DE4419411A1 - Gelenkbeschlag für Fahrzeugsitze, insbesondere Kraftfahrzeugsitze - Google Patents

Gelenkbeschlag für Fahrzeugsitze, insbesondere Kraftfahrzeugsitze

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Description

Die Erfindung betrifft einen Gelenkbeschlag für Fahrzeugsitze, insbesondere Kraftfahrzeugsitze, der die Merkmale des Oberbe­ griffs des Anspruches 1 aufweist.
Bei einem bekannten Gelenkbeschlag dieser Art (DE 23 28 022 C3) werden die Riegel mittels einer auf der Gelenkachse angeordneten Nockenscheibe radial nach außen in ihre Sperrstellung geschoben. Die Nocken der Nockenscheibe liegen dabei an einer konvex zylindrischen Anlagefläche der Riegel an. Für die Bewegung der Riegel aus der Verriegelungs­ stellung in die Freigabestellung sind die Riegel mit je einem Zapfen versehen, der in einen Schlitz einer drehfest mit der Nockenscheibe verbundenen Platte eingreift. Der Verlauf dieses Schlitzes ist so gewählt, daß von ihm der Zapfen zwangsläufig radial nach innen bewegt wird, sobald die Nockenscheibe den Riegel für diese Bewegung freigibt. Zwar können die Riegel auch dann, wenn sie infolge einer Belastung sich zwischen der Verzahnung des Beschlagteiles und der Nockenscheibe verklemmt haben, in die Fragabestellung gebracht werden. Der Kraftauf­ wand hierfür kann aber sehr groß sein, zumal dabei auch die Kraft einer Feder überwunden werden muß, welche die Nocken­ scheibe in der der Verriegelungsstellung der Riegel entspre­ chenden Drehstellung zu halten sucht, um ein ungewolltes Lösen der Verriegelung zu verhindern. Sofern zur Vermeidung einer Verklemmung der Riegel zwischen ihnen und der Nockenscheibe keine Selbsthemmung vorgesehen wäre, müßte die Kraft der an der Nockenscheibe angreifenden Feder so groß sein, daß die von den Riegeln auf die Nockenscheibe ausgeübte Belastung nicht zu einer Drehbewegung der Nockenscheibe führt. Deshalb wäre auch in diesem Falle die erforderliche Betätigungskraft zum Lösen der Verriegelung sehr hoch.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Gelenkbeschlag zu schaffen, bei dem eine Riegel-Verklemmung ausgeschlossen ist und dennoch weder die Gefahr eines selbsttätigen Lösens der Verriegelung besteht noch eine hohe Betätigungskraft vom Sitzbenutzer aufzubringen ist. Diese Aufgabe löst ein Gelenk­ beschlag mit den Merkmalen des Anspruches 1.
Durch die Ausbildung der einen Steuerkurve als Spannkurve, also als eine Kurve, welche bei einer Drehbewegung der Steuer­ körper im Sinne des Verriegelns des Gelenkbeschlages den zuge­ ordneten Riegel mehr und mehr gegen die mit ihm zusammenwir­ kende Verzahnung des Beschlagteiles verschiebt und seine Ver­ zahnung mit zunehmender Kraft in die Verzahnung des Beschlag­ teiles drückt, ist eine spielfreie Verriegelung auch bei Vor­ handensein von Fertigungstoleranzen sichergestellt. Dabei braucht keine Selbsthemmung zwischen der Spannkurve und der an ihr anliegenden Anlagefläche des Riegels vorgesehen zu sein. Sollte nämlich die auf die Rückenlehne des Fahrzeugsitzes aus­ geübte Kraft so weit ansteigen, daß ein Ausheben der Zähne des Riegels aus der Verzahnung des Beschlagteils und dadurch eine Drehbewegung des die Steuerkurve bildenden Steuerkörpers ein­ setzt, kommt der Riegel in Anlage an die Fangkurve, von der er in der Verriegelungsstellung einen geringen Abstand hat, noch ehe die Zähne des Riegels aus der Verzahnung des Beschlagtei­ les ausgehoben sind. Dann ist eine weitere Verschiebung des Riegels im Sinne einer Bewegung in die Freigabestellung nicht mehr möglich, weil zwischen der Fangkurve und der an ihr an­ liegenden Anlagefläche des Riegels Selbsthemmung herrscht. Hierbei ist eine Verklemmung des Riegels ausgeschlossen, wes­ halb eine relativ geringe Betätigungskraft ausreicht, um die Verriegelung zu lösen.
Vorteilhafterweise sind die beiden Anlageflächen des Riegels ebenso wie die die Außenverzahnung tragende Fläche und die der Führung dienende Fläche in gleichem Maße in Richtung der Ge­ lenkachse gegeneinander versetzt. Der Riegel kann dann aus zwei einfachen, plattenförmigen Teilen bestehen, die aneinan­ der anliegen und fest miteinander verbunden sind und von denen am einen Teil die der Fangkurve zugeordnete Anlagefläche und am anderen Teil die der Spannkurve zugeordnete Anlagefläche vorgesehen sind. Vorteilhaft ist aber auch eine einstückige Ausbildung des Riegels, bei welcher eine die Verzahnung tra­ gende Materialpartie und eine die der Spannkurve zugeordnete Anlagefläche aufweisende Materialpartie aus einem plattenför­ migen, den Riegel bildenden Körper herausgedrückt sind.
Bei einer bevorzugten Ausführungsform sind die beiden Steuer­ körper im Abstand von der Gelenkachse mit wenigstens einem Schwenkarm gelenkig gekoppelt, der mit zur Gelenkachse paral­ leler Achse am einen Beschlagteil angelenkt ist und auf den die die Spannkraft erzeugende Feder ein entsprechendes Dreh­ moment ausübt. Besonders vorteilhaft ist hierbei eine Kopplung zwischen dem Schwenkarm und den Steuerkörpern mittels eines parallel zur Gelenkachse liegenden Stiftes, der in einen Schlitz eingreift, der vorzugsweise zum Rand des ihn aufwei­ senden Steuerkörpers hin offen ist. Wenn sich, wie dies bei einer bevorzugten Ausführungsform der Fall ist, an diejenige Flanke dieses Schlitzes, gegen die der Stift drückt, eine sich in Umfangsrichtung des Steuerkörpers erstreckende Auflage­ fläche anschließt, kann bei einer Drehung der Steuerkörper im Sinne eines Lösens der Verriegelung der Stift aus dem Schlitz austreten und in Anlage an die Auflagefläche gelangen. Der Verlauf dieser Auflagefläche kann so gewählt werden, daß dann vom Benutzer auf das Betätigungsglied keine nennenswerte Kraft oder nur noch eine Kraft ausgeübt werde muß, die deutlich ge­ ringer ist als die Kraft, die vom Benutzer aufgebracht werden muß, ehe der Stift aus dem Schlitz austritt. Vorzugsweise ver­ läuft die Auflagefläche längs eines zur Beschlagachse konzen­ trischen Kreises. Sobald der Stift in Anlage an der Auflage­ fläche ist, wird bei einer weiteren Drehung des Steuerkörpers die Feder nicht noch mehr gespannt. Deshalb braucht dann nur noch die Reibungskraft zwischen Stift und Auflagefläche über­ wunden zu werden.
Der Riegel kann mittels einer Rückhaltefeder gegen die Entrie­ gelungsstellung hin belastet sein. Man kann aber auch den Riegel in der Entriegelungsstellung mittels einer am Schwenk­ arm vorspringenden Nase sichern, die am Riegel angreift und dabei beispielsweise eine Materialpartie des Riegels hinter­ greift.
Vorzugsweise weist der Gelenkbeschlag drei um jeweils 120° in Umfangsrichtung versetzt angeordnete Riegel auf, denen je ein Schwenkarm zugeordnet ist, die alle gleich ausgebildet sind und ebenfalls um jeweils 120° in Umfangsrichtung versetzt an­ geordnet sind.
Wenn, wie üblich, an beiden Seiten des Sitzes je ein Gelenkbe­ schlag vorgesehen ist, und diese beiden Gelenkbeschläge spie­ gelbildlich gleich ausgebildet sind, kann man trotz eines bei­ den Gelenkbeschlägen gemeinsamen Betätigungsgliedes das durch Toleranzen bedingte Spiel ausgleichen. Bei einer bevorzugten Ausführungsform erstreckt sich hierzu vom einen zum anderen Gelenkbeschlag eine drehfest mit dem Betätigungsglied verbun­ dene Übertragungsstange, die mit einem toten Gang in Drehrich­ tung sowohl mit den Steuerkörpern des einen Beschlages als auch denjenigen des anderen Beschlages gekoppelt ist. Infolge des toten Ganges können sich die Steuerkörper des einen Be­ schlages unabhängig von denjenigen des anderen Beschlages in dem für den Spielausgleich erforderlichen Maße im Sinne des Verriegelns drehen.
