DE4427055C1 - Kleber-Patrone und Befestigungsvorrichtung mit einer Kleber-Patrone - Google Patents
Kleber-Patrone und Befestigungsvorrichtung mit einer Kleber-PatroneInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Kleber-Patrone und eine
Befestigungsvorrichtung mit einer solchen Patrone zur
Befestigung von Gegenständen an Flächen.
Es ist bekannt, Gegenstände an Flächen mit Hilfe von Nägeln
oder Schrauben zu befestigen. Ferner ist es bekannt,
Gegenstände mit einer beispielsweise ebenen Anlagefläche
anzukleben. Dazu muß zunächst Klebstoff aufgestrichen werden,
danach der zu befestigende Gegenstand an die jeweilige
Trägerfläche angelegt und gegebenenfalls auch eine
bestimmte Zeit lang angedrückt werden. Alternativ dazu kann
an einer der Anlageflächen ein Haftklebestreifen mit
zweiseitiger Klebefläche angebracht werden. Derartige
Klebeverbindungen sind zwar einfacher, jedoch nur bedingt
haltbar, da Haftklebestreifen im Laufe der Zeit austrocknen
können.
Alle diese genannten Befestigungsarten haben ferner den
Nachteil, daß keine Verfahren zum Lösen der befestigten
Gegenstände vorgesehen sind, bzw. nach deren gewaltsamer
Entfernung Markierungen auf der Trägerfläche zurückbleiben,
z. B. angetrocknete Klebstoffrückstände, die nur durch
nachträgliches Aufbringen eines Lösungsmittels beseitigt
werden können.
Aufgabe der Erfindung ist es, eine Vorrichtung zum
einfachen und sauberen Auftragen von Klebern bzw.
Lösungsmitteln zu schaffen und dies mit einer
Betätigungsvorrichtung zu verbinden, dergestalt, daß Kleber
und Lösungsmittel sicher am Bestimmungsort verteilt werden
und wirken können.
Diese Aufgabe wird mit den Merkmalen der Patentansprüche
gelöst.
Bei der Lösung geht die Erfindung von dem Grundgedanken
aus, eine verschließbare Patrone mit einem Klebstoff zu
füllen, die Patrone in einen zu befestigenden Gegenstand
einzusetzen und Klebstoff von der Patrone zwischen eine
Anlagefläche des Gegenstandes und eine jeweilige
Trägerfläche zu pressen. Der Klebstoff ist in einem Raum
der Patrone enthalten, der mit einer relativ dünnen Haut
(Membran) einseitig verschlossen ist. Durch Druck auf eine
an der gegenüberliegenden Seite der Patrone angeordnete
flexible Deckfläche wird in der Haut eine Öffnung erzeugt.
Dies kann durch zerstörendes Öffnen, wie Durchstoßen oder
Zerreißen herbeigeführt werden. Alternativ kann ein Ventil
vorgesehen werden, das sich vorzugsweise bei Druck öffnet.
Eine flexible Deckfläche kann durch Druck eingestülpt
werden, wobei sie den für den Klebstoff vorgesehenen Raum
im wesentlichen ausfüllt und damit der Klebstoff
zwangsweise vollständig oder fast vollständig abgegeben
wird. Gemäß einer vorteilhaften Ausführung befindet sich an
der Innenseite der Deckfläche ein Dorn, der beim Eindrücken
der Deckfläche die Haut zerstört, so daß der Klebstoff aus
der Patrone fließen kann. Für die Befestigung wird die
Patrone in eine an der Vorderseite des zu befestigenden
Gegenstandes angeordnete Ausnehmung mit ihrer durch die
Haut verschlossenen Unterseite voran eingeführt, bis die
Unterseite auf der Grundfläche der Ausnehmung anliegt. In
der Grundfläche der Ausnehmung ist eine zur Rückseite des
Gegenstandes verlaufende Öffnung eingebracht. Sie bildet
einen Freiraum für den Dorn, der während dem Eindrücken der
Deckfläche die Haut öffnet bzw. zerstört und leitet den
Klebstoff nach dem Öffnen der Haut auf die Anlagefläche des
Gegenstandes, um den Gegenstand an seiner Rückseite mit der
jeweiligen Trägerfläche zu verkleben. Der Druck auf die
Deckfläche erzeugt gleichzeitig die für eine zuverlässige
Haftung notwendige Druckkraft auf den zu befestigenden
Gegenstand. Nach einer Ausführung der Erfindung ist es zum
Öffnen der Haut auch möglich, auf der Grundfläche der
Ausnehmung eine oder mehrere Dorne anzuordnen. Dabei wird
die Patrone auf Anschlag eingesetzt und zur Betätigung
durch Druck in die Abgabestellung gebracht. Diese
Ausführung hat den Vorteil, daß die Zerstörung der Haut
sehr zuverlässig ist und die Deckfläche starr sein kann, da
die Seitenwand gestaucht wird. Ferner ist es möglich,
mehrere Öffnungen in die Grundfläche einzubringen, um die
Verteilung des Klebstoffes auf der Anlagefläche
gleichmäßiger zu gestalten, bzw. die Entleerung der Patrone
zu vereinfachen. Zur Begrenzung der Einschubtiefe der
Patrone in die Ausnehmung kann deren Deckfläche mit
flanschartigen Verbreiterungen versehen sein, die auf der
Vorderseite des zu befestigenden Gegenstandes zur Anlage
kommen. Die benötigte Klebstoffmenge wird in der Patrone
genau dosiert bereitgestellt.
