DE4427083C2 - Spirituose aus Grünkern - Google Patents
Spirituose aus GrünkernInfo
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- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C12—BIOCHEMISTRY; BEER; SPIRITS; WINE; VINEGAR; MICROBIOLOGY; ENZYMOLOGY; MUTATION OR GENETIC ENGINEERING
- C12H—PASTEURISATION, STERILISATION, PRESERVATION, PURIFICATION, CLARIFICATION OR AGEING OF ALCOHOLIC BEVERAGES; METHODS FOR ALTERING THE ALCOHOL CONTENT OF FERMENTED SOLUTIONS OR ALCOHOLIC BEVERAGES
- C12H6/00—Methods for increasing the alcohol content of fermented solutions or alcoholic beverages
- C12H6/02—Methods for increasing the alcohol content of fermented solutions or alcoholic beverages by distillation
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Spirituose, die
durch einen Vergärungsprozeß aus Wasser, Getreide
und Hefe und anschließendem Brennen gewonnen ist.
Es ist seit langem bekannt, Spirituosen, insbeson
dere Schnaps, aus Getreide herzustellen (vgl. Dr.
H. Kreipe, "Getreide- und Kartoffelbrennerei", Ver
lag Eugen Ulmer, Stuttgart, 1981, Seite 197). Das
Getreide wird hierbei ggf. durch den Zusatz von
Wasser und mit Hilfe von Hefebakterien vergoren und
anschließend gebrannt. Bisher wurden Getreidearten
bevorzugt, die einen relativ hohen Stärkegehalt
aufweisen, weil sich dadurch beim Gärvorgang ein
hoher Alkoholgehalt erzielen läßt und die Ausbeute
nach dem Brennen hoch ist. Als nachteilig ist anzu
sehen, daß wegen des hohen Stärkegehaltes der Ge
halt an anderen, vornehmlich den Geschmack prägen
den Inhaltsstoffen relativ gering ist.
Demgegenüber hat sich die Erfindung zur Aufgabe ge
macht, eine Spirituose aus Getreide herzustellen,
die sich durch einen hohen Anteil von Geschmacks
stoffen auszeichnet.
Erfindungsgemäß wird die Aufgabe dadurch gelöst,
daß das Getreide Grünkern ist.
Die Stärke eines Getreidekorns ist vor allen Dingen
in seinem Inneren gespeichert, während sich die Ge
schmacksstoffe hauptsächlich in der Schale befin
den. Um eine Geschmacksintensivierung zu erzielen,
ist es daher wichtig, den Schalenanteil gegenüber
dem Stärkeanteil zu vergrößern. Der Grünkern er
füllt diese Voraussetzungen in idealer Weise. Er
ist die Vorstufe des Dinkels und wird im grünen Zu
stand in der sogenannten Milchreife geerntet und
enthält kaum Stärke. Da jedoch der Stärkegehalt
entscheidend für die Ausbeute der Spirituose ist,
ist aufgrund des geringen Stärkegehaltes eine grö
ßere Menge an Grünkernen erforderlich. Im Ergebnis
tritt hierdurch eine Geschmacksintensivierung ein,
das Aroma des Schnapses ist sehr aromatisch und in
tensiv.
Der ausgereifte Dinkel enthält im Vergleich zum
Grünkern mehr Stärke, so daß demzufolge die Aus
beute wesentlich größer wäre.
Ein vorteilhaftes Verfahren zur Herstellung einer
Spirituose aus Grünkern besteht darin,
daß der Grünkern nach dem Dreschen, Gerben und
Schroten zunächst mit Wasser angerührt wird. Durch
das Zugeben der Hefe wird der Gärungsprozeß einge
leitet, der vorzugsweise bei ungefähr 25°C ab
läuft. Nach drei bis vier Tagen ist das Gemisch im
wesentlichen ausgegoren und kann zur Spirituose ge
brannt werden.
Um eine bessere Vermischung des Dinkels oder Grün
kerns mit dem Wasser zu erreichen, wird dieses
zunächst auf ungefähr 80°C erhitzt. Nach Erreichen
eines einheitlichen Gemisches wird es abgekühlt und
danach erst die Hefe zugegeben, um eine Abtötung
der Mikroorganismen zu vermeiden.
In einer bevorzugten Ausgestaltung des Verfahrens
wird dem Grünkern nach dem Anrühren mit
Wasser zusätzlich Malz zugegeben, das ggf. auch in
der Phase der höheren Temperatur mit den übrigen
Inhaltsstoffen gut vermischt wird. Zum einen trägt
es zu einem besonderen Geschmack des Endprodukts
bei, zum anderen unterstützt es durch seinen Stär
kegehalt die Gärung.