Im folgenden ist die Erfindung anhand von in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispielen im einzelnen erläutert. Es zeigen
Fig. 1 eine Seitenansicht eines ersten Ausführungsbei­ spiels im verriegelten Zustand,
Fig. 2 einen Längsschnitt des Ausführungsbeispiels gemäß Fig. 1,
Fig. 3 eine Seitenansicht des Ausführungsbeispiels in einer Drehstellung der Steuerkörper am Übergang von der Anlage der Riegel an der Spannkurve zur Anlage an der Fangkurve,
Fig. 4 eine Ansicht des Ausführungsbeispiels entspre­ chend Fig. 1, jedoch bei einer Dreh­ stellung der Steuerkörper unmittelbar nach der Freigabe der Riegel für die Bewegung in die Entriegelungsstellung,
Fig. 5 eine Ansicht entsprechend Fig. 4 bei einer Drehstellung der Steuerkurven am einen Ende des Drehbereiches,
Fig. 6 eine Ansicht entsprechend Fig. 1 eines zweiten Ausführungsbeispiels,
Fig. 7 einen Längsschnitt nach der Linie VII-VII der Fig. 8 durch den Riegel eines dritten Ausfüh­ rungsbeispiels,
Fig. 8 eine Ansicht des Riegels gemäß Fig. 7.
Ein Gelenkbeschlag für Fahrzeugsitze weist einen hohlen Ge­ lenkzapfen 1 auf, der einen oberen Beschlagteil 2 mit einem unteren Beschlagteil 3 schwenkbar verbindet. Der untere Be­ schlagteil 3 wird seitlich an der tragenden Struktur des Sitz­ teils des Fahrzeugsitzes festgelegt, der obere Beschlagteil 2 mit der tragenden Struktur der Rückenlehne verbunden.
Wie Fig. 2 zeigt, ist der plattenförmige obere Beschlagteil 2 mit einer zum Gelenkzapfen 1 konzentrischen, zum unteren Be­ schlagteil 3 hin offenen Vertiefung versehen, deren zylind­ rische Wandung eine Innenverzahnung 4 trägt. Auch der untere Beschlagteil 3 ist mit einer zum Gelenkzapfen 1 konzentri­ schen, zum oberen Beschlagteil 2 hin offenen Vertiefung ver­ sehen. Der diese Vertiefung in ihrer oberen Hälfte begrenzende Rand liegt am oberen Beschlagteil 2 an, wohingegen der die Vertiefung in ihrem unteren Teil begrenzende Rand eine Nut bildet, in die der untere Rand des oberen Beschlagteils 2 ein­ greift. Die beiden Beschlagteile 2 und 3 könnten aber auch ineinander gelagert sein.
Der Gelenkzapfen 1 trägt eine drehfest mit ihm verbundene oder einstückig mit ihm ausgebildete Antriebsbuchse 5, die eine zylindrische Lagerfläche für den oberen Beschlagteil 2 und den unteren Beschlagteil 3 bildet und dazwischen einen Bund 5′ aufweist, der drei gleich ausgebildete, um jeweils 120° in Umfangsrichtung gegeneinander versetzt angeordnete Nocken 6 und zwischen diesen je einen radialen Vorsprung 7 trägt, der aber auch fehlen kann. Die Nocken 6 bilden je eine zur Längs­ achse des Gelenkzapfens 1 konzentrische Fangfläche 6′.
Der Bund 5′, welcher sich, wie Fig. 2 zeigt, in axialer Rich­ tung vom oberen Beschlagteil 2 zum unteren Beschlagteil 3 er­ streckt, trägt eine Steuerscheibe 8, deren Dicke etwa gleich der Tiefe der Vertiefung des oberen Beschlagteils und gleich der halben axialen Länge des Bundes 5′ ist. Diese Steuerschei­ be 8, die in der Vertiefung des oberen Beschlagteils 2 liegt, weist eine mit dem Außenprofil des Bundes 5′ korrespondierende zentrale Ausnehmung auf und ist dadurch drehfest mit Spiel für einen Toleranzausgleich, also schwimmend, mit dem Bund 5′ ver­ bunden.
