DE4424005A1 - Pulverförmiges Bleich- und Waschmittel - Google Patents
Pulverförmiges Bleich- und WaschmittelInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein pulverförmiges Bleich- und Waschmittel zur An
wendung in der Haushaltswäsche, das als Additiv die Reinigungswirkung eines
üblichen Waschmittels verstärkt oder als alleiniges reinigungsaktives Mit
tel der Waschlauge zugesetzt werden kann.
Bleichmittel, die als Bleichsystem eine Kombination eines anorganischen
Peroxids oder Perhydrats mit einem Bleichaktivator, der unter Waschbedin
gungen eine organische Persäure bildet, enthalten, sind seit langer Zeit
bekannt. Die am häufigsten eingesetzten aktivsauerstoffhaltigen Bleichkom
ponenten sind die Alkaliperborate, -percarbonate, -persulfate und -per
silikate. Als Aktivatoren werden in der Regel solche Verbindungen ver
wendet, die unter Hydrolyse- bzw. Perhydrolysebedingungen Carbonsäuren
bzw. Percarbonsäuren abspalten, wobei in überwiegendem Maße solche Ver
bindungen eingesetzt werden, die in Gegenwart der erwähnten Oxidations
mittel Peressigsäure liefern. Da die Reaktion des Aktivators mit der Per
verbindung, die erst unter den wäßrigen Waschbedingungen erfolgen soll,
auch bei der Herstellung und insbesondere der Lagerung derartiger Mittel
ablaufen kann, wodurch die Verfügbarkeit der Perverbindung für den eigent
lichen Anwendungszweck zurückgeht, wird seit langer Zeit nach Stabilisa
toren für die erwähnten Bleichsysteme gesucht. So ist zum Beispiel die
Umhüllung der Aktivator- oder der Oxidationskomponente oder beider mit
Fettsäuren vorgeschlagen worden. Auch die Zugabe bestimmter Stabilisa
toren, beispielsweise Magnesiumsilikat, ist bekannt. Für percarbonathalti
ge Bleichsysteme ist das Problem der mangelhaften Lagerstabilität beson
ders schwer zu lösen, da dieses Perhydrat extrem hydrolyseanfällig ist und
sowohl von der normalen Luftfeuchtigkeit rasch zersetzt wird als auch in
Bleichmitteln, die in wasserundurchlässigen Verpackungen gelagert werden,
unter Verlust von Aktivsauerstoff zerfällt. Auf der anderen Seite besteht
das Problem, daß sich die Perhydrate, wenn sie wasserfrei vorliegen, ex
plosionsartig zersetzen können. Um diese Perhydrate zu stabilisieren, liegt
in der Regel ein gewisser Wasseranteil vor, oder es werden wie oben be
schrieben Stabilisatoren zugesetzt.
In der deutschen Patentanmeldung DE 31 41 745 wird z. B. eine enzymhaltige
Bleichmittelzusammensetzung beschrieben, die ein zum Bleichen von Geweben
wirksames anorganisches Peroxid enthält, sowie 0,01 bis 5 Gew.-%, bezogen
auf die Gesamtmasse der Enzyme, Hydrolase, Transferase, Oxyreductase, Lya
se, Isomerase, Ligase, Protease, Lipase, Cellulase oder Amylase mit einer
optimalen Wirkungstemperatur von 10°C bis 80°C bei einem optimalen
pH-Wert von 4 bis 12, sowie mindestens 0,1 bis 20 Gew.-%, bezogen auf die
Gesamtmasse eines wasserfreien Salzes aus der Reihe wasserfreies Natrium
citrat, wasserfreies Magnesiumsulfat, wasserfreies Calciumchlorid und was
serfreies Zinksulfat. Der Wassergehalt der Gesamtmasse der beschriebenen
Zusammensetzung beträgt weniger als 2 Gew.-%.
