DE4428552C1 - Armlehnenstuhl - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft einen Armlehnenstuhl mit einer auf einem Gestell an­ geordneten Sitzplatte und einer Rückenlehne sowie höhenverstellbaren Armlehnen, die beidseitig der Sitzplatte jeweils einen insgesamt im wesentli­ chen L-förmigen Bügel umfassen, die mit einem Ende an der Rückenlehne und mit dem anderen Ende im vorderen seitlichen Bereich der Sitzplatte in waa­ gerechten, quergerichteten Schwenkachsen schwenkbar befestigt sind.

Ein Stuhl dieser Art ist aus der DE 36 32 131 A1 bekannt. Es handelt sich um einen verstellbaren Stuhl, insbesondere für Arbeitsplätze im Bürobereich. Der Stuhl besitzt eine Stuhlmechanik, die es gestattet, die Sitzplatte und die Rückenlehne zwischen einer vorgerückten, konzentrierten Arbeitsstellung und einer zurückgelehnten Entspannungsstellung hin und her zu verstellen. Seitliche Armlehnen können dieser Verstellbewegung folgen, da sie in waage­ rechten, quergerichteten Schwenkachsen mit einem nach vorne gerichteten Ausleger der Säule des Stuhles einerseits und der Rückenlehne andererseits verbunden sind. Während diese Verstellung der Armlehnen eine Anpassung der Armlehnenstellung zu der jeweiligen Stellung des Stuhles gestattet, be­ steht nicht die Möglichkeit, die Armlehnen unabhängig und gezielt, etwa zur Berücksichtigung der Größe einer sitzenden Person, zu verstellen.

Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, einen Armlehnenstuhl der gattungsgemäßen Art zu schaffen, der eine einfache Verstellung der Armleh­ nen ohne Werkzeug und ohne Verlassen der sitzenden Position gestattet.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß bei einem Armlehnenstuhl der obigen Art dadurch gelöst, daß die Enden der die Armlehnen bildenden Bügel in den Schwenkachsen an Zwischenhebeln gelagert sind, die ihrerseits in waage­ rechten, quergerichteten Schwenkachsen schwenkbar an der Rückenlehne einerseits und an der Sitzplatte andererseits gelagert sind.

Durch Auswahl der Länge und der Ausgangs-Winkelstellung der Zwischenhe­ bel kann die Verstellbewegung der Armlehnen in weiten Bereichen vorgege­ ben werden. Insbesondere kann die Größe der nach vorwärts und rückwärts gerichteten Komponenten und diejenige der Vertikalkomponente weitge­ hend bestimmt werden. Eine mit der Vertikalverstellung zwangsläufig ein­ hergehende Verschiebung der Armlehne in Vorwärts-Rückwärts-Richtung kann aus ergonomischen und Komfort-Gründen durchaus erwünscht sein.

Im folgenden werden bevorzugte Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand der beigefügten Zeichnungen näher erläutert.

Fig. 1 ist eine schematische Seitenteilansicht einer Ausfüh­ rungsform eines erfindungsgemäßen Armlehnenstuhls;

Fig. 2 ist ein Schnitt entlang der Linie II-II in Fig. 1;

Fig. 3 ist eine Detaildarstellung zur Rasteinrichtung.

Eine erfindungsgemäßer Stuhl umfaßt eine senkrechte Säule 10 auf einem nicht gezeigten Drehgestell, auf der eine Sitzplatte 12 mit zugehörigem, nicht im einzelnen dargestellten Unterbau befestigt ist. Vom oberen Ende der Säule 10 bzw. dem Unterbau 14 der Sitzplatte verläuft nach rückwärts und sodann nach aufwärts bogenförmig eine Rückenlehnenstütze 16, die am obe­ ren Ende eine Rückenlehne 18 trägt. In den meisten Fällen sind Sitzplatten 12 und Rückenlehnen 18 dieser Art in ihrer Neigung in vorgegebenem Ver­ hältnis verstellbar. Einzelheiten derartiger Verstellmechanismen sind seit langem bekannt und sollen hier nicht erläutert werden.

Auf beiden Seiten der Sitzplatte 12 befindet sich eine bügelförmige Armlehne 20, deren Form in grober Annäherung auch als L-förmig bezeichnet werden kann. In der Seitenansicht gemäß Fig. 1 ist selbstverständlich nur eine der Armlehnen 20 zu erkennen. Die folgende Beschreibung soll sich auch nur auf diese eine Armlehne beziehen. Die andere Armlehne ist selbstverständlich in gleicher Weise ausgebildet und angeordnet.

Die Armlehne 20 ist am rückwärtigen Ende ihres waagerechten Abschnitts 22 über eine erste, waagerechte, quer zum Stuhl gerichtete Schwenkachse 24 mit einem Zwischenhebel 26 verbunden, dessen anderes Ende wiederum über eine zweite, waagerechte, quergerichtete Schwenkachse 28 mit dem unteren Bereich der Rückenlehne 18 schwenkbar in Verbindung steht. Bei der Schwenkung des Zwischenhebels 26 um die an der Rückenlehne 18 befestig­ te Schwenkachse 28 führt das Zentrum der anderen Schwenkachse 24 eine kreisförmige Bewegung um die Schwenkachse 28 aus, durch die die Achse 24 und damit das rückwärtige Ende der Armlehne 20 vorwärts und rück­ wärts bzw. senkrecht verschoben werden kann.

