DE4419558C2 - Doppel-Stahlrohr-Strukturteil - Google Patents
Doppel-Stahlrohr-StrukturteilInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Doppel-
Stahlrohr-Strukturteil, das über Haltebolzen mit
Knotenstücken verbunden ist, bestehend aus zwei
ineinander liegenden Stahlrohren, von denen das innere
Stahlrohr ein elastisches und plastisches Ausknicken
des äußeren Stahlrohres verhindert, zur Aufnahme einer
über Knotenstücke axial zusammendrückend wirkenden
Kraft.
Bei der Herstellung großer Fachwerke unter Verwendung
einer Vielzahl von Strukturteilen, die als lange
Stahlrohre ausgebildet sind, ermöglicht die Verwendung
von Knotenstücken zum Verbinden der Strukturteile und
damit die Konstruktion von räumlichen
Fachwerkstrukturen. Um radial eine Vielzahl von
Strukturteilen zu sphärischen Knoten zusammenzufügen,
die mehrere Halteteile aufweisen, sind
Verbindungsvorrichtungen zu verwenden, die mit einem
Haltebolzen ausgerüstet sind, der in axialer Richtung
des Strukturteiles beweglich ist.
Solche Verbindungsvorrichtungen, die Stahlrohre über
Knotenstücke fest verbinden, sind z. B. in der US-
4,872,779 und US-5,141,351 gezeigt. Jede dieser
Vorrichtungen umfaßt Haltebolzen mit einem Gewindeteil,
die je mit einer Schraubenbohrung des
Verbindungsknotens zu verbinden sind, und jeweils eine
verschiebliche, eine Schlüsselfläche aufweisende Büche
umfassen, die auf dem mittleren Abschnitt des
Haltebolzens angeordnet sind. Durch Drehen der Büchse
schiebt sich der zugeordnete Haltebolzen vor, der vor
dem Ende des Strukturteiles zu dem
Verbindungsknotenstückes hinweisend befestigt ist.
Wenn eine aus Strukturteilen zusammengesetzte Fachwerk-
Konstruktion mit schwerem Schnee bedeckt oder einem
starkem Erdbeben ausgesetzt ist, wirkt diese axial
zusammenpreßende Last auf jedes Stahlrohrteil über die
an beiden Enden miteinander verbundenen Knotenstücken
der Stahlrohre. Solche starke zusammenpreßenden Lasten
führen zum elastischen und plastischen Ausknicken der
Strukturteile, wobei in aller Regel die Festigkeit
eines einzelnen Stahlrohres sofort abnimmt, wie es von
einer doppelt gestrichelten Kettenlinie A in Fig. 11
gezeigt ist, so daß die Fachwerk-Konstruktion bald
zusammenbricht.
Aus der US-4,281,487 ist ein Doppel-Stahlrohrteil
bekannt, das ein kontrolliertes Ausknicken eines
dehnbaren Strukturteiles ermöglicht, und das gewollt
die Gesamtlänge des Strukturteiles verkürzt aufgrund
einer vorherbestimmten plastischen, axialen Deformation
des äußeren Rohres, sobald eine axial zusammenpressende
Kraft eine vorbestimmte Dehnspannung übersteigt, so daß
die äußeren und die inneren Stahlrohre der axial
zusammendrückend wirkenden Kraft standhalten können,
welche auf die Strukturteile wirkt, was zu einer
Erdbebensicherheit der daraus erstellten Fachwerk-
Konstruktion führt.
In der GB 2,248,862 A ist ein ähnliches Strukturteil
offenbart worden, das ebenfalls ein äußeres
Stahlrohr 44 und ein inneres Stahlrohr 55 (vgl. Fig.
10) umfasst. Diese Strukturteile sind mittels der
Knotenstücke 3 zusammengefügt, in dem eine
Gelenkvorrichtung 51 verwendet ist, die auf der
Randabdeckung 66 installiert ist und das Ende der
äußeren Stahlröhre 44 verschließt.
Der Zwischenraum zwischen der äußeren Oberfläche des
inneren Stahlrohres 55 und der inneren Oberfläche des
äußeren Stahlrohres 44 ist so klein wie möglich
gehalten, und die Länge eines Abstandes 11 zwischen
einer Endseite des inneren Stahlrohres 55 und einer
inneren Seite der Randabdeckung 66 ist als Hälfte der
vorher bestimmten zusammenpressenden Deformation β
definiert, die für das äußere Stahlrohr 44 zulässig
ist.
