DE4430010C1 - Verfahren zur Abtrennung von Fumarsäure, Maleinsäure und/oder Bernsteinsäure von einem Hauptbestandteil Äpfelsäure - Google Patents
Verfahren zur Abtrennung von Fumarsäure, Maleinsäure und/oder Bernsteinsäure von einem Hauptbestandteil ÄpfelsäureInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Abtrennung von Fumarsäure, Maleinsäure
und/oder Bernsteinsäure von einem Hauptbestandteil Äpfelsäure.
Die Herstellung von Äpfelsäure (englisch: malic acid) für pharmazeutische und chemi
sche Anwendungen gewinnt an Bedeutung. Äpfelsäure wird großtechnisch chemisch,
enzymatisch oder mikrobiologisch durch Hydratisierung von Fumarsäure oder fermen
tativ aus billigen Substraten wie z. B. Melasse hergestellt.
Synthetisierte Äpfelsäure enthält als substanzverwandte Verunreinigungen im allge
meinen Reste von Fumarsäure, bei bestimmten Produktionsverfahren treten auch Ver
unreinigungen aus Maleinsäure und Bernsteinsäure auf. Alle drei Verunreinigungen
sind wegen ihres zur Äpfelsäure sehr ähnlichen chemischen und physikalischen Ver
haltens mit herkömmlichen Methoden nur schwer und unter großen Ausbeuteeinbußen
an dem gewünschten Produkt Äpfelsäure abtrennbar.
Zu beachten ist dabei auch, daß insbesondere Interesse an einer L-Äpfelsäure be
steht, die etwa biokatalytisch aus Fumarsäure synthetisiert werden kann. Bei der bioka
talytischen Umsetzung von gelösten Fumarsäuresalzen zu den entsprechenden Salzen
der L-Äpfelsäure können bedingt durch die Lage des chemischen Gleichgewichts die
ser Reaktion im Regelfall nur 85% der Fumarsäuresalze zu Malat (Äpfelsäuresalz) um
gesetzt werden. Nach Überführung der Salze in die freien Säuren läßt sich durch Kon
zentration der Lösung bis zur Löslichkeitsgrenze der L-Äpfelsäure (ca. 50 g in 100 g
Lösung bei 20°C) die schwer lösliche Fumarsäure (ca. 0,5 g in 100 g gesättigter Äpfel
säurelösung) größtenteils entfernen. Der Restanteil an Fumarsäure bezogen auf
L-Äpfelsäure beträgt bedingt durch das Verhältnis der Löslichkeitsprodukte beider
Substanzen in Wasser etwa 1% und ist durch einfache Umkristallisation aus wässeri
ger Lösung nicht mehr zu entfernen.
Dieser Restanteil ist für die heutigen Anforderungen an pharmazeutische Anwendun
gen zu hoch, die maximal 0,15% an Fumarsäure zulassen, siehe Deutsches Arznei
buch, 10. Ausgabe mit 3. Nachtrag 1994.
Daher ist ein aus der DE 35 42 861 A1 bekanntes Verfahren, bei dem fermentativ her
gestellte Äpfelsäure mittels Elektrodialyse aufgereinigt wird, nicht geeignet.
Nicht ausreichend ist auch ein aus der DE 32 47 981 A1 bekanntes Verfahren, bei dem
keine Aufreinigung erfolgt, sondern in einem Austauschschrift Salze der Äpfelsäure
und der Fumarsäure in die freien Säuren im gleichen Verhältnis überführt wird. Das
Verfahren arbeitet im übrigen mit einfacher Kristallisation von Äpfelsäure.
Verschiedene Methoden zur Abtrennung der Restfumarsäure sind bekannt, so etwa
eine unvollständige Umkristallisierung der L-Äpfelsäure unter Ausnutzung der unter
schiedlichen Kristallisationsgeschwindigkeit der beiden Säuren (Fumarsäure und Äp
felsäure). Dieses Verfahren liefert technisch kaum reproduzierbare Ergebnisse und ist
mit hohen Ausbeuteverlusten an Äpfelsäure verbunden.
In der DE 22 37 685 B2 wird ein extraktives Aufreinigungsverfahren vorgeschlagen.
