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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein kontinuierliches Verfahren zur
Herstellung von Milchsäure
aus einer wässrigen
Zuführung,
die durch Fermentation erhalten wurde und hauptsächlich Lactat enthält. Der
Begriff eine Zuführung,
die größtenteils
Lactat enthält,
bezieht sich auf eine Zuführung,
die 250 g Lactationen pro Liter oder weniger, bezogen auf die Gesamtmenge
der Zuführung
enthält,
die mindestens 90 Gew.-% Lactationen in Form von freien Lactationen
und die übrige
Menge der Lactationen in Form der undissoziierten Säure enthält.
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Aus
dem Stand der Technik sind viele Verfahren bekannt. Die WO 99/19290,
veröffentlicht
am 22. April 1999, beschreibt verschiedene Verfahren zur Reinigung
von Milchsäure
aus einer wässrigen
Zusammensetzung von Milchsäure
und einem Salz der Milchsäure
(einem Lactat), welches hierin gelöst ist, die wässrige Zusammensetzung
ist durch Fermentation einer geeigneten Zuführung bei einem pH-Wert von
4,8 oder weniger (Anspruch 1) erhalten worden. Der pH-Wert der wässrigen
Zusammensetzung ist aus diesem Grund leicht bis stark sauer, so
dass die Zusammensetzung eine beträchtliche Menge an Milchsäure und
eine beträchtliche Menge
an Lactat enthält.
Gemäß Absatz
4, Zeilen 21 bis 28 der WO 99/19290, ist dies sogar vorteilhaft,
da das Lactat nach der Trennung von der Milchsäure in dem Fermentationsschritt
wiederverwertet werden kann, wo es als pufferndes Agens dient, um
den pH-Wert während
der Fermentation zu kontrollieren. Andererseits besagt Seite 14,
Zeilen 21 bis 30 der WO 99/19290, dass die Verfahren unter Verwendung
von Zusammensetzungen mit einem pH-Wert von mindestens 0,86 bis
weniger als 6,0 verwendet werden können, was impliziert, dass
bei 25°C
das molare Verhältnis
von Milchsäure
und deren Salz in diesen Zusammensetzungen zwischen 1.000 : 1 und
0,007 : 1 liegt. Vorzugsweise haben diese Zusammensetzungen einen
pH-Wert von 1,98 bis 5,0 (molares Verhältnis der Milchsäure und
deren Salz liegt zwischen 75 : 1 und 0,070 : 1) und insbesondere
einen pH-Wert von 3,0 bis 4,5 (molares Verhältnis der Milchsäure und
deren Salz liegt zwischen 7,0 : 1 und 0,23 : 1). Die Milchsäure, die
mit dem Verfahren gemäß der WO
99/19290 erhalten wurde, wird besonders zur Herstellung von Polymilchsäuren verwendet.
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Seite
40, Zeile 23 bis Seite 41, Zeile 11 der WO 99/19290, beschreiben
eine bevorzugte Ausführungsform,
in der ein geeignetes Kulturmedium fermentiert wird, um eine Zusammensetzung
herzustellen, die Milchsäure
und ein Lactat enthält.
In einem nachfolgenden Schritt, werden die Feststoffe beispielsweise
unter Zuhilfenahme der Filtration, Ausflockung, Zentrifugation oder
einer Kombination solcher Techniken abgetrennt, um eine wässrige Mischung
von Milchsäure
und Lactat zu bilden. Die wässrige
Mischung von Milchsäure
und Lactat wird direkt in einen Extraktionsapparat überführt, obwohl
es ebenfalls möglich
ist, die wässrige
Mischung auch einem Verfahrensschritt zu unterwerfen, bevor diese
in den Extraktionsapparat überführt wird. Solch
ein Verfahrensschritt ist beispielsweise die Einstellung des pH-Wertes
durch Zugabe einer Säure,
wie beispielsweise Schwefelsäure,
wodurch das Lactat in Milchsäure
umgewandelt wird (Seite 5, Zeilen 8 bis 14 der WO 99/19290). Ein
solcher Arbeitsschritt hätte
jedoch den Nachteil, dass er zur Bildung eines Abfallproduktes führt, welches
beispielsweise aus Kalziumsulfat (Kalziumsulfat wird durch die Reaktion
des Lactats, welches während
der Fermentation mit Schwefelsäure
gebildet wird, gebildet; während
der Fermentation, beispielsweise in der Anfangsphase, wird Kalziumcarbonat
hinzugegeben, um den pH-Wert des Fermentationsmediums bei einem
ausreichend hohen Wert zu halten) besteht.
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Darüber hinaus
sagt Seite 13, die Zeilen 33 bis 36 der WO 99/19290 deutlich, dass
die Verfahren, welche in dieser Referenz beschrieben sind, besonders
geeignet zur Reinigung von Milchsäure aus relativ sauren Kulturmedien
geeignet sind, welche nicht mit einer Säure behandelt werden müssen und
welche bevorzugt nicht einem solchen Arbeitsschritt unterworfen
werden.
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Gemäß der vorstehend
beschriebenen bevorzugten Ausführungsform
der WO 99/19290 wird die wässrige
Mischung von Milchsäure
und Lactat mit Hilfe der Extraktion in eine organische Phase, die
hauptsächlich
Milchsäure
enthält,
und eine wässrige
Phase, die hauptsächlich
Lactat enthält,
getrennt. Diese Extraktion kann bei Temperaturen von 15°C bis 60°C und Atmosphärendruck
durchgeführt
werden, und gemäß Seite
28, Zeilen 29 bis 32 der WO 99/19290 umfasst das verwendete organische
Extraktionsmittel ein tertiäres Amin,
ein Sauerstoff beinhaltendes Lösungsmittel
und einen Kohlenwasserstoff, bevorzugt mit 60 bis 80 Gew.-% eines
tertiären
Alkylamins wie beispielsweise Alamin 336 (einer Mischung von Trialkylaminen
mit zumindest 18 Kohlenstoffatomen, wobei die Trialkylamine Decyl-
und Octylgruppen beinhalten) welches von der Henkel AG vertrieben
wird, von 5 bis 20 Gew.-% Methylisobutylketon und von 10 bis 30
Gew.-% eines Kohlenwasserstoffes wie beispielsweise Isopar KTM. Daraufhin wird die organische Phase,
die hauptsächlich
Milchsäure
enthält,
einer Rückextraktion
unterworfen, die Milchsäure
wird daraufhin wieder in eine polare Lösungsmittelphase überführt, wie
beispielsweise in Wasser. Diese Rückextraktion findet beispielsweise
bei einer Temperatur von 30°C
bis 160°C
oder mehr statt, und wird üblicherweise
bei einer Temperatur von 90°C
bis 160°C (Seite
30, Zeilen 26 bis 28 der WO 99/19290) durchgeführt. Gemäß der Seite 26, Zeilen 22 und
23 der WO 99/19290, kann diese Rückextraktion
ebenfalls bei einer Temperatur von zumindest 100°C beispielsweise von 150°C oder mehr
und bei einem Druck von zumindest 30 psi(g) (2,1 bar), durchgeführt werden.
Die polare Lösemittelphase,
welche durch die Rückextraktion
erhalten wird und welche Milchsäure
enthält,
wird daraufhin mit Hilfe der Destillation aufkonzentriert, entweder
die Milchsäure
oder das polare Lösungsmittel
als Dampf abgetrennt, was im Wesentlichen von den jeweiligen Flüchtigkeiten
abhängt.
Seite 20, Zeilen 15 bis 21 der WO 99/19290 beschreiben, dass eine
solche Destillation vorzugsweise bei einem Druck von weniger als
30 mm Quecksilbersäule
(0,4 bar) durchgeführt
wird, um so weit wie möglich
eine mögliche
Dimerisierung und Oligomerisierung der Milchsäure zu verhindern. Die wässrige Phase,
welche während
der Extraktion gebildet wird und die gegebenenfalls Lactat beinhaltet,
wird dem Fermentationsschritt zurückgeführt (idealerweise nach deren
Reinigung). Damit dieses Verfahren ausführbar und wirkungsvoll ist,
muss die wässrige
Mischung von Milchsäure
und Lactat, welche gemäß diesem
Verfahren gereinigt wird, notwendigerweise eine wesentliche Menge
an Milchsäure
und eine wesentliche Menge an Lactat enthalten. Es ist daher notwendig,
dass die wässrige
Mischung von Milchsäure
und Lactat leicht bis stark sauer ist, mit beispielsweise einem
pH-Wert von 4,8 oder weniger. Der pKa-Wert der Milchsäure liegt
bei 3,86 bei 25°C
und 3,89 bei 50°C;
siehe ebenfalls 11 der WO 99/19290).
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Die
vorstehend beschriebene bevorzugte Ausführungsform des Verfahrens zur
Reinigung von Milchsäure
weist eine Anzahl von Nachteilen auf. Zum Zwecke der großtechnischen
Reinigung oder kontinuierlichen Reinigung, sollte die Extraktion
unter Kohlendioxidruck, wie in Anspruch 30 des amerikanischen Patents 5,510,526
beschrieben, durchgeführt
werden, wobei der Kohlendioxidpartialdruck bei zumindest 50 psi(g)
(3,5 bar) liegt, wobei verhältnismäßig teure
Apparaturen benötigt
werden, um den relativ hohen Drücken
standzuhalten. Darüber
hinaus stellt sich die Kinetik der Extraktion unter dem Kohlendioxiddruck
als sehr träge
heraus. Man fand heraus, dass zur einer effektiven Extraktion der
Kontakt zwischen der organischen Phase und der Wasserphase über 100
Stunden aufrechterhalten werden muss um ein Gleichgewicht in einem
gerührten
System zu erhalten.
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Sogar
ein weiterer Nachteil der oben erwähnten bevorzugten Ausführungsform
liegt darin, dass die Rückführung der
größtenteils
Lactat beinhaltenden Wasserphase zur Fermentation zu einer Akkumulation
von Lactat und Verunreinigungen in der Fermentation führt. In
der WO 99/19290 sind keine Massenverhältnisse beschrieben, jedoch
ist es für
einen Teil der wässrigen
Zusammensetzung von Milchsäure
und Lactat, welche während
der Fermentation gebildet werden, notwendig aus der Fermentation
entfernt zu werden (über
eine so genannte Absenkung oder einen Abzweig), was jedoch in der
WO 99/19290 nicht beschrieben ist. Die Notwendigkeit einer Absenkung
oder eines Abzweigs in einem Rückführungsschritt
dieses Typs wird hingegen in der WO 98/15517 auf Seite 5, letzter
Abschnitt, beschrieben. Darüber
hinaus stammen die WO 98/15517 und WO 99/19290 von demselben Anmelder
und benennen die gleichen Erfinder. Die Verwendung einer Absenkung oder
eines Abzweigs vermindern naturgemäß die Ausbeute der Reinigung.
Gemäß der bevorzugten
Ausführungsform
ist der Durchsatz hierdurch gering, und die bevorzugte Ausführungsform
hat eine verhältnismäßig geringe
Ausbeute pro Gewichtseinheit der Zuführung pro Zeiteinheit. Der
Mangel an experimentellen Daten in der WO 99/19290 macht es darüber hinaus
dem Fachmann sehr schwierig, dass hierin beschriebene Verfahren
zu reproduzieren.
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Die
Extraktion unter Kohlendioxiddruck bewirkt ebenfalls einen Anstieg
an Kalziumcarbonat. In der Praxis wurde herausgefunden, dass dieses
Kalziumcarbonat verhältnismäßig unrein
und knapp an mineralischen Nährstoffen
ist und aus diesem Grunde nicht zur Fermentation zurückgeführt werden
kann. Dieser Extraktionsschritt gemäß der oben beschriebenen bevorzugten
Ausführungsform
bewirkt einen Anstieg an Abfallprodukt, ein Problem welches die
WO 99/19290 gerade zu verhindern versucht. Seite 5, Zeilen 3 bis
18 beschreiben, dass die erste Stufe einer gebräuchlichen Reinigung einer wässrigen
Zusammensetzung von Milchsäure
und Lactat der Zuführung
von Schwefelsäure
bedarf, in diesem Verfahren wird Kalziumsulfat gebildet (falls Kalziumcarbonat
zur Einstellung des pH-Werts
während
der Fermentation verwendet worden ist). Das Kalziumsulfat wird als
Abfallprodukt angesehen. Es stellte sich jedoch heraus, dass die
Kosten, welche mit dem Entfernen des Abfallproduktes Kalziumsulfat
und der Beschaffung der Schwefelsäure in Verbindung stehen, beträchtlich
geringer sind als die Kosten, welche bei der Verwendung von Kohlendioxid
während
des Extraktionsschrittes anfallen. Ein weiterer Nachteil dieses
Verfahrens ist, dass ein Drei- oder manchmal sogar Vier-Phasensystem
ausgebildet wird (organische Phase, Wasserphase, Feststoffphase
in Form von Kalziumcarbonat und Gasphase in Form von Kohlendioxid),
wodurch komplexe und konsequenterweise kostspielige Apparaturen
benötigt
werden.
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Darüber hinaus
stellte sich heraus, dass im Falle der Extraktion unter Kohlendioxiddruck,
die hauptsächlich
Lactat beinhaltende wässrige
Phase relativ große
Mengen an Milchsäure
enthält,
so dass eine effektive Reinigung von Milchsäure aus der wässrigen
Zusammensetzung, welche durch Fermentation enthalten worden ist,
einen Rückführungsschritt
besagter wässriger
Phase benötigt.
Die Ausbeute dieser bevorzugten Ausführungsform (zum Beispiel (1)
Fermentation, (2) Extraktion, (3) Rückextraktion und (4) Aufkonzentration) der
WO 99/19290 ist daher vergleichsweise gering und liefert Milchsäure in ungenügender Reinheit.
Darüber hinaus
ist die besagte bevorzugte Ausführungsform
sowohl schwierig durchzuführen
als auch nicht ausreichend klar in der WO 99/19290 beschrieben,
insbesondere mit Hinblick auf den Mangel an experimentellen Daten.
Ein weiterer Nachteil des Verfahrens liegt darin, dass es einen
Kristallisationsprozess umfasst (Kalziumcarbonat muss präzipitieren,
damit das Gleichgewicht ausreichend auf die Seite der Milchsäure verschoben wird),
was das Verfahren hochgradig störanfallig
macht. Darüber
hinaus kann die Anwesenheit von festem Kalziumcarbonat sehr leicht
zur Bildung von Emulsionen führen.
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Die
WO 98/37050, veröffentlicht
am 27. August 1998, beschreibt ein Verfahren zur Herstellung von Milchsäure und
Produkten hiervon, aus einem Medium, welches ein Erdalkimetalllactat
enthält,
worin eine konjugierte Base des Erdalkalimetalls, erhalten in einem
vorher durchgeführten
Verfahrensschritt, mit dem Medium reagiert, um ein wasserlösliches
Alkalimetalllactat und eine basische Komponente des Erdalkalimetalls
zu bilden, die Trennung des wasserlöslichen Alkalimetalllactats
und der basischen Komponente des Erdalkalimetalls, und das Aufteilen
der wasserlöslichen
Alkalimetalllactate um eine konjugierte Base des Alkalimetalls und ein
Milchsäureprodukt
zu bilden. Das Milchsäureprodukt
kann die Milchsäure
als solches, ein Derivat oder eine Kombination von Milchsäure und
deren Derivat sein.
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Die
WO 98/15519, veröffentlicht
am 16. April 1998, beschreibt ein Verfahren zur Wiedergewinnung
gereinigter Milchsäureprodukte
aus einer wässrigen
Zuführung,
die Milchsäure,
Lactat oder eine Mischung hiervon enthält, wobei die Zuführung in
Kontakt mit einem im Wesentlichen unmischbaren Anionenaustauscher gebracht
wird, um eine im Wesentlichen wasserunmischbare Phase auszubilden,
die ein Addukt des Ionenaustauschers und der Milchsäure enthält, was
eine Kondensationsreaktion in der im Wesentlichen wasserunmischbaren
Phase zwischen einer Carboxylgruppe der Milchsäure und einer Hydroxylgruppe,
einer primären Aminogruppe
oder sekundären
Aminogruppe hervorruft, um einen Milchsäureester oder ein Milchsäureamid auszubilden,
und die Abtrennung des Milchssäureesters
oder des Milchsäureamids
von dem Ionenaustauscher.
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Die
WO 98/15517, veröffentlicht
am 16. April 1998, beschreibt ein Verfahren zur Wiedergewinnung
von Milchsäure
und Produkten hiervon aus einer wässrigen Lösung, die Milchsäure und
ein Lactat enthält.
Das Verfahren beinhaltet die Extraktion von zumindest 70 % der Milchsäure aus
der wässrigen
Lösung,
indem die Lösung
in Kontakt mit einem basischen Extraktionsmittel gebracht wird,
um ein milchsäurehaltiges
Extrakt und eine wässrige
Lactatlösung
auszubilden, die Abtrennung des Milchsäure beinhaltenden Extraktes
und der wässrigen
Lactatlösung,
und die Abtrennung des Milchsäure
enthaltenden Extraktes mit Hilfe an sich bekannter Verfahren. Gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform
kann die wässrige
Lactatlösung
angesäuert
werden, beispielsweise mit Schwefelsäure um Milchsäure und
Kalziumsulfat (Abfallprodukt) zu bilden, und die Milchsäure daraufhin
aus der wässrigen
Lösung
entfernt werden, beispielsweise mittels Extraktion. Der Extraktionsschritt
gemäß der WO
98/15517 wird ebenso unter CO2-Druck durchgeführt. Gemäß Beispiel
8 beträgt dieser
Druck 30 Atmosphären
(30 bar). Das Verfahren gemäß der WO
98/15517 hat daher die Nachteile des Kalziumcarbonates (gebildet
während
der Extraktion welche unter Kohlendioxiddruck durchgeführt worden
ist) und Kalziumsulfat welche als Abfallprodukte gebildet werden,
hohe Kosten und vergleichsweise geringe Ausbeute und einen relativ
geringen Durchsatz.
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Das
amerikanische Patent 5,766,439, erteilt am 16. Juni 1998, beschreibt
ein Verfahren zur Herstellung einer organischen Säure, wie
beispielsweise Milchsäure
und die Fermentation einer wässrigen
Mischung von organischen mono-, di- und tribasischen Säuren mit
3 bis 8 Kohlenstoffatomen. Die Mischung wird mit einer Erdalkalimetallbase
mit solch einer Menge vermischt, dass der pH-Wert der Mischung ausreichend
hoch ist, um ein Salz der Säure
und des Erdalkalimetalls zu bilden. Das Salz der Säure und
des Erdalkalimetalls wird daraufhin mit Ammoniumionen zur Reaktion
gebracht, um ein Ammoniumsalz der Säure zu bilden. Das Ammoniumsalz
wird daraufhin in die freie Säure
mit Hilfe einer so genannten Salt-Splitting Elektrodialyse überführt.
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Die
WO 96/01247, veröffentlicht
am 18. Januar 1996, beschreibt ein Verfahren zur Gewinnung von Carbonsäuren aus
einer aminbasierten, wasserunvermischbaren Lösung aus einem Extrakt, welches
ein extraktionsverbesserndes Agens enthält. Eine unreine wässrige Lösung der
Carbonsäure
wird mit der Lösung des
Extraktionsmittels in Kontakt gebracht, woraufhin das extraktionsverbessernde
Agens aus dem erhaltenen Carbonsäure
enthaltenden Extrakt extrahiert wird, mit Hilfe einer wässrigen
Lösung
eines Salzes der Carbonsäure
um eine Wasserphase auszubilden, die das extraktionsverbessernde
Agens und ein Carbonsäure
enthaltendes Extrakt (organische Phase) enthält. Aus der Wasserphase, welche
das extraktionsverbessernde Agens enthält, wird das extraktionsverbessernde
Agens mit Hilfe der Destillation entfernt. Die Carbonsäure wird
aus dem Säure
enthaltenden Extrakt mit Hilfe von Rückextraktion mit Wasser entfernt.
Milchsäure
ist in der WO 96/01247 nicht erwähnt.
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Die
WO 98/55442 beschreibt ein Verfahren in dem eine Lösung von
Milchsäure
in Wasser, wie sie durch Fermentation oder andere Quellen erhalten
wird, zumindest drei Arbeitsschritten unterworfen wird. Der erste
Arbeitsschritt umfasst das Entfernen solcher ionenbildender Stoffe
aus der wässrigen
Milchsäurelösung, welche
die Oligomerisierung der Milchsäure
katalysieren können.
Die Lösung
enthält
weniger als 80 %, vorzugsweise weniger als 50 % und besonders bevorzugt
weniger als 30 % Milchsäure.
Bevorzugt wird ein Anionenaustauscher verwendet um die Kationen-bildenden
Substanzen, und daraufhin ein Kationenaustauscher verwendet um die
Anionen-bildenden Substanzen zu entfernen. Der zweite Arbeitsschritt
umfasst das Aufkonzentrieren der Lösung bis zu einer Konzentration
von 50 bis 90 %, bevorzugt von 70 bis 90 %, durch Verdampfung bei
reduziertem Druck. Der Druck liegt bei 50 bis 500 mbar und vorzugsweise
bei 50 bis 250 mbar und die Temperatur wird so niedrig wie möglich gehalten.
Bevorzugt wird die Verdampfung mit Hilfe eines Flussfilmverdampfers
durchgeführt.
Der dritte Arbeitsschritt umfasst die Destillation bei einem Druck
von 0,001 bis 100 mbar, bevorzugt von 0,1 bis 20 mbar und besonders
bevorzugt von 1 bis 10 mbar, die Temperatur der Wand der Verdampfungsapparatur
beträgt
80 bis 160°C
und bevorzugt 110 bis 160°C.
Die Destillation wird bevorzugt mit Hilfe eines mechanisch gerührten Dünnfilmverdampfers
oder eines Kurzwegverdampfers durchgeführt und liefert reine Milchsäure. Wahlweise
kann ein Nachkonzentrierungsschritt zwischen dem zweiten und dem
dritten Arbeitsschritt durchgeführt
werden. Dieser Nachkonzentrierungsschritt wird ebenfalls mit Hilfe
eines mechanisch gerührten
Dünnfilmverdampfers
oder Kurzwegverdampfers bei einem Druck von 10 bis 500 mbar, bevorzugt
bei 50 bis 250 mbar und einer Temperatur von 50 bis 150°C, bevorzugt
bei 80 bis 120°C durchgeführt. Es
wird beansprucht, dass im Rahmen der besagten Nachkonzentration
die Konzentration der Lösung
die von der ersten Konzentrationsstufe (Stufe 2) erhalten wird auf
100 % Milchsäureanteil
erhöht
werden kann. Ein Nachteil dieses Verfahrens ist das im Rahmen des
ersten Konzentrationsschrittes (Arbeitsschritt 2) eine schlechte
Trennung zwischen der konzentrierten Milchsäure enthaltenden Lösung und
der im Wesentlichen Wasser enthaltenden Fraktion erreicht wird,
so dass die im Wesentlichen Wasser enthaltende Fraktion eine beträchtliche
Menge an Milchsäure
und Verunreinigungen wie beispielsweise Oligomere der Milchsäure enthält, was
schädlich
für die
Effektivität
dieses Verfahrens ist. Darüber
hinaus muss die gesagte Wasser enthaltende Fraktion gereinigt werden,
bevor sie verworfen oder in das Verfahren zurückgeführt werden kann.
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Weitere
Verfahren zur Herstellung und Reinigung von organischen Säuren wie
beispielsweise Milchsäure
oder Zitronensäure
mit Hilfe der Fermentation sind beispielhaft in der WO 95/32301,
WO 93/06226 (Milchsäure),
WO 93/00440 (Milchsäure),
US 3,944,606 (Zitronensäure),
US 4,275,234 (Zitronensäure, Milchsäure, Oxalsäure und
Phosphorsäure),
US 5,132,456 (Milchsäure, Fumarsäure, Bernsteinsäure, Maleinsäure, Adipinsäure, Itaconsäure, Benzoesäure, und
Salicylsäure),
US 5,510,526 (Milchsäure),
US 5,766,439 (Milchsäure), EP-A
159 585 (Milchsäure),
EP-A 432 610 (Zitronensäure),
und EP-A 613 878 (Zitronensäure)
beschrieben. Es ist wichtig zu bemerken, dass die Reinigung von
Zitronensäure
wesentlich geringere Probleme als die Reinigung von Milchsäure mit
sich bringt, da die Fermentation ein Anstieg an Zitronensäure liefern kann,
der bei einer wesentlich höheren
Konzentration liegt (ungefähr
40 Gew.-%). Bei der Fermentation zur Herstellung von Milchsäure kann
eine Konzentration von ungefähr
30 Gew.-% größtenteils
von Kalziumlactat (entsprechend ungefähr 21 Gew.-% Milchsäure) erreicht
werden.
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Die
WO 95/32301 beschreibt ein Verfahren zur kontinuierlichen Herstellung
einer organischen Säure oder
deren Salz, in dessen Verlauf die Fermentation in einem Bioreaktor
eine wässrige
Säurelösung produziert,
die über
einen Anionenaustauscher geführt
wird. Die Säure
wird von der Säule
freigesetzt, indem die Säule
mit Alkalimetallhydroxiden behandelt wird.
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Die
WO 93/06226 beschreibt eine Fermentation zur Herstellung von Milchsäure, in
der ein Fermentationsprodukt enthalten wird, das größtenteils
undissozierte Milchsäure
enthält.
Die Milchsäure
wird aus dem Fermentationsprodukt zurückgewonnen, indem dieses in
Kontakt mit einem festen Polymer, welches Pyridingruppen enthält, gebracht
wird, die Säure
wird an dem Polymer absorbiert.
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Die
WO 93/00440 beschreibt ein Verfahren zur Herstellung von Milchsäureestern
und Milchsäure
aus einem Fermentationsprodukt, welches die gleichzeitige Reaktion
einer starken Säure,
eines Alkohols und eines konzentrierten Fermentationsproduktes,
welches größtenteils
Lactat enthält,
umfasst, sowie die Entfernung der azeotropen Mischung aus Wasser
und Alkohol. Die Ester werden mit Hilfe der Filtration und Destillation
gereinigt.
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Die
US 5,132,456 beschreibt
ein Verfahren zur Gewinnung einer Carbonsäure, wie beispielsweise Milchsäure, aus
einer wässrigen
Zusammensetzung, die einen pH-Wert aufweist, der nahe dem pK
a-Wert der Säure liegt, welches die Reinigung
der Säure
mit Hilfe eines Anionenaustauschers umfasst.
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Die
US 5,510,526 beschreibt
ein Verfahren zur Herstellung von Milchsäure aus einer Lactat enthaltenden
Zuführung
mit Hilfe der Extraktion, bei dem der Zuführung unter partiellem Kohlendioxiddruck
bei zumindest 50 psi(g) (ungefähr
3,5 bar) in Kontakt mit einem wasserunmischbaren Amin gebracht wird,
welches zumindest 18 Kohlenstoffatome enthält, so dass die Säure in der
organischen Aminphase aufgenommen wird. Die Säure wird wiederum mit Hilfe
der Rückextraktion
freigesetzt.
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Die
US 5,766,439 beschreibt
ein Verfahren zur Herstellung einer organischen Säuren wie
beispielsweise Milchsäure
mit Hilfe der Fermentation, bei welchem eine wässrige Lösung des Salzes der Säure gebildet wird.
Das Salz wird in ein Ammoniumsalz umgewandelt, aus welchem die Säure anschließend erhalten
wird.
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Die
EP-A 159 585 beschreibt ein Verfahren zur Herstellung von Milchsäure, in
dessen Verlauf – nach der
Fermentation und Ansäuerung – die Milchsäure direkt,
beispielsweise ohne einen Filtrationsschritt um Feststoffe zu entfernen,
einer Extraktion, vorzugsweise unter Verwendung von Alkohol in einer
speziellen Extraktionssäule,
unterworfen wird.
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Die
Verfahren zur Herstellung und Reinigung von Milchsäure, wie
sie im Stand der Technik beschrieben sind, sind unbefriedigend,
insbesondere weil die Milchsäure
in verhältnismäßig geringer
Ausbeute erhalten wird. Darüber
hinaus ist die Reinheit der erhaltenen Milchsäure ungenügend für gewisse Anwendungen, wie
beispielsweise Anwendungen in pharmazeutischen und kosmetischen
Zusammensetzungen, industriellen Anwendungen wie beispielsweise
bei Beschichtungszusammensetzungen für elektronische Bauteile (beispielsweise
für Chips)
und umweltfreundlicher Anwendungsformen (beispielsweise der Herstellung
von biologisch abbaubarer Polymilchsäure).
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Es
ist daher der Gegenstand der vorliegenden Erfindung, ein Verfahren
zur Verfügung
zu stellen, mit Hilfe dessen Milchsäure effektiv und sehr rein
hergestellt werden kann. Die Erfindung betrifft ein kontinuierliches
Verfahren zur Herstellung von Milchsäure, wobei das Verfahren die
folgenden Schritte umfasst:
- (a) Ansäuern einer
wässrigen
Zuführung
[1], die mittels Fermentation erhalten wurde und hauptsächlich Lactat
enthält,
mit einem Strom [2], der eine anorganische Säure enthält auf einen
pH-Wert von 1 bis 2,3, um einen wässrigen Strom [3]
zu schaffen, der hauptsächlich
aus Milchsäure
und einem Salz besteht,
- (b) Entfernen des Salzes aus dem wässrigen Strom [3],
der hauptsächlich
Milchsäure
und Salz enthält,
mittels Filtration (oder durch Dekantieren), um einen ersten wässrigen
Strom [4] auszubilden, der hauptsächlich Milchsäure enthält,
- (c) Führen
des ersten wässrigen
Stroms [4], der hauptsächlich
Milchsäure
enthält über eine
Säule,
die Aktivkohle enthält,
um einen zweiten wässrigen
Strom [5] auszubilden, der hauptsächlich Milchsäure enthält,
- (d) Unterwerfen des zweiten wässrigen Stroms [5],
der hauptsächlich
Milchsäure
enthält
einem ersten Extraktionsschritt, wobei der zweite wässrige Strom
[5], der hauptsächlich
Milchsäure
enthält,
mit einem im Wesentlichen wasserunlöslichen Strom [6]
in Kontakt gebracht wird, der ein Extraktionsmittel enthält, um eine
organische Phase [7] auszubilden, die hauptsächlich Milchsäure und
Extraktionsmittel enthält
und einer ersten Wasserphase [8], die hauptsächlich Verunreinigungen
enthält,
- (e) Unterwerfen der organischen Phase [7], die hauptsächlich Milchsäure und
Extraktionsmittel enthält,
einem zweiten Extraktionsschritt, bei dem die organische Phase [7],
die hauptsächlich
Milchsäure
und Extraktionsmittel enthält,
mit einem wässrigen
Strom [9] in Kontakt gebracht wird, um eine Wasserphase
[10] auszubilden, die hauptsächlich Milchsäure enthält, wobei
eine organische Phase [11], die hauptsächlich Extraktionsmittel enthält, zu Schritt
(d) zurückgeführt wird,
und
- (f) Aufkonzentrieren der Wasserphase [10], die hauptsächlich Milchsäure enthält, mittels
Verdampfung des Wassers, um eine konzentrierte Milchsäurelösung in
Wasser [12] auszubilden.
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Wie
bereits ausgeführt,
bezieht sich der Ausdruck eine Zuführung, die hauptsächlich Lactat
enthält, auf
eine Zuführung
die 250 g Lactatioinen pro Liter oder weniger enthält, basierend
auf der Gesamtmenge der Zuführung,
zumindest 90 Gew.-% der Lactationen liegen als freie Lactationen
vor und die restliche Menge an Lactationen liegen in Form der undissozierten
Säure vor.
Es wird jedoch dem Fachmann klar sein, dass ebenfalls weitere Milchsäure und/oder
Lactat enthaltende wässrige
Lösungen
mit Hilfe des erfindungsgemäßen Verfahrens
gereinigt werden können.
Auch wird es möglich
sein, eine Lösung,
die im Wesentlichen Milchsäure enthält, unter
Ausführung
lediglich der Schritte (c)–(f)
zu reinigen.
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In 1 ist
das erfindungsgemäße Verfahren
dargestellt. 2 und 3 zeigen
bevorzugte Ausführungsformen
des erfindungsgemäßen Verfahrens.
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Gemäß 1 wird
eine wässrige
Zuführung
[1], die hauptsächlich
Lactat enthält,
mit einem Strom [2], der eine anorganische Säure enthält, angesäuert, um
einen Strom [3] zu bilden, der hauptsächlich Milchsäure und
Salz enthält.
Daraufhin wird das Salz entfernt, um einen ersten wässrigen
Strom [4] zu bilden, der hauptsächlich Milchsäure und
Salz enthält.
Dieser wässrige
Strom [4] wird gereinigt, indem man ihn über eine Säule, die Äktivkohle
enthält,
leitet, um den zweiten Strom [5], der hauptsächlich Milchsäure enthält, zu bilden. Strom
[5] wird einem ersten Extraktionsschritt unterworfen, Strom
[6], enthält
das Extraktionsmittel. Somit wird die Milchsäure aus der Wasserphase in
die organische Phase (Strom [7]) extrahiert, wobei die
Wasserphase, die hauptsächlich
Verunreinigungen und eine geringe Menge an Milchsäure (Strom
[8]) enthält.
Strom [7] wird einer zweiten Extraktion unterworfen, um
eine Wasserphase, die hauptsächlich
Milchsäure
enthält
(Strom [10]) und eine organische Phase, die hauptsächlich das
Extraktionsmittel enthält
(Strom [11]) auszubilden. Schließlich wird Strom [10]
mittels Verdampfung des Wassers aufkonzentriert, um eine konzentrierte
Milchsäurelösung in
Wasser [12] im Rahmen des Verfahrens auszubilden.
-
Gemäß 2,
wird der Strom [7] einem Waschschritt unter Verwendung
von Wasser unterworfen, im Rahmen dessen die übrig gebliebenen wasserlöslichen
Verunreinigungen aus der Milchsäure
enthaltenden organischen Phase entfernt werden, was nachfolgend
detaillierter beschrieben wird. In diesem Waschschritt ist es unvermeidlich,
dass ein geringer Anteil an Milchsäure aus der organischen Phase
(Strom [7]) gleichzeitig ausgewaschen wird, so dass der
Strom [13] vorzugsweise in das Verfahren zurückgeführt wird,
bevorzugt stromaufwärts
von Schritt (c) oder stromaufwärts
von Schritt (d), besonders bevorzugt stromaufwärts von (c). Darüber hinaus
wird die hauptsächlich
Extraktionsmittel enthaltende organische Phase, die nach der zweiten Extraktion
gebildet wurde (Strom [11]) vorzugsweise mit einer wässrigen
Lösung
einer anorganischen Base eines Alkalimetalls, bevorzugt Natriumhydroxid,
gewaschen um jegliche noch vorhandene Säure und andere Verunreinigungen
aus dem Strom [11] zu entfernen. Der hierdurch gereinigte
Strom [11] kann für
die erste Extraktion wieder verwendet werden, beispielsweise als
eine Zuführung
für [6].
Im Rahmen der Reinigung von Strom [11], wird ein wässriger
Strom [14] gebildet, welcher als Abfallstrom verworfen
wird. Darüber
hinaus wird die konzentrierte Milchsäurelösung [12] bevorzugt
im Vakuum destilliert, um im Wesentlichen reine Milchsäure (Strom
[15]) und einen Rest, der nach möglichen weiteren Verarbeitungsschritten
wie beispielsweise einem Depolymerisationsschritt, dem Verfahren
zurückgeführt werden
kann, bevorzugt stromaufwärts
von Schritt (c). Bevorzugt wird jedoch Strom [12] vor der
Vakuumdestillation weiter gereinigt, vorzugsweise indem man ihn schrittweise über eine
Säule,
die Aktivkohle enthält
und über
einen Ionenaustauscher aufgibt. Im Besonderen wird Strom [12] über eine
Säule,
die Aktivkohle enthält,
geführt
und daraufhin über
einen Ionenaustauscher und wird schließlich der Vakuumdestillation
unterworfen. Erfindungsge mäß ist es
bevorzugt, insbesondere für Strom
[12] über
(a) eine Säule,
die Aktivkohle enthält
und (b) über
einen Ionenaustauscher gegeben zu werden, wonach die Milchsäure enthaltende
Lösung
weiterhin konzentriert wird unter Verwendung eines oder mehrerer
Fallfilmverdampfer, geschmierter Filmverdampfer und/oder Dünnfilmverdampfer
in Kombination oder nicht in Kombination mit einer oder mehrerer
Destillationskolonnen, um daraufhin im Vakuum destilliert zu werden,
um hochreine Milchsäure
zu bilden. Gemäß dieser
Ausführungsform
wird Strom [12] nicht mehr als 50 Gew.-% Milchsäure, bezogen
auf die Gesamtmenge des Stromes [12] enthalten, da es sich
als schwierig herausstellte, den Ionenaustauscher bei höheren Milchsäurenkonzentrationen
zu betreiben. Daraufhin wird die Milchsäure enthaltende Lösung, die
den Ionenaustauscher verlassen hat, weiterhin aufkonzentriert, insbesondere
unter Verwendung eines oder mehrerer Fallfilmverdampfer, geschmierten
Filmverdampfer und/oder Dünnfilmverdampfer,
in Kombination oder nicht in Kombination mit einer oder mehrerer
Destillationskolonnen, bevor diese im Vakuum destilliert wird. All
diese spezifischen zusätzlichen
Reinigungsschritte und deren Vorteile werden nachfolgend detaillierter
diskutiert werden.
-
3 zeigt
eine weitere bevorzugte Ausführungsform,
in der Strom [5] einem Verdampfungsschritt unterworfen
ist. Dieser Verdampfungsschritt wird bei einem Druck von Atmosphärendruck
bis zu einem Druck von 0,1 bar, insbesondere von 0,8 bis 0,2 bar
und einer Temperatur von 25°C
bis 140°C,
bevorzugt von 40°C bis
100°C und
besonders bevorzugt von 50°C
bis 90°C
durchgeführt.
Dieser Verdampfungsschritt liefert den Ursprung des konzentrierten
Stromes [17], der in einem Bereich von 30 bis 50 Gew.-%
Milchsäure
enthält,
bezogen auf die Gesamtmenge des Stromes [17]. Strom [17]
wird daraufhin zu einer ersten Extraktionsstufe geleitet, ein Strom
[8] wird ausgebildet, welcher zumindest 99,5 Gew.-% Wasser
enthält
und der ohne weitere Reinigung oder Behandlung verworfen werden
kann. Anstatt Strom [5] kann auch Strom [4] diesem
Verdampfungsschritt unterworfen werden.
-
Die
Vorteile der vorliegenden Erfindung liegen darin, dass die Milchsäure mit
einer hohen Reinheit und einer hohen Ausbeute pro Gewichtseinheit
der verwendeten Zuführung
pro Zeiteinheit erhalten werden kann. Es stellte sich darüber hinaus
heraus, dass das erfindungsgemäße kontinuierliche
Verfahren es ermöglicht,
die Milchsäure
mit einer Effizienz, die zumindest das Doppelte oder sogar das Vierfache
der Effizienz unter Verwendung einer wässrigen Zuführung, die durch Fermentation
bei einem pH-Wert von 4,8 oder weniger durchgeführt worden ist, entspricht,
wie in der WO 99/19290 beschrieben, herzustellen. Weiterhin ermöglicht es
das erfindungsgemäße kontinuierliche
Verfahren Milchsäure
zu erhalten, mit einer Farbe (nach dem Erhitzen für zwei Stunden
unter Rückfluss)
mit nicht mehr als 50 APHA, bevorzugt nicht mehr als 25 APHA und
besonders bevorzugt mit nicht mehr als 10 APHA (diese Werte beziehen
sich auf Milchsäure,
die 92 Gew.-% reine Milchsäure
enthält),
zu erhalten. Das erfindungsgemäße Verfahren
kann ebenso mit geringeren Kosten durchgeführt werden, als die aus dem
Stand der Technik bekannten Verfahren, insbesondere da die Kosten
der Entsorgung des Salzes, welches im Schritt (a) gebildet wird
und die Besorgungskosten der anorganischen Säure, die in Schritt (a) verwendet
wird beträchtlich
geringer sind als die Investitionskosten für Extraktionsausrüstung, die
unter erhöhten
Drücken
verwendet werden kann, beispielsweise Extraktionsausrüstung, die
notwendig ist um das Verfahren gemäß der
US 5,510,526 durchzuführen. Sogar
ein weiterer Vorteil der vorliegenden Erfindung ist, dass der erste
Extraktionsschritt (d) unter Atmosphärendruck durchgeführt werden
kann. Ein weiterer Vorteil der Durchführung bei Atmosphärendruck
im Falle der Extraktion ist eine kurze Antwortzeit (das System erreicht
schnell das Gleichgewicht), was bedeutet, dass das Verfahren leicht überwacht
und leicht kontrolliert werden kann und daher weniger störanfällig ist.
Darüber
hinaus ist die Anpassung der Verfahren an einen großindustriellen
Prozess leichter. Letztendlich ist die Extraktion leichter durchzuführen als
die entsprechenden Extraktionen, die aus dem Stand der Technik bekannt
sind, da lediglich Flüssig-Flüssig-Systeme
involviert sind.
-
Bevorzugt
wird die Fermentation bei einem pH-Wert von 5,2 bis 7,0 durchgeführt, der
pH-Wert wird durch
Zugabe anorganischer Basen auf einen pH-Wert im Bereich von 5,2
bis 7,0 aufrechterhalten. Ebenso wird Stromaufwärts von Verfahrensschritt (a)
die hauptsächlich
Lactat enthaltende wässrige
Mischung vorzugsweise filtriert, um die Biomasse zu entfernen, mit
anderen Worten wird stromaufwärts
von Schritt (a) die hauptsächlich
Lactat enthaltende wässrige
Zuführung
[1] filtriert. Es wird dem Fachmann offensichtlich sein, dass
die Biomasse ebenfalls auf andere Art und Weise, beispielsweise
durch Dekantierung abgetrennt werden kann.
-
Das
Salz, welches in Schritt (a) gebildet wird, ist aus einem Anion
der anorganischen Säure
und einem Kation der anorganischen Base zusammengesetzt, wie es
in dem folgenden Beispiel des Ansäurungsschrittes gezeigt ist:
-
-
Der
wässrige
Strom [8], der während
der ersten Extraktionsstufe gebildet wird (vor der Extraktion),
enthält
bevorzugt zumindest 90 Gew.-% Wasser, bezogen auf die Gesamtmischung
und besonders bevorzugt zumindest 95 Gew.-% Wasser. Darüber hinaus
enthält
Strom [8] bevorzugt nicht mehr als 5 Gew.-% Milchsäure. Für eine wirksame
Extraktion wird Strom [8] aus diesem Grunde in den Prozess
stromaufwärts
von Schritt (c) oder stromaufwärts
von Schritt (d), besonders bevorzugt stromaufwärts von Schritt (c) zurückgeführt. In
beiden Fällen
wird es häufig
nötig sein,
einen Abzweig einzuführen,
bevor der Strom [8] in den Prozess wieder eingeführt wird,
um eine Ansammlung von Verunreinigungen zu verhindern. Vielmehr
wird die erste Wasserphase [8], die hauptsächlich Verunreinigungen
enthält,
mit Hilfe der Verdampfung von Wasser konzentriert, bevor der Strom
weiteren Verarbeitungsschritten, entweder als Abfallstrom oder Rückführungsstrom,
unterworfen wird.
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Gemäß einer
weiteren bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung kann auf die Aufkonzentrierung des Stroms [8]
auch verzichtet werden. In diesem Falle wird ein Konzentrierungsschritt
entweder stromaufwärts
von Schritt (c) oder stromaufwärts
von Schritt (d), durchgeführt,
und entweder Strom [4] oder Strom [5] aufkonzentriert,
um den Ursprung für
einen konzentrierten Milchsäure
enthaltenden Strom, der zwischen 30 bis 50 Gew.-% Milchsäure bezogen
auf die Gesamtmenge des Stromes enthält, zu bilden. Dieser konzentrierte Milchsäure enthaltende
wässrige
Strom wird daraufhin einem ersten Extraktionsschritt unterworfen,
und bildet den Ausgangspunkt für
den Strom [8], der hauptsächlich Wasser beinhaltet (zumindest
99,5 Gew.-% Wasser), so dass dieser Strom direkt verworfen werden
kann, das heisst ohne weitere Reinigung.
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Vorzugsweise
wird die organische Phase [7], die größtenteils Milchsäure und
Extraktionsmittel enthält, stromaufwärts von
Schritt (e) einem Waschschritt mit Wasser unterworfen, um eine zweite
Wasserphase [30] die hauptsächlich Verunreinigungen enthält, auszubilden.
Da Strom [13] noch immer Milchsäure enthält, wird dieser vorzugsweise
gemäß der Erfindung
in das Verfahren zurückgeführt, bevorzugt
stromaufwärts
von Schritt (c) oder stromaufwärts
von Schritt (d) und besonders bevorzugt stromaufwärts von
Schritt (c).
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Die
organische Phase [11], die hauptsächlich Extraktionsmittel enthält, wird
möglicherweise
zum Teil jedoch bevorzugt ganz dem ersten Extraktionsschritt zurückgeführt. Somit
wird in zweckdienlicher Weise das Extraktionsmittel während des
Verfahrens wieder in Umlauf gebracht. Es ist bevorzugt, diesen Strom
[11] einem Waschschritt unter Verwendung einer wässrigen
Lösung
einer anorganischen Base, bevorzugt einer wässrigen Lösung eines Alkalimetallhydroxides
wie beispielsweise Natriumhydroxid zu unterwerfen, um eine Wasserphase
[14] auszubilden. Dieser Strom [14] wird als Abfallstrom
verworfen.
-
Schritt
(a) des erfindungsgemäßen Verfahrens
wird bevorzugt bei Atmosphärendruck
bei einer Temperatur von 20 bis 100°C, mehr bevorzugt bei einer
Temperatur von 40 bis 90°C
und besonders bevorzugt bei einer Temperatur von 50 bis 80°C durchgeführt. Die
anorganische Säure,
die in Schritt (a) verwendet wird, umfasst vorzugsweise ein Anion,
welches ein im Wesentlichen wasserunlösliches Salz mit dem Kation
der anorganischen Base, die während
der Fermentation verwendet wird, ausbildet. Das bedeutet, dass Mn+Xn in der oben
genannten Reaktionsgleichung ein Salz ist, welches schlecht oder
im Wesentlichen unlöslich
in Wasser ist.
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Die
anorganische Base, die bei der Fermentation verwendet wird ist bevorzugt
ein Erdalkalimetallcarbonat, ein Erdalkalimetallhydrogencarbonat,
ein Erdalkalimetallhydroxid oder ein Erdalkalimetalloxid. Das Erdalkalimetall,
bildet das im Wesentlichen wasserunlösliche Salz mit dem Anion der
Säure,
die in Schritt (a) verwendet wird und bevorzugt Kalzium oder Magnesium
ist. Insbesondere ist die anorganische Base Kalziumcarbonat oder
Kalziumhydroxid.
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Erfindungsgemäß ist die
anorganische Säure,
die in Schritt (a) verwendet wird, bevorzugt Schwefelsäure und
die Base, die bei der Fermentation verwendet wird bevorzugt eine
Kalziumbase. In diesem Falle wird Kalziumsulfat während des
Ansäuerns
gebildet.
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Schritt
(b) des erfindungsgemäßen Verfahrens
wird bevorzugt bei Atmosphärendruck
und Umgebungstemperatur durchgeführt.
Wahlweise wird das Salz nach Schritt (b) getrocknet, insbesondere
wenn Schritt (a) nicht bei erhöhtem
Druck durchgeführt
worden ist. Das Salz kann durch Filtration oder Dekantierung oder
vergleichbare Techniken aus dem wässrigen Strom [3],
der hauptsächlich
Milchsäure
und Salz enthält, entfernt
werden.
-
Falls
es gewünscht
ist, trockenere Kristalle in Schritt (b) herzustellen, wird Schritt
(a) bevorzugt bei Drücken
von 5 bis 10 bar, besonders bevorzugt bei Drücken von 6 bis 8 bar und einer
Temperatur von 100°C, bevorzugt
einer Temperatur von 100°C
und 120°C
durchgeführt.
Falls das Salz Kalziumsulfat ist, so hat dies den Vorteil, dass
die trockeneren Kalziumsulfatkristalle direkt für verschiedene andere Zwecke
verwendet werden können,
beispielsweise bei der Herstellung von Gipskartonplatten und Porzellan.
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Schritt
(c) des erfindungsgemäßen Verfahrens
wird bevorzugt bei Atmosphärendruck
und einer Temperatur von 50 bis 70°C, insbesondere bei einer Temperatur
von 55 bis 65°C
durchgeführt.
0,1 bis 5 g Aktivkohle pro Liter Milchsäure werden bevorzugt in der
Aktivkohle beinhaltenden Säule
verwendet.
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Schritt
(d) des erfindungsgemäßen Verfahrens
wird bevorzugt bei Atmosphärendruck
und einer Temperatur von 0 bis 60°C,
insbesondere bei einer Temperatur von 10 bis 50°C durchgeführt. Falls das Extraktionsmittel
keinen Alkohol und/oder Ketone enthält, wird Schritt (d) jedoch
bevorzugt bei Atmosphärendruck
und einer Temperatur von 60 bis 100°C durchgeführt. Das Volumenverhältnis des
zweiten wässrigen
Stromes [5], der hauptsächlich
Milchsäure
(oder von [17]) und dem im Wesentlichen Wasser unlöslichen
Strom [6], der das Extraktionsmittel enthält, liegt
bevorzugt zwischen 20 : 1 und 1 : 20, besonders bevorzugt zwischen
3 : 1 und 1 : 7 und ganz besonders bevorzugt zwischen 2 : 1 und
1 : 5.
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Das
Extraktionsmittel, das in Schritt (d) des erfindungsgemäßen Verfahrens
verwendet wird, umfasst bevorzugt (1) ein Amin und (2)
einen Kohlenwasserstoff. Bevorzugt enthält das Extraktionsmittel (3)
einen Alkohol und/oder ein Keton. Wie bereits erwähnt, variieren
die Bedingungen unter denen Schritt (d) des erfindungsgemäßen Verfahrens
durchgeführt
wird. Falls das Extraktionsmittel keinen Alkohol und/oder kein Keton enthält, wird
Schritt (d) bevorzugt unter Atmosphärendruck und einer Temperatur
von 60 bis 100°C
durchgeführt.
