DE4418384C2 - Nähfuß für eine Overlocknähmaschine - Google Patents
Nähfuß für eine OverlocknähmaschineInfo
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Description
Gegenstand der Erfindung ist ein Nähfuss für eine
Overlocknähmaschine gemäss Oberbegriff des
Patentanspruches 1.
Für die Zuführung und das Aufnähen von band- oder
schnurförmigen Nähzutaten sind üblicherweise spezielle
Nähfüsse erforderlich, welche dem zugeführten Material und
der auszuführenden Arbeit angepasst sind. Es ist folglich
erforderlich, jedesmal den Nähfuss auszutauschen, wenn ein
anderer Arbeitsgang ausgeführt oder eine anders geformte
Nähzutat eingenäht werden soll. Folglich müssen auch für
sämtliche auszuführende Arbeiten entsprechend ausgebildete
Nähfüsse beschafft und beim Nähen bereitgehalten werden.
Ein Nähfuss zum Aufnähen eines Bandes entlang einer
Nähgutkante und zum gleichzeitigen Einfassen der
Nähgutkante einer Overlocknaht oder einer
Mehrfadenrollnaht weist einlaufseitig der Ausnehmung für
die Nadel eine verschiebbare Kantenführung und
auslaufseitig eine aus der Ausnehmung im Fuss zum
Hinterabschnitt führende, unten offene Nut auf. Mit diesem
bekannten Nähfuss können wohl Bänder aufgenäht werden,
jedoch ist es nicht möglich, z. B. Pailletten- oder
Perlenreihen entlang einer Nähgutkante anzubringen. Es ist
auch nicht möglich Keder- und Passepoileinlagen, z. B. in
Form von Kordeln etc., zu verarbeiten.
Aus der CH-A-364975 ist auch ein Ziernahtfuss für
Nähmaschinen bekannt, mit welchem Zierkordeln aufgenäht
werden können. Für die Führung der Zierkordeln sind in der
Sohle des Nähfusses zwei parallel nebeneinanderliegende
Nuten von unterschiedlicher Breite eingelassen, die das
Nähgut und die Kordeln führen. Die beiden Nuten werden vom
Stichloch durchbrochen, d. h. die beiden Nuten führen unter
dem Stichbereich der Nadel hindurch. Durch eine
Unachtsamkeit beim Einführen der zu befestigenden Kordeln
kann folglich ein Durchstechen der Kordel von der Nadel
erfolgen.
Aus der US-A-3,547,059 ist weiter ein Nähfuss für
Nähmaschinen mit einer einzigen Nadel bekannt, in dessen
Sohle von der Vorderkante zum Stichloch führende Bohrungen
eingelassen sind, in welche zum einen eine Kordel und zum
anderen eine Wendel eingeführt werden können, die durch
die Naht miteinander vernäht einen Reissverschlussteil
bilden. Bei diesem bekannten Nähfuss wird folglich durch
eine Zickzacknaht die Wendel mit der Kordel verbunden. Der
Nähfuss kann einzig als Einzweckwerkzeug zum Erzeugen von
Reissverschlussteilen mit wendelförmigen Haltemittel
eingesetzt werden; andere Arbeiten oder auch anders
ausgebildete Reissverschlüsse lassen sich nicht
verarbeiten.
Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin,
einen Nähfuss für eine Overlocknähmaschine zu schaffen,
welcher sowohl zum Zuführen und Aufnähen von Keder- und
Passepoileinlagen, als auch von Zierbändern, Perlen- und
Paillettenreihen benutzt werden kann.
Ausgehend vom bekannten Nähfuss zum Aufnähen eines Bandes
an der Kante eines Nähgutes wird diese Aufgabe durch einen
Nähfuss gemäss den Merkmalen des Patentanspruches 1
gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen des Nähfusses sind in
den abhängigen Ansprüchen definiert.
