DE4433355A1 - Gerät zum Tapezieren von Decken - Google Patents
Gerät zum Tapezieren von DeckenInfo
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- B44C7/00—Paperhanging
- B44C7/02—Machines, apparatus, tools or accessories therefor
- B44C7/06—Machines, apparatus, tools or accessories therefor for applying the paper to the surface to be covered
Description
Die Erfindung betrifft ein Gerät zum Tapezieren von ebenen, hori
zontalen Flächen, vorzugsweise Decken, von einer darunter gelege
nen horizontalen Ebene - in der Regel dem Fußboden eines Raumes -
aus.
Das Gerät erlaubt das Tapezieren von Decken durch eine Person ohne
Verwendung von Leitern, Stützen und/oder Gerüsten.
Das Tapezieren von Decken wird durch das Arbeiten über Kopf und
insbesondere dadurch erschwert, daß die Decke in der Regel von ei
ner auf dem Fußboden stehenden Person nicht erreicht werden kann.
Zur Erleichterung dieser Arbeiten sind Geräte bekannt, mit deren
Hilfe vom Fußboden aus die eingekleisterte Tapete ganz oder stück
weise in die Höhe der Decke angehoben und dort angedrückt werden
kann.
In DE 22 45 942 ist eine Vorrichtung beschrieben, die im wesentli
chen aus einer Stütze mit einem Querträger besteht, der über eine
Feder elastisch mit der Stütze verbunden ist. Die Vorrichtung wird
in Tapezierrichtung bewegt, wobei die Tapete über den Querträger
geführt und an die Decke angedrückt wird.
Eine Weiterentwicklung ist in DE 24 01 754 bekannt gemacht. Sie be
steht im wesentlichen darin, daß die Stütze auf einem Fahrgestell
angeordnet und der Querträger als Rolle ausgeführt ist.
Ein in Tapezierrichtung verfahrbarer Tapezierständer ist in DE 34 33 456
beschrieben. Er dient dem Anheben und Führen der Tapete.
Das Andrücken an die Decke erfolgt von Hand, wozu eine Leiter er
forderlich ist.
Ein Verfahren zum Tapezieren von Decken vom Fußboden aus ist in DE 41 07 697
beschrieben. Nach dem manuellen Befestigen des Tapeten
anfangs am Deckenrand wird die Tapete mit Hilfe einer elastisch
gehaltenen Tapetenandruckrolle, welche mittels starrer Verbindun
gen gegenüber einem auf dem Fußboden befindlichen, fahrbaren
Untergestell abgestützt ist und darauf in Tapezierrichtung ver
schoben wird, von einer Tapetenablage über ein Tapetenführungsele
ment abgezogen, an die Decke geführt und dort fest angedrückt.
Das Tapetenende wird ebenso wie der Tapetenanfang manuell an den
Deckenrand geführt und dort angedrückt.
Dieses Verfahren weist noch erhebliche Mängel und noch nicht ge
löste Probleme der praktischen Ausführung auf. Insbesondere sieht
das Verfahren keine Maßnahmen vor, die gewährleisten, daß die Ta
pete so an die Decke geführt und dort angedrückt wird, daß sie auf
Stoß neben der bereits geklebten Tapete zu liegen kommt.
Es ist lediglich vorgesehen, im Laufe des Tapezierens auf das Bil
den von Falten zu achten. Auf diese Weise können jedoch Abweichun
gen von der exakten Parallelführung der Tapete kaum festgestellt
werden, zumal die Tapete durch den Kleister bereits eingeweicht
ist. Treten Falten auf, so wird eine dann schon erhebliche Abwei
chung zu spät bemerkt. Aufwendige Nacharbeiten oder zumindest Stö
rungen im regulären Arbeitsablauf sind so nicht zu vermeiden.