Im Bereich seiner Vertiefung bildet der untere Beschlagteil 3 drei radial verlaufende, in Umfangsrichtung um jeweils 120° gegeneinander versetzt angeordnete Führungsnuten für je einen Riegel 9. Die radial verschiebbaren, in Querrichtung aber spielarm in den Nuten geführten Riegel 9 sind alle gleich aus­ gebildet. Sie bestehen aus einem ersten plattenförmigen Teil 9′, das am Boden der Vertiefung des unteren Beschlagteils 3 anliegt und eine Dicke hat, welche der Tiefe dieser Vertiefung entspricht. Das radial nach innen weisende Ende des Teiles 9′ bildet eine erste Anlagefläche 10, welche auf eine der Fang­ flächen 6′ ausgerichtet ist. Wie Fig. 1 zeigt, hat die erste Anlagefläche 10 auf etwas mehr als der Hälfte der Breite des Riegels 9 einen geradlinigen Verlauf quer zur Verschieberich­ tung des Riegels 9. Man kann aber statt dieses geradlinigen Abschnittes auch einen entsprechend der Fangfläche 6′ gekrümm­ ten Abschnitt vorsehen, um die Flächenpressung so gering wie möglich zu halten. Daran schließt sich über eine schräge Rampe ein zurückgesetzter, ebenfalls querverlaufender Abschnitt an. An der dem oberen Beschlagteil 2 zugekehrten Seite des ersten plattenförmigen Teils 9′ liegt an diesem in dessen äußerer Hälfte ein zweiter plattenförmiger Teil 9′′ an, der mit dem ersten Teil 9′ fest verbunden oder einstückig ausgebildet ist und in der Vertiefung des oberen Beschlagteils 2 liegt. Er ist deshalb auf die Innenverzahnung 4 ausgerichtet und an der ge­ gen die Innenverzahnung 4 weisenden Stirnseite mit einer an die Innenverzahnung 4 angepaßten Außenverzahnung versehen. Die radial nach innen weisende Fläche des zweiten Teiles 9′′ bildet eine zweite Anlagefläche 11, die parallel zur ersten Anlage­ fläche 10 verläuft und mit der Außenkontur der Steuerscheibe 8 zusammenwirkt, welche in der gleichen Ebene liegt wie der zweite plattenförmige Teil 9′′.
Wie Fig. 1 zeigt, bildet die äußere Kontur der Steuerscheibe 8 außer drei gleich ausgebildeten und im Umfangsrichtung nur wenig gegenüber den Nocken 6 versetzt liegenden Nocken 12, die je eine Spannfläche 12′ in Form eines Abschnittes einer archi­ medischen Spirale bilden, drei gleich ausgebildete Schlitze 13, welche jeweils zwischen zwei der Nocken 12 angeordnet sind. In jeden der Schlitze 13 greift ein parallel zum Gelenk­ zapfen 1 verlaufender Stift 14 ein, der am einen Ende eines Schwenkarmes 15 vorgesehen ist, welcher um einen zum Stift 14 parallelen Zapfen am unteren Beschlagteil 3 schwenkbar gela­ gert ist. Um diesen Zapfen ist eine vorgespannte Spiralfeder 16 gelegt, deren eines Ende am Schwenkarm 15 abgestützt ist und deren anderes Ende in einer Nut 17 des unteren Beschlag­ teiles 3 liegt. Alle drei Schwenkarme 15 sind gleich ausgebil­ det und übertragen das Antriebsmoment ihrer Spiralfeder 16 über den Stift 14 auf die Steuerscheibe 8 derart, daß auf die­ se ein Drehmoment im Sinne des Verriegelns des Gelenkbeschla­ ges ausgeübt wird. In der in Fig. 1 dargestellten Sperrstel­ lung erstrecken sich die Schwenkarme 15 nahezu radial nach innen.
Da die Spannflächen 12′ von dem in Fig. 1 links dargestellten Ende zu dem rechts dargestellten Ende hin stetig ansteigen und die Spiralfedern 16 auf die Steuerscheibe 8 ein Drehmoment im Sinne einer Drehung entgegen dem Uhrzeigersinn bei einer Blickrichtung gemäß Fig. 1 ausüben, werden die Riegel 9 von den ihnen zugeordneten Spannflächen 12′ radial nach außen in die Sperrstellung bewegt, in welcher ihre Verzahnung in Ein­ griff mit der Innenverzahnung 4 ist. Wird der Steigungswinkel der Spannfläche 12′ gleich dem Reibwinkel gewählt, dann befin­ det sich das System an der Selbsthemmungsgrenze, was bedeutet, daß das aufzubringende Lösemoment gegen Null geht. Je kleiner der Steigungswinkel gegenüber dem Reibwinkel gewählt wird, desto mehr befindet sich das System im Selbsthemmungsbereich und desto größer ist das aufzubringende Lösemoment. Ist keine Selbsthemmung vorhanden, dann muß die Spiralfeder 16 das im Sinne des Öffnens wirksame Moment des Riegels 9 kompensieren.