Hierbei kommt das Produkt infolge der Lösemittel Extraktion mit organischen Verun
reinigungen in Kontakt und wird mit diesen kontaminiert, was mindestens eine weitere
Nachreinigung erforderlich macht. Weiterhin erfordert die Verwendung organischer
Lösungsmittel aufgrund von deren Toxizität und Entflammbarkeit hohe Investitionen in
die gesetzlich vorgeschriebenen Sicherheitsvorrichtungen und Immissionsschutzmaß
nahmen. Unter ökologischen Gesichtspunkten sollte die Verwendung organischer Lö
sungsmittel vermieden werden.
Weiter bekannt ist eine Umkristallisation aus einem geeigneten organischen Lö
sungsmittel, z. B. Isopropanol oder Aceton, in dem sich die Fumarsäure deutlich besser
löst als in Wasser. Die Methode erfordert einen erhöhten apparativen Aufwand und
kann zu Lösungsmittelverunreinigungen im Endprodukt führen, was selbstverständlich
ebenfalls unerwünscht ist.
Diese Methode hat somit die gleichen Nachteile wie extraktive Verfahren, zumal in bei
den Fällen das Lösemittel aufwendig zurückgewonnen werden muß.
Aus der DE 15 18 522 B2 ist ein Verfahren bekannt, bei dem mit einer aufwendigen
Kombination von mindestens 4 bis 5 adsorptiven Verfahrensschritten eine befriedigen
de Aufreinigung chemisch synthetisierter D-/L-Äpfelsäure vorgeschlagen wird.
Aufgabe der Erfindung ist es demgegenüber, ein auch im technischen Maßstab nutz
bares Verfahren zur Abtrennung von Fumarsäureverunreinigungen aus Äpfelsäure
vorzuschlagen, wobei auch eine Herstellung von pharmazeutisch anwendbarer Äpfel
säure möglich sein soll.
Diese Aufgabe wird dadurch gelöst,
- - daß Säulenchromatographie mit einer stationären und einer mobilen Phase eingesetzt wird,
- - daß als stationäre Phase ein Trennmaterial verwendet wird, welches eine höhere Affinität zu Fumarsäure, Maleinsäure und/oder Bernsteinsäure aufweist als zu Äpfelsäure,
- - daß als mobile Phase eine wässerige Lösung freier Äpfelsäure verwendet wird, die mit mindestens einem der vorgenannten Nebenstandteile verunreinigt ist,
- - daß aus der mobilen Phase zunächst an die stationäre Phase gebundene Äpfelsäure im Laufe der Chromatographie überwiegend von den Nebenbestandteilen verdrängt wird,
- - daß als Eluat bis zum Durchbruch der Nebenstandteile eine von Fumarsäure, Maleinsäure und/oder Bernsteinsäure bis zu einem willkürlich festgelegten Grenzwert befreite Äpfelsäurelösung gewonnen wird.
Nachdem im Stand der Technik eine chromatographische Trennung von Äpfelsäure
einerseits und insbesondere Furmarsäure andererseits wirtschaftlich nicht möglich ist,
konnte überraschend festgestellt werden, daß eine Reihe technischer Chromatogra
phiematerialien höhere Affinitäten zu Fumarsäure, Maleinsäure und/oder Bernsteinsäu
re als zu Äpfelsäure selbst haben, und daß schon bei geringfügigen Affinitätsunter
schieden bei Durchführung einer Verdrängungschromatographie eine selektive Bin
dung der genannten Verunreinigungen möglich ist.
Die vorliegende Erfindung nutzt diesen Effekt aus. Die mit Fumarsäure, Maleinsäure
und/oder Bernsteinsäure verunreinigte Äpfelsäurelösung wird über eine ausreichend
lange mit der entsprechenden stationären Phase gefüllten Kolonne unter definierten
Bedingungen durch Verdrängungschromatographie gereinigt.
Zunächst nehmen die Äpfelsäuremoleküle, da mengenmäßig eindeutig in der Über
zahl, praktisch alle verfügbaren Bindungen zum Trennmaterial in der Chromatogra
phiesäule ein; die von der Fumarsäure, Maleinsäure und/oder Bernsteinsäure belegten
Bindungsplätze entsprechend zu Beginn der Chromatographie dem Anteil der Verun
reinigung in der Ausgangslösung, beispielsweise 1% bezogen auf Äpfelsäure.
