DE4425476C2 - 1-Halo-cis-3-tetradecene und ihre Verwendung zur Herstellung von cis-Olefinverbindungen - Google Patents
1-Halo-cis-3-tetradecene und ihre Verwendung zur Herstellung von cis-OlefinverbindungenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft Verfahren zur Herstellung von cis-Olefinverbindungen,
die als physiologisch aktive Substanzen, wie beispielsweise als Sexpheromone
von unterschiedlichen Insekten, oder als Zwischenprodukte für deren Synthese
einsetzbar sind. Sie betrifft insbesondere 1-Halo-cis-3-tetradecene und ihre
Verwendung bei Verfahren zur Herstellung von cis-Olefinverbindungen.
Es ist eine Reihe von Verfahren zur Herstellung von cis-Olefinverbindungen
bekannt, die als physiologisch wirksame Substanzen, wie vorstehend erwähnt,
einsetzbar sind. Hierzu gehört ein Verfahren zur Herstellung eines
Zwischenprodukts (2-Methyl-cis-7-octadecen), das zur Herstellung des
Sexpheromons [cis-7,8-Epoxy-2-methyloctadecen (racemat)] des
Schwammspinners (Lymantria dispar L.) bekannt ist. Diese Verfahren lassen
sich grob in die drei folgenden Klassen einteilen:
- 1. Ein Verfahren zur Herstellung der cis-Olefinverbindung, bei dem man ein 1-Alkin in ein Metallacetylid umwandelt, das erhaltene Metallacetylid mit einem Alkylhalogenid umsetzt und die erhaltene Alkinyl-Verbindung katalytisch reduziert (Chemical Abstracts 112 (23) 216209d, 110 (9) 75093f, 93 (17) 167560g, 78 (13) 84127t, etc.).
- 2. Ein Verfahren zur Herstellung der cis-Olefinverbindung unter Einsatz der Wittig-Reaktion (Chemical Abstracts 109 (13) 110058b, 99 (7) 53420n, 86 (7) 43458y, 77 (15) 97695f, etc.).
- 3. Ein Verfahren zur Herstellung der cis-Olefinverbindung mittels einer organischen Siliziumverbindung als Zwischenprodukt (Chemical Abstracts 86 (21) 155133v).
Die vorstehend beschriebenen Verfahren haben jedoch folgende Nachteile:
Bei dem Verfahren der Klasse 1 wird ein teures und schwierig zu handhabendes Material, wie n-Butyllithium, eingesetzt. Weiterhin muß ein Material eingesetzt werden, bei dem der Verdacht der Karzinogenität besteht, beispielsweise HMPT (Hexamethylphosphorsäuretriamid).
Bei dem Verfahren der Klasse 1 wird ein teures und schwierig zu handhabendes Material, wie n-Butyllithium, eingesetzt. Weiterhin muß ein Material eingesetzt werden, bei dem der Verdacht der Karzinogenität besteht, beispielsweise HMPT (Hexamethylphosphorsäuretriamid).
Die Wittig-Reaktion gemäß dem Verfahren der Klasse 2 hat eine niedrige
Stereoselektivität für cis-Isomere, so daß trans-Isomere als Nebenprodukte in
einem beachtlichen Ausmaß gebildet werden können.
Bei dem Verfahren von Klasse 3 werden sehr spezielle Rohmaterialien
eingesetzt, was beträchtliche Kosten für deren Herstellung verursacht.
JP 62 212 347 beschreibt die Herstellung von cis-1-Halo-11-tetradecen aus einem 1-Halo-
5-Octen und 1,6-Dihalohexan unter Einwirkung von Magnesium. Das Produkt wird zum
entsprechenden Acetat umgesetzt.
In JP 0 3173 849 wird die Herstellung von cis-1-Halo-8-Dodecen aus einem 1-Halo-3-
Hepten und 1-Brom-5-Chlorpentan unter Einwirkung von Magnesium beschrieben. Das
Produkt wird zum entsprechenden Acetat umgesetzt.
Beide Anmeldungen beschreiben also die Herstellung von relativ kurzkettigen cis-1-Halo-
Olefin-Acetaten (Dodecen-Acetat bzw. Tetradecen-Acetat), die Bestandteil von Sexphero
monen von Homono magnanima Diaconoff bzw. Grapholitha molesta sind.
JP 62 252 738 beschreibt ein Verfahren, bei dem man durch Umsetzung eines cis-Alke
nylhalogenids mit einem Grignard-Reagens aus einem halogenierten Alkylalkohol ein cis-
1-Hydroxy-Olefin (7-Nonen bis 11-Icosen) erhält.