Die seitlich neben der Ausnehmung für die Nadeln in der
Nähfussohle spitzwinklig zur Nährichtung verlaufende Nut
und der vor der Ausnehmung liegende, oben offene
Zuführkanal erlauben es, sowohl Schnüre oder Kordeln und
dergleichen, als auch Bänder, Pailletten- oder
Perlenreihen oder beides gleichzeitig aufzunähen, ohne den
Nähfuss für diese verschiedenen Arbeiten austauschen zu
müssen.
Der erste Kanal ermöglicht das Zuführen von Nähgutzutaten
wie Perlen oder Pailletten in vorgebbarem Abstand zur
Nähgutkante. Auf der Leitfläche werden die Pailletten
seitlich gekippt und können dadurch nicht von den Messern
erfasst und beschädigt werden. Wenn die Pailletten in die
horizontale Lage zurückkehren, befindet sich die
geschnittene Kante unter den Pailletten und wird von
diesen verdeckt.
Durch den seitlichen Versatz der beiden Kanäle werden die
Nähgutzutaten weiter auch von den Nadeln ferngehalten.
Mit dem vor dem Nähfuss angeordneten Zuführkörper (vergl. Anspruch 5) können
gleichzeitig eine Kordel und ein Schrägband exakt
zugeführt werden. Durch die seitliche Versetzung des
Zuführkörpers ist es möglich, gleichzeitig auch noch zwei
Stoffteile mit dem Schrägband und der Kordel zuzuführen.
Anhand eines illustrierten Ausführungsbeispieles wird die
Erfindung näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 eine Vorderansicht einer konventionellen
Overlocknähmaschine,
Fig. 2 eine Ansicht der Overlocknähmaschine von links,
Pfeil C in Fig. 1 mit geöffnetem Deckel,
Fig. 3 eine perspektivische Ansicht des Nähbereichs mit
Nähfuss, Schneidmesser und Kordelführung,
Fig. 4 eine Ansicht von A (Fig. 1) mit Nähfuss,
Kordelführung und verstellbarem Untermesser,
Fig. 5 eine Aufsicht von B (Fig. 4) der Stichplatte mit
den Umrissen der Stoffschieber, Draufsicht (in
gebrochenen Linien) auf den Nähfuss, die
Stichplatte, die Kordelführung und das
Untermesser,
Fig. 6 eine Ansicht des Nähfusses von unten (zeigt
dicht an der Nadel liegende Kordelführung),
Fig. 7 eine Ansicht des Nähfusses von oben,
Fig. 8 einen Schnitt längs Linie VIII-VIII in
Fig. 7,
Fig. 9 eine Ansicht des Nähfusses von vorne (Pfeil E in
Fig. 7),
Fig. 10 eine Seitenansicht des Nähfusses von rechts
(Pfeil C in Fig. 7),
Fig. 11 eine perspektivische Ansicht der Kordelführung
und des einlaufenden Nähgutes mit zugeführter
Kordeleinlage (vor Beginn der Näharbeit),
Fig. 12 eine perspektivische Ansicht des Nähfusses mit
vorgelagerter Kordelführung und genähtem Nähgut,
Fig. 13 eine Draufsicht auf den Nähfuss mit
durchlaufender Paillettenreihe (auf
ungeschnittenes Nähgut genäht),
Fig. 14 eine Draufsicht auf den Nähfuss mit
durchlaufender Paillettenreihe (auf zuvor
geschnittene Kante genäht),
Fig. 15/16 Beispiele von Passepoil- oder Kederarbeiten,
welche mit dem Mehrzwecknähfuss ausgeführt
werden können.
In Fig. 1 ist eine Overlocknähmaschine 1 dargestellt. Es
sind in der Vorderansicht weiter der Nähtisch 3, die
Nadelstange 5 und der an der Nähfussstange 6 befestigte
Nähfusshalter 7 sichtbar. Am Nähfusshalter 7 ist ein
schematisch dargestellter Nähfuss 9 befestigt. Seitlich
des Nähfusshalters 7 ist die Halteschraube 12 für das
obere Seitenschneidmesser 13 sichtbar. Unterhalb der
Nähtischebene ist halb verdeckt das untere Gegenmesser 15
sichtbar, dessen Seitenlage (seitlicher Abstand zu den
Nadeln) durch Drehen am Einstellknopf 16 verstellbar ist
Fig. 4). Die Nadelstange 5 und der Nähfusshalter 7 sind im
Oberteil 17 der Nähmaschine 1 antreibbar und geführt
gehalten. Die Antriebsorgane sowie die Fadenführungen etc.
