DE4423921C1 - Flexible Leitung zur Erdverlegung und Verfahren zur Herstellung - Google Patents
Flexible Leitung zur Erdverlegung und Verfahren zur HerstellungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine flexible Leitung zur Verbindung
starrer, medienführender, erdverlegter Versorgungsleitungen,
bestehend aus einem metallischen Wellrohr oder Balg mit an
beiden Enden vorgesehenen Anschlußelementen und einer sich über
die gesamte Länge des Wellschlauches oder Balges und einen Teil
der Anschlußelemente erstreckenden flexiblen Ummantelung.
In Bergbaugebieten treten an der Erdoberfläche Senkungen,
Zerrungen und Pressungen des Erdreiches auf. Als Folge werden
im Erdreich liegende Versorgungsleitungen verschoben, gezogen
und gestaucht. Schäden an Rohrleitungen entstehen häufig wenn
nicht Ausgleichelemente eingebaut sind, die die Bewegungen
kompensieren können. Ein besonderes Gefahrenpotential bergen
Gasleitungen wegen der Zündfähigkeit eines bei Austritt aus
der Leitung entstehenden Gas-Luft-Gemisches.
Versorgungsleitungen mit niedrigen Drücken und Nennweiten
bis etwa DN 150 bestehen bei Neuverlegung größtenteils aus
Kunststoff. Bereits seit Jahren bestehende Rohrleitungsnetze
sowie die neu verlegten ab DN 150 und die für höhere Drücke
werden in Stahl verlegt.
Die Stahlleitungen sind in der Regel mit einem Korrosionsschutz
aus Kunststoff versehen. Bekannt sind durch die DE-OS 39 37 956,
die DE 28 53 726 und die DE-OS 37 02 693 Stopfbuchsendehner.
Sie bestehen im wesentlichen aus einem Innen- und einem
Außenrohr, die ineinander axial verschiebbar sind.
Die Dichtung gegen das Austreten von Gas ist eine Elastomer
dichtung oder eine Stopfbuchsenpackung. Ein wesentlicher Nach
teil der Dehner mit Dichtung stellt sich ein, wenn der Dehner
eine oder mehrere Bewegungen erfahren hat; die Dichtung leckt.
Gas tritt ins Freie aus und stellt ein Sicherheitsrisiko für
die Umgebung dar.
Ein höheres Risiko entsteht durch das Ausströmen des Gases,
welches an der Rohrleitung entlangströmt und unter Umständen
in das angeschlossene Gebäude eindringen kann.
Ein weiterer Nachteil des Dehners mit Dichtungen ist,
daß die Aufnahme von seitlichen oder Winkelbewegungen
gering oder gar nicht möglich ist. Treten seitliche Kräfte
im Betrieb auf, ist mit Undichtheit zu rechnen.
Die bekannten Bauformen der oben genannten Dehner
beinhalten zwei Flansche, die gegeneinander verspannt werden
müssen, um die Pressung der Dichtung zu erreichen.
Berücksichtigt man, daß der Dehner zum Korrosionsschutz
isoliert werden muß, wirken alle von einer Zylinderform
abweichenden Teile hinderlich.
Weiterhin ungünstig ist für die Isolierbarkeit, daß
die gesamte Dehnung des Elementes nur an der Stelle
auftritt, an der das Innenrohr in das Außenrohr eingeführt
ist.
Es muß eine Hülle hergestellt werden, die an der
Einführstelle den gesamten Hub aufnehmen muß. Eine
kostengünstige und gute Lösung kann hier nicht erreicht
werden.
Zum Ausgleich von Bewegungen in Stahlleitungen sind
Wellrohre, Wellschläuche und Kompensatoren bekannt. Sie sind
aus Edelstahl hergestellt und zeichnen sich durch
hervorragende Flexibilität aus. Sie benötigen keine
Dichtungen. Bei erdverlegten Rohrleitungen bis DN 100 werden
vorzugsweise korrosionsgeschützte Wellschläuche eingesetzt.
Im Bereich Schläuche ist folgendes bekannt:
Die DE 25 58 478 beschreibt einen gewellten Schlauch mit an
beiden Enden angebrachten Rohrstutzen, der eine Hülle aus
einem Schrumpfschlauch zum Korrosionsschutz trägt. Der
metallische Wellschlauch im Inneren ist gut für Längs-,
Quer- und Winkelbewegungen geeignet. Die Hülle aus
Schrumpfschlauch ist jedoch nur eingeschränkt dehnbar.
Schrumpfschläuche sind auf größere Durchmesser vorgedehnte,
strahlenvernetzte, dünnwandige PE-Rohrabschnitte, die durch
Wärme auf den Durchmesser vor dem Dehnen zurückschrumpfen.