Ein Verfahren zur gezielten Herstellung eines Zwischenproduktes für die Synthese des
Sexpheromons des Schwammspinners läßt sich aus diesen Anmeldungen nicht ableiten.
Es gibt daher kein effizientes Verfahren zur Herstellung eines Zwischenprodukts für die
Synthese des Sexpheromons des Schwammspinners. Dies betrifft im allgemeinen auch cis-
Olefinverbindungen, die physiologisch wirksame Substanzen sind, beispielsweise als
Sexpheromon unterschiedlicher Insekten, oder als Zwischenprodukte für deren Synthese.
Unter diesen Umständen besteht eine Nachfrage nach einer Technik, die es ermöglicht,
daß derartige cis-Olefinverbindungen im industriellen Maßstab bei vernünftigen Kosten
hergestellt werden können.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, Verbindungen zur Verfügung
zu stellen, die als Rohmaterialien für die Herstellung von cis-
Olefinverbindungen im industriellen Maßstab kostensparend eingesetzt werden
können, und Verfahren zur Herstellung von cis-Olefinverbindungen unter
Verwendung dieser Verbindungen zur Verfügung zu stellen.
Gegenstand der Erfindung sind daher 1-Halo-cis-3-tetradecene der allgemeinen
Formel I
CH₃(CH₂)₉CH=CH(CH₂)₂Xa (I)
in der Xa ein Halogenatom ist.
Diese neuen Verbindungen sind zum Einsatz als Rohmaterialien für die
Herstellung von den oben genannten cis-Olefinverbindungen geeignet.
Insofern wird also die vorstehend genannte Aufgabe gemäß einem ersten
Erfindungsgedanken durch eine Verbindung (d. h. 1-Halo-cis-3-tetradecen) der
allgemeinen Formel I
CH₃(CH₂)₉CH=CH(CH₂)₂Xa (I)
in der Xa ein Halogenatom ist, gelöst.
Gemäß einem zweiten übergeordneten Erfindungsgedanken wird die vorstehend
genannte Aufgabe gelöst durch eine neue Verbindung (d. h. 1-Halo-cis-3-
tetradecen), die zum Einsatz als Rohmaterial für die Herstellung von cis-
Olefinverbindungen geeignet ist. Diese Verbindung hat die vorstehende Formel
I.
Gemäß einem dritten Erfindungsgedanken der vorstehenden Erfindung wird die
eingangs gestellte Aufgabe gelöst durch ein Verfahren zur Herstellung von cis-
Olefinverbindungen, bei dem ein 1-Halo-cis-3-tetradecen umgewandelt wird in
eine organometallische Verbindung der allgemeinen Formel II
CH₃(CH₂)₉CH=CH(CH₂)₂Ma (II)
in der Ma ein Metallatom oder MgXa ist, in der Mg ein Magnesiumatom und
Xa ein Halogenatom ist, und die organometallische Verbindung mit einer
Verbindung der allgemeinen Formel RY umgesetzt wird, wobei R eine
Alkylgruppe und Y ein Bromatom, Jodatom, eine Tosyloxygruppe oder
Mesyloxygruppe ist, wobei eine cis-Olefinverbindung der allgemeinen Formel
III gebildet wird
CH₃(CH₂)₉CH=CH(CH₂)₂R (III)
in der R die vorstehende Bedeutung hat.
Gemäß einem vierten Erfindungsgedanken wird die vorstehend genannte
Aufgabe durch ein Verfahren zur Herstellung von cis-Olefinverbindungen
gelöst, bei dem eine Verbindung der allgemeinen Formel RXb, in der R eine
Alkylgruppe und Xb ein Halogenatom ist, in eine organometallische
Verbindung RMb umgewandelt wird, in der Mb ein Metallatom oder MgXb ist,
in der Mg ein Magnesiumatom und Xb ein Halogenatom ist, und die
organometallische Verbindung RMb umgesetzt wird mit einer Verbindung der
allgemeinen Formel IV
CH₃(CH₂)₉CH=CH(CH₂)₂Z (IV)
in der Z ein Brom- oder Jodatom ist, wobei eine cis-Olefinverbindung der
allgemeinen Formel V
CH₃(CH₂)₉CH=CH(CH₂)₂R (V)
in der R die vorstehende Bedeutung hat, gebildet wird.