Ein Leitelement ist lediglich vorgesehen, um die Parallelführung
des Gerätes zur Seitenwand beim Anbringen der ersten Tapetenbahn
zu erleichtern. Das Fahrwerk des Untergestells, welches aus einem
Spurradpaar und einem Schwenkradpaar besteht, läßt ebenfalls eine
sichere Parallelführung der Tapete nicht erwarten. Dabei ist davon
auszugehen, daß Winkelabweichungen um Bruchteile eines Grades nach
einem Vorschub von weniger als einem Meter schon zum Entstehen ei
nes Spaltes zwischen den nebeneinanderliegenden Tapetenbahnen bzw.
zu ihrer Überlappung führen kann.
Auch die Auswirkung von Unebenheiten im Fußboden auf die Lage der
Tapetenandruckrolle ist nicht berücksichtigt. Aufgrund der starren
Verbindung mit dem Untergestell kommt es zwangsläufig zu seitli
chen Verschiebungen der Tapetenandruckrolle, wenn z. B. ein Rad des
Fahrwerks in eine Vertiefung des Fußbodens gerät. Eine entspre
chende Verschiebung der Tapete aus der stoßgerechten Kantenführung
ist dann nicht zu vermeiden.
Nachteilig an dem bekannten Verfahren ist auch, daß Anfang und
Ende der Tapete von Hand an die Decke geführt und angedrückt wer
den müssen. Hierzu ist die Verwendung von Leitern unumgänglich.
Hinzu kommt, daß Teile des Gerätes abzunehmen sind, um ausreichen
den Arbeitsraum zwischen Wand und Gerät zu schaffen.
Ein weiteres, offenes Problem beim Arbeiten nach dem Verfahren ge
mäß DE 41 07 697 besteht darin, daß beim Abziehen der eingekleister
ten, zu einem Stapel zusammengelegten Tapete von der Ablage die
mit den eingekleisterten Flächen aufeinanderliegenden Tapetenpar
tien sich z. T. nur schwer auseinanderziehen lassen. Infolge dessen
bilden sich insbesondere in den am Stapelrand gelegenen Tapeten
partien "Nasen" beim Abziehen der Tapete, die bis unter die Tape
tenandruckrolle gelangen können und dort zu einer unzulässigen
Wulstbildung der Tapete an der Decke führen.
Die Erfindung verfolgt das Ziel, das qualitätsgerechte Tapezieren
von Decken durch eine Person zu ermöglichen, ohne daß dieser Vor
gang durch das Stellen von Leitern oder das Auf- und Abbauen von
Gerüsten unterbrochen werden muß.
Die Aufgabe der Erfindung besteht daher darin, eine Vorrichtung zu
schaffen, die es erlaubt, eine eingekleisterte und eingeweichte
Tapetenbahn faltenfrei von einem Stapel abzuziehen, mit ihrem An
fang am Deckenrand anzukleben und sie im Bezug auf die Seitenwand
des Raumes oder zu der vorangehend geklebten Tapetenbahn parallel
an die Decke zu führen und dort auf Stoß anzudrücken und schließ
lich das Ende der Tapete am Deckenrand festzukleben.
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß eine oder
mehrere, in Achsrichtung nebeneinander angeordnete, in einer hori
zontalen Ebene schwenkbare Andruckrollen 1 und eine Umlenkrolle 2
eine am Kopf einer federnd teleskopierbaren Stütze 3 angeordnete
Getriebeeinheit bilden, wobei die Stütze auf einem Tragrahmen
5 mit zwei voneinander unabhängigen, wahlweise einsetzbaren
Fahrgestellen 6 angeordnet ist, und daß in der Getriebeeinheit 4
ein Ausleger 7 um die Achse der Umlenkrolle 2 schwenkbar gelagert
ist, an dessen freien Ende eine zweite Umlenkrolle 8 vorgesehen
ist, und daß über die Umlenkrollen 2 und 8 des Auslegers 7 ein
umlaufendes, geschlossenes Band 9 geführt ist.