werden nicht näher erläutert, da sie hinlänglich bekannt
sind. Die nicht dargestellten Greifervorrichtungen sind im
Unterteil 18 der Maschine 1 angeordnet. Der rechts des
Nähfusses 9 liegende Bereich des Nähtisches 3 ist durch
eine Abdeckung 19 auf der Vorderseite geschützt, um zu
verhindern, dass die Näherin mit ihren Händen
unbeabsichtigt in den Bereich der Messer 13 und 15
gelangen kann. Die Abdeckung 19 kann Teil des nach vorne
schwenkbaren Deckels 21 sein, der zum Einfädeln, zum
Einstellen der Messer oder für Wartungsarbeiten geöffnet
werden kann. Die üblichen Fadenspulen, die auf der
Rückseite des Oberteiles der Maschine 1 angeordnet werden,
sind der besseren Übersichtlichkeit halber weggelassen.
Unter dem Nähfuss 9 sind fünf Stoffschieber 23a, 23b, 23c,
23d, 23e, auch Transporteure genannt, angeordnet, welche
die Stichplatte 4 in entsprechend ausgebildeten
Ausnehmungen 25 durchdringen (vgl. Fig. 3 und 5). Alle
Stoffschieber 23a-e liegen unterhalb der Sohle 27 des
Nähfusses 9.
Der Nähfuss 9 ist in herkömmlicher Weise mit dem
Nähfusshalter 7 verbunden. Als Verbindungsmittel dienen
eine am Nähfuss 9 angeordnete, zwischen zwei Wangen an
ihren Enden gehaltenen Achse 29, in welche das
hakenförmige Ende 31 des Nähfusshalters 7 eingreift. Eine
Niederhaltefeder 33, die am Nähfusshalter 7 befestigt ist
und auf der Oberfläche des Nähfusses 9 aufliegt, ist dazu
bestimmt, den Nähfuss 9 vorne federnd gegen das Nähgut 99
bzw. die Stoffschieber 23a-e zu drücken. Mit Hilfe des
Hebels 35 kann der Nähfusshalter 7 mit dem Nähfuss 9
angehoben werden. Im Oberteil der Maschine 1 ist die
Nähfussstange 6 federnd geführt befestigt. Zum Einführen
des Nähgutes wird die Einlaufseite 28 des Nähfusses 9
gegen die Kraft der Feder 33 etwas angehoben.
Im unteren Ende der Nadelstange 5 sitzt der Nadelhalter 10
mit den wahlweise verwendbaren Nadeln 37. Die zu den im
Beispiel zwei Nadeln 37 führenden Fäden sind mit
Bezugszeichen 39 bezeichnet.
In einem Abstand zum Nähfuss 9 ist vor diesem, aus der
Sicht der Näherin betrachtet, eine Nähgut-/Nähgutzutaten-
und Accessoirezuführvorrichtung, kurz Zuführvorrichtung
41, am Unterteil 18 der Maschine 1 befestigt. Die
Zuführvorrichtung 41 sitzt am oberen Ende eines bezüglich
des Nähfusses 9 seitlich versetzten Halters 43 und weist
einen Führungskörper 45 mit einer - in Nährichtung gesehen
- vor den Nadeln 37 angeordneten Führungskante 47. Die
Führungskante 47 verläuft in einem spitzen Winkel zur
Transportrichtung S der Stoffschieber 23. Die
Führungskante 47 ist auf die einlaufseitige Öffnung der
Nut 53 ausgerichtet. Im Führungskörper 45 ist ein
Führungskanal 49 eingelassen, der in einem spitzen Winkel
zur Transportrichtung S des Nähgutes 99 verläuft. Der
Führungskanal 49 ist derart angeordnet, das dessen
Eingangsöffnung seitlich stärker versetzt zur Nadel 37
liegt als dessen Ausgangsöffnung. Am Walter 43 ist weiter
ein Führungsbügel 51 befestigt, welcher die Führungskante
47 mit im wesentlichen konstantem Abstand mindestens
teilweise umschlingt.