Erfindungsgemäß können Rohmaterialien eingesetzt werden, die eine niedrige
Toxizität haben und leicht zu handhaben sind, wodurch cis-Olefinverbindungen
mit hoher Reinheit der cis-Isomere ohne Schwierigkeiten erhalten werden.
Diese cis-Olefinverbindungen können im industriellen Maßstab kostengünstig
hergestellt werden.
Fig. 1 ist ein Infrarot-Absorptions-Spektrum des 1-Halo-cis-3-
tetradecens, das gemäß Beispiel 1 hergestellt worden ist;
Fig. 2 ist ein Infrarot-Absorptions-Spektrum von 1-Halo
cis-3-tetradecen, das gemäß Beispiel 2 hergestellt
wurde;
Fig. 3 ist das Infrarot-Absorptions-Spektrum des 1-Halo
cis-3-tetradecens, das gemäß Beispiel 3 hergestellt
wurde;
Fig. 4 ist das ¹H-NMR-Spektrum des 1-Halo-cis-3-
tetradecens, das gemäß Beispiel 1 hergestellt
worden ist;
Fig. 5 ist das ¹H-NMR-Spektrum des 1-Halo-cis-3-
tetradecvens, das gemäß Beispiel 2 hergestellt
wurde;
Fig. 6 ist das ¹H-NMR-Spektrum des 1-Halo-cis-3-
tetradecens, das gemäß Beispiel 3 hergestellt
worden ist;
Fig. 7 ist das Massenspektrum des 1-Halo-cis-3-
tetradecens, das gemäß Beispiel 1 hergestellt
wurde;
Fig. 8 ist das Massenspektrum des 1-Halo-cis-3-
tetradecens, das gemäß Beispiel 2 hergestellt
worden ist und
Fig. 9 ist das Massenspektrum des 1-Halo-cis-3-
tetradecens, das gemäß Beispiel 3 hergestellt
wurde.
Erfindungsgemäß wurden 1-Halo-cis-3-tetradecene der allgemeinen Formel I
CH₃(CH₂)₉CH=CH(CH₂)₂Xa (I)
in der Xa ein Halogenatom ist, als neue Verbindungen hergestellt, die als
Rohmaterialien für die Herstellung von cis-Olefinverbindungen, die als
physiologisch aktive Substanzen, wie als Sexpheromone unterschiedlicher
Insekten einsetzbar sind, oder als Zwischenprodukte für deren Synthese
eingesetzt werden können.
Diese Verbindung hat folgende Siedepunkte, wenn als Halogenatom Xa Chlor,
Brom oder Jod eingesetzt werden:
Xa = Cl 123-125°C/3 mmHg
= Br 133-136°C/3 mmHg
= I 116-117°C/0.2 mmHg.
Xa = Cl 123-125°C/3 mmHg
= Br 133-136°C/3 mmHg
= I 116-117°C/0.2 mmHg.
Jedes dieser Halogenide ist eine blaß-gelbliche ölige Flüssigkeit.
Diese Halogenide können leicht dadurch hergestellt werden, daß die an sich
bekannte Verbindung cis-3-Tetra-decen-1-ol (Chemical Abstracts
Registrierungsnummer 68892-27-3) der Formel VI
CH₃(CH₂)₉CH=CH(CH₂)₂OH (VI)
halogeniert wird. Die 1-Halo-cis-3-tetradecene können dadurch erhalten
werden, daß der vorstehend genannte Alkohol nach einem
Halogenierungsverfahren, beispielsweise unter Verwendung eines
Phosphorhalogenids, eines Triphenylphosphin-tetrahalogenierten
Kohlenwasserstoffs, eines Sulfonylhalogenids, eines Sulfonsäureesters oder
eines Thionylhalogenids, halogeniert wird.
Einige Beispiele derartiger Halogenierungsverfahren sind im nachfolgenden
Schema dargestellt:
Nachstehend wird ein Verfahren (entsprechend dem dritten
Erfindungsgedanken) zur Herstellung von cis-Olefinverbindungen unter
Verwendung eines der vorstehend beschriebenen 1-Halo-cis-3-tetradecene als
Rohmaterial (oder als Ausgangsmaterial oder als Zwischenprodukt)
beschrieben. Bei diesem Verfahren wird zuerst ein 1-Halo-cis-3-tetradecen in
eine organometallische Verbindung der allgemeinen Formel II umgewandelt
CH₃(CH₂)₉CH=CH(CH₂)₂Ma (II)
in der Ma ein Metallatom oder MgXa ist, bei dem Xa ein Halogenatom ist.