In der europäischen Patentanmeldung EP 0 407 045 wird eine stabilisierte
Natriumpercarbonatzusammensetzung beschrieben, die neben Natriumpercarbo
nat auch 2,5 bis 35 Gew.-% mindestens einer Verbindung aus der Gruppe be
stehend aus Harnstoff, Harnstoffderivaten, Acetaten, Aminosäuren mit nicht
mehr als sieben Kohlenstoffatomen oder deren Salzen, Triazinverbindungen
und Guanidinverbindungen als Stabilisatoren enthält. Es werden Zusammen
setzungen beschrieben, die nur aus Percarbonat bestehen oder aus einem
Gemisch aus Percarbonat und Alkalimetallcarbonaten, -dicarbonaten, -sulfa
ten und -boraten.
Die handelsüblichen pulverförmigen Bleich- und Waschmittel enthalten je
doch in der Regel auch Buildersubstanzen und Tenside. Die Buildersubstan
zen und Tenside können durch Sprühtrocknung in Pulverform erhalten werden.
Dieses aus dem Sprühturm erhaltene Produkt enthält jedoch noch geringe
Wassermengen. Wenn das sprühgetrocknete Produkt zur Herstellung einer
Bleich- und Waschmittelzusammensetzung mit anderen darin enthaltenden Sub
stanzen vermischt wird, wie z. B. mit Percarbonat, besteht die Gefahr, daß
das in dem sprühgetrockneten Produkt enthaltene Wasser das Percarbonat
zersetzt und die Bleichwirkung der Zusammensetzung bereits nach kurzer
Lagerzeit auf einen sehr geringen Wert erniedrigt wird.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung war es, eine lagerbeständige
Bleich- und Waschmittelzusammensetzung zur Verfügung zu stellen, die die obigen
Nachteile nicht aufweist und die auch gewisse Wassermengen enthalten kann.
Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein pulverförmiges, Bleich- und
Waschmittel, welches Alkalipercarbonat, ein Alkalisalz einer niederen Al
kylcarbonsäure mit 1 bis 5 Kohlenstoffatomen, die gegebenenfalls durch Hy
droxylgruppen substituiert sein kann und einen Bleichaktivator enthält.
Das im erfindungsgemäßen Mittel enthaltene Alkalipercarbonat ist vorzugs
weise Natriumpercarbonat. Das Alkalipercarbonat kann, bedingt durch das
Herstellungsverfahren, geringe Mengen, normalerweise unter 15 Gew.-% be
zogen auf das Alkalipercarbonat, an Phosphat sowie ggf. weitere Salze,
insbesondere Carbonat, Silikat, Borat und/oder Chlorid enthalten. Das Per
carbonat kann als kristallisiertes oder, gegebenenfalls mit Hilfe von
Granulationshilfsmitteln, granuliertes Pulver vorliegen. Vorzugsweise wird
das Alkalipercarbonat in einer Menge von 5 bis 75 Gew.-%, insbesondere
15 Gew.-% bis 35 Gew.-% eingesetzt.
Weiterhin enthält das erfindungsgemäße Mittel ein Alkalisalz einer niede
ren Alkylcarbonsäure mit 1 bis 5 Kohlenstoffatomen, die gegebenenfalls mit
Hydroxylgruppen substituiert sein kann. Die eingesetzte Alkylcarbonsäure
kann bis zu 4 Carboxylgruppen tragen. Als derartige Carbonsäuren kommen
Ameisensäure, Essigsäure, Propionsäure und Butansäure, sowie Glykolsäure
und Milchsäure in Betracht. In einer bevorzugten Ausführungsform enthält
das erfindungsgemäße Mittel 1 Gew.-% bis 25 Gew.-%, insbesondere 2 Gew.-%
bis 10 Gew.-% Alkaliacetat, wobei Natriumacetat bevorzugt ist. Die ein
gesetzten Salze von niederen Alkylcarbonsäuren können als wasserfreie Ver
bindungen oder auch als kristallwasserhaltige Verbindungen eingesetzt wer
den. Die erfindungsgemäß eingesetzten Salze der niederen Alkylcarbonsäure
stabilisieren das Percarbonat. Das im erfindungsgemäßen Mittel enthaltene
Wasser reagiert üblicherweise mit dem Percarbonat, indem es das Percar
bonat hydrolysiert und den Sauerstoff freisetzt, wodurch die Bleichwirkung
des Percarbonats vermindert wird. Überraschenderweise werde gefunden, daß
die Salze der niederen Alkylcarbonsäuren die Lagerbeständigkeit von Alkali
percarbonaten erhöhen können, auch wenn diese in Gegenwart von Wasser
mengen, die über 5 Gew.-% liegen, gelagert werden. Das erfindungsgemäße
Bleich- und Waschmittel kann somit auch noch restliches Wasser enthalten,
was beispielsweise durch Substanzen eingetragen werden kann, die durch
Sprühtrocknungsverfahren erhalten werden, z. B. in einer Menge von 5 Gew.-%
bis 15 Gew.-%, insbesondere 8 Gew.-% bis 13 Gew.-%. Die hier angegebenen
Wassermengen der Pulverkomponenten beziehen sich auf Wasser, das bei Er
hitzen auf eine Temperatur von 200°C ausgetrieben werden kann.