Nachdem die Bindungen alle besetzt sind, beginnt als Eluat Äpfelsäure aus der Chro
matographiesäule zu laufen. Die Fumarsäure hat eine zumindest geringfügig größere
Affinität zum Trennmaterial als die Äpfelsäure. Das bedeutet, daß eine Fumarsäure
verunreinigung bevorzugt nicht die Chromatographiesäule durchlaufen wird, sondern
statt dessen ein entsprechendes Äpfelsäuremolekül aus seiner Bindung zum Trennma
terial verdrängt, so daß nun das Äpfelsäuremolekül zum Eluat stößt.
Solange eine genügend große Zahl von Bindungen des Trennmaterials mit Äpfelsäure
besetzt sind, werden die Fumarsäureverunreinigungen die Chromatographiesäule da
her nicht durchlaufen, sondern eben diese Bindungen besetzen. Im Eluat entsteht da
her ein wesentlich niedriger Verunreinigungsgrad als in der Ausgangslösung.
Erst dann, wenn in der Chromatographiesäule ein sehr großer Prozentsatz der Bin
dungen bereits mit Fumarsäureverunreinigungen besetzt ist, beginnen auch weitere
nachfließende Fumarsäuremoleküle die Chromatographiesäule zu durchlaufen.
Wie Versuche ergeben haben, ist dieser Moment z. B. durch UV-Absorptionsmessung
sehr deutlich feststellbar und entsprechend kann genau in diesem Moment das Verfah
ren abgebrochen werden, um den niedrigen Verunreinigungsgrad zu erhalten.
Da die Äpfelsäure jetzt nicht durch ein separates Elutionsmittel, sondern durch ihre
eigene Verunreinigung, nämlich die Fumarsäure, selektiv vom Trennmaterial eluiert
wird, können Zyklusausbeuten von erheblicher Größenordnung erzielt werden.
Die Entfernung von Fumarsäure-, Maleinsäure- und/oder Bernsteinsäureverunreini
gungen aus Äpfelsäurelösungen wird durch Verdrängungschromatographie an einer
stationären Phase realisiert, die eine nur geringfügig höhere Affinität zu den Verunrei
nigungen als Äpfelsäure besitzt. Es kann dabei in einem Chromatographielauf eine
Menge an Äpfelsäure aufgereinigt werden, die einem Vielfachen der Bindungskapazität
der stationären Phase entspricht.
Es wird also eine Chromatographiesäule mit einem Trennmaterial gepackt, welches
eine höhere Affinität insbesondere zu Fumarsäure als zu Äpfelsäure aufweist, eine
wässerige Lösung der vor allem mit Fumarsäure verunreinigten Äpfelsäure wird in die
Chromatographiesäule gegeben, das Eluat bis zum Durchbruch der Äpfelsäure wird
verworfen und das Eluat gewonnen, bis ein willkürlich festgesetzter Grenzwert an Fu
marsäure im Eluat überschritten wird.
Das Verfahren verläuft umso effektiver, je größer die Affinitätsunterschiede der Fumar
säure und der Äpfelsäure zum Trennmaterial sind. Es ist daher bevorzugt, wenn als
Chromatographiematerial Aktivkornkohle, ein basischer Anionenaustauscher oder ein
Adsorberharz verwendet wird.
Besonders bevorzugt ist es, wenn ein Trennmaterial aus der Gruppe Chemviron CPG,
Amberlite IRA 416, Amberlite IRA 420, Lewatit M 500, Amberlite IRA 68, Amberlite IRA
93 SP, Amberlite XAD 7 verwendet wird, da diese Trennmaterialien sich besonders
bewährt haben und ein hohes Affinitätsverhältnis von über 2,0 besitzen.
Das Verfahren ist nicht nur geeignet, Fumarsäure-, Maleinsäure- und/oder Bernstein
säureverunreinigungen aus L-Äpfelsäure abzutrennen, sondern auch solche aus D-
oder D/L-Äpfelsäure abzutrennen.
Die Chromatographiesäule kann nach Abstoppen des eigentlichen Verfahrens problem
los wieder gereinigt werden; die gesammelten Abläufe enthalten die restliche Äpfel-
und Fumarsäure, welche dann entweder erneut mit geeigneten Verfahren zu Äpfelsäu
re weiterverarbeitet werden können.