Das Metallatom Ma kann beispielsweise Lithium sein. Wenn M² MgXa ist,
stellt die organometallische Verbindung ein Grignard-Reagens dar. Da die
Reaktion von Lithium mit einem 1-Halo-cis-3-tetradecen spezielle
Reaktionsbedingungen erfordert, ist die Herstellung eines Grignard-Reagens
praktischer.
Die organometallische Verbindung der allgemeinen Formel II kann dadurch
erhalten werden, daß man eine 1-Halo-cis-3-tetradecen-Lösung (tropfenweise)
zu einem Lösungsmittel gibt, das Metallstücke aufweist, die als Rohmaterial
eingesetzt werden.
Die Menge des Metalls als Rohmaterial beträgt 1,7 bis 2,0 Äquivalente bei
Lithium und 1,0 bis 1,2 Äquivalente bei Magnesium je Mol 1-Halo-cis-3-
tetradecen. Das Lösungsmittel für die 1-Halo-cis-3-tetradecen-Lösung kann
vorzugsweise Diethylether oder Tetrahydrofuran sein. Die Reaktionstemperatur liegt in
einem Bereich von 0-40°C für Lithium und 50-90°C für Magnesium.
Danach wird die organometallische Verbindung der allgemeinen Formel II mit
einer Verbindung der allgemeinen Formel RY umgesetzt.
In der allgemeinen Formel RY ist R eine Alkylgruppe, und Y ist ein
Bromatom, ein Jodatom, eine Tosyloxygruppe (-OSO₂Ph) oder eine
Mesyloxygruppe (-OSO₂CH₃). Zu Beispielen der Erfindung RY gehören
Alkylbromide und Alkyljodide, wie Ethylbromid (oder -jodid), n-Heptylbromid
(oder -jodid), Isoamylbromid (oder -jodid) und n-Undecylbromid (oder -jodid),
Isoamyl-p-toluolsulfonat und n-Hexylmethansulfonat.
Als Lösungsmittel können vorzugsweise Diethylether oder Tetrahydrofuran eingesetzt
werden. In einigen Fällen können DMF (N,N-Dimethylformamid) oder DMI (N,N-Dime
thylimidazolidinon) als zusätzliches Lösungsmittel eingesetzt werden.
Wenn beispielsweise die organometallische Verbindung der allgemeinen
Formel II ein Grignard-Reagens ist, wird vorzugsweise ein Kupferkatalysator
(beispielsweise ein ein- oder zweiwertiges Kupferhalogenid, wie Cu(I)Xc oder
Cu(II)Xc₂ in einer Menge von 0,001 bis 0,1 Mol je Mol Grignard-Reagens
eingesetzt.
Die Reaktion wird dadurch ausgeführt, daß man die Verbindung RY in einem
Lösungsmittel auflöst und die organometallische Verbindung der allgemeinen
Formel II in einer Menge von 1,0 bis 1,1 Mol je Mol der Verbindung RY
tropfenweise bei einer Temperatur von -40 bis 30°C in Gegenwart des
Katalysators zusetzt.
Nachstehend wird ein Verfahren (wie es in Anspruch 4 beansprucht wird) zur
Herstellung von cis-Olefinverbindungen beschrieben, bei dem ein
Alkylhalogenid RXb in eine organometallische Verbindung RMb umgewandelt
wird und letztere Verbindung mit 1-Halo-cis-3-tetradecen umgesetzt wird.
Bei diesem Verfahren wird ein Alkylhalogenid RXb in eine organometallische
Verbindung RMb umgewandelt.
Bei der allgemeinen Formel RXb ist R eine Alkylgruppe und Xb ist ein
Halogenatom. Zu Beispielen des Alkylhalogenids RXb gehören Alkylbromide
und Alkyljodide, wie Ethylbromid (oder -jodid), n-Heptylbromid (oder -jodid),
Isoamylbromid (oder -jodid) und n-Hexylbromid (oder -jodid). Diese
Verbindung RXb wird in eine organometallische Verbindung RMb
umgewandelt, in der Mb ein Metallatom oder MgXb ist und die ein
Alkyllithium oder ein Grignard-Reagens sein kann. Das Metallatom Mb kann
beispielsweise Lithium sein.
Diese Umwandlung wird dadurch ausgeführt, daß man das Alkylhalogenid RXb
mit Metallstücken (beispielsweise Lithium oder Magnesium) in einem
Lösungsmittel, wie Diethylether oder Tetrahydrofuran, umsetzt.