In einer bevorzugten Ausführungsform enthält das erfindungsgemäße Mittel
ein Alkalicitrat, insbesondere Natriumcitrat-2-Hydrat, welches auch dazu
geeignet ist, Percarbonat zu stabilisieren. Das Alkalisalz der Citronen
säure kann in einer Menge von 1 bis 25 Gew.-%, insbesondere 1 bis 10 Gew.-%,
enthalten sein.
Als weiteren Bestandteil kann das erfindungsgemäße Bleich- und Waschmittel
einen Bleichaktivator enthalten. Als Bleichaktivatorkomponente ist jede
pulverförmig konfektionierbare, unter Perhydrolysebedingungen organische
Persäure liefernde Verbindung geeignet. Zu diesen gehören insbesondere
N- oder O-Acylverbindungen, beispielsweise mehrfach acylierte Alkylendiamine,
insbesondere Tetraacetylethylendiamin, N-acylierte Triazine, insbesondere
1,5-Diacetyl-2,4-dioxo-hexahydro-1,3,5-triazin, acylierte Glykolurile,
insbesondere Tetraacetylglykoluril, N-acylierte Hydantoine, Hydrazide,
Triazole, Urazole, Diketopiperazine, Sulfurylamide und Cyanurate, außerdem
Carbonsäureanhydride, insbesondere Phthalsäureanhydrid, Carbonsäureester,
insbesondere Natrium-isononanoyl-phenolsulfonat, und acylierte Zuckerde
rivate, insbesondere Pentaacetylglukose. Der Bleichaktivator kann in be
kannter Weise mit Hüllsubstanzen überzogen oder, ggf. unter Einsatz von
Granulierhilfsmitteln, granuliert worden sein und gewünschtenfalls weitere
Zusatzstoffe, beispielsweise Farbstoff, enthalten. Vorzugsweise wird ein
Bleichaktivator eingesetzt, der unter den Waschbedingungen Peressigsäure
bildet. Unter diesen ist mit Hilfe von Carboxymethylcellulose granuliertes
Tetraacetylethylendiamin (TAED) mit mittleren Korngrößen von 0,01 mm bis
0,8 mm, wie es nach dem in der europäischen Patentschrift EP 037 026 be
schriebenen Verfahren hergestellt werden kann, besonders bevorzugt. TAED
ist vorzugsweise in Mengen von 94 Gew.-% bis 99 Gew.-% in der Bleichakti
vatorkomponente enthalten. Bleichaktivator kann einer Menge bis zu 15 Gew.-%,
insbesondere von 2 Gew.-% bis 10 Gew.-% im erfindungsgemäßen Mit
tel enthalten sein.
Das erfindungsgemäße Mittel kann Tenside enthalten, die aus der Gruppe der
synthetischen anionischen und/oder nichtionischen Tenside sowie der Seifen
ausgewählt werden können. Sie können in einer Menge von 2 Gew.-% bis
40 Gew.-%, vorzugsweise in Mengen von 2 Gew.-% bis 30 Gew.-%, insbesondere
von 5 Gew.-% bis 20 Gew.-% enthalten sein.
