DE69218475T2

DE69218475T2 - Verfahren zur Herstellung beschichteter Platten

Info

Publication number: DE69218475T2
Application number: DE69218475T
Authority: DE
Inventors: Dante Siano
Original assignee: Commer SRL
Current assignee: Commer SRL
Priority date: 1991-02-01
Filing date: 1992-01-30
Publication date: 1997-07-03
Anticipated expiration: 2012-01-31
Also published as: IT1245129B; ES2100244T3; EP0497335B1; EP0497335A3; DE69218475D1; EP0497335A2; ITMI910257A1; ITMI910257A0

Description

Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von beschichteten Platten gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1 und eine beschichtete Platte gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 8.
Insbesondere betrifft die Erfindung ein Verfahren zur Herstellung von Innenplatten bzw. die Innenverkleidungen für Motorfahrzeuge derart, wie sie als beschichtete Platten bzw. Verkleidungen, Abdeckungs- oder Abstützungsplatten bzw. Paneele, Batterieabdeckungen und dergleichen verwendet werden. Es sind verschiedene Techniken bekannt, mit denen beschichtete Platten durch Verbindung einer Stützschicht mit einer Beschichtung, die grundsätzlich aus einem PVC-Mantel, der als "Lederimitation" ausgestaltet ist und möglicherweise mit einem eingearbeiteten Stoff vorgesehen ist, hergestellt werden.
Eine erste Technik zum Formen und gleichzeitigen Verbinden durch Formarbeit kann sich derart vorgestellt werden, daß die Beschichtung mit einer thermoplastischen plattenartigen Stütze, die vorher durch Erwärmung formbar gemacht wurde, versehen ist. Beispiele dieser Technik sind in den europäischen Patentanmeldungen EP-A-0 401 649 und EP-A-0 416 216, die beide durch die COMMER S.p.A. angemeldet wurden, beschrieben.
Eine alternative Technik schlägt vor, eine Stütze aus warmhärtbarem Material zu formen und diese so erhaltene Stütze mit der gewünschten Beschichtung durch ankleben zu verbinden.
Gemäß einer weiteren bekannten Technik wird die Halterung, die aus steifen Polyurethan besteht, als Schaum in eine Form gepreßt, in der eine vorher mittels Wärme geformte Beschichtung angeordnet ist. Auf diese Art wird eine Formung und Verbindung der Halterung bzw. der Stütze gleichzeitig erreicht. Die EP-A-0 320 925 offenbart entsprechend dem Oberbegriff des Anspruchs 1 ein Verfahren, mit dem beschichtete Platten hergestellt werden können, wobei ein Beschichtungsmaterial in eine Form positioniert wird und ein Stützmaterial auf deren hinteren Teil injiziert bzw. gespritzt wird, um mit dem Beschichtungsmaterial verbunden zu werden. Das Beschichtungsmaterial haftet aufgrund einer Beaufschlagung mit Vakuum des entsprechenden Teils der Form an einer Hälfte der Form und ein Gas wird zusammen mit dem Stützmaterial eingespritzt bzw. eingeführt, um eine Hohlplatte zu erhalten.
Die JP-A-55-213 offenbart ein Verfahren, mit dem Korkstücke durch Spritzgießen einer Mischung aus Korkkörnern, einem synthetischen Harz und einem flüssigen Zusatzmittel hergestellt werden.
Die JP-A-55-15888 offenbart ein Verfahren, mit dem Uhrgehäuse, Schmuck und Handschuhfächer von Autos hergestellt werden, wobei ein dekoratives Material zunächst in Kontakt mit einem Teil einer Form gebracht wird und anschließend ein geschmolzenes Harz in die Form eingebracht wird. Ein Nachteil, der diesen Techniken innewohnt, ist der, daß eine Vorformung der Stütze oder der Beschichtung notwendig ist. In dem Fall der zuerst genannten Technik ist es außerdem so, daß die Beschichtung vorgeformt werden muß, um den gewünschten "Lederimitations"-Effekt zu erzielen; mehr noch, während der Formgebung wird das Material nicht in einer gleichmäßigen Art behandelt, so daß das Lederimitat teilweise die besondere Rauheit der Oberfläche zusammen mit dem daraus folgenden Verlust des gewünschten ästhetischen Effektes verliert.
