DE4426594C2 - Schaltvorrichtung - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft eine Schaltvorrichtung mit Elektronen
emission von einer Kaltkathode (Feldemission), und genauer,
eine Schaltvorrichtung, deren Schaltbetrieb mittels einer
elektromagnetischen Welle (typischerweise einer
Mikrowelle) steuerbar ist.
Im Stand der Technik sind Vakuumröhren bekannt, die eine heiße
Kathode als Elektronenemissionsquelle verwenden, welche ein
Vorheizen erfordert. Daher verbrauchen Vakuumröhren viel Ener
gie. Die heiße Kathode eignet sich wegen ihrer zusätzlichen
Heizeinrichtung nicht für eine Miniaturisierung und Integra
tion unter Einsatz der Halbleitertechnologie. Als Alternativen
zur Vakuumröhre finden Kaltkathoden-Elektronenemissionsvor
richtungen zunehmend Beachtung. Solche Vorrichtungen enthalten
ein Elektronenfeldemissionsemitterelement, das Elektronen
durch Anlegen eines hohen lokalen elektrischen Feldes emit
tiert.
Fig. 5 zeigt schematisch den Aufbau eines Elektronenfeldemis
sionselements, wie es beispielsweise aus der Druckschrift
Journal of Applied Physics, Band 47, Nr. 12, Dezember 1976,
Seite 5248, bekannt ist. Die Fig. 6(A) bis 6(D) sind
Schnittansichten zur Erläuterung eines Verfahrens zur Herstel
lung eines Elements gemäß Fig. 5.
Wie in Fig. 5 gezeigt, umfaßt das bekannte Elektronenfeldemis
sionselement ein Siliziumsubstrat 1, auf dem eine Isolier
schicht 3 (Siliziumoxidschicht) ausgebildet ist, welche mit
einer Öffnung 4 versehen ist. In der Öffnung 4 ist auf dem
Siliziumsubstrat 1 eine konische Kaltkathode 2 aus Mo ausgebildet.
Eine Steuerelektrode 5 befindet sich auf der Isolier
schicht 3 und erstreckt sich teilweise über die Öffnung 4. Die
Kaltkathode 2 und die Steuerelektrode 5, die einen Elektronen
emitter bilden, sind mittels eines nicht dargestellten
Abdichtelements in einem evakuierten Raum eingeschlossen. Ein
an die Steuerelektrode 5 angelegtes, gegenüber der Kaltkathode
2 positives elektrisches Potential führt zur Konzentration
eines elektrischen Feldes hoher Intensität an der scharfen
Spitze der Kaltkathode 2. Das hohe elektrische Feld modifi
ziert die Austrittsarbeit der Kaltkathode 2 und verschmälert
die Potentialbarriere an der Grenzflä
che der Kaltkathode 2, wodurch Elektronen durch Feldemission
aufgrund eines quantenmechanischen Tunnelprozesses basierend
auf dem Schottky-Effekt emittiert werden. Dieses mit der koni
schen Kaltkathode 2 versehene Elektronenemitterelement wird
auf folgende Weise hergestellt.
Wie in Fig. 6(A) gezeigt, wird die Siliziumoxidisolierschicht
3 auf dem beispielsweise aus Silizium bestehenden Halbleiter
substrat 1 ausgebildet. Die Steuerelektrode 5 wird durch
Musterung einer auf der Isolierschicht 3 abgeschiedenen Mo-
Schicht ausgebildet. Dann wird die Öffnung 4 durch selektives
Ätzen erzeugt. Wie in Fig. 6(B) gezeigt, wird das Substrat 1
um die X-Achse gedreht und durch Dampfabscheidung eine Alumi
niumschicht 6 auf der Steuerelektrode 5 so ausgebildet, daß
die Endflächen der Aluminiumschicht 6 gemäß Darstellung um
einen vorbestimmten Winkel θ geneigt sind. Dann wird gemäß
Darstellung in Fig. 6(C) Molybdän mittels einer Elektronen
strahldampfabscheidungstechnik vertikal auf dem Substrat 1
abgeschieden. Da das Molybdän auf den Seitenflächen der
Aluminiumschicht 6 sowie auf der Aluminiumschicht 6 und dem
Substrat 1 durch den Elektronenstrahlabscheidungsprozeß abge
schieden wird, werden der Durchmesser einer Öffnung in der
Aluminiumschicht 6 und damit die Abscheidungsfläche der
Molybdänschicht auf dem Substrat 1 mit fortschreitender
Abscheidung der Molybdänschicht 7 zunehmend kleiner. Auf diese
Weise wird die konische Kathode 2 auf dem Substrat 1 ausgebildet.