Selbst wenn eine axial zusammenpressende Last P auf das
äußere Stahlrohr 44 wirkt, wird das äußere Stahlrohr 44
davon abgehalten, sich in orthogonaler Richtung
bezüglich der Längsachse 44m zu verformen wegen dem
inneren Stahlrohr 55, das als biegefestes Rohr wirkt,
durch das die elastische und plastische Verformung des
Stahlrohres 44 verhindert wird. Hierbei wird das äußere
Stahlrohr 44 plastisch in Richtung der Längsachse
verkürzt, aber nur entlang der äußeren Oberfläche des
inneren Stahlrohres 55.
Andererseits, wenn das äußere Stahlrohr 44 erst einmal
stark zusammengedrückt ist, werden beide Enden des
inneren Stahlrohres 55 mit den inneren Seiten der
Randabdeckung 66 in Berührung kommen, wie es durch die
doppelt gestrichelten Kettenlinien gezeigt ist, so daß
eine resultierende Spannung entsteht, die sich aus der
Addition der Spannung des inneren Stahlrohres 55 zur
verbleibenden Spannung des äußeren Stahlrohres 44
ergibt, die der ansteigenden axial zusammenpressend
wirkenden Kraft widersteht und derart wirkt, daß sich
das Doppel-Stahlrohr nicht sofort deformiert. Da das
zuvor angesprochene Doppel-Rohr ursprünglich keine
Widerstandsteile innerhalb des Abstandes 11 hat,
entsteht eine anfängliche plastische Verformung durch
die axial zusammenpressende Kraft in der Nähe von der
Randabdeckung 66. Die Deformation des Endteiles des
äußeren Stahlrohres 44 wird instabil und axial
unsymmetrisch, dadurch wird das äußere Stahlrohr 44
nahe bei dem Knotenstück 3 gezwungen sich zu krümmen.
Wie die Erfahrung gezeigt hat, behindert das Auftauchen
der teilweisen Krümmung des äußeren Stahlrohres 44 eine
ausschließlich axiale Krafteinleitung auf das Doppel-
Stahlrohr innerhalb einer Fachwerk-Konstruktion.
Darüber hinaus verhindern die instabilen Verformungen
des äußeren Stahlrohres 44 eine erwünschte Verkürzung
in axialer Richtung entsprechend der vorher bestimmten
Deformation β, die dafür zulässig ist. Folglich kann
die Endseite des inneren Stahlrohres 55 nicht mit der
inneren Seite der Randabdeckung 66 in Berührung kommen,
was bedeutet, daß die Festigkeit des inneren
Stahlrohres 55 keinen Nutzen bringt, wie es in Fig. 11
durch die gestrichelte Linie B gezeigt ist, die eine
sofortige Abnahme der Festigkeit des Stahlrohres gleich
nachdem Beginn der plastischen Verformung zeigt.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, hier
Abhilfe durch ein neues Doppel-Stahlrohr-Strukturteil
zu schaffen, dessen Ausbildung eine elastische und
plastische Verformung an dem äußeren Stahlrohr
verhindert, auf das eine axial zusammenpressende Last
einwirkt.
Zweck der Erfindung ist es, bei einem solchen
Strukturteil zu verhindern, daß das äußere Stahlrohr
sich örtlich unter einer axial zusammenpressenden Kraft
verkrümmt, die größer als die Dehnspannung ist, um eine
große zusammenpressende Deformation des äußeren
Stahlrohres in axialer Richtung zu erleichtern, und um
dem Strukturteil zu ermöglichen, axial
zusammenpressenden Kräften zu widerstehen, indem die
plastische Deformationskapazität beibehalten wird, wenn
die axiale, auf das Stahlrohr einwirkende Kraft die
Knicklast des Einzelrohres übersteigt, so daß beim
Einsatz solcher Strukturteile in einer Fachwerk-
Konstruktion der sofortige Einsturz verhindert wird.
Diese Aufgabe ist gemäß der Erfindung dadurch gelöst,
daß das äußere Stahlrohr einen dehnbaren dünnen
Stahlrohrabschnitt zwischen zwei dicken
Stahlrohrabschnitten hat, daß beide dicken
Stahlrohrabschnitte in Verbindung mit den beiden Enden
des dünnen Stahlrohrabschnittes sind, daß die Dicke
der dicken Stahlrohrabschnitte die 1,5- bis 1,7-fache
Dicke des dünnen Stahlrohrabschnittes aufweist, daß die
dicken Stahlrohrabschnitte in Verbindung mit je einer
Randabdeckung stehen zwecks Aufnahme der Haltebolzen,
daß der Abstand zwischen der äußeren Oberfläche des
inneren Stahlrohres und der inneren Oberfläche des
äußeren Stahlrohres so klein wie möglich ist und beide
Stahlrohre in ihrem mittleren Stahlrohrabschnitt in
Längsrichtung miteinander verbunden sind, daß der
Abstand zwischen der Endseite des inneren Stahlrohres
und der inneren Seite der Randabdeckung durch die
Hälfte der zulässigen, axial zusammenpressend wirkenden
Verformung für das äußere Stahlrohr bestimmt ist, und
daß die das innere, als biegefestes Rohr wirkende
Stahlrohr überlappende Länge des dicken
Stahlrohrabschnittes so gewählt ist, daß diese etwa
ein- bis zweimal dem äußeren Durchmesser des äußeren
Rohres entspricht.