Vorzugsweise sind drei Andruckrollen 1 nebeneinander angeordnet,
wobei die mittlere Andruckrolle 1.1 starr und die beiden
seitlichen Andruckrollen 1.2 und 1.3 um Achsen 10 schwenkbar sind,
die an den beiden (in Vorschubrichtung gesehen) hinteren Ecken der
mittleren Rolle 1.1 (in Projektion von oben gesehen) angeordnet
sind. Beim Vorschub des Gerätes in Tapezierrichtung 11 sind diese
Andruckrollen in einem bestimmten Winkel entgegengesetzt zur
Vorschubrichtung, nach hinten geschwenkt. Dadurch wird erreicht,
daß beim Vorschieben des Gerätes in Tapezierrichtung die Tapete 12
von der Mitte her zu ihren Rändern hin an die Decke 13 angedrückt
wird. Dabei wird der Rand der Tapete zum Rand der benachbarten,
bereits angeklebten Tapetenbahn 14 hin geschoben, so daß er an
diese anstößt und damit ein sicheres Verlegen der Tapetenbahnen
auf Stoß erreicht wird.
Die mittlere Andruckrolle 1.1 dient gleichzeitig als
Antriebsrolle, die durch eine kraftschlüssige Verbindung über eine
Umkehrrolle die in der Getriebeeinheit 4 befindliche Umlenkrolle 2
des Auslegers 7 antreibt.
Der Antrieb kann auch formschlüssig, z. B. über ein Zahnradgetriebe
erfolgen, das stirnseitig zu den Rollen angeordnet ist. Die Funk
tion der Umkehrrolle 15 übernimmt dann ein entsprechendes Zahnrad.
Umkehrrolle 15 bzw. Umkehrzahnrad sind im Eingriff, wenn das Gerät
in Tapezierrichtung 11 vorgeschoben wird. In diesem Betriebszu
stand haben Andruckrollen 1 und Umlenkrolle 2 gleiche Drehrich
tung. Dadurch wird erreicht, daß auf dem über die Umlenkrollen 2
und 8 des Auslegers 7 umlaufenden Band 9 die Tapete 12 von einer
Ablage abgezogen und den Andruckrollen 1 zugetragen werden kann.
Damit wird die Tapete 12 weitgehend von Zugkräften entlastet,
wodurch die Gefahr des Reißens der eingeweichten Tapetenbahn
wirksam unterbunden werden kann.
Beim Ansetzen einer Tapetenbahn dient der Ausleger 7 dazu, den
Anfang der Tapetenbahn aufzunehmen und mit Hilfe des Bandes 9 der
Andruckrolle zuzuführen. Dies erfolgt mit einem gesonderten An
trieb der Umlenkrolle 2 bei stehendem Gerät. Dabei ist die Ge
triebeeinheit 4 abgesenkt, d. h. das Teleskop der Stütze eingezo
gen, so daß die Andruckrollen 1 nicht mehr an der Decke anliegen.
Die mittlere Andruckrolle 1.1 wird jetzt von der Umlenkrolle ange
trieben, wobei die Drehrichtung beider Rollen unverändert bleibt.
Die beiden seitlichen Andruckrollen 1.2 und 1.3 sind dabei nach
vorn geschwenkt, so daß ihre Achsen in einer Linie mit der Achse
der mittleren Andruckrolle 1.1 liegen. Die Tapetenbahn wird so
weit über die Andruckrollen 1 geführt, wie es der Entfernung der
Andruckrollen 1 vom Deckenrand 16 entspricht. Danach werden die
Andruckrollen 1 wieder mit ihrem vollen Anpreßdruck an die Decke
gesetzt und das Gerät entgegengesetzt zur normalen
Tapezierrichtung an den Deckenrand gefahren. Dadurch wird der über
die Andruckrollen hängende Anfang der Tapetenbahn bis zum
Deckenrand 16 an die Decke und in die Deckenkehle hinein gedrückt.
Die Umlenkrolle 2 wird in diesem Betriebszustand von der Andruck
rolle 1.1 angetrieben. Der Drehsinn beider Rollen ist wieder
gleich, aber entgegengesetzt zum Drehsinn in der normalen
Vortriebsrichtung des Gerätes.
Das Band 9 des Auslegers 7 rollt dabei unter der ausgezogenen Ta
petenbahn 12 wie eine Raupe ab, wobei am Ende des Auslegers gerade
soviel Tapetenlänge freigesetzt wird, wie der Länge des freien An
fangs der Tapetenbahn über den Andruckrollen 1 entspricht.