Geeignete anionische Tenside sind insbesondere solche vom Sulfat- oder
Sulfonattyp, doch können auch andere Typen wie Seifen, langkettige N-Acyl
sarcosinate, Salze von Fettsäurecyanamiden oder Salze von Ethercarbon
säuren, wie sie aus langkettigen Alkyl- oder Alkylphenyl-Polyglykolethern
und Chloressigsäure zugänglich sind, verwendet werden. Die anionischen
Tenside werden vorzugsweise in Form der Natriumsalze verwendet.
Besonders geeignete Tenside vom Sulfattyp sind die Schwefelsäuremonoester
von langkettigen primären Alkoholen natürlichen und synthetischen Ursprungs
mit 10 bis 20 C-Atomen, d. h. von Fettalkoholen wie z. B. Kokosfettalkoholen,
Talgfettalkoholen, Oleylalkohol, oder den C₁₀- bis C₂₀-Oxoalkoholen und
solche von sekundären Alkoholen dieser Kettenlängen. Daneben kommen die
Schwefelsäuremonoester der mit 1 bis 10 Mol Ethylenoxid ethoxylierten ali
phatischen primären Alkohole, sekundären Alkohole oder Alkylphenole in
Betracht. Ferner eignen sich sulfatierte Fettsäurealkanolamide und sulfa
tierte Fettsäuremonoglyceride.
Bei den Tensiden vom Sulfonattyp handelt es sich in erster Linie um die
Alkylbenzolsulfonate mit C₉- bis C₁₅-Alkylgruppen, um Sulfobernsteinsäure
mono- und -diester mit 6 bis 22 C-Atomen in den Alkoholteilen und um die
Ester von α-Sulfofettsäuren, beispielsweise die α-sulfonierten Methyl- oder
Ethylester der hydrierten Kokos-, Palmkern- oder Talgfettsäuren. Wei
tere brauchbare Tenside vom Sulfonattyp sind die Alkansulfonate, die von
C₁₂- bis C₁₈-Alkanen durch Sulfochlorierung oder Sulfoxidation und an
schließende Hydrolyse bzw. Neutralisation oder durch Bisulfitaddition an
Olefine erhältlich sind, sowie die Olefinsulfonate, d. h. Gemische aus Al
ken- und Hydroxyalkansulfonaten sowie Disulfonaten, wie man sie z. B. aus
langkettigen Monoolefinen mit end- oder innenständiger Doppelbindung durch
Sulfonieren mit gasförmigem Schwefeltrioxid und anschließender alkalischer
oder saurer Hydrolyse der Sulfonierungsprodukte erhält.
Besonders bevorzugt werden als anionische Tenside die Alkylbenzolsulfonate
mit linearen C₉- bis C₁₅-Alkylgruppen, die Fettalkoholsulfate mit 12 bis
18 C-Atomen und Gemische dieser Tenside verwendet. Anionisches Tensid kann
in dem erfindungsgemäßen Mittel in Mengen von 2 Gew.-% bis 40 Gew.-%, ins
besondere 3 Gew.-% bis 24 Gew.-% enthalten sein.
Als weitere Tenside kommen insbesondere Seifen in Betracht, wobei gesät
tigte Fettsäureseifen, wie die Salze der Laurinsäure, Myristinsäure, Pal
mitinsäure oder Stearinsäure, sowie aus natürlichen Fettsäuren, z. B. Ko
kos-, Palmkern-, oder Talgfettsäuren, abgeleitete Seifengemische geeignet
sind. Insbesondere sind solche Seifengemische bevorzugt, die zu 50 bis 100 Gew.-%
aus gesättigten C₁₂-C₁₈-Fettsäureseifen und zu 0 bis 50 Gew.-% aus
Ölsäureseife zusammengesetzt sind. Bevorzugt enthalten die erfindungsge
mäßen Waschmittel die Seifen in Mengen von 0,1 bis 4 Gew.-%, insbesondere
0,1 bis 3 Gew.-%.
