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Die Erfindung bezieht sich auf eine Wickelmaschine zum Umwickeln quaderförmiger Gutballen, insbesondere Futterballen, mit Hüllfolien od. dgl., bestehend aus einer Wälzeinrichtung zum Umwälzen der Ballen um eine im wesentlichen horizontale Wälzachse und einer Wickeleinrichtung zum Aufbringen der Hüllfolien mit einem relativ zur Wälzeinrichtung um eine Vertikalachse umlaufenden Folienabzug, wobei die Wälzeinrichtung ein antreibbares, über zwei horizontale, in etwa gleicher Höhe gelagerte Förderwalzen und zumindest eine unterhalb der Förderwalzen gelagerte, horizontale Rückführwalze endlos geführtes Förderband aufweist, dessen Fördertrum zwischen den Förderwalzen einen an die Ballenabmessungen angepaßten Durchhang bildet.
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Mit sochen Wickelmaschinen werden beispielsweise Futterballen zum Silieren luftdicht mit Hüllfolien umwickelt, wobei es, um den Siliervorgang nicht zu gefährden, auf eine wirklich exakte Umhüllung mit sich überlappenden Folienbahnen ankommt, aber auch Papierballen oder andere Gutballen lassen sich mit diesen Wickelmaschinen vollständig umhüllen. Die Ballen werden dabei durch einen geeigneten Preßvorgang in einer etwa quaderförmigen Gestalt vorgefertigt, welche quaderförmigen Gutballen sich gegenüber den zylindrischen Ballen wegen ihrer besseren Stapelbarkeit und Lagerbarkeit als vorteilhaft erwiesen haben, doch stellen sie hinsichtlich des Umhüllens größere Ansprüche an die Wickelmaschinen.
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Zum Einhüllen dieser Futterballen od. dgl. werden die Ballen mit einer Wälzeinrichtung um eine Horizontalachse umgewälzt und gleichzeitig die Folienbahnen mit einem Folienabzug einer Wickeleinrichtung horizontal um die Ballen herumgewickelt, wobei der Folienabzug, aber auch die Wälzeinrichtung die Wickeldrehung ausführen kann.
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Die bekannten Wälzeinrichtungen weisen bisher meist ortsfest gelagerte Förder- und Rückführwalzen auf, so daß das umlaufende Förderband im Bereich des Fördertrums einen vorgegebenen Durchhang bildet und es wegen der Quaderform zu recht unterschiedlichen Höhenlagen der sich umwälzenden Ballen kommt, was ein ungenaues Umwickeln mit den Folienbahnen und Unregelmäßigkeiten dieses Umhüllens mit sich bringt. Außerdem eignen sich diese Wälzeinrichtungen immer nur für eine einzige Ballendimension, wodurch eine Dimensionsänderung der Ballen ein Umrüsten der Wickelmaschine hinsichtlich ihrer Wälzeinrichtung verlangt.
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Gemäß der
WO 91/13540 gibt es auch schon Wickelmaschinen, deren Wälzeinrichtung ein über zwei Förderwalzen ohne Rückführwalzen umlaufendes Förderband umfaßt, so daß nur ein flacher Durchhang entsteht, der zwar Ballen unterschiedlicher Größe aufnehmen könnte, dafür aber zusätzliche Führungseinrichtungen im Bereich der Förderwalzen und seitlich zwischen den Förderwalzen verlangt. Der flache Durchhang verstärkt außerdem den unruhigen Umwälzvorgang und die Höhenschwankungen der Wälzachse.
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Das
DE-U 90 04 354 zeigt weiters eine Wälzeinrichtung für Wickelmaschinen, die einen Bandförderer mit gespanntem Förderbandtrum besitzt. Hier muß zum Umwälzen eines Ballens der durch das Förderband gebildete Förderboden beidseits mit Begrenzungswänden zusammenwirken, von denen eine als antreibbarer Schrägförderer vorgesehen ist, was einen beträchtlichen Mehraufwand mit sich bringt. Zudem sind durch den gespannten Förderboden die quaderformbedingten Höhenschwankungen der Wälzachse eines Ballens überhaupt nicht ausgleichbar.