In dem anderen Falle wird Schritt (d) bevorzugt bei Atmosphärendruck
und einer Temperatur von 0 bis 60°C,
besonders bevorzugt bei einer Temperatur von 10 bis 50°C durchgeführt. Das
Amin ist bevorzugt ein tertiäres
Amin mit zumindest 18 Kohlenstoffatomen und enthält bevorzugt 24 bis 42 Kohlenstoffatome.
Falls das Extraktionmittel wie bevorzugt einen Alkohol enthält, so ist
der Alkohol ein C8-C12-Alkohol,
der Alkohol ist optional ein linearer oder verzweigter und bevorzugt
ein verzweigter Alkohol. Der Kohlenwasserstoff ist bevorzugt eine
Petroleumfraktion, die aus gesättigten
Alkanen besteht, und vorzugsweise einen Flammpunkt bei zumindest
40°C, mehr
bevorzugt bei zumindest 70°C
und besonders bevorzugt einen Flammpunkt bei mindestens 90°C hat. Ein
höherer
Flammpunkt hat den Vorteil, dass die Sicherheitsvorkehrungen, die
an der Anlage, die in Schritt (e) verwendet wird, nicht so streng
sind. Der Siedebereich des Kohlenwasserstoffes liegt bevorzugt bei
150 bis 275°C,
insbesondere bei 170 bis 260°C.
Insbesondere handelt es sich bei dem Kohlenwasserstoff um Isopar
KTM oder Isopar MTM.
Das Extraktionsmittel beinhaltet bevorzugt 40 bis 75 Gew.-% von
(1), 5 bis 60 Gew.-% von (2) und 0 bis 25 Gew.-% von (3) und insbesondere
von 45 bis 60 Gew.-% von (1), 40 bis 55 Gew.-% (2) und 0 bis 10
Gew.-% (3).
-
Das
Volumenverhältnis
der organischen Phase [7], die hauptsächlich Milchsäure und
Extraktionsmittel enthält,
und dem wässrigen
Strom [9] – Schritt
(e) – liegt
bevorzugt zwischen 20 : 1 und 1 : 20, besonders bevorzugt zwischen
3 : 1 und 1 : 7 und ganz besonders bevorzugt zwischen 2 : 1 und
1 : 5, und insbesondere zwischen 1 : 2 und 1 : 4.
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Schritt
(e) des erfindungsgemäßen Verfahrens
wird bevorzugt bei einem Druck von 1 bis 10 bar, besonders bevorzugt
bei einem Druck von 2 bis 9 bar, und einer Temperatur von 100°C bis 180°C, besonders bevorzugt
einer Temperatur von 120 bis 160°C
ausgeführt.
-
Schritt
(f) des erfindungsgemäßen Verfahrens
wird bevorzugt in einem oder mehreren Fallfilmverdampfern und/oder
Dünnfilmverdampfern
und/oder geschmierten Filmverdampfern durchgeführt, Schritt (f) wird bevorzugt
bei Atmosphärendruck
bis zu einem Druck von 0,1 bar, bevorzugt von 0,8 bis 0,2 bar und
einer Temperatur von 25°C
bis 140°C,
mehr bevorzugt bei 40 bis 100°C
und besonders bevorzugt bei 60 bis 85°C durchgeführt. In dem Verfahren wird
Strom [10] bevorzugt einem Druck von 0,5 bis 1 bar unterworfen,
insbesondere von 0,7 bis 0,9 bar und einer Temperatur von 50 bis
100°C, bevorzugt
von 70 bis 90°C.
-
Gemäß der Erfindung
ist es bevorzugt, wenn die konzentrierte Milchsäurelösung in Wasser [12]
im Vakuum destilliert wird, um Milchsäure [15], einen Destillationsrest
[16], ein Strom [12] der zumindest 95 Gew.-% und
bevorzugt von 99 bis 99,9 Gew.-% Milchsäure enthält und einen Strom [15],
der zumindest 99,5 Gew.-% Milchsäure
enthält,
herzustellen. Im Sinne der Erfindung ist der Begriff Vakuum als
ein Druck im Bereich von 0,1 bis 20 mbar, bevorzugt von 2 bis 10
mbar, zu verstehen. Die Temperatur während der Vakuumdestillation liegt
bevorzugt zwischen 100 und 200°C,
insbesondere zwischen 110 und 140°C.
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Gemäß einer
weiteren bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung wird die konzentrierte Milchsäurelösung [12] bevorzugt einem ersten
und zweiten Destillationsschritt unterworfen. Der erste Destillationsschritt
wird bevorzugt bei einer Temperatur von 80 bis 150°C, bevorzugt
bei einer Temperatur von 100 bis 140°C, und einem Druck von 50 bis
250 mbar, bevorzugt einen Druck von 60 bis 150 mbar, durchgeführt. Der erste
Destillationsschritt wird bevorzugt derart ausgeführt, dass
die Lösung
in eine Dampfphase mit Hilfe eines Filmverdampfers überführt wird
und der Dampf in eine erste Destillationskolonne geleitet wird.
In diesem Prozess findet unter Rückfluss
die Trennung in zwei Fraktionen statt, die obere Fraktion enthält Wasser
und höchstens
1 Gew.-% Milchsäure,
bevorzugt höchstens 0,1
Gew.-% Milchsäure
und die Bodenfraktion beinhaltet von 95 bis 100 Gew.-% Milchsäure, bevorzugt
von 99 bis 100 Gew.-% Milchsäure.
Die Filmverdampfung wird bevorzugt mit Hilfe von geschmierten Filmverdampfern,
Dünnfilmverdampfern
und/oder Fallfilmverdampfern durchgeführt, die Destillationskolonne
oder Kolonnen haben eine Anzahl von theoretischen Böden von
1 bis 10. Das Produkt, das nach dem ersten Destillationsschritt
erhalten wird, enthält
zumindest 95 Gew.-% Milchsäure,
bezogen auf das Gesamtgewicht des Produktes.
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Daraufhin
wird das Produkt, welches in dem ersten Destillationsschritt erhalten
wurde, in eine zweite Destillationsstufe, einer Vakuumdestillation
unterworfen, welche bevorzugt bei einem Druck von 0,1 bis 20 mbar,
besonders bevorzugt von 2 bis 10 mbar und einer Temperatur von 100
bis 200°C,
besonders bevorzugt einer Temperatur von 110 bis 140°C, durchgeführt wird.
In der zweiten Destillationsstufe wird das Produkt der ersten Destillationsstufe
in eine Dampfphase überführt, vorzugsweise
mit Hilfe von Filmverdampfern und der Dampf wird daraufhin über eine
zweite Destillationskolonne geleitet. Hier findet wiederum die Auftrennung
in zwei Fraktionen unter Rückfluss
statt, die obere Fraktion enthält
zumindest 99,5 Gew.-% von Milchsäure
und der Destillationsrest enthält
Zucker, welche unterschiedlich von Milchsäure sind. In einem zweiten
Destillationsschritt, findet die Filmverdampfung bevorzugt unter
Verwendung von geschmierten Filmverdampfern, Dünnfilmverdampfern und/oder
Fallfilmverdampfern statt, die Destillationskolonne oder Kolonnen
haben bevorzugt eine Anzahl theoretischer Böden von 1 bis 10.
-
Gemäß der Erfindung
ist es besonders bevorzugt, wenn das Produkt der ersten Destillationsstufe
einem weiteren Aufarbeitungsschritt (einem so genannten Preflash)
unterworfen wird, indem der Druck vorzugsweise gleich dem der zweiten
Destillation ist. Der Druck kann jedoch alternativ auch um 100 %
höher sein,
beispielsweise höchstens
40 mbar betragen. Diese bevorzugte Ausführungsform weist den Vorteil
auf, dass eine weitere kleine Menge an Wasser entfernt ist, bevor
das Produkt dem zweiten Destillationsschritt unterworfen wird. Im
Allgemeinen enthält
die abgetrennte Wasserphase zwischen 10 und 20 Gew.-% Milchsäure.
-
Falls
ein Strom [12], der nicht mehr als 50 Gew.-% Milchsäure enthält, bezogen
auf die Gesamtmenge des Stromes [12], durch die Säule, die
Aktivkohle enthält
und anschließend über den
Ionentauscher geführt worden
ist, wird der Strom [12] unter Verwendung von einem oder
mehreren geschmierten Filmverdampfern, Dünnfilmverdampfern und/oder
Fallfilmverdampfern wahlweise in Verbindung mit einer oder mehreren
Destillationskolonnen, die eine Anzahl theoretischer Böden von
1 bis 10 aufweisen, aufkonzentriert, be vor dieser Strom [12]
dem Aufarbeitungsschritt unterworfen wird. Im Laufe dieser Aufkonzentrierung,
wird ein Strom erhalten, der zumindest 98 Gew.-% Milchsäure, bezogen
auf die Gesamtmenge des Stromes, enthält. Diese Aufkonzentrierung
wird bei einem Druck von 0,5 bis 0,8 bar und einer Temperatur von
65 bis 150°C
durchgeführt.
