DE4418976A1 - Phytotherapeutikum und Verfahren zu seiner Herstellung - Google Patents
Phytotherapeutikum und Verfahren zu seiner HerstellungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Phytotherapeutikum sowie ein
Verfahren zu seiner Herstellung.
Bekanntlich ist Herpes simplex eine pantrope, fakultativ
neurotrope Viruserkrankung durch Primärinfektion mit Her
pes-simplex-Viren (HSV 1 bzw. 2) oder durch Reaktivierung
von in Ganglien persistierenden Viren. Die Inkubationszeit
bei Primärinfektion beträgt 2-7 Tage; Übertragung: nach
Abklingen des mütterlichen Antikörperschutzes erfolgt Erst
infektion meist im Kleinkindalter durch Schmier- und Tröpf
cheninfektion aus Herpeslysionen oder von gesunden Dauer
ausscheidern. Eine Herpes-Infektion hinterläßt keine le
benslängliche Immunität. Rezidive können durch Irritation
latent infizierter Neurone nach fiebrigen Infekten, Isola
tion, Menstruation, Traumata, Magen-Darm-Störungen, aber
auch durch Immunsuppression, hormonelle oder physische Fak
toren erfolgen. Die Symptome sind Juckreiz und Spannungsge
fühl, dann gruppierte Bläschen auf gerötetem Grund, die zu
Krusten eintrocknen und nach 8-10 Tagen narbenlos abheilen,
häufig sind regionale Lymphknoten gering geschwollen und
schmerzhaft. Herpes simplex kann in regelmäßigen Abständen
wieder auftreten, eventuell auch immer am gleichen Ort. Die
Lokation erfolgt meist im Bereich Lippen oder Vulva bzw.
Penis, aber auch im Gesicht.
Die bis heute bekannten Therapeutika und Mittel weisen et
liche Nachteile auf; dies gilt sowohl für die bekannten or
ganischen und anorganischen Chemotherapeutika als auch für
die bekannten Phytotherapeutika. Es werden Cremes, Gels,
Lösungen und Puder angeboten, die zum Teil pflanzliche Be
standteile wie Extrakte aus Melissenblättern, Echinacea,
Kamille, Arnika usw. enthalten oder pharmazeutisch wirk
same organische Chemikalien wie Benzocain, Sulfonamide, Te
tracain, Allantoin, Vidarabin, Aciclovir, Ribavirin, Dides
oxycytidin, Azidothymidin oder anorganische Chemikalien wie
elementarer Schwefel, unlösliche Quecksilbersalze und lös
liche Quecksilbersalze in homöopathischen Konzentrationen.
Die bekannten Phytotherapeutika haben nur geringe Heilwir
kung und beschränken sich auf eine begleitende Wirkung der
Selbstheilung. Die Chemotherapeutika haben zum Teil erheb
liche Nebenwirkungen auf nicht infizierte Zellen und sind
häufig Ursache von allergischen Reaktionen. Außerdem er
zeugt ihre häufige Anwendung resistente Mutanten, so daß
das Chemotherapeutikum nach einiger Zeit seine Hauptwirkung
verliert und nur noch die unerwünschten schädigenden Neben
wirkungen aufweist. Z.B. müssen Mittel, die den Wirkstoff
Aciclovir enthalten etwa nach 10-tägigem Gebrauch abgesetzt
werden.
Kein Mittel kann Reinfektionen oder Rezidive verhindern.
Dies ist angesichts der Möglichkeit eines Herpes-Encephali
tis-Befalls besonders bedenklich. Die meisten Mittel ent
halten Konservierungsstoffe, die auch für Eukaryonten Zyto
toxika darstellen. Dadurch werden latente Viren, die sich
als Provirus in der Wirtszelle befinden, zur aktiven Virus
vermehrung provoziert. Die Infektion wird verstärkt. Die
wenigsten Mittel lindern Schmerz, eine Ausnahme bilden nur
die Mittel, die Lokalanästhetika wie z. B. Benzocain enthal
ten. Die kosmetische Wirkung der bekannten Mittel ist zu
meist sehr unvorteilhaft.
