DE4418434A1 - Injektor und Verfahren zur Ansaugung oder Vermischung von Fluiden - Google Patents
Injektor und Verfahren zur Ansaugung oder Vermischung von FluidenInfo
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- B01F25/30—Injector mixers
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Description
Die Erfindung betrifft einen Injektor zur Vermischung zweier Fluide und/oder Ansau
gung eines Fluids durch ein zweites innerhalb eines rohrförmig begrenzten Volumens
mit einer Ein- und Austrittsöffnung sowie ein Verfahren hierzu.
Bei derartigen Ansaug- und/oder Mischverfahren werden zwei Fluide, nämlich zwei
gasförmige, zwei flüssige oder eine gasförmige und eine flüssige Phase, miteinander
gemischt, wobei eine der beiden Phasen aufgrund höherer Strömungsgeschwindigkeit
und -impulses die andere Phase ansaugt. Die entsprechenden Vorrichtungen werden
als Injektoren, Ejektoren oder Strahldüsen bezeichnet.
Ein solches bekanntes Verfahren wird beispielsweise in Injektordüsen an Fackelbren
nern realisiert, um bei Crackanlagen, insbesondere im Notfall bspw. beim Ausfall eines
Verdichters, anfallendes Gas zu verbrennen, um dadurch die Stillegung der gesamten
Anlage zu vermeiden. In das unverbrannte Gas wird mittels des Injektors unmittelbar
vor der Verbrennungszone ein Dampf/Luft-Gemisch eingebracht, welches ein Rußen
der Flamme verhindern soll. Der Lufteintrag erfolgt bisher meist durch das Ansaugen
über eine Dampfströmung, welche filmartig der Düsenkontur des Injektors folgt
(Coanda-Effekt). Nachteilig wirkt sich dabei aus, daß durch Wandreibung Treibimpuls
der Dampfströmung verlorengeht. Die schmalen Spalte für den Austritt des überhitzten
Mitteldruckdampfes an der Eintrittsöffnung der Injektordüse machen die Konstruktion
anfällig für Verstopfung und eine falsche Einstellung des Spaltes durch thermischen
Verzug der Düse.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist deshalb, einen verbesserten Injektor zusam
men mit einem Verfahren zur Vermischung zweier Fluide und/oder Ansaugung eines
Fluids durch ein zweites innerhalb eines rohrförmig begrenzten Volumens mit einer Ein-
und Austrittsöffnung anzugeben, wodurch obengenannte Nachteile vermieden werden
und auf möglichst geringen Mischstrecken eine gute Durchmischung und/oder eine
hohe Ansaugmenge erzielt wird.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß bei einem Injektor in der
Nähe der Eintrittsöffnung am Rand des rohrförmig begrenzten Volumens mehrere
stromabwärts gerichtete Einzeldüsen für eines der beiden Fluide angeordnet sind. Bei
einem erfindungsgemäßen Verfahren wird eines der beiden Fluide in Form mehrerer
Einzelstrahlen in Strömungsrichtung in das das andere Fluid enthaltende rohrförmig
begrenzte Volumen eingedüst.
Die erfindungsgemäßen Einzelstrahlen, die als Treibstrahlen für das angesaugte zweite
Fluid dienen, besitzen eine größere Oberfläche als die bisherige Coanda-Wandströ
mung, so daß das Ansaugvermögen erhöht ist. Da aufgrund verminderter Wandreibung
außerdem der Impulsübertrag innerhalb der Einzelstrahlen auf das zweite Fluid verbes
sert ist, wird die zur homogenen Mischung notwendige Strecke verringert. Zudem ist
durch den verringerten Impulsübertrag an die Injektorwände und durch die stromab
wärts, d. h. ins Innere des rohrförmig begrenzten Volumens gerichteten Einzeldüsen die
Geräuscherzeugung herabgesetzt. Eine Verstopfungsgefahr durch angesaugte
Schmutzpartikel kann durch geeignete Treibstrahldurchmesser ausgeschaltet werden.
Vorteilhaft ist eine Ausrichtung der Einzeldüsen stromabwärts und radial auf die Achse
des rohrförmig begrenzten Volumens. Dadurch werden die aus den Einzeldüsen aus
tretenden Fluidstrahlen von den angrenzenden Wänden weggerichtet, wodurch zusätz
lich einem Anhaften der Strömung an den Injektorwänden entgegengewirkt wird.
