DE4417952A1 - Abdeckung für Gassack-Aufprall-Schutzeinrichtungen sowie Verfahren zu ihrer Herstellung - Google Patents

Description

Die Erfindung geht aus von einer Abdeckung für Gassack-Aufprall- Schutzeinrichtungen gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruches 1.

An die Abdeckkappen von Gassack-Aufprall-Schutzeinrichtungen werden sehr verschiedenartige Anforderungen gestellt. Sie dürfen einerseits den eingeschlossenen Gassack nicht in seiner Funktion behindern, d. h. müssen im Gefahrenfall sicher aufreißen, sie dürfen weiterhin in einer solchen Situation keine Gefahr für die Fahrzeuginsassen bilden, d,h, müssen eine das Abreißen von Teilen gewährleistende Festigkeit besitzen und sie sollen schließlich ästhetischen Anforderungen Rechnung tragen, d. h. insbesondere ein ansprechendes Aussehen und eine griffige Ober­ fläche aufweisen. Die bekannten Abdeckungen genügen den insbesondere an das Aussehen und eine kostengünstige Herstellung gestellten Anforderun­ gen nur sehr unvollkommen.

So sind Abdeckkappen für diesen Zweck bekannt, die aus einem Ske­ lett aus einem Polymergewebe, stahl oder einem thermoplastischen Kunst­ stoff bestehen, auf das eine Beschichtung aus Polyurethan-Schaum auf­ gebracht ist. Der Schäumvorgang ist technisch außerordentlich problema­ tisch und demgemäß mit einem hohen Ausschußanteil behaftet.

Es ist weiterhin eine Abdeckkappe für den genannten Zweck bekannt geworden, die zwar einteilig hergestellt ist, so daß der durch die Ar­ mierung begründete Herstellungsaufwand entfällt, die jedoch im Gegenzug zur Erfüllung der an die Festigkeit zu stellenden Anforderungen auf die Verwendung von Werkstoffen beschränkt ist, die selbst keine ansehnliche Oberfläche bilden und daher mit einer Lackierung versehen werden müs­ sen.

Es sind Abdeckkappen dieser Art bekannt, die als zweilagiger Spritzgußkörper aus thermoplastischem Kunststoff gespritzt sind, von denen die erste Lage als Träger mit der erforderlichen mechanischen Festigkeit und die zweite Lage als weiche deckende Dekorschicht her­ gestellt sind. Auch in diesem Fall ist die Aufbringung einer Lackierung als Sichtoberfläche erforderlich.

Hinzu kommt bei allen bekannten Ausführungsformen einer Abdeck­ kappe, daß die Aufreißlinien nicht kaschiert werden können sondern in unerwünschter Weise als rinnen- oder nutartige Vertiefungen auf der Oberfläche sichtbar bleiben.

Der vorliegenden Erfindung liegt als Aufgabe die Schaffung einer einfach herstellbaren und allen funktionellen Anforderungen genügenden Abdeckung zugrunde.

Diese Aufgabe wird mit einer Abdeckung mit den im Patentanspruch 1 wiedergegebenen Merkmalen gelöst.

Durch die Erfindung ist eine Abdeckung für Gassack-Aufprall-Schutz­ einrichtungen geschaffen, die in einem Arbeitsgang ohne gesonderte Armierung herstellbar ist und die einerseits aufgrund des ungeschäumten Kernes die funktionell erforderliche hohe Festigkeit sowie andererseits aufgrund der Aufschäumung und Bildung einer geglätteten Oberflächenhaut während des Aufschäumprozesses ohne Nachbearbeitung etwa durch Lackierung eine ebene und grifffreundliche Sichtoberfläche aufweist.

Weitere Einzelheiten der in den Patentansprüchen gekennzeichneten Erfindung werden nachstehend anhand der beigefügten Zeichnung erläu­ tert. Es zeigen

Fig. 1 eine Sicht auf die Innenseite einer Abdeckung für eine Gassack-Aufprall-Schutzeinrichtung,

Fig. 2 einen Schnitt nach B-B durch Fig. 1,

Fig. 3 eine vergrößerte Teildarstellung einer der Scharnierzonen der in Fig. 2 wiedergegebene Abdeckung,

Fig. 4 einen Schnitt nach A-A durch Fig. 1,

Fig. 5 eine vergrößerte Teildarstellung der in Fig. 4 gerahmten Zone der mittleren Aufreißlinie,

Fig. 6 eine andere Ausführungsform einer Abdeckung für eine Gassack-Aufprall-Schutzeinrichtung,

Fig. 7 eine vergrößerte Teildarstellung der in Fig. 6 gerahmten Zone der mittleren Aufreißlinie.