Der vordere, nach unten gerichtete Abschnitt 30 der Armlehne 20 ist an sei­ nem Ende mit einer dritten, waagerechten, quergerichteten Schwenkachse 32 verbunden, die sich an einem weiteren Zwischenhebel 34 befindet. Am anderen Ende des Zwischenhebels 34 ist eine vierte, waagerechte, querge­ richtete Schwenkachse 36 ausgebildet, die den Zwischenhebel 34 mit dem Unterbau 14 der Sitzplatte 12 verbindet. Durch Drehung des Zwischenhebels 34 um die Schwenkachse 36 wird erreicht, daß die andere Schwenkachse 32 eine kreisförmige Bewegung um die Achse 36 ausführt, durch die der vordere Abschnitt 30 der Armlehne 20 entsprechend vertikal und vorwärts und rück­ wärts mitgenommen wird.

Beide Zwischenhebel 26, 34 zusammen gestatten somit eine Höhenverstel­ lung der Armlehne 20.

Vorzugsweise ist eine der Schwenkachsen, im dargestellten Beispiel die Schwenkachse 36, als eine nicht dargestellte, beide Seiten des Stuhls verbin­ dende Stange ausgebildet, an der die beiden entsprechenden Zwischenhebel 34 starr befestigt sind. Mit dieser Stange ist weiterhin starr eine segmentför­ mige Platte 38 In einer Position unterhalb der Sitzplatte 12 verbunden, die auf einem konzentrisch zu der Schwenkachse 36 liegenden Kreis eine Anzahl von Bohrungen 40 aufweist. Diese Bohrungen 40 dienen zum Verrasten der die Schwenkachse 36 bildenden Stange in verschiedenen Winkelstellungen.

Zum Lösen der Verrastung ist im dargestellten Beispiel der auf der in Sitz­ richtung rechten Seite liegende Zwischenhebel 34 gemäß Fig. 2 als ein nach unten offenes U-Profil ausgebildet. Im unteren Hohlraum dieses U-Profils liegt eine durch eine Druckfeder 42 abgestützte, eine Drucktaste 44 bildende waagerechte Platte, die in einer parallel zur Längsrichtung des Profils verlau­ fenden Achse 46 schwenkbar im Hohlraum des Profils des Zwischenhebels 34 gelagert ist. An der Drucktaste 44 ist im Bereich der Achse 46 ein nach unten gerichteter Finger 48 befestigt, der beim Drücken der Taste, also beim Anheben der rechts in Fig. 2 liegenden Seite der Taste entgegen der Wirkung der Feder 42, nach rechts in Fig. 2 bewegt wird. Dadurch wird durch ein mit dem Finger 48 verbundenes, nach links in Fig. 2 gerichtetes Drahtseil 50 ein Zug ausgeübt. Das Drahtseil 50 ist in nicht gezeigter Weise mit einem Verrie­ gelungsstift verbunden, der unter der Wirkung einer ebenfalls nicht darge­ stellten Feder in die Bohrungen 40 der Platte 38 eintreten kann. Die Druck­ taste 44 dient also dazu, die Verriegelung der Winkelstellung vorübergehend aufzuheben. Dadurch wird eine Verstellung der Armlehne ermöglicht, bis die gewünschte Endstellung erreicht ist.

Claims (3)

1. Armlehnenstuhl mit einer auf einem Gestell angeordneten Sitzplatte und einer Rückenlehne sowie höhenverstellbaren Armlehnen, die beidseitig der Sitzplatte jeweils einen insgesamt im wesentlichen L-förmigen Bügel um­ fassen, die mit einem Ende an der Rückenlehne und mit dem anderen Ende im vorderen seitlichen Bereich der Sitzplatte in waagerechten, quergerichteten Schwenkachsen schwenkbar befestigt sind, dadurch gekennzeichnet, daß die Enden der die Armlehnen (20) bildenden Bügel in den Schwenkachsen (24; 32) an Zwischenhebeln (26; 34) gelagert sind, die ihrerseits in waagerechten, quergerichteten Schwenkachsen (28; 36) schwenkbar an der Rückenlehne (18) einerseits und an der Sitzplatte (12) andererseits gelagert sind.

2. Armlehnenstuhl nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Schwenkbewegung wenigstens einer der Schwenkachsen (24; 28; 32; 36) in mehreren Winkelstellungen verrastbar ist.

3. Armlehnenstuhl nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß wenig­ stens eine der Schwenkachsen (24; 28; 32; 36) durch eine quergerichtete, auf beiden Seiten des Stuhles starr mit den Zwischenhebeln (26; 34) verbundene, drehbare Stange gebildet ist.