Danach wird das Gerät in normaler Tapezierrichtung bei nach hinten
geschwenkten seitlichen Andruckrollen 11 verschoben. Dabei wird
über die Umlenkrolle 8 am Ende des Auslegers 7 fortlaufend Tapete
12 erfaßt und von dem Stapel 17 abgezogen, der sich auf einer am
Gerät angebrachten Ablage 18 befindet. Das Band 9 des Auslegers 7
rollt dabei unter der Tapetenbahn 12 ab und stützt sie
gleichzeitig ab. Dabei kann durch genügend hohe Haftreibung zwi
schen Band 9 und Tapete 12 und/oder eine im Verhältnis zur Vor
schubgeschwindigkeit des Gerätes geringfügig höhere Bandgeschwin
digkeit dafür gesorgt werden, daß ein leichter Vorschub der Tapete
in entgegengesetzter Richtung - d. h. auf die Andruckrollen 1 zu -
erfolgt. Dies kann bereits durch einen entsprechenden Anstellwin
kel des Auslegers 7 erreicht werden. Mit einem geringfügigen
Schlupf zwischen Band 9 und Tapete 12 werden Zugkräfte im Übergang
zwischen Umlenkrolle 2 und Andruckrollen 1 vermieden, und die
Wirksamkeit der schräg angestellten Andruckrollen 1.2 und 1.3
beim Heranschieben des Tapetenrandes an den Rand der bereits
geklebten Tapete 14 verbessert.
Dazu können bürstenartige Beschichtungen 19 des Bandes 9 dienen,
die vorzugsweise abschnittsweise vorgesehen sind. Die mit dem Band
umlaufenden Bürsten 19 erfassen die Tapetenbahn 12 von unten und
führen bei entsprechender Umlaufgeschwindigkeit des Bandes 9 eine
Gleitbewegung zur Tapete 12 aus, durch die die Tapete 12 gegen die
vom Tapetenstapel 17 her wirkende Abzugskraft an die Andruckrollen
1 geschoben wird.
Gleichzeitig dienen die mit dem Band 9 umlaufenden Bürsten 19
dazu, nach dem Erreichen des anderen Deckenrandes 20 bzw. der dem
Tapetenanfang gegenüberliegenden Wand 21 durch den Ausleger 7, die
Tapete 12 auf der Strecke von den Andruckrollen zu der am Ende des
Auslegers befindlichen Umlenkrolle 8 bis in die Deckenkehle hinein
an die Decke 13 anzudrücken. Dazu wird der Ausleger 7 horizontal
gestellt, so daß das Band 9 mit der Tapete 12 unmittelbar unter der
Decke 13 liegt. Die Umlaufrolle 8 wird durch den gesonderten
Antrieb in Drehung versetzt, wobei die Drehrichtung zu der beim
Vorschub des Gerätes in normaler Tapezierrichtung 11
entgegengesetzt ist. So werden die umlaufenden Bürsten 19 unter
der Tapete 12 mehrfach von den Andruckrollen 1 zum Deckenrand 20
hin entlang bewegt, wobei sie die Tapete 12 bis in die Deckenkehle
hinein an die Decke drücken. Im Bereich der am vorderen Ende des
Auslegers 7 befindlichen Umlenkrolle 8 wird die Tapete 12 dabei
bis an die Wand 21 gedrückt.
Wird vom laufenden Band tapeziert, enthält ein Stapel also fort
laufende Tapete für mehrere Tapetenbahnen, so muß die noch nicht
verarbeitete Tapete 12 im Wandbereich der Deckenkehle von der be
reits angeklebten Tapete 14 abgetrennt werden.