Schließlich wird gemäß Darstellung in Fig. 6(D) das
Elektronenemitterelement, das mit der konischen Kaltkathode 2
und der der scharfen Spitze der Kathode 2 zugewandten Steuer
elektrode 5 versehen ist, durch Entfernen der Molybdänschicht
7 und der Aluminiumschicht 6 erhalten.
Das auf Feldemission beruhende Elektronenemitterelement, das
oben beschrieben wurde, ist insofern attraktiv, als es keine
Vorheizeinrichtung erfordert und einen Aufbau besitzt, der
sich gut für eine Verkleinerung eignet. Die Produktionsge
nauigkeit und Reproduzierbarkeit von Fläche und Höhe sowie die
Ausbeute der konischen Kathode 2 sind jedoch nicht ausreichend,
um eine praktische Verwendung dieser bekannten Vorrich
tung zu erlauben, da die konische Kathode 2 durch allmähliches
Schließen der Öffnung durch Dampfabscheidung ausgebildet wird.
Das bekannte Elektronenemitterelement eignet sich nicht für
den Einsatz bei Schaltvorrichtungen mit hoher Stromkapazität,
da der von der Spitze des Elektronenemitters erhaltene Strom
(Emitterstromdichte) klein ist.
Die DE 37 21 529 A1 offenbart einen gaselektronischen Schalter
mit einer Kaltkathode und einer Anode, die in einer mit ioni
sierbarem Niederdruckgas gefüllten Vakuumkammer angeordnet
sind. Der Dunkelstrom von der Kathode zur Anode kann durch
einen zum Zweck des Triggerns des Schalters ausgelösten Foto-
Elektronenstrom verstärkt werden, der durch Beleuchtung des
Kathodenraums mit Hilfe einer gepulsten Lichtquelle erzeugt
wird.
Die DE 27 05 488 A1 beschreibt eine steuerbare elektrische
Hochspannungsschalteinrichtung, bei der mit Hilfe eines
Magnetfeldes, das senkrecht oder parallel zum zwischen den
Elektroden gebildeten elektrischen Feld verläuft, die zwischen den
Elektroden befindlichen Ladungsträger auf bestimmte Bahnen
gelenkt werden und auf diese Weise wegen der aufgrund verlängerter
Bewegungsbahnen erhöhten Ionisation einen gezielten
Durchschlag zwischen den Elektroden herbeiführen.
Ausgehend von dem Voranstehenden ist es Aufgabe der vorliegen
den Erfindung, eine Schaltvorrichtung zu schaffen, die sich
zum Schalten großer Ströme eignet.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die beanspruchte
Schaltvorrichtung gelöst.
Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der
Unteransprüche.
Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung wird durch eine Schalt
vorrichtung gelöst, die eine Einrichtung zur Emission von
Elektronen von einer Kaltkathode durch Feldemission und eine
Einrichtung zur Vervielfachung dieser emittierten Elektronen (Elek
tronenlawine) durch gegenseitige Einwirkung unter den emit
tierten Elektronen, einer elektromagnetischen Welle und Atomen
oder Molekülen eines verdünnten Gases aufweist.