Das Verfahren gewährleistet eine wirtschaftliche und umweltverträgliche Entfernung
von Fumarsäureverunreinigungen aus Äpfelsäure. Es zeigt sich, daß verschiedenste
Ausgangslösungen für das erfindungsgemäße Trennverfahren in Frage kommen, bei
spielsweise Lösungen kommerziell erhältlicher Äpfelsäure, die mit Fumarsäure verei
nigt ist, Äpfelsäurelösungen aus biokatalytischen Fumarsäureumsetzungen, Äpfelsäu
re, die chemisch hergestellt ist oder auch sonstige Rohprodukte.
Die stationären Phasen werden in Chromatographiesäulen gepackt, das Höhen/
Durchmesserverhältnis des Harzbettes beträgt mindestens 1, vorzugsweise < 3. Die
Trennmaterialien werden in den Säulen nach Herstellerangaben vorbereitet und rege
neriert. Die Chromatographie kann sowohl von oben nach unten als auch von unten
nach oben erfolgen. Die Auftragslösung passiert die Säule mit einer Flußrate zwischen
0,2 und 5 BV/h, vorzugsweise mit einer Flußrate von 2 Bettvolumen/h. Die Tempera
tur beträgt 0°C-50°C. Es wird solange Äpfelsäurelösung nachgeführt, bis Fumarsäure
im Eluat nachweisbar wird, bzw. bis ein willkürlich festgesetzter Grenzwert an Fumar
säure im Eluat überschritten wird.
Die Ausgangslösung ist eine wäßrige 1 M L-Äpfelsäurelösung (13% w/v) ohne weitere
Zusätze; die Äpfelsäure wurde nach einem biotechnologischen Verfahren hergestellt
und durch Kristallisation aufgereinigt. Die Äpfelsäure entspricht "p.a." Qualität, ist je
doch mit 0,4% an Fumarsäure (bezogen auf L-Äpfelsäure) verunreinigt. Das Trennma
terial ist der schwach basische Anionenaustauscher Amberlite IRA 68. 60 ml des
Trennmaterials sind in einer Glassäule (2 × 50 cm) gepackt. Das Trennmaterial wird für
die Chromatographie vorbereitet, indem es (i) mit Wasser zur Entfernung feinkörniger
Bestandteile rückgespült wird; (ii) mit 150 ml 1M NaOH bei einer Flußrate von 2 BV/h
regeneriert wird; (iii) mit H₂O bei einer Flußrate von 5 BV/h bis zur Neutralität gewa
schen wird; (iv) mit 150 ml 1 M HCl bei einer Flußrate von 2 BV/h beladen wird; (v) mit
H₂O bis zur Neutralität gewaschen wird; (vi) mit 200 ml IM NaOH bei einer Flußrate von
2 BV/h regeneriert wird und (vii) mit Wasser bis zur Neutralisation gewaschen wird. Die
Chromatographie erfolgt bei Raumtemperatur absteigend, die Flußrate beträgt 2 BV/h.
Der Durchbruch der L-Äpfelsäure erfolgt nach etwa 100 ml, die L-Äpfelsäure erhält
eine Restverunreinigung an Fumarsäure von 0,07%. Bis zu einem Auftragsvolumen
von etwa 350 ml bleibt dieser Fumarsäureanteil Konstant, danach steigt er annähernd
linear an.
In dem aufgeführten Beispiel wird die Chromatographie nach 400 ml Auftragsvolumen
beendet und die Säule mit 100 ml Wasser gewaschen. Das gesammelte Eluat und
Waschwasser enthält 44,5 g L-Äpfelsäure und etwa 0,04 g Fumarsäure, entsprechend
85,6% der aufgegebenen L-Äpfelsäure und 19,2% der aufgegebenen Fumarsäure.
Das Trennmaterial wird mit 200 ml 1 M NaOH bei einer Flußrate von 2 BV/h regeneriert
und anschließend mit H₂O neutral gewaschen. Die gesammelten Abläufe enthalten die
restliche Äpfel- und Fumarsäure 7,5 g bzw. 0,16 g.
Die Ausgangslösung entspricht der Ausgangslösung in Beispiel 1.
Das Trennmaterial ist der schwach basische Anionentauscher Amberlite IRA 93 SP.
Für die Dimensionen der Trennsäule, das Harzvolumen, die Vorbereitung des Trenn
harzes und die Chromatographiebedingungen gelten die im Beispiel 1 gemachten An
gaben.