Zweckmäßigerweise wird der Grünkern zunächst ge
darrt, um die Feuchtigkeit herabzusetzen, damit
Schimmelprozesse ausgeschlossen werden.
Ein in schematischer Darstellung gehaltendes Ab
laufdiagramm eines bevorzugten Verfahrens zur Her
stellung einer Spirituose aus Grünkern
ist im nachfolgenden Beschreibungsteil näher erläu
tert.
Der zeitliche Ablauf der Herstellung beginnt in der
in der Zeichnung dargestellten obersten Position.
Die rechteckigen Kästchen symbolisieren die einzel
nen Arbeitsschritte und sind durch Linien, die
einen möglichen Ablaufweg symbolisieren, verbunden.
Die Zugabe von Zutaten wird durch einen von rechts
nach links bis zu einer Linie weisenden Pfeil mar
kiert.
Der Grünkern (1) kann direkt verarbei
tet werden, es ist aber auch möglich, den Grünkern
(1) zunächst zu darren (10), wodurch ihm Feuchtig
keit entzogen wird.
Zunächst wird das Getreide gedroschen (11), gegerbt
(12) und geschrotet (13), danach wird es mit Wasser
(3) und Malz (4) versetzt. Es erfolgt eine Erhit
zung auf 80°C (20), bis die Zutaten vollständig
vermischt sind. Vor der Zugabe der Hefe (5) wird
dann das Gemisch auf 25°C abgekühlt (21). Danach
wird es 3 bis 4 Tage zur Gärung stehengelassen
(22). Durch den abschließenden Brennvorgang (23)
erhält man das Endprodukt (6).
Claims (5)
1. Spirituose, die durch einen Vergärungsprozeß aus
Wasser, Getreide und Hefe und anschließendem Bren
nen gewonnen ist, dadurch gekennzeichnet, daß das
Getreide Grünkern ist.
2. Verfahren zur Herstellung einer Spirituose nach
Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Grün
kern zunächst gedroschen, gegerbt und geschrotet
und dann mit Wasser angerührt wird, anschließend
Hefe zugegeben wird und daß das Gemisch der genann
ten Zutaten danach zur Gärung drei bis vier Tage
bei ungefähr 25°C stehen gelassen wird, bevor der
Brennvorgang vorgenommen wird.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeich
net, daß der Grünkern nach dem Schroten zunächst
mit Wasser einer höheren Temperatur - vorzugsweise
von ungefähr 80°C - angerührt wird, das vor der
Zugabe von Hefe auf die Gartemperatur von ungefähr
25°C abgekühlt wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 2 oder 3, da
durch gekennzeichnet, daß dem Grünkern nach dem An
rühren mit Wasser Malz zugegeben wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 2 bis 4, da
durch gekennzeichnet, daß der Grünkern vor dem Dre
schen gedarrt wird.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE4427083A DE4427083C2 (de) | 1994-07-30 | 1994-07-30 | Spirituose aus Grünkern |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE4427083A DE4427083C2 (de) | 1994-07-30 | 1994-07-30 | Spirituose aus Grünkern |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4427083A1 DE4427083A1 (de) | 1996-02-01 |
DE4427083C2 true DE4427083C2 (de) | 1998-11-05 |
Family
ID=6524564
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE4427083A Expired - Fee Related DE4427083C2 (de) | 1994-07-30 | 1994-07-30 | Spirituose aus Grünkern |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4427083C2 (de) |
Citations (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP0360007A2 (de) * | 1988-08-25 | 1990-03-28 | Fürstliche Brauerei Thurn Und Taxis Regensburg Gmbh | Bier mit Roggenaroma und Verfahren zu seiner Herstellung |
-
1994
- 1994-07-30 DE DE4427083A patent/DE4427083C2/de not_active Expired - Fee Related
Patent Citations (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP0360007A2 (de) * | 1988-08-25 | 1990-03-28 | Fürstliche Brauerei Thurn Und Taxis Regensburg Gmbh | Bier mit Roggenaroma und Verfahren zu seiner Herstellung |
Non-Patent Citations (4)
Title |
---|
JACKSON, Michael: Bier international, Hallwag Ver-lag Bern und Stuttgart, 1994, S.14,15 * |
KREIPE,Heinrich: Getreide- und Kartoffelbrennerei,Verlag Eugen Ulmer Stuttgart, 1981, S.197 * |
Lebensmittellexikon, VEB Fachbuch Verlag, Leipzig,2.Aufl., 1981, S.911,912 * |
RABE, Ute: Dinkel und Grünkern, pala-verlag, Darm-stadt, 1990, S.5-17 * |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE4427083A1 (de) | 1996-02-01 |
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