Die erfindungsgemäße Schaltvorrichtung erzielt einen großen
Strom durch Auslösung einer Elektronenlawine aufgrund dieser
gegenseitigen Einwirkung zwischen durch Feldemission von der
Kaltkathode emittierten Elektronen, der elek
tromagnetischen Welle und den Atomen oder Molekülen des
verdünnten Gases.
Bei einer Ausführungsform der Schaltvorrichtung werden
beschleunigte Elektronen durch Zyklotronresonanz erzeugt und
die Atome eines verdünnten Gases durch Kollision mit den
beschleunigten Elektronen ionisiert.
Die Ausführungsform der Schaltvorrichtung gemäß der vorliegen
den Erfindung umfaßt zusätzlich zu den grundsätzlichen struk
turellen Elementen einer herkömmlichen Miniaturvakuumröhre
eine isolierende Abdichteinrichtung zum Einschließen von verdünntem
Gas in dem Vakuumraum, eine Magnetfeldanlegeanordnung
zum Anlegen eines Magnetfeldes an den Vakuumraum orthogonal zu
einem elektrischen Feld zwischen der Kathode und der Anode,
und eine elektromagnetische Bestrahlungsanordnung zum inter
mittierenden Einstrahlen einer elektromagnetischen Welle in
den Vakuumraum. Bei dieser Ausführungsform wird die freie Weg
länge eines als ein geladenes Teilchen durch Feldemission
emittierten Elektrons auf seinem Weg zu der ihn anziehenden
Anode durch Zyklotronrotation, verstärkt durch das orthogonale
Magnetfeld, verlängert. Das rotierende Elektron wird durch
wiederholte Zufuhr kinetischer Energie beschleunigt, die auf
der Zyklotronresonanz beruht, wenn die Zyklotronkreisfrequenz
ωc des Elektrons, die von der magnetischen Induktion orthogo
nal zur Rotationsbahn des Elektrons bestimmt wird, und eine
Kreisfrequenz ωf einer bestrahlenden elektromagnetischen
Welle übereinstimmen. Das beschleunigte Elektron stößt mit
Molekülen des verdünnten Gases zusammen und ionisiert die Gas
moleküle. Die durch die Ionisation multiplizierten Elektronen
werden von der Anode eingefangen, während die ionisierten
Teilchen von der Kathode eingefangen werden. Der Anodenstrom,
den man im Fall der Verstärkung der Zyklotronresonanz erhält,
ist sehr viel größer als der Anodenstrom, der nur auf den
Elektronen beruht, die vorhanden sind, wenn die Zyklotronreso
nanz nicht verstärkt wird. Elektronen werden aus der Kathode
13 ähnlich wie bei der ersten Ausführungsform durch den
Schottky-Effekt (Tunneleffekt) herausgezogen. Die Stromdichte
j der von der Kathode 13 durch Feldemission emittierten Elek
tronen ist durch die nachfolgende Fowler-Nordheim-Gleichung
gegeben:
j = BE0 2exp(-C/E0), (1)
in der E0 ein externes elektrisches Feld an der Grenzfläche
der Kathode und B und C Konstanten sind. Obwohl die Gleichung
(1) unter der Annahme abgeleitet ist, daß Elektronen von nied
rigeren Niveaus als dem Fermi-Niveau bei 0°K emittiert werden,
hat sich experimentell gezeigt, daß die Temperaturabhängigkeit
der Gleichung so ist, daß die Gleichung auch bei höheren
Temperaturen als der Raumtemperatur gültig ist.