Da im Ausführungsbeispiel der Steigungswinkel der Spannfläche 12′ so gewählt ist, daß sich das System leicht im Selbsthem­ mungsbereich befindet, braucht das wirksame Drehmoment der Spiralfedern 16 nur so groß zu sein, daß bei einer normalen Belastung der Rückenlehne des Fahrzeugsitzes die Zähne der Riegel 9 nicht aus der Innenverzahnung 4 herausbewegt werden. In der Verriegelungsstellung der Riegel 9 ist ein geringer Spalt zwischen der Fangfläche 6′ und der ihr gegenüberliegen­ den ersten Anlagefläche 10 vorhanden.
Nur wenn auf die Rückenlehne eine sehr hohe Belastung, gegebe­ nenfalls verbunden mit Erschütterungen, einwirkt, wie sie bei­ spielsweise bei einem Unfall auftreten kann, werden die Zähne der Riegel 9 etwas aus der Innenverzahnung 4 herausbewegt. Diese Bewegung der Riegel 9 radial nach innen führt zu einer Drehbewegung der Steuerscheibe 8 im Sinne des Entriegelns, aber nur so weit, bis die in Fig. 3 dargestellte Drehstellung erreicht ist, in welcher die Nocken 12 die zweiten Anlageflä­ chen 11 verlassen. Nun kommt jeder Nocken 6 mit seiner Fang­ fläche 6′ in Anlage an die erste Anlagefläche 10, wodurch eine weitere Bewegung der Riegel 9 radial nach innen und damit ein vollständiges Austreten der Zähne der Riegel 9 aus der Innen­ verzahnung 4 verhindert wird. Sobald die hohe Belastung vor­ über ist, drehen die Spiralfedern 16 die Steuerscheibe 8 wie­ der so weit entgegen dem Uhrzeigersinn bei einer Blickrichtung gemäß Fig. 4, daß die Spannflächen 12′ die Riegel 9 wieder in die in Fig. 1 dargestellte Verriegelungsstellung schieben, in der ihre Zähne in die Innenverzahnung 4 spielfrei eingreifen.
Zum Lösen der Verriegelung wird mittels eines nicht darge­ stellten Handhebels oder dergleichen die Antriebsbuchse 5 im Uhrzeigersinn bei einer Blickrichtung gemäß Fig. 1 gedreht. Die sich in gleichem Maße drehende Steuerscheibe 8 nimmt über die Stifte 14 die Schwenkarme 15 mit, so daß die Spiralfedern 16 zunehmend gespannt werden. Sobald die in Fig. 4 dargestell­ te Drehstellung der Steuerscheibe 8 erreicht ist, in der nicht nur jeder Nocken 12 die zweite Anschlagfläche 11, sondern auch jeder Nocken 6 die erste Anschlagfläche 10 verlassen hat, be­ wegt eine gespannte, ringförmige Feder 18, die sich an der radial nach außen weisenden Seite je eines von den Riegeln 9 abstehenden Stiftes 19 abstützt, die Riegel 9 radial nach in­ nen in die Freigabestellung, in der die Zähne der Riegel voll­ ständig aus der Innenverzahnung 4 ausgetreten sind. Wenn nun die Steuerscheibe 8 mittels des Handhebels oder dergleichen noch etwas weiter im Uhrzeigersinn bei einer Blickrichtung gemäß Fig. 4, also über die der Freigabestellung der Riegel 9 entsprechende Position hinaus gedreht wird, kommen, wie Fig. 5 zeigt, die Stifte 14 der Schwenkarme 15 außer Eingriff mit dem jeweils zugeordneten Schlitz 13. Sie kommen dann in Anlage an je eine Stützfläche 20 der Steuerscheibe 8, welche sich an diejenige Flanke des Schlitzes 13 anschließt, gegen die der Stift 14 normalerweise drückt. Da die Stützflächen 20 in einer zur Gelenkachse konzentrischen Zylinderfläche liegen, üben nun die Spiralfedern 16 auf die Steuerscheibe 8 kein Drehmoment mehr aus. Der Benutzer braucht also auf das Betätigungsglied nur noch eine deutlich verminderte Betätigungskraft auszuüben, solange er den Beschlag im unverriegelten Zustand halten will. Es ist dann nämlich nur noch die Kraft einer am Betätigungs­ glied angreifenden, vorgespannten Feder wirksam.