Ein weiterer Nachteil der bekannten Techniken ist dadurch gegeben, daß es notwendig ist, die für einige Arten von Platten notwendigen Haken bzw. Halterungen getrennt von dem Formprozeß der Platten herzustellen und dem anschließenden Befestigen der Haken bzw. Halterungen an den Platten nach der Formung der Platten, was üblicherweise dadurch geschieht, daß sie angeklebt werden.
Die nachteilige ökonomische Wirkung dieser bekannten Herstellungstechniken ist offensichtlich.
Es ist somit eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Verfahren vorzuschlagen, mit dem die Herstellung von beschichteten Platten bzw. Paneelen für Kraftfahrzeuge angegeben wird, daß die Schritte der Formung und Verbindung zusammenfügt und es ermöglicht eine fertige Platte bzw. fertige Paneele in einem einzigen Arbeitsgang herzustellen.
Diese Aufgabe wird entsprechend der vorliegenden Erfindung durch ein Verfahren zur Herstellung von beschichteten Platten bzw. Paneelen entsprechend dem Anspruch 1 gelöst. Die Erfindung wird ferner durch eine beschichtete Platte bzw. Paneele entsprechend dem Anspruch 8 gelöst. Besondere Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen offenbart.
Gemäß eines bevorzugten Aspektes der Erfindung ist das Beschichtungsmaterial nicht nur als dreidimensionale Form ausgearbeitet, sondern auch derart im Zusammenhang mit ihrer eigenen äußeren Oberfläche, daß ein "Lederimitations"-Effekt während des Spritzgießens der Stütze bzw. der Halterung erzielt wird.
Gemäß einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung wird die Platte bzw. das Paneel durch Schneiden bzw. Abscheren bearbeitet, bevor es aus der Form entfernt wird. Die Erfindung wird im folgenden unter Bezugnahme auf die beiliegenden Zeichnungen, die zur Illustration dienen und nicht den Gegenstand der vorliegenden Erfindung beschränken sollen, beschrieben, wobei:
- Fig. 1 bis 5 schematisch die verschiedenen Schritte des Verfahrens gemäß der Erfindung zeigen.
An dieser Stelle soll klargestellt werden, daß das Wort "Platte" bzw. "Paneele" die Bedeutung hat, daß es jede Art eines mehr oder weniger geformten Elements sein kann, das eine beschichtete selbsttragende Stütze bzw. Halterung aufweist. Eine bevorzugte Art von Platten gemäß der vorliegenden Erfindung, auf die sich in der vorliegenden Erfindung ohne die Absicht, sich darauf zu beschränken, bezogen wird, ist die Art, die für den Innenraum eines Kraftfahrzeuges verwendet wird. Diese schließen Seitenteile, Armaturenbretter, Stützplatten bzw. Tragplatten, Batterieabdeckungen usw. ab. Wie vorher schon erwähnt, läßt sich das Verfahren entsprechend der vorliegenden Erfindung derart vorstellen, daß eine Beschichtung, die aus formbarem Material besteht, in eine Form eingebracht wird und das ein zweites thermoplastisches Material in einen formbaren Zustand und unter Druck in die Form gebracht wird, wobei gleichzeitig das erste und zweite Material geformt wird und diese miteinander verbunden werden.
