DE4418642C2 - Lasttrennschalter - Google Patents
LasttrennschalterInfo
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- DE4418642C2 DE4418642C2 DE19944418642 DE4418642A DE4418642C2 DE 4418642 C2 DE4418642 C2 DE 4418642C2 DE 19944418642 DE19944418642 DE 19944418642 DE 4418642 A DE4418642 A DE 4418642A DE 4418642 C2 DE4418642 C2 DE 4418642C2
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- Driving Mechanisms And Operating Circuits Of Arc-Extinguishing High-Tension Switches (AREA)
Description
Die Erfindung betrifft einen Lasttrennschalter nach dem
Oberbegriff des Anspruches 1.
Bei einem Lasttrennschalter z. B. zum Schutz von Trans
formatoren ist in der Regel jede der für gewöhnlich drei
Phasen durch eine Hochleistungs-Schmelzsicherung abgesi
chert. Diese Schmelzsicherungen weisen üblicherweise ein
Auslöseelement in Form eines Schlagstiftes auf, der beim
Ansprechen der Sicherung, d. h. beim Schmelzen des Schmelz
leiters mit einer gewissen Schlagkraft axial aus dem Gehäu
se der Schmelzsicherung vorspringt. Der Schlagstift wirkt
hierbei über ein entsprechendes Umlenkgetriebe auf einen
Auslösemechanismus eines Ausschalt-Kraftspeichers, der im
entriegelten Zustand eine allpolige Ausschaltung der
Schaltkammern bewirkt. Somit erfolgt bereits beim Anspre
chen einer einzigen Sicherung ein Abschalten aller drei
Phasen durch den Lasttrennschalter.
Hierbei ergibt sich jedoch das Problem, daß die An
sprechzeiten der Hochleistungs-Schmelzsicherungen nicht ge
nau definierbar sind, sondern innerhalb eines gewissen To
leranzbereiches liegen. So kann z. B. eine in dem Toleranz
bereich an der flinken Grenze liegende Sicherung nach 60 ms
ansprechen und damit das zugeordnete Umlenkgetriebe auslö
sen, während über die am trägen Grenzwert liegenden Siche
rungen der gleiche Strom noch ca. 260 ms lang fließt, bis
die Sicherungen angesprochen haben. Wenn nun die Eigenzeit
des Lasttrennschalters, d. h. die Zeit für die Schaltbewe
gung des Lasttrennschalters innerhalb dieses Toleranzberei
ches oder Streubandes liegt, beispielsweise bei 100 ms, so
muß der Lasttrennschalter beim Trennen seiner Kontakte ei
nen induktiven Strom schalten, der deutlich über seinem
Nennausschaltvermögen liegt, so daß eine Beschädigung oder
gar Zerstörung des Trennschalters durch Ausschaltung unter
Überlast-Strom eintritt.
Die Wahrscheinlichkeit eines Versagens der Lastschal
ter-Sicherungskombination steigt dabei mit der Nennleistung
des zu schützenden Transformators und dem dafür benötigten
Nennstrom der Schmelzsicherungen. Bei sehr kleiner Trafo-
Nennleistung und damit niedrigem Nennstrom der Schmelzsi
cherung liegt nämlich der Fehlerstrom, bei dem die Schmelz
zeit-Streuung größer als die Schalteigenzeit wird, so nied
rig, daß er auch bei einem Leistungsfaktor von 0,15 bis
0,25 ind. vom Lasttrennschalter unterbrochen werden kann.
Daher hat man insbesondere in Industrie-Netzen mit Tra
fos hoher Nennleistung dazu gegriffen, die Schlagstifte der
Hochleistungs-Schmelzsicherungen nicht mehr den Lasttrenn
schalter direkt auslösen zu lassen, sondern über einen
Hilfsschalter ein Zeitglied anzusteuern, das dann z. B. nach
2 Sekunden den Lasttrennschalter über Arbeitsstromauslöser
allpolig ausschaltet. Innerhalb dieses Zeitbereiches von
beispielsweise 2 Sekunden haben dann auch die träge reagie
renden Schmelzsicherungen den Fehlerstrom mit Sicherheit
unterbrochen, so daß der Lasttrennschalter ohne Überbean
spruchung - nämlich stromlos - schalten kann.
Aus dem DE-GM 19 45 258 ist ein Lasttrennschalter be
kannt geworden, bei dem anstelle von Hochlei
stungs-Schmelzsicherungen zwei Primärauslöser zwischen den
Kontaktstücken des Schalters und zusätzlichen Stützisolato
ren aufgebaut sind, deren Betätigungsgestänge über am Ende
vorgesehene Langlöcher und Kurbeltriebe an eine im Schal
terrahmen drehbar gelagerte Auslösewelle angelenkt sind,
die über eine Kurbel und ein Gestänge mit einem seitlich am
Schalterrahmen angebauten Zeitwerk kraftschlüssig verbunden
ist, in welchem nach Ablauf einer bestimmten Zeitspanne ei
nen Stromkreis schließende Kontakte geschlossen werden, so
daß ein Arbeitsstromauslöser anspricht und die Freiauslö
sung und damit den Ausschaltvorgang des Lasttrennschalters
freigibt.
Sowohl der eingangs beschriebene Lasttrennschalter als
auch der nach dem DE-GM 19 45 258 benötigen ein Zeit- oder
Verzögerungsglied beispielsweise in Form eines Relais, was
den Nachteil mit sich bringt, daß zum Betrieb des Zeit-
oder Verzögerungsgliedes eine Hilfsspannung nötig ist, wel
che insbesondere in Freiluftanlagen oder Ortsnetzstationen
nicht immer problemlos zur Verfügung stellbar ist. Weiter
hin wird der gesamte konstruktive Aufbau des Lasttrenn
schalters aufwendig und entsprechend teuer, insbesondere
wenn die Verzögerungseinrichtung bei Aufstellung eines grö
ßeren Transformators nachträglich installiert werden muß.
Aus der DE 35 24 813 C2 ist ein Lasttrennschalter be
kannt, der die die vorstehend genannten Probleme oder Nach
teils nicht zeigt. Genauer gesagt, bei dem Lasttrennschal
ter nach der DE 35 24 813 C2 wird der Verrastungsmechanis
mus, mit dem der Ausschalt-Kraftspeicher in seiner Ein
schaltstellung verrastet ist, beim Ansprechen einer
Schmelzsicherung ohne zeitliche Verzögerung in seine
Entrastungsstellung geschaltet, also die Bewegung der
Schaltmesser aus der geschlossenen Stellung in die offene
Stellung des Lasttrennschalters freigegeben oder eingelei
tet. Hierbei weist jedoch der Ausschalt-Kraftspeicher, der
auf die Schaltwelle zu deren Drehung einwirkt, um die
Schaltmesser in den Schaltkammern allphasig von der ge
schlossenen in die offene Stellung zu bewegen, eine Bewe
gungsdämpfungs- oder Retardiereinrichtung in Form einer
Gasdruckfeder auf, welche eine Anfangsdämpfung derart auf
weist, daß der Verlauf der Schaltgeschwindigkeit des Aus
schaltkraftspeichers eine verminderte Anfangsgeschwindig
keit aufweist.
Die Entrastung des Ausschalt-Kraftspeichers für alle
Phasen erfolgt somit verzögerungsfrei, so daß jedes Schalt
messer einer jeden Phase beim Ansprechen einer - einzigen
Schmelzsicherung sofort für seine Bewegung in die Aus
schaltstellung freigegeben ist. Die Ausschaltung aller Pole
erfolgt jedoch durch die verminderte Anfangsgeschwindigkeit
der Antriebsbewegung der als Ausschalt-Kraftspeicher die
nenden Gasdruckfeder mit einer Anfangsdämpfung zeitverzö
gert, so daß auch träge reagierende Sicherungen den Strom
vor dem Öffnen der Schaltkontakte unterbrochen haben und
der Lasttrennschalter ohne Überlast-Strom sicher schalten
kann. Da der Ausschalt-Kraftspeicher durch die Gasdruckfe
der mit Anfangsdämpfung gebildet ist, sind keine zusätzli
chen Bauteile zur Erzielung einer verringerten Anfangsge
schwindigkeit notwendig; Gasdruckfedern können hersteller
seitig mit einer definierten Stellkraft und Verzögerungs
zeit gefertigt und geliefert werden und benötigen insbeson
dere keine zusätzlichen Antriebsenergien wie zum Beispiel
elektrischen Strom.
