DE4433595A1 - Lenkstockschalter als Getriebeschalter mit fixierbarer Neutralstellung - Google Patents
Lenkstockschalter als Getriebeschalter mit fixierbarer NeutralstellungInfo
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Description
Bei schweren Fahrzeugen wie Landmaschinen und Baufahrzeugen
findet die Einstellung des Getriebes vielfach mittels eines
elektrischen Schalters statt. Dabei werden, ausgehend von ei
ner neutralen Stellung mit Hilfe eines ersten Schalters Vor
wärts- bzw. Rückwärtsfahrt eingestellt und dann mittels eines
zweiten Schalters bei vorgewählter Fahrtrichtung die einzelnen
Gänge eingelegt.
Die bekannten Lenkstockschalter sind im Stande, Schaltvorgänge
in zwei senkrecht zueinander liegenden Ebenen zu realisieren.
In Folge dessen lassen sich derartige Lenkstockschalter sowohl
zur Vorgabe der Fahrtrichtung als auch zum Einstellen der ge
wünschten Gänge anwenden. So sind beispielsweise Drehstock
schalter vorgeschlagen worden, die einerseits durch eine
Schwenkbewegung des Schalthebels Schaltvorgänge auslösen kön
nen und andererseits am manuell betätigten Ende des Schalthe
bels einen Drehgriff besitzen, mit dem sich unabhängig von der
Schwenklage des Schalthebels die gewünschten Schaltstellungen
einstellen lassen. Ein derartiger Schalter ist im Prinzip gut
als Getriebeschalter geeignet, in dem beispielsweise durch
Schwenken des Schalthebels die Fahrtrichtung und durch ent
sprechendes Drehen des Handgriffs die einzelnen Gänge geschal
tet werden können.
Es muß nun dringend verhindert werden, daß versehentlich beim
Betätigen des Schalthebels bei einem eingelegten Gang die
Fahrtrichtung geändert wird.
Die Erfindung geht daher aus von einem Lenkstockschalter der
sich aus dem Oberbegriff des Anspruchs 1 ergebenden Gattung.
Aufgabe der Erfindung ist es, bei einem derartigen, als Be
triebsschalter angewandten Lenkstockschalter sicherzustellen,
daß der die Fahrtrichtung bestimmende Schalter nicht
versehentlich betätigt werden kann.
Die Aufgabe wird durch die sich aus dem kennzeichnenden Teil
des Anspruchs 1 ergebende Merkmalskombination gelöst. Die Er
findung besteht im Prinzip also darin, die Betätigung des
Schalthebels in einer ersten Ebene der Wahl der gewünschten
Fahrtrichtung zuzuordnen, während die Betätigung des Schalt
hebels in einer zweiten Ebene dazu dient, in dem Schalthebel
entgegen einer Vorspannung aus einer arretierten Neutral
stellung in eine Arbeitslage zu bringen, in der eine Änderung
der Fahrtrichtung eingestellt werden kann. Der erfindungs
gemäße Schalter läßt eine Fahrtrichtungsänderung nur dann zu,
wenn man den Schalthebel zum einen gegen den Widerstand einer
Feder in einer Arbeitslage erhält, und gleichzeitig entgegen
dem Widerstand weiterer Federmittel eine quergerichtete Steu
erbewegung des Schalthebels durchführt um die gewünschte
Fahrtrichtung einzustellen. Eine gleichzeitige zufällige Bewe
gung des Schalthebels in beide Richtungen erscheint somit
praktisch ausgeschlossen so daß eine Fahrtrichtungsänderung
nur mit Willen der Bedienungsperson vorgenommen werden kann.
Der hier beschriebene Lenkstockschalter ist insbesondere dann
als Getriebeschalter geeignet, wenn er gleichzeitig noch einen
in seinen Griff eingebauten Drehschalter besitzt, so daß mit
einer Hand sowohl die Fahrtrichtungsänderung als auch die Ein
schaltung des gewünschten Ganges möglich ist wobei die oben
beschriebene Arretierungsfunktion erhalten bleibt.
Ansich ist es möglich, daß ein mit dem Halteglied verbundener
Stift beim Übergang des Haltegliedes in seine zweite Lage in
eine entsprechende Ausnehmung des Mitnehmers eingreift und
somit eine Schwenkbewegung des Mitnehmers um seine Achse
blockiert.
Um aber den Mitnehmer auch dann noch sicher zu halten, wenn
größere Kräfte auf diesen ausgeübt werden, empfiehlt sich in
Weiterbildung der Erfindung die Verwendung der Merkmalskombi
nation nach Anspruch 2.
Um sicherzustellen, daß das Halteglied sicher in dem Gehäuse
des Schalters geführt wird, schlägt die Erfindung die in An
spruch 3 angegebene Merkmalskombination vor. Damit läßt sich
sicherstellen, daß das Halteglied nicht verkanten kann und
somit eine Betätigung des Getriebeschalters blockiert.
Das bisher beschriebene Prinzip ist generell für alle Schalter
anwendbar, bei denen eine Schaltung nur dann möglich sein
soll, wenn gleichzeitig eine Arretierung außer Kraft gesetzt
wird. Um den vorliegenden Schalter vorzugsweise als Getriebe
schalter einsetzen zu können, empfiehlt sich in Weiterbildung
der Erfindung die Merkmalskombination nach Anspruch 4. Danach
wird der Schalthebel in einer (mittleren) neutralen Lage fest
gehalten aus der er nur in beiden Richtungen seitlich ausge
schwenkt werden kann, wenn gleichzeitig der Hebel entgegen
einer Vorspannung gedrückt wird. Dieser neutralen Lage können
beispielsweise auch bestimmte Schaltvorgänge zugeordnet sein,
die den erfindungsgemäßen Schalter auch in der Neutralstellung
dazu befähigen, einen zusätzlichen Stromkreis zu schließen,
der in den Starterstromkreis des Motors eingeschleift ist. Der
Motor kann daher nur in der neutralen Lage gestartet werden,
so daß vermieden wird, daß die Verbrennungskraftmaschine in
einer der Betriebsstellungen zum Vorwärts- oder Rückwärtslauf
des Getriebes gestartet werden kann.
Ein besonders einfacher Aufbau für den Getriebeschalter ergibt
sich durch die Verwendung der Merkmalskombination nach An
spruch 5. Danach wird das Schaltwerk durch eine Kombination
von Mikroschaltern gebildet, wobei jeder der Schaltstellungen
des Schalthebels ein Mikroschalter zugeordnet sein kann. Es
ist aber auch denkbar, daß durch eine besondere Steuerkontur
am Steuerglied mehrere Mikroschalter gleichzeitig oder in
zeitlicher Abhängigkeit voneinander betätigt werden.
Um für das Halteglied die Führung auch bei umfangreicher Bela
stung zu verbessern, empfiehlt sich in Weiterbildung der Er
findung die Merkmalskombination nach Anspruch 6.
Ein Ausführungsbeispiel wird nachfolgend anhand der Zeichnung
erläutert. Darin zeigt:
Fig. 1 in herausgebrochener Darstellung einen erfindungs
gemäßen Schalter mit in Sperrlage befindlichem Hal
teglied;
Fig. 2 das Halteglied in der in Fig. 1 gezeigten Lage;
Fig. 3 das Halteglied nach Fig. 2 in Draufsicht und
Fig. 4 das Halteglied nach Fig. 3 in Seitenansicht.
Der in Fig. 1 gezeigte Schalter wird nur insoweit beschrie
ben, wie es für das Verständnis der Erfindung wesentlich ist.
Einzelheiten zu weiteren Merkmalen dieses Schalters können der
DE-OS 39 40 248, DE-OS 39 42 925 und der DE-OS 42 19 056 ent
nommen werden. Wie in den genannten Schriften bereits be
schrieben, ist innerhalb eines aus einzelnen Gehäuseteilen zu
sammengesetzte Gehäuse 1 über zwei Lagerzapfen 2 ein Mitnehmer
3 drehbar gelagert, so daß der Mitnehmer 3 um die Mitnehmer
schwenkachse 4 im Gehäuse verschwenkt werden kann.
Über fest mit dem Mitnehmer 3 verbundene Drehzapfen 5 in eine
Lageröffnung 6 eines Schalthebels 7 eingreifend, ist der
Schalthebel um die Hebelschwenkachse 8 schwenkbar. Der Schalt
hebel 7 läßt sich somit in zwei zueinander senkrechten Rich
tungen bewegen und zwar einmal in Richtung des in der
Betrachterebene von Fig. 1 liegenden Doppelpfeiles A und wei
terhin auch senkrecht hierzu in Richtung des angedeuteten
Pfeils B. Schwenkt man den Schalthebel in der senkrecht zur
Betrachterebene in Fig. 1 liegenden Richtung B, so wird der
Mitnehmer 2 aus dieser Ebene herausverschwenkt und ein oder
mehrere Schaltglieder 9 können dabei ein Schaltwerk 10 betäti
gen, welches beispielsweise aus den Mikroschaltern 11 und 12
bestehen kann. Dabei können beispielsweise durch die genannte
Schwenkbewegung mit geeigneten Anlaufschrägen versehene
Schaltstößel der Mikroschalter 11, 12 betätigt werden. Hierzu
können auch den beiden aus einer neutralen Lage herausge
schwenkten Endstellungen des Mitnehmers 3 bestimmte Schaltzu
stände des Schaltwerkes 10 zugeordnet sein.