Diese Feder dreht nach der Freigabe des Betätigungsgliedes die Steuerscheibe 8 entgegen dem Uhrzeigersinn bei einer Blick­ richtung gemäß Fig. 5, bis die Schwenkarme 15 wieder in Funk­ tion sind, und hält außerdem das Betätigungsglied klapperfrei in Anlage an einem ihm zugeordneten Anschlag. Bei dieser Dre­ hung treten die Stifte 14 wieder in den jeweils zugeordneten Schlitz 13 ein. Da diejenige Flanke der Schlitze 13, an welche sich die Stützfläche 20 nicht anschließt, radial nach außen über die andere Flanke übersteht, ist sichergestellt, daß der Stift 14 in den Schlitz 13 eintritt. Das nach dem Eintritt der Stifte 14 in die Schlitze 13 von den Spiralfedern 16 erzeugte Drehmoment bewirkt, daß die Steuerscheibe 8 trotz der Reibung zwischen den Spannflächen 12′ und den zweiten Anschlagflächen 11 sowie der Kraft der Feder 18 die Riegel 9 wieder radial nach außen in die Sperrstellung schiebt und in dieser mit einer radial nach außen wirkenden Kraft hält.
Sofern, wie üblich, mit einem einzigen Betätigungsglied die beiden rechts bzw. links am Sitz vorgesehenen Gelenkbeschläge entriegelbar sein sollen und deshalb, wie in Fig. 2 angedeu­ tet, die Antriebsbuchse 5 des einen Gelenkbeschlags mit der Antriebsbuchse 5 des anderen, entsprechend ausgebildeten Ge­ lenkbeschlags über einen Verbindungsstab 22 miteinander ge­ kuppelt sind, der im Ausführungsbeispiel durch ein Rohr gebil­ det ist, ist es zweckmäßig, eine Entkopplung zwischen dem Handhebel und der Verriegelungsfunktion der beiden Gelenkbe­ schläge vorzusehen, damit bei unterschiedlichen Toleranzen die Drehstellung der Steuerscheibe 8 des einen Beschlages im verriegelten Zustand des Gelenkbeschlages nicht abhängig ist von der Drehstellung der Steuerscheibe 8 des anderen Gelenk­ beschlages. Im Ausführungsbeispiel ist deshalb der Verbin­ dungsstab 22 drehbar in der Antriebsbuchse 5 gelagert, die zwei diametral angeordnete, zum Verbindungsstab 22 hin offene Mitnehmernuten 23 aufweist, in welche zwei radial vom Verbin­ dungsstab 22 abstehende Mitnehmer 24 mit totem Gang in Dreh­ richtung eingreifen. Wenn der als Betätigungsglied dienende und drehfest mit dem Verbindungsstab 22 verbundene Handhebel von der durch einen Anschlag definierten, über die Freigabe­ stellung hinausgehenden Überhubstellung, in welcher die Riegel 9 außer Eingriff mit der Innenverzahnung 4 sind, in die eben­ falls durch einen Anschlag definierte Verriegelungsstellung bewegt wird, erlaubt der tote Gang zwischen den Mitnehmern 24 und den Mitnehmernuten 23, daß die beiden Steuerscheiben 8 un­ abhängig voneinander und von der Winkelstellung der Mitnehmer 24 von den Spiralfedern 16 in diejenige Stellung gedreht wer­ den können, in denen die Riegel 9 mit radialer Kraft in Ein­ griff mit der Innenverzahnung 4 sind.
Das in Fig. 6 dargestellte zweite Ausführungsbeispiel unter­ scheidet sich von dem Ausführungsbeispiel gemäß den Fig. 1 bis 5 nur dadurch, daß jeder der drei Schwenkarme 15 eine gegen den ihm benachbarten Riegel 9 vorspringende Nase 15′ aufweist, die in Eingriff mit einer zum Schwenkarm hin offenen Nut 21 steht. Die Nase 15′ verschiebt den Riegel 9 radial nach innen in seine Freigabestellung, sobald die Nocken 6 und 12 die An­ lageflächen 10 bzw. 11 verlassen haben. Die Feder 18 wird des­ halb bei diesem Ausführungsbeispiel nicht benötigt. Wegen wei­ terer Einzelheiten wird auf die Ausführungen zu dem ersten Ausführungsbeispiel Bezug genommen.