Der Lasttrennschalter nach der DE 35 24 813 C2 hat sich
in der Praxis umfassend bewährt. Gleichwohl haftet ihm noch
der folgende Nachteil an:
Voraussetzung bei der Verwendung eines Ausschalt-
Kraftspeichers mit verminderter Anfangsgeschwindigkeit ge
mäß der DE 35 24 813 C2 ist die Verwendung eines Lasttrenn
schalters mit Nacheilkontakten in den Schaltkammern. Die
Nacheilkontakte führen im geschlossenen Zustand des Last
trennschalters nicht den Dauerstrom, da dieser Dauerstrom
über die Hauptkontakte geführt wird. Im Zuge des Ausschalt
vorganges, d. h. bei einer Trennung der Hauptkontakte des
Lasttrennschalters voneinander fließt jedoch der zu schal
tende Strom über die nach wie vor sich in Kontakt befindli
chen Nacheilkontakte. Da die Nacheilkontakte gegenüber den
Hauptkontakten leicht, d. h. mit vergleichsweise geringer
Masse ausgebildet werden können, da sie den zu schaltenden
Strom nur kurzzeitig führen müssen und daher keine großen
Querschnitte benötigen, kann bei dem abschließenden Trenn
vorgang, d. h. beim Öffnen des Stromkreises, die Trennbewe
gung der Nacheilkontakte sehr schnell erfolgen, so daß auch
der abschließende Trennvorgang zum Öffnen des Stromkreises
schnell erfolgt.
Lasttrennschalter mit Nacheilkontakten in den jeweili
gen Schaltkammern zeigen jedoch in der Praxis immer wieder
Probleme insofern, als beim Einschaltvorgang keine korrekte
Verrastung zwischen dem beweglichen Nacheilkontakt und dem
stationären Gegenkontakt erfolgt. Im geschlossenen Zustand
des Lasttrennschalters und bei regulärem Betrieb ist diese
unvollständige oder fehlerhafte Verrastung zwischen Nach
eilkontakt und Gegenkontakt aufgrund der allseitigen Kapse
lung der Schaltkammer von außen nicht sichtbar und auch im
Betrieb nicht feststellbar, da der Dauerstrom über die ord
nungsgemäß miteinander im Eingriff befindlichen Hauptkon
takte fließt. Beim Öffnen eines Lasttrennschalters, bei dem
einer oder mehrere Nacheilkontakte nicht ordnungsgemäß mit
dem festen Gegenkontakt verrastet sind, wird jedoch in der
Regel die Lichtbogen-Löscheinrichtung in der Schaltkammer
außer Funktion gesetzt, da der Nacheilkontakt mit der
Hauptstrombahn öffnen muß. Beschädigungen oder Zerstörungen
zumindest der Schaltkammer oder der Hauptkontakte können
hierbei auftreten.
Man hat von daher parallel zu Lasttrennschaltern mit
Nacheilkontakten auch solche ohne Nacheilkontakte verwen
det. Bei derartigen Lasttrennschaltern sind besondere kon
struktive Maßnahmen derart getroffen, daß die Hauptkontakte
derart schnell voneinander getrennt werden können, daß
Nacheilkontakte nicht mehr notwendig sind. Beispielsweise
werden Ausschalt-Kraftspeicher - in der Regel Federn - ver
wendet, die eine sehr hohe Anfangsgeschwindigkeit der Aus
schaltbewegung erzeugen. Die Verwendung eines Ausschalt-
Kraftspeichers mit verzögerter oder retardierter Anfangsge
schwindigkeit etwa gemäß der DE-PS 35 24 813 verbietet sich
von daher bei Lasttrennschaltern ohne Nacheilkontakte, da
bei diesen Lasttrennschaltern die Trennbewegung der Haupt
kontakte voneinander möglichst schnell und eben nicht mit
verzögerter Anfangsgeschwindigkeit erfolgen soll.
Ein Lasttrennschalter, von dem die vorliegende Erfin
dung im Oberbegriff des Anspruches 1 ausgeht, ist aus der
US 4,297,554 bekannt.
Dieser bekannte Lasttrennschalter zeichnet sich zu
nächst in nachteiliger Weise durch einen sehr komplizierten
Aufbau zumindest im Bereich der Auslöse- und Retadiervor
richtung auf, so daß dieser bekannte Lasttrennschalter zum
Schutz der Bauelemente im Bereich der Auslöse- und Reta
diervorrichtung in einem geschlossenen Behälter angeordnet
ist, der mit Öl oder einem anderen flüssigen dielektrischen
Medium gefüllt ist. Die Verwendung als Freiluftschalter
verbietet sich bei dem Lasttrennschalter gemäß der US
4,297,554 aufgrund einer Verschmutzungs- und/oder Verei
sungsgefahr des dortigen Auslöse- und Retadiermechanismus.
Damit sind die Einsatzmöglichkeiten dieses bekannten
Schalters in nachteiliger Weise eingeschränkt.
Neben diesem Nachteil haftet dem Schalter gemäß der US
4,297,554 ein weiterer ganz erheblicher Nachteil an, der
seinen Einsatz in der heutigen Praxis wenn schon nicht aus
schließt, dann doch zumindest in Frage stellt:
In der US 4,297,554 ist ausgeführt, daß in einer be
vorzugten Ausführungsform ein Verriegelungshebel so ausge
legt ist, daß er freigegeben werden kann, um eine Bewegung
der Schalt- oder Kontaktmesser zu erlauben, wobei diese
Freigabe beim Auftreten eines bestimmten Ereignisses er
folgt, beispielsweise der Erkennung eines Überlast- oder
Fehlerstroms durch eine oder mehrere der Sicherungen oder
durch manuelle Freigabe des Verriegelungshebels. In jedem
dieser Fälle, also sowohl beim Ansprechen einer oder mehre
rer der Sicherungen als auch beim manuellen Auslösen des
Schalters (oder beim Auslösen des Schalters ohne Überlast-
oder Fehlerstromzustände durch ein normales Auslösesignal)
wird der Verriegelungshebel erst nach einer bestimmten
Zeitverzögerung nach dem Ereignis oder der manuellen Auslö
sung von einer Sperrnase freigegeben.
Wird nun der Lasttrennschalter gemäß der US
4,297,554 zum Schutz eines Öltransformators eingesetzt und
erfolgt im Falle eines Fehler- oder Überstroms ein Druck
aufbau in dem Öltransformator, so wird abhängig von der
Bauart des Transformators ein Sofortauslösesignal an den
für den Schutz des Transformators zuständigen Lasttrenn
schalter ausgegeben. Im Falle eines hermetisch verschweiß
ten oder gekapselten Ölkessels wird der Öldruck von einem
Druckwächter überwacht und erfolgt ein Druckaufbau über ei
nen bestimmten Grenzwert hinaus, was einen Fehlerzustand
anzeigt, gibt der Druckwächter das Auslösesignal an den
Lasttrennschalter. Ist der Transformator nach einer anderen
Bauart mit einem Druckausdehnungsgefäß versehen, so ist in
dem Strömungskanal zwischen dem Ölkessel und dem Ausdeh
nungsgefäß ein Strömungswächter angeordnet, der ebenfalls
bei Überschreiten eines bestimmten Grenzwertes ein So
fortauslösesignal an den zugeordneten Lasttrennschalter
ausgibt. Ist der dem Öltransformator zugeordnete Lasttrenn
schalter ein Schalter mit der Bauart gemäß der gattungsge
mäßen US 4,297,554, so erreicht dieses Sofortauslösesi
gnal den dortigen Auslöse- und Retadiermechanismus und wird
dort über ein wie auch immer geartetes Betätigungsglied zur
Auslösung des Verriegelungshebels herangezogen. Da jedoch
dieser bekannte Lasttrennschalter stets zeitverzögert aus
löst, also auch bei Erhalt des Sofortauslösesignales, kann
zwischen der Ausgabe des Sofortauslösesignales vom Trans
formator, der unter Überlast steht und, der tatsächlichen
Unterbrechung des Fehlerstromes durch den verzögert anspre
chenden Lasttrennschalter eine derart lange Zeitdauer ver
streichen, daß der Trafo beschädigt oder zerstört wird.