Wie in Fig. 3 gezeigt, wird ein feldemittiertes Elektron
aufgrund eines elektrischen Feldes E zwischen Kathode und Anode
mit einer Driftgeschwindigkeit längs der X-Richtung zur Anode
angezogen. Das bewegte Elektron rotiert zusätzlich (d. h. führt
eine kreisförmige Bewegung aus) auf einer XY-Ebene in einem
orthogonalen Koordinatensystem, bei dem die X-Achse in Richtung
des elektrischen Feldes E weist und die Z-Achse längs dem
gleichförmigen orthogonalen Magnetfeld verläuft, das von der
Magnetfeldanlegeanordnung angelegt wird, wobei die Drehung mit
einer Winkelgeschwindigkeit ωc erfolgt, die durch die
nachfolgende Gleichung gegeben ist:
ωc = eB/m = 175,65B [GHz] (2)
wobei e die elektrische Ladung eines Elektrons, m die Masse
eines Elektrons und B die magnetische Flussdichte des
orthogonalen Magnetfeldes sind. Die Zyklotronkreisfrequenz ωc
hängt nicht von der Geschwindigkeit eines Elektrons ab und ist
proportional zur magnetischen Flussdichte B. Daher nimmt mit
zunehmender magnetischer Flussdichte B die Winkelgeschwindig
keit ωc zu, während die Rotationsbahn (Bewegungsbahnlänge) des
Elektrons länger wird. Das Elektron kreist also, während es
sich zur Anode bewegt.
In diesem Zustand wird eine Zyklotronresonanz unter einer
speziellen Bedingung hervorgerufen bzw. verstärkt, während eine
elektromagnetische Welle die Elektronenbahn bestrahlt. Da das
Elektron beschleunigt wird, wenn die Schwingungskreisfrequenz
ωf der elektromagnetischen Welle mit der Zyklotronkreisfrequenz
ωc zusammenfällt und die elektrische Feldrichtung der
bestrahlenden elektromagnetischen Welle mit der X-Achse
zusammenfällt, wird die Rotationsgeschwindigkeit des Elektrons
größer, und der durch die folgende Gleichung gegebene Rota
tionsradius R nimmt allmählich zu:
R = mv/(eB) = v/ωc (3)
R = mv/(eB) = v/ωc (3)
Das Elektron bewegt sich also auf einer spiralförmigen Bahn
zur Anode. Mittels der isolierenden Abdichteinrichtung ist in
dem Vakuumraum verdünntes Gas eingeschlossen. Da das durch die
Zyklotronresonanz beschleunigte Elektron eine kinetische Ener
gie erhält, die höher ist als die Energie zum Abspalten eines
Elektrons von einem Molekül (Atom) M des verdünnten Gases, und
da der Kollisionsquerschnitt
infolge der verlängerten Bewegungsbahn als Ergebnis der
Spiralbewegung des Elektrons groß ist, stößt das beschleunigte
Elektron mit einem Gasmolekül M zusammen und ionisiert dieses
unter Abspaltung von einem oder zwei Ionisationselektronen. Da
das Ionisationselektron oder die Ionisationselektronen dann
zur Auslösung weiterer Ionisationen von Gasmolekülen oder -
atomen beschleunigt werden, steigt die Zahl multiplizierter
Elektronen und Ionen in dem Vakuumraum exponentiell an. Die
Elektronen werden von der Anode eingefangen, und die Ionen von
der Kathode. Wenn die Anode nur feldemittierte Elektronen
einfängt, das heißt wenn die Zyklotronresonanz nicht verstärkt
wird (in einem Aus-Zeitabschnitt), erzeugt die Anode nur einen
geringen Anodenstrom, während, wenn die Zyklotronresonanz
verstärkt wird (in einem Ein-Zeitabschnitt), aufgrund der
vervielfachten Ladungsträger ein großer Anodenstrom beobachtet
wird.
Diese Ausführungsform, bei der die Anzahl von Ladungsträgern
durch Ionisation mittels der Zyklotronresonanz und Kollision
der resonierenden Elektronen mit Atomen vergrößert wird,
erleichtert die Erhöhung der Schaltstromdichte sowie die
Herstellung der Schaltvorrichtung mit ausgezeichneter Reprodu
zierbarkeit und hoher Ausbeute. Diese Ausführungsform der
Schaltvorrichtung ermöglicht ein Absenken des Anodenpotentials
auf einen geringeren Wert als bei einer Schaltvorrichtung nach
dem Stand der Technik.