Weitere Merkmale ergeben sich aus den Unteransprüchen.
Gemäß der vorliegenden Erfindung verhindert das
biegefeste Stahlrohr elastische und plastische
Deformation des Strukturrohres. Der dicke
Stahlrohrabschnitt verformt sich elastisch und das
dünne Stahlrohr verkürzt sich plastisch entlang des
inneren Stahlrohres, nachdem die axiale
zusammenpressend wirkende Last größer als die
Dehnspannung des dünnen Stahlrohres geworden ist.
Dadurch knickt das Strukturteil niemals in der Nähe der
Randabdeckung aus, und die axiale Kraft wird
ausschließlich in das Doppel-Stahlrohr eingeleitet.
Die axial wirkende Spannung, die in dem Doppel-
Stahlrohr auftritt, steht die Spannung des inneren
Stahlrohres und der Spannung des äußeren Stahlrohres
entgegen, nachdem sich das äußere Stahlrohr auf eine
vorherbestimmte Länge verkürzt hat. Die Fachwerk-
Konstruktion bricht niemals sofort zusammen, sogar wenn
das dehnbare, dünne Stahlrohr plastisch verformt ist,
so daß Bewohner eines Gebäudes flüchten können, sogar
dann noch wenn sich die daraus gebildeten Fachwerk-
Konstruktionen schon stark verformt haben.
Die Erfindung ist anhand eines in der Zeichnung
schematisch dargestellten Ausführungsbeispiels
erläutert.
Es zeigen:
Fig. 1 eine Längsteilansicht einer Seite eines
Doppel-Stahlrohr-Strukturteiles nach der
Erfindung,
Fig. 2 eine Teilansicht des Doppel-Stahlrohr-
Strukturteiles in einem übertriebenen
gezeichneten Zustand, in dem das innere
biegefeste Stahlrohr ein elastisches und
plastisches Knicken des äußeren
Stahlrohres verhindert,
Fig. 3 eine perspektivische Ansicht des Doppel-
Stahlrohr-Strukturteiles, bei dem der
dicke Stahlrohrabschnitt von einem
verstärkten Rohr gebildet ist,
Fig. 4 eine perspektivische Ansicht des Doppel-
Stahlrohr-Strukturteiles, bei dem der
dicke Stahlrohrabschnitt von kreisförmig
angeordneten Streifen gebildet ist,
Fig. 5 eine Teilansicht einer Fachwerk-
Konstruktion, die Doppel-Stahlrohre und
einfache Stahlrohre umfaßt,
Fig. 6 eine Teilansicht des Doppel-Stahlrohr-
Strukturteiles, bei dem plastisches
Knicken auf dem dünnen Stahlrohrabschnitt
erzeugt ist,
Fig. 7 eine Gesamtansicht einer Fachwerk-
Konstruktion, bei der Doppel-Stahlrohre
für die Bauteile, die sich
gegenüberstehen, verwendet sind,
Fig. 8 eine Ansicht entlang der Linie VIII-VIII
der Fig. 7,
Fig. 9 eine Ansicht entlang der Linie IX-IX in
der Fig. 7,
Fig. 10 eine Teilansicht eines Doppel-Stahlrohr-
Strukturteiles nach dem Stand der Technik
und
Fig. 11 ein Schaubild, das die axiale Deformation
einer zusammenpressenden Last auf einem
einfachen Rohr und einem erfindungsgemäßen
Doppel-Rohr zeigt.
Fig. 1 ist eine Längsteilansicht einer linken Seite
eines Doppel-Stahlrohr-Strukturteiles 2, das über eine
Gelenkvorrichtung mit einem Knotenstück verbunden ist.
Das Strukturteil 2 besteht aus einem längeren
Stahlrohr 4 und einem kürzeren biegefesten Stahlrohr 5,
das in das Stahlrohr 4 eingeführt ist, so daß die
elastische und plastische Deformation in einer Richtung
orthogonal zu einer Längsachse 4m des Stahlrohres 4
durch den Widerstandseffekt des inneren Stahlrohres 5
verhindert wird, wenn eine axiale Druckkraft auf das
Stahlrohr 4 einwirkt. Über je eine Randabdeckung 6 sind
die Enden des Stahlrohres 4 abgeschlossen. Um den
Haltebolzen 7 in das Knotenstück 3 zu schrauben, ist
eine Büchse 8 vorgesehen, die bei einer Drehung den
Haltebolzen axial verschiebt, wozu diese mit
Schlüsselflächen 7A, die am Haltebolzen 7 angeformt
sind, in Wirkverbindung steht.