Es besteht die Möglichkeit, das rohrförmig begrenzte Volumen als Düse zu gestalten.
Bekannte Düsen sind beispielsweise Laval- oder Venturidüsen. Je nach gewünschtem
Strömungsprofil, -geschwindigkeit, Durchsatzmenge und Druckverlauf wird eine ge
eignete Düsenform gewählt. Die Düsenform kann selbstverständlich auch frei konstru
iert und entsprechend angepaßt werden.
Vorteilhaft ist, wenn das rohrförmig begrenzte Volumen in mehrere Abschnitte unterteilt
ist, wobei im Mischbereich der Fluide eine zylindrische Mischstrecke vorgesehen ist, an
die sich stromabwärts eine kegelstumpfförmig erweiternde Diffusorstrecke anschließt.
Diese Form bewährt sich insbesondere bei der Ansaugung von Umgebungsluft durch
Dampfstrahlen mittels des erfindungsgemäßen Injektors. Beide Fluide mischen sich auf
einer relativ kurzen zylindrischen Mischstrecke, der in der Regel ein leicht konusförmig
zu laufender Abschnitt zur Ansaugunterstützung (Druckabfall) vorausgeht. Dieser
Mischstrecke schließt sich ein im Querschnitt erweiterter Abschnitt an, der mit Vorteil
sich kegelstumpfförmig verbreitert.
Wird auf der Eintrittsöffnung des rohrförmig begrenzten Volumens ein die Einzeldüsen
enthaltender Aufsatz angebracht, kann durch dessen Oberflächengestaltung die An
saugmenge des einen Fluids erhöht und die Lärmbelastung noch weiter gesenkt wer
den. Außerdem können durch diese einfache Maßnahme bereits bestehende
(Injektor-)Düsen umgerüstet werden.
Der erfindungsgemäße Injektor, der die Fluidmischung aus einer Austrittsöffnung ab
gibt, läßt sich für den Eintrag eines Dampf/Luft-Gemisches in das unverbrannte Gas in
Fackelbrennern besonders gut verwenden.
Das erfindungsgemäße Verfahren eignet sich zur homogenen Mischung zweier gas
förmiger und/oder flüssiger Fluide. Ebenfalls ist es insbesondere zum Eintrag eines
Dampf/Luft-Gemisches in das unverbrannte Gas in Fackelbrennern vorgesehen.
Im folgenden soll anhand der einzigen Zeichnung der erfindungsgemäße Injektor und
das von ihm bewirkte Verfahren ausführlich erläutert werden.
In der Zeichnung sind schematisch zwei mögliche Varianten A und B eines erfindungs
gemäßen Injektors dargestellt, wobei die beiden Varianten A und B durch die Mittellinie
(Rotationsachse) getrennt gezeichnet sind.
Variante A (linker Teil der Zeichnung) stellt einen möglichen erfindungsgemäßen Injek
tor dar mit einer Zuführungsleitung 10 für ein erstes Fluid, beispielsweise Wasser
dampf, einem Ringraum 11 zur Verteilung dieses Fluids im Inneren des Injektors, von
dem eine Zuführungsleitung 12 zur Vorkammer 13 ausgeht. Diese Vorkammer 13 ist
bereits im Aufsatz 8 untergebracht. Dieser Aufsatz 8 enthält die Einzeldüsen 4. Vor
Betrieb des Injektors ist dessen Eintrittsöffnung 1 zum rohrförmig begrenzten Volumen
3 von dem zweiten Fluid, beispielsweise Luft, (statisch) umgeben. Bei Betrieb des
Injektors werden mehrere Einzelstrahlen 9 aus dem ersten Fluid erzeugt, die das um
gebende zweite Fluid ansaugen und zur Mischstrecke 6 transportieren. Von dort ge
langt die Mischung in eine Diffusorstrecke 7, und schließlich tritt sie durch die Aus
trittsöffnung des Injektors wieder aus.
Variante B (rechter Teil der Zeichnung) ist analog zur Variante A rotationssymmetrisch
zu lesen. Gleiche Komponenten tragen die gleichen Bezugsziffern. Der Aufsatz 8 ist
hier deutlich niedriger, was insbesondere bei geringen Durchmessern der Einzelstrah
len Vorteile bringt. Dann werden nämlich entsprechend mehr Einzeldüsen 4 im Aufsatz
8 angeordnet, wodurch eine größere Ansaugoberfläche entsteht als bei wenigen Ein
zelstrahlen großen Durchmessers bei gleicher Gesamtmenge des Treibmittels wie
Dampf. Entsprechend kürzer fällt die zum Ansaugen erforderliche Strecke aus.
Mit dem erfindungsgemäßen Injektor wird in diesem Ausführungsbeispiel Umgebungs
luft als Primärluft zur Verbrennung von Gas in das Innere einer Fackel kurz vor der
Verbrennungszone zugegeben. Bei Zugabe von 20-30% Primärluft erfolgt die Verbren
nung mit der aus der Umgebung stammenden restlichen Sekundärluft rußfrei. Die Pri
märluftzugabe erfolgt durch Ansaugung von Umgebungsluft mittels Dampfstrahlen, die
erfindungsgemäß in Form mehrerer Einzelstrahlen 9 in Strömungsrichtung in das In
nere des Injektors eingedüst werden. Der Hochdruckdampf weist eine Temperatur von
etwa 250°C auf. Er tritt aus etwa 8 Einzeldüsen mit einem Durchmesser von 4 mm aus.
Mit dieser Konfiguration gelingt die rußfreie Verbrennung von 300 t/h Gas mittels 160
t/h Wasserdampf als Treibmittel. Die Anzahl der Einzeldüsen kann im allgemeinen zwi
schen etwa 4 bis etwa 32 betragen.
Um ein Anhaften der Strömung an die Wand zu vermeiden, werden die Einzelstrahlen 9
zusätzlich radial in Richtung auf die Achse 5 des Injektorvolumens gerichtet. Durch
geeignete Oberflächengestaltung des Aufsatzes 8 läßt sich die Strömung der ange
saugten Luft positiv beeinflussen und die Geräuschentwicklung reduzieren.
Claims (9)
1. Injektor zur Vermischung zweier Fluide und/oder Ansaugung eines Fluides durch
ein zweites innerhalb eines rohrförmig begrenzten Volumens mit einer Ein- und
Austrittsöffnung, dadurch gekennzeichnet, daß in der Nähe der Eintrittsöffnung
(1) am Rand (2) des rohrförmig begrenzten Volumens (3) mehrere stromabwärts
gerichtete Einzeldüsen (4) für eines der beiden Fluide angeordnet sind.
2. Injektor nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Einzeldüsen (4) radial
auf die Achse (5) des rohrförmig begrenzten Volumens (3) ausgerichtet sind.
3. Injektor nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das
rohrförmig begrenzte Volumen (3) als Düse gestaltet ist.
4. Injektor nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das
rohrförmig begrenzte Volumen (3) in mehrere Abschnitte unterteilt ist, wobei im
Mischbereich der Fluide eine zylindrische Mischstrecke (6) vorgesehen ist, an die
sich stromabwärts eine kegelstumpfförmig erweiternde Diffusorstrecke (7) an
schließt.
5. Injektor nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß auf der
Eintrittsöffnung (1) des rohrförmig begrenzten Volumens (3) ein die Einzeldüsen (4)
enthaltender Aufsatz (8) angebracht ist.
6. Verfahren zur Vermischung zweier Fluide und/oder Ansaugung eines Fluides
durch ein zweites in einer Strömung innerhalb eines rohrförmig begrenzten Volu
mens, dadurch gekennzeichnet, daß eines der beiden Fluide in Form mehrerer
Einzelstrahlen (9) in Strömungsrichtung in das das andere Fluid enthaltende rohr
förmig begrenzte Volumen (3) eingedüst wird.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Einzelstrahlen (9) in
radialer Richtung auf die Achse (5) des rohrförmig begrenzten Volumens (3) in
daßelbige eingedüst werden.
8. Anwendung eines Injektors nach einem der Ansprüche 1 bis 5 für den Eintrag
eines Dampf/Luft-Gemisches in das unverbrannte Gas in Fackelbrennern.
9. Anwendung eines Verfahrens nach einem der Ansprüche 6 bis 7 für den Eintrag
eines Dampf/Luft-Gemisches in das unverbrannte Gas in Fackelbrennern.
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