DE4427164A1 - Anlage zum Herstellen von Fertigbetonteilen - Google Patents
Anlage zum Herstellen von FertigbetonteilenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Anlage zum Herstellen von Fertigbetonteilen nach dem
Oberbegriff des Anspruchs 1. Verwendet wird eine derartige Anlage insbesondere
als sogenannte Feldfabrik, also zum Aufstellen an der Baustelle und zum Fertigen
der Betonteile unmittelbar vor dem Einbau in ein Bauwerk. Hierdurch wird der
teure Transport der Fertigbetonteile vermieden.
Eine ähnliche Anlage, bei der jedoch die Betonmischmaschine innerhalb des Rings
aus Fertigungstischen angebracht ist, ist in der DE-AS 13 01 751 beschrieben. Auf
grund der Anordnung der Betonmischmaschine direkt neben dem Turmdrehkran
müssen die Betonkübel im Inneren der Anlage transportiert werden, was durch den
Turmdrehkran erfolgt. Für den Abtransport der fertigen Betonteile ist ein zweiter
Turmdrehkran erforderlich, welcher auf Schienen zwischen den Fertigungstischen
und außerhalb des Rings angeordneten Lagern verfahrbar ist. Im Bereich der Ferti
gungstische überlappen sich die Ausleger der beiden Turmdrehkräne. Diese Anlage
weist daher den Nachteil auf, daß zwei Turmdrehkräne erforderlich sind. Außerdem
ist kein gemeinsames Dach vorgesehen, sondern nur verfahrbare Arbeitsdächer.
Eine weitere gattungsgemäße Anlage ist Gegenstand der DE 24 74 773 C2 der An
melderin. Bei dieser Anlage ist ein Dach vorgesehen, welches alle Fertigungstische
überspannt, drehbar ausgebildet ist und einen segmentartigen Ausschnitt aufweist.
Außerdem ist eine Betoniermaschine vorgesehen, welche portalkranartig ausgebildet
ist und unterhalb des Daches über dem Ring der Fertigungstische verfahrbar ist.
Der Ausleger des Turmdrehkrans überstreicht diese Anlage bis hin zur Betonmisch
maschine, welche außerhalb des Ringes der Fertigungstische angeordnet ist.
Obwohl diese Anlage gegenüber der erstgenannten Anlage eine Reihe von Vortei
len bietet, verbleiben auch einige Unzulänglichkeiten. Insbesondere bedarf es für
den Transport des Betons von der Betonmischmaschine zu den Fertigungstischen
des Einsatzes des Turmdrehkrans, da je nach zu bedienendem Fertigungstisch große
Distanzen zurückgelegt werden müssen. Dies führt zu Verzögerungen, da der Turm
drehkran auch zum Abtransport der Fertigbetonteile und zum Transport der Rohma
terialien, beispielsweise des Baustahls, verwendet wird. Außerdem bietet die im
Karussellbetrieb gefahrene Anlage zuwenig Platz für fertiggestellte, unter Wärme
einwirkung auszuhärtende Betonfertigteile.
Es besteht daher die Aufgabe, eine derartige Anlage so weiterzubilden, daß ein
schnellerer, im wesentlichen verzögerungsfreier Arbeitsablauf gewährleistet ist.
Gelöst wird diese Aufgabe mit den kennzeichnenden Merkmalen des Anspruchs 1.
Vorteilhafte Ausgestaltungen sind den Unteransprüchen entnehmbar.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird im folgenden unter Bezugnahme auf
die begleitenden Zeichnungen näher beschrieben, welche zeigen:
Fig. 1 eine schematische Draufsicht auf die Anlage;
Fig. 2 einen Schnitt durch die Anlage in Richtung des Pfeiles A in Fig. 1.
Aus den Figuren ist ersichtlich, daß die Gesamtanlage im wesentlichen rund ist.
Das Zentrum der Anlage bildet der Turmdrehkran 2, der einen Ausleger 3 aufweist
und auf vier betonierten Fundamenten 12 steht. An dem Turmdrehkran ist über
einen Befestigungsring 13 ein Zeltdach 9 befestigt, welches gespannt wird, indem
der Befestigungsring 13 möglichst weit nach oben gezogen wird. Zwischen dem Be
festigungsring 13 und dem Turmdrehkran 2 bzw. innerhalb des Turmdrehkrans 2
befindet sich ein Luftdurchlaß 14 zur Entlüftung des Zeltdaches 9. Das Zeltdach 9
geht entlang seines Umfangs 15 in gerade Seitenwände 16 über, welche die seitliche,
zylindermantelförmige Wandung des Innenbereichs der Anlage bilden. Unterhalb des
Zeltdaches 9 sind ringförmig eine Reihe von Fertigungs- bzw. Lagertischen 1 bzw. 1′
angeordnet. Diese Tische 1 bzw. 1′ sind auf einer entlang des Ringumfangs verlau
fenden Schienenanordnung 5 karussellartig verfahrbar. Der Verfahrmechanismus der
Tische 1 bzw. 1′ ist so gesteuert, daß die Tische schrittweise verfahren werden, also
nach jedem Verfahrschritt ein Tisch die Position seines Vorgängertisches einnimmt
und dann bis zum nächsten Verfahrschritt in dieser Position verbleibt.
Im Innenbereich des Rings aus Fertigungs- bzw. Lagertischen 1 bzw. 1′ befinden sich
Lagerplätze 17 für Baustahl, weiteres Bewehrungsmaterial und Schalungen sowie
eine Reinigungsmaschine 18. Außerdem können sich hier auch (nicht dargestellte)
Meisterbüros befinden.
In einem Teilbereich der ringförmigen Anordnung aus Lager- bzw. Fertigungsti
schen 1 bzw. 1′, der in Fig. 1 (in Uhrzeigerdarstellung) von 10 Uhr bis 5 Uhr
reicht, befindet sich eine aus zwei konzentrisch verlaufenden Schienen 7 bestehende
Schienenanordnung. Die innere Schiene 7 verläuft innerhalb der inneren Schiene
5 zum Verfahren der Tische, die äußere Schiene 7 verläuft außerhalb der äußeren
Schiene 5 zum Verfahren der Tische. Auf der Schienenanordnung 7 ist eine Trans
portvorrichtung 6 verfahrbar, welche die Fertigbetonteile bzw. mit Fertigbetonteilen
bestückte Paletten aufnehmen, heben und senken, entlang ihres Verfahrwegs verfah
ren und wieder absetzen kann. Diese Transportvorrichtung 6 dient dem Ergreifen
von Fertigbetonteilen bzw. Paletten und dem Aufsetzen dieser Paletten auf andere
Paletten zur Bildung einer Schichtung aus mehreren Paletten mit Fertigbetonteilen,
wie es in Fig. 2 dargestellt ist. Um die Paletten im Abstand zueinander zu halten,
kann der Lagertisch 1′ mit einem Regalgestell 8 ausgerüstet sein; alternativ hierzu
können die Paletten selbst geeignete Abstandshalter aufweisen.
Außerhalb des Rings aus Fertigungs- bzw. Lagertischen 1 bzw. 1′ befindet sich eine
stationär angeordnete Betonmischmaschine 4 zur Herstellung von Beton aus den
hierzu notwendigen Komponenten. Zwischen der Betonmischmaschine 4 und dem
nächstliegenden Fertigungstisch 1 (der sich in Fig. 2 unter einer kreissektorförmi
gen Öffnung 10 des Daches 9 befindet) ist eine Betontransportvorrichtung 11 ange
ordnet. Im dargestellten Beispiel besteht diese aus Containern zur Aufnahme des
Betons, welche über den an der Stelle 10 befindlichen Fertigungstisch 1 verfahrbar
sind und dort entleert werden können. Alternativ hierzu kann auch eine Rohrlei
tung von der Betonmischmaschine 4 zu diesem Fertigungstisch 1 führen. Außerhalb
der runden Wandung 16 befinden sich Lagerstätten 20 für gefertigte Wandelemente.
Diese werden - wie dargestellt - vorzugsweise vertikal gelagert, um einbaugerecht
abgenommen werden zu können. Um die Wandelemente in den Lagerstätten 20
senkrecht lagern zu können, ist die Außenwand 16 mit vertikalen Stützwänden 21
versehen. Noch weiter außerhalb befinden sich Zufahrtswege für Lastkraftwagen
19 zum Antransport der Rohmaterialien. Wiederum außerhalb dieser Zufahrtswege
und konzentrisch zur Gesamtanordnung befinden sich Lagerstätten 22 für Decken
bauteile. Diese werden vorzugsweise horizontal gelagert, um ebenfalls einbaugerecht
abgenommen werden zu können.
