DE4420106C2 - Zündsystem zum Zünden von pyrotechnischen Artikeln und Verfahren zu dessen Herstellung - Google Patents
Zündsystem zum Zünden von pyrotechnischen Artikeln und Verfahren zu dessen HerstellungInfo
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- DE4420106C2 DE4420106C2 DE19944420106 DE4420106A DE4420106C2 DE 4420106 C2 DE4420106 C2 DE 4420106C2 DE 19944420106 DE19944420106 DE 19944420106 DE 4420106 A DE4420106 A DE 4420106A DE 4420106 C2 DE4420106 C2 DE 4420106C2
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- C06—EXPLOSIVES; MATCHES
- C06C—DETONATING OR PRIMING DEVICES; FUSES; CHEMICAL LIGHTERS; PYROPHORIC COMPOSITIONS
- C06C5/00—Fuses, e.g. fuse cords
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- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C06—EXPLOSIVES; MATCHES
- C06B—EXPLOSIVES OR THERMIC COMPOSITIONS; MANUFACTURE THEREOF; USE OF SINGLE SUBSTANCES AS EXPLOSIVES
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- C—CHEMISTRY; METALLURGY
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Zündsystem, z. B. eine
Zündschnur, einen Zündfaden oder eine Stoppine, zum Zünden von
pyrotechnischen Artikeln und ein Verfahren zu dessen
Herstellung.
Derartige Zündsysteme sind z. B. mit Schwarzpulverbrei
getränkte Baumwollschnüre, mit denen die pyrotechnischen
Artikel, wie Feuerwerksraketen, Feuerräder oder andere
Dekorationssätze, angezündet werden. Solche Zündschnüre oder
andere Zündfäden brennen nach Aktivierung innerhalb einer
vorgeschriebenen Zeit mehr oder minder unscheinbar bis zum
Auslösen des pyrotechnischen Artikels, z. B. dem Start der
Feuerwerksrakete oder dem Zünden des Feuerrades etc.
Zwischen dem Anzünden des Zündsystems und dem Auslösen des
pyrotechnischen Artikels wird eine relativ lange Zeit von
einigen Sekunden, die sogenannte Sicherheitsphase, eingehalten,
die im wesentlichen dazu dient, daß sich die Person, die das
Zündsystem anzündet, in einen Sicherheitsabstand begeben kann.
Auch wenn in dieser Zeit die Erwartung der Zuschauer eines
Feuerwerks auf den Feuerwerkseffekt, z. B. den Start der Rakete,
wachgehalten wird, so sinkt gleichwohl die Spannung, da
sozusagen nichts passiert.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein neuartiges
Zündsystem für pyrotechnische Artikel anzugeben, mit dem die
Spannung der Betrachter wachgehalten wird.
Diese Aufgabe ist gemäß der Erfindung durch die im
kennzeichnenden Teil des Patentanspruches 1 angegebenen
Merkmale gelöst. Ein Verfahren zum Herstellen eines Zündsystems
ist in Anspruch 6 angegeben.
Demgemäß besteht der Gedanke der Erfindung darin, das
Zündsystem mit zumindest einem pyrotechnischen Effektsatz zu
versehen, durch den in der Sicherheitsphase des Zündsystems,
etwa beim erwähnten relativ unscheinbaren Abbrand eines
Zündfadens oder einer Zündschnur, ein dekorativer, für die
Betrachter natürlich ungefährlicher Effekt ausgelöst wird.
Damit wird die bisherige spannungsarme Sicherheitsphase, von
der Aktivierung des Zündsystems z. B. einer Feuerwerksrakete
beginnend bis zum Start derselben, durch wirkungsvolle
ungefährliche pyrotechnische Effekte ausgefüllt. Dadurch wird
die Spannung und das Interesse der Zuschauer wachgehalten.
Der pyrotechnische Effektsatz kann z. B. ein farbig und/oder
pulsierend, intermittierend oder vibrierend abbrennender
pyrotechnischer Satz sein, demnach ein im wesentlichen optische
Effekte liefernder Satz, aber auch ein pyrotechnischer Satz,
der allein oder zusätzlich zu dem optischen Effekt akustische
Effekte liefert, etc.
Der Effektsatz kann z. B. homogen verteilt in einem geeigneten
Bindemittelsystem vorliegen und auf eine herkömmliche
Zündschnur etwa durch Eintauchen aufgebracht werden. Der
Effektsatz wird dann durch das abbrennende Zündmittel der
Zündschnur gezündet.
