DE4428155C2 - Verfahren zur Herstellung eines Gassensors - Google Patents
Verfahren zur Herstellung eines GassensorsInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung
eines Gassensors, der zur Bestimmung der Gaskonzen
tration von reduzierenden Gasen in einem Gasgemisch
verwendbar ist.
Aus der EP 0 464 244 A1 ist ein Sensor zur Erfassung
reduzierender Gase bekannt. Auf einem Substrat (Trä
gerkörper), welches aus Berylliumoxid BeO besteht,
wird ein für die reduzierenden Gase sensitives Material
aus Galliumoxid Ga₂O₃ aufgebracht. Ein derartiger Sen
sor hat den Nachteil, daß die Sensitivität und Leitfähig
keit relativ gering sind.
Die Aufgabe der Erfindung ist es, Verfahren zur Her
stellung eines Gassensors anzugeben, bei dem eine hohe
Leitfähigkeit und Sensitivität gewährleistet ist.
Die Aufgabe wird durch Verfahren gemäß den Pa
tentansprüchen 1 oder 2 gelöst.
Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den
Unteransprüchen.
Anhand der Figuren soll die Erfindung näher erläu
tert werden.
Fig. 1a zeigt die Draufsicht (eine Positivmaske) und
1b, c die Seitenansicht eines nach dem erfindungsgemä
ßen Verfahren hergestellten Gassensors.
Fig. 2a bis d zeigt Sekundär-Ionen-Massen-Spektro
skopie (SIMS)-Messungen an unterschiedlich getem
perten Ga₂O₃-Sensoren auf einem BeO-Substrat.
Fig. 3 zeigt den Widerstandsverlauf eines Ga₂O₃-Sen
sors bei verschiedenen Betriebstemperaturen und bei
verschiedenen Tempertemperaturen
Fig. 4 zeigt den Widerstandsverlauf eines bei 800°C
getemperten Sensors auf Änderungen des zu messen
den Gaspartialdruckes.
Fig. 5 zeigt den Sensitivitätsverlauf eines nach dem
erfindungsgemäßen Verfahren hergestellten Sensors
gegenüber Kohlenmonoxid im Vergleich zu konventio
nell getemperten Sensoren.
Der nach dem erfindungsgemäßen Verfahren herge
stellte Sensor weist den in Fig. 1a, b dargestellten Auf
bau auf. Auf einem Substrat S, welches beispielsweise
aus BeO besteht, und auf dessen Oberseite sich eine
interdigitale Elektrodenstruktur E befindet, ist die gas
sensitive Schicht A aus Ga₂O₃ aufgetragen. In Fig. 1a ist
zusätzlich ein die Sensorstruktur umgebender Tempe
raturfühler T gezeigt. Der Sensoraufbau ist bezüglich
der Achse Sym symmetrisch. Alle in der Fig. 1a angege
benen Maßzahlen sind Millimeterangaben.
Bei dem in Fig. 1c dargestellten Aufbau wird auf das
Substrat S zuerst eine Diffusionssperrschicht D aufge
bracht. Die Diffusionssperrschicht D enthält eine Silizi
umverbindung wie Siliziumoxid, Siliziumnitrid oder Sili
ziumoxinitrid. Auf diese wird in einem nächsten Schritt
die interdigitale Elektrodenstruktur E angeordnet
Schließlich wird, wie bei dem in Fig. 1b gezeigten Auf
bau, die gassensitive Schicht A aufgetragen.
Erfolgt der Aufbau der gassensitiven Schicht A durch
reaktives Sputtern, so ist das Sputtergas vorzugsweise
ein Gasgemisch aus Ar mit 10 bis 25% Sauerstoff. Wäh
rend des Abscheidevorgangs wird das Substrat S auf ca.
500°C aufgeheizt.
Weitere Möglichkeiten zum Aufbringen der gassensi
tiven Schicht sind die Molekularstrahlepitaxie, das ther
mische Aufdampfen oder ein Siebdruckverfahren.