Zu den geeigneten nichtionischen Tensiden gehören Alkylpolyglykoside mit
10 bis 22 C-Atomen im Alkylteil und die Alkoxylate, insbesondere die
Ethoxylate und/oder Propoxylate von linearen und verzweigtkettigen Alkoho
len mit 10 bis 22 C-Atomen, vorzugsweise 12 bis 18 C-Atomen. Der Alkoxylie
rungsgrad der Alkohole liegt dabei zwischen 1 und 20, vorzugsweise 3 und
10. Sie können in bekannter Weise durch Umsetzung der entsprechenden Alko
hole mit den entsprechenden Alkylenoxiden hergestellt werden. Geeignet
sind insbesondere die Derivate der Fettalkohole, obwohl auch deren ver
zweigtkettige Isomere, insbesondere sogenannte Oxoalkohole, zur Herstel
lung verwendbarer Alkoxylate eingesetzt werden können. Brauchbar sind
demgemäß insbesondere die Ethoxylate primärer Alkohole mit linearen Do
decyl-, Tetradecyl-, Hexadecyl- oder Octadecylresten sowie deren Gemische.
Außerdem sind entsprechende Ethoxylierungs- und/oder Propoxylierungspro
dukte von Alkylaminen, vicinalen ioln und Carbonsäureamiden, die hinsicht
lich des Alkylteils den genannten Alkoholen entsprechen, sowie von Alkyl
phenolen mit 5 bis 12 C-Atomen im Alkylrest verwendbar. Nichtionisches
Tensid ist vorzugsweise in Mengen nicht über 15 Gew.-%, insbesondere von
0,5 Gew.-% bis 6 Gew.-%, bezogen auf das fertige Mittel, enthalten.
Das erfindungsgemäße Mittel kann als weiteren Bestandteil Builder enthal
ten. Bei den Buildern handelt es sich um eine wasserlösliche oder eine
wasserunlösliche Verbindung oder um ein Gemisch aus zwei oder mehreren
derartiger Verbindungen. Es können handelsübliche Buildersubstanzen ver
wendet werden. Geeignete Buildersubstanzen sind insbesondere solche aus
den Klassen der Polycarbonsäuren, insbesondere polymere Acrylsäuren,
Methacrylsäuren, Maleinsäuren und Copolymere aus diesen, Schichtsilikate,
insbesondere Bentonite, Alumosilikate, insbesondere Zeolithe, Alkalisili
kate, insbesondere Natriumsilikat, und Alkalicarbonate, insbesondere Na
triumcarbonat. Die vorgenannten Polycarbonsäuren werden üblicherweise in
Form ihrer Alkalisalze, insbesondere ihrer Natrium- oder Kaliumsalze ein
gesetzt. Die vorzugsweise eingearbeiteten Zeolithe sind insbesondere sol
che des NaA- oder NaX-Typs oder deren Gemische. Unter den Alkalisilikaten
sind solche mit Molverhältnissen von SiO₂ zu Alkalioxid im Bereich von 1,5
bis 3,0 bevorzugt. Derartige Buildersubstanzen sind in der erfindungsge
mäßen Zusammensetzung vorzugsweise in Mengen von 20 Gew.-% bis 75 Gew.-%,
insbesondere von 25 Gew.-% bis 65 Gew.-% enthalten.