Statt der aus zwei plattenförmigen Teilen zusammengesetzten Riegel, wie sie bei dem ersten und zweiten Ausführungsbeispiel vorgesehen sind, kann auch, wie die Fig. 7 und 8 zeigen, ein einstückig ausgebildeter, beispielsweise durch Stanzen, Sin­ tern oder Umformen hergestellter Riegel 109 vorgesehen werden. Wie insbesondere Fig. 7 zeigt, ist bei dem aus einer Platte bestehenden Riegel 109 im Bereich seiner radial außenliegenden Hälfte eine Materialpartie 125 zur Seite hin herausgedrückt. Diese Materialpartie 125 erstreckt sich, wie Fig. 8 zeigt, nur über einen Teil der Gesamtbreite des Riegels 109 und ist auf ihrer radial nach außen weisenden Seite mit einer der Innen­ verzahnung des oberen Beschlagteiles entsprechenden Außenver­ zahnung 125′ versehen, die in der Verriegelungsstellung des Riegels 109 auf ihrer gesamten Länge in vollem Eingriff mit der Innenverzahnung des oberen Beschlagteiles steht. Radial gegenüber der Materialpartie 125 nach innen versetzt ist eine zweite Materialpartie 126 zur selben Seite hin wie die Mate­ rialpartie 125 aus der Platte herausgedrückt. Diese zweite Materialpartie 126 bildet mit ihrer radial nach innen weisen­ den Seite die in Riegelquerrichtung verlaufende zweite An­ lagefläche 111 für die zugeordnete Spannkurve. Auch die zweite Materialpartie 126 erstreckt sich nur über einen Teil der Breite des Riegels 109. Außerdem schließt sich wie bei der zweiten Anlagefläche 11 an das eine Ende der zweiten Anlage­ fläche 111 eine Rampe 111′ an. Die erste Anlagefläche 110 und die an sie sich anschließende Rampe wird wie bei den Riegeln 9 durch die radial innenliegende Begrenzungsfläche des Riegels gebildet.
Bei beiden Ausführungsbeispielen haben die Spannflächen einen größeren Abstand als die Fangflächen von der Gelenkachse, wo­ durch ein kleiner Drehwinkel der Nocken und ein kleines Reib­ moment an den Fangflächen erreicht wird. Die Spannflächen und Fangflächen könnten auch unmittelbar ineinander übergehen, was zwar zu einem einfacheren Aufbau des Beschlages führt, aber auch Funktionsnachteile ergeben kann.
Wenn, wie dies bei beiden Ausführungsbeispielen der Fall ist, das Betätigungsglied über diejenige Stellung, in welcher der Beschlag entriegelt ist, hinaus bewegt werden kann, also einen Überhub hat, kann man im Bereich des Überhubes eine ansteigen­ de, gleichbleibende oder abfallende Betätigungskraft vorsehen. Man kann ferner auf einen Überhub verzichten, hat dann aber keinen Toleranzbereich.

Claims (15)

1. Gelenkbeschlag für Fahrzeugsitze, insbesondere Kraftfahr­ zeugsitze, mit
  • a) einem ersten Beschlagteil mit einer zur Gelenkachse konzentrischen Innenverzahnung,
  • b) einem zweiten Beschlagteil mit wenigsten einer radial verlaufenden Nut, in der ein Riegel radial verschiebbar geführt ist, dessen auf die Innenverzahnung ausgerichtetes Ende mit einer auf die Innenverzahnung abgestimmten Außenverzahnung versehen ist,
  • c) zwei am Riegel vorgesehene Anlageflächen für zwei Steuerkurven wenigstens eines Steuerkörpers, der undrehbar auf der Gelenkachse angeordnet und mittels eines Betätigungsgliedes entgegen einer Federkraft drehbar ist, wobei die eine Steuerkurve bei einer Drehung in der einen Richtung den Riegel radial nach außen in seine Verriegelungsstellung schiebt, dadurch gekennzeichnet, daß
  • d) die eine Steuerkurve als eine Spannkurve (12′) mit in der Verriegelungs-Drehrichtung zunehmender Höhe ausge­ bildet ist,
  • e) die andere Steuerkurve als Fangkurve (6′) ausgebildet ist, die einen zur Gelenkachse (1) konzentrischen Ver­ lauf hat und nur in Anlage an der ihr zugeordneten Anlagefläche (10) im Drehstellungsbereich der Steuer­ körper (5, 8) zwischen der Freigabestellung des Riegels (9; 109) durch die Spannkurve (12′) und einer der Frei­ gabe des Riegels (9; 109) für eine Bewegung in die Entriegelungsstellung entsprechende Drehstellung ist.
2. Gelenkbeschlag nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Spannkurve (12′) an einem ersten Steuerkörper (8) und die Fangkurve (6′) an einem relativ zum ersten Steuerkörper (8) undrehbaren zweiten Steuerkörper (5, 6) vorgesehen sind.