Bei dem Herstellungsverfahren, zu dem der in Fig. 1b
gezeigte Aufbau korrespondiert, erfolgt nach dem Auf
bringen der gassensitiven Schicht das Tempern bei ca.
7500-850°C, vorzugsweise bei 800°C. Dieser Temper
vorgang wird ca. 5-20 h, vorzugsweise 10 h Stunden
lang durchgeführt. Die exakte Temperatur und Temper
dauer wird durch den gewünschten Einsatzzweck des
Gassensors festgelegt. Liegt die Betriebstemperatur des
Gassensors bei 750°C, sollte der Tempervorgang bei ca.
800°C durchgeführt werden. Allgemein sollte die Tem
pertemperatur ca. 50°C oder mehr über der gewünsch
ten Betriebstemperatur des Gassensors liegen.
Durch die Temperung bei ca. 750°-850°C, ebenso
wie durch die Diffusionssperre D, wird erreicht, daß die
Ga₂O₃-Schicht des Sensors akzeptorfrei ist Akzeptor
frei heißt hier, der Halbleiter weist keine Störstellen auf,
die Elektronen einfangen können. Störstellen im Halb
leiter würden die Leitfähigkeit beeinträchtigen.
Ein gemäß Fig. 1c aufgebauter Gassensor kann unter
Beibehaltung seiner guten Eigenschaften, wie höhe Leit
fähigkeit und Sensitivität, auch bei Betriebstemperatu
ren bis zu 1200°C gefahren werden.
Bei den in der Fig. 2a bis d dargestellten Tiefenprofi
len kommt die Bedeutung der Tempertemperatur deut
lich zum Ausdruck. Auf den gezeigten Diagrammen ist
auf der Abszisse die Zeit und auf der Ordinate die Zähl
rate abgetragen. Bei dem in Fig. 2a gezeigten Dia
gramm wurde der Aufbau des Sensors ungetempert un
tersucht. Es ist zu erkennen, daß die Konzentration des
Substrats, weiches hier Beryllimoxid ist, verschwindend
gering gegenüber der der gassensitiven Schicht aus Gal
liumoxid ist. Bei dem in Fig. 2b dargestellten Diagramm
liegt die Tempertemperatur bei 800°C. Die Temperdau
er wurde mit 10 Stunden festgelegt. Die gemessene
Konzentration an Substrat ist im Vergleich zu der Kon
zentration der gassensitiven Schicht nach wie vor relativ
gering. Ein deutlicher Anstieg der Substratkonzentra
tion ergibt sich bei einer Tempertemperatur von 1000°
bei gleichbleibender Temperdauer. Dies ist im Dia
gramm in Fig. 2c dargestellt. Eine weitere Verschlechte
rung des Verhältnisses von gassensitiver Schicht und
Substrat ist in dem in Fig. 2d dargestellten Diagramm
erkennbar. Dort wurde die Tempertemperatur zu 1200°
und die Temperdauer weiterhin zu 10 Stunden festge
legt. Die in den Fig. 2c und 2d dargestellten Substrat
konzentrationen und die entsprechenden Tempertem
peraturen zwischen 1000 und 1200°C entsprechen dem
Stand der Technik.
Ein Ergebnis der verminderten Tempertemperatur ist
die Herabsetzung des Sensorwiderstandes. Dargestellt
ist dies in Fig. 3. Ein bei 800°C und für 10 Stunden ge
temperter Sensor weist den mit Abstand geringsten Wi
derstand auf. Der Sensorwiderstand hängt wie gezeigt
von dessen Betriebstemperatur ab. Je höher diese ist,
desto kleiner wird der Sensorwiderstand.