Die einzelnen Komponenten des erfindungsgemäßen Mittels können in an sich
bekannter Weise vermischt und konfektioniert werden. Auf der anderen Seite
ist es auch möglich, das Mittel durch Sprühtrocknen einer wäßrigen Suspen
sion oder Aufschlämmung der Komponenten herzustellen. Enthält das erfin
dungsgemäße Mittel nichtionisches Tensid kann dieses als Teil der wäßrigen
Aufschlämmung mitversprüht oder nach dem Sprühtrocknen der übrigen Bestand
teile in bekannter Weise auf das Pulver aufgedüst werden. Bei der Trocknung
ist darauf zu achten, daß das erhaltene sprühgetrocknete Pulver vorzugs
weise einen Wassergehalt von 8 Gew.-% bis 15 Gew.-% beträgt, insbesondere
8 Gew.-% bis 13 Gew.-% aufweist. Vorzugsweise wird dieses sprühgetrock
nete Produkt so hergestellt, daß eine etwa 30 Gew.-% bis 65 Gew.-% Wasser
enthaltende Suspension aus Buildersubstanzen und Tensid auf Temperaturen
von etwa 40°C bis 100°C erwärmt und mittels Düsen unter einem Zerstäu
bungsdruck von etwa 20 bis 120 bar, insbesondere von 30 bis 60 bar, in
einen Fallraum gesprüht wird, in den im Gleichstrom oder vorzugsweise im
Gegenstrom Trocknungsgase eingeleitet werden, die Eingangstemperaturen von
etwa 150°C bis etwa 350°C, insbesondere von 200°C bis 250°C aufweisen.
Das erfindungsgemäße Mittel weist vorzugsweise ein Schüttgewicht von nicht
über 850 g/l, insbesondere von 250 bis 800 g/l und besonders bevorzugt von
400 bis 750 g/l auf. Es wird vorzugsweise als Zusatz zu waschmittelhalti
gen Flotten, insbesondere im Temperaturbereich von 30°C bis 60°C, zur
Verstärkung der Bleichwirkung (Bleichbooster) eingesetzt. Es kann aller
dings auch als alleinige reinigungsaktive Komponente in der Waschflotte
verwendet werden, insbesondere dann, wenn nur mit relativ geringen Mengen
an nicht-bleichbaren Anschmutzungen verunreinigte Textilien gereinigt wer
den sollen.
Zusätzlich zu den oben genannten Komponenten kann das erfindungsgemäße
Wasch- und Bleichmittel als weitere pulverförmige Komponente wasserlös
liche Salze enthalten, die im Bereich von 1°C bis 45°C kein Kristall
wasser abgeben und deren Schmelzpunkt über 45°C liegt. Zu diesen Salzen
gehören insbesondere Natriumchlorid, wasserfreies Natriumcarbonat, Na
triumnitrat Natriumsulfat sowie deren Gemische. Derartige pulverförmige
Komponenten sind in den erfindungsgemäßen Mitteln vorzugsweise nicht über
35 Gew.-%, insbesondere von 5 Gew.-% bis 25 Gew.-% enthalten.
Das erfindungsgemäße Mittel kann zusätzlich zu den bisher genannten Be
standteilen Komplexbildner für Schwermetalle enthalten, die sowohl die
Lagerstabilität, insbesondere der Percarbonat-Komponente, wie auch die
Bleichwirkung des erfindungsgemäßen Bleichmittels unter Anwendungsbedin
gungen erhöhen. Zu den geeigneten Komplexierungsmitteln gehören Aminopo
lycarbonsäuren, insbesondere Nitrilotriessigsäure, Ethylendiamintetraes
sigsäure, Polyphosphonsäuren, insbesondere Aminotri-(methylenphosphonsäu
re), Ethylendiamintetra(methylenphosphonsäure) und 1-Hydroxyethan-1,1-di
phosphonsäure sowie deren Alkalisalze, insbesondere deren Natriumsalze.
Derartige Komplexbildner sind vorzugsweise in Mengen nicht über 10 Gew.-%,
insbesondere von 0,1 Gew.-% bis 2 Gew.-%, bezogen auf das fertige Mittel,
vorhanden. Sie können in beliebiger Weise zugesetzt werden und werden vor
zugsweise in das sprühgetrocknete Pulver aus Builder und Tensid eingear
beitet, in dem sie insbesondere in Mengen von 0,1 Gew.-% bis 10 Gew.-%
vorhanden sein können.