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Der
Destillationsrückstand
[16] wird dem Verfahren zugeführt, vorzugsweise entweder
stromaufwärts von
Schritt (c) oder stromaufwärts
von Schritt (d), oder dem ersten Destillationsschritt, bevorzugt
stromauf von Schritt (c). Falls der Destillationsrückstand
[16] dem Verfahren stromaufwärts von Schritt (c) oder stromaufwärts von
Schritt (d) wieder zugeführt
wird, wird ein Auslass benötigt.
-
Der
Destillationsrückstand
[16] wird vorzugsweise einem Depolymerisierungsschritt
unterworfen, bevor er dem Verfahren wieder zugeführt wird, insbesondere da der
Rückstand
Oligomere von Milchsäure
enthält.
-
Die
Depolymerisierung wird bevorzugt mit einer Mischung von 30 bis 70
Gew.-%, bevorzugt von 40 bis 60 Gew.-% eines wässrigen Stromes, der bevorzugt
von 80 bis 100 Gew.-%
Wasser und von 70 bis 30 Gew.-%, insbesondere von 60 bis 40 Gew.-%
des Rückstandes
der zweiten Destillationsstufe der für 1 bis 10 Stunden unter Atmosphärendruck
bei einer Temperatur von 60 bis 100°C erhitzt worden ist umfasst,
durchgeführt.
Dieser wässrige
Strom stammt bevorzugt von der ersten Destillation oder dem Preflash.
-
Die
Erfindung betrifft ebenfalls eine konzentrierte Milchsäurelösung in
Wasser [12], die gemäß dem erfindungsgemäßen kontinuierlichen
Verfahren erhältlich
ist. Die Erfindung betrifft weiterhin Milchsäure, die gemäß dem erfindungsgemäßen kontinuierlichen
Verfahren erhältlich
ist, insbesondere Milchsäure
die eine Farbe (nach dem Erhitzen für 2 Stunden unter Rückfluss)
von bevorzugt nicht mehr als 25 APHA-Einheiten, besonders bevorzugt
von nicht mehr als 10 APHA-Einheiten aufweist. Falls das kontinuierliche
Verfahren ebenso eine erste und zweite Destillationsstufe der konzentrierten
Milchsäurelösung [12]
umfasst, in denen die Lösung über eine
Säule,
die Aktivkohle enthält
und anschließend über einen
Ionentauscher geleitet worden ist, betrifft die Erfindung weiterhin
Milchsäure,
die nicht mehr als 60 APHA-Einheiten, bevorzugt nicht mehr als 40 APHA-Einheiten
und besonders bevorzugt nicht mehr als 5 APHA-Einheiten (nach dem
Erhitzen für
2 Stunden unter Rückfluss),
aufweist.
-
Beispiele
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1. Herstellung der unreinen
Milchsäurelösung
-
Eine
Menge von 7 Litern einer wässrigen
Zuführung,
die mittels Fermentation, die bei einem pH-Wert von 6,4 durchgeführt worden
war, und 13 Gew.-% Kalziumlactat enthält, wurde über einen Zeitraum von ca.
45 Minuten mit Schwefelsäure
auf einen pH-Wert von 2,0 bei einer Temperatur von etwa 72 bis 75°C angesäuert. Daraufhin
wurde die erhaltene Mischung über
einen Büchner-Filter
(S&S 595 Filter)
filtriert, zum Zwecke der Abtrennung des Kalziumsulfates. Das Kalziumsulfat
hatte die Eigenschaften, wie sie in Tabelle 1 dargestellt sind.
-
-
2. Behandlung mit Aktivkohle
-
Die
Aktivkohle wurde in entionisiertem Wasser gewaschen. Zwei 75 ml
Säulen
wurden verwendet, die die Aktivkohle enthielten. Die Temperatur
in den Säulen
wurde bei 60°C
konstant gehalten. Eine Menge von 4 Litern der verunreinigten Milchsäurelösung wurden
daraufhin über
die Säulen
mit einer Rate von 5 Bett-Volumina pro Stunde geleitet, die ers ten
5 Bett-Volumina des Produktes wurden zurückgehalten, der Rest wurde in
den Extraktionsversuchen verwendet.
-
3. Extraktion
-
- • Herstellung
des Extraktionsmittels: Zwei Extraktionsmittel wurden in dem Versuch
verwendet: (a) ein Extraktionsmittel, welches 48 : 30 : 22 (ausgedrückt in Gew.-%,
bezogen auf die Gesamtmenge des Extraktionsmittels) von Alamin 336TM, 1-Octanol
und Isopar KTM, enthielt und (b) ein Extraktionsmittel,
welches 48 : 7 : 45 (ausgedrückt
in Gew.-%, bezogen auf die Gesamtmenge des Extraktionsmittels) von
Alamin 336TM, 1-Octanol und Isopar KTM enthielt. Alamin 336TM wurde
zuvor mit einer Lösung
von 4 Gew.-% Natriumhydroxid in Wasser in einem Volumenverhältnis von
1 : 1 gewaschen und daraufhin mit destilliertem Wasser gewaschen,
bis der pH-Wert der Wasserphase weniger als 9,0 betrug. Daraufhin
wurde das Alamin 336TM mit den anderen Komponenten
gemischt.
- • Erster
Extraktionsschritt: Diese Versuche wurden fünfmal mit beiden Extraktionsmitteln
(a) und (b) durchgeführt.
Das Verhältnis
der organischen Phase zu der wässrigen
Phase betrug 1 : 1, die zwei Phasen wurden für 120 Sekunden mit einer Rührgeschwindigkeit
von 300 bis 450 U/min gemischt. Die Mischung wurde in einer Mischapparatur
durchgeführt,
die mit einem stationären
Doppelblattrührer
des Typs Cole-Palmer P-06367-10 ausgestattet war. Ein 600 ml Gefäß (Durchmesser
8 cm) wurde mit 150 ml Extraktionsmittel befüllt. Daraufhin wurden 150 ml
der nicht-gereinigten Milchsäurelösung, wie
sie in Schritt 2 erhalten wurde, hinzugefügt und die Mischung für 120 Sekunden
gerührt.
Daraufhin ließ man
die Mischung bei Umgebungstemperatur sich in zwei Phasen auftrennen,
die benötigte
Zeit wurde gemessen.
- • Zweiter
Extraktionsschritt: Diese Versuche wurden in einem Autoklaven bei
120°C durchgeführt, 350
ml entionisiertes Wasser und 500 ml der Mischung aus Milchsäure und
Extraktionsmittel, wie in dem vorherigen Schritt enthalten, wurden
in den Autoklaven gegeben. Die Mischung wurde bei 50 U/min und 120°C gerührt, eine
Zeit von 1 Stunde wurde benötigt,
um die Temperatur von Umgebungstemperatur auf 120°C zu erhöhen. Nachdem
die Temperatur bei 120°C
lag, wurde die Rührgeschwindigkeit
von 50 auf 300 U/min erhöht.
Nach 10 Minuten wurde das Rühren
beendet und ein Auftrennen der Phasen für 10 Minuten gestartet. Daraufhin
wurden Proben der beiden Phasen genommen und der Inhalt des Autoklaven
auf Umgebungstemperatur gekühlt.
- • Analyse:
Alle diese Proben wurden auf ihren Gehalt an Milchsäure, anderen
organischen Säuren,
Gesamtstickstoff, Aminosäuren,
Octyllactat, Kationen, Anionen, Sulphat, Phosphat, Furane, Polyfurane,
Farbe (vor dem Erhitzen), Farbe (nach dem Erhitzen), Restzuckern
und Polysacchariden hin untersucht. Die Ergebnisse sind in der folgenden
Tabelle gezeigt. Die Ströme
sind wie folgt: (A) Strom [1], (B) Strom [4],
(C) Strom [5], (D) Strom [10], (E) Strom [8],
(F) Strom [7] und (G) Strom [11]. Die Versuche
mit (D1)–(G1)
wurden unter Verwendung eines Extraktionsmittels, welches Alamin
336TM, 1-Octanol und Isopar KTM mit
einem Gewichtsverhältnis
von 48 : 30 : 22 enthielt, durchgeführt, während die Versuche mit (D2)–(G2) unter
Verwendung eines Extraktionsmittels, welches Alamin 336TM,
1-Octanol und Isopar KTM mit einem Gewichtsverhältnis von
48 : 7 : 45 enthielt, durchgeführt
wurden.
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