3. Gelenkbeschlag nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn­ zeichnet, daß die beiden Anlageflächen (10, 11; 110, 111) jedes Riegels (9; 109) und die die Außenverzahnung (125) tragenden bzw. der Führung in der Verschieberichtung die­ nenden Flächen in gleichem Maß in Richtung der Gelenkachse (1) gegeneinander versetzt sind.
4. Gelenkbeschlag nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die der Fangkurve (6′) zugeordnete Anlagefläche (10) und die der Führung dienende Fläche von einem ersten plat­ tenförmigen Teil (9′) des Riegels (9) und die der Spann­ kurve (12′) zugeordnete Anlagefläche (11) sowie die die Verzahnung aufweisende Fläche an einem zweiten plattenför­ migen Teil (9′′) des Riegels (9) vorgesehen sind, der am ersten plattenförmigen Teil (9′) anliegt und mit diesem fest verbunden ist.
5. Gelenkbeschlag nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß eine die Verzahnung (125′) tragende Materialpartie (125) und eine die der Spannkurve zugeordnete Anlagefläche (111) aufweisende Materialpartie (126) aus dem plattenför­ migen, den Riegel (109) bildenden Körper herausgedrückt sind, an dem die der Fangkurve zugeordnete Anlagefläche (110) und die der Führung dienende Fläche vorgesehen sind.
6. Gelenkbeschlag nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden Steuerkörper (5, 8) im Ab­ stand von der Gelenkachse (1) mit wenigstens einem Schwenkarm (15) gelenkig gekoppelt sind, der mit zur Gelenkachse (1) paralleler Achse am zweiten Beschlagteil (3) angelenkt ist und auf den eine Feder (16) ein Dreh­ moment ausübt.
7. Gelenkbeschlag nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Schwenkarm (15) mit den Steuerkörpern (5, 8) mittels eines parallel zur Gelenkachse (1) liegenden Stiftes (14) gekoppelt ist, der in einen zumindest eine radiale Komponente aufweisenden Schlitz (13) wenigstens des einen Steuerkörper (5, 8) eingreift.
8. Gelenkbeschlag nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Schlitz (13) nur in dem die Spannkurve (12′) aufweisenden Steuerkörper (8) vorgesehen und zum Rand dieses Steuerkörpers (8) hin offen ist und daß sich an diejenige Schlitzflanke, gegen die der Stift (14) drückt, eine sich in Umfangsrichtung des Steuerkörpers (8) er­ streckende Stützfläche (20) anschließt, auf der der Stift (14) in der Freigabestellung des Riegels (13) aufliegt.
9. Gelenkbeschlag nach einem der Ansprüche 1 bis 8, gekenn­ zeichnet durch eine an jedem vorhandenen Riegel (9) im Sinne einer Verschiebung in die Freigabestellung angrei­ fende Rückhaltefeder (18).
10. Gelenkbeschlag nach einem der Ansprüche 6 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß der Schwenkarm (15) eine gegen den benachbarten Riegel (9) vorspringende Nase (15′) aufweist, die den Riegel (9) in seiner Entriegelungsstellung sichert.
11. Gelenkbeschlag nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Nase (15′) bei der Schwenkbewegung des Schwenk­ armes (15) im Sinne des Lösens der Verriegelung in die Bewegungsbahn einer Materialpartie des Riegels (9) ein­ schwenkt und diese Materialpartie hintergreift.
12. Gelenkbeschlag nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß der zweite Beschlagteil (3) drei in seiner Umfangsrichtung um jeweils 120° versetzt angeord­ nete Nuten aufweist und die in diesen Nuten geführten Riegel (9) alle gleich ausgebildet sind.
13. Gelenkbeschlag nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß drei gleich ausgebildete Schwenkarme (15) um jeweils 120° in Umfangsrichtung versetzt am zwei­ ten Beschlagteil (3) schwenkbar gelagert und mit den Steuerkörpern (5, 8) gekoppelt sind.
14. Gelenkbeschlag nach einem der Ansprüche 9 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß die Rückhaltefeder (18) eine Ringform hat und an je einem axialen Vorsprung der drei Riegel (9) anliegt.
15. Gelenkbeschlag nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet, daß sich von dem auf der einen Sitzseite vorgesehenen Gelenkbeschlag zu einem auf der anderen Sitzseite vorgesehenen, spiegelbildlich gleich ausgebilde­ ten Gelenkbeschlag eine drehfest mit einem Betätigungs­ glied verbundene Übertragungsstange (22) erstreckt, die mit einem toten Gang in Drehrichtung sowohl mit den Steuerkörpern (5, 8) des einen Beschlages als auch mit denjenigen des anderen Beschlages gekoppelt ist.
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