Gemäß einer alternativen Ausführungsform der Erfindung kann
der Klebstoff oder das Lösungsmittel in einer Art Gelatine-
Kapsel vordosiert und die Kapsel in die Patrone eingesetzt
werden. Die Form und Größe der Gelatine-Kapsel ist
vorzugsweise an den Raum in der Patrone angepaßt.
Vorzugsweise ist die Öffnung in der Patrone mit einer Haut
verschlossen. Die Gelatine-Kapsel kann mit einem festen
Sitz in der Patrone aufgenommen sein. Vor dem
bestimmungsgemäßen Gebrauch der Patrone bleibt der
Klebstoff gasdicht unter Verschluß, so daß seine Klebkraft
erhalten bleibt. Deshalb ist besonders auch die Verwendung
schnell haftender Klebstoffe möglich, die bei Berührung mit
der Umgebungsluft schnell aushärten. Zur Wiederverwendung
der Patrone kann die Deckfläche eine wiederverschließbare
Füllöffnung aufweisen. Insgesamt gestaltet sich die
Herstellung einer solchen Klebeverbindung sehr zuverlässig
und sauber, da der Anwender den Klebstoff mit einer
einfachen Manipulation aufbringt und mit dem Kleber nicht
in Berührung kommt.
Zur Lösung der Klebeverbindung kann die Kleber-Patrone aus
der Ausnehmung entfernt und durch eine mit Lösungsmittel
gefüllte Patrone ersetzt werden. Somit ist ebenso einfach
und sauber eine Lösung der Klebeverbindung möglich, wobei
das Lösungsmittel unmittelbar an der Klebestelle wirken
kann.
Verwendungsmöglichkeiten von Befestigungsvorrichtungen mit
derartigen Patronen sind beispielsweise das Ankleben von
Gegenständen des täglichen Bedarfs an Wänden, oder
Möbelteilen oder auch von flexiblen Gegenständen, wie
Textilteilen. Dabei kann eine Patrone mit an der Deckfläche
angeordnetem Dorn bei Druck auf die Deckfläche gleichzeitig
mit der Zerstörung der Haut eine Öffnung in den zu
klebenden Gegenstand einbringen, durch die der Klebstoff
auf die zu verklebenden Flächen gelangt. Ferner ist es
insbesondere bei Textilien möglich, den Klebstoff durch das
flüssigkeitsdurchlässige Maschenwerk zu pressen. Bei
solchen Anwendungsfällen muß lediglich die Klebestelle auf
dem Gegenstand markiert werden. Die Patrone wird in diesem
Fall vorzugsweise nicht an dem zu klebenden Gegenstand
befestigt.
Im folgenden wird die Erfindung anhand der Zeichnungen
näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 einen Querschnitt einer ersten erfindungsgemäßen
Ausführungsform,
Fig. 2 eine Ansicht auf den befestigten Gegenstand nach
der ersten Ausführungsform,
Fig. 3 einen Querschnitt einer zweiten erfindungsgemäßen
Ausführungsform,
Fig. 4 eine Ansicht auf den befestigten Gegenstand nach
der zweiten erfindungsgemäßen Ausführungsform,
Fig. 5 eine erfindungsgemäße Patrone mit Ventil,
Fig. 6 eine erfindungsgemäße Patrone mit einer weiteren
Ausführung eines Ventiles,
Fig. 7 eine erfindungsgemäße Befestigungsvorrichtung an
einem Kleiderhaken,
Fig. 8 eine erfindungsgemäße Befestigungsvorrichtung an
einem Textilteil,
Fig. 9 eine erfindungsgemäße Patrone mit Klebstoff-Kapsel,
und
Fig. 10 eine erfindungsgemäße Patrone mit einer weiteren
Ausführung einer Klebstoff-Kapsel.