Anschließend wird die erhaltene organometallische Verbindung RMb mit einer
Verbindung (1-Halo-cis-3-tetradecen) der allgemeinen Formel IV
CH₃(CH₂)₉CH=CH(CH₂)₂Z (IV)
in der Z ein Brom- oder Jodatom ist, umgesetzt.
Hierdurch kann eine cis-Olefinverbindung der allgemeinen Formel V erhalten
werden
CH₃(CH₂)₉CH=CH(CH₂)₂R (V)
in der R die vorstehende Bedeutung hat.
Wenn die organometallische Verbindung RMb ein Alkyllithium ist, wird dieses
Alkyllithium mit Kupferjodid unter Bildung von Dialkylkupferlithium (oder
Lithiumorganocuprat) umgesetzt, das anschließend mit einem 1-Halo-cis-3-
tetradecen umgesetzt wird.
Wenn die organometallische Verbindung RMb ein Grignard-Reagens ist, wird
das Grignard-Reagens üblicherweise mit einem 1-Halo-cis-3-tetradecen in
Gegenwart eines Kupferkatalysators (beispielsweise eines ein- oder
zweiwertigen Kupferhalogenids, wie Cu(I)Xc oder Cu(II)Xc₂, in einer Menge
von 0,001 bis 0,1 Moläquivalenten je Mol Grignard-Reagens umgesetzt.
Wenn eine Lithiumorganocuprat-Verbindung eingesetzt wird, werden nicht nur
0,5 Äquivalente der Alkylgruppe verworfen, sondern die organometallische
Verbindung hat auch eine geringe Stabilität. Insofern ist der Einsatz eines
Grignard-Reagenzes bevorzugt.
Nach Vollendung der Reaktion wird die erhaltene cis-Olefinverbindung in
Wasser gegossen und anschließend nach üblichen Abtrenntechniken, wie
Destillation und Säulenchromatografie, isoliert. Die gewünschte cis-
Olefinverbindung kann erhalten werden, ohne daß die sterische Reinheit des 1-
Halo-cis-3-tetradecens beeinträchtigt wird.
Erfindungsgemäß können unterschiedliche cis-Olefinverbindungen mit
physiologischen Aktivitäten in der vorstehend beschriebenen Weise hergestellt
werden. Beispiele von cis-Olefinverbindungen sind unter Bezugnahme auf die
Insekten in der nachstehenden Tabelle 1 angegeben.
cis-Olefinverbindung | |
Physiologische Aktivität | |
CH₃(CH₂)₉CH=CH(CH₂)₃CH₃ cis-5-Hexadecen | |
Kopulation, inhibierende Substanz des Reisstammbohrers (rice stem borer) | |
CH₃(CH₂)₉CH=CH(CH₂)₈CH₃ cis-10-Henicosen | Sexpheromon-Komponente von Drosophila virlis |
CH₃(CH₂)₉CH=CH(CH₂)₇CH₃ cis-9-Icosen | Antwortstimulierende Substanz von Drosophila virlis |
CH₃(CH₂)₉CH=CH(CH₂)₄CH(CH₃)₂ 2-Methyl-cis-7-octadecen | Sexpheromon-Vorgänger des Schwammspinners |
Attraktionsinhibitor | |
CH₃(CH₂)₉CH=CH(CH₂)₁₂CH₃ cis-11-Pentaicosen | Sexpheromon-Komponente von Drosophila virlis |
Die Erfindung wird anhand der nachstehenden Beispiele erläutert.
395 g (1,86 Mol) von cis-3-Tetradecen-1-ol, 680 g Dichlormethan und 186 g
(1,84 Mol) Triethylamin werden in einem 3-Liter-Reaktor vorgelegt und auf
0°C gekühlt. Anschließend werden 237 g (1,99 Mol) Thionylchlorid
tropfenweise so zugesetzt, daß die Temperatur 40°C nicht überschreitet.
Dieses Gemisch wird eine Stunde gerührt und anschließend zwei Stunden unter
Rückfluß von Dichlormethan umgesetzt. Nach Ende der Reaktion werden
600 g gereinigtes Wasser zugesetzt. Man läßt das erhaltene Gemisch sich in
zwei Schichten trennen. Die organische Schicht wird abgetrennt, mit 600 g
einer 5%igen Natronlauge und anschließend mit 500 g einer 5%igen
Kochsalzlösung gewaschen, danach vom Lösungsmittel befreit und destilliert.