Die in der Zeichnung wiedergegebene Abdeckung für Gassack-Auf­ prall-Schutzeinrichtungen besteht aus dem Rahmen 1 und dem als Ganzes mit 2 bezeichneten Deckel, die gemeinsam die kappenartige Abdeckung bilden. Im Deckel sind im dargestellten Beispiel entlang einer mitt­ leren Längslinie sowie randseitigen Querlinien Aufreißlinien 4 ausge­ bildet, die zwei klappenartige Deckelabschnitte 3 bilden, die mit dem Rand 1 entlang der zwischen den Endpunkten der Aufreißlinien 4 ver­ laufenden Linien scharnierartig verbunden sind.

Die Abdeckung besteht aus einem Spritzgußkörper aus geschäumtem thermoplastischem Kunststoff, insbesondere einem Polyamid- oder Poly­ ester-Elastomer, mit Schichten 5, 6 unterschiedlicher Dichte derart, daß die im Griffbereich des Benutzers liegenden Oberflächenschichten 6 sowie die der Befestigung dienenden Bereiche 1 der Abdeckung ein gerin­ geres Porenvolumen und entsprechend eine höhere Dichte und Härte zwi­ schen 50 Shore A und 75 Shore D aufweisen und unter den im Griffbereich des Benutzers liegenden Oberflächenschichten 6 eine Schicht 5 mit aus­ geprägter Schaumstruktur und demgemäß geringerer Dichte und Härte aus­ gebildet ist. Hierbei beträgt das Dickenverhältnis zwischen dichter Oberflächenschicht 6 und Schaumstruktur 5 maximal 1, so daß im allge­ meinen die Dicke der Schaumstruktur die Dicke der Oberflächenschicht höherer Dichte übersteigt. Hierbei erfolgt die Bildung der Schichten unterschiedlicher physikalischer Eigenschaften dadurch, daß das Schäu­ men unter stufenweiser oder stufenloser Vergrößerung des Volumens des Werkzeuges bzw. der Form erfolgt, wobei die Volumenvergrößerung dadurch vorgenommen werden kann, daß entweder die Formhälften unter entspre­ chender Reduzierung des Druckes im Werkzeug um einen vorgegebenen Weg auseinandergefahren oder an bestimmten vorgegebenen Stellen unter entsprechender Druckreduzierung in der Form Teile des Werkzeuges in der Kavität zurückgezogen werden.

Die Aufreißlinien können gleichzeitig mit dem Spritzgußvorgang durch entsprechende Ausbildung, d. h. Verengungen, der Form in die Ab­ deckung eingebracht werden, in welchem Falle die Abdeckung in der Regel das herkömmliche Aussehen mit einer sichtbaren Aufreißlinie erhält. Eine solche Ausführungsform zeigen die Fig. 1-5, insbesondere 3 und 5. Es kann jedoch die Abdeckung in einer gleichmäßigen, keine sichtba­ ren Kerbungen zur Markierung von Aufreißlinien aufweisenden Form her­ gestellt werden, in welchem Fall die Aufreißlinien durch einfaches mechanisches Ritzen oder nutartiges Ausschneiden der innen liegenden Schaumschicht sowie gegebenenfalls teilweise der Trägerschicht die Aufreißlinien nachträglich markiert werden. Durch diese Herstellungs­ weise wird eine absolut ebenmäßige Sichtoberfläche erzielt. Eine solche Ausführungsform ist in den Fig. 5 und 6 wiedergegeben.

In den Fig. 8 und 9 ist eine andere Ausführungsform einer erfin­ dungsgemäßen Abdeckung wiedergegeben, bei der der geschäumte Körper 5, 6 auf einen in derselben Form als Vorform hergestellten Träger 11 auf­ geschäumt ist. Seine Herstellung erfolgt erfindungsgemäß in einem zwei Kavitäten aufweisenden Werkzeug derart, daß zunächst in der ersten Kavität ein Träger 11 mit hohem Elastizitätsmodul gespritzt und insge­ samt, d. h. einschließlich des Werkzeugkerns in die andere Kavität über­ geben wird, in der das Schaumspritzgießen der weiteren Schichten mit zonen- bzw. schichtenweise unterschiedlicher Dichte in der vorstehend dargestellten Weise erfolgt.