In Fig. 4 ist der Widerstandsverlauf eines bei 800°C
getemperten Gassensors in Abhängigkeit der Zeit auf
getragen. Eine Änderung der zu detektierenden Gasart,
hier CO, führt zu dem in Fig. 4 gezeigten Widerstands
verlauf. Je höher die Gaskonzentration desto niedriger
wird der Sensorwiderstand.
Ein weiterer Vorteil des bei 800°C getemperten Gas
sensors liegt in der beschleunigten Ansprechzeit, d. h.
die Reaktionszeit der Widerstandsänderung bei geän
derter Gaskonzentration verringert sich deutlich.
Die Sensitivität σGAS/σO, wobei σRO die Leitfähigkeit
des Sensors unter Abwesenheit des zu detektierenden
Gases ist, ist in Fig. 5 in Abhängigkeit von der zu mes
senden Gaskonzentration (hier CO) abgebildet. Gegen
über einem bei 1150°C getemperten Sensor liegt die
Leitfähigkeit des bei 800°C getemperten Sensors um ein
Vielfaches höher, ebenso dessen Sensitivität.
Ein nach dem oben genannten Verfahren hergestell
ter Sensor ist zur Gaskonzentrationsmessung von redu
zierenden Gasen, insbesondere von Wasserstoff, Me
than, CO oder Kohlenwasserstoffen geeignet.
Die Korngrößen der sensitiven Schicht wachsen mit
steigender Tempertemperatur. Bei 800°C findet man
auf der Oberfläche Kristallite mit Korngrößen von
10 nm bis 20 nm, bei bei 1000°C getemperten Sensoren
wächst die Korngröße auf ca. 50 nm. Die bei 1200°C
getemperte Schicht besteht aus Körnern, die bis zu
200 nm groß sind. Das gleiche Verhalten läßt sich durch
die Analyse von Querbrüchen beobachten. Die niedrig
getemperten Sensoren (800°C) zeigen wesentlich gerin
gere Korngrößen als die hoch (1200°C) getemperten,
bei den bei 1200°C getemperten Sensoren ist eine Zwil
lingsbildung zu erkennen, die Kristallite reichen durch
die gesamte sensitive Schicht, werden also bis zu 2 µm
hoch.
Bei den bisherigen Messungen ist eine Zunahme der
Stabilität und Reproduzierbarkeit bei niedrigeren Tem
pertemperaturen festgestellt worden.
Claims (11)
1. Verfahren zur Herstellung eines Gassensors,
bei dem auf ein Substrat (S) eine Ga₂O₃-Schicht als gassen
sitive Schicht (A) aufgebracht wird,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Ga₂O₃-Schicht bei einer Temperatur von 750°C-850°C
getempert wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß auf das Substrat (S) zusätzlich eine Diffusionssperr
schicht (D) aufgebracht wird, und daß auf die Diffusions
sperrschicht (D) eine Ga₂O₃-Schicht aufgebracht wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2
dadurch gekennzeichnet,
daß die Temperatur 800°C beträgt.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Temperdauer ungefähr 10 h beträgt.
5. Verfahren nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Diffusionssperrschicht (D) eine Siliziumverbindung
aufweist.
6. Verfahren nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Diffusionssperrschicht (D) Siliziumoxid, Silizium
nitrid oder Siliziumoxinitrid aufweist.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Ga₂O₃-Schicht (A) durch Sputtern aufgebracht wird.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Ga₂O₃-Schicht (A) durch Molekularstrahl-Epitaxie
aufgebracht wird.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Ga₂O₃-Schicht (A) durch thermisches Verdampfen
aufgebracht wird.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Ga₂O₃-Schicht (A) durch ein Siebdruckverfahren aufge
bracht wird.
11. Verwendung des nach dem Verfahren nach einem der An
sprüche 1 bis 10 hergestellten Gassensors zur Messung von
Wasserstoff, Methan, CO oder Kohlenwasserstoffen.
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- 1995-08-07 EP EP95927641A patent/EP0722564A1/de not_active Withdrawn
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