DE44195C

DE44195C - Vorrichtung zum Oeffnen und Schliefsen um horizontale Achsen drehbarer Fenster

Info

Publication number: DE44195C
Application number: DENDAT44195D
Authority: DE
Original assignee: M. OBERST in Plauen i. V
Anticipated expiration: 1907-10-21

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

Der Beschlag kann sowohl bei einfachen, als auch bei sogenannten Kastenfenstern angewendet werden. Der Beschlag besteht aus zwei gekröpften Aufsatzbändern A von Schmiedeisen, je mit einer herausnehmbaren Achse versehen, einer Zugfeder c von Stahldraht, Haken h zum Aufhängen der Feder und Messingkette K,

Bei zwei Flügeln kommt noch eine Verbindung zum gleichzeitigen Oeffnen und Parallelstellen der Flügel hinzu, bestehend aus den Stangen Z (s. Fig. 1 und 2).

Die Bänder sind aus 3 mm starkem und ι 5 mm breitem Schmiedeisen hergestellt, welche im Flügel- und Rahmenholz eingelassen und aufgeschraubt sind.

Der rechte Theil des rechten Bandes und das linke Band sind nach vorn gekröpft, wodurch der Drehpunkt, vom Rahmenholz entfernt, nach innen verlegt wird. Die Achse in demselben besteht aus einem 5 mm starken Bolzen mit angeschmiedetem Kopf und auf der anderen Seite mit angeschnittenem schwächeren Gewinde und'Schraubenmutter. An dem linken Theil des rechten Bandes befindet sich ein gekröpfter Hebel α mit dem Zuge b und der Feder c.

Durch Verlegung der Drehungsachse der Flügel und durch die Stahldrahtfeder wird ein kräftiges sicheres Schliefsen der Flügel erzielt. Durch die eigenartige Anordnung des Falzes und durch den schrägen Schnitt bei d wird erzielt, dafs der untere Theil des inneren Flügels durch den äufseren hindurchschlagen kann, und dafs der Fehler anderer Constructionen, bei denen man immer in der Nähe der Drehungspunkte durch den Falz hindurchsehen konnte, vermieden ist.

Das Eigenartige bei der Fensterconstruction liegt darin, dafs die beiden Flügel des Innen- und Aufsenfensters sich nicht nur gleichmäfsig öffnen, sondern sich hierbei um eine horizontale Achse drehen, wobei, trotzdem dafs das eine Fenster in den Rahmen des anderen hineinschlagen mufs, die Anbringung der Falze derartig gewählt ist, dafs stets ein dichter Schlufs beider Fenster möglich wird. Die Falze f der Fensterrahmen s, Fig. 1 und 2, in geöffnetem und geschlossenem Zustande, sind abgesetzt, d. h. die obere Falzöffnung ist gröfser als die untere. Es kann daher der äufsere Flügel bei seiner Drehung in den gröfseren Falzraum des inneren hineinschlagen, während beim Aufsenfenster der untere Falzraum breiter ist als der obere, damit der untere Theil des inneren Fensters durch den unteren Theil des äufseren Fensters hindurchschlagen kann.

Damit bei stattgefundenem Schlufs beider Flügel eine offene Schliefsfuge völlig vermieden wird, ist der Drehmittelpunkt aufserhalb der Rahmenleiste gelegt und infolge dessen legen sich beim Fensterschlufs stets die schrägen

Falzwechselstellen η m dicht auf einander. Das Fenster gestattet nicht nur ein bequemes Oeffnen und einen sicheren Schlufs von unten her durch Zugschnur, sondern es ist vor allen Dingen der Uebelstand vermieden, dafs offene Falzfugen vorhanden sind, welche das Dichthalten so überaus schwierig machen, weil der Drehpunkt des Fensters stets durch das Rahmenholz ging oder in der Ebene des Fensters lag.

Claims

Patent-Anspruch:

Vorrichtung zum Oeffhen und Schliefsen von durchschlagenden, um eine horizontale Achse drehbaren Fensterflügeln, bestehend aus dem Zugschnurangriffshebel α in Verbindung mit den Zugfedern c, welcher Hebel a am Flügelrahmen befestigt und mit seiner aufserhalb der Rahmenleisten liegenden Drehachse an den am Futter befestigten Haltewinkeln A gelagert ist.

Hierzu ι Blatt Zeichnungen.