Die Fertigung von Betonteilen unter Verwendung der beschriebenen Anlage funk
tioniert wie folgt, wobei auf die einzelnen Fertigungsstationen mit in Fig. 1 ein
getragenen Kleinbuchstaben Bezug genommen wird und der Ablauf des Fertigungs
verfahrens an Hand des in Fig. 1 eingezeichneten Fertigungstisches 1′′ beschrieben
wird, der sich in Pfeilrichtung 23 fortbewegt.
In Station (a) befindet sich der Fertigungstisch 1′′ in der eingezeichneten Stellung.
Hier wird die darauf befindliche Palette von Hand gereinigt und geölt. Im nächsten
Schritt fährt der Fertigungstisch zu Station (b) weiter, wo das neue Element im
Maßstab 1 : 1 von einem CAD-Plotter 24 eingezeichnet wird. In der nächsten Sta
tion (c) werden die seitlichen Schalungen, Auslässe und elektrischen Anschlüsse von
Hand befestigt. In den darauffolgenden Stationen (d) und (e) werden Abstandshal
ter aufgesetzt und auf diese Abstandshalter Baustahlmatten gelegt. Beides geschieht
ebenfalls von Hand. Bei der darauffolgenden Station (f) werden von Hand Balken
bzw. Träger eingesetzt und in der nächsten Station (g) Elektroleitungen bzw. Leer
rohre.
In der anschließenden Station (h) wird der Beton eingefüllt. Dies erfolgt durch
Entleeren des in Fig. 2 eingezeichneten Containers, der auf einer Betontransport
vorrichtung 11 geführt ist und von der Betonmischmaschine 4 kommt, wo er gefüllt
wurde. Im dargestellten Ausführungsbeispiel ist die Betontransportvorrichtung 11
eine Schienenanordnung, auf welcher mehrere Container verfahrbar sind. Der mit
flüssigem Beton gefüllte Container wird in der Station (h) über dem die Schalung
aufnehmenden Fertigungstisch entladen und füllt diese Schalung aus. Unterstützt
wird die Verteilung des Betons durch Vibratoren und Rüttler. Bei der Fertigung
von Doppelwandungen wird in Station (h) ein zweites bereits fertiggestelltes Ele
ment vom Turmdrehkran 2 aufgelegt. Bei der darauffolgenden Station (i) wird bei
Doppelwandungen ein zweites Baustahlgitter aufgelegt, was von Hand erfolgt. In der
darauffolgenden Station (k) erfolgt die Endbearbeitung und die Qualitätskontrolle.
Damit ist das eigentliche Fertigungsverfahren beendet.
Im Nachgang zu dem Fertigungsverfahren müssen die Fertigbetonteile noch aus
gehärtet werden, was durch Hitzeeinwirkung mittels Dampfinjektion erfolgt. Diese
Hitzebehandlung erfolgt in den Stationen (m) über 6,5 Stunden bei einer Tempera
tur von 40 bis 50°C.
Bei Erreichen der Station (n) werden die Fertigbetonteile von den Paletten entfernt,
was mit Hilfe des Krans 2 erfolgt und außerhalb der Halle in den Lagerstationen
20 bzw. 22 gelagert. Bei Wandbauteilen erfolgt eine Drehung des Fertigbetonteils
um 90° durch eine unterhalb dieser Station angeordnete Hydraulikvorrichtung; die
Wand wird hierbei aufgerichtet. Um den gleichen Fertigungstisch wiederverwenden
zu können, werden in der Station (o) die Schalungen entfernt, gesäubert und in den
Lagerstellen 17 abgelegt. Sodann beginnt der Prozeß von neuem.
In einer bevorzugten Ausführungsform und zur Ermöglichung der langen Aushärte
zeiten werden die Paletten mit den Fertigbetonteilen in den Stationen (m) nicht
nur einfach gelagert und karussellförmig weitertransportiert, sondern von der Trans
portvorrichtung 6 ergriffen und aufeinander gestapelt. Wenn beispielsweise - wie
im dargestellten Beispiel - fünf Fertigbetonteile übereinander gestapelt werden,
verzögert sich der Durchgang durch die Stationen (m) auf ein Fünftel der Takt
zeit, was wiederum eine Verlängerung der Aushärtezeit um den Faktor 5 bedeutet.
Zum Übereinanderstapeln der Paletten mit den Fertigbetonteilen nimmt die Trans
portvorrichtung 6 jeweils eine Palette auf, stapelt diese über eine andere und so fort,
bis fünf Paletten übereinander angeordnet sind. Dies erfolgt durch Betätigung der
Transportvorrichtung 6 von Hand.