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Abgesehen von diesen Wälzeinrichtungen mit umlaufenden Förderbändern, gibt es auch schon Wälzeinrichtungen für Wickelmaschinen mit einzelnen, an Schwenkarmen gelagerten Förderrollen oder gemäß der
EP-A 0 543 792 mit zwei jeweils an schwenkbaren Winkelarmen gelagerten Förderrollen, die den Gutballen zwischen sich aufnehmen und, an seiner Oberfläche ablaufend, umwälzen. Hier allerdings können praktisch nur Ballen mit quadratischem oder höchstens leicht rechteckigem Querschnitt bearbeitet werden, es ist ein beträchtlicher Aufwand für die anzutreibenden Förderrollen in Kauf zu nehmen und außerdem gibt es wiederum nur eine sehr beschränkte Möglichkeit zur Anpassung an unterschiedliche Ballengrößen.
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Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, diese Mängel zu beseitigen und eine Wickelmaschine der eingangs geschilderten Art zu schaffen, die sich bei verhältsnismäßig einfachem Aufbau durch ihre einwandfreie Arbeitsweise auszeichnet und sich darüber hinaus rationell an die unterschiedlichsten Ballendimensionen anpassen läßt.
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Die Erfindung löst diese Aufgabe dadurch, daß wenigstens eine der Förderwalzen an einer am Grundgestell der Wälzeinrichtung angelenkten Pendelstütze gelagert ist. Aufgrund dieser Pendelstütze wird der Durchhang des Fördertrums des Förderbandes selbständig an die jeweilige Ballenkontur durch eine entsprechende Schwenkbewegung der Pendelstütze und damit der jeweiligen Förderwalze angeglichen, so daß nicht nur eine einwandfreie Umwälzbewegung der Ballen garantiert ist, sondern bei dieser Umwälzbewegung auch die Ballenachse etwa in gleicher Höhenlage verbleibt, was Voraussetzung für den ordnungsgemäßen Wickelvorgang ist. Je nach Lage des Ballens während des Umwälzens drückt der Ballen beispielsweise mit einem Eckbereich das Förderband tiefer oder mit einem Seitenbereich flacher ein, wodurch insgesamt die Achse knapp oberhalb der Förderwalzen verbleibt und sich die mit dem Folienabzug rundumbewegende Hüllfolie mit gewünschter Überlappung gleichmäßig um die gesamte Ballenoberfläche wickeln läßt. Bei sparsamstem Folienverbrauch wird eine exakte, luftdichte Umhüllung des Ballens gewährleistet.
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Ist die Pendelstütze für die in Förderrichtung hintere Förderwalze vorgesehen, kommt es auf Grund des Bandzuges zu einer die Anlage des Förderbandes an die Ballenoberfläche begünstigenden Momentenbelastung der Pendelstütze.
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Grundsätzlich können auch beide Förderwalzen auf Pendelstützen gelagert sein, was die Anpassung der Wälzeinrichtung an unterschiedliche Ballendimensionen erleichtert. Um eine solche Anpassung an verschiedene Ballengrößen auch mit nur einer Pendelstütze sicherzustellen, ist es außerdem möglich, die eine Förderwalze auf der Pendelstütze und die andere Förderwalze auf einer in verschiedenen Schwenkstellungen verriegelbaren Feststütze zu lagern und das Förderband mit einer Spanneinrichtung auszustatten. Durch diese verstellbare Feststütze läßt sich der Aufnahmebereich des Förderbandes zwischen den beiden Förderwalzen entsprechend den jeweiligen Ballendimensionen vergrößern oder verkleinern, wobei der jeweilige Durchhang des Fördertrums durch die Spanneinrichtung auf die jeweiligen Erfordernisse abgestimmt werden kann. Mit wenigen Handgriffen ist so die Wälzeinrichtung auf Ballen sehr unterschiedlicher Größe und Formen umzustellen, ohne dadurch aber die Exaktheit des Wickelvorganges zu beeinträchtigen.
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Besteht die Spanneinrichtung aus einem ein Umlenkwalzenpaar für das Förderband aufnehmenden Rahmen, der um eine walzenparallele Achse schwenkverstellbar am Grundgestell, vorzugsweise an der Feststütze, gelagert ist, entsteht bei einfacher Konstruktion eine Spanneinrichtung mit großem Spannbereich, der sich für das um das Walzenpaar herumgeführte Förderband durch das Schwenkverstellen des Rahmens ergibt, was zu einer mehr oder weniger starken Umlenkung des Bandes und damit zum gewünschten Spanneffekt führt.
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Vorteilhaft ist es auch, wenn die bzw. eine Rückführwalze an der Pendelstütze, vorzugsweise an einem zur Feststütze hin vorstehenden Tragarm, gelagert ist, da so auf Grund des Förderbandlaufes die Pendelstütze im Sinne einer Anlage des Förderbandes an die Ballenoberfläche belastet wird, was die Ballenführung während des Umwälzens verbessert.