Das Doppel-Stahlrohr-Strukturteil 2 ist mit dem
Knotenstück 3 mittels eines an der Randabdeckung 6
befindlichen Haltebolzens 7 fest verbunden.
Das oben genannte Stahlrohr 4 umfaßt einen dehnbaren
dünnen Stahlrohrabschnitt 4B und kurze dicke
Stahlrohrabschnitte 4A, die mit den jeweiligen Enden
des Stahlrohrabschnittes 4B verschweißt sind.
Vorzugsweise ist eine innere Oberfläche 4r des dicken
Stahlrohrabschnittes 4A, die mit der Randabdeckung 6
verbunden ist, gleich groß zu einer inneren Oberfläche
4s des dünnen Stahlrohrabschnittes 4B. Und die Dicke tA
des dicken Stahlrohres 9A, das mit dem Abschnitt 4A
korrespondiert, ist das 1,5- bis 1,7-fache der Dicke tB
des dünnen Stahlrohres 9B, das mit dem
Stahlrohrabschnitt 4B korrespondiert.
Die Dehnspannung des dicken Stahlrohrabschnittes 4A
gegen die axial zusammenpressend wirkenden Last ist
größer als die des dünnen Stahlrohrabschnittes 4B. Wenn
die Dicke tA größer als das 1,7-fache der Dicke tB
gewählt ist, wird das äußere Stahlrohr 4 zu schwer, was
nicht wünschenswert ist.
Im Fall, daß der äußere Durchmesser D4 des dünnen
Stahlrohres 9B 60,5 mm beträgt, und die Dicke tB 3,2 mm
ist, wird der äußere Durchmesser des dicken Rohres 9A
beispielsweise auf 63,7 mm ausgelegt und die Dicke tA
ist deshalb 4,8 mm.
Werden zwei dicke Stahlrohrabschnitte 4A an den beiden
Enden des äußeren Stahlrohres 4 angeordnet, so tritt
nur dann eine plastische Verformung des dünnen
Stahlrohrabschnittes 4B auf, wenn auf das Stahlrohr 4
eine große axial zusammenpressend wirkende Kraft
einwirkt. Das bedeutet, daß der dicke
Stahlrohrabschnitt 4A sich dabei nur elastisch
verformt, und somit eine instabile, axial
unsymmetrische Verformung des Stahlrohres 4 in der Nähe
der Randabdeckung 6 verhindert.
Das innere biegefeste Stahlrohr 5 wird benutzt, um das
äußere Stahlrohr 4 am Ausknicken zu hindern, wie es in
Fig. 2 in übertrieben gezeichneter Form gezeigt ist, in
dem unter Last die innere Oberfläche des Stahlrohres 4
gestützt wird, so daß das Stahlrohr 4 nicht anfängt,
elastisch und plastisch auszuknicken infolge einer
axial zusammenpressend wirkenden Kraft P.
Das Stahlrohr 5 muß gerade in dem Stahlrohr 4 gehalten
sein und ist kürzer als das Stahlrohr 4, so daß die
axial zusammenpressend wirkende Kraft P nicht von dem
Stahlrohr 4 auf das Stahlrohr 5 übertragen wird.
Um das zuvor angesprochene elastische und plastische
Ausknicken zu verhindern, muß das biegefeste
Stahlrohr 5 nicht nur in dem dehnbaren
Stahlrohrabschnitt 4B angeordnet sein, sondern auch
soweit in dem dicken Stahlrohrabschnitt 4A, daß der
dicke Stahlrohrabschnitt 4A das biegefeste Stahlrohr 5
mit einer Länge L von ein- bis zweimal des äußeren
Durchmessers D4 des Stahlrohres 4 überlappt, wie es in
Fig. 1 gezeigt ist.
Der äußere Durchmesser des biegefesten Stahlrohres 5
ist derart ausgewählt, daß der Abstand α (siehe Fig. 1)
zwischen den Stahlrohren 4 und 5 so klein als möglich
ist. Zum Beispiel beträgt der innere Durchmesser des
Stahlrohres 4 54,1 mm und der äußere Durchmesser des
Stahlrohres 5 ist 53,6 mm, so daß sich der Abstand α
auf 0,25 mm beläuft.
