DE4418434C2 - Injektor und Verfahren zur Ansaugung oder Vermischung von Fluiden - Google Patents
Injektor und Verfahren zur Ansaugung oder Vermischung von FluidenInfo
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- B01F25/00—Flow mixers; Mixers for falling materials, e.g. solid particles
- B01F25/30—Injector mixers
- B01F25/31—Injector mixers in conduits or tubes through which the main component flows
- B01F25/314—Injector mixers in conduits or tubes through which the main component flows wherein additional components are introduced at the circumference of the conduit
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Description
Die Erfindung betrifft einen Injektor und ein Verfahren zur Vermischung zweier Fluide
und Ansaugung eines Fluids durch ein weiteres innerhalb einer rohrförmigen
Mischkammer gemäß dem Oberbegriff des Anspruches 1 bzw. 6.
Bei derartigen Ansaug- und Mischverfahren werden zwei Fluide, nämlich zwei
gasförmige, zwei flüssige oder eine gasförmige und eine flüssige Phase, miteinander
gemischt, wobei eine der beiden Phasen aufgrund höherer Strömungsgeschwindigkeit
und -impulses die andere Phase ansaugt. Die entsprechenden Vorrichtungen werden
als Injektoren, Ejektoren oder Strahldüsen bezeichnet.
Ein solches bekanntes Verfahren wird beispielsweise in Injektordüsen an Fackelbren
nern realisiert, um bei Crackanlagen, insbesondere im Notfall, bspw. beim Ausfall eines
Verdichters, anfallendes Gas zu verbrennen, um dadurch die Stillegung der gesamten
Anlage zu vermeiden. In das unverbrannte Gas wird mittels des Injektors unmittelbar
vor der Verbrennungszone ein Dampf/Luft-Gemisch eingebracht, welches ein Rußen
der Flamme verhindern soll. Der Lufteintrag erfolgt bisher meist durch das Ansaugen
über eine Dampfströmung, welche filmartig der Düsenkontur des Injektors folgt
(Coanda-Effekt). Nachteilig wirkt sich dabei aus, daß durch Wandreibung Treibimpuls
der Dampfströmung verlorengeht. Die schmalen Spalte für den Austritt des überhitzten
Mitteldruckdampfes an der Eintrittsöffnung der Injektordüse machen die Konstruktion
anfällig für Verstopfung und eine falsche Einstellung des Spaltes durch thermischen
Verzug der Düse.
Ein weiterer Injektor ist in der GB-1 604 326 realisiert, wo in einer Mischkammer zentral
eine zylindrische Zuleitung für das ansaugende Fluid angeordnet ist, welche an einem
stromabwärts gelagerten Ende einen Düsenaufsatz aufweist, der den Strahl der Fluids
auf die Achse der Mischkammer bündelt. Durch einen ringförmigen Spalt am
stromaufwärts gelegenen Teil der Mischkammer in der Nähe des Düsenaufsatzes
strömt das anzusaugende Fluid in die Mischkammer. Auch diese Konstruktion bedient
sich eines Spalters, durch den einer der beiden Fluide der Mischkammer zugeführt
wird, und weist somit die bereits erwähnten Nachteile der Spaltkonstruktion auf.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, einen verbesserten Injektor zusammen mit
einem Verfahren zur Vermischung zweier Fluide und Ansaugung eines Fluids durch ein
zweites innerhalb einer rohrförmigen Mischkammer anzugeben, wodurch
obengenannte Nachteile vermieden werden und auf möglichst geringen Mischstrecken
eine gute Durchmischung und/oder eine hohe Ansaugmenge erzielt wird.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß bei einem Injektor der gattungsgemäßen Art in der
Nähe der Eintrittsöffnung für das anzusaugende Fluid am Rand der rohrförmigen
Mischkammer mehrere stromabwärts gerichtete Einzeldüsen mit Austrittsöffnungen für
das ansaugende Fluid angeordnet sind. Bei einem gattungsgemäßen Verfahren wird
das ansaugende Fluid in Form mehrerer Einzelstrahlen in Strömungsrichtung in die das
andere Fluid enthaltende rohrförmige Mischkammer eingedüst.
Die erfindungsgemäßen Einzelstrahlen des ersten Fluids, die als Treibstrahlen für das
angesaugte zweite Fluid dienen, besitzen eine größere Oberfläche als die bisherige
Coanda-Wandströmung, so daß das Ansaugvermögen erhöht ist. Da aufgrund
verminderter Wandreibung außerdem der Impulsübertrag innerhalb der Einzelstrahlen
auf das zweite Fluid verbessert ist, wird die zur homogenen Mischung notwendige
Strecke verringert. Zudem ist durch den verringerten Impulsübertrag an die
Injektorwände und durch die stromabwärts, d. h. ins Innere des rohrförmig begrenzten
Volumens gerichteten Einzeldüsen die Geräuscherzeugung herabgesetzt. Eine
Verstopfungsgefahr durch angesaugte Schmutzpartikel kann durch geeignete
Treibstrahldurchmesser ausgeschaltet werden.