Hierzu ist über der Umlenkrolle 8 am Ende des Auslegers 7 ein
Schermesser 22 vorgesehen, das beim Heranfahren des Auslegers an
die Wand 21 in die schlitzartige Vertiefung 23 einer Abdeckung 24
gedrückt wird, die über dem Band 9 angeordnet ist. Die Tapete 12
ist über die Abdeckung 24 geführt und wird beim Eindringen des
Messers 22 in die schlitzartige Vertiefung 23 abgeschnitten. Die
Abdeckung 24 ist durch Streben 25 gegen das Lager 26 der Um
lenkrolle 8 abgestützt. Das Messer 23 ist an einem abgewinkelten
Schwenkarm 27 in der Abdeckung 24 gelagert. An dem Messer 23 ist
ein Niederhalter 28 vorgesehen, mit dem die Tapete 12 auf die Ab
deckung 24 gedrückt wird. Erst wenn der Niederhalter 28 gegen die
Abdeckung 24 stößt, drückt der Schwenkarm 27 das Messer 23 gegen
eine Feder 29 unter die Auflage 30 des Niederhalters 28. Damit ist
gesichert, daß die Tapete 12 erst dann geschnitten wird, wenn sie
fest auf die Abdeckung 24 gedrückt ist. Beidseits zum Niederhalter
sind jeweils zwei übereinander angeordnete Plattfedern 31 vorge
sehen, zwischen denen beim Zurückziehen des Niederhalters 28 der
mit dem Abschneiden freigewordene Anfang der noch nicht verarbei
teten Tapete 12 seitlich eingespannt wird.
Das Tapeziergerät kann nun vom Deckenrand 20 abgesetzt werden. Der
Auslegerarm 7 kann danach mit seinem Ende nach unten in Griffhöhe
geschwenkt werden. Der zwischen den Plattfedern 31 eingespannte
Tapetenanfang ist damit zugänglich geworden. Er kann aus der Ein
spannung entnommen und auf dem Band 9 befestigt werden. Dazu ist
eine Klammer 32 vorgesehen, welche das Band 9 von unten umfaßt und
die Tapete 12 an ihren Seitenrändern auf das Band 9 drückt. Durch
Betätigen der Umlenkrolle 2 wird die Tapete 12 auf dem Band 9 den
Andruckrollen 1 zugeführt. Im Zwickel zwischen Umlaufrolle 2 und
Andruckrollen 1 wird die Klammer 32 von den Tapetenrändern abge
zogen, wobei mit einer Stützkonsole 33 dafür gesorgt ist, daß die
Tapete 12 bis zur völligen Trennung von der Klammer 32 nach unten
abgestützt ist, so daß sie durch die Abzugskraft nicht auf Reißen
beansprucht werden kann.
Beim Abziehen der eingekleisterten Tapete von einem Stapel entste
hen im Randstreifen der mit den eingekleisterten Seiten aufeinan
derliegenden Tapetenpartien "Nasen", die bis unter die Andruck
rollen 1 gelangen können und dort zu einer unzulässigen
Wulstbildung an der Decke 13 führen.
Um dies zu vermeiden, ist eine Tapetenablage 18 vorteilhaft, aus
der die Tapete 12 von unten aus dem Stapel 17 abgezogen werden
kann. Dabei ist der Stapel 17 in der Ablage 18 so angeordnet, daß
die Randstreifen 34 der mit den eingekleisterten Seiten aufeinan
derliegenden Tapetenpartien in Abzugrichtung 35 vorn liegen.
Der Stapel 17 liegt auf je einer nach unten abgeschrägten Lager
nase 36 an der vorderen und hinteren Wand der kastenförmigen, un
ten offenen Ablage 18. Vor der unteren, vorderen Kante der Ablage
18 ist eine Umlenkrolle 37 vorgesehen, über die die Tapete 12
hinter den Lagernasen 36 vor und vom Stapel 17 abgezogen wird. Der
Randstreifen 34 der mit den eingekleisterten Seiten aufeinander
liegenden Tapetenpartien wird über die vordere Lagernase 36
herumgezogen und durch die dabei auftretenden Biege- und
Schälkräfte vollständig auseinandergezogen.
Ein Durchhängen des Stapels über den Lagernasen 36 ist prinzipiell
nicht schädlich. Es kann durch geeignete Bemessung und Gestaltung
der Lagernasen 36 und gegebenenfalls auch durch eine zusätzliche,
auf die Stapelränder wirkende Auflagerkraft begrenzt werden. Diese
Tapetenablage bietet den Vorteil, daß die Tapete fortlaufend
eingekleistert und von oben nachgestapelt werden kann, ohne den
Tapeziervorgang zu unterbrechen. Durch eine entsprechen
Stapelhöhe im Verhältnis zur Verarbeitungsgeschwindigkeit kann
dabei die notwendige Einweichzeit vom Einkleistern bis zum
Abziehen der Tapete erreicht werden.