Die axiale Dehnfähigkeit von PE-Schrumpfschläuchen, die für
die Erdverlegung auf Wellschläuchen geeignet sind, erreichen
auf einem Wellschlauch aufliegend nicht die Dehnfähigkeit
des Edelstahl-Wellschlauches.
Die DE-PS 9 74 608 beschreibt einen gewickelten Metallschlauch
mit einem PVC-Mantel. Die Probleme bei axialer Dehnung sind
die gleichen.
Die DE-OS 37 02 676 beschreibt einen Wellschlauch mit
Umflechtung und Schrumpfschlauch. Durch die Umflechtung ist
keine axiale Dehnung möglich.
Bekannt sind Umhüllungen von Metall-Wellschläuchen durch das
Auftragen von zähflüssigem Bitumen. Die mögliche Dehnung des
Schlauches ist nach dem Erkalten der Bitumenmasse gering.
Ein wesentlicher Schritt zur Erhöhung der axialen Dehnung
wurde durch die Einführung der Korrosionsschutzbinde auf
gewelltem Körper erreicht.
Dazu wird eine mehrschichtige Korrosionsschutzbinde, die
aus Kautschuk und PE aufgebaut ist, überlappend auf einen
Wellschlauch gewickelt. Die Kautschukschichten der Binde
verschweißen miteinander. Sie sind aber in der Lage, die
Windungen des Korrosionsschutzbandes aufeinander gleiten zu
lassen, ohne daß die Dichtheit beeinträchtigt ist. Die
Wicklung erreicht, daß die Längsdehnung des Elementes größer
ist als die Dehnung des Werkstoffes PE in der
Korrosionsschutzbinde.
Bei Kompensatoren zur Erdverlegung mit Edelstahlbälgen
wurden mit der Binde ebenfalls ein Fortschritt erreicht. Die
Binde wurde bisher glatt aufgewickelt mit einer Oberlappung
von Windung zu Windung. Die DE 94 04 814 U1 beschreibt eine
Möglichkeit, die axiale Dehnung mit Hilfe einer verlängerten
und von der Welloberfläche getrennten Hülle aus
Korrosionsschutzbinden zu erreichen.
Weil bei Kompensatoren die axiale Dehnfähigkeit die
wichtigste Eigenschaft ist, und die bisherigen Ummantelungen
die axiale Dehnfähigkeit der Metallbälge nicht erreichte,
ist eine Ummantelung mit größerer Dehnfähigkeit notwendig.
Aufgabe der Erfindung ist es, einen Rohrleitungs-Kompensator
aus Edelstahlbälgen für den Einsatz von erdverlegten
Versorgungsleitungen für gasförmige und flüssige Medien
anzugeben, der eine höhere axiale Dehnung als vorliegende
Lösungen erreicht, eine seitliche Bewegung erlaubt, einen
Korrosionsschutz für den Balg und die Anschlußteile hat
und kostengünstig herzustellen ist.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale im Kennzeichen
des Anspruchs 1 gelöst.
Die Eigensteife der PE-Trägerschicht in der Binde
verhindert, daß beim Aufwickeln der Schutzbinde ein
Faltenbalgprofil entsteht. Es wird eine Methode gebraucht,
um das Band in die Zwischenräume eintauchen zu lassen.
Schmale Binden führen zum Hineinfallen in den Zwischenraum.
Rollwerkzeuge können nicht zufriedenstellend arbeiten, da
die Oberfläche des Bandes sehr klebrig ist und das Band an
der Rolle anhaftet.
Um das Eintauchen zu erreichen, ist erfindungsgemäß ein
bestimmter Ablauf der Herstellung vorgesehen. Er gliedert
sich in drei wesentliche Schritte:
- 1. Strecken des Balges
- 2. Wickeln der Binde
- 3. Stauchen des Balges.
Durch die angegebene Herstellungsweise erhält die Hülle eine
Faltenbalgform. Die axiale Dehnung wird von der gewellten
Hülle, ähnlich wie von einem Metallbalg, aufgenommen. Die
mögliche axiale Dehnung ist durch die balgförmige
Profilierung der Hülle wesentlich größer als die des
Werkstoffes selbst.
Mit besonderem Vorteil wird durch diese Form der Hülle die
zulässige Dehnung der Hülle so erhöht, daß sie der zulässigen
Dehnung des Wellrohres oder Balges entspricht.