Es ist auch möglich, den etwa in einem Bindemittel gelösten
Effektsatz selbst als Zündmittel für den pyrotechnischen
Artikel zu verwenden und dementsprechend auf einen geeigneten
Träger, z. B. eine Wollschnur oder dergleichen aufzubringen.
Die Erfindung ist in Ausführungsbeispielen näher erläutert.
In ein Bindemittelsystem, vorzugsweise bestehend aus einer ca.
achtprozentigen Polyvinylbutyral-Lacklösung aus acht
Masseanteilen Polyvinylbutyral gelöst in zweiundneunzig
Masseanteilen Ethanol, wird ein pyrotechnisches
Effektsatzsystem mit intermittierenden bzw. vibrierenden
Verbrennungseigenschaften eingegeben und homogen untergemischt.
Bezogen auf hundert Masseanteile einer solchen
Polyvinylbutyral-Lacklösung haben sich zweihundert Masseanteile
pyrotechnischer Effektsatz bewährt.
Als Effektsatz wird z. B. ein Satz mit Blinkeffekt verwendet,
der beim Abbrennen intermittierende Blitze abgibt. Eine
mögliche Zusainmensetzung (angegeben in Gewichtsprozent) ist:
28% Aluminiummagnesiumlegierung (50/50 fein)
60% Bariumnitrat
5% Kaliumnitrat
5% Kaliumperchlorat
2% Kupferoxid
Für einen Satz mit rotem Farbeffekt ist folgende Mischung denkbar:
30% Magnesiumpulver fein
60% Strontiumnitrat
10% PVC-Pulver
In die Mischung aus Effektsatz und Bindemittel wird ein Zündfaden eingetaucht und dabei beschichtet. Er kann entweder getrocknet und später mit dem Anfeuerungssatz des pyrotechnischen Artikels verbunden werden oder besser gleich nach dem Beschichten an dem Anfeuerungssatz eines pyrotechnischen Artikels nach herkömmlicher Methode befestigt werden. Der Zündfaden kann z. B. eine bereits mit einem Zündmittel für den Anfeuerungssatz des pyrotechnischen Artikels präparierte Zündschnur sein. Dann wird diese über z. B. ein bis zwei Drittel ihrer Länge mit der Mischung aus Bindemittel und Effektsatz beschichtet. Diese Mischung kann bei entsprechender Zusammensetzung aber auch selbst als Zündmittel verwendet werden, die dann auf einen geeigneten Träger aufgebracht wird. Träger kann etwa eine Baunwollschnur sein, die insgesamt in die Mischung eingetaucht wird.
28% Aluminiummagnesiumlegierung (50/50 fein)
60% Bariumnitrat
5% Kaliumnitrat
5% Kaliumperchlorat
2% Kupferoxid
Für einen Satz mit rotem Farbeffekt ist folgende Mischung denkbar:
30% Magnesiumpulver fein
60% Strontiumnitrat
10% PVC-Pulver
In die Mischung aus Effektsatz und Bindemittel wird ein Zündfaden eingetaucht und dabei beschichtet. Er kann entweder getrocknet und später mit dem Anfeuerungssatz des pyrotechnischen Artikels verbunden werden oder besser gleich nach dem Beschichten an dem Anfeuerungssatz eines pyrotechnischen Artikels nach herkömmlicher Methode befestigt werden. Der Zündfaden kann z. B. eine bereits mit einem Zündmittel für den Anfeuerungssatz des pyrotechnischen Artikels präparierte Zündschnur sein. Dann wird diese über z. B. ein bis zwei Drittel ihrer Länge mit der Mischung aus Bindemittel und Effektsatz beschichtet. Diese Mischung kann bei entsprechender Zusammensetzung aber auch selbst als Zündmittel verwendet werden, die dann auf einen geeigneten Träger aufgebracht wird. Träger kann etwa eine Baunwollschnur sein, die insgesamt in die Mischung eingetaucht wird.
Mit derartigen Zündsystemen lassen sich z. B. Feuerwerksraketen
herstellen, die sich in der Phase des Zündens bis hin zum Start
der Rakete von den herkömmlichen Feuerwerksraketen
grundsätzlich unterscheiden: So zeigen sich gemäß den
Ausführungsbeispielen nach Aktivierung des Zündsystems helle,
in Intervallen wiederkehrende Blitze bzw. helle rote
Leuchteffekte bis zum Start der Rakete, was die Spannung bis
zum Abheben wesentlich erhöht und die Abbrandphase des
Zündfadens wirkungsvoll ausfüllt und ein deutliches "Mehr"
bietet.