Der Abstand α ist notwendig, um das biegefeste
Stahlrohr 5 in das Stahlrohr 4 einzusetzen, so daß das
Stahlrohr 5 sofort mit der inneren Oberfläche des
Stahlrohres 4 unter der axialen zusammenpressend
wirkenden Kraft P in Berührung treten kann, um das
Stahlrohr 4 zu verstärken.
Der geringe Abstand α trägt dazu bei, daß die innere
Verformung des Stahlrohrabschnittes 4B unter der axial
zusammenpressenden Last begrenzt ist, wenn diese Last
größer ist als die Dehnspannung des
Stahlrohrabschnittes 4B. Demnach wird die axiale
plastische Verformung des Stahlrohrabschnittes 4B
stabil, da der Stahlrohrabschnitt 4B entlang der
äußeren Oberfläche des biegefesten Stahlrohres 5
zusammenschrumpft.
Das Doppel-Stahlrohr-Strukturteil begünstigt ein
Verkürzen des Stahlrohres 4 unter großer Last, was als
plastische Verformung beabsichtigt ist, so daß ein mit
solchen Strukturteilen ausgerüstetes Gebäude nicht
sofort einstürzt, wenn ein Erdbeben oder ähnliches
stattfindet, da die Festigkeit des biegefesten
Stahlrohres 5 und die verbleibende Festigkeit des
äußeren Stahlrohres 4 der fortschreitenden großen Last
widerstehen können, nachdem das Stahlrohr 4 durch die
vorherbestimmte plastische Verformung zusammengedrückt
ist.
Das innere Stahlrohr 5 ist kürzer als das äußere
Stahlrohr 4. Dadurch wird ein Abstand 11 zwischen einer
Endseite 5a des Stahlrohres 5 und einer inneren
Seite 6a der Randabdeckung 6 gebildet, wobei die Länge
des Abstandes 11 definiert ist als die Hälfte von der
vorherbestimnmten zusammengepressten Verformung, die
für das Stahlrohr 4 zulässig ist, also β/2.
Somit ermöglicht der Abstand 11 eine Bewegung der
Endseite 5a des Stahlrohres 5 zu der inneren Seite 6a
der Randabdeckung 6 unter plastischer Verformung des
Stahlrohres 4, wobei dann die Länge des biegefesten
Stahlrohres 5 definiert ist als Differenz zwischen der
gesamten Länge des Stahlrohres 4 und zweimal der Länge
des Abstandes 11. Tatsächlich ist die Länge des
Stahlrohres 4 ein bißchen länger als die Länge, die
durch die Addition der vorherbestimmten Verformung β
und der Länge des Stahlrohres 5 erzielt wird, da ein
Schweißspalt für den dicken Stahlrohrabschnitt 4A und
der Randabdeckung 6 in Betracht zu ziehen ist.
Das Doppel-Stahlrohr-Strukturteil ist nicht immer
horizontal in einer räumlichen Fachwerk-Konstruktion
angeordnet. Deshalb sind das biegefeste Stahlrohr 5 mit
dem äußeren Stahlrohr 4 in den jeweiligen mittleren
Stahlrohrabschnitt 4b und 5b miteinander über eine
Loch-Schweißung fixiert, so daß die Länge des einen
Abstandes 11 identisch ist mit einem Abstand 11 der
gegenüberliegenden Seite.
Der zuvor genannte dicke Stahlrohrabschnitt 4A kann
durch Aufsetzen eines Rohrstückes 12 hergestellt
werden, in dem das Rohrstück 12 den Endabschnitt des
dehnbaren Stahlrohres 9B überdeckt, wie es in Fig. 3
gezeigt ist, anstatt das dicke Stahlrohr 9A zu
überdecken.
Das aufgesetzte Rohrstück 12 ist mit dem Rohr 9B durch
Schweißen verbunden, nachdem ein druckbeaufschlagtes
Zusammenpressen stattgefunden hat, wie es durch eine
strichpunktierte Linie gezeigt ist.
Wie Fig. 4 zeigt, kann auch ein kreisförmig umgebogenes
Band 13 verwendet werden, um den dicken
Stahlrohrabschnitt 4A herzustellen, welches um den
Endabschnitt des dehnbaren Stahlrohres 9B zu legen ist,
wonach die beiden Endlinien 13a ebenfalls in
Längsrichtung des Rohres 9B zu verschweißen sind.
Die Dicke tC des aufgesetzten Rohrstückes oder das
kreisförmig umgebogene Band 13 haben eine Dicke von dem
0,5- bis 0,7-fachen der Dicke tB des dünnen Stahlrohres
9B.
Wie Fig. 1 zeigt, weist die Gelenkvorrichtung 1, die
mit dem Doppel-Stahlrohr 2 verbunden ist, einen
Haltebolzen 7 auf, der einen ersten Gewindeabschnitt
7a, einen zweiten Gewindeabschnitt 7b und
vorsprungartige Schlüsselflächen 7A hat, die zwischen
den Abschnitten 7a, 7b angeordnet sind.