Die der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe besteht daher
darin, ein Therapeutikum gegen Herpes simplex bereitzustel
len, dessen therapeutische Hauptwirkung vergleichsweise
deutlich ausgeprägter ist. Dabei sollen unerwünschte Neben
wirkungen minimal und vernachlässigbar sein. Außerdem soll
das Therapeutikum im Gefolge des Herpes simplex auftreten
den Schmerz, Juckreiz und Spannungsgefühle lindern und kos
metisch unauffällig sein. Aufgabe der Erfindung ist es dar
über hinaus, ein Therapeutikum bereitzustellen, das ganz
allgemein geeignet ist zur Behandlung von Infektionen mit
pathogenen Mikroorganismen und zur Bekämpfung ehemals kör
pereigener Zellen, die maligne entartet sind, oder in denen
sich Viren aktiv vermehren.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß mit einem Phytotherapeu
tikum nach Patentanspruch 1 gelöst.
Es hat sich gezeigt, daß eine externe Behandlung der im Ge
folge der Infektion auftretenden Bläschen sowie des Neben
gewebes durch Auftragen des erfindungsgemäßen Phytothera
peutikums einzigartig gute Erfolge aufweist. Das Auftragen
ist zu wiederholen, sobald sich ein Spannungsgefühl ein
stellt. Bei Anwendung des erfindungsgemäßen Phytotherapeu
tikums heilt der Herpes in 1-3 Tagen vollständig ab. Die
übliche, dicke Verkrustung der Herpesbläschen findet nicht
statt. Nach Auflösung der Bläschen legt sich auf die er
krankte Stelle nur eine extrem dünne Kruste, die sich nach
kurzer Zeit von selbst ablöst. Die Flüssigkeit des erfin
dungsgemäßen Phytotherapeutikums ist nach dem Auftragen
nicht sichtbar und somit auch kosmetisch von großem Vor
teil. Das erfindungsgemäße Phytotherapeutikum kann solange
benutzt werden, bis sich keine Verkrustung mehr einstellt.
Die Wirkung des erfindungsgemäßen Phytotherapeutikums fin
det direkt im Bindegewebe statt. Die Substanzen der Mistel
dringen in das erkrankte Gewebe ein. Bekanntlich hat die
Mistel als wurzeltreibende (Halb-)Schmarotzerpflanze die
Fähigkeit, die schwächsten Zellen des Wirtsbaumes aufzuspü
ren, zu töten und somit Platz für ihre Wurzeln zu schaffen.
Es scheint, daß auch dem erfindungsgemäßen Phytotherapeuti
kum die Fähigkeit zugeschrieben werden kann, spezifisch die
schwächsten Zellen - in diesem Fall die Zellen, in denen
sich Viren aktiv vermehren - zu töten.
Das erfindungsgemäße Phytotherapeutikum ist insbesondere
geeignet für die Behandlung von Infektionen und Neoplasmen
der Haut und äußeren Schleimhaut, so z. B. zur Behandlung
von Infektionen des Herpes-simplex-Virus (Typ 1 und Typ 2),
des Varicella-zoster-Virus und des Papilloma-Virus sowie
zur alleinigen und unterstützenden Behandlung von Tonsilli
tis durch Streptokokken, Staphylokokken oder Pneumokokken
sowie zur alleinigen und unterstützenden Behandlung von
Dermatophytien, Hefemykosen und Schimmelmykosen sowie zur
unterstützenden Behandlung von Basaliomen, Spinaliomen und
Melanomen. Das erfindungsgemäße Phytotherapeutikum kann
auch oral, injiziert oder infundiert appliziert werden,
z. B. als Infusion zur Behandlung einer HIV-Infektion und
von Infektionen im Gefolge von AIDS oder als Injektion in
die Hirnrückenmarksflüssigkeit (Liquor cerebrospinalis) zur
Behandlung eines Herpes-Encephalitis-Befalls. Es hat sich
auch gezeigt, daß das erfindungsgemäße Phytotherapeutikum
geeignet ist zur Behandlung von Zungenkarzinomen, zur Be
handlung chronischer Gastritis, zur Behandlung von Neuro
dermitis, Mykosis fungoides und nässenden Ekzemen sowie zur
symptomatischen Behandlung von Magenkrämpfen. Weiterhin
wirkt es bei Schnitt- und Schürfwunden blutstillend und an
tiseptisch. Es ist zu erwarten, daß sich das erfindungsge
mäße Phytotherapeutikum als ganz allgemein zur Behandlung
von Infektionen mit pathogenen Mikroorganismen geeignet er
weisen wird, insbesondere auch zur Behandlung von Infektio
nen mit Protozoen und allgemein schmarotzenden einzelligen
Eukaryonten, wie z. B. Malaria und Chagas-Krankheit.