Auf gleiche Weise lassen sich auch andere pyrotechnische
Effekte z. B. akustischer Art realisieren, wobei auch mehrere
Effekte miteinander kombiniert werden können.
Der zusätzliche Aufwand, der bei der Herstellung des
Zündsystems zu betreiben ist, hält sich in Grenzen,
insbesondere wenn direkt nach dem Beschichten eines Zündfadens
dieser bei dem so und so notwendigen Arbeitsgang des
Stoppinierens mit dem Anfeuerungssatz des pyrotechnischen
Artikels verbunden wird.
Claims (7)
1. Zündsystem zum Zünden von pyrotechnischen Artikeln, insbesondere von
Feuerwerksraketen, Feuerrädern oder anderen
Dekorationssätzen, dadurch gekennzeichnet, daß das
Zündsystem mit zumindest einem pyrotechnischen Effektsatz
versehen ist, er gemeinsam mit dem Zündsystem angezündet
wird und der in der Zeit nach dem Anzünden des
Zündsystems bis zum Zünden des pyrotechnischen Artikels einen
dekorativen Effekt auslöst.
2. Zündsystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das
Zündsystem einen Zündfaden oder eine Zündschnur aufweist,
dessen/deren eines Ende mit einem Anfeuerungssatz des
pyrotechnischen Artikels verbunden und der/die aber
zumindest einen Teil seiner/ihrer Länge mit dem Effektsatz
versehen ist.
3. Zündsystem nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß der Effektsatz einen Farbeffekt auslöst.
4. Zündsystem nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß der Effektsatz unter hellem Leuchten
intermittierend oder vibrierend abbrennt.
5. Zündsystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der
Effektsatz einen akustischen Effekt auslöst.
6. Verfahren zum Herstellen eines Zündsystems nach einem der
vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß als
Zündsystem ein Zündfaden oder eine Zündschnur verwendet
wird, der/die in eine Mischung aus einem Bindemittel und
einem mit einem dekorativen Effekt abbrennenden
pyrotechnischen Stoff eingetaucht wird.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß der
Zündfaden oder die Zündschnur unmittelbar nach dem
Eintauchen in die Mischung aus Bindemittel und Effektsatz an
einem mit der Mischung versehenen Ende mit einem
Anfeuerungssatz eines pyrotechnischen Artikels verbunden und
dort unter Trocknung befestigt wird.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19944420106 DE4420106C2 (de) | 1994-06-09 | 1994-06-09 | Zündsystem zum Zünden von pyrotechnischen Artikeln und Verfahren zu dessen Herstellung |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19944420106 DE4420106C2 (de) | 1994-06-09 | 1994-06-09 | Zündsystem zum Zünden von pyrotechnischen Artikeln und Verfahren zu dessen Herstellung |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4420106A1 DE4420106A1 (de) | 1995-12-14 |
DE4420106C2 true DE4420106C2 (de) | 1996-10-17 |
Family
ID=6520137
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19944420106 Expired - Fee Related DE4420106C2 (de) | 1994-06-09 | 1994-06-09 | Zündsystem zum Zünden von pyrotechnischen Artikeln und Verfahren zu dessen Herstellung |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4420106C2 (de) |
Families Citing this family (4)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE19614007C2 (de) * | 1996-04-09 | 2001-06-13 | Nico Pyrotechnik | Pyrotechnischer Satz zur Erzeugung von akustischen und optischen Effekten sowie Verfahren zu dessen Herstellung |
US8277583B2 (en) | 2008-06-25 | 2012-10-02 | The United States Of America As Represented By The Secretary Of The Navy | Perchlorate-free red signal flare composition |
ITAN20100195A1 (it) * | 2010-11-08 | 2012-05-09 | Blasio Elio Di | Petardo con pasticca di innesco e miccia. |
RU2448936C1 (ru) * | 2010-12-06 | 2012-04-27 | Открытое акционерное общество "Чебоксарское производственное объединение им. В.И. Чапаева" | Пиротехнический состав пульсирующего горения цветного огня |
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1994
- 1994-06-09 DE DE19944420106 patent/DE4420106C2/de not_active Expired - Fee Related
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE4420106A1 (de) | 1995-12-14 |
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