Demgegenüber hat es sich die vorliegende Erfindung zur
Aufgabe gemacht, einen Lasttrennschalter so auszulegen, daß
dieser bei einfachem und robusten, also zuverlässigen Auf
bau sowohl einen zeitverzögerten als auch einen im wesent
lichen unverzögerten Schaltvorgang möglich macht, je nach
dem, ob der Auslösevorgang von einer oder mehrerer dem
Lasttrennschalter zugeordneten Schmelzsicherungen ausgelöst
wird, oder ob der Auslösevorgang manuell bzw. fernausgelöst
wird.
Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt erfindungsgemäß durch
die im Anspruch 1 angegebenen Merkmale.
Demnach ist erfindungsgemäß ein Lasttrennschalter mit
Absicherung einer jeden Phase durch eine Hochlei
stungs-Schmelzsicherung und allpoliger Ausschaltung der
Schaltkammern bereits beim Ansprechen einer einzigen
Schmelzsicherung vorgesehen, mit: einer auf alle Schaltkam
mern gleichzeitig wirkenden Schaltwelle, die im Betrieb un
ter der Vorspannung eines einen Teil eines Antriebsmecha
nismus bildenden Ausschalt-Kraftspeichers steht und in der
Einschaltstellung durch einen Verrastungsmechanismus verra
stet ist, der bei Ansprechen einer der Schmelzsicherungen
entrastbar ist; und einem beim Ansprechen bewegten Auslö
seelement an jeder Schmelzsicherung, das mit seiner einen
Auslöseimpuls bewirkenden Bewegung eine Retardiereinrich
tung auslöst, welche die Eigenzeit des Lasttrennschalters
zwischen Impulsgabe des Auslöseelementes und Kontakttren
nung in der Schaltkammer um eine gewünschte Zeitspanne ver
längert, wobei die Retardiereinrichtung wenigstens einem
der Getriebeteile des Verrastungsmechanismus zugeordnet ist
und die Bewegung des Getriebeteils zumindest auf demjenigen
Bewegungsweg bremst, der zwischen einer Verrastungsstellung
und einer der Auslösestellung des Verrastungsmechanismus
entsprechenden Stellung liegt. Der erfindungsgemäße Last
trennschalter ist weiterhin dadurch gekennzeichnet, daß die
Retardiereinrichtung an einem Zwischenschloß angreift, wel
ches bei Auslösung durch eine der Schmelzsicherungen über
den Entrastungshebel den Kniehebel-Getriebezug entrastet
und daß ein Hilfsauslöser direkt an dem Entrastungshebel
angreift, so daß die Entrastung des Verrastungsmechanismus
bei Auslösung durch eine der Schmelzsicherungen verzögert,
bei Auslösung durch den Hilfsauslöser unverzögert erfolgt.
Demnach wird beim Gegenstand der Erfindung zwischen den
beiden oben genannten grundsätzlichen Auslösesituationen
unterschieden. Es erfolgt das Auslösen des Schalters über
den Entrastungshebel im Falle eines Fehler- oder Überstroms
oder sonstigen Fehlers zeitverzögert, wohingegen das Auslö
sen mittels eines Hilfsauslösers ohne Zeitverzögerung er
folgt.
Im Falle eines Fehler- oder Überstroms, der das Anspre
chen einer oder mehrerer Sicherungen bedingt, wird somit
der Schalter zeitverzögert ausgelöst, wodurch die weiter
oben geschilderte Problematik beseitigt ist. Bei einem ma
nuellen Auslösen bzw. bei einem Auslösen durch einen Hilfs
auslöser dagegen erfolgt der Ausschaltvorgang praktisch un
verzögert. Hierdurch werden die im Zusammenhang mit der US
4,297,554 geschilderten Probleme ebenfalls vollständig
beseitigt. Ein beispielsweise von einem überlasteten Öl
transformator kommendes Sofortauslösesignal wird im erfin
dungsgemäßen Lasttrennschalter auf den dortigen Hilfsauslö
ser gelegt, so daß dieser Hilfsauslöser ohne Zwischenschal
tung der Retadiereinrichtung den Verrastungsmechanismus
auslöst, und so der Lasttrennschalter alleine mit seiner
Eigenzeit, d. h. nicht retardiert schaltet, so daß der Über-
oder Fehlerstrom zu dem unter Überlast stehenden Öltrans
formator so rasch als möglich unterbrochen werden kann.
Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der
Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
Das Zwischenschloß ist bevorzugt in Form einer in Aus
löserichtung federbelasteten Zugstange ausgebildet. Bei
einfacher konstruktiver Auslegung ist hierdurch ein schnel
les Ansprechen des Lasttrennschalters, d. h. eine schnelle
Auslösesignal-Übertragung von einer oder mehrerer der
Schmelzsicherungen zu dem Verrastungsmechanismus gegeben.
Die Retardiereinrichtung weist bevorzugt eine rich
tungsabhängige Bewegungsdämpfung auf. Aufgrund der rich
tungsabhängigen Bewegungsdämpfung ist es möglich, eine Re
tardier- oder Hemmwirkung im Bewegungsweg zwischen der Ver
rastungsstellung und der Auslösestellung des Verrastungsme
chanismus zu erzeugen, wohingegen eine in umgekehrter Rich
tung verlaufende Bewegung, also eine Bewegung von der Aus
lösestellung zurück zu der Verrastungsstellung des Ver
rastungsmechanismus wenig oder gar nicht retardiert ist.
Das Zurücksetzen eines ausgelösten Lasttrennschalters bei
spielsweise von Hand wird somit durch die Retardiereinrich
tung nur unwesentlich oder gar nicht erschwert.
Bevorzugt ist der Retardiereinrichtung ein Auslöse-
Hilfskraftspeicher parallel geschaltet. Mit dem Auslöse-
Hilfskraftspeicher erfolgt eine Umsetzung des Auslöseimpul
ses seitens einer oder mehrerer der Schmelzsicherungen in
eine Entrastungsbewegung des Verrastungsmechanismus. Wird
der Auslöse-Hilfskraftspeicher der Retardiereinrichtung
parallel geschaltet, ist es möglich, diese Auslösebewegung
des Hilfskraftspeichers geeignet zu bremsen oder zu hemmen,
um die gewünschte Zeitverzögerung zwischen der Impulsgabe
des Auslöseelementes und der Entrastung des Verrastungsme
chanismus zu erzielen.
Die Retardiereinrichtung kann in einer Mehrzahl von un
terschiedlichen Ausgestaltungsformen vorliegen, beispiels
weise als Hydraulikzylinder, als Pneumatikzylinder mit
Drosselventil, als mit einer Flüssigkeit oder einem Gel ge
füllter Stoßdämpfer oder als Gasfeder. Welche der genannten
Ausführungsbeispiele für die Retardiereinrichtung verwendet
wird, hängt ab von Größe, Einsatzzweck und -ort, Pol- bzw.
Phasenanzahl etc. des jeweiligen Lasttrennschalters.
Der Verrastungsmechanismus weist bevorzugt einen Knie
hebel-Getriebezug auf, der in seiner Verrastungsstellung in
einer Übertotpunktlage gehalten ist. Kniehebel-Getriebezüge
haben robusten und zuverlässigen Aufbau und insbesondere
hohe Haltekräfte in der Verrastungsstellung. Andererseits
sprechen Kniehebel-Getriebezüge auf einen entsprechenden
Entrastungsimpuls schnell und zuverlässig an.
Die Retardiereinrichtung greift in einer bevorzugten
Ausgestaltungsform der vorliegenden Erfindung an einem
Entrastungshebel an, mit welchem der Kniehebel-Getriebezug
aus seiner Übertotpunktlage bringbar und damit entrastbar
ist. Unter Zwischenschaltung des Entrastungshebels greift
somit die Retardiereinrichtung praktisch unmittelbar an dem
Kniehebel-Getriebezug an, um diesen aus seiner Übertot
punktlage zu bringen. Ein zuverlässiges und sicheres Auslö
severhalten des Lasttrennschalters ist hierdurch einerseits
sichergestellt und darüberhinaus kann man andererseits un
ter Zwischenschaltung des Entrastungshebels eine entspre
chende Weg/Kraft-Einstellung je nach den vorliegenden He
belverhältnissen einstellen.
