DE4417817A1 - Dreh-Kipp-Beschlag für Fenster, Türen o. dgl. - Google Patents
Dreh-Kipp-Beschlag für Fenster, Türen o. dgl.Info
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Description
Die Erfindung betrifft einen Dreh-Kipp-Beschlag für Fenster,
Türen oder dgl., umfassend eine einen Flügel mit einem Fest
rahmen verbindende Ausstellschereneinheit mit einem am Flügel
beweglich gelagerten Steuerarm und einem am Flügel beweglich
gelagerten, mit einer Steuerkurve an einer dem Flügel zugewand
ten Unterseite des Steuerarms zusammenwirkenden Riegelglied,
wobei zum Drehöffnen des Flügels der Steuerarm durch das Rie
gelglied in Parallellage am Flügel festlegbar ist, und wobei
zum Kippöffnen des Flügels der Steuerarm vom Riegelglied frei
gebbar ist zur Bewegung des Steuerarms in einer ersten Richtung
in eine Kipplage.
Derartige Dreh-Kipp-Beschläge sind bekannt. Die Ausstellsche
reneinheit weist wenigstens eine, häufig auch mehrere Arme auf,
wobei ein- Arm, der Ausstellarm, den Flügel mit dem Festrahmen
verbindet, wozu sein eines Ende am Flügel beweglich gelagert
ist und sein anderes Ende ein Drehlagerteil des oberen Dreh
lagers des Fensters, der Tür oder dgl. trägt. Um den möglichen
Kipp-Öffnungswinkel zu begrenzen, weist die Ausstellscherenein
heit zumeist einen weiteren Arm, den Verbindungslenker, auf,
der mit dem Flügel sowie mit dem Ausstellarm gelenkig verbunden
ist. Um zum Dreh-Öffnen des Flügels den Ausstellarm in Pa
rallellage am Flügel festzulegen, ist dieser oder der Verbin
dungslenker mit der Steuerkurve versehen, die in entsprechender
Weise mit dem Riegelglied zusammenwirkt. Riegelglied und Steue
rarm samt Steuerkurve müssen im relative beschränkten Einbau
raum zwischen Flügel und Festrahmen Platz finden. Bei einem
bekannten Dreh-Kipp-Beschlag wird dieser Einbauraum noch da
durch reduziert, daß die Steuerkurve von einem gesonderten C-
profilförmigen Steuerkurventeil an der Unterseite des Ausstel
larms gebildet wird mit Anbringung des Mittelschenkels der C-
Profilform am Ausstellarm. Die Dicke des Mittelschenkels ver
größert dementsprechend den vertikalen Einbauraumbedarf. Um ein
zuverlässiges Zusammenwirken von Riegelglied und Steuerkurve zu
gewährleisten, sind daher nur geringe Fertigungs- und Montage
toleranzen in bezug auf die gegenseitige Vertikallage von
Riegelglied und Steuerkurve zulässig. Auch im Bereich einer
ggf. vorgesehenen Arm-Längenverstelleinrichtung können sich
Probleme mit der zur Verfügung stehenden Einbauraumhöhe (=
vertikale Falzluft) ergeben.
Der Erfindung liegt das technische Problem zugrunde, einen
Dreh-Kipp-Beschlag mit reduziertem vertikalen Einbauraumbedarf
bereitzustellen.
Zur Lösung dieses Problems wird vorgeschlagen, daß der Steuer
arm zumindest im Bereich der Steuerkurve und/oder im Bereich
einer Armlängen-Verstelleinrichtung an seinem in Bezug auf die
erste Richtung vorderen Längsrand einen zum Flügel hin abgewin
kelten Schenkel aufweist.
Der abgewinkelte Schenkel des Steuerarms führt zu einer wesent
lichen Erhöhung der mechanischen Festigkeit, insbesondere
Biegefestigkeit, des Steuerarms in diesem Bereich, so daß
dessen Materialstärke dementsprechend reduziert werden kann.
Die die vertikale Bauhöhe mitbestimmende Dicke des die Unter
seite mit der Steuerkurve bildenden, sich in einer die erste
Richtung enthaltenden Ebene erstreckenden Teils des Steuerarms
reduziert sich in entsprechender Weise. Das Austreten bzw.
Eintreten des Regelglieds in den Bereich der Steuerkurve unter
halb des Ausstellarms beim Kipp-Öffnen bzw. Kipp-Schließen des
Flügels wird durch den abgewinkelten Schenkel nicht behindert,
da dieser am angegebenen vorderen Längsrand des Steuerarms
angeordnet ist. Der vertikale Einbauraumbedarf im Bereich der
ggf. vorgesehenen Armlängen-Verstelleinrichtung wird in glei
cher Weise durch die Erfindung reduziert.
Bevorzugt ist vorgesehen, daß der Steuerarm zumindest im Be
reich der Steuerkurve im Querschnitt senkrecht zur Arm-Längen
richtung L-Form oder U-Form oder C-Form aufweist. Im Falle der
U-Form oder C-Form ist der dem abgewinkelten Schenkel gegen
überliegende Schenkel für den Austritt bzw. Eintritt des Rie
gelglieds dementsprechend auszusparen. Um die angegebene Quer
schnittsform zu erhalten, wird der Steuerarm bzw. der entspre
chende Abschnitt des Steuerarms dementsprechend profiliert
hergestellt, insbesondere durch Biegen von Metallblech, was die
bei dem Massenprodukt Dreh-Kipp-Beschlag wesentliche Bedingung
der kostengünstigen Herstellbarkeit erfüllt. Bei Spezialbe
schlägen kann der Steuerarm u. U. auch von einem entsprechenden
Formteil, insbesondere Druckgußteil gebildet sein.
Die Steuerkurve kann u. U. von den Seitenrändern des Steuerarms
gebildet sein, sofern dieser im Querschnitt C-Form aufweist. In
vielen Fällen ist es jedoch günstiger, wenn die Steuerkurve von
einem gesonderten Steuerkurventeil an der Unterseite des Aus
stellarms neben dem abgewinkelten Schenkel gebildet ist. Das
Steuerkurventeil kann von einem Formteil gebildet sein, so daß
sich ohne weiteres auch kompliziertere Formen erzielen lassen.
Auch kann das Steuerkurventeil am Ausstellarm im wesentlichen
parallel zur ersten Richtung verstellbar ausgebildet sein, so
daß die rage der Steuerkurve relativ zum Riegelglied wahlweise
verstellbar ist, um zuverlässiges Zusammenwirken von Steuer
kurve und Riegelteil sicherzustellen. Auch läßt sich ggf. der
Flügelandruck bei der Montage oder auch nach längerem Gebrauch
wahlweise korrigieren.
Man erhält eine kompakte, mechanisch stabile Bauform, wenn das
Steuerkurventeil mit dem freien Rand des abgewinkelten Schen
kels im wesentlichen bündig abschließt und/oder, wenn das
Steuerkurventeil mit dem vom abgewinkelten Schenkel abgewandten
Rand des Ausstellarms im wesentlichen bündig abschließt.
Besonders bevorzugt ist vorgesehen, daß das Steuerkurventeil im
Querschnitt im wesentlichen L-förmig oder U-förmig ist mit
Anlage der freien Schenkelenden am Steuerarm. Es liegt also
kein Schenkel flächig an der Unterseite des Ausstellarms an.
Das Riegelglied kann folglich den gesamten Raum unterhalb des
Ausstellarms bis hin zur Unterseite ausnutzen. Der vertikale
Einbauraumbedarf für die Ausstellschereneinheit ist daher
dementsprechend gering bzw. die Fertigungs- und Montagetoleranz
für die Relativlage für Flügelglied und Ausstellarm kann dem
entsprechend groß gewählt werden. Der Dreh-Kipp-Beschlag kann
somit bei unterschiedlichen Fensterprofilformen und unter
schiedlicher vertikaler Falzluft eingesetzt werden kann.
Um mit baulich einfachen Mitteln die bereits angesprochene,
auch unabhängig von der vorstehend angegebenen Winkelform des
Ausstellarms mit Vorteil einsetzbare Verstellbarkeit des
Steuerkurventeils am Ausstellarm realisieren zu können, wird
vorgeschlagen, daß das Steuerkurventeil am Ausstellarm schwenk
bar befestigt und in unterschiedlichen Schwenkpositionen wahl
weise festlegbar ist, bevorzugt mittels einer in eine Verzah
nung des Steuerkurventeils eingreifenden Einstellspindel mit
zur Verstellrichtung im wesentlichen paralleler Spindelachse.
Zur wahlweisen Änderung der effektiven Ausstellarmlänge zur
Flügel-Justierung bzw. Flügel-Nachjustierung nach längerem
Gebrauch ist eine entsprechende Verstelleinrichtung am Aus
stellarm vorgesehen. Diese kann eine Verstellschraube umfassen,
die in einem die Einstellspindel haltenden Blech an der Unter
seite des Ausstellarms beweglