DE4418684A1 - Bördelverfahren - Google Patents

Description

Bördelverfahren haben in der Technik eine wachsende Bedeutung. So wird z. B. bei der Verwendung von Aluminiumblech in der Automobilindustrie die Verbindung von Blechen miteinander durch Bördeln mit anschließenden speziellen Vernietungen hergestellt.

Auch die Verbindung unterschiedlicher Werkstoffe ist mit dem Bördeln einfach und wirkungsvoll möglich.

Die Erfindung hat sich die Aufgabe gestellt, ein Bördelverfahren vorzuschlagen, welches auf einfachste Weise ein Vor- und Fertigbördeln in einem Werkzeug und einem Arbeitshub ermöglicht.

Erfindungsgemäß wird das Verfahren auf einer Presse durchgeführt, die aufgrund ihrer für diese Maschinengattung bekannten stabilen Konstruktion Teile mit hoher Bördelqualität herstellen kann.

Diese Presse hat zusätzlich den Vorteil einer universellen Einsetzbarkeit und bedarf keiner besonderen konstruktiven Maßnahmen zur Durchführung der Vor- und Fertigbördelung. Eine Nutzung für eine große Produktpalette ist somit möglich.

Bei dem Ausführungsbeispiel ist ein Unterwerkzeug am Pressentisch befestigt und das Oberwerkzeug ist am Pressenstößel gespannt und steht in Wirkverbindung mit einem Stößelkissen. Das Oberwerkzeug besteht aus 2 Teilen und zwar aus einem äußeren, am Pressenstößel befestigten Rahmen mit der Kontur der Fertigbördelung und Schiebern für die Vorbördelung und einem beweglichen inneren Teil, der auf dem Stößelkissen über Druckbolzen abgestützt ist. Bei einem sehr einfachen Werkzeugaufbau ist somit der komplette Bördelvorgang in einem Werkzeug und in einem Arbeitshub möglich. Mit dem Anbau von Einlege- und Entnahmegeräte kann in einem automatisierten Betrieb eine hohe Ausbringung erreicht werden. Der einfache Aufbau gewährleistet dabei eine gute Zugänglichkeit im Pressenraum.

Ein weiterer Vorteil ist auch bei einem Presseneinsatz die leichte Umrüstbarkeit, vor allem auch bei dem Einsatz von Schiebetischen.

Weitere erfindungsgemäße Merkmale und Vorteile sind in den Zeichnungen dargestellt und werden nachfolgend näher erläutert. Es zeigen:

Fig. 1 Tisch- und Stößelpartie einer Presse mit eingebautem Bördelwerkzeug,

Fig. 2 Einzelheit des Bördelwerkzeuges,

Fig. 3 Vorbördelung,

Fig. 4 Fertigbördelung,

Fig. 5 Alternative Schieberbetätigung.

Fig. 1 zeigt eine Teildarstellung einer Presse 1 mit Stößel 2 und Tisch oder Schiebetisch 3. Im Stößel 2 ist das Stößelkissen 4 integriert, welches als pneumatisches oder hydraulisches Kissen gesteuert oder ungesteuert wirkt. Das Unterwerkzeug 5 ist am Tisch 3 befestigt. Das Oberwerkzeug 6 besteht aus dem inneren Teil 7 und dem äußeren Rahmen 8. Die für das Vorbördeln erforderlichen Schieber 9 werden über Stellmittel 10 betätigt. Druckbolzen 11 stützen den inneren Werkzeugteil 7 auf der Druckplatte 12 des Stößelkissens 4 ab. Dargestellt ist die Situation, bei der das Oberwerkzeug auf die Teile 13, 14 aufsetzt. Bei der weiteren Abwärtsbewegung des Stößels 2 wird der innere Teil 7 des Oberwerkzeuges 6 durch das Stößelkissen 4 nach unten gedrückt. Somit werden die Werkstücke 13, 14 sicher in ihrer Lage gehalten.

Fig. 2 zeigt einen vergrößerten Ausschnitt des eigentlichen Bördelwerkzeuges. Am Schieber 9 befindet sich die Vorbördelkante 15. Mit 16 ist die eigentliche Kante zum Fertigbördeln gekennzeichnet. Das Stellmittel 10 ist durch den Halter 17 am äußeren Rahmen 8 befestigt.

In Fig. 3 ist der Stößel 2 bis in die Vorbördelstellung gefahren. Entsprechend der Ausbildung der Vorbördelkante 15 am Schieber 9 ist das Teil 13 umgeformt worden.

Fig. 4 ist die Darstellung des fertig gebördelten Teiles 13, 14. Der Stößel 2 ist mit dem festen Rahmen 8 weiter abwärts gefahren, bis die Bördelkante 16 das Werkstück 13 endgültig umgeformt hat. Während dieser Bewegung muß der Schieber 9 aus dem Werkstückbereich ausfahren. Dieses Ausfahren kann, gesteuert durch das Stellmittel 10 in Verbindung mit einem Signal eines nicht näher dargestellten Wegmeßsystems, erfolgen.

Fig. 5 zeigt eine alternative Ausführungsform, bei dem der Schieber 9 zwangsweise bei der Abwärtsbewegung durch am Unterwerkzeug 5 und Schieber 9 befestigte Steuerkurven aus dem Störbereich fährt. Das Stellmittel kann ein einseitig beaufschlagter Zylinder mit Druckmedium sein, der nach dem Verdrängungsprinzip arbeitet. Über ein Ventil ist die Reaktionskraft der Wirksamkeit des Druckmediums während des Verdrängungsvorganges einstellbar.

Die in den Zeichnungen dargestellte Ausführungsform ist nur ein Beispiel. Natürlich kann die Ausbildung der Werkzeuge z. B. auch dergestalt sein, daß das Unterwerkzeug aus dem äußeren Rahmen 8 mit dem vertikal beweglichen inneren Teil 7 besteht, und statt eines Stößelkissens ein Tischkissen Anwendung findet. Somit beschränkt sich die Erfindung nicht auf das dargestellte und beschriebene Ausführungsbeispiel. Sie umfaßt auch alle fachmännischen Weiterbildungen im Rahmen der Schutzrechtsansprüche.

Claims (3)

1. Verfahren zur Verbindung von Blechen mittels Bördeln, in dem die zu verbindenden Teile (13, 14) in einer Presse (1) in wenigstens einer Vor- und Fertigbördelung bearbeitet werden, wobei in einer ersten Umformphase des Pressenwerkzeugs (7, 8) eine Vorbördelung der Teile (13, 14) mittels einer Vorbördelkante (15) eines verfahrbaren Schiebers (9) erfolgt und der Schieber (9) nachfolgend radial nach außen fährt und wobei in einer zweiten Umformphase des Pressenwerkzeugs (7, 8) ein zweites Bördelwerkzeug mit einer Bördelkante (16) eine Fertigbördelung der zu verbindenden Teile (13, 14) durchführt.

2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Pressenwerkzeug (7, 8) als zweiteiliges Oberwerkzeug oder Unterwerkzeug ausgebildet ist, wobei der innere Teil (7) des Werkzeugs zur Fixierung der Teile (13, 14) und der äußere Rahmen (8) als Umformwerkzeug dient.

3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Schieber (9) am äußeren Rahmen (8) des Pressenwerkzeugs mittels eines antreibbaren Stellmittels (10) oder mittels Steuerkurven (18, 19) radial verschiebbar ist.