Der Entrastungshebel steht hierbei bevorzugt in der
Verrastungsstellung des Kniehebel-Getriebezugs unter der
Vorspannkraft des Auslöse-Hilfskraftspeicher. Sobald die
Retardierwirkung aufgehoben ist, kann von daher der Auslö
se-Hilfskraftspeicher den Entrastungshebel praktisch unver
zögert betätigen, so daß auch der Kniehebel-Getriebezug im
wesentlichen schlagartig aus seiner Übertotpunktlage ge
bracht wird und die Freigabe des Lasttrennschalters ermög
licht.
In einer bevorzugten Ausgestaltungsform ist die Retar
diereinrichtung nachrüstbar. Dies ist dann von Vorteil,
wenn ein größerer, von dem Lasttrennschalter zu schützender
Transformator aufgestellt wird, wobei durch die steigende
Trafo-Nennleistung auch der Sicherungs-Nennstrom anwächst.
Weitere Einzelheiten, Aspekte und Vorteile der vorlie
genden Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Be
schreibung unter Bezugnahme auf die Zeichnung.
Es zeigt
Fig. 1 teilweise schematisch vereinfacht eine Seitenan
sicht einer Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Last
trennschalters zur Erläuterung des der Erfindung zugrunde
liegenden Gedankens;
Fig. 2 eine gegenüber Fig. 1 um 90° gedrehte Ansicht
des Lasttrennschalters von Fig. 1; und
Fig. 3 eine zweite Ausführungsform eines Lasttrenn
schalters in einer Fig. 1 entsprechenden Darstellung zur
Erläuterung des erfindungsgemäßen Prinzips der wahlweise
retardierten oder nicht retardierten Auslösung.
In den Fig. 1 bis 3 ist jeweils ein Sicherungskreis 2
eines Lasttrennschalter 4 dargestellt. Für gewöhnlich sind
drei derartiger Sicherungskreise 2 auf entsprechenden Trä
gern nebeneinander angeordnet und bilden zusammen einen
dreipoligen Lasttrennschalter. Der Lasttrennschalter 4 bzw.
jeder der zugehörigen Sicherungskreise 2 weist eine in der
Zeichnung nicht dargestellte Hochleistungs-Schmelzsicherung
auf, wobei jede Sicherung ein Auslöseelement in Form eines
Schlagstiftes aufweist, der beim Ansprechen der Sicherung,
d. h. beim Schmelzen des Schmelzleiters in der Sicherung
axial aus einer Kontaktkappe der Sicherung vorspringt und -
gegebenenfalls unter Zwischenschaltung eines entsprechenden
Umlenkgetriebes - eine in den Fig. 1 und 3 sichtbare Schub
stange 6 in den Fig. 1 und 3 von links nach rechts bewegt.
Jede der Schubstangen 6, also bei einem dreiphasigen Schal
ter jede der drei Schubstangen 6, steht über ein Langloch 8
mit einem eigenen Anlenkhebel 10 in Verbindung, wobei jeder
der Anlenkhebel 10 drehfest an einer Auslösewelle 12 befe
stigt ist. Da die Auslösewelle 12 für alle drei Sicherungs
kreise 2 vorgesehen ist, muß ausgeschlossen werden, daß die
Bewegung einer Schubstange 6 - hervorgerufen durch das An
sprechen der zugehörigen Sicherung - über die Auslösewelle
12 auf die anderen Schubstangen 6 der beispielsweise zwei
weiteren Sicherungskreise übertragen wird. Hierzu ist das
Langloch 8 vorgesehen, in welchem sich Verbindungsbolzen
14, die in Eingriff mit den Langlöchern 8 sind und an den
Anlenkhebeln 10 befestigt sind, bei stillstehender Schub
stange 6 bewegen können, so daß eine Schwenkbewegung der
Auslösewelle 12 auf eine stillstehende Schubstange 6 nicht
übertragen wird. Somit bewirkt die Bewegung einer Schub
stange 6 bzw. die Schwenkbewegung der Auslösewelle 12 keine
entsprechenden Folgebewegungen der anderen Schubstangen 6.
Wie am besten aus den Fig. 1 und 3 hervorgeht, ist die
Auslösewelle 12 nicht über ihre gesamte Längenerstreckung
hinweg von zylindrischem Querschnitt, sondern weist eine
Ausfräsung oder Aussparung 16 auf, mit der das Vollmaterial
der allen Phasen gemeinsamen Auslösewelle 12 über eine ge
wisse Längenerstreckung hinweg über einen Umfangsbereich
von etwa 210° entfernt ist. In der in den Fig. 1 bis 3 dar
gestellten verriegelten oder verrasteten Stellung des Last
trennschalters 4 stützt sich das untere Ende eines Zwischenschlosses in Form einer Zug
stange 18 an dem im Bereich der Aussparung 16 verbleibenden
Vollmaterial der Auslösewelle 12 ab. Die Zugstange 18 steht
unter der Vorspannkraft einer als Auslöse-Hilfskraftspei
cher dienenden Zugfeder 20. Die Feder 20 ist hierbei mit
ihrem unteren Ende an einem gehäusefesten Bolzen 22 einge
hängt. Das Gehäuse ist in Fig. 2 durch eine Gehäusewand 24
ausschnittsweise dargestellt. In den Fig. 1 und 3 sind
sämtliche Gehäuseteile aus Gründen der Übersichtlichkeit
weggelassen. Das obere Ende der Zugfeder 20 ist an einem
weiteren Bolzen 26 eingehängt, wobei dieser Bolzen 26 an
einem Entrastungshebel 28 befestigt ist. Der Entrastungshe
bel 28 ist um einen Schwenkpunkt 30 drehbeweglich gelagert.
Eine vorspringende Nase 32 des Entrastungshebels 28 ist in
der aus den Fig. 1 und 3 ersichtlichen Weise mit einem Aus
lösepunkt 34 in Anlage. Der Auslösepunkt 34 ist Teil eines
Kniehebel-Getriebezugs 36, der wie folgt aufgebaut ist:
Oberhalb des Kniehebel-Getriebezuges 36 ist eine allen
Phasen des Lasttrennschalters 4 gemeinsame Schaltwelle 38
drehbar angeordnet. Die Schaltwelle 38 steht im Betrieb,
d. h. in dem in der Zeichnung gezeigten geschlossenen Zu
stand des Lasttrennschalters 4 unter der Vorspannung eines
Ausschalt-Kraftspeichers, beispielsweise einer in der
Zeichnung nicht dargestellten, um die Schaltwelle 38 herum
verlaufenden Torsionsfeder, welche das Ausschalt-Drehmoment
für den Lasttrennschalter 4 liefert. Der in den Fig. 1 und
3 nur schematisch dargestellte Kniehebel-Getriebezug 36 um
faßt im wesentlichen einen Hebel 40, der drehfest an der
Schaltwelle 38 angeordnet ist und drehbeweglich mit einem
weiteren Hebel 42 in, Verbindung steht. Die Verbindung zwi
schen den Hebeln 40 und 42 erfolgt in einem Drehgelenk 44.
Das dem Gelenk 44 abgewandte Ende des Hebels 42 weist den
ebenfalls als Drehgelenk ausgebildeten Auslösepunkt 34 auf.
In diesem Auslösepunkt 34 steht ein weiterer Hebel 46 in
Drehverbindung mit dem Hebel 42. Der Hebel 46 steht über
ein weiteres Gelenk 48 mit einem Hebel 50 in Schwenkverbin
dung, der drehfest mit einer Antriebswelle 52 in Verbindung
steht, die drehbar in dem Gehäuse des Lasttrennschalters 4
gelagert ist. Der Kniehebel-Getriebezug 36 zwischen der
Schaltwelle 38 und der Antriebswelle 52 wird somit durch
die Hebel 40, 42, 46 und 50 und die dazwischenliegenden Ge
lenke 44 und 48 bzw. den als Gelenk ausgebildeten Auslöse
punkt 34 gebildet.
In den Fig. 1 und 3 ist der Kniehebel-Getriebezug 36 in
einer Übertotpunktlage, in welcher eine Drehung der Schalt
welle 38 unter Einwirkung der zugehörigen, als Ausschalt-
Kraftspeicher wirkenden Torsionsfeder blockiert ist. Der
Entrastungshebel 28 ist Teil eines Verrastungsmechanismus
54, wobei wenigstens einem der Getriebeteile des Ver
rastungsmechanismus 54 eine Retardiereinrichtung 56 zuge
ordnet ist.
Zuordnung, Aufbau und Wirkungsweise der Retardierein
richtungen 56 in der Ausführungsform der Fig. 1 und 2 und
in derjenigen gemäß Fig. 3 werden nachfolgend näher erläu
tert.
Sowohl in der in den Fig. 1 und 2 dargestellten ersten
Ausführungsform, als auch in der in Fig. 3 dargestellten
zweiten Ausführungsform umfaßt die Retardiereinrichtung 56
einen Zylinder 58, der mit einem geeigneten Fluid, bei
spielsweise einer Hydraulikflüssigkeit 60 gefüllt ist.
Im Innenraum des Zylinders 58 ist ein Kolben 62 auf-
und abbewegbar. Eine Kolbenstange 64 ist über entsprechende
Dichtungen aus dem Zylinder 58 herausgeführt und erstreckt
sich mit ihrem freien Ende nach oben in Richtung des Ver
rastungsmechanismus 54. In dem Kolben 62 ist ein Rück
schlagventil 66 ausgebildet, das in den in den Figuren dar
gestellten Ausführungsformen in bekannter Weise durch eine
unter Federkraft stehende Kugel gebildet ist, wobei die Ku
gel im Ventilsitz eine Bohrung verschließt, über die eine
erste oder untere Kammer 68 mit einer zweiten oder oberen
Kammer 70 oberhalb des Kolbens 62 miteinander kommunizie
ren. Der Kolben 62 weist weiterhin in der Zeichnung nicht
dargestellte Durchgangsbohrungen oder radial angeordnete
Ausnehmungen auf, mit denen die untere Kammer 68 ebenfalls
mit der oberen Kammer 70 kommunizieren kann. Wie weiterhin
aus den Fig. 1 und 3 hervorgeht, ist die untere Kammer 68
abgestuft ausgebildet, d. h. sie weist einen Abschnitt 72
kleineren Durchmessers auf, der dem Kolben 62 unmittelbar
benachbart ist, sowie einen Abschnitt 74 größeren Durchmes
sers.
Nachfolgend erfolgt eine Beschreibung der ersten Aus
führungsform gemäß den Fig. 1 und 2 bzw. deren Arbeits- und
Wirkungsweise.
Gemäß Fig. 1 ist das obere freie Ende der Kolbenstange
64 in einem Punkt 76 schwenkbeweglich an dem Entrastungshe
bel 28 geführt. Tritt in den durch den Lasttrennschalter 4
zu schaltenden Sicherungskreisen ein Fehler, beispielsweise
ein Kurzschluß auf, so wird diejenige der Schmelzsicherun
gen, welche in dem Toleranzbereich an der flinken Seite
liegt, zuerst ansprechen. Das Auslöseelement in Form des
Schlagstiftes springt aus der zugehörigen Sicherung vor und
die Schubstange 6 wird in Fig. 1 nach rechts bewegt. Diese
nach rechts gerichtete Bewegung der Schubstange 6 bewirkt
eine Mitnahme des Bolzens 14, an den der in Fig. 1 linke
Endbereich des Langloches 8 anschlägt, so daß die Auslöse
welle 12 in Fig. 1 entgegen Uhrzeigerrichtung gedreht wird.
Hierdurch gerät das untere Ende der Zugstange 18 außer An
lage mit dem Außenumfang der Auslösewelle 12, da durch die
Drehung der Auslösewelle 12 entgegen Uhrzeigerrichtung die
Aussparung 16 unter dem unteren Ende der Zugstange 18 zu
liegen kommt. Die Zugstange 18′ wird unter der Kraft der als
Auslöse-Hilfskraftspeicher dienenden Zugfeder 20 in Fig. 1
nach unten gezogen, was eine entsprechende Mitnahme des
Bolzens 26 ebenfalls nach unten und damit eine Drehbewegung
des Entrastungshebels 28 um den Schwenkpunkt 30 herum in
Uhrzeigersinn zur Folge hat. Ist die Retardiereinrichtung
56 gemäß der vorliegenden Erfindung nicht vorhanden, so be
wirkt diese Schwenkbewegung des Entrastungshebels 28 um den
Schwenkpunkt 39 herum eine in Fig. 1 nach rechts gerichtete
Bewegung der Nase 32 und damit eine ebenfalls nach rechts
gerichtete Bewegung des Auslösepunktes 34 des Kniehebel-Ge
triebezuges 36. Aufgrund dieser nach rechts gerichteten Be
wegung des Auslösepunktes gerät der Kniehebel-Getriebezug
aus seiner Übertotpunktlage, so daß der Kniehebel-Getrie
bezug 36 einknickt und damit der gesamte Verrastungsmecha
nismus 54 entrastet ist. Der Ausschalt-Kraftspeicher, d. h.
beispielsweise die Torsionsfeder auf der Schaltwelle 38
kann daher die Schaltwelle 38 in Fig. 1 mit hoher Anfangs
geschwindigkeit entgegen Uhrzeigersinn drehen und eine der
art gerichtete Drehung der Schaltwelle 38 bewirkt ein
gleichzeitiges Öffnen aller Schaltmesser in den Sicherungs
kreisen 2 und damit ein allpoliges Öffnen des Lasttrenn
schalters 4.
Hierbei ergibt sich nun die eingangs erwähnte Problema
tik, daß im Falle eines Fehler- oder Überstroms die im To
leranzbereich an der flinken Seite liegende Sicherung an
spricht und den Verrastungsmechanismus 54 in der geschil
derten Weise entrastet, wohingegen über die am trägen
Grenzwert liegenden Sicherungen der Fehlerstrom noch flie
ßen kann, bis diese Sicherungen ebenfalls angesprochen haben.
Wenn nun die Eigenzeit des Lasttrennschalters, d. h. die
Zeit für die Schaltbewegung des Lasttrennschalters inner
halb dieses Toleranzbereiches liegt, so müssen die noch mit
den intakten Sicherungen versehenen Schaltkammern einen in
duktiven Strom schalten, der deutlich über dem Nennaus
schaltvermögen liegt, so daß Beschädigungen die Folge sein
können.
Um diese Problematik zu beseitigen, ist die Retardier
einrichtung 56 vorgesehen, welche der als Auslöse-Hilfs
kraftspeicher wirkenden Zugfeder 21 parallel geschaltet
ist. Genauer gesagt, bei Freigabe der Zugstange 18 durch
die Auslösewelle 12 bzw. durch die dortige Aussparung 16
neigt zwar die Zugfeder 20 dazu, den Bolzen 26 in Fig. 1
nach unten zu ziehen und damit den Entrastungshebel 28 um
den Schwenkpunkt 30 herum in Uhrzeigerrichtung zu drehen.