Für die Parallelführung des Gerätes zu der bereits geklebten Tape
tenbahn wird vorteilhaft ein Walzenfahrwerk 6.1 verwendet. Unter
der Voraussetzung, daß Unebenheiten in einem sauberen Fußboden in
der Regel nur aus Vertiefungen in einer sonst ebenen Oberfläche
bestehen, ist das Tapeziergerät auf einem Walzenfahrwerk 6.1
sicher gegen Kippbewegungen infolge von Fußbodenunebenheiten.
Das zweite, vom Walzenfahrwerk unabhängige Fahrwerk 6.2 besteht
aus Schwenkrollen. Es läßt sich z. B. über ein Excentergetriebe
aus- bzw. einfahren.
Im ausgefahrenen Zustand des Schwenkrollenfahrwerks 6.2 läßt sich
das Gerät auf eine bestimmte Spur einstellen. Im eingefahrenen Zu
stand dieses Fahrwerks rollt das Gerät auf dem Walzenfahrwerk 6.1,
mit dem diese Spur beim Vorschub des Gerätes exakt eingehalten bzw.
geradlinig verfolgt werden kann. Um eine Verstellung der
eingestellten Spur beim Einfahren des Schwenkrollenfahrwerks 6.2
zu vermeiden, kann dieses nach Einstellen der Spur festgebremst
werden.
Um eine Abweichung von der eingestellten Spur an der Decke infolge
von Unebenheiten und/oder Neigungen des Fußbodens quer zur
Vorschubrichtung beim Vorschieben des Gerätes zu vermeiden, kann
es angebracht sein, die Stütze 3 sowohl mit dem Tragrahmen 5 als
auch mit der Getriebeeinheit 4 über Gelenke zu verbinden. Dadurch
wird erreicht, daß Kippbewegungen des Tragrahmens 5 über die
Gelenke und das Federteleskop 3.1 der Stütze 3 kinematisch
ausgeglichen werden können. Die der möglichen Neigung der Stütze 3
entsprechenden Querverschiebekräfte auf die Andruckrollen sind
dabei so gering, daß sie die Haftreibung an der Decke nicht
überwinden, so daß sich eine Querverschiebung der Andruckrollen
wirksam unterbinden läßt.
Für das Einstellen auf Spur können am einfachsten Taster 38
verwendet werden, die in unmittelbarer Nähe des Randes der über
den Ausleger 7 und die Andruckrollen 1 gelegten Tapetenbahn 12
angebracht sind. Sie sind an zwei in Tapezierrichtung möglichst
weit entfernten Punkten am Gerät angeordnet und so eingestellt,
daß bei ihrer Berührung mit dem Rand der bereits geklebten
Tapetenbahn 14 beide Tapetenbahnen zueinander auf Stoß liegen. Der
Ausleger 7 befindet sich bei der Einstellung der Spur in
horizontaler Lage und dient als Träger eines der beiden Taster 38.
Die Berührung jedes Tasters 38 mit dem Rand der bereits geklebten
Tapetenbahn 14 wird durch ein elektrisch vermitteltes akustisches
und/oder visuelles Signal angezeigt.
Anstelle der elektromechanischen Taster können gegebenenfalls auch
optische bzw. optoelektronische Abtastsysteme für die Einstellung
der Spur in analoger Weise zur Anwendung kommen.