Jede Art Materials, das die Fähigkeit besitzt, durch den Einbringdruck bzw. Injektionsdruck des Stützmaterials zu deformieren, kann als das genannte formbare Beschichtungsmaterial Verwendung finden. Beispiele für brauchbare Beschichtungsmaterialien sind die Beschichtungen, die in der Herstellung von Innenplatten für Autos verwendet werden, wie beispielsweise diejenigen, die aus samtartigem Gewebe, filzartigen Stoffen und nicht gewebten Stoffen bestehen, die möglicherweise mit einer Schicht geschäumten Materials, wie vorzugsweise PVC- Schaum, verbunden sind. Es ist auch möglich, Beschichtungsmaterialien wie beispielsweise PVC-Schichten in "Lederimitat"-Art oder mit glatter Oberfläche zu verwenden, die vorzugsweise mit hochwertigem Jersey verbunden sind, um die Dichtung mit der Halterung zu verbessern: Polypropylenschichten und andere Schichten aus anderem formbaren Material, die unter Formgebungsbedingungen geformt werden können. Jedes thermoplastische Material, das zum Spritzgießen geeignet ist, wie beispielsweise PVC (Polyvinylchlorid) und Vinylharz im allgemeinen, kann als Stützmaterial verwendet werden: Polyethylen, Polypropylen und Polyolefine im all gemeinen: Polyacrylat- und Polymethylmethacrylat-Harze genauso wie Polystyrol-Harze.
Vorteilhafterweise sind die vorstehend genannten Harze in einer dem Stand der Technik bekannten Art mit einem oder mehreren Stoffen gefüllt. Ein bevorzugtes Stützmaterial besteht aus Polypropylen, das mit Holzmehl gefüllt ist und unter dem Namen "Woodstock" (registrierte Marke) kommerziell vertrieben wird.
Entsprechend einer besonders vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist das Stützmaterial "Woodstock" und die Beschichtung besteht wenigstens teilweise aus einer Polypropylenschicht, die möglicherweise mit Gewebeeinlagen versehen ist.
Bezugnehmend zuallererst auf die Fig. 1, sieht das Verfahren gemäß der Erfindung eine Beschichtung 1 vor, die Schritt für Schritt in Art eines kontinuierlichen Bandes von einer Rolle 2 gespeist wird, zwischen zwei Hälften 3 und 4 einer Form zum Spritzgießen zu plazieren, wobei ein Blechhalter, Abstandshalter bzw. Halter 5 vorgesehen ist, der eine Abdichtung bei geschlossener Form (Fig. 2) gewährleistet und es trotzdem ermöglicht, eine Veredelung bzw. Anreicherung der Beschichtung die eine notwendige Funktion des Formens ist, zu erreichen.
Das thermoplastische Stützmaterial 6' wird dann eingeführt (Fig. 3). Das Einführen bzw. Einspritzen wird offensichtlich in einer Art, die im Stand der Technik bekannt ist, auf der Rückseite der Beschichtung 1 durchgeführt, nämlich Ausschweißen bzw. Ausschmelzen der Kunststoffe des Stützmaterials und Einführen bzw. Einfügen unter Druck.
Während dieses Stadiums drückt das Stützmaterial 6', das unter Druck hereingespritzt wurde, die Beschichtung 1 gegen die Formhälfte 3, um daran zu haften und entsprechend der Ausgestaltung der Formhälfte 3 geformt zu werden. Gemäß einem besonders vorteilhaften Merkmal der Erfindung wird ein formbares Beschichtungsmaterial benutzt, das aus Lagen oder Bändern eines glatten thermoplastischen Materials besteht und dessen äußere Oberfläche, nämlich diejenige, die auf der fertigen Platte sichtbar ist, während des Formungsschrittes entsprechend der Erfindung derart geformt wird, daß eine Beschichtung mit einem ästhetischen Effekt in Art einer "Lederimitation" gleichzeitig mit der Herstellung der Platte erreicht wird.
Sobald die Platte geformt ist, wird sie durch Schermitteln mittels bewegbaren Klingen 6, die in einer oder beiden Halbformen angeordnet sind, beschnitten bzw. abgegratet (Fig. 4).
Zu diesem Zeitpunkt wird die fertige Platte 7 entfernt (Fig. 5). Alle notwendigen Herstellschritte sind so in einem einzigen Arbeitsgang durchgeführt worden: tatsächlich erlaubt es das Verfahren gemäß der Erfindung, direkt in der Form auch die Ausgestaltung von Haken bzw. Halterungen oder Nuten bzw. Schlitzen (die nicht gezeigt sind) herausstellen, mit offensichtlichen Vorteilen bezüglich des Zeitplanes für die Herstellung.
Die Erfindung wird nun im folgenden mittels. des folgenden Beispieles erläutert.

BEISPIEL

Ein Stück üblichen Samtgewebes wird in eine Führungsform eingelegt. Als nächstes wird ein Stützmaterial aus gefülltem (Woodstock) Polypropylen bei einer Temperatur von ungefähr 200ºC eingefügt bzw. eingespritzt. Eine perfekte Formgebung der Gewebeschicht wird zusammen mit einer exzellenten Anhaftung bzw. Anklebung der entsprechenden Stütze bzw. Halterung erreicht.
Das vorstehende Beispiel wurde mehrmals wiederholt, wobei das Stück Samtgewebe durch eine Beschichtung, die aus einer Sequenz der folgenden ausgewählt wurde, ersetzt wurde: Gewirkstoff (weft-warp fabric), Samtjersey, maschenfestes bzw. laufmaschensicheres Gewebe, nicht filzartiges Gewebe, Nichtgewebestoff und PVC mit oder ohne Stütze bzw. Halterung.

Claims

1. Verfahren zur Herstellung von beschichteten Platten bzw. Paneelen (7), das das gleichzeitige Verbinden und Formen von einem thermoplastischen Stützmaterial (6') dieser Platte mit dem entsprechenden Beschichtungsmaterial (1) und die folgenden Schritte aufweist:

Positionieren des Beschichtungsmaterial (1), das aus formbaren Material besteht, zwischen zwei Hälften (3, 4) einer Form, Schließen dieser Form, um sie abzudichten, Injektion des Stützmaterials (6') in formbaren Zustand und unter Druck in die Form, dadurch gekennzeichnet, daß es außerdem die folgenden Schritte aufweist:

Abdichten der Form mittels Halter (5), die zwischen den Formhälften (3, 4) angeordnet sind; Injektion des Stützmaterials (6') in die Form, so daß eine Veredelung der Beschichtung (1) und gleichzeitig eine Formung der Beschichtung (1) und des Stützmaterials (6') stattfindet; und Kontrolle der Veredelung der Beschichtung (1) in der Form mittels der Halter (5).

2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Beschichtungsmaterial in der Art eines kontinuierlichen Bandes (2) Schritt für Schritt in die Form eingebracht wird.

3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, gekennzeichnet durch die Verwendung eines Beschichtungsmaterials (1) mit ebener Oberfläche und durch das Formen der Oberfläche während des Formungsschritts mittels der Oberfläche der Formhälfte (3), so daß ein "lederimitationsartiger" Effekt erzielt wird.

4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß Haken bzw. Halterungen und Nuten bzw. Schlitze auf den Platten (7) in einem einzigen Vorgang direkt in der Form gebildet werden.

5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Stützmaterial (6') mit Holzmehl gestrecktes Polypropylen ist.

6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß das Beschichtungsmaterial (1) wenigstens teilweise eine Polypropylenschicht ist.

7. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß es auch einen Schritt aufweist, in dem die geformte Platte vor Herausnahme aus der Form abgegratet bzw. beschnitten wird.

8. Beschichtete Platte (7), mit einem Beschichtungsmaterial (1) und einem Stützmaterial (6'), das mit dem Beschichtungsmaterial (1) verbunden ist, dadurch gekennzeichnet, daß das Stützmaterial (6') eine feste Schicht des Materials ist, die durch Einpressung des Stützmaterials (6') in eine Form nach dem Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7 hergestellt wurde.

9. Platte (7) nach Anspruch 8, wobei das Stützmaterial Haken bzw. Halterungen und Nuten bzw. Schlitze aufweist, die direkt in der Form hergestellt worden sind.