Da jedoch die Retardiereinrichtung 56 der Zugfeder 20 par
allel geschaltet ist, erfolgt diese Bewegung des Bolzens 26
in Fig. 1 nach unten gebremst. Genauer gesagt, die Zugfeder
20 zieht nicht nur den Bolzen 26 nach unten, sondern
schiebt auch über den Anlenkpunkt 26 die Kolbenstange 64 in
den Zylinder 58 hinein. Sich in der unteren Kammer 68 be
findliches Fluid kann durch die in der Zeichnung nicht dar
gestellten Bohrungen oder seitlichen Ausnehmungen des Kol
bens 62 zwar in die obere Kammer 70 strömen, gleichwohl ist
dieser Strömung ein gewisser Strömungswiderstand entgegen
gestellt, so daß die Einfahrbewegungen des Kolbens 62 in
den Zylinder 58 in Richtung der unteren Kammer 70 retar
diert oder gebremst ist. Entsprechend langsam ist auch die
Schwenkbewegung des Entrastungshebels 28 um den Schwenk
punkt 30 und damit die Schubbewegung des Auslösepunktes 34
in Fig. 1 nach rechts in Richtung der Außertotpunktlage des
Kniehebel-Getriebezuges 36. Sobald der Kolben 62 auf seinem
Weg in Fig. 1 nach unten den Abschnitt 72 mit geringem
Durchmesser passiert hat und in dem Abschnitt 74 größeren
Durchmessers eintritt, erfolgt im wesentlichen keine Hem
mung des Kolbens 62 mehr auf seinem Weg in Fig. 1 nach un
ten weiter in den Zylinder 58 hinein, so daß der verblei
bende Teilbewegungsweg des Kolbens 62 und damit der Kolben
stange 64 und des Bolzens 26 in Fig. 1 nach unten weitest
gehend ungehindert oder ungebremst ist und der Auslösepunkt
34 schließlich in die Außertotpunktlage des Kniehebel-Ge
triebezuges 36 geschoben wird. Erst dann wird die Schalt
welle 38 von dem einknickenden Kniehebel-Getriebezug 36
freigegeben und kann sich unter der Kraft des Ausschalt-
Kraftspeichers drehen, um sämtliche Hauptkontakte der ein
zelnen Sicherungskreise 2 zu öffnen. Aufgrund der durch die
Retardiereinrichtung 56 erzeugten Zeitverzögerung innerhalb
des Verrastungsmechanismus 54 zwischen der Freigabe der
Zugstange 18 durch die Auslösewelle 12 und der Entriegelung
der Schaltwelle 38 durch den Entrastungshebel 28 wird die
Eigenzeit des Lasttrennschalters 4 entsprechend verlängert,
so daß auch ausgesprochen träge reagierende Sicherungen den
über sie fließenden Fehler- oder Überstrom mit Sicherheit
durch Schmelzen der Schmelzleiter unterbrochen haben und
anschließend der Lasttrennschalter 4 zerstörungsfrei, da
überstrom- oder fehlerstromfrei schalten kann. Durch geeig
nete Auswahl der Retardiereinrichtung 56 kann diese Eigen
zeit entsprechend variiert bzw. angepaßt werden.
Die Ausführungsform der Fig. 1 und 2 ist einzig und al
lein zur Betätigung des Lasttrennschalters mittels des beim
Ansprechen einer Schmelzsicherung bewegten Auslöseelementes
in Form des Schlagstiftes über die jeweilige Schubstange 6
ausgelegt. In der Praxis ist es jedoch vorteilhaft, neben
der Störfall-Auslösung mittels des Schlagstiftes der
Schmelzsicherung auch eine reguläre Auslösung mittels eines
Hilfsauslösers zur Verfügung zu haben, mit welchem der
Lasttrennschalter im Normalbetrieb ausgeschaltet werden
kann. Im Gegensatz zur Störfall-Auslösung besteht bei einer
regulären Auslösung des Lasttrennschalters keine Notwendig
keit, irgendwelche Verzögerungszeiten vorzusehen, da bei
einer regulären Auslösung der von dem Lasttrennschalter zu
schaltende Strom unterhalb des Nennausschaltvermögens
liegt, so daß ein zerstörungsfreies oder beschädigungsfrei
es Schalten gewährleistet ist.
Fig. 3 zeigt eine zweite Ausführungsform der vorliegen
den Erfindung, bei der erfindungsgemäß neben der Störfall-Auslösung auch
eine reguläre Auslösung vorgesehen ist. In Fig. 3 bezeich
nen gleiche Bezugszeichen gleiche oder einander entsprech
ende Bauteile oder Elemente und eine nochmalige detail
lierte Beschreibung hiervon erfolgt nicht.
Gemäß Fig. 3 ist bei der zweiten Ausführungsform der
dem Schwenkpunkt 30 gegenüberliegende Bereich des
Entrastungshebels 28 verlängert und weist einen auskragen
den Bereich 78 auf. An dem auskragenden Bereich 78 des
Entrastungshebels 28 ist ein Angriffspunkt 80 in Form einer
Bohrung, eines Bolzens oder dergleichen vorgesehen. An die
sem Angriffspunkt 80 greift direkt oder indirekt ein Hilfs
auslöser an. Ein derartiger Hilfsauslöser kann beispiels
weise ein Elektromagnet sein, der bei Erhalt eines entspre
chenden Auslösesignals eine Betätigungskraft auf den An
griffspunkt 80 derart aufbringt, daß der Entrastungshebel
28 in Fig. 3 im Uhrzeigersinn um den Schwenkpunkt 30 dreht
und mit seiner Nase 32 den Auslösepunkt 34 des Kniehebel-
Getriebezuges aus der Übertotpunktlage bringt.
Die Zugstange 18 weist im Nahbereich des Bolzens 26 ei
ne Abkröpfung 82, auf, die sich in der aus Fig. 3 ersichtli
chen Weise aus der Längsachse der Zugstange 18 heraus
schräg nach außen erstreckt. Am freien Ende der Abkröpfung
82 ist in dem Punkt 76 die Kolbenstange 64 des Kolbens 62
angelenkt, der in dem Zylinder 58 der Retardiereinrichtung
56 angeordnet ist. Wie weiterhin aus Fig. 3 hervorgeht, ist
der Bolzen 26, der an dem Entrastungshebel 28 angeordnet
ist, nicht in einer Bohrung der Zugstange 18 gehalten, wie
dies in der Ausführungsform gemäß den Fig. 1 und 2 der Fall
ist, sondern in einem dort ausgebildeten Langloch 84.
Der übrige Aufbau der Ausführungsform gemäß Fig. 3 ist
identisch zu demjenigen der Fig. 1 und 2.
Die Arbeits- bzw. Wirkungsweise der zweiten Ausfüh
rungsform gemäß Fig. 3 ist wie folgt:
Im Falle einer Störfall-Auslösung spricht eines der
Auslöseelemente, nämlich dasjenige Auslöseelement, welches
der flinksten Sicherung zugeordnet ist, an und bewegt die
zugehörige Schubstange 6 in Fig. 3 nach rechts. Hierdurch
wird das untere Ende der Zugstange 18 von der Auslösewelle
12 freigegeben und die Zugstange wird unter der Kraft der
Zugfeder 20 in Fig. 3 nach unten gezogen. Da die Zugstange
18 über die Abkröpfung 82 parallel zu der Retardiereinrich
tung 56 geschaltet ist, und da der Bolzen 26 an dem oberen
Ende des Langlochs 84 in der Zugstange 18 aufsitzt, erfolgt
eine retardierte oder gebremste Bewegung der Zugstange 18
nach unten zusammen mit einer entsprechend retardierten
oder gebremsten Drehbewegung des Entrastungshebels 28 um
den Schwenkpunkt 30 in Uhrzeigerrichtung. Der Hilfsauslöser
86 bzw. dessen Betätigungsorgan, beispielsweise der Tauch
kolben eines Elektromagneten macht diese gebremste Bewegung
mit. Sobald der Kolben 62 in dem Zylinder 58 den Abschnitt
74 großen Durchmessers erreicht hat, setzt die Retardier
einrichtung 56 der nach unten gerichteten Bewegung der Zug
stange 18 im wesentlichen keinen Widerstand mehr entgegen,
so daß der Entrastungshebel 28 unter der Kraft der Zugfeder
20 vergleichsweise schnell in Uhrzeigerrichtung gedreht
wird und somit der Auslösepunkt 34 des Kniehebel-Getriebe
zuges 36 letztendlich aus der Übertotpunktlage gebracht
wird. Der Verrastungsmechanismus 54 gibt die Schaltwelle 38
frei und der Lasttrennschalter 4 wird nach einer bestimmten
Retardier- oder Verzögerungszeit ausgelöst.
Im Falle einer Auslösung unter normalen Betriebsbedin
gungen wird - ausgehend von der Verrastungsstellung gemäß
Fig. 3 - der Hilfsauslöser 86 über ein entsprechendes Aus
lösesignal betätigt, beispielsweise ein hierin angeordneter
Elektromagnet erregt und hierdurch wird der Angriffspunkt
80 von dem Hilfsauslöser 86 in Fig. 3 nach unten gestoßen,
so daß sich der Entrastungshebel 28 wieder in Uhrzeiger
richtung um den Schwenkpunkt 30 dreht. Da der Bolzen 26 in
dem Langloch 84 der Zugstange 18 verläuft, kann der
Entrastungshebel 28 diese Schwenkbewegung ausführen, ohne
daß hierbei die Zugstange 18 ein Drehhindernis darstellt,
da der Bolzen 26 im Zuge der Drehung des Entrastungshebel
28 in dem Langloch 84 in Fig. 3 nach unten gleiten kann. Im
Zuge einer weiter nach unten gerichteten Bewegung des An
griffspunktes 80 wird schließlich der Auslösepunkt 34 in
Fig. 3 soweit nach rechts geschoben, daß der Kniehebel-Ge
triebezug 36 aus seiner Übertotpunktlage gerät und der Ver
rastungsmechanismus 54 die Schaltwelle 38 für eine Drehung
entgegen Uhrzeigersinn freigibt. Da bei dem geschilderten
Entrastungsvorgang unter Normalbedingungen die Retardier
einrichtung 56 aus dem Bewegungsablauf herausgekoppelt ist,
kann bei einem Schaltvorgang oder einer Auslösung unter
Normalbedingungen, d. h. ohne Störfall die Entrastung des
Verrastungsmechanismus 54 praktisch verzögerungsfrei erfol
gen.
Sowohl in der ersten Ausführungsform gemäß den Fig. 1
und 2 als auch in derjenigen gemäß Fig. 3 muß nach der Aus
lösung des Lasttrennschalters, d. h. muß nach der Entrastung
des Verrastungsmechanismus 54 der gesamte Verrastungsmecha
nismus 54 bzw. der Lasttrennschalter 4 wieder in die Ver
rastungszustände gemäß den Fig. 1 und 3 zurückgebracht wer
den. Im Falle einer Störfall-Auslösung muß selbstverständ
lich vorher die Fehlerquelle beseitigt werden, welche den
Störfall bzw. die Auslösung des Lasttrennschalters 4 be
wirkt hat. Zum Zurücksetzen des Verrastungsmechanismus 54
in seine Verrastungsstellung wird die Antriebswelle 52 in
den Fig. 1 und 3 entgegen Uhrzeigersinn gedreht. Die Dre
hung dieser Antriebswelle 52 kann über eine Handkurbel, ei
nen entsprechend dimensionierten Stellmotor oder derglei
chen erfolgen. Drehfest an der Antriebswelle 52 ist ein ra
dial vorstehender Mitnehmer 88 ausgebildet, der im Normal
fall, d. h. in der Verrastungsstellung des Verrastungsme
chanismus 54 die in den Fig. 1 und 3 gezeigte Lage hat, in
der er unter der Kraft einer in der Zeichnung nicht darge
stellten Feder an einem Anschlag 90 anliegt. Nach erfolgter
Auslösung oder Entrastung des Verrastungsmechanismus 54
nimmt die Zugstange 18 eine gegenüber den Fig. 1 und 3 nach
unten versetzte Lage ein. In dieser nach unten versetzten
Lage gerät ein an der Zugstange 18 ausgebildeter Flansch 92
in unmittelbare Nachbarschaft des Mitnehmers 88 oder sitzt
hierauf auf.
Eine Drehung der Antriebswelle 52 entgegen Uhrzeiger
sinn in den Fig. 1 und 3 bewirkt eine Zurücksetzung des
Verrastungsmechanismus 54 in dessen Verrastungsstellung ge
mäß den Fig. 1 und 3. Hierbei wird gleichzeitig der dreh
fest auf der Antriebswelle 52, angeordnete Hebel 50 des
Kniehebel-Getriebezugs 36 entgegen Uhrzeigerrichtung ge
schwenkt, so daß der Kniehebel-Getriebezug 36 wieder in
seine Übertotpunktlage gerät und gleichzeitig wird durch
den Mitnehmer 88 die Zugstange 18 über den Flansch 92 in
den Fig. 1 und 3 nach oben gehoben, so daß der Entrastungs
hebel 28 in den Fig. 1 und 3 entgegen Uhrzeigersinn um den
Schwenkpunkt 30 gedreht wird, um es dem Auslösepunkt 34 des
Kniehebel-Getriebezuges 36 zu ermöglichen, wieder in die
Übertotpunktlage zu geraten. Die unter der Kraft einer - in
der Zeichnung ebenfalls nicht sichtbaren - Feder stehende
Auslösewelle 12 dreht in den Fig. 1 und 3 in Uhrzeigerrich
tung, so daß das untere freie Ende der Zugstange 18 wieder
auf der Auslösewelle 12 aufsitzt. Im Zuge dieser geschil
derten Rücksetzbewegung oder Bewegung des Verrastungsmecha
nismus zurück in seine Verrastungsstellung muß auch von dem
Kolben 62 in der Retardiereinrichtung 56 eine Rückstellbe
wegung mitgemacht werden. Die Retardiereinrichtung 56 weist
hierzu bevorzugt eine richtungsabhängige Bewegungsdämpfung
auf, welche in dem in den Fig. 1 und 3 dargestellten Aus
führungsbeispiel dadurch erreicht wird, daß in dem Kolben
62 das im Sinne eines Rückschlagventils wirkende Ventil 66
vorgesehen ist. Genauer gesagt, bei der im Zuge der Rück
setzbewegung des Verrastungsmechanismus 54 in seine Ver
rastungsstellung erfolgenden Bewegung des Kolbens 62 in dem
Zylinder 58 in den Fig. 1 und 3 nach oben hebt die Kugel in
dem Ventil 66 entgegen der Kraft der dortigen Feder von dem
Ventilsitz ab und erlaubt ein weitestgehend ungehindertes Zu
rückströmen des Fluides 60 von der oberen Kammer 70 in
Richtung der unteren Kammer 68 auch dann, wenn sich der
Kolben 62 bereits wieder in dem Abschnitt 72 mit geringerem
Durchmesser befindet. Aufgrund dieser weitestgehend unge
hinderten Strömung des Fluides 60 von der oberen Kam
mer 70 in Richtung der unteren Kammer 68 kann die Bewegung
des Kolbens 62 in dem Zylinder 58 in den Fig. 1 und 3 wei
testgehend widerstandsfrei erfolgen, so daß die Retardier
einrichtung 56 im Zuge der Zurückbewegung des Verrastungs
mechanismus 54 in seine Verrastungsstellung im wesentlichen
keine oder nur geringfügige Retardierkräfte aufbringt. Bei der
Drehbewegung der Antriebswelle 52 zum Zurückversetzen des
Verrastungsmechanismus 54 in seine Verrastungsstellung müssen
von daher im wesentlichen nur die Massen der Zugstange 18,
des Kniehebel-Getriebezuges 36, des Entrastungshebels 28,
sowie die Federkraft der Zugfeder 20 überwunden werden.
Die Beschreibung der vorliegenden Erfindung erfolgte
anhand zweier Ausführungsbeispiele unter der Vorausset
zung, daß die Retardiereinrichtung 56 den nach Art eines
Hydraulikzylinders arbeitenden Zylinder 58 mit dem Kolben
62 hierin aufweist. Die vorliegende Erfindung ist selbst
verständlich nicht auf dieses dargestellte Ausführungsbei
spiel beschränkt. So kann beispielsweise die Retardierein
richtung 56 anstelle des Zylinders 58 einen Pneumatikzylin
der mit Drosselventil oder einem Drossel/Rückschlagventil,
einen mit einer Hydraulikflüssigkeit oder einem Gel gefüll
ten Stoßdämpfer oder eine Gasfeder aufweisen. Wesentlich
hierbei ist nur, daß die Retardiereinrichtung 56 bevorzugt
einer richtungsabhängige Bewegungsdämpfung zeigen sollte,
also eine Retardierwirkung in den Bewegungsablauf bei der
Entrastung des Verrastungsmechanismus 54 einbringen sollte
und beim Zurücksetzen des Verrastungsmechanismus 54 in des
sen Verrastungsstellung keine oder nur unwesentliche Retar
dierkräfte aufbringen sollte.