Es werden 385 g einer öligen Flüssigkeit mit einem Siedepunkt von 123-
125°C/3 mmHg erhalten. Auf der Basis unterschiedlicher Spektraldaten wird
dieses Produkt als 1-Chlor-cis-3-tetradecen (Reinheit 96%, Ausbeute 86,1%)
identifiziert.
21,2 g (0,1 Mol) cis-3-Tetradecen-1-ol und 30 g Tetrahydrofuran werden in
einem 1-Liter-Reaktor vorgelegt. Es werden CBr₄ (36 g, 0,11 Mol), gelöst in
20 ml Tetrahydrofuran tropfenweise bei Zimmertemperatur zugesetzt. Danach
werden 30 g (0,115 Mol) Triphenylphosphin in 30 ml Tetrahydrofuran gelöst
und tropfenweise derart zugesetzt, daß die Temperatur 40°C nicht
überschreitet. Dieses Gemisch wird eine Stunde bei Zimmertemperatur gerührt.
Nach Beendigung der Reaktion werden 10 ml Methanol zugegeben.
Das erhaltene Gemisch wird mehrere Minuten gerührt. Das Lösungsmittel wird
unter vermindertem Druck entfernt, und der Rückstand wird mit n-Hexan
extrahiert. Nachdem das Triphenylphosphin in der Hexanschicht abfiltriert
worden ist, wird die erhaltene Hexanmischung destilliert. Es werden 25 g einer
blaß-gelblichen öligen Flüssigkeit mit einem Siedepunkt von 131-136°C/3 mmHg
erhalten. Auf der Basis verschiedener Spektraldaten wird dieses
Produkt als 1-Brom-cis-3-tetradecen (Reinheit 96%, Ausbeute 91%)
identifiziert.
21,2 g (0,1 Mol) cis-3-Tetradecen-1-ol, 200 ml Dichlormethan und 104 g
(1,03 Mol) Triethylamin werden in einem 1-Liter-Reaktor vorgelegt und auf
0°C gekühlt. Anschließend werden 12 g (0,105 Mol) Methansulfonylchlorid
tropfenweise zugesetzt. Man rührt dieses Gemisch eine Stunde bei
Zimmertemperatur. Anschließend werden 200 ml kaltes Wasser zugegeben.
Das erhaltene Gemisch läßt man in zwei Schichten trennen. Die
Dichlormethanschicht wird abgetrennt und unter Zusatz von 3 g wasserfreiem
Natriumsulfat getrocknet. Anschließend wird das Dichlormethan unter
vermindertem Druck rasch entfernt. Danach werden 24 g (0,16 Mol)
Natriumjodid und 200 g Aceton in einem anderen 1-Liter-Reaktor vorgelegt
und unter Rückfluß erwärmt. Die vorstehend eingeengte Lösung wird
tropfenweise hier zugesetzt. Anschließend wird dieses Gemisch 6 Stunden
unter Rückfluß des Acetons gerührt. Nach dem Abkühlen werden 400 g
gereinigtes Wasser und 200 ml n-Hexan zugesetzt. Das erhaltene Gemisch
trennt sich in zwei Schichten. Die organische Schicht wird abgetrennt, mit
300 g einer 3%-igen wäßrigen Natriumthiosulfatlösung und anschließend
300 g einer 5%-igen Kochsalzlösung gewaschen, von Lösungsmittel befreit
und danach destilliert. Es werden 29 g einer blaß-gelblichen öligen Flüssigkeit
mit einem Siedepunkt von 116-117°C/0,2 mmHg erhalten. Auf der Basis
unterschiedlicher Spektraldaten wird dieses Produkt als 1-Jod-cis-3-tetradecen
(Reinheit 92%, Ausbeute 82,8%) identifiziert.
Das Verhältnis zwischen den Spektraldaten der 1-Halo-cis-3-tetradecene, die
gemäß den vorstehenden Beispielen 1-3 hergestellt worden sind, und den
Figuren der Zeichnung ist in nachstehender Tabelle 2 gezeigt.