Die Schaltvorrichtung ist vorzugsweise so aufgebaut, daß sie
mittels herkömmlicher Halbleiterverarbeitungstechniken herge
stellt werden kann und sich gut für eine Verkleinerung sowie
für eine Massenproduktion eignet.
Da kammzinkenartige Spitzen der Feldemissionskathode leicht mittels
Photolithographie hergestellt werden können, kann der Anoden
strom leicht vergrößert werden, und ungünstige statistische
Verteilungen der strukturellen Parameter und der Leistung der
Schaltvorrichtung können minimiert werden.
Ausführungsbeispiele der Erfindung werden nachfolgend anhand
der Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 schematisch den Aufbau eines Halbleiterchips für eine
Ausführungsform einer Schaltvorrichtung gemäß der
vorliegenden Erfindung, wobei Fig. 1(a) eine perspek
tivische Ansicht und Fig. 1(b) eine Schnittansicht
ist,
Fig. 2 schematisch diese Ausführungsform der Schaltvorrich
tung, wobei Fig. 2(a) eine perspektivische Ansicht und
Fig. 2(b) eine Draufsicht ist,
Fig. 3 eine schematische Darstellung zur Erläuterung der
Zyklotronresonanz bei dieser Ausführungsform,
Fig. 4 eine graphische Darstellung des Zusammenhangs zwischen
dem Anodenstrom und der Gatespannung bei dieser
Ausführungsform,
Fig. 5 in einer schematischen Schnittansicht den Aufbau eines
Feldemissions-Elektronenemitterelements gemäß dem
Stand der Technik, und
Fig. 6(A)-(D) Schnittansichten zur Erläuterung des Herstel
lungsverfahrens für das Element von Fig. 5.
Fig. 1(a) ist eine perspektivische Ansicht, die schematisch
den Aufbau eines Halbleiterchips einer Ausführungsform einer
von einer elektromagnetischen Welle (Mikrowelle) gesteuerten
Schaltvorrichtung zeigt, während Fig. 1(b) eine Schnittansicht
des Halbleiterchips dieser Ausführungsform ist. Fig. 2(a) ist
eine perspektivische Ansicht, die schematisch den Aufbau
der Schaltvorrichtung dieser Ausführungsform zeigt, während Fig. 2(b) eine Drauf
sicht auf diese Ausführungsform ist.
Die Schaltvorrichtung 20 dieser Ausführungsform umfaßt auf
einem Siliziumsubstrat 11 eine Siliziumoxidisolierschicht 12,
in der eine Ausnehmung 12a in der Form eines umgekehrten
Trapezes ausgebildet ist, eine Wolframkaltkathode (Emitter
elektrode) 13, die auf der Isolierschicht 12 ausgebildet ist
und viele kammzinkenartige Spitzen aufweist, die sich von
einer Seite über die Ausnehmung 12a erstrecken, eine rechteck
förmige Molybdän-Gateelektrode (Steuerelektrode) 14, die in
der Ausnehmung 12a auf der Seite der Kaltkathode 13 angeordnet
ist, eine Wolframanode (Kollektorelektrode) 15, die auf der
Isolierschicht 12 ausgebildet ist und sich von der der einen
Seite gegenüberliegenden anderen Seite über die Ausnehmung 12a
erstreckt, ein isolierendes Abdichtteil 26 aus Quarz, das an
seiner Unterseite mit einer Ausnehmung 26a versehen ist, die
zusammen mit der Ausnehmung 12a einen Vakuumraum 17 bildet, in
dem verdünntes Wasserstoffgas eingeschlossen ist, einen Magne
ten 28 mit einer magnetischen Flussdichte von z. B. 1 T mit einem auf dem
Abdichtteil 26 angeordneten oberen N-Pol und einem an der
Unterseite des Substrates 11 angeordneten unteren S-Pol zum
Anlegen eines Magnetfeldes orthogonal zu einem zwischen der
Kathode 13 und der Anode 15 angelegten elektrischen Feld, und
einen Hochfrequenzoszillator 29 mit parallelen Elektroden 29a
und 29b, die auf der Vorderseite bzw. der Rückseite des Halb
leiterchips angeordnet sind, um eine Mikrowelle in den Vakuum
raum 17 zu strahlen.