Vorteilhaft ist eine Ausrichtung der Einzeldüsen mit einer radial auf die Achse der
Mischkammer gerichteten Komponente. Dadurch werden die aus den Einzeldüsen aus
tretenden Fluidstrahlen von den angrenzenden Wänden weggerichtet, wodurch zusätz
lich einem Anhaften der Strömung an den Injektorwänden entgegengewirkt wird.
Es besteht die Möglichkeit, die Mischkammer als Düse, d. h. mit stromabwärts sich
verändernden Innendurchmesser, zu gestalten. Bekannte Düsen sind beispielsweise
Laval- oder Venturidüsen. Je nach gewünschtem Strömungsprofil, -geschwindigkeit,
Durchsatzmenge und Druckverlauf wird eine geeignete Düsenform gewählt. Die
Düsenform kann selbstverständlich auch frei konstruiert und entsprechend angepaßt
werden.
Vorteilhaft ist, wenn die Mischkammer in mehrere Abschnitte unterteilt ist, wobei im
Mischbereich der Fluide eine zylindrische Mischstrecke vorgesehen ist, an die sich
stromabwärts eine kegelstumpfförmig erweiternde Diffusorstrecke anschließt. Diese
Form bewährt sich insbesondere bei der Ansaugung von Umgebungsluft durch
Dampfstrahlen mittels des erfindungsgemäßen Injektors. Beide Fluide mischen sich auf
einer relativ kurzen zylindrischen Mischstrecke, der in der Regel ein leicht konusförmig
zulaufender Abschnitt zur Ansaugunterstützung (Druckabfall) vorausgeht. Dieser
Mischstrecke schließt sich ein im Querschnitt erweiterter Abschnitt an, der mit Vorteil
sich kegelstumpfförmig verbreitert.
Wird auf der Eintrittsöffnung der Mischkammer ein die Einzeldüsen enthaltender
Aufsatz angebracht, kann durch dessen Oberflächengestaltung die Ansaugmenge des
einen Fluids erhöht und die Lärmbelastung noch weiter gesenkt werden. Außerdem
können durch diese einfache Maßnahme bereits bestehende (Injektor-)Düsen
umgerüstet werden.
Der erfindungsgemäße Injektor, der die Fluidmischung aus einer Austrittsöffnung ab
gibt, läßt sich für den Eintrag eines Dampf/Luft-Gemisches in das unverbrannte Gas in
Fackelbrennern besonders gut verwenden.
Das erfindungsgemäße Verfahren eignet sich zur homogenen Mischung zweier gas
förmiger und/oder flüssiger Fluide. Ebenfalls ist es insbesondere zum Eintrag eines
Dampf/Luft-Gemisches in das unverbrannte Gas in Fackelbrennern vorgesehen.
Im folgenden soll anhand der einzigen Zeichnung der erfindungsgemäße Injektor und
das von ihm bewirkte Verfahren ausführlich erläutert werden.
In der Zeichnung sind schematisch zwei mögliche Varianten A und B eines erfindungs
gemäßen Injektors dargestellt, wobei die beiden Varianten A und B durch die Mittellinie
(Rotationsachse) getrennt gezeichnet sind.
Variante A (linker Teil der Zeichnung) stellt einen möglichen erfindungsgemäßen Injek
tor dar mit einer Zuführungsleitung 10 für ein erstes Fluid, beispielsweise Wasser
dampf, einem Ringraum 11 zur Verteilung dieses Fluids im Inneren des Injektors, von
dem eine Zuführungsleitung 12 zur Vorkammer 13 ausgeht. Diese Vorkammer 13 ist
bereits im Aufsatz 8 untergebracht. Dieser Aufsatz 8 enthält die Einzeldüsen 4. Vor
Betrieb des Injektors ist dessen Eintrittsöffnung 1 zur Mischkammer 3 von dem zweiten
Fluid, beispielsweise Luft, (statisch) umgeben. Bei Betrieb des Injektors werden
mehrere Einzelstrahlen 9 aus dem ersten Fluid erzeugt, die das umgebende zweite
Fluid ansaugen und zur Mischstrecke 6 transportieren. Von dort gelangt die Mischung
in eine Diffusorstrecke 7, und schließlich tritt sie durch die Austrittsöffnung des Injektors
wieder aus.
