elastizitätseigenschaften der
wie-ersponnen Spandex-Faser sehr wenig beeinflußt. Es wird
gezeigt, das die wie-ersponnenen Eigenschaften sich recht
günstig mit denjenigen einer handelsüblichen Spandex-Faser
(Probe X) vergleichen lassen, die aus demselben Polymeren
mit denselben Additiven wie die Proben der Beispiele
hergestellt worden ist, mit Ausnahme des Salzes, das in der
handelsüblichen Spandex-Faser nicht vorhanden war.
Kaliumbenzoat ist ein Alkalimetallsalz einer organischen
Monocarbonsäure. Tabelle I faßt die Messungen zusammen, die
mit den hergestellten Proben erfolgten. Zu bemerken ist, daß
in diesem Beispiel die Spandex-Faser, der kein Kaliumbenzoat
zugesetzt worden war, eine Thermofixierungs
leistungsfähigkeit von 72,2% aufwies. Die Vergleichsproben
A und B, die Kaliumbenzoat in einer Konzentration von nur
0,01 bzw. 0,02% enthielten, zeigten ebenfalls keine
Verbesserung hinsichtlich der Thermofixierungsleistungs
fähigkeit. Im Gegensatz dazu besaßen die Proben 1 bzw. 2,
die 0,04 und 0,12% Kaliumbenzoat enthielten, Thermo
fixierungsleistungsfähigkeiten von 80,6 und 90,0%. Dies
entspricht Vorteilen in der Thermofixierungsleistungs
fähigkeit von 8,4 bzw. 17,8 Prozentpunkten.
Beispiel I wurde mit zusätzlichen erfindungsgemäßen Alkali
metallsalzen aromatischer Monocarbonsäuren wiederholt.
Dieses Beispiel zeigt ferner die vorteilhaften Wirkungen auf
die Thermofixierungsleistungsfähigkeit der Spandex-Faser,
die sich aus der Einarbeitung solcher Salze in die Spandex-
Faser ergeben. Die Proben 3 und 4 enthalten Lithiumbenzoat,
die Proben 5 und 6 Natriumbenzoat, die Proben 7, 8 und 9
Lithiumcinnamat und die Proben 10 und 11 Lithiumchlor
benzoat. Wie in Beispiel 1 wurden die wie-ersponnenen Zug-
und Elastizitätseigenschaften der erfindungsgemäßen Spandex-
Faserproben wenig durch das Vorliegen des eingearbeiteten
Alkalimetallsalzes beeinflußt. Tabelle II faßt den Vorteil
der Thermofixierungsleistungsfähigkeit im Vergleich zu den
Vergleichsproben zusammen, die auf dieselbe Weise, jedoch
ohne jegliches zugegebenes Alkalimetallsalz, hergestellt
worden waren.
Beispiel II wurde mit den Alkalimetallsalzen einer aliphati
schen Monocarbonsäure wiederholt, die in die erfindungs
gemäße Spandex-Faser eingearbeitet werden. Insbesondere
wurden Lithiumacetat, Kaliumacetat und Natriumacetat in das
Polymer in den in der nachstehenden Tabelle angegebenen
Konzentrationen eingearbeitet. Das Vorliegen eines jeden
dieses Salzes in der Spandex-Faser lieferte deutliche Vor
teile hinsichtlich der Thermofixierungsleistungsfähigkeit im
Vergleich zu derselben Spandex-Faser ohne ein in sie einge
arbeitetes Salz.
Beispiel II wurde mit Natriumthiocyanat (einem Alkalimetall
salz der Thiocyansäure) wiederholt, das in die erfindungs
gemäße Spandex-Faser in einer Konzentration von 0,092%
eingearbeitet wird. Das Vorliegen des Salzes in der Spandex-
Faser ergab einen Vorteil von 7 Prozentpunkten hinsichtlich
der Thermofixierungsleistungsfähigkeit im Vergleich zu
derselben Spandex-Faser, ohne daß ein solches Salz in sie
eingearbeitet worden ist.