Typische Konfigurationsparameter dieser Ausführungsform sind
wie folgt: Größe (Chipgröße) des Halbleitersubstrats 11: 2 mm
× 2 mm; Dicke der Kathode 13: 0,2 µm; Kantenbreite der kamm
zinkenartigen Spitzen: 3 µm; Mittenabstand der Spitzen: 6 µm,
wobei die Kathode 13 etwa 270 Spitzen und eine Gesamtbreite
von etwa 1,6 mm aufweist; Dicke, Länge und Breite der Gate
elektrode 14: 0,2 µm, 1,6 mm bzw. 3 µm; Dicke und Breite der
Anode 15: 0,2 µm bzw. 1,6 mm; Abstand zwischen der Kathode 13
und der Gateelektrode 14: 0,7 µm; Abstand zwischen der Kathode
13 und der Anode 15: 10 µm. Der Vakuumraum 17 ist mit 3 × 10-19
Molen verdünnten Wasserstoffgases gefüllt, und der Druck
beträgt 6,67 × 10-6 Pa.
Ein Nullpotential oder negatives elektrisches Potential wird
an die Kathode 13 angelegt. Ein positives elektrisches Potential
wird an die Gateelektrode 14 angelegt. Ein elektrisches Poten
tial höher als das an der Gateelektrode wird an die Anode 15
angelegt. Da das elektrische Feld der Gateelektrode 14 die
Austrittsarbeit von Wolfram moduliert und die Potentialbar
riere an der Grenzfläche der Kathode 13 schmäler macht, werden
Elektronen aus der Kathode 13 aufgrund des Schottky-Effekts
(Tunneleffekt) herausgezogen.
Es ist aufgrund von Experimenten bekannt, daß die Stromdichte
der durch Feldemission längs der X-Achse von der Kathode 13
emittierten Elektronen wenig Temperaturabhängigkeit zeigt. Die
Stromdichte dieser feldemittierten Elektronen weist unter
hohen Temperaturen oder unter Strahlungsaussetzung einen
nahezu stabilen Wert auf. Da alle Stirnflächen der kammzinken
artigen Spitzen der Kathode 13 in bezug auf die Gateelektrode
14 gleich angeordnet sind, ergeben sich von der Stirnfläche
der einzelnen Spitzen gleiche Stromdichten.
Damit sind die Schwellenspannung der Feldemission an der
Stirnfläche aller Spitzen und die Anfangsgeschwindigkeit der
an diesen Stirnflächen emittierten Elektronen jeweils gleich.
Fig. 3 zeigt eine schematische Darstellung zur Erläuterung
einer Zyklotronresonanz bei der zweiten Ausführungsform. Wie
in Fig. 3 gezeigt, bewegt sich ein feldemittiertes Elektron
unter dem Einfluß des elektrischen Feldes E zwischen der
Kathode und der Anode 15 in Richtung auf die Anode 15. Da
durch den Magneten 28 ein gleichförmiges Magnetfeld B orthogo
nal zu dem elektrischen Feld E in dem Vakuumraum 17 anliegt,
rotieren die Elektronen (führen eine kreisförmige Bewegung
aus) auf der XY-Ebene mit einer Winkelfrequenz ωc. Diese
Zyklotronwinkelfrequenz hängt nicht von der Geschwindigkeit
des Elektrons ab und ist proportional zur magnetischen Flussdichte
B.