Der Gewindeabschnitt 7a dient der Fixierung des
Haltebolzens 7 in einer Schraubenbohrung 3a des
Knotenstückes 3, in dem die Büchse 8 verschieblich auf
den Schlüsselflächen 7A angeordnet ist, so daß beim
Drehen der Büchse 8 das Doppel-Stahlrohr 2 fest mit dem
Knotenstück 3 verbindbar ist.
Der Haltebolzen 7 ist in einer Lagerbüchse 14 montiert,
die mit der jeweiligen Randabdeckung 6 verbunden ist,
die mit der jeweiligen Endseite der dicken
Stahlrohrabschnitte 4A verschweißt ist. Der erste
Gewindeabschnitt 7a des Haltebolzens 7 hat ein
Rechtsgewinde, und der zweite Gewindeabschnitt 7b hat
ein Linksgewinde, so daß eine positive Verdrehung des
Haltebolzens 7 zu einer Erhöhung der Festigkeit der
Schraubverbindung mit einer Gegenmutter 15 mit dem
Gewindeabschnitt 7b führt.
Die Lagerbüchse 14 hat die Eigenschaft, die
Gegenmutter 15 innerhalb des Stahlrohres 4 zu fixieren,
dafür ist der Durchmesser des inneren Gewindes 6b groß
genug, um die Gegenmutter 15 hindurchzulassen. Die
Lagerbüchse 14 wird über ein Innengewinde 6b der
Randabdeckung 6 verbunden, nachdem der Haltebolzen 7
durch die Lagerbüchse 14 hindurch eingeführt ist und
mit der Gegenmutter 15 verbunden ist. Die Lagerbüchse
14 ist in der Randabdeckung 6 durch adhesives
Schraubensicherungsmaterial gesichert. Der
Haltebolzen 7 der Gelenkvorrichtung 1 ist in die
Büchse 8 einziehbar. Eine Spiralfeder 16 ist zwischen
der Lagerbüchse 14 und den Schlüsselflächen 7A
angeordnet, die zusammengedrückt wird, wenn das Ende
des Gewindeabschnittes 7a mit dem
Befestigungsabschnitt 3p des Knotenstückes 3 in
Berührung kommt, und die den Haltebolzen 7 vorspannt,
damit dieser mit der Gewindebohrung des Knotenstückes 3
einen Anfangs-Kontakt bekommt zur Herstellung der
Schraubverbindung.
Da der genaue Aufbau und der Verbindungsmechanismus der
Vorrichtung 1 in der genannten US-4,872,779 gezeigt
ist, erübrigt sich hier eine genaue Beschreibung. Das
beschriebene Doppel-Stahlrohr-Strukturteil kann auch
in Verbindung mit anderen bekannten Gelenkvorrichtungen
verwendet werden.
Das Doppel-Stahlrohr-Strukturteil 2 ist fest mit dem
Knotenstück 3 verbunden über den eine hohe Zugkraft
aufweisenden Haltebolzen 7. Es wird eine große axiale
plastische Verformung des Doppel-Stahlrohres 2 beim
Einwirken einer axial zusammenpressenden Last erreicht.
Das äußere Stahlrohr 4 ist in der Weise hergestellt,
daß zwei dicke Stahlrohre 9A, 9A mit beiden Enden eines
dehnbaren dünnen Stahlrohrs 9B verschweißt werden. Das
innere biegefeste Stahlrohr 5 ist in dem äußeren
Stahlrohr 4 eingefügt, und der mittlere Abschnitt 5b
des Stahlrohres 5 ist mit dem mittleren Abschnitt 4b
des Stahlrohres 4 durch eine Lochschweißung, einen
schmalen Bolzen oder ähnliches verbunden. Danach sind
beide Randabdeckungen 6, 6 mit den jeweiligen
Stirnseiten des Stahlrohres 4 verschweißt, die Länge
des Abstandes 11, die zwischen der Endseite 5a des
biegefesten Stahlrohres 5 und der inneren Seite 6a der
Randabdeckung 6 erzielt wird, ist definiert als die
Hälfte der vorherbestimmten Knickverformung β, die für
das Stahlrohr 4 zulässig ist, nämlich β\2.