Wie Fig. 1 und 2 zeigen, besteht die erfindungsgemäße
Patrone 1 aus einer hohlzylindrischen Seitenwand 2, die
einen Raum 5 zur Aufnahme eines Klebstoffes 6 einschließt
und dazu an ihrer Oberseite mit einer Deckfläche 3 und an
ihrer Unterseite mit einer dünnen zerstörbaren Haut 4
versehen ist. Die Deckfläche 3 ist flexibel ausgebildet und
weist flanschartige Verbreiterungen 7 auf. Der Raum 5 ist
so bemessen, daß in ihm eine genau dosierte Menge Klebstoff
eingefüllt wird und die Patrone 1 anschließend durch
Heißversiegeln oder Verkleben der Haut 4 an der Unterseite
der Seitenwand 2 verschlossen wird. Danach ist die Patrone
1 über einen längeren Zeitraum hinweg bis zu ihrem
bestimmungsgemäßen Gebrauch lagerfähig. Fig. 1 und 2
zeigen, daß die Befestigungsvorrichtung aus der Patrone 1
und einem an einer Trägerfläche 17 zu befestigenden
Gegenstand 10 besteht. In der Vorderseite 11 des
Gegenstandes 10 ist eine Ausnehmung 12 zum Einsetzen der
Patrone 1 vorgesehen, die der Form der Patrone 1 angepaßt
ist. Der Ausnehmung 12 gegenüber weist der Gegenstand 10 an
seiner Rückseite 14 eine Anlagefläche 16 zur Trägerfläche
17 auf. Von einer Grundfläche 13 der Ausnehmung 12
ausgehend verläuft bis zur Anlagefläche 16 eine Öffnung 15
durch den Gegenstand 10. Zur Befestigung des Gegenstandes
10 an der Trägerfläche 17 wird die Patrone 1 mit ihrer
durch die Haut 4 verschlossenen Unterseite voran in die
Ausnehmung 12 eingesetzt. Gemäß der vorgestellten
Ausführung der Erfindung erfolgt das Einschieben der
Patrone 1 in die Ausnehmung 12 bis zur Anlage der
flanschartigen Verbreiterungen 7 an der Vorderseite 11 des
Gegenstandes 10. In diesem Moment liegt auch die Haut 4 an
der Grundfläche 13 der Ausnehmung 12 an. Zweckmäßig
angeordnete flexible Vorsprünge 9 am Außenumfang der
Seitenwand 2 gewährleisten den sicheren Sitz der Patrone 1
in der Ausnehmung 12. Nach dem vollständigen Einschieben
der Patrone 1 wird die Druckkraft auf die Deckfläche 3
verstärkt, die Deckfläche 3 eingedrückt und die Haut 4
geöffnet bzw. zerstört, so daß der Klebstoff aus der
Patrone 1 fließen kann. Für eine zielgerichtete Öffnung der
Patrone 1 ist im Raum 5 an der Innenseite der Deckfläche 3
ein auf die Haut 4 gerichteter Dorn 8 vorgesehen, der die
Haut 4 durchbricht, sobald sich die Deckfläche 3 infolge
der Druckkraft nach innen verbiegt. In der normalen
Position der Deckfläche 3 endet der Dorn 8 kurz vor der die
Unterseite der Patrone 1 verschließenden Haut 4. Die
Öffnung 15 ist genau gegenüber dem Dorn 8 angeordnet und
bildet einen Freiraum für den Dorn 8, während dem
Eindrücken der Deckfläche 3. Diese wird so weit
eingestülpt, daß sie den Raum 5 im wesentlichen ausfüllt
und den Klebstoff zwangsweise vollständig oder fast
vollständig herausdrückt. Nach dem Öffnen der Haut 4 fließt
der Klebstoff durch die Öffnung 15 und verteilt sich
zwischen der Anlagefläche 16 an der Rückwand des
Gegenstandes 10 und der Trägerfläche 17 und härtet aus. Die
Viskosität des Klebstoffes ist so bemessen, daß zum
Herausdrücken aus der Patrone 1 ein angemessener
Kraftaufwand notwendig ist. Ferner reicht die
Aushärtungszeit des Klebstoffes aus, um den vollständigen
oder nahezu vollständigen Inhalt der Patrone 1 zwischen die
Klebeflächen zu bringen, ohne daß danach ein Abtropfen des