Die Mistel enthält zahlreiche Substanzen, die als Methy
lierungsreagentien wirken können. Offensichtlich hat zumin
dest eine davon die Fähigkeit, selektiv Gene zu methylie
ren, die für Replikation codieren. Ein Teil der zytostati
schen Wirkung der Mistel ist auf diese Fähigkeit zurückzu
führen. Jedoch besitzt eine Zelle Demethylierungsenzyme,
deren Funktion hauptsächlich darin besteht, methylierte Ge
ne von reprimierten Chromosomen zu demethylieren, wenn die
entsprechenden Gene der homologen Chromosomen nicht mehr
funktionsfähig sind. Da die Expression der zelleigenen Re
plikationsgene für die Mitose essentiell ist, werden diese
Gene wieder demethyliert und die auf der beschriebenen Fä
higkeit beruhende zytostatische Wirkung ist nur gering.
Hingegen werden die viralen Replikationsgene nicht benötigt
und somit auch nicht demethyliert. Sie bleiben reprimiert
und das Virus kann nicht mehr sämtliche Bestandteile syn
thetisieren, die für eine Vermehrung benötigt werden. Da
jedoch nicht alle Gene des Provirus reprimiert werden, syn
thetisiert das Provirus virale Enzyme. Sämtliche Enzyme der
Zelle, also eigene und virale Enzyme, werden mitunter rou
tinemäßig von speziellen Enzymen zu Peptiden zerhackt, um
die Peptide T-Killerzellen zu repräsentieren. Da sich die
Viren nicht mehr aktiv vermehren können, hat das Immunsy
stem mehr Zeit, auf die Infektion zu reagieren. Es gibt ei
nige T-Killerzellen, denen es gelingt, die viralen Peptide
als fremd zu erkennen und die infizierte Zelle zu töten.
Diese spezifischen T-Killerzellen vermehren sich fortan be
vorzugt und tragen somit ganz entscheidend zu einem sehr
schnellen Abheilen der Bläschen und zu einem wirksamen
Schutz vor Reinfektionen und Rezidiven bei. Es hat sich ge
zeigt, daß selbst bei Personen mit einer besonderen Dispo
sition im Verlauf von ca. 4 Jahren immer seltener Herpesin
fektionen auftreten, bis sie schließlich ganz ausbleiben.
Von den Wirksubstanzen der Mistel sind allein ihre Visco
toxine und Lektine tiefergehend erforscht. Es ist bekannt,
daß das Mistel-Lektin I, bzw. seine als B-Kette bezeichnete
zuckerbindende Untereinheit, sich spezifisch an Lymphozyten
und Vorstufen von Makrophagen bindet und diese zur Aus
schüttung verschiedener immunmodulatorisch wirksamer Sub
stanzen anregt, wie den Tumor-Nekrose-Faktor sowie Inter
leukin 1 und 6. Dadurch wird die Aktivität der T-Killerzel
len gesteigert. Die als A-Kette bezeichnete Untereinheit
des Mistel-Lektin I hemmt innerhalb der Zelle die Synthese
von Proteinen. Viscotoxine schädigen die Zellmembran. Als
Einzelsubstanz verabreicht scheinen beide Substanzen bzw.
Substanzklassen ganz allgemein gesunde, infizierte und ent
artete Zellen gleichermaßen zu schädigen. Anscheinend wir
ken sie in Kombination mit den zahlreichen anderen Wirk
substanzen gezielt auf infizierte und entartete Zellen ein.
Außer der direkten Schädigung von vorzugsweise infizierten
und entarteten Zellen sind auch andere, mehr indirekte
Wirkmechanismen möglich. Denkbar ist ein Wirkmechanismus,
der darin besteht, daß sich Wirksubstanzen, z. B. Lektine,
gezielt auf den Oberflächen infizierter und entarteter Zel
len ablagern und diese Zellen somit erst für das Immunsy
stem als fremd erkennbar machen. Denkbar ist auch ein Wirk
mechanismus, der darin besteht, daß Wirksubstanzen. z. B.
Polysaccharide, zufällig ähnliche Strukturmerkmale aufwei
sen, wie sie auf den Oberflächen von infizierten oder ent
arteten Zellen vorkommen, und daß diese Strukturmerkmale
der Wirksubstanzen von dem Immunsystem als fremd erkannt
werden und eine Reaktion hervorrufen. Nach dieser Reaktion
kann das Immunsystem dann auch die Strukturmerkmale auf den
Oberflächen infizierter oder entarteter Zellen als fremd
erkennen. Das heißt, die Strukturmerkmale auf den Oberflä
chen von infizierten und entarteten Zellen müssen zwischen
den körpereigenen unauffälligen Strukturmerkmalen und den
Strukturmerkmalen der Wirksubstanzen stehen.
Einige der Mistelsubstanzen haben einen ausgleichenden Ef
fekt auf das Zentralnervensystem und wirken krampflösend.
Dadurch hat der Patient kein Jucken, kein Brennen und keine
Schmerzen mehr.
Die bekannten Indikationen des Salbeis, wie Nachtschweiß,
übermäßige Schweißabsonderung, Erkrankungen des Rücken
marks, Leberstörungen, Lungen-, Nieren- und Blasenschwäche
sowie Entzündungen der Mund- und Rachenschleimhaut, lassen
zahlreiche und vielfältige Wirksubstanzen vermuten. Bekannt
sind entzündungshemmende, adstringierende und bakterizide
Substanzen.
In den Literaturwerken der Phytotherapie ist der Breitwege
rich bisher weitgehend nur gemeinsam mit dem Spitzwegerich
abgehandelt. Es hat sich jedoch gezeigt, daß der Anteil des
Breitwegerichs an dem erfindungsgemäßen Phytotherapeutikum
von essentieller Wichtigkeit ist und keinesfalls durch ei
nen höheren Spitzwegerichanteil ersetzt werden kann. Die
bekannten Indikationen des Spitz- und Breitwegerichs sind
Katarrhe der Luftwege, Leber-, Nieren- und Blasenleiden,
Hämorrhoiden, Lymphgefäßerkrankungen, entzündliche Verände
rungen der Mund- und Rachenschleimhaut, gangrängige Wunden,
eiterige Geschwüre und Dermatosen. Auch hier sind zahlrei
che und vielfältige Wirkstubstanzen zu vermuten. Bekannt
sind die hervorragenden antibiotischen Wirksubstanzen des
Spitz- und Breitwegerichs. Zwar ist der Gehalt nicht so
groß, um etwa mit Penicillin oder modernen Antibiotika aus
Pilzen konkurieren zu können, aber er genügt, um dem erfin
dungsgemäßen Phytotherapeutikum eine Haltbarkeit von etwa
einem halben Jahr zu garantieren (bei Kühlung auf 8°C oder
weniger). Unter nur geringen Wirksamkeitseinbußen kann das
erfindungsgemäße Phytotherapeutikum durch Zusatz natürli
cher Konservierungsstoffe, wie z. B. Vitamin C, auch über
einen Zeitraum von über einem Jahr haltbar gemacht werden.
Sämtliche zur Erstellung des erfindungsgemäßen Phytothera
peutikums benötigten Pflanzen enthalten vielzählige Sub
stanzen, die noch unerforscht und zum Teil sogar unbekannt
sind; davon viele unbekannte Wirksubstanzen. Die Zahl der
möglichen chemischen Reaktionen der bekannten und unbekann
ten Wirksubstanzen untereinander, insbesondere während ei
ner Erhitzung bei der Extraktion, ist unübersehbar, ebenso
wie die Zahl der möglichen Interferenzen, der Potenzierun
gen, Synergismen und Antagonismen. Wie es scheint, kann auf
keine der Pflanzen verzichtet werden. Die Zusammensetzung
könnte allenfalls zur symptomatischen Behandlung noch durch
weitere Pflanzen, wie z. B. Weißdorn (Crataegus monogyha)
und Knoblauch (Allium sativum) ergänzt werden. Die einzel
nen Wirksubstanzen der vier Pflanzen ergänzen, harmonisie
ren und verstärken sich in idealer Weise, so daß ihre Ge
samtwirkung nur als Ganzes zu verstehen ist.
Da sich das erfindungsgemäße Phytotherapeutikum aus Mite
Pharmaka zusammensetzt, die definierte Naturstoffe darstel
len, monographiert und zugelassen vom Bundesgesundheitsamt
im DAB 8, sind bekanntlich keine intolerablen toxischen Ne
benwirkungen zu erwarten. Es hat sich gezeigt, daß dem er
findungsgemäßen Phytotherapeutikum keine unerwünschten Ne
benwirkungen zugeschrieben werden können, insbesondere kei
ne allergischen Reaktionen. Außerdem kann es beliebig oft
und lange angewendet werden, ohne daß das Auftreten re
sistenter Mutanten festzustellen ist.