Daher steigt die Winkelfrequenz ωc unter Vergrößerung der
Rotationsbahn (Bahnlänge) des Elektrons mit zunehmender magne
tischer Flussdichte B. Das Elektron kreist also, während es sich
zur Anode 15 bewegt. Wenn in dieser Situation ein Verschie
bungsstrom (elektromagnetische Welle), dessen
Kreisfrequenz ωf mit der Zyklotronwinkelfrequenz ωc zusammen
fällt und dessen elektrische Feldrichtung mit der X-Achse
zusammenfällt, die Elektronenbahn bestrahlt (Ein-Periode der
Elektromagnetwellenbestrahlung), dann wird das Elektron durch
die bestrahlende elektromagnetische Welle zu einem Maximum
beschleunigt, so daß es schneller kreist und der Radius R
seiner Kreisbahn allmählich zunimmt. Das Elektron bewegt sich
daher längs einer spiralförmigen Bahn zu der Anode 15. Da das
Elektron beschleunigt wird, wenn die Zyklotronresonanz einmal
verstärkt oder angeregt wurde, wird ein Molekül M des verdünn
ten Wasserstoffgases durch Kollision mit dem beschleunigten
Elektron ionisiert und gibt ein Elektron frei. Da das freige
lassene Elektron dann beschleunigt wird und eine weitere Ioni
sation von Wasserstoffgasmolekülen auslöst, nimmt die Zahl von
Elektronen und Ionen in dem Vakuumraum 17 exponentiell zu. Die
vervielfachten Elektronen werden von der Anode 15 eingefangen,
während die Ionen (Wasserstoffkerne) an der Kathode 13 rekom
binieren.
Wenn die Zyklotronresonanz nicht verstärkt wird (Aus-Periode
der Elektromagnetwellenbestrahlung), dann werden an der Anode
nur die feldemittierten Elektronen eingefangen und führen zu
einem kleinen Anodenstrom. Wird die Zyklotronresonanz dagegen
verstärkt, ergibt sich ein großer Anodenstrom (Schaltstrom),
verstärkt durch die vervielfachten Ladungsträger.
Fig. 4 zeigt mit einer gestrichelten Linie die Abhängigkeit des
Anodenstroms von der Gatespannung, wie sie sich beim Stand der
Technik ergibt, bei dem der Anodenstrom nur auf emittierten Elek
tronen beruht, und mit einer ausgezogenen Linie die Abhängigkeit
des Anodenstroms von der Gatespannung, wenn eine Hochfre
quenzwelle von 175,65 GHz eingestrahlt wird. Wie sich aus
dieser Darstellung ergibt, wird der Anodenstrom bei einer
Gatespannung von 200 V durch die Elektromagnetwellenbestrah
lung gegenüber dem Stand der Technik um mehr als eine Größen
ordnung erhöht. Die Vervielfachung der Ladungsträger durch
Beschleunigung der Elektronen mittels der Zykltronresonanz und
der Ionisation wird also wirksam ausgenutzt.
Ein Dauermagnet, aber auch ein Elektromagnet, können als
Magnet 28 bei der zweiten Ausführungsform verwendet werden.
Der Grundaufbau dieser Ausführungsform kann in einer Zelle
integriert werden, und eine Vielzahl solcher Zellen können
ihrerseits auf einem Halbleiterchip integriert werden.
Wie sich aus der voranstehenden Beschreibung ergibt, gewinnt
die vorliegende Erfindung eine hohe Stromdichte (einen großen
Schaltstrom) durch eine lawinenartige Elektronenvervielfa
chung, ausgelöst oder verstärkt durch eine gegenseitige Beein
flussung von durch Feldemission von der Kaltkathode emittier
ten Elektronen, einer elektromagnetischen Welle und den Atomen
(Molekülen) des verdünnten Gases. Die vorliegende Erfindung
hat daher folgende Wirkungen:
- 1. Da ein ausreichend großer Strom leicht erreicht wird, bestehen bei der Gestaltung von Aufbau und Form der Kaltkathode wenig Beschränkungen. Diese Gestaltungsfreiheit erleich tert darüber hinaus die Herstellung der Schaltvorrichtung mit ausgezeichneter Reproduzierbarkeit und hoher Ausbeute.