In einer bevorzugten Ausgestaltungsform ist die gesamte
Retardiereinrichtung 56 nachrüstbar. Dies ist dann von Vor
teil, wenn ein größerer, von dem Lasttrennschalter 4 zu
schützender Transformator aufgestellt wird, wobei durch die
steigende Trafo-Nennleistung auch der Sicherungs-Nennstrom
anwächst. Eine Möglichkeit der Nachrüstung besteht darin,
daß der Zylinder 58 der Retardiereinrichtung 56 mit dem in
Fig. 1 und 3 unteren Befestigungsbolzen lösbar mit dem Ge
häuse bzw. der Gehäusewand 24 verbunden werden kann. Der
Bolzen kann hierzu beispielsweise in eine bereits in der
Gehäusewand vorzusehenden Gewindebohrung eingeschraubt wer
den. Nachfolgend wird die Kolbenstange 64 in dem Punkt 76
an dem Verrastungshebel 28 eingehängt, wodurch der gesamte
Lasttrennschalter mit der erfindungsgemäßen Retardierein
richtung 56 ausgestattet ist. Dieser Nachrüstvorgang läßt
sich schnell und sehr preisgünstig durchführen.
Insoweit zusammenfassend zeichnet sich die vorliegende
Erfindung somit dadurch aus, daß es mit ihr möglich ist,
Lasttrennschalter auch ohne Nacheilkontakte so auszugestal
ten, daß ein beschädigungs- oder zerstörungsfreies Schalten
auch unter Fehler- oder Überstrombedingungen möglich ist,
wobei die Auslösung oder Entrastung des Lasttrennschalters
4 bzw. dessen Verrastungsmechanismus 54 über ein Auslöse
element an einer Schmelzsicherung erfolgt. Zur Realisierung
dieser Funktion sind keinerlei elektrische oder elektroni
sche Hilfsmittel wie Zeitverzögerungsrelais oder derglei
chen notwendig, was den Gegenstand der vorliegenden Erfin
dung von irgendwelchen Hilfs-Spannungsquellen oder derglei
chen unabhängig macht.
Claims (12)
1. Lasttrennschalter mit Absicherung einer jeden Phase
durch eine Hochleistungs-Schmelzsicherung und allpoliger
Ausschaltung der Schaltkammern bereits beim Ansprechen ei
ner einzigen Schmelzsicherung, mit
einer auf alle Schaltkammern gleichzeitig wirkenden Schaltwelle (38), die im Betrieb unter der Vorspannung ei nes einen Teil eines Antriebsmechanismus bildenden Aus schalt-Kraftspeichers steht und in der Einschaltstellung durch einen Verrastungsmechanismus (54) verrastet ist, der bei Ansprechen einer der Schmelzsicherungen entrastbar ist; und
einem beim Ansprechen bewegten Auslöseelement an jeder Schmelzsicherung, das mit seiner einen Auslöseimpuls bewir kenden Bewegung eine Retardiereinrichtung (56) auslöst, welche die Eigenzeit des Lasttrennschalters (4) zwischen Impulsgabe des Auslöseelementes und Kontakttrennung in der Schaltkammer um eine gewünschte Zeitspanne verlängert, wo bei
die Retardiereinrichtung (56) wenigstens einem der Ge triebeteile (28) des Verrastungsmechanismus (54) zugeordnet ist und die Bewegung des Getriebeteils zumindest auf demje nigen Bewegungsweg bremst, der zwischen einer Verrastungs stellung und einer der Auslösestellung des Verrastungsme chanismus (54) entsprechenden Stellung liegt,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Retardiereinrichtung (56) an einem Zwischenschloß (18) angreift, welches bei Auslösung durch eine der Schmelzsicherungen über den Entrastungshebel (28) den Knie hebel-Getriebezug (36) entrastet und daß ein Hilfsauslöser (86) direkt an dem Entrastungshebel (2) angreift, so daß die Entrastung des Verrastungsmechanismus (54) bei Auslö sung durch eine der Schmelzsicherungen verzögert, bei Aus lösung durch den Hilfsauslöser (86) unverzögert erfolgt.
einer auf alle Schaltkammern gleichzeitig wirkenden Schaltwelle (38), die im Betrieb unter der Vorspannung ei nes einen Teil eines Antriebsmechanismus bildenden Aus schalt-Kraftspeichers steht und in der Einschaltstellung durch einen Verrastungsmechanismus (54) verrastet ist, der bei Ansprechen einer der Schmelzsicherungen entrastbar ist; und
einem beim Ansprechen bewegten Auslöseelement an jeder Schmelzsicherung, das mit seiner einen Auslöseimpuls bewir kenden Bewegung eine Retardiereinrichtung (56) auslöst, welche die Eigenzeit des Lasttrennschalters (4) zwischen Impulsgabe des Auslöseelementes und Kontakttrennung in der Schaltkammer um eine gewünschte Zeitspanne verlängert, wo bei
die Retardiereinrichtung (56) wenigstens einem der Ge triebeteile (28) des Verrastungsmechanismus (54) zugeordnet ist und die Bewegung des Getriebeteils zumindest auf demje nigen Bewegungsweg bremst, der zwischen einer Verrastungs stellung und einer der Auslösestellung des Verrastungsme chanismus (54) entsprechenden Stellung liegt,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Retardiereinrichtung (56) an einem Zwischenschloß (18) angreift, welches bei Auslösung durch eine der Schmelzsicherungen über den Entrastungshebel (28) den Knie hebel-Getriebezug (36) entrastet und daß ein Hilfsauslöser (86) direkt an dem Entrastungshebel (2) angreift, so daß die Entrastung des Verrastungsmechanismus (54) bei Auslö sung durch eine der Schmelzsicherungen verzögert, bei Aus lösung durch den Hilfsauslöser (86) unverzögert erfolgt.
2. Lasttrennschalter nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Zwischenschloß (18) eine in Auslöserich
tung federbelastete Zugstange ist.
3. Lasttrennschalter nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß die Retardiereinrichtung (56) eine
richtungsabhängige Bewegungsdämpfung aufweist.
4. Lasttrennschalter nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß zu der Retardiereinrichtung
(56) ein Auslöse-Hilfskraftspeicher (20) parallel geschal
tet ist.
5. Lasttrennschalter nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß die Retardiereinrichtung (56)
einen Hydraulikzylinder (58) aufweist.
6. Lasttrennschalter nach einem der Ansprüche 1 bis 4
dadurch gekennzeichnet, daß die Retardiereinrichtung (56)
einen Pneumatikzylinder mit Drosselventil aufweist.
7. Lasttrennschalter nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß die Retardiereinrichtung (56)
einen mit Hydraulik-Flüssigkeit oder Gel gefüllten Stoß
dämpfer aufweist.
8. Lasttrennschalter nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß die Retardiereinrichtung (56)
eine Gasfeder aufweist.
9. Lasttrennschalter nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet, daß der Verrastungsmechanismus (54)
einen Kniehebel-Getriebezug (36) aufweist, der in seiner
Verrastungsstellung in einer Übertotpunktlage gehalten ist.
10. Lasttrennschalter nach Anspruch 9, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Retardiereinrichtung (56) an einem
Entrastungshebel (28) angreift, mit welchem der Kniehebel-
Getriebezug (36) aus seiner Übertotpunktlage bringbar und
damit entrastbar ist.
11. Lasttrennschalter nach Anspruch 10, dadurch ge
kennzeichnet, daß der Entrastungshebel (28) in der Ver
rastungsstellung des Kniehebel-Getriebezugs (36) unter der
Vorspannkraft des Auslöse-Hilfskraftspeichers (20) steht.
12. Lasttrennschalter nach einem der Ansprüche 1 bis
11, dadurch gekennzeichnet, daß die Retardiereinrichtung
(56) lösbar an dem wenigstens einen Getriebeteil (28) anor
denbar und damit nachrüstbar ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19944418642 DE4418642C2 (de) | 1994-05-27 | 1994-05-27 | Lasttrennschalter |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19944418642 DE4418642C2 (de) | 1994-05-27 | 1994-05-27 | Lasttrennschalter |
Publications (2)
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