Wird nun der Schalthebel 7 um die Achse 8 in Richtung des
Pfeiles A nach oben geschwenkt, so wandert um einen
entsprechenden Betrag der Anlagebereich 13 des Schalthebels 7
nach unten. Unterhalb des Anlagebereiches 13 ist ein Halte
glied 14 entgegen der Kraft einer Haltefeder 15 in dem Gehäuse
1 längs verschiebbar gelagert und zwar verschiebbar in Rich
tung der Längsachse 16 des Haltegliedes 14. Für die Erfindung
sehr wichtig ist nun, daß, wie aus Fig. 3 ersichtlich, das
Halteglied 14 mit zwei Klauen 17, 18 versehen ist, welche an
seitlichen Wandbereichen 19 angreifen. In der in Fig. 1 dar
gestellten Haltelage greifen also die Klauen 17, 18 an gegen
überliegenden Wandbereichen 19 des Mitnehmers an, so daß durch
eine in Richtung B wirkende Kraft auf den Schalthebel 7 der
Mitnehmer nicht aus seiner arretierten Stellung herausgedreht
werden kann.
Die auf den Schalthebel 7 in dieser Art ausgeübte Kraft hat
somit keine Wirkung, da der Schalthebel 7 in dem festge
haltenen Mitnehmer sich nicht in Kraftrichtung bewegen kann.
Damit kann trotz der Wirkung der Kraft in Richtung B das
Schaltwerk 10 nicht durch den Mitnehmer 2 betätigt werden.
Will man nun erreichen, daß die Kraft in Richtung B zu einer
Veränderung des Schaltzustandes in dem Schaltwerk 10 führt, so
muß zuvor der Schalthebel 7 um die Hebelschwenkachse 8 ge
schwenkt werden. Dies geschieht dadurch, daß der Schalthebel
in Richtung des Pfeils A in Fig. 1 nach oben gezogen wird.
Der somit nach unten gedrückte Anlagebereich 13 wirkt auf den
Betätigungsvorsprung 20 des Haltegliedes 14 ein und verschiebt
diesen entgegen der Kraft der Feder 15 nach unten. Damit gera
ten die Klauen 17, 18 außer Eingriff zu den Wandbereichen 19
des Mitnehmers 3 für daß der Mitnehmer 3 um die Achse 4 der
Lagerzapfen 2 geschwenkt werden kann. Die Wirkung einer Kraft
in Richtung B führt somit zu einer entsprechenden Schwenkbewe
gung des Mitnehmers 3 und damit zur Betätigung des Schaltwer
kes 10.
Verwendet man den gezeigten Lenkstockschalter als Getriebe
schalter, so wird somit ausgeschlossen, daß der Schalthebel 7
aus seiner in Fig. 1 dargestellten neutralen Stellung unbe
absichtigt in Richtung B verschoben werden kann und somit das
Schaltwerk 10 das Getriebe umgeschaltet und damit das Fahrzeug
entweder in Vorwärts- oder Rückwärtsrichtung bewegt wird. Soll
eine derartige Schaltung des Getriebes vorgenommen werden, so
muß zuvor der Schalthebel 7 in Richtung des Pfeiles A nach
oben gezogen und dann die gewünschte Schwenkbewegung vorgenom
men werden.
Die Fig. 2 bis 4 zeigen Einzelheiten des Haltegliedes 14.
So sieht man beispielsweise aus Fig. 3 die Konturen der An
lageflächen 21, 22 der Klauen 17, 18 die in Arretierungsbil
dung des Haltegliedes den Mitnehmer festhalten.
Das Halteglied besitzt weiterhin noch zwei Stützansätze 23, 24
mit denen es sich an der Gehäuseinnenwand abstützt, wodurch
die Führung des Haltegliedes 14 im Inneren des Schaltergehäu
ses verbessert wird. Die entsprechenden Gehäuseteile sowie
auch das Halteglied selbst sind aus Metall gefertigt.