- 2. Da ein ausreichend großer Strom erzielt wird, kann das Anodenpotential auf einem niedrigeren Wert als bei der bekann ten Schaltvorrichtung gehalten werden.
- 3. Durch Ein- und Ausschalten der Bestrahlung mit einer elek tromagnetischen Welle wird erreicht, daß ein Strom mit hoher Geschwindigkeit geschaltet werden kann.
- 4. Da die kammzinkenartigen Spitzen der Kathode leicht mittels herkömmlicher photolithographischer Technik ausgebil det werden können, werden ungünstige statistische Streuungen bei der Herstellung und der Leistungsfähigkeit der Schaltvor richtung minimal.
Claims (3)
1. Von einer elektromagnetischen Welle betätigbare
Schaltvorrichtung, umfassend:
eine Elektronenemissionsanordnung (13, 14) mit einer Kaltkathode (13), die aufgrund eines angelegten elektrischen Feldes Elektronen emittiert,
eine Elektroneneinfanganordnung mit einer Anode (15), die der Kathode (13) in einem Vakuumraum (17) gegenüberliegend angeordnet ist, um von der Kathode emittierte Elektronen einzufangen,
eine Magnetfeldanlegeanordnung (28) zum Anlegen eines Magnetfeldes orthogonal zu einem elektrischen Feld zwischen der Kathode und der Anode in dem Vakuumraum,
eine isolierende Abdichtanordnung (26) zum Einschluß eines verdünnten Gases in dem Vakuumraum (17), und
eine Bestrahlungsanordnung zum intermittierenden Einstrahlen einer elektromagnetischen Welle in den Vakuumraum (17).
eine Elektronenemissionsanordnung (13, 14) mit einer Kaltkathode (13), die aufgrund eines angelegten elektrischen Feldes Elektronen emittiert,
eine Elektroneneinfanganordnung mit einer Anode (15), die der Kathode (13) in einem Vakuumraum (17) gegenüberliegend angeordnet ist, um von der Kathode emittierte Elektronen einzufangen,
eine Magnetfeldanlegeanordnung (28) zum Anlegen eines Magnetfeldes orthogonal zu einem elektrischen Feld zwischen der Kathode und der Anode in dem Vakuumraum,
eine isolierende Abdichtanordnung (26) zum Einschluß eines verdünnten Gases in dem Vakuumraum (17), und
eine Bestrahlungsanordnung zum intermittierenden Einstrahlen einer elektromagnetischen Welle in den Vakuumraum (17).
2. Schaltvorrichtung nach Anspruch. 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß sie auf einem Halbleitersubstrat (11) eine mit
einer Ausnehmung (12a) versehene Isolierschicht (12) aufweist,
die Kathode (13) auf einer Seite der Ausnehmung auf der
Isolierschicht und die Anode (15) auf der gegenüberliegenden
anderen Seite der Ausnehmung auf der Isolierschicht ausgebil
det ist, auf der Seite der Kathode in der Ausnehmung eine
Steuerelektrode (14) vorgesehen ist, und die Ausnehmung (12a)
zusammen mit der Abdichtanordnung den die Kathode, die Anode
und die Steuerelektrode einschließenden Vakuumraum (17)
bildet.
3. Schaltvorrichtung nach einem der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Kathode (13) eine
Vielzahl von kammzinkenartigen Spitzen aufweist.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
JP05185414A JP3075024B2 (ja) | 1993-07-28 | 1993-07-28 | 電磁波駆動型スイッチ |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
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