Ein 1-Liter-Reaktor wird mit 5,0 g (0,206 Mol) Magnesium und 90 g
Tetrahydrofuran geladen. Die Reaktion wird durch Zusatz von 2 g
Ethylbromid und 46 g (0,2 Mol) 1-Chlor-cis-3-tetradecen tropfenweise unter
Stickstoffatmosphäre gestartet. Am Ende der Zugabe wird das Gemisch 2
Stunden unter Rückfluß von Tetrahydrofuran gerührt. Die erhaltene Flüssigkeit
wird in einen 300 ml Tropfentrichter überführt. Danach werden 30 g
Tetrahydrofuran, 0,5 g Kupferbromid und 22 g (0,204 Mol) Ethylbromid in
einem anderen 1-Liter-Reaktor vorgelegt und auf 0°C gekühlt. Danach wird
das vorstehend erwähnte Grignard-Reagens tropfenweise so zugesetzt, daß die
Temperatur 10°C nicht überschreitet. Am Ende der Reaktion werden 100 g
einer gesättigten wäßrigen Ammoniumchloridlösung zugesetzt. Man läßt das
erhaltene Gemisch sich in zwei Schichten auftrennen. Die organische Schicht
wird abgetrennt, von Tetrahydrofuran unter vermindertem Druck befreit und
destilliert. Es werden 37,7 g cis-5-Hexadecen erhalten (Reinheit 96%,
Ausbeute 81%, Siedepunkt 149-152°C/3 mmHg. MS (m/e): 56(100%), 224
(M⁺, 21%).
In einem 1-Liter-Reaktor wird ein Grignard-Reagens aus 5 g (0,206 Mol)
Magnesium und 46 g (0,2 Mol) 1-Chlor-cis-3-tetradecen in der gleichen Weise,
wie in Beispiel 4 beschrieben, hergestellt. Danach werden 30 g
Tetrahydrofuran, 30 g (0,2 Mol) Isoamylbromid und 0,6 g Kupferjodid in
einem anderen 1-Liter-Reaktor vorgelegt und auf 0°C gekühlt. Anschließend
wird das vorstehend erwähnte Grignard-Reagens tropfenweise so zugesetzt, daß
die Temperatur 20°C nicht überschreitet. Am Ende der Reaktion wird das
Reaktionsprodukt in der gleichen Weise, wie in Beispiel 4 beschrieben,
destilliert. Es werden 20 g 2-Methyl-cis-7-octadecen erhalten (Reinheit
96%, Ausbeute 77%, Siedepunkt 155-158°C/2 mm Hg). MS(m/e): 56(100%),
266 (M⁺, 27%).
Ein 1-Liter-Reaktor wird mit 5 g (0,206 Mol) Magnesium und 150 g
Tetrahydrofuran geladen. Die Reaktion wird dadurch begonnen, daß man etwas
Brom und 35,6 g (0,2 Mol) n-Heptylbromid tropfenweise unter
Stickstoffatmosphäre zusetzt. Am Ende der Reaktion wird das Gemisch 2
Stunden am Rückfluß von Tetrahydrofuran weitergerührt. Die erhaltene
Flüssigkeit wird in einen 300 ml Tropftrichter überführt. Danach werden 30 g
Tetrahydrofuran, 0,4 g Kupferchlorid und 49,5 g (0,18 Mol) 1-Brom-cis-3-
tetradecen in einem anderen 1-Liter-Reaktor vorgelegt und auf 0°C gekühlt.
Danach wird das vorstehend beschriebene Grignard-Reagens tropfenweise so
zugesetzt, daß die Temperatur 10°C nicht überschreitet. Am Ende der
Reaktion werden 100 g gesättigte wäßrige Ammoniumchloridlösung zugesetzt
und, das erhaltene Gemisch läßt man in zwei Schichten auftrennen. Die
organische Schicht wird abgetrennt, von Tetrahydrofuran unter vermindertem
Druck befreit und danach destilliert. Es werden 22,3 g cis-10-Henicosen
erhalten (Reinheit 95,1%, Ausbeute 75%, Siedepunkt 171-175°C/2 mmHg).
MS(m/e): 56(100%), 294 (M⁺,10%).
Ein 500 ml-Reaktor wird mit 100 ml Diethylether und 0,7 g (0,1 Mol)
Lithiumstücken unter Stickstoffatmosphäre geladen. Wenn 8,2 g (0,05 Mol) n-
Hexylbromid tropfenweise bei 20-25°C zugesetzt werden, wird das Gemisch
trüb. Das Gemisch wird nun mehrere Minuten bei 10°C weitergerührt, und
man läßt es dann stehen. Der erhaltene Überstand wird mit einer Spritze
abgezogen. Danach werden 50 ml Diethylether und 4,5 g (0,023 Mol)
Kupferjodid in einem anderen 200 ml-Reaktor vorgelegt und auf -20°C
gekühlt. Nach Zugabe des vorstehend erwähnten Überstandes wird das
Gemisch etwa 1 Stunde gerührt. Anschließend läßt man es stehen. Der
erhaltene Überstand wird wiederum mit einer Spritze abgezogen. Danach
werden 20 ml Diethylether und 3,2 g (0,01 Mol) 1-Jod-cis-3-tetradecen in
einem weiteren 500 ml-Reaktor vorgelegt. Der vorstehend erwähnte Überstand
wird langsam bei -20°C zugegeben, wobei dann anschließend vier Stunden
gerührt wird. Am Ende der Reaktion werden 50 g gesättigte wäßrige
Ammoniumchloridlösung zugesetzt. Das Lösungsmittel wird danach unter
vermindertem Druck entfernt. Der Rückstand wird mit Silicagel
chromatografisch gereinigt. Es werden 1,76 g cis-9-Icosen (Reinheit 95,8%)
gewonnen. MS(m/e): 56(100%), 280 (M⁺, 8%).
In einem 1-Liter-Reaktor wird ein Grignard-Reagens aus 5,0 g (0,206 Mol)
Magnesium und 46 g (0,2 Mol) 1-Chlor-cis-3-tetradecen in der gleichen Weise,
wie in Beispiel 4 beschrieben, hergestellt. Anschließend werden 100 g
Tetrahydrofuran, 45,2 g (0,2 Mol) Isoamyl-p-toluolsulfonat und 0,5 g
Kupferjodid in einem anderen 1-Liter-Reaktor vorgelegt und auf -20°C
gekühlt. Danach wird das vorstehend erwähnte Grignard-Reagens tropfenweise
zugesetzt. Am Ende der Reaktion wird das Gemisch bei 0°C zwei Stunden
gerührt. Anschließend wird ohne Kühlung solange weitergerührt, bis die
Temperatur allmählich auf die Zimmertemperatur gestiegen ist. Danach werden
100 g einer gesättigten wäßrigen Ammoniumchloridlösung zugesetzt. Das
erhaltene Gemisch läßt man in zwei Schichten sich auftrennen. Die organische
Schicht wird abgetrennt und von Lösungsmittel unter vermindertem Druck
befreit. Das erhaltene Produkt wird destilliert. Es werden 16,1 g 2-Methyl-cis-
7-octadecen (Reinheit 96%, Ausbeute 62%, Siedepunkt 155-158°C/2 mmHg)
erhalten. MS(m/e): 56(100%), 266 (M⁺, 27%).
Claims (4)
1. Cis-3-Tetradecen der allgemeinen Formel I
CH₃(CH₂)₉CH=CH(CH₂)₂Xa (I)in der Xa ein Halogenatom ist.
2. Verwendung der Verbindung gemäß Anspruch 1 als Rohmaterial
für die Herstellung von cis-Olefinverbindungen.
3. Verfahren zur Herstellung von cis-Olefinverbindungen, bei dem
man ein 1-Halo-cis-3-tetradecen in eine organometallische
Verbindung der allgemeinen Formel II
CH₃(CH₂)₉CH=CH(CH₂)₂Ma (II)in der Ma ein Metallatom oder MgXa ist, in welchem Xa ein
Halogenatom ist, umwandelt und die organometallische Verbindung mit
einer Verbindung der allgemeinen Formel RY umsetzt, in der R eine
Alkylgruppe und Y ein Bromatom, Jodatom, eine Tosyloxygruppe oder
eine Mesyloxygruppe ist, wobei eine cis-Olefinverbindung der
allgemeinen Formel III erhalten wirdCH₃(CH₂)₉CH=CH(CH₂)₂R (III)in der R die vorstehende Bedeutung hat.
4. Verfahren zur Herstellung einer cis-Olefinverbindung, bei dem man
eine Verbindung der allgemeinen Formel RXb, in der R eine
Alkylgruppe und Xb ein Halogenatom ist, in eine organometallische
Verbindung RMb umwandelt, in der Mb ein Metallatom oder MgXb ist,
und die organometallische Verbindung RMb mit einer Verbindung der
allgemeinen Formel IV umsetzt
CH₃(CH₂)₉CH=CH(CH₂)₂Z (IV)in der Z ein Brom- oder Jodatom ist, wobei eine cis-Olefinverbindung
der allgemeinen Formel V erhalten wirdCH₃(CH₂)₉CH=CH(CH₂)₂R (V)in der R die vorstehende Bedeutung hat.
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