Klebstoffes auftritt. Durch den Druck auf die Deckfläche 3
wird dreierlei erreicht, das Durchstoßen der Haut 4, das
Auspressen des Klebstoffes und der für eine sichere Haftung
notwendige Druck auf den zu klebenden Gegenstand 10. Eine
definierte Verteilung des Klebstoffes zwischen der
Anlagefläche 16 und der Trägerfläche 17 bewirken in der
Anlagefläche 16 von der Öffnung 15 ausgehende kanalartige
vorzugsweise kapillar wirkende Vertiefungen 18
verschiedener Breite und/oder Tiefe. Nach der ersten
Ausführung der Erfindung verlaufen die Vertiefungen 18 M-
förmig, wobei deren Breite und/oder Tiefe mit zunehmender
Entfernung von der Öffnung 15 abnimmt. Für die Befestigung
von beispielsweise großflächigen Gegenständen 10 kann die
Anlagefläche 16 von der übrigen Rückseite 14 hervorgehoben
angeordnet sein, wie durch eine Stufe 19 angedeutet. Somit
ist ein Ausgleich gegenüber Unebenheiten bzw. Erhebungen in
der Rückseite 14 oder der Trägerfläche 17 möglich.
Die Fig. 3 und 4 zeigen eine weitere Ausführungsform der
Erfindung. Hierbei ist der Dorn 8 zum Öffnen der Haut 4 an
der Grundfläche 13 der Ausnehmung 12 angeordnet, so daß der
Klebevorgang bereits durch das Einschieben der Patrone 1 in
die Ausnehmung 12 eingeleitet wird. Für die Verteilung des
Klebstoffes in den Vertiefungen 18 sind zwei Öffnungen 15
im zu befestigenden Gegenstand 10 vorgesehen. Ebenso ist es
möglich, mehrere Dorne 8 in der Patrone 1 oder auf der
Grundfläche 13 der Anlagefläche 16 anzuordnen. Die Haut 4
kann auch so ausgebildet sein, daß sie bereits bei Druck
ohne Einwirkung eines Dornes 8 reißt, beispielsweise an
Sollbruchstellen in Form von nicht durchgehenden
Perforationen. Ferner ist es möglich, die Patrone einteilig
in den zu befestigenden Gegenstand 10 eingeformt
vorzusehen, um so z. B. die Befestigung von Rohrschellen zu
vereinfachen. Besonders geeignet ist die erfindungsgemäße
Befestigungsvorrichtung für die einfache Anordnung von
Gegenständen des täglichen Gebrauchs, z. B. Bilderhaken,
Kleiderhaken, Möbelteilen, Armaturen sowie Badezimmer- und
Küchenzubehör an Flächen. Die Fig. 7 zeigt ein
Anwendungsbeispiel, wobei ein Kleiderhaken mittels der
erfindungsgemäßen Befestigungsvorrichtung an einer
Trägerfläche 17 angebracht wird. Anstatt von Kleiderhaken
lassen sich auf diese Weise gleichermaßen z. B.
Zahnputzglashalter an Kacheln befestigen. Ebenso ist die
Verwendung der erfindungsgemäßen Befestigungsvorrichtung
zum Ankleben von Gegenständen 10 ohne eine Ausnehmung 12 an
Flächen möglich. In diesem Fall wird die Patrone 1 im
Bereich einer Öffnung 15 angelegt. Der in der Patrone 1
vorgesehene Dorn 8 kann gleichzeitig mit dem Öffnen der
Haut 4 eine Öffnung in den zu befestigenden Gegenstand 10
einbringen. Bei der Verwendung gemäß Fig. 8 zur
Befestigung von Gegenständen 10, die eine
flüssigkeitsdurchlässige Struktur (z. B. bei Textilien)
besitzen, kann der Klebstoff auch durch die Struktur
hindurchgepreßt werden. Es genügt somit, eine einfache
Markierung der Klebestelle und eine Öffnung ist nicht
erforderlich. Besonders geeignet ist für eine solche
Befestigung eine Patrone 1 nach Fig. 6, die im weiteren
noch beschrieben wird. Die Viskosität und die
Aushärtungszeit des Klebstoffes sind an diese Bedingungen
anpaßbar.