Bezugszeichenliste
1 Andruckrollen
1.1 mittlere Andruckrolle
1.2 seitliche Andruckrolle
1.3 seitliche Andruckrolle
2 Umlenkrolle
3 Stütze
3.1 Federteleskop
4 Getriebeeinheit
5 Tragrahmen
6 Fahrgestelle
6.1 Walzenfahrwerk
6.2 Schwenkrollenfahrwerk
7 Ausleger
8 Umlenkrolle
9 Band
10 Achsen
11 Tapezierrichtung
12 Tapete (Tapetenbahn)
13 Decke
14 geklebte Tapetenbahn
15 Umkehrrolle
16 Deckenrand
17 Tapetenstapel
18 Ablage
19 Bürsten
20 Deckenrand (gegenüberliegend zu Deckenrand 16)
21 Wand (Tapetenanfang gegenüberliegend)
22 Messer
23 schlitzartige Vertiefung
24 Abdeckung
25 Streben
26 Lager
27 Schwenkarm
28 Niederhalter
29 Feder
30 Auflage
31 Plattfedern
32 Klammer
33 Stützkonsole
34 Randstreifen des Tapetenstapels
35 Abzugsrichtung
36 Lagernase
37 Umlenkrolle
38 Taster
1.1 mittlere Andruckrolle
1.2 seitliche Andruckrolle
1.3 seitliche Andruckrolle
2 Umlenkrolle
3 Stütze
3.1 Federteleskop
4 Getriebeeinheit
5 Tragrahmen
6 Fahrgestelle
6.1 Walzenfahrwerk
6.2 Schwenkrollenfahrwerk
7 Ausleger
8 Umlenkrolle
9 Band
10 Achsen
11 Tapezierrichtung
12 Tapete (Tapetenbahn)
13 Decke
14 geklebte Tapetenbahn
15 Umkehrrolle
16 Deckenrand
17 Tapetenstapel
18 Ablage
19 Bürsten
20 Deckenrand (gegenüberliegend zu Deckenrand 16)
21 Wand (Tapetenanfang gegenüberliegend)
22 Messer
23 schlitzartige Vertiefung
24 Abdeckung
25 Streben
26 Lager
27 Schwenkarm
28 Niederhalter
29 Feder
30 Auflage
31 Plattfedern
32 Klammer
33 Stützkonsole
34 Randstreifen des Tapetenstapels
35 Abzugsrichtung
36 Lagernase
37 Umlenkrolle
38 Taster
Claims (10)
1. Gerät zum Tapezieren von ebenen, horizontalen Flächen, vorzugsweise Decken, von ei
ner darunterliegenden horizontalen Ebene, in der Regel dem Fußboden eines Raumes
aus, welches aus einem Fahrgestell, einer darauf aufrecht befestigten Stütze, einer am
oberen Ende der Stütze angeordneten Andruckrolle und einer an der Stütze
angebrachten Tapetenablage besteht, dadurch gekennzeichnet, daß das Fahrgestell mit
zwei wechselbaren Fahrwerken ausgerüstet ist, von denen das eine ein Walzenfahrwerk
und das andere ein Schwenkrollenfahrwerk ist, und die Stütze in Form eines auf ver
schiedene Basishöhen einstellbaren Federteleskops ausgebildet und mit dem Fahrgestell
und einer an ihrem Kopf angeordneten Getriebeeinheit gelenkig verbunden ist, und daß
die Getriebeeinheit eine oder mehrere im Achsrichtung - d. h. quer zur Tapezierrichtung
- nebeneinander angeordnete, in der horizontalen Ebene schwenkbare Andruckrollen,
eine Umlenkrolle sowie eine zwischen mindestens einer Andruckrolle und der Umlenk
rolle kraftschlüssig angeordnete Umkehrrolle bzw. ein entsprechendes Zahnradgetriebe
enthält, und daß ein Ausleger vorgesehen ist, der an einem Ende um die Achse der
Umlenkrolle schwenkbar angeordnet ist und an seinem freien Ende eine zweite
Umlenkrolle und ein über beide Umlenkrollen umlaufendes Band aufweist und sich mit
seinem freien Ende zwischen Deckenhöhe und Griffhöhe schwenken läßt.