In einer bevorzugten Ausführungsform findet keine karussellmäßige Drehung der
gesamten Fertigungs- und Lagertische 1 bzw. 1′ statt, sondern das Taktfertigungs
verfahren läuft nur von den Stationen (o) bis (k) (im Uhrzeigersinn) ab. In diesem
Fall bleiben die Lagertische 1′ stationär und das Ausbringen der ausgehärteten Fer
tigbetonteile erfolgt nach vorbestimmter Zeit, indem mit der Transportvorrichtung
6 ein Stapel dieser Bauteile in den Entnahmebereich (n) gebracht wird oder indem
das Dach 9 so gedreht wird, daß die Dachöffnung 10 über dem zu entnehmenden
Palettenstoß liegt und mit Hilfe des Krans 2 dieser Stoß entnommen werden kann.
Claims (10)
1. Anlage zum Herstellen von Fertigbetonteilen mit ringförmig angeordneten Fer
tigungstischen (1), einem im Ringmittelpunkt angeordneten Turmdrehkran
(2), dessen Ausleger (3) die Fertigungstische (1) überstreicht und einer außer
halb des Rings angeordneten Betonmischmaschine (4), dadurch gekenn
zeichnet, daß die Fertigungstische (1) auf einer entlang mindestens eines Teils
des Ringumfangs verlaufenden Schienenanordnung (5) schrittweise verfahrbar
sind wobei bei jedem Verfahrschritt ein Fertigungsschritt stattfindet.
2. Anlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Verfahrweg der
Fertigungstische (1) geringer ist als die Hälfte des Ringumfangs und entlang des
verbleibenden Teils des Ringumfangs stationäre Lagertische (1′) zur Aufnahme
mehrerer übereinanderliegender Fertigbetonteile vorhanden sind.
3. Anlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Fertigungstische
(1) entlang des gesamten Ringumfangs karussellartig verfahrbar sind wobei in
einem Teilbereich des Verfahrwegs die eigentlichen Fertigungsschritte ablaufen
und in dem verbleibenden Teil des Ringumfangs die Fertigungstische (1) als
Lagertische (1′) zur Aufnahme mehrerer übereinanderliegender Fertigbeton
teile dienen.
4. Anlage nach einem der Ansprüche 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß sie
eine Transportvorrichtung (6) für den Transport und das Übereinanderlegen
der Fertigbetonteile aufweist, welche entlang des verbleibenden Teils des Ring
umfangs auf Schienen (7) verfahrbar ist.
5. Anlage nach einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die
Lagertische (1′) zur Aufnahme mehrerer übereinanderliegender Fertigbeton
teile ein Regalgestell (8) aufweisen, in welches die Fertigbetonteile im Abstand
zueinander einschiebbar sind.
6. Anlage nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeich
net, daß sie ein an dem Turmdrehkran (2) aufgehängtes, die Fertigungstische
(1) überspannendes, im wesentlichen rundes Dach (9) aufweist.
7. Anlage nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß das Dach (9) als
Zeltdach ausgebildet ist und in seiner Mitte einen den Turmdrehkran (2) um
gebenden Befestigungsring (13) aufweist, durch dessen Hochziehen an dem
Turmdrehkran (2) das Zeltdach errichtbar ist.
8. Anlage nach einem der Ansprüche 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet,
daß das Dach (9) mindestens eine etwa kreissektorförmige Öffnung (10) ober
halb des Rings aus Fertigungstischen (1, 1′) aufweist.
9. Anlage nach einem der Ansprüche 6 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß das
Dach (9) um den Turmdrehkran (2) drehbar ausgebildet ist.
10. Anlage nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeich
net, daß zwischen der Betonmischmaschine (4) und dem jeweils nächstliegen
den Fertigungstisch (1) eine Betontransportvorrichtung (11) angeordnet ist.
Priority Applications (1)
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---|---|---|---|
DE19944427164 DE4427164A1 (de) | 1994-08-01 | 1994-08-01 | Anlage zum Herstellen von Fertigbetonteilen |
Applications Claiming Priority (1)
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DE19944427164 DE4427164A1 (de) | 1994-08-01 | 1994-08-01 | Anlage zum Herstellen von Fertigbetonteilen |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
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DE4427164A1 true DE4427164A1 (de) | 1996-02-15 |
Family
ID=6524624
Family Applications (1)
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DE19944427164 Ceased DE4427164A1 (de) | 1994-08-01 | 1994-08-01 | Anlage zum Herstellen von Fertigbetonteilen |
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