Der Durchbruch der L-Äpfelsäure erfolgt nach etwa 80 ml, die L-Äpfelsäure enthält
eine Restverunreinigung an Fumarsäure von 0,038%. Auch bei diesem Trennmaterial
erfolgt der eigentliche Durchbruch der Fumarsäure erst bei einem Auftragsvolumen von
etwa 350 ml. Danach steigt die Fumarsäurekonzentration annähernd linear an.
In dem aufgeführten Beispiel wird die Chromatographie nach 400 ml Auftragsvolumen
beendet und die Säule mit 100 ml Wasser gewaschen. Das gesammelte Eluat und
Waschwasser enthält 45,8 g L-Äpfelsäure und etwa 0,022 g Fumarsäure, entspre
chend 88,1% der aufgegebenen L-Äpfelsäure und 10,6% der aufgegebenen Fumar
säure. Das Trennmaterial wird mit 200 ml 1 M NaOH bei einer Flußrate von 2 BV/h re
generiert und anschließend mit H₂O neutral gewaschen. Die gesammelten Abläufe
enthalten die restliche Äpfel- und Fumarsäure, 6,2 g bzw. 0,18 g.
Die Ausgangslösung ist eine 2 M L-Äpfelsäurelösung. Der Äpfelsäure wurde Fumar
säure zu einem Gewichtsanteil von 1,0% zugegeben. Das Trennmaterial ist der
schwach basische Anionenaustauscher Amberlite IRA 93 SP. 700 ml des Trennmate
rials sind in einer Doppelwandglassäule (3,8 × 100 cm) gepackt. Das Trennmaterial
wird für die Chromatographie vorbereitet, indem es (i) mit Wasser zur Entfernung fein
körniger Bestandteile rückgespült wird; (ii) mit 1,6 l IM NaOH bei einer Flußrate von 2
BV/h regeneriert wird, (iii) mit H₂O bei einer Flußrate von 5 BV/h bis zur Neutralität ge
waschen wird; (iv) mit 1,6 l 1 M HCl bei einer Flußrate von 2 BV/h beladen wird; (v) mit
H₂O bis zur Neutralität gewaschen wird; (vi) mit 2,1 l IM NaOH bei einer Flußrate von 2
BV/h regeneriert wird und (vii) mit Wasser bis zur Neutralität gewaschen wird.
Die Chromatographie erfolgt bei Raumtemperatur absteigend, die Flußrate beträgt 2
BV/h. Der Durchbruch der L-Äpfelsäure erfolgt nach etwa 850 ml, die L-Äpfelsäure
enthält eine Restverunreinigung an Fumarsäure von unter 0,1%. Nach mehr als 4,5 l
Auftragsvolumen beginnt die Fumarsäurekonzentration im Eluat annähernd linear an
zusteigen.
In dem aufgeführten Beispiel wird die Chromatographie nach 4,5 l Auftragsvolumen
beendet und die Säule mit 1100 ml Wasser gewaschen. Das gesammelte Eluat und
Waschwasser enthält 86,0 g L-Äpfelsäure und etwa 0,064 g Fumarsäure, entspre
chend 82,7% der aufgegebenen L-Äpfelsäure und 6,2% der aufgegebenen Fumar
säure. Das Trennmaterial wird mit 2,2 l 1 M NaOH bei einer Flußrate von 2 BV/h rege
neriert und anschließend mit H₂O neutral gewaschen. Die gesammelten Abläufe ent
halten die restliche Äpfel- und Fumarsäure: 1,0 g bzw. 0,97 g.
Die Ausgangslösung entspricht der Ausgangslösung in Beispiel 1:
Das Trennmaterial ist Kornaktivkohle (Fa. Chemviron). Für die Dimensionen der Trenn
säule, das Harzvolumen, die Vorbereitung des Trennharzes und die Chromatographie
bedingungen gelten die in Beispiel 1 gemachten Angaben.
Der Durchbruch der L-Äpfelsäure erfolgt nach etwa 50 ml, bis zu einem Volumen von
750 ml ist Fumarsäure im Eluat nicht nachweisbar. Danach steigt die Fumarsäurekon
zentration im Eluat annähernd linear an.