Die Wirkmechanismen des erfindungsgemäßen Phytotherapeuti
kums bei anderen Virus-Infektionen sind entsprechend oben
beschrieben. Z.B. hat sich gezeigt, daß Warzen bereits nach
zehntägiger Behandlung mit dem erfindungsgemäßen Phytothe
rapeutikum so weit zurückgebildet sind, daß sie nur mehr
als kleine Pigmentansammlung sichtbar sind. Die Wirkme
chanismen des erfindungsgemäßen Phytotherapeutikums bei
Neoplasmen sind zur Zeit noch weitgehend unbekannt (mögli
che Mechanismen wurden bereits oben beschrieben), doch
scheint es so, daß auch hier Mistelextrakte (im Zusammen
wirken mit den Extrakten der übrigen Pflanzen), die
schwächsten Zellen (maligne entartete Zellen) aufspüren und
neutralisieren können. Außerdem scheinen sie das Immunsy
stem auf die maligne entarteten Zellen aufmerksam zu ma
chen. Auch die Wirkmechanismen des erfindungsgemäßen Phyto
therapeutikums zur Behandlung bakterieller Infektionen und
Mykosen scheinen hauptsächlich in der Mobilisierung des Im
munsystems (wie oben beschrieben) und in einer immunogenen
Kenntlichmachung des körperfremden Materials begründet zu
sein.
Zur Herstellung des erfindungsgemäßen Phytotherapeutikums
eignen sich insbesondere die in den Ansprüchen 3 bis 11 be
schriebenen Verfahren, die je nach Verwendungszweck unter
schiedlich ausgestaltet sind.
Ein besonders vorteilhaftes Verfahren, um die Wirksubstan
zen aus den Pflanzen zu extrahieren, ist das Aufkochen mit
destilliertem Wasser oder Quellwasser (sofern es nicht kon
taminiert ist). Kochendes Wasser ist ein gutes Lösungsmit
tel für die Wirksubstanzen und die Hitze tötet die vegeta
tiven Zellen von Bakterien und Pilzen bzw. Hefen. Einmali
ges Aufkochen garantiert in der Regel eine hinreichende
Sterilisation. Außerdem bewirkt das Aufkochen eine Koagula
tion der eher toxischen Mistelproteine, während die er
wünschten Proteine kolloidal in Lösung gehen. Sind milde
toxische Nebenwirkungen tolerabel, so kann die Extraktion
natürlich auch in der Kälte erfolgen; Beschleunigung des
Lösungsvorgangs durch z. B. Aufkochen unter Vakuum oder Ver
wendung einer ca. 3-7 Gew.%-igen Koch- oder Meersalzlösung
ist möglich. Zur fakultativen Behandlung beharrlicher oder
resistener Infektionen und Neoplasmen können die Wirksub
stanzen aus den Pflanzen oder dem Rückstand der wäßrigen
Extraktion auch mit lipophilen Lösungsmitteln extrahiert
werden, vorzugsweise mit Speiseölen, Butter oder Margarine.
Eukaryonten schließen bei Einwirkung von Wasserlösungen
nicht ihre Rezeptoren, da bekanntlich Wasser, im Gegensatz
zu z. B. Ethanol, nicht toxisch wirkt. Es ist von Vorteil,
wenn die Konzentration der Elektrolyte und die der Nicht
elektrolyte des erfindungsgemäßen Phytotherapeutikums unge
fähr denen des Blutes entspricht. Ein Faktor zwischen 0,3
und 1,7 bezüglich der Elektrolytkonzentration und zwischen
0,7 und 5 bezüglich der Nichtelektrolytkonzentration ist
tolerabel. Bei einer Injektion in die Hirnrückenmarksflüs
sigkeit müssen die Konzentration der Elektrolyte und die
der Nichtelektrolyte des erfindungsgemäßen Phytotherapeuti
kums ungefähr denen der Hirnrückenmarksflüssigkeit entspre
chen. Hier sollte die Elektrolytkonzentration möglichst ge
nau eingehalten werden. Ein Faktor zwischen 0,8 und 2 be
züglich der Nichtelektrolytkonzentration ist tolerabel.