Ein komplettes Eintauchen der Hülle in die Freiräume ist
nicht erforderlich und nicht zweckmäßig. Im Erdeinbau ist
damit zu rechnen, daß die Umgebung des Kompensators mit der
Zeit eingeschlämmt wird. Eine in die Wellen voll
eingetauchte Hülle hätte den Nachteil, daß die Zwischenräume
sich voll Sand setzen und bei Axialstauchung des Kompensators
die Bewegung verhindern würde.
Bei teilweise eingetauchter Hülle ist das Volumen des Sandes
in einem Wellenzwischenraum wesentlich geringer und kann
sich beim Zusammenschieben der Wellen geringfügig nach
außen und nach innen verteilen, so daß nur eine dünne
Schicht übrigbleibt, wie Versuche gezeigt haben.
Mit besonderem Vorteil vereinigt die Erfindung die Dehn
fähigkeit der wendelförmig gewickelten Binde mit der Dehn
fähigkeit einer in Balgform gebrachten Hülle.
Bei voller Längung des flexiblen Elementes werden beide
Dehneigenschaften, nämlich das Gleiten der Butylschichten
und die Faltenbalgbewegung, genutzt und bewirken dadurch
eine höhere axiale Dehnung des flexiblen Elementes als
bisher bekannte Lösungen.
Das Band soll mindestens die Breite eines Wellabstandes
haben, um ein Hineinfallen in die Wellenzwischenräume
zu verhindern.
Die Überlappungsbreite des aufgewickelten Bandes beeinflußt
die Dehnfähigkeit der Ummantelung. Ist die Überlappung
klein, ist nur wenig Gleitweg vorhanden, die Wicklung
öffnet früh. Ist die Überlappung groß, wird die
Trägerschicht des Bandes stark gedehnt und schließlich
zerrissen, bevor ein nennenswertes Gleiten auftritt.
Die Bandbreite und die Überlappungsbreite bk ist zum einen
so zu wählen,
- 1. daß bei maximaler Längung des flexiblen Elements die Ummantelung noch dicht ist
- 2. daß die beim Längen des flexiblen Elements auftretende Scherkraft in der Kautschukschicht geringfügig kleiner als die Kraft zum Zerreißen der Trägerschicht ist.
Die optimale Überlappungsbreite bk kann durch Versuche
ermittelt werden oder wenn die Werkstoffkennwerte vorhanden
sind berechnet werden:
τk ist die Scherspannung beim Fließen der Kautschukschicht,
σt ist die Reißspannung der Trägerschicht, st ist die Dicke der Trägerschicht.
τk ist die Scherspannung beim Fließen der Kautschukschicht,
σt ist die Reißspannung der Trägerschicht, st ist die Dicke der Trägerschicht.
Das Kräftegleichgewicht in Axialrichtung
ist
τk · bk · d = σt · st · d
woraus
bk = σt · st / τk
abzuleiten ist und aus der o. g. Forderung die Überlappungs
breite
bk < σt · st / τk
wird.
Mit besonderem Vorteil nutzt die o. g. Erfindung die max.
mögliche Dehnfähigkeit einer Bandumwicklung.
Weiterhin wird vorteilhaft durch den Einsatz eines
Wellrohres oder Balges mit der erfindungsgemäß aufliegenden
faltenbalgartigen Ummantelung die Gesamtdehnung der
flexiblen Leitung durch die Auflage der Hülle auf den
Wellenbergen gleichmäßig auf die Länge aufgeteilt, so daß
nicht ein kleiner Abschnitt eine große Dehnung aufnehmen muß.
Mit besonderem Vorteil erlaubt die o. g. Erfindung, jeden
Balgdurchmesser mit der Binde zu umwickeln. Die betrachteten
Nennweiten beginnen bei etwa DN 50 und enden bei DN 1600.
Die geringe Lagerhaltung von Hüllenmaterial, nämlich die
Binde, bringen einen Kostenvorteil in der Herstellung und
eine schnellere Verfügbarkeit des Hüllenmaterials und damit
eine schnellere Verfügbarkeit des flexiblen Elementes beim
Kunden.
Die Erfindung ist nachfolgend durch die Skizzen erläutert:
Fig. 1 zeigt den gewellten Metallbalg 1 mit dem zwischen
den Wellenbergen 6 in die Wellenzwischenräume 3
eingetauchten Korrosionsschutzumhüllung 2.
Fig. 2 zeigt einen Ausschnitt aus dem gestreckten Metallbalg
4 mit den vergrößerten Wellen-Zwischenräumen 7 und der
aufgewickelten Korrosionsschutzumhüllung.
Fig. 3 zeigt die überlappt gewickelte Dreischichtbinde 10
mit der PE-Trägerschicht 9, den Kautschukschichten 8,
der Bandbreiten 15 und der Überlappung 16.