Das erfindungsgemäße Mittel kann darüber hinaus weitere in Bleich- und
Waschmitteln übliche Zusatzstoffe, wie Enzyme, Farbstoffe, optische Auf
heller und/oder Duftstoffe, enthalten. Diese Bestandteile sind vorzugs
weise in Mengen nicht über 1 Gew.-%, insbesondere von 0,05 bis 0,5 Gew.-%,
bezogen auf das gesamte Mittel, vorhanden. Sie können Teil einer oder
mehrerer Pulverkomponenten sein oder mehr oder weniger homogen auf alle
pulverförmigen Bestandteile verteilt sein.
Die Herstellung der erfindungsgemäßen Mittel erfordert keinen größeren
technischen Aufwand. Meist sind einfache Mischapparaturen, wie Schaufel- oder
Trommelmischer geeignet, in denen die pulverförmigen Komponenten ge
mischt werden können. Auch die Verwendung automatisch arbeitender Band
waagen in Kombination mit Freifallmischern ist möglich und wird für eine
kontinuierliche Produktion der erfindungsgemäßen Mittel bevorzugt. Gegebe
nenfalls kann die Mischung unter gleichzeitigem Aufdüsen von Farb- und/oder
Duftstoffen bzw. flüssigen Enzymzubereitungen erfolgen.
In einer bevorzugten Ausführungsform enthält das erfindungsgemäße Mittel
20 Gew.-% bis 35 Gew.-% Alkalipercarbonat, 2 Gew.-% bis 10 Gew.-% Alkali
salz einer niederen Alkylcarbonsäure mit 1 bis 5 Kohlenstoffatomen, die
gegebenenfalls durch Hydroxylgruppen substituiert sein kann, 5 Gew.-% bis
10 Gew.-% Bleichmittelaktivator, 5 Gew.-% bis 15 Gew.-% anionisches Ten
sid, 0,1 Gew.-% bis 2 Gew.-% nichtionisches Tensid, 0,5 Gew.-% bis 2 Gew.-%
Seife, 25 Gew.-% bis 40 Gew.-% Builder, 1 bis 6 Gew.-% Alkalicitrat,
8 Gew.-% bis 15 Gew.-% Wasser, 10 Gew.-% bis 22 Gew.-% wasserlösliche Salze,
0,2 Gew.-% bis 3 Gew.-% Komplexbildner, 0,1 Gew.-% bis 0,5 Gew.-% optische
Aufheller.
Ein Turmpulver mit den in Tabelle 1 für das Turmpulver I aufgeführten Kom
ponenten wurden mit weiteren Komponenten vermischt; die Lagerbeständigkeit
und der Wassergehalt dieser Zusammensetzung wurden untersucht. Die Mengen
der zugesetzten Komponenten sind in Tabelle 2 und die Ergebnisse der Lager
tests in Tabelle 3 wiedergegeben. Die Versuchsergebnisse zeigen, daß die
erfindungsgemäßen Mittel nach Lagerzeiten von 24 Wochen einen deutlich hö
heren Gehalt an Alkalipercarbonat und Bleichaktivator aufwiesen als die
Mittel, die kein Alkalisalz einer niederen Alkylcarbonsäure enthielten.
Im wesentlichen die gleichen Ergebnisse wurden mit dem Turmpulver II, d. h.
mit höherem Wassergehalt, und mit einem Mittel, das nur Bleichmittel,
Natriumacetat und Bleichaktivator enthielt, erhalten.
Claims (12)
1. Pulverförmiges Bleich- und Waschmittel, enthaltend Alkalipercarbonat,
ein Alkalisalz einer niederen Alkylcarbonsäure mit 1 bis 5 Kohlenstoff
atomen, die gegebenenfalls durch Hydroxylgruppen substituiert sein
kann und einen Bleichaktivator.
2. Pulverförmiges Bleich- und Waschmittel nach Anspruch 1, dadurch ge
kennzeichnet, daß es 5 bis 75 Gew.-% Alkalipercarbonat enthält.
3. Pulverförmiges Bleich- und Waschmittel nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß es 1 bis 25 Gew.-% eines Alkalisalzes einer niede
ren Alkylcarbonsäure mit 1 bis 5 Kohlenstoffatomen, die gegebenenfalls
durch Hydroxylgruppen substituiert sein kann, insbesondere Natrium
acetat, enthält.