Soll das erfindungsgemäße Phytotherapeutikum infundiert
oder injiziert werden, so muß es zuvor sterilisiert werden.
Dies gilt insbesondere für eine Injektion in die Hirn
rückenmarksflüssigkeit.
Die Erfindung ist nachstehend anhand eines speziellen,
nicht beschränkenden Beispiels näher erläutert:
6 g getr. Blätter des Salbeis (Salvia officinalis), 9 g
getr. Pflanzenteile des Spitzwegerichs (Plantago lanceola
ta), 9 g getr. Pflanzenteile des Breitwegerichs (Plantago
major) und 15 g getr. Pflanzenteile der Mistel (Viscum al
bum) werden in 600 ml handwarmes Quellwasser oder destil
liertes Wasser gegeben, langsam zum Kochen gebracht und ca.
3 Minuten bei milder Wärmezufuhr kochend gehalten. Man läßt
das Extraktionsgemisch abkühlen und filtriert es nach ca. 3
Stunden.
Das Filtrat wird nun durch Einkochen bzw. Zugabe von Meer
salz und destilliertem Wasser auf die gewünschten Elektro
lyt- und Nichtelektrolytkonzentrationen eingestellt. Dies
geschieht vorteilhaft durch die Verwendung von semipermeab
len Membranen und eingestellten Lösungen.
Das Filtrat muß zuvor sorgfältigst sterilisiert werden,
wenn es als Injektion oder Infusion appliziert werden soll.
Dies gilt insbesondere für Injektionen in die Hirnrücken
marksflüssigkeit. Die Sterilisation kann z. B. durch Fil
tration erfolgen.
Claims (22)
1. Phytotherapeutikum, insbesondere zur Behandlung von Infek
tionen mit Mikroorganismen und zur Behandlung von malignen
Neoplasmen, bestehend aus einem Extrakt von Salbei (Salvia
officinalis), Spitzwegerich (Plantago lanceolata), Breitwe
gerich (Plantago major) und Mistel (Viscum album) in einem
Mengenverhältnis von 0,7-6 : 1-9 : 1-9 : 2-15 bezogen auf die zur
Extraktion bereitgestellten Gewichtsmengen der getrockneten
Pflanzenteile.
2. Phytotherapeutikum nach Anspruch 1,
gekennzeichnet durch
ein Mengenverhältnis von 2 : 3:3 : 5.
3. Verfahren zur Herstellung des Phytotherapeutikums nach
Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß getrocknete Bestandteile von Salbei, Spitzwegerich,
Breitwegerich und Mistel in einem Mengenverhältnis von
0,7-6 : 1-9 : 1-9 : 2-15 in einer wässerigen Lösung als Extraktions
mittel oder in einem lipophilen Extraktionsmittel extra
hiert werden.
4. Verfahren nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß als Extraktionsmittel Wasser verwendet wird, das wäh
rend der Extraktion 60 bis 300 sek. lang eine Temperatur
von 80 bis 110°C aufweist.
5. Verfahren nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß als Extraktionsmittel Wasser verwendet wird, das wäh
rend der Extraktion bis etwa 40°C erwärmt wird.
6. Verfahren nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß als Extraktionsmittel eine 3-7 Gew.%-ige Koch- oder
Meersalzlösung verwendet wird, die während der Extraktion
bis etwa 40° erwärmt wird.
7. Verfahren nach Anspruch 3 oder einem der folgenden,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Elektrolytkonzentration auf das 0,3 bis 1,7fache
der Elektrolytkonzentration des Blutes und die Nichtelek
trolytkonzentration auf das 0,7 bis 5fache der Nichtelek
trolytkonzentration des Blutes eingestellt wird.
8. Verfahren nach Anspruch 3, 4 oder 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Elektrolytkonzentration auf das 0,8 bis 1,2fache
der Elektrolytkonzentration der Hirnrückenmarksflüssigkeit
(Liquor cerebrospinalis) und die Nichtelektrolytkonzentra
tion auf das 0,8-2fache der Nichtelektrolytkonzentration
der Hirnrückenmarksflüssigkeit eingestellt wird.
9. Verfahren nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß als lipophiles Extraktionsmittel Speiseöle, Margarine
oder Butter verwendet wird.