Fig. 4 zeigt einen zweischichtigen Aufbau aus einer
Kautschuklage 14 und einer darüberliegenden Lage
aus einer Zweischichtbinde 11 mit einer außen liegenden
PE-Trägerschicht 12 und einer innen liegenden
Kautschukschicht 13.
Fig. 5 zeigt die flexible Leitung mit dem Wellrohr oder Balg
20 den Anschlußelementen 21, den inneren Führungsrohren
12 und der flexiblen Umhüllung 22.
Claims (10)
1. Flexible Leitung zur Verbindung medienführender,
erdverlegter Versorgungsleitungen, insbesondere Gasrohre
in Erdsenkungsgebieten, bestehend aus einem metallischen
Wellrohr oder Balg (20) mit an beiden Enden vorgesehenen
Anschlußelementen (21) und einer sich über die ganze
Länge des Wellrohres oder Balges und einen Teil der
Anschlußelemente erstreckenden flexiblen Ummantelung (22)
zum Zwecke des Korrosionsschutzes
dadurch gekennzeichnet,
daß die Ummantelung aus einem Band oder Bandsystem (2)
hergestellt ist, das den Wellenbergen (6) folgt
und in die Wellenzwischenräume (3) so weit
eintaucht, daß die Ummantelung eine Faltenbalgform (2)
erhält und bei einer Längung des flexiblen Elementes
um den Nennhub die Ummantelung eine zylindrische Form (5)
annimmt.
2. Flexible Leitung nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß das Band (2) ein mehrschichtige
Korrosionsschutzband (10) ist, bestehend aus
mindestens einer Kautschukschicht (8) und einer
PE-Schicht (9).
3. Flexible Leitung nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß das Bandsystem aus einem
Kautschukband (14) und einem oder mehreren
zweischichtigen Bändern (11) bestehend aus einer Schicht
Kautschuk (13) und einer Schicht PE (12) besteht.
4. Flexible Leitung nach Anspruch 2 und 3, dadurch
gekennzeichnet, daß die Kautschukschichten (8, 13,
14) beim Aufwickeln kalt miteinander verschweißen und
dauerhaft plastisch verformt sind.
5. Flexible Leitung nach Anspruch 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß die Bandbreite (15) größer als
der Abstand der Wellenberge (6) ist, daß weiterhin
die Bandbreite (15) und die Überlappungsbreite (16) so
gewählt sind, daß bei maximal zulässiger Längung des
flexiblen Elements die Ummantelung noch dicht ist
und daß die beim Längen in der Kautschukschicht
auftretende Scherkraft geringfügig kleiner als die Kraft
zum Zerreißen der Trägerschicht ist.
6. Flexible Leitung nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß das Wellrohr oder der Balg (1,
20) für große Hubbwegungen geeignet ist.
7. Flexible Leitung nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß das Wellrohr oder der Balg durch ein
oder mehrere innere Führungsrohre (12) gegen
Ausknicken geschützt ist.
8. Flexible Leitung nach Anspruch 7, dadurch
gekennzeichnet, daß die Führungsrohre (12) in den
Anschlußelementen (21) so aufgenommen werden, daß eine
Winkelbewegung der Führungsrohre zur Längsachse der
Anschlußelemente möglich ist.
9. Flexible Leitung nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß die Anschlußelemente (21) so lang
sind, daß das Bandsystem (22) durch die Schweißwärme
beim Verbinden der flexiblen Leitung mit der Rohrleitung
nicht beschädigt wird.
10. Verfahren zur Herstellung einer flexiblen Ummantelung in
Faltenbalgform nach einem der Ansprüche 1 bis 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß auf die vom Bandsystem (22) zu bedeckenden Teile
der Anschlußelemente (21) und mindestens die jeweils
ersten Wellenberge (6) ein Haftvermittler für
Gummi-Metallverbindung aufgetragen wird, daß das Wellrohr
oder Balg (20) mit den mit dem Wellrohr oder Balg
verbundenen Anschlußelementen (21) axial gestreckt
wird, so daß der Abstand der Wellenberge (6) sich
vergrößert und sich ein größerer Wellenzwischenraum
(7) ergibt, daß im gestreckten Zustand eine
Korrosionsschutzbinde vom Anschlußelement (21)
einerseits über das Wellrohr oder den Balg (20) bis auf
das Anschlußelement (21) andererseits wendelförmig mit
Überlappung der einzelnen Windungen aufgewickelt
wird, daß das gestreckte und bewickelte Wellrohr oder der
Balg (4) mit den Anschlußteilen axial gestaucht und auf
Baulänge eingestellt wird.
Priority Applications (5)
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