In diesem Beispiel wird ein Alkalisalz einer aromatischen
Carbonsäure auf die Spandex-Faser als Bestandteil einer
Appreturrezeptur aufgetragen.
Eine Polymerlösung, die keine aromatischen Carboxylatsalze
enthält, wurde durch ein allgemeines Verfahren, beschrieben
in den beiden Abschnitten, die unmittelbar vor Beispiel I
oben folgen, zu einem Spandex-Garn versponnen. Die Appretur
wurde durch Dispergieren von Siliconöl und Natriumbenzoat in
Wasser mit Hilfe eines nicht ionischen oberflächenaktiven
Mittels hergestellt, um eine Appretur bereitzustellen, die,
bezogen auf das Gewicht, 15% Siliconöl, 2% oberflächen
aktives Mittel, 0,2% Natriumbenzoat und 82,8% Wasser
enthielt. Die Appretur wurde mit einer herkömmlichen
Appreturwalze auf die Oberfläche des Spandex-Garns aufge
tragen. Das Trockengewicht der Appretur auf dem Garn, als
"% FOY" bezeichnet, belief sich auf 2 Gew.-% des Gesamt
gewichts des Garns. Die Menge des auf das Garn aufgetragenen
Natriumbenzoats wurde zu etwa 0,01% berechnet (bezogen auf
das Gesamtgewicht des Garns). Dieses Garn wurde als Probe C
bezeichnet, ein Vergleichsgarn, das außerhalb der Erfindung
lag.
Probe 14, ein erfindungsgemäßes Testgarn, wurde mit
5,0% FOY hergestellt. Die Appretur wurde durch das im
vorangegangenen Abschnitt beschriebene Verfahren herge
stellt, um eine Appretur bereitzustellen, die 35% Silicon
öl, 4% oberflächenaktives Mittel, 0,8% Natriumbenzoat und
60,2% Wasser enthielt. Die Menge an Natriumbenzoat, die auf
das Garn aufgetragen wurde, wurde zu etwa 0,1% berechnet.
Nachdem beide Garne luftgetrocknet worden waren, wurde der
Prozentsatz HSE eines jeden Garns gemessen. Der Vorteil
hinsichtlich % HSE der erfindungsgemäßen Probe 14 im Ver
gleich zu Vergleichsprobe C geht klar aus den Messungen
hervor, die in Tabelle IV zusammengefaßt sind.
In diesem Beispiel wurde das Alkalimetallsalz einer aromati
schen Carbonsäure auf Spandex-Fasergarne aufgetragen, indem
das Garn in ein wäßriges Bad eingetaucht wurde, das das Salz
enthielt. Das auf diese Weise aufgetragene Salz verbesserte
die Thermofixierungsleistungsfähigkeit des Garns. Ein
solches Auftragen des Salzes auf das Garn kann auch erreicht
werden, wenn das Spandex-Garn bereits während der
Stoffbehandlungsvorgänge, wie wäßriges Reinigen, Appretieren
und Färben, vor dem Thermofixieren in die Faser
eingearbeitet wird.
Garnproben von 1 g wurden lose auf eine rechteckige
Teflon®-Karte aufgewickelt, 20 Minuten lang in ein ruhiges
wäßriges 500-ml-Bad bei Raumtemperatur eingetaucht, aus dem
Bad genommen, luftgetrocknet und sodann einer Messung von
% HSE unterzogen. Die Vergleichsproben D und E wurde in ein
Bad von 100% destilliertem Wasser eingetaucht. Die
erfindungsgemäßen Proben 15 und 16 wurden in ein Bad
eingetaucht, das 5 Gew. -% Alkalimetallbenzoat enthielt. Der
Vorteil hinsichtlich % HSE der Garne, die in die Lösungen
eingetaucht worden waren, die die Alkalimetallbenzoate
enthielten, ging aus den Messungen von % HSE hervor, die in
Tabelle V zusammengefaßt sind.