Variante B (rechter Teil der Zeichnung) ist analog zur Variante A rotationssymmetrisch
zu lesen. Gleiche Komponenten tragen die gleichen Bezugsziffern. Der Aufsatz 8 ist
hier deutlich niedriger, was insbesondere bei geringen Durchmessern der Einzelstrah
len Vorteile bringt. Dann werden nämlich entsprechend mehr Einzeldüsen 4 im Aufsatz
8 angeordnet, wodurch eine größere Ansaugoberfläche entsteht als bei wenigen Ein
zelstrahlen großen Durchmessers bei gleicher Gesamtmenge des Treibmittels wie
Dampf. Entsprechend kürzer fällt die zum Ansaugen erforderliche Strecke aus.
Mit dem erfindungsgemäßen Injektor wird in diesem Ausführungsbeispiel Umgebungs
luft als Primärluft zur Verbrennung von Gas in das Innere einer Fackel kurz vor der
Verbrennungszone zugegeben. Bei Zugabe von 20-30% Primärluft erfolgt die Verbren
nung mit der aus der Umgebung stammenden restlichen Sekundärluft rußfrei. Die Pri
märluftzugabe erfolgt durch Ansaugung von Umgebungsluft mittels Dampfstrahlen, die
erfindungsgemäß in Form mehrerer Einzelstrahlen 9 in Strömungsrichtung in das In
nere des Injektors eingedüst werden. Der Hochdruckdampf weist eine Temperatur von
etwa 250°C auf. Er tritt aus etwa 8 Einzeldüsen mit einem Durchmesser von 4 mm aus.
Mit dieser Konfiguration gelingt die rußfreie Verbrennung von 300 t/h Gas mittels
160 t/h Wasserdampf als Treibmittel. Die Anzahl der Einzeldüsen kann im allgemeinen zwi
schen etwa 4 bis etwa 32 betragen.
Um ein Anhaften der Strömung an die Wand zu vermeiden, werden die Einzelstrahlen 9
mit einer Richtungskomponente zusätzlich radial in Richtung auf die Achse 5 des
Injektorvolumens gerichtet. Durch geeignete Oberflächengestaltung des Aufsatzes 8
läßt sich die Strömung der angesaugten Luft positiv beeinflussen und die
Geräuschentwicklung reduzieren.
Claims (9)
1. Injektor zur Vermischung zweier Fluide und Ansaugung eines Fluides durch ein
weiteres innerhalb einer rohrförmigen Mischkammer, welche eine Eintrittsöffnung
für das anzusaugende Fluid aufweist und eine weitere, stromabwärts gerichtete
Eintrittsöffnung für das ansaugende Fluid sowie eine Austrittsöffnung für das
Gemisch am stromabwärts gelegenen Ende der Mischkammer, dadurch
gekennzeichnet, daß in der Nähe der Eintrittsöffnung (1) für das anzusaugende
Fluid am Rand (2) der Mischkammer (3) mehrere stromabwärts gerichtete
Einzeldüsen (4) mit Austrittsöffnungen für das ansaugende Fluid angeordnet sind.
2. Injektor nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß jede Einzeldüse (4) in der
rohrförmigen Mischkammer (3) eine radiale, auf die Achse (5) der Mischkammer
(3) gerichtete Richtungskomponente aufweist.
3. Injektor nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die
Mischkammer (3) als Düse gestaltet ist.
4. Injektor nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die
Mischkammer (3) in mehrere Abschnitte unterteilt ist, wobei im Mischbereich der
Fluide eine zylindrische Mischstrecke (6) vorgesehen ist, an die sich stromabwärts
eine kegelstumpfförmig erweiternde Diffusorstrecke (7) anschließt.
5. Injektor nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß auf der
Eintrittsöffnung (1) der Mischkammer (3) ein die Einzeldüsen (4) enthaltender
Aufsatz (8) angebracht ist.
6. Verfahren zur Vermischung zweier Fluide und Ansaugung eines Fluides durch ein
weiteres in einer Strömung innerhalb einer rohrförmigen Mischkammer, welcher
das anzusaugende Fluid zugeführt wird, dadurch gekennzeichnet, daß das
ansaugende Fluid in Form mehrerer Einzelstrahlen (9) in Strömungsrichtung in die
das andere Fluid enthaltende Mischkammer (3) eingedüst wird.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß das ansaugende Fluid
in Form von Einzelstrahlen (9) mit einer radialen Richtungskomponente in die
rohrförmige Mischkammer (3) eingedüst wird.
8. Anwendung eines Injektors nach einem der Ansprüche 1 bis 5 für den Eintrag
eines Dampf/Luft-Gemisches in das unverbrannte Gas in Fackelbrennern.
9. Anwendung eines Verfahrens nach einem der Ansprüche 6 bis 7 für den Eintrag
eines Dampf/Luft-Gemisches in das unverbrannte Gas in Fackelbrennern.
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