2. Getriebeeinheit gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß drei Andruckrollen
axial nebeneinander angeordnet sind, wobei die Achse der mittleren Andruckrolle starr
gelagert ist und die Achsen der beiden seitlichen Andruckrollen jeweils in der
horizontalen Ebene schwenkbar sind, wobei die zugehörigen senkrechten
Schwenkachsen in den hinteren Ecken der Projektionsfläche der mittleren Andruckrolle
angeordnet sind und die seitlichen Andruckrollen in einem bestimmten, jeweils
tapeziertechnisch optimalen Winkel entgegengesetzt zur Tapezierrichtung aus der
Achse der mittleren Andruckrolle geschwenkt sind.
3. Getriebeeinheit nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die
Umlenkrolle einen gesonderten, vom Fußboden aus bedienbaren Antrieb besitzt.
4. Ausleger nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das umlaufende Band auf
seiner Außenseite eine bürstenartige Beschichtung aufweist, die vorzugsweise aus meh
reren, in Umlaufrichtung des Bandes aufeinanderfolgenden Abschnitten besteht.
5. Ausleger nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß über der Um
lenkrolle am freien Ende des Auslegers eine Abdeckung vorgesehen ist, die sich über
Streben an der Achse der Umlenkrolle abstützt und eine schlitzförmige Vertiefung
aufweist, über der ein an einem in der Abdeckung gelagerten, abgewinkelten Schwenk
arm angelenktes Schermesser zusammen mit einem Niederhalter federnd angeordnet ist.
6. Abdeckung nach Anspruch 5 dadurch gekennzeichnet, daß beiderseits zum Niederhal
ter jeweils zwei übereinander angeordnete, krallenförmig gebogene Plattenfedern
angeordnet sind.
7. Ausleger nach den Ansprüchen 1, 4 und 5, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens
eine Klammer vorgesehen ist, welche das Band an seinen Rändern von unten u-förmig
umfaßt, und daß im Zwickel zwischen getriebeseitiger Umlaufrolle und Andruckrollen
eine Stützkonsole angeordnet ist.
8. Tapeziergerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Tapetenablage durch
ein unten und oben offenes Kastenprofil gebildet ist, dessen Breite auf die Breite der
Tapete einstellbar ist, und das im Bereich der unteren Öffnung mit je einer nach unten
abgeschrägten Lagernase an seiner vorderen und hinteren Wand versehen ist, und daß
vor der unteren, in Tapezierrichtung vorderen Kante der Tapetenablage eine
Umlenkrolle vorgesehen ist.
9. Tapeziergerät nach den Ansprüchen 1, 2, 4, 5 und 7, dadurch gekennzeichnet, daß in
unmittelbarer Nähe des Randes der ablaufenden Tapetenbahn an den Enden des
Auslegers Taster mit akustischer und/oder visueller Näherungs- bzw.
Berührungsmeldung bzw. -anzeige angebracht sind.
10. Fahrgestell mit wechselbaren Fahrwerken nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß das Schwenkrollenfahrwerk eine Vorrichtung zur willkürlichen Blockierung der
Schwenkachsen in jeder beliebigen Winkelstellung besitzt.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19944433355 DE4433355A1 (de) | 1994-09-08 | 1994-09-08 | Gerät zum Tapezieren von Decken |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19944433355 DE4433355A1 (de) | 1994-09-08 | 1994-09-08 | Gerät zum Tapezieren von Decken |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4433355A1 true DE4433355A1 (de) | 1996-03-14 |
Family
ID=6528596
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19944433355 Withdrawn DE4433355A1 (de) | 1994-09-08 | 1994-09-08 | Gerät zum Tapezieren von Decken |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4433355A1 (de) |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
FR2941650A1 (fr) * | 2009-01-30 | 2010-08-06 | Makdad Hammadi El | Dispositif adapte pour la pose de papier au plafond |
WO2021047335A1 (zh) * | 2019-09-12 | 2021-03-18 | 广东博智林机器人有限公司 | 墙纸铺贴机器人的贴紧机构及墙纸铺贴机器人 |
Citations (4)
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DE1979552U (de) * | 1967-12-12 | 1968-02-22 | Karl-Ernst Kain | Vorrichtung zum tapezieren von decken. |
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GB2245528A (en) * | 1990-07-03 | 1992-01-08 | Irvine Fay | Apparatus for use to assist in papering, painting and decoration of ceilings |
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1994
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