Weitere Tests wurden mit Spandex-Garnen durchgeführt, die in
Kaliumbenzoatlösungen bei erhöhter Temperatur (90°C) für
eine kürzere Eintauchzeit (5 Minuten) eingetaucht wurden.
Polymer und Additive waren dieselben wie in den voraus
gegangenen Beispielen, außer daß vor dem Trockenverspinnen
auch 3,0% Zinkoxid (bezogen auf das Polymergewicht) zu der
Polymerlösung zugegeben wurden. Vergleichsprobe F wurde in
100% destilliertes Wasser eingetaucht, die erfindungsgemäße
Probe 17 in eine 1%ige Kaliumbenzoatlösung und Probe 18 in
eine 3%ige Kaliumbenzoatlösung. Der Vergleich der
%-HSE-Messungen mit diesen Garnen mit Probe 15, die in ein
5%iges Bad bei Raumtemperatur ("RT") eingetaucht worden war,
zusammengefaßt in Tabelle VI nachstehend, zeigt, daß die
Verbesserung hinsichtlich % HSE bei den kürzeren Kontakt
zeiten in den niedriger konzentrierten Bädern von höherer
Temperatur erzielt werden kann.
Beispiel II wurde mit den folgenden nicht erfindungsgemäßen
Salzadditiven in den angegebenen Konzentrationen wiederholt.
Diese Salze besaßen nachteilige Wirkungen, oder bestenfalls
lieferten sie unzureichende Verbesserungen hinsichtlich der
Thermofixierungsleistungsfähigkeit der Spandex-Faser.
Claims (9)
1. Spandex-Faser, enthaltend ein Salzadditiv in einer Menge,
die zur Verbesserung der Thermofixierungsleistungs
fähigkeit der Spandex-Faser wirksam ist, wobei das
Salzadditiv ein Alkalimetallkation und ein Anion, das
Carboxylat mit 1 bis 10 Kohlenstoffatomen oder Thiocyanat
ist, aufweist.
2. Spandex-Faser nach Anspruch 1, worin das Kation Lithium,
Natrium oder Kalium ist.
3. Spandex-Faser nach Anspruch 1 oder 2, worin die wirksame
Menge im Bereich von 0,02 bis 0,25 Gew.-% der Spandex-
Faser liegt.
4. Spandex-Faser nach Anspruch 3, worin die Menge des Salzes
im Bereich von 0,03 bis 0,09% liegt.
5. Spandex-Faser nach Anspruch 4, worin das Anion von
Thiocyansäure oder einer aliphatischen Monocarbonsäure
der Formel R¹-COOH stammt, worin R¹ eine lineare
gesättigte Kette mit 1 bis 7 Kohlenstoffatomen ist.
6. Spandex-Faser nach Anspruch 4, worin das Anion Acetat
ist.
7. Spandex-Faser nach Anspruch 3, worin das Carboxylatanion
von einer aromatischen Monocarbonsäure der Formel
R³-R²-R⁴-COOH stammt, worin R² einen Benzolring dar
stellt, R³ für Wasserstoff, Chlor, Brom oder Niedrigalkyl
steht und R⁴ frei wählbar ist und wenn es vorhanden ist
-CH₂-, -CH₂-CH₂- oder -CH=CH- bedeutet.
8. Spandex-Faser nach Anspruch 7, worin das Anion Cinnamat,
Benzoat oder Chlorbenzoat ist und die wirksame Menge des
Salzes nicht mehr als 0,2 Gew.-% der Spandex-Faser
ausmacht.
9. Spandex-Faser nach Anspruch 4, worin das Additiv Kalium
benzoat, Lithiumbenzoat, Natriumbenzoat, Lithiumchlor
benzoat und Lithiumcinnamat ist.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
US08/128,431 US5539037A (en) | 1993-09-30 | 1993-09-30 | Spandex containing certain alkali metal salts |
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---|---|---|---|
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