Nach einer weiteren Ausführungsform der Erfindung kann
alternativ zum Dorn 8 in der Patrone 1 ein Ventil 6
vorgesehen sein, das sich bei Druck auf die Deckfläche 3
öffnet. Nachstehend wird dies mit Bezug auf die Fig. 5
und 6 erläutert.
Gemäß Fig. 5 weist die Patrone 1 eine halbkugelförmige
Deckfläche 3 auf, mit deren Innenseite ein Ventil 6
verbunden ist und eine Öffnung in der Haut 4 verschließt.
Die Haut 4 ist daran als Endplatte ausgebildet. Zum
Ausbringen des Klebstoffes aus der Patrone 1 läßt sich die
Deckfläche 3 einstülpen, wobei das Ventil 6 die Öffnung der
Haut 4 freigibt. Infolge der Rückstellkraft der Deckfläche
3 bleibt eine so ausgebildete Patrone vor dem
bestimmungsgemäßen Gebrauch selbsttätig geschlossen bzw.
die Deckfläche 3 kann sich selbsttätig in ihre
Ausgangsposition zurückbewegen, so daß diese Patronen 1
mehrfach einsetzbar sind.
Fig. 6 zeigt eine Patrone 1, in die zusätzlich eine mit
Öffnungen versehene Zwischenplatte 20 eingesetzt ist. Jede
Öffnung verschließt ein federbeaufschlagtes Ventil 6, wobei
sich die dafür eingesetzten Druckfedern 21 jeweils an der
dem Raum 5 zugewandten Fläche der Haut 4 abstützen. Die
Haut 4 ist dazu ebenfalls als stabile Endplatte
ausgebildet. Bei Druck auf die Deckfläche 3 öffnen sich
nach dieser Ausführung der Patrone 1 ebenfalls die Ventile
6 und der Klebstoff fließt durch eine Öffnung in der Haut 4
aus der Patrone 1 heraus.
Die Fig. 9 und 10 zeigen eine weitere Ausführung der
Erfindung. Hierbei ist in der Patrone 1 der Raum 5 in Form
eines Zylinders 25 ausgebildet, der den Klebstoff aufnimmt.
Der Klebstoff wird in einer Kapsel 26 aus Gelatine oder
einer ähnlichen leicht zerstörbaren Hülle vordosiert
bereitgestellt und die Kapsel 26 in den Zylinder 25
eingesetzt. Zum Ausbringen des Klebstoffes aus der Patrone
1 zerdrückt ein an der Innenseite der Deckfläche 3
angebrachter Kolben 27 bei Druck auf die Deckfläche 3 die
Gelatine-Kapsel 27. Der Zylinder 25 dient dabei als
Kolbenführung.
Während dem Ausdrücken der Kapsel 26 öffnet sich, wie Fig.
9 zeigt, an der Unterseite der Patrone 1 eine den Zylinder
25 abschließende Haut 4 in Form einer Folienmembran an
einer Sollbruchstelle 28. Wie Fig. 10 zeigt, kann der
Zylinder 25 an seinem Ende an der Unterseite der Patrone 1
auch leicht verjüngt ausgeformt und am Ende mit einer
Öffnung zum Ausbringen des Klebstoffes versehen sein. Die
den Klebstoff enthaltende Kapsel 26 liegt direkt vor der
Öffnung des Zylinders 25. Zum Schutz gegen vorzeitige
Beschädigung oder Öffnung besteht sie vorzugsweise aus dem
gleichen Kunststoff wie die Haut 4 der anderen
Ausführungsformen der Erfindung. Der über den Kolben 27
aufbringbare Druck ermöglicht auch hier ein müheloses
Öffnen der Kapsel 26 zum Ausbringen der Klebstoffdosis.
In eine Patrone 1 nach den übrigen Ausführungsformen der
Erfindung ist das Einsetzen einer Kapsel 26 ebenfalls
möglich. Ferner kann der Kolben 27 auch mit einem Dorn 8
zum Öffnen der Kapsel 26 versehen sein.