In dem aufgeführten Beispiel wird die Chromatographie nach 900 ml Auftragsvolumen
beendet und die Säule mit 100 ml Wasser gewaschen. Das gesammelte Eluat und
Waschwasser enthält 115 g L-Äpfelsäure und etwa 0,04 g Fumarsäure, entsprechend
98,3% der aufgegebenen L-Äpfelsäure und 3,4% der aufgegebenen Fumarsäure.
Das Trennmaterial wird mit 200 ml 1 M NaOH bei einer Flußrate von 2 BV/h regeneriert
und anschließend mit H₂O neutral gewaschen. Die gesammelten Abläufe enthalten die
restliche Äpfel- und Fumarsäure, 2,1 g bzw. 1,1 g.
Claims (7)
1. Verfahren zur Abtrennung von Fumarsäure, Maleinsäure und/oder Bernsteinsäure
von einem Hauptbestandteil Äpfelsäure,
dadurch gekennzeichnet,
- - daß Säulenchromatographie mit einer stationären und einer mobilen Phase eingesetzt wird,
- - daß als stationäre Phase ein Trennmaterial verwendet wird, welches eine höhere Affinität zu Fumarsäure, Maleinsäure und/oder Bernsteinsäure aufweist als zu Äpfelsäure,
- - daß als mobile Phase eine wässerige Lösung freier Äpfelsäure verwendet wird, die mit mindestens einem der vorgenannten Nebenbestandteilen verunreinigt ist,
- - daß aus der mobilen Phase zunächst an die stationäre Phase gebundene Äpfelsäure im Laufe der Chromatographie überwiegend von den Nebenbestandteilen verdrängt wird,
- - daß als Eluat bis zum Durchbruch der Nebenbestandteile eine von Fumarsäure, Maleinsäure und/oder Bernsteinsäure bis zu einem willkürlich festgelegten Grenzwert befreite Äpfelsäurelösung gewonnen wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß als stationäre Phase eine dampfaktivierte Kornkohle, insbesondere Chemviron
CPG, verwendet wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß als stationäre Phase ein hydrophobes Adsorberharz auf Polyacrylesterbasis,
insbesondere Amberlite XAD 7, verwendet wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß als stationäre Phase ein schwach basischer makroporöser Anionenaustauscher
auf Polystyrolbasis mit tertiärem Amin als Ankergruppen, insbesondere Amberlite
IRA 93 SP, verwendet wird.
5. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß als stationäre Phase ein stark basischer Anionenaustauscher (Geltyp) auf Po
lystyrolbasis mit quartärem Amin als Ankergruppen, insbesondere Amberlite IRA
416, Amberlite IRA 420 oder Lewatit M 500 verwendet wird.
6. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Durchbruch der Nebenbestandteile am Ausgang der Trennsäule quantitativ
durch Messung der UV-Absorption des Eluates verfolgt wird.
7. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die an die stationäre Phase gebundene Fumarsäure, Maleinsäure und/oder
Bernsteinsäure sowie noch gebundene Äpfelsäure bei der Regeneration des
Trennmaterials zerstörungsfrei von der Säule eluiert und einer Weiterverarbeitung
zugeführt wird.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19944430010 DE4430010C1 (de) | 1994-08-24 | 1994-08-24 | Verfahren zur Abtrennung von Fumarsäure, Maleinsäure und/oder Bernsteinsäure von einem Hauptbestandteil Äpfelsäure |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE19944430010 DE4430010C1 (de) | 1994-08-24 | 1994-08-24 | Verfahren zur Abtrennung von Fumarsäure, Maleinsäure und/oder Bernsteinsäure von einem Hauptbestandteil Äpfelsäure |
Publications (1)
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DE4430010C1 true DE4430010C1 (de) | 1996-01-04 |
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Family Applications (1)
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Country Status (1)
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DE (1) | DE4430010C1 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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RU2677341C1 (ru) * | 2018-03-27 | 2019-01-16 | Федеральное бюджетное учреждение науки "Федеральный научный центр медико-профилактических технологий управления рисками здоровью населения" Федеральной службы по надзору в сфере защиты прав потребителей и благополучия человека (ФБУН "ФНЦ медико-профилактических технологий управления рисками здоровью | Способ определения содержания фумаровой и малеиновой кислот в плазме крови методом высокоэффективной жидкостной хроматографии |
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1994
- 1994-08-24 DE DE19944430010 patent/DE4430010C1/de not_active Expired - Fee Related
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