In der Sohle 27 des erfindungsgemässen Nähfusses 9 ist
eine sich über die gesamte Länge des Nähfusses 9
erstreckende Nut 53 eingelassen. Diese verläuft in einem
spitzen Winkel zur Näh- und Nähguttransportrichtung S, die
parallel zur Seitenkante 55 des Nähfusses 9 verläuft. Der
Abstand der Nut 53 von der Seitenkante 55 vergrössert sich
folglich von der Einlaufseite 28 (Richtung E in Fig. 6
oben) zur Auslaufseite 30 (in Fig. 6 unten). Die rechte
Kante 57 der Nut 53 verläuft in minimalem Abstand zur
links liegenden Nadel 37; im Bereich dieser Nadel 37 ist
die Wand der Nut 53 über einen kürzeren Bereich 59
weggeschnitten, d. h. die Nut 53 ist im Bereich der Nadeln
37 seitlich offen (Fig. 6). Links von der Nut 53 weist
die Sohle 27 des Nähfusses 9 eine im Verhältnis zu ihrer
gesamten Breite grosse Auflagefläche 61 über den beiden
Stoffschieber 23a, 23b auf. Auf der anderen Seite der Nut
53 liegt eine zweite Auflagefläche 63, welche sich von der
Nut 53 bis zur rechten Seitenkante des Nähfusses 9
erstreckt. Über der zweiten Auflagefläche 63 ist ein oben
offener erster Kanal 65 angeordnet, der sich über eine
Länge von 5 bis 10% der Gesamtlänge des Nähfusses 9
erstreckt. Der erste Kanal 65 wird seitlich durch eine
Kanalwand 67 begrenzt.
Auslaufseitig (in Fig. 6 unten) ist ein zweiter, unten
offener Kanal 69 angeordnet. Auch der zweite Kanal 69 ist
seitlich durch eine Wand 71 begrenzt. Die untere Kante 73
der Wand 71 liegt in der Ebene der Sohle 27. Zwischen dem
ersten Kanal 65 und dem zweiten Kanal 69 liegt eine
seitlich offene Ausnehmung 75. Die Ausnehmung 75 ist im
Bereich 59, in welchem die Nut 53 seitlich offen ist, bis
zur Basis der Nut 53 hin aufgeschnitten, so dass der
Nähfuss 9 seitlich an die Nadel 37 herangeschoben bzw. von
dieser weggeführt werden kann.
Sowohl einlaufseitig (28) als auch auslaufseitig (30) ist
die Sohle 27 hochgezogen, damit der Einlauf des Nähgutes
99 und der Nähgutzutaten mit geringem Widerstand erfolgen
kann. In den ausgenommenen Abschnitt im Bereich 59 ragt
ein nasenförmiger Fortsatz 77, der dazu dient und bestimmt
ist, das Nähgut vor den Nadeln 37 auf die Stichplatte 4 zu
drücken.
Die Basisfläche 79 des Kanals 65 erstreckt sich,
sukzessive schmaler werdend, entlang der linken Kanalwand
81 in Richtung auf die Ausnehmung 75 hin und endet
unmittelbar vor dem Fortsatz 77 in einem nach rechts
verlaufenden Leitbogen 83. Die Basisfläche 79 bildet im
Bereich ausserhalb des Kanals 65 folglich eine
terassenförmige oder stufenförmige Leitfläche 85. Die
Breite dieser Leitfläche liegt zwischen 0,5 und 2 mm.