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In der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand beispielsweise dargestellt, und zwar zeigen 1 eine erfindungsgemäße Wickelmaschine in Seitenansicht und die 2 bis 5 schematisch die Arbeitsweise der Wälzeinrichtung dieser Wickelmaschine an Hand von vier verschiedenen Wälzpositionen.
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Eine Wickelmaschine 1 zum Umwickeln quaderförmiger Futterballen B mit einer nur angedeuteten Hüllfolie F setzt sich aus einer Wälzeinrichtung 2 zum Umwälzen der Ballen B um eine im wesentlichen horizontale Wälzachse A und einer Wickeleinrichtung 3 zum Aufbringen der Hüllfolie F zusammen. Diese Wickeleinrichtung 3 weist einen Folienabzug 4 auf, der an einem Auslegerarm 5 um eine zur Umwälzeinrichtung 2 etwa mittige Vertikalachse V dreh- und antreibbar an einem entsprechenden galgenförmigen Steher 6 gelagert ist und während des Umlaufens die Hüllfolie F um den Ballen B wickelt. Da sich während dieses Umlaufes auch der Ballen B gleichzeitig umwälzt, kommt es zu einem vollständigen Einhüllen des Ballens B mit Hüllfolie F.
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Die Wälzeinrichtung 2 ist beidseits um eine horizontale Schwenkachse S an einem Maschinenrahmen 7 hochschwenkbar abgestützt, um mittels nicht weiter dargestellter Hydrauliktriebe od. dgl. die fertiggewickelten Ballen B nach der einen oder anderen Seite abkippen zu können. Die Wälzeinrichtung 2 besteht aus einem Grundgestell 8, das ein endlos geführtes antreibbares Förderband 9 aufnimmt. Das Förderband 9 wird dabei über zwei obere, etwa in gleicher Höhe gelagerte Förderwalzen 10, 11 und zumindest eine Rückführwalze 12 geführt und durchläuft außerdem eine Spanneinrichtung 13. Die in Förderrichtung hintere Förderwalze 11 lagert an einer am Grundgestell 8 um eine horizontale Pendelachse P schwenkbar angelenkte Pendelstütze 14, welche Pendelstütze 14 außerdem einen einwärts vorkragenden Tragarm 15 mit der Rückführrolle 12 aufnimmt. Die in Förderrichtung vordere Förderwalze 10 ist ihrerseits an einer Feststütze 16 gelagert, die durch entsprechende Verriegelungseinrichtungen 17 in verschiedenen Schwenkstellungen (strichpunktierte Darstellungen) verriegelbar am Grundgestell 8 abgestützt ist. Die Feststütze 16 nimmt auch die Spanneinrichtung 13 auf, die aus einem relativ zur Feststütze 16 um eine Horizontalachse U schwenkverstellbaren Rahmen 18 mit einem Umlenkwalzenpaar 19 für das Förderband 9 besteht, so daß durch entsprechende Schwenkverstellung des Rahmens 18 gegenüber der Feststütze 16 der Bandverlauf und damit die Bandspannung verändert werden können. Durch eine Schwenkverstellung der Feststütze 16 gegenüber dem Grundgestell 8 läßt sich zusätzlich der Abstand zwischen den beiden Förderwalzen 10, 11 und damit das Fördertrum 9a des Förderbandes 9 vergrößern oder verkleinern, um die Walzeinrichtung 2 an die verschiedenen Dimensionen der Ballen B anpassen zu können, wobei dann durch die Spanneinrichtung 13 die Bandlänge des Förderbandes 9 an die jeweilige Dimension abzustimmen ist.
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Wie aus den 2 bis 5 hervorgeht, bildet das Förderband 9 zur Aufnahme des Ballens B einen entsprechenden Durchhang H zwischen den Förderwalzen 10, 11, wobei dieser Durchhang H je nach Wälzposition des Ballens B größer oder kleiner wird, was durch die Anpassungsbewegung der Förderwalze 11 auf Grund der Schwenkbeweglichkeit der Pendelstütze 14 ermöglicht wird. Dadurch bleibt die Wälzachse A des Ballens B während des Wälzvorganges etwa in gleicher Höhenlage gegenüber den Förderwalzen 10, 11 und die Hüllfolie F läßt sich einwandfrei über den Folienabzug 4 bei entsprechender Überlappung der Wickelbahnen aufbringen.