Für eine Lösung der Klebeverbindung kann nach der Erfindung
die Patrone 1 aus der Ausnehmung 12 entfernt und durch eine
mit Lösungsmittel gefüllte Patrone 1 ersetzt werden. Das
Einsetzen und Öffnen einer solchen Patrone 1 erfolgt nach
dem beschriebenen Verfahren, so daß das Lösungsmittel
ebenfalls genau dosiert ist und direkt an der Klebestelle
wirken kann, ohne daß der Anwender damit in Berührung
kommt.
Das Material der Patrone 1 besteht aus einem mit dem
Füllgut (Klebertypen, Lösungsmittel) verträglichen
Material, vorzugsweise aus Kunststoff.
Die erfindungsgemäße Patrone und Befestigungsvorrichtung
ist einfach und sauber durch den Anwender handhabbar. Eine
definierte Klebstoff- bzw. Lösungsmittelmenge kann genau
zum Zeitpunkt des bestimmungsgemäßen Gebrauches auf die zu
verklebenden oder zu lösenden Flächen gebracht werden.
Claims (30)
1. Patrone zur Befestigung von Gegenständen an Flächen,
dadurch gekennzeichnet, daß die Patrone (1) einen Raum
(5) zur Aufnahme eines Klebstoffes aufweist, der mit
einer Haut (4) verschließbar ist, wobei durch Druck auf
die Patrone (1) eine Öffnung in der Haut (4) erzeugt
wird, durch die der Klebstoff ausbringbar ist.
2. Patrone zur Befestigung von Gegenständen an Flächen,
dadurch gekennzeichnet, daß die Patrone (1) einen Raum
(5) zur Aufnahme einer Kapsel (26) aufweist, die einen
Klebstoff enthält, wobei durch Druck auf die Patrone
(1) die Kapsel (26) geöffnet wird und der darin
befindliche Klebstoff durch eine Öffnung in der Patrone
(1) ausbringbar ist.
3. Patrone nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß der Raum (5) oder die Kapsel (26) eine
Einmaldosierung des Klebstoffes enthält.
4. Patrone nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch
gekennzeichnet, daß als Klebstoff schnell haftender
Klebstoff, vorzugsweise Super-Glue verwendet wird.
5. Patrone zur Lösung von Gegenständen von Flächen,
dadurch gekennzeichnet, daß die Patrone (1) einen Raum
(5) zur Aufnahme eines Lösungsmittels aufweist, der mit
einer Haut (4) verschließbar ist, wobei durch Druck auf
die Patrone (1) eine Öffnung in der Haut (4) erzeugt
wird, durch die das Lösungsmittel ausbringbar ist.
6. Patrone zur Lösung von Gegenständen von Flächen,
dadurch gekennzeichnet, daß die Patrone (1) einen Raum
(5) zur Aufnahme einer Kapsel (26) aufweist, die ein
Lösungsmittel enthält, wobei durch Druck auf die
Patrone (1) die Kapsel (26) geöffnet wird und das darin
befindliche Lösungsmittel durch eine Öffnung in der
Patrone (1) ausbringbar ist.
7. Patrone nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch
gekennzeichnet, daß die Patrone (1) eine hohl
zylindrische Stützwand (2) aufweist, die an ihrer
Oberseite mit einer Deckfläche (3) abschließt und an
ihrer Unterseite mit der Haut (4) verschließbar ist.
8. Patrone nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß
die Deckfläche (3) flexibel ausgebildet ist.
9. Patrone nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet,
daß die Haut (4) mit der Unterseite der Stützwand (2)
heiß versiegelt oder verklebt ist.
10. Patrone nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch
gekennzeichnet, daß die Patrone (1) jeweils aus
Kunststoff besteht.
11. Patrone nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch
gekennzeichnet, daß die Haut (4) und/oder die Kapsel
(26) durch Druck auf die Deckfläche (3) durchbrochen
wird.
12. Patrone nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch
gekennzeichnet, daß die Haut (4) und/oder die Kapsel
(26) eine Sollbruchstelle aufweist, die sich bei Druck
auf die Patrone (1) öffnet.
13. Patrone nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch
gekennzeichnet, daß in der Patrone (1) ein auf die Haut
(4) und/oder die Kapsel (26) gerichteter Dorn (8)
und/oder Kolben (27) angeordnet ist.
14. Patrone nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch
gekennzeichnet, daß die Haut (4) ein Ventil (6)
aufweist, das bei Druck auf die Deckfläche (3) die
Öffnung für das Füllgut bildet.