4. Pulverförmiges Bleich- und Waschmittel nach einem der Ansprüche 1 bis
3, dadurch gekennzeichnet, daß es 2 Gew.-% bis 20 Gew.-%, insbesondere
2 Gew.-% bis 10 Gew.-% Bleichaktivator enthält.
5. Pulverförmiges Bleich- und Waschmittel nach einem der Ansprüche 1 bis
4, dadurch gekennzeichnet, daß der Bleichaktivator eine unter Waschbe
dingungen Peressigsäure bildende Verbindung ist, insbesondere
N,N,N′,N′-Tetraacetylethylendiamin, 1,5-Diacetyl-2,4-dioxo-hexahydro-
1,3,5-triazin, Tetraacetylglykoluril und Pentaacetylglucose.
6. Pulverförmiges Bleich- und Waschmittel nach einem der Ansprüche 1 bis
5, dadurch gekennzeichnet, daß es ein Alkalicitrat, insbesondere Na
triumcitrat-2-Hydrat, enthält.
7. Pulverförmiges Bleich- und Waschmittel nach einem der Ansprüche 1 bis
6, dadurch gekennzeichnet, daß es von 2 Gew.-% bis 40 Gew.-%, insbe
sondere 2 Gew.-% bis 30 Gew.-%, Tensid enthält.
8. Pulverförmiges Bleich- und Waschmittel nach Anspruch 7, dadurch ge
kennzeichnet, daß es 3 Gew.-% bis 24 Gew.-% anionisches Tensid ent
hält.
9. Pulverförmiges Bleich- und Waschmittel nach Anspruch 7 oder 8, dadurch
gekennzeichnet, daß es bis zu 10 Gew.-%, insbesondere 2 Gew.-% bis 6
Gew.-% nichtionisches Tensid enthält.
10. Pulverförmiges Bleich- und Waschmittel nach einem der Ansprüche 1 bis
9, dadurch gekennzeichnet, daß es als zusätzliche Komponente bis zu 35
Gew.-%, insbesondere 5 Gew.-% bis 20 Gew.-% eines wasserlöslichen Sal
zes in Pulverform enthält, das von 1°C bis 45°C kein Kristallwasser
abgibt und dessen Schmelzpunkt über 45°C liegt.
11. Pulverförmiges Bleich- und Waschmittel nach einem der Ansprüche 1 bis
10, dadurch gekennzeichnet, daß es 20 bis 90 Gew.-% Builder enthält.
12. Pulverförmiges Bleich- und Waschmittel nach einem der Ansprüche 1 bis
11, dadurch gekennzeichnet, daß es 20 Gew.-% bis 35 Gew.-% Alkaliper
carbonat, 6 Gew.-% bis 18 Gew.-% Alkalisalz einer niederen Alkylcarbon
säure mit 1 bis 5 Kohlenstoffatomen, die gegebenenfalls durch Hydroxyl
gruppen substituiert sein kann, 5 Gew.-% bis 10 Gew.-% Bleichmittel
aktivator, 5 Gew.-% bis 15 Gew.-% anionisches Tensid, 0,1 Gew.-% bis 2
Gew.-% nichtionisches Tensid, 0,5 Gew.-% bis 2 Gew.-% Seife, 25 Gew.-%
bis 40 Gew.-% Builder, 1 bis 6 Gew.-% Alkalicitrat, 8 Gew.-% bis 15
Gew.-% Wasser, 10 Gew.-% bis 22 Gew.-% wasserlösliche Salze, 0,2 Gew.-%
bis 3 Gew.-% Komplexbildner und 0,1 Gew.-% bis 0,5 Gew.-% optische
Aufheller enthält.
Priority Applications (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19944424005 DE4424005A1 (de) | 1994-07-07 | 1994-07-07 | Pulverförmiges Bleich- und Waschmittel |
PCT/EP1995/002512 WO1996001887A1 (de) | 1994-07-07 | 1995-06-28 | Pulverförmiges bleich- und waschmittel |
Applications Claiming Priority (1)
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