Der Haltebolzen 7 ist in der Randabdeckung 6 unter
Verwendung der Lagerbüchse 14 und der Büchse 8
montiert, die mit den Schlüsselflächen 7A
korrespondiert. Solche Doppel-Stahlrohr-Strukturteile 2
mit ihren Gelenkvorrichtungen sind mit den
Knotenstücken 3 derart zusammengefügt, daß eine
Fachwerk-Konstruktion entsteht. Hierzu werden durch
Drehen der Büchsen 8 die Gewindeabschnitte 7a des
Haltebolzens 7 in die Schraubbohrungen 3a des
Knotenstückes 3 eingeschraubt, um so die gewünschte
Fachwerk-Konstruktion, wie z. B. in Fig. 5 in Verbindung
mit einfachen Stahlrohren 21 dargestellt, herzustellen.
Ein Erdbeben, schwerer Schnee oder ähnliches erzeugt
eine axiale Last auf die Strukturteile, die in dem
Knotenstück 3 zusammengefügt sind. Eine große Last
unterstützt ein elastisches und plastisches Ausknicken
des Stahlrohres 4, wie in Fig. 2 dargestellt. Jedoch
verhindert das biegefeste Stahlrohr 5, das gerade
gehalten wird, eine elastische und plastische
Verformung des Stahlrohres 4, da die axiale Last auf
das Stahlrohr 5 nicht übertragen wird wegen der
Fixierung des Stahlrohres 5 mit dem Stahlrohr 4 in
Längsrichtung an den jeweiligen mittleren
Stahlrohrabschnitten 4b, 5b. Dadurch knickt das
Stahlrohr 4 nicht aus und hält der Last stand.
Wenn die axiale Kraft die Dehnspannung des dünnen
Stahlrohrabschnittes 4B übersteigt, wird der schwächere
Stahlrohrabschnitt 4B im Gegensatz zu dem
Stahlrohrabschnitt 4A plastisch verformt. Das
biegefeste Stahlrohr 5 verhindert, daß der dünne
Stahlrohrabschnitt 4B nach innen verformt wird, da der
Abstand α sehr klein ist. Der dünne
Stahlrohrabschnitt 4B wird daher gezwungen, sich nach
außen zu verformen und Falten zu werfen, wie es in Fig.
6 dargestellt ist. Die Verformung auf der rechten Seite
ist fast identisch mit der auf der linken Seite, in dem
beide Stahlrohre 4 und 5 in der Mitte der Längsrichtung
miteinander fixiert sind.
Eine große Verformung 4H des dünnen
Stahlrohrabschnittes 4B entsteht an dem schwächsten
Abschnitt in der Nähe der Randabdeckung 6, und das
Stahlrohr 4 wird durch die vorherbestimmte kompressible
Verformung β entlang der äußeren Oberfläche des
biegefesten Stahlrohres 5 verkürzt. Die Randabdeckung 6
wird bewegt, in dem sich der Abstand 11 verkürzt und in
Berührung tritt mit der Endseite 5a des inneren
Stahlrohres 5, da das Stahlrohr 5 im allgemeinen un
beweglich eingespannt ist.
Ein derartiges Verhalten einer plastischen Verformung
ist immer genau achssymmetrisch, da das Stahlrohr 4B um
das biegefeste Stahlrohr 5 herumgeschlungen ist. Diese
Verformung nimmt zu, wie eine durchgehende Linie C in
Fig. 11 zeigt. So beträgt beispielsweise die
zusammengedrückte Länge eines Strukturteiles 20 mm.
Die Spannung, die durch die Addition der Spannung des
inneren Stahlrohres 5 und der verbleibenden Spannung
des äußeren Stahlrohres 4 erzielt wird, widersteht der
zunehmenden axial zusammenpressend wirkenden Last, die
auf das Doppel-Stahlrohr-Strukturteil 2 einwirkt,
nachdem das Stahlrohr 5 die Randabdeckung 6 berührt.
Eine derartige Verformung ist langsam und wird, wie in
Fig. 11 durch die durchgehenden Linie Ca gezeigt,
beibehalten.
Die Schrumpfung von 20 mm je Stahlrohr, wie oben
beschrieben, ergibt eine große Verformung der Fachwerk-
Konstruktion, die Struktur stürzt jedoch nicht sofort
ein. Die Bewohner eines Gebäudes haben Zeit, während
der Verformung entlang der durchgehenden Linie Ca, das
Gebäude zu verlassen, ja sogar nachdem sie eine
Verformung des Gebäudes entdeckt haben.
Vorzugsweise liegt die innere Oberfläche 4r des dicken
Rohres 9A gleichmäßig an der inneren Oberfläche 45 des
dünnen Rohres 9B an. Außerdem ist es auch möglich, daß
die äußere Oberfläche des dicken Rohres 9A gleichgroß
zu der äußeren Oberfläche des dünnen Rohres 9B ist, da
die Dicke des Rohres 9A lediglich das 1,5- bis 1,7-
fache von dem des Rohres 9B ist.
In einem solchen Fall, wenn der Abstand mit 0,25 mm
definiert ist und unter der Bedingung, daß tA zu tB
gleich 1,5 ist, beträgt die Stärke des
Stahlrohrabschnittes 4A 4,8 mm gegenüber dem Stahlrohr
4B mit einer Stärke von 3,2 mm.
Der Abstand ergibt sich zu 1,85 mm, dadurch daß von 4,8
mm 3,2 mm abgezogen und 0,25 mm hinzugezählt werden;
dabei kann sich der dünne Stahlrohrabschnitt 4B etwas
nach innen verformen. Ein solcher Betrag ist für die
plastische Verformung des Stahlrohrabschnittes 4B um
das biegefeste Stahlrohr 5 klein.
Fig. 7 zeigt ein Beispiel, bei dem Doppel-Stahlrohr-
Sturkturteile sich gegenseitig in einer Fachwerk-
Konstruktion gegenüberliegen, Fig. 8 und Fig. 9 sind
Front- und Seitenansichten von Fig. 7. Die Teile, die
durch doppelte Linie angedeutet sind, stellen Doppel-
Stahlrohr-Sturkturteile dar, die durch eine schwere
axiale Last belastet sind, während die, die durch
einfache Linien dargestellt sind, konventionelle
einfache Stahlrohre 21, die mit kleiner Last belastet
sind, darstellen.
Claims (4)
1. Doppel-Stahlrohr-Strukturteil, das über
Haltebolzen (7) mit Knotenstücken (3) verbunden ist,
bestehend aus zwei ineinander liegenden Stahlrohren,
von denen das innere Stahlrohr (5) ein elastisches und
plastisches Ausknicken des äußeren Stahlrohres (4)
verhindert, zur Aufnahme einer über Knotenstücke (3)
axial zusammendrückend wirkenden Kraft, dadurch
gekennzeichnet, daß das äußere Stahlrohr (4) einen
dehnbaren dünnen Stahlrohrabschnitt (4B) zwischen zwei
dicken Stahlrohrabschnitten (4A) hat, daß beide dicken
Stahlrohrabschnitte (4A) in Verbindung mit den beiden
Enden des dünnen Stahlrohrabschnittes (4B) sind, daß
die Dicke (tA) der dicken Stahlrohrabschnitte (4A) die
1,5- bis 1,7-fache Dicke (tB) des dünnen
Stahlrohrabschnittes (4B) aufweist, daß die dicken
Stahlrohrabschnitte in Verbindung mit je einer
Randabdeckung (6) stehen zwecks Aufnahme der
Haltebolzen (7), daß der Abstand (alpha) zwischen der
äußeren Oberfläche des inneren Stahlrohres (5) und der
inneren Oberfläche des äußeren Stahlrohres (4) so klein
wie möglich ist und beide Stahlrohre (4, 5) in ihrem
mittleren Stahlrohrabschnitt (4b, 5b) in Längsrichtung
miteinander verbunden sind, daß der Abstand (11)
zwischen der Endseite (5a) des inneren Stahlrohres (5)
und der inneren Seite (6a) der Randabdeckung (6) durch
die Hälfte der zulässigen axial zusammenpressend
wirkenden Verformung (β) für das äußere Stahlrohr (4)
bestimmt ist, und daß die das innere, als biegefestes
Rohr wirkendende Stahlrohr (5) überlappende Länge (L)
des dicken Stahlrohrabschnittes (4A) so gewählt ist,
daß diese etwa ein- bis zweimal dem äußeren Durchmesser
(D4) des äußeren Rohres (4) entspricht.
2. Doppel-Stahlrohr-Strukturteil nach Anspruch
1, dadurch gekennzeichnet, daß der verstärkte
Stahlrohrabschnitt (4A) als ein mit dem Ende eines
dehnbaren dünnen Stahlrohres (9B) verschweißtes starkes
Stahlrohr (9A) geformt ist.
3. Doppel-Stahlrohr-Strukturteil nach Anspruch
1, dadurch gekennzeichnet, daß der starke
Stahlrohrabschnitt (4A) ein mit der äußeren Oberfläche
des Endbereiches eines dehnbaren dünnen Stahlrohres
(9B) verbundenes, aufgesetztes Rohrstück (12) oder ein
auf dem Endbereich aufgebrachtes kreisförmig gebogenes
Band (13) ist.
4. Doppel-Stahlrohr-Strukturteil nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß der innere Durchmesser des starken
Stahlrohrabschnittes (4A) identisch zu dem inneren Durchmesser
des dünnen Stahlrohrabschnittes (4B) derart gewählt ist, daß
die inneren Oberflächen (4r) von den starken und dünnen
Stahlrohrabschnitten (4B) miteinander korrespondieren.
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