Die Aufreißlinien können - wie in der dargestellten Ausführungs­ form - in der den Fig. 4 und 5 entsprechenden Weise durch Anbringung entsprechender Verengungen in der Spritzgußform gebildet werden, in denen der thermoplastische Kunststoff unmittelbar einfriert, so daß Linien aus ungeschäumtem Material mit geringer Materialstärke und hoher Dichte gebildet werden, sie können jedoch auch - siehe Fig. 6 und 7 - dadurch gebildet werden, daß die auf der Innenseite der Abdeckung lie­ gende Schicht des geschäumten Teils in einer vorgegebenen Tiefe mecha­ nisch geritzt, nutartig ausgefräst bzw. ausgeschnitten oder anderweitig abgetragen wird.

Claims (8)

1. Abdeckung für Gassack-Aufprall-Schutzeinrichtungen, bestehend aus einer einen Rahmen (1) und einen Deckel umfassenden Kappe, deren Deckel mit Deckelabschnitte (2) bildenden Sollreißlinien (4) versehen ist, wobei die Deckelabschnitte (2) mit dem Rahmen (1) scharnierartig verbunden sind, dadurch gekennzeichnet, daß die Abdeckung aus einem Spritzgußkörper aus geschäumtem thermoplastischem Kunststoff, insbeson­ dere einem Elastomer, mit im Griffbereich des Benutzers liegenden Be­ reichen schichtenweise unterschiedlicher Dichte besteht derart, daß die im Griffbereich des Benutzers liegenden Oberflächenschichten (6) sowie die der Befestigung dienenden Bereiche (1) der Abdeckung ein geringeres Porenvolumen und entsprechend eine höhere Dichte und Härte zwischen 50 Shore A und 75 Shore D aufweisen und unter den im Griffbereich des Benutzers liegenden Oberflächenschichten (6) eine Schicht (s) mit aus­ geprägter Schaumstruktur und demgemäß geringerer Dichte und Härte aus­ gebildet ist, wobei das Dickenverhältnis zwischen dichter Oberflächen­ schicht (6) und Schaumstruktur (5) maximal 1 beträgt.

2. Abdeckung für Gassack-Aufprall-Schutzeinrichtungen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der geschäumte Körper (5, 6) auf einen als Vorform hergestellten Träger (11) aufgeschäumt ist.

3. Verfahren zur Herstellung einer Abdeckung nach Anspruch 1 durch Schäumen von thermoplastischem Kunststoff, insbesondere einem Elasto­ mer, dadurch gekennzeichnet, daß das Schäumen unter stufenweiser oder stufenloser Vergrößerung des Volumens des Werkzeuges bzw. der Form erfolgt.

4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Formhälften unter entsprechender Reduzierung des Druckes im Werkzeug um einen vorgegebenen Weg auseinandergefahren werden.

5. Verfahren nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Schäumen unter Volumenvergrößerung des Werkzeuges erfolgt derart, daß an bestimmten vorgegebenen Stellen unter entsprechender Druckredu­ zierung in der Form Teile des Werkzeuges in der Kavität zurückgezogen werden.

6. Verfahren nach einem der Ansprüche 3 bis 5, dadurch gekennzeich­ net-, daß die Abdeckung vollständig in einem zwei Kavitäten aufweisenden Werkzeug gefertigt wird derart, daß zunächst in der ersten Kavität ein Träger gespritzt und insgesamt, d. h. einschließlich des Werkzeugkerns in die andere Kavität übergeben wird, in der das Schaumspritzgießen der weiteren Schichten erfolgt.

7. Verfahren nach einem der Ansprüche 3 bis 6, dadurch gekennzeich­ net, daß die Sollreißlinien durch entsprechende Verengungen in der Spritzgußform gebildet werden, in denen der thermoplastische Kunststoff unmittelbar einfriert, so daß Linien aus ungeschäumtem Material mit geringer Materialstärke und hoher Dichte gebildet werden.

8. Verfahren nach einem der Ansprüche 3 bis 6, dadurch gekennzeich­ net, daß zur Bildung der Sollreißlinien die auf der Innenseite der Abdeckung liegende Schicht des geschäumten Teils in einer vorgegebenen Tiefe mechanisch geritzt, nutartig ausgefräst bzw. ausgeschnitten oder anderweitig abgetragen wird.