Fig. 2 und 3 zeigen weiterhin noch einen Betätigungsvorsprung
20 am Halteglied 14 der so ausgeformt ist, daß die Bewegung
des Anlagebereiches 13 auf dem Betätigungsvorsprung 20 mög
lichst reibungsarm verläuft. Zu dem Halteglied 14 gehört wei
terhin noch ein Führungsstift 25, der einerseits die Führung
des Haltegliedes 14 im Gehäuse unterstützt (siehe Fig. 1) und
weiterhin ein Ausknicken der Feder 15 verhindert. In dem Hal
teglied 14 ist weiter noch ein halbkreisförmiger Anschlag 26
als Lager für die Feder 15 am Halteglied 14 vorgesehen, die
sich an ihrem anderen Ende an einem Absatz am Gehäuse 1 ab
stützt. Das Halteglied weist weiterhin noch zwei Führungsnuten
27, 28 auf, in die entsprechende Vorsprünge des Gehäuses ein
greifen und somit eine sichere Führung des Haltegliedes in
einer zur Betrachtungsebene von Fig. 3 senkrechten Richtung
innerhalb des Gehäuses erlauben.
Ein besonderer Vorteil der Erfindung besteht darin, daß an der
Stelle des Haltegliedes bei vielen Lenkstockschaltern ein
weiteres Schaltwerk eingebaut ist, welches mit der beschriebe
nen Entriegelungsbewegung des Schalthebels 7 betätigt wird. Es
ist daher nur notwendig bei den bekannten Lenkstockschaltern
das zuletzt genannte zusätzliche Schaltwerk durch das Halte
glied zu ersetzen um so einen üblichen Lenkstockschalter als
Getriebeschalter mit den oben genannten gewünschten Eigen
schaften zu erhalten.
Claims (7)
1. Lenkstockschalter mit einem in dem Schaltergehäuse (1) um
eine erste Achse (8) schwenkbar gelagerten Schalthebel
(7) wobei die Lagerung des Schalthebels (7) im Schalter
gehäuse (1) innerhalb eines Mitnehmers (3) geschieht, der
wiederum im Gehäuse (1) um eine senkrecht zur ersten Achse
(a) verlaufende zweite Achse (4) schwenkbar gelagert ist
und wobei ein mit einem gehäusefesten Schaltwerk (10)
zusammenarbeitendes Schaltglied (9) trägt, dadurch ge
kennzeichnet, daß ein im Gehäuse verschiebbar gelagertes
Halteglied (14) unter Vorspannung am Schalthebel (7) an
greift und diesen in dessen Ruhezustand in einer ersten
Schwenklage hält, wobei in dieser ersten Lage (Ruhezu
stand) des Haltegliedes (14) dieses am Mitnehmer (3) an
greift und dessen Schwenkbewegung verhindert und daß
durch eine Schwenkbewegung des Schalthebels um die erste
Achse in seine zweite Lage (Arbeitslage) das Halteglied
(14) entgegen seiner Vorspannung (15) in eine zweite Lage
gebracht wird, in der es den Mitnehmer (3) freigibt.
2. Lenkstockschalter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, daß das Halteglied seitliche Klauen (17, 18) auf
weist, die den Mitnehmer in der ersten Lage des Halte
gliedes beidseitig festhalten.
3. Lenkstockschalter nach der vorhergehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß das Halteglied mit seitliche
Führungsnuten (27, 28) versehen ist, über die ent
sprechenden Führungsschienen im Gehäuse (1) geführt sind.
4. Lenkstockschalter nach der vorhergehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß der Mitnehmer (3) in einer neu
tralen Lage (10. Schwenklage) von dem Halteglied (14) ge
halten wird und daß im entriegelten Zustand mittels des
Schalterhebels in jeweils seitlich der neutralen Lage
liegenden Arbeitslage schwenkbar ist.
5. Lenkstockschalter nach Anspruch 4, dadurch gekennzeich
net, daß das Schaltwerk (10) aus Mikroschaltern (11, 12)
gebildet ist, die in der betreffenden Arbeitslage des
Mitnehmers betätigbar sind.
6. Lenkstockschalter nach der vorhergehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß der Mitnehmer (3) und das
Halteglied (14) sowie zumindest ein Abschnitt des Gehäu
ses (1) aus Metall gefertigt sind und sich die Seiten
wände des Haltegliedes (14) an dem Gehäuseabschnitten
abstützen.
7. Lenkstockschalter nach der vorhergehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß der Schalthebel (7) zu seinem
dem Mitnehmer (3) abgewandtem Ende mit einem Drehschalter
versehen ist.
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