10. Verfahren nach Anspruch 3 oder einem der folgenden,
dadurch gekennzeichnet,
daß ein wasserlöslicher, für Eukaryonten nicht toxischer
Konservierungsstoff biogenen Ursprungs hinzugefügt wird,
insbesondere Vitamin C.
11. Verfahren nach Anspruch 3 oder 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß ein fettlöslicher, für Eukaryonten nicht toxischer Kon
servierungsstoff biogenen Ursprungs hinzugefügt wird, ins
besondere Vitamin E oder Vitamin A.
12. Verwendung des Phytotherapeutikums nach Anspruch 1 oder
2, das nach dem Verfahren nach einem der vorangehenden An
sprüche hergestellt ist, zur Behandlung von Virusinfektio
nen, insbesondere zur Behandlung von Infektionen des Her
pes-simplex-Virus (Typ 1 und Typ 2), des
Varicella-zoster-Virus und des Papilloma-Virus.
13. Verwendung des Phytotherapeutikums nach Anspruch 1 oder 2,
das nach dem Verfahren nach Anspruch 3, 4, 5, 6, 7 oder 10 her
gestellt ist als Infusion zur Behandlung einer HIV-Infek
tion und von Infektionen im Gefolge von Aids.
14. Verwendung eines Phytotherapeutikums nach Anspruch 1 oder
2,
das nach dem Verfahren nach Anspruch 3, 4, 5, 8 oder 10 herge
stellt ist, als Injektion in die Hirnrückenmarksflüssig
keit, insbesondere zur Behandlung eines Herpes-Encephali
tis-Befalls.
15. Verwendung eines Phytotherapeutikums nach Anspruch 1 oder
2,
das nach dem Verfahren nach Anspruch 3, 4, 5, 6, 7, 8, 9, 10 oder
11 hergestellt ist, zur Behandlung von bakteriellen Infek
tionen, insbesondere zur Behandlung von metastasierenden
Entzündungen und zur Behandlung von Tonsillitis verursacht
durch Streptokokken, Staphylokokken oder Pneumokokken.
16. Verwendung eines Phytotherapeutikums nach Anspruch 1 oder
2,
das nach dem Verfahren nach Anspruch 3, 4, 5, 6, 7, 8, 9, 10 oder
11 hergestellt ist, zur Behandlung von Mykosen, insbesonde
re zur Behandlung von Dermatophytien, Hefemykosen und
Schimmelmykosen.
17. Verwendung eines Phytotherapeutikums nach Anspruch 1 oder
2,
das nach dem Verfahren nach Anspruch 3, 4, 5, 6, 7, 8, 9, 10 oder
11 hergestellt ist, zur Behandlung von Neoplasmen, insbe
sondere zur Behandlung von Basaliomen, Spinaliomen und Me
lanomen sowie zur Behandlung von Zungenkarzinomen.
18. Verwendung eines Phytotherapeutikums nach Anspruch 1 oder
2,
das nach dem Verfahren nach Anspruch 3, 4, 5, 6, 7, 8, 9, 10 oder
11 hergestellt ist, zur Behandlung von Neurodermitis, Myko
sis fungoides und nässenden Ekzemen.
19. Verwendung eines Phytotherapeutikums nach Anspruch 1 oder
2,
das nach dem Verfahren nach Anspruch 3, 4, 5, 6, 7, 8, 9, 10 oder
11 hergestellt ist, zur Behandlung chronischer Gastritis
und zur symptomatischen Behandlung von Magenkrämpfen.
20. Verwendung eines Phytotherapeutikums nach Anspruch 1 oder
2,
das nach dem Verfahren nach Anspruch 3, 4, 5, 6, 7, 8, 9, 10 oder
11 hergestellt ist, zur Behandlung von Infektionen mit hu
manpathogenen Mikroorganismen.
21. Verwendung eines Phytotherapeutikums nach Anspruch 1 oder
2,
das nach dem Verfahren nach Anspruch 3, 4, 5, 6, 7, 8, 9, 10 oder
11 hergestellt ist, zur Behandlung von Infektionen mit pa
thogenen Mikroorganismen bei Säugetieren.
22. Verwendung eines Phytotherapeutikums nach Anspruch 1 oder
2,
das nach dem Verfahren nach Anspruch 3, 4, 5, 6, 7, 8, 9, 10 oder
11 hergestellt ist, zur Behandlung von Wunden und Blutun
gen, insbesondere oral appliziert gegen innere Blutungen
des Magen-Darm-Traktes.
Priority Applications (6)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
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