15. Patrone nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch
gekennzeichnet, daß die Deckfläche (3) durch Druck
eingestülpt werden kann, wobei sie den Raum (5) im
wesentlichen ausfüllt und damit das Füllgut zwangsweise
vollständig oder fast vollständig abgegeben wird.
16. Patrone nach einem der Ansprüche 1 bis 15, dadurch
gekennzeichnet, daß die Deckfläche (3) eine
wiederverschließbare Füllöffnung für den Kleber bzw.
das Lösungsmittel oder die Kapsel (26) aufweist.
17. Patrone nach einem der Ansprüche 7 bis 16, dadurch
gekennzeichnet, daß die Stützwand (2) an ihrem
Außenumfang flexible Vorsprünge (9) aufweist.
18. Befestigungsvorrichtung mit einer Patrone nach einem
der Ansprüche 1 bis 17, dadurch gekennzeichnet, daß die
Patrone (1) in einen an einer Trägerfläche (17) zu
befestigenden oder von einer Trägerfläche (17) zu
lösenden Gegenstand (10) einsetzbar ist.
19. Befestigungsvorrichtung nach Anspruch 18, dadurch
gekennzeichnet, daß die Patrone (1) in eine Ausnehmung
(12) an der Vorderseite (11) des zu befestigenden
Gegenstandes (10) einsetzbar ist und auf einer
Grundfläche (13) der Ausnehmung (12) mindestens eine zu
einer Rückwand (14) des Gegenstandes (10) verlaufende
Öffnung (15) eingebracht ist.
20. Befestigungsvorrichtung nach Anspruch 18 oder 19,
dadurch gekennzeichnet, daß die Patrone (1) bis zu
einer flanschartigen Verbreiterung (7) an ihrer
Deckfläche (3) in die Ausnehmung (12) einsetzbar ist.
21. Befestigungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 18 bis
20, dadurch gekennzeichnet, daß die in die Ausnehmung
(12) eingesetzte Patrone (1) mit ihrer von der Haut (4)
verschlossenen Unterseite auf der Grundfläche (13) der
Ausnehmung (12) anliegt.
22. Befestigungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 18 bis
21, dadurch gekennzeichnet, daß die Öffnung (15) einen
Freiraum für den die Haut (4) und/oder die Kapsel (26)
zerstörenden Dorn (8) bildet.
23. Befestigungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 18 bis
22, dadurch gekennzeichnet, daß die Grundfläche (13)
der Ausnehmung (12) mindestens einen auf die Haut (4)
und/oder die Kapsel (26) gerichteten Dorn (8) trägt.
24. Befestigungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 18 bis
23, dadurch gekennzeichnet, daß im Bereich der Öffnung
(15) an der Rückwand (14) des Gegenstandes (10) eine
Anlagefläche (16) zur Anlage an einer Trägerfläche (17)
angeordnet ist.
25. Befestigungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 18 bis
24, dadurch gekennzeichnet, daß die Anlagefläche (16)
Vertiefungen (18) zur Verteilung des Klebstoffes bzw.
Lösungsmittels aufweist.
26. Befestigungsvorrichtung nach Anspruch 25, dadurch
gekennzeichnet, daß die Vertiefungen (18) als von der
Öffnung (15) ausgehende Kanäle mit verschiedener Breite
und/oder Tiefe ausgebildet sind.
27. Befestigungsvorrichtung nach Anspruch 25 oder 26,
dadurch gekennzeichnet, daß die Tiefe und/oder Breite
der Kanäle mit zunehmender Entfernung von der Öffnung
(15) abnimmt.
28. Befestigungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 18 bis
27, dadurch gekennzeichnet, daß die Kanäle M-förmig,
strahlenförmig oder winkelförmig verlaufen, wobei der
Schnittpunkt, der Strahlen- bzw. der Scheitelpunkt der
Winkel den Mittelpunkt einer der Öffnungen (15) des Ge
genstandes (10) bildet.
29. Befestigungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 18 bis
28, dadurch gekennzeichnet, daß der Klebstoff bzw. das
Lösungsmittel über die Öffnung (15) in die Vertiefungen
(18) ausbringbar ist.
30. Verwendung einer Befestigungsvorrichtung nach einem der
Ansprüche 18 bis 29 für die Befestigung von Haken,
Möbeln, Armaturen sowie Badezimmer- und Küchenzubehör.
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