Im folgenden wird anhand der Fig. 11 und 12 das
Einnähen einer Kordel oder einer Schnur 87 in ein
Schrägband 89 beschrieben. Die Kordel 87 wird durch den
Führungskanal 49 im Führungskörper 45 hindurch in die
durch den Nähtisch 3 bzw. die Stichplatte 4 unten
geschlossene Nut 53 im Nähfuss 9 hineingeführt. Dies kann
ohne Mühe erreicht werden, da der Führungskanal 49 auf die
einlaufseitige Öffnung der Nut 53 ausgerichtet ist. Das
Schrägband 89 wird U-förmig um den Führungskörper 45
gelegt und unter dem Führungsbügel 51 hindurchgeführt.
Dadurch gelangt die Kordel 87 in das Innere des
Schrägbandes 89 und wird in der Nut 53 satt an das
Schrägband 89 anliegend gehalten. Mit der links
angeordneten Nadel 37 kann nun eine Vernähung der beiden
gefalteten und übereinanderliegenden Hälften des
Schrägbandes 89 erfolgen, ohne dass die darin geführte
Kordel 87 angestochen wird. Mit dem Obermesser 13 können
die übereinanderliegenden Abschnitte des Schrägbandes 89
zusammen rechts auf die gewünschte Breite abgeschnitten
werden. Das den Nähfuss 9 verlassende Band 91 umhüllt die
Kordel und weist dann zwei gleichlange, sich überdeckende
und zusammengenähte Lappen 93 auf. Die Nadeleinstiche der
linken Nadel 37 befinden sich neben der Kordel 87 (Fig.
11 und 12). Das Einnähen einer Kordel 87 erfolgt immer mit
Kettenstichnähten, d. h. nicht mit Doppelsteppstichnähten
(vgl. Fig. 12).
In Fig. 13 ist dargestellt, wie mit dem
erfindungsgemässen Nähfuss 9 Pailletten 97 auf die Kante
eines gefalteten Nähgutes 99 aufgenäht werden. Anstelle
von Pailletten 97 können auch Perlen oder Bleikügelchen,
welche ebenfalls auf einem Faden 98 aufgereiht sind, auf
die Nähgutkante aufgenäht werden. Die Pailletten 97 werden
durch den ersten Kanal 65 vorerst in den Bereich der
Ausnehmung 75 eingeleitet. Das Nähgut 99 wird gleichzeitig
von den Stoffschiebern 23 unter der Sohle 27 des Nähfusses
9 hindurch transportiert. Zu Beginn werden die Pailletten
97 im Kanal 65 und anschliessend von der Leitfläche 85 an
der linken Kanalwand 81 geführt. An Ende der Leitfläche 85
werden Pailletten 97 vom Leitbogen 83 nach rechts gedrängt
und fluchten nun mit dem zweiten, nach rechts versetzt
angeordneten Kanal 69. Durch die Verschiebung nach rechts
wird sichergestellt, dass die Nadeln 37 nicht in die
Pailletten 97 stechen können. Beim Nähvorgang werden die
quer von der Nähgutkante in das Nähgut 99
hineinverlaufenden Fäden der Overlocknaht, auch
Überwendlichnaht bezeichnet, über die Pailletten 97 zum
Stichloch der Nadel 37 geführt. Diese Umschlingungsfäden
101 sind in Fig. 13 in gebrochenen Linien dargestellt.
Nach erfolgtem Nähvorgang können die auf den Pailletten 97
liegenden Umschlingungsfäden 101 der Overlocknaht durch
leichtes Darüberstreichen mit den Fingern einer Hand unter
die Pailletten 97 geschoben werden, dass praktisch nicht
mehr sichtbar sind.
Durch die Umschlingungsfäden 101 werden die die Pailletten
97 tragenden Fäden 98 am Nähgut 99 festgehalten. Die
zugeführten bandförmigen Nähzutaten (Pailletten 97,
Perlen, Bleikugeln) können sowohl an einer umgelegten
Nähgutkante angenäht sein, so dass sie, wenn das Nähgut
auseinandergefaltet wird, im fertigen Zustand innerhalb
der Nähgutfläche zu liegen kommen.
In der nachfolgend beschriebenen Anwendung (gemäss Fig.
14), in welcher die Nähgutkante 100 beschnitten wird,
verbleiben die Nähgutzutaten selbstverständlich nach
Fertigstellung der Arbeit an der Kante angeordnet.
In dieser Anwendung werden Pailletten 97 auf ein nicht
gefaltetes Nähgut 99 aufgenäht. Die Zuführung der
Pailletten 97 zur Nähstelle erfolgt wie zu Fig. 13
beschrieben. Es wird jedoch, bevor die Vernähung der auf
dem Faden 98 aufgereihten Pailletten 97 erfolgt, die Kante
100 des Nähgutes 99 mit den beiden Messern 13 und 15
abgetrennt. Das Abtrennen erfolgt im Bereich, in welcher
die Pailletten 97 seitlich auf der Leitfläche 85
abgestützt sind. Nach der Auslenkung der Pailletten 97 am
Leitbogen 83 befindet sich dann die Kante 100 unter den
Pailletten 97 und ist damit von diesen vollständig
überdeckt. Das Aufnähen der Pailletten erfolgt wie in
Fig. 13 beschrieben.
Die stufenartige Leitfläche 85 ermöglicht ein seitliches
Abkippen, d. h. Schrägstellen der Pailletten 97 im Bereich
der Schneidvorrichtung (Messer 13 & 15), so dass die
Pailletten 97 an der Schneidvorrichtung vorbeigleiten,
ohne von dieser erfasst zu werden. Um das seitliche
Ausweichen der Paillettenreihe im Bereich der Nadel 37 zu
unterstützen und gleichzeitig die Auflagefläche der Sohle
27 im Bereich des hinteren Stoffschiebers 23c links des
zweiten Kanales 69 zu vergrössern, ist der hintere und
nach unten gerichtete zweite Kanal 69 gegenüber dem
vorderen ersten Kanal 65 um ungefähr eine halbe
Stoffschieberbreite nach rechts versetzt angeordnet.
In der Regel wird beim Aufnähen von bandförmigen
Nähzutaten nur mit der linken Nadel 37 der
Overlocknähmaschine 1 gearbeitet. Es wird folglich eine
dreifädige Overlocknaht erstellt. Wie bereits angedeutet,
ist es aber auch möglich, mit zwei Nadeln 37 zu nähen,
wobei eine vierfädige Naht erzeugt wird. Die
Nahtvariationen und die alternative Verwendung der
Schneidevorrichtung (oberes und unteres Messer 13, 15) sind
bei Overlocknähmaschinen 1 allgemein bekannt und werden
daher nicht näher beschrieben.
Die in den Fig. 11 und 12 gezeigte Herstellung einer in
ein Schrägband 89 eingefassten Schnur 87, nämlich ein
sogenanntes Kederband 91, kann im gleichen oder in einem
weiteren Arbeitsgang zwischen zwei Kanten 103 zweier
miteinander zu verbindender Stoffe 105 eingesetzt werden.
In den Fig. 15 und 16 ist eine solche Naht nach deren
Fertigstellung dargestellt. Das Kederband 91 liegt mit
seinen beiden Kanten parallel zu den Kanten 103 der Stoffe
105 und ist durch eine Overlocknaht mit diesen verbunden.
Die Zuführung der beiden Stoffteile 105 erfolgt in der
Regel gleichzeitig und zusammen mit dem Schrägband 89 und
der Kordel oder Schnur 87. Dabei werden die Stoffkanten
durch eine bekannte, nicht dargestellte Kantenführung
parallel zum Schrägband 89 geführt und zusammen mit diesem
durch die Messer 13, 15 beschnitten. Durch den schrägen
Verlauf der Führungskante 49 und des Führungskanales 49 im
Führungskörper 45 kann die Zuführung des Schrägbandes 89
und der Kordel oder Schnur 87 zwischen die Stoffteile 105,
welche unter bzw. über dem Schrägband 89 liegen, von
rechts ausserhalb der Stoffteile 105 her erfolgen. Dies
erleichtert die Handhabung der verschiedenen Materialien
bei diesem Arbeitsgang.
Nach dem Umlegen der Stoff um 180° (Fig. 16) liegt die
eingefasste Kordel 87 in der Verbindungsnaht der beiden
Stoffe 105.
Claims (8)
1. Nähfuss (9) für eine Overlocknähmaschine (1), mit einem
einlaufseitig bogenförmig nach oben verlaufenden Einlauf
abschnitt (28), einem hinten liegenden Auslaufabschnitt
(30), einem Verbindungsmittel (29) zum Einrasten des
Nähfusses (9) am Nähfusshalter (7), einer seitlich
offenen Ausnehmung (75) im Stichbereich der Nadeln (37)
und einem in der Sohle (27) von der Ausnehmung (75) zum
Auslaufabschnitt (30) verlaufenden, an der Sohle (27)
offenen Kanal (zweiter Kanal 69), wobei in die Sohle
(27) eine sich über die gesamte Länge des Nähfusses (9)
erstreckende Nut (53) eingelassen ist, welche in einem
spitzen Winkel zur Schieberichtung (5) der Stoffschieber
(23a bis 23e) liegt und wobei seitlich des Einlaufab
schnittes (28) ein oben offener erste Kanal (65) mit
einer noch oben gerichteten Kanalwand (67) und einer
Basisfläche (79) angeordnet ist.
2. Nähfuss nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass
die Basisfläche (79) im Anschluss an den ersten Kanal
(65) entlang der Ausnehmung (75) mit geringerer Breite
als Leitfläche (85) weitergeführt ist und in einem zur
offenen Seite der Ausnehmung (75) hin gerichteten
Leitbogen (83) endet.
3. Nähfuss nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, dass der zweite Kanal (69) bezüglich des
ersten Kanals (65), vor der Einlaufseite (28) betrachtet,
seitlich versetzt angeordnet ist.
4. Nähfuss nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, dass die Nähfussohle (27) durch die
Abschnitte mit einer ersten Auflagefläche (61)
beidseitig der Nut (53) sowie einer zweiten
Auflagefläche (63) unter dem ersten Kanal (65) und die
Kante (73) an der Wand (71) des zweiten Kanals (69)
gebildet wird und dazu bestimmt ist, das Nähgut (99)
bezüglich der darunter liegenden Stoffschieber (23a-e)
abzustützen.
5. Nähfuss nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, dass an der Nähmaschine (1) vor dem
Einlaufabschnitt (28) ein Zuführorgan (43) mit einem
Zuführkörper (45) und einem den Zuführkörper (45) mit
Abstand teilweise umfassenden, quer zur Nährichtung
verlaufenden Führungsbügel (51) angeordnet ist.
6. Nähfuss nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass
der Führungskörper (45) seitlich versetzt zur und über
der Nut (53) an einem Halter (43) befestigt ist.
7. Nähfuss nach einem der Ansprüche 5 oder 6, dadurch
gekennzeichnet, dass im Führungskörper (45) ein
Führungskanal (49) zum Zuführen einer Kordel (87) in
ein die Oberfläche des Führungskörpers (45)
umschliengendes und unter dem Führungsbügel (51)
hindurchgeführtes Band (89) angeordnet ist.
8. Nähfuss nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass
der Führungskörper (45) eine schräg zur Schieberichtung
(S) der Stoffschieber (23) verlaufende Führungskante
(47) aufweist, die auf die einlaufseitige Öffnung der
Nut (53) ausgerichtet ist.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
CH163693A CH687930A5 (de) | 1993-06-02 | 1993-06-02 | Naehfuss fuer eine Overlocknaehmaschine. |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4418384A1 DE4418384A1 (de) | 1994-12-08 |
DE4418384C2 true DE4418384C2 (de) | 2002-05-23 |
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ID=4215095
Family Applications (1)
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DE19944418384 Expired - Lifetime DE4418384C2 (de) | 1993-06-02 | 1994-05-26 | Nähfuß für eine Overlocknähmaschine |
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Country | Link |
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CH (1) | CH687930A5 (de) |
DE (1) | DE4418384C2 (de) |
Families Citing this family (4)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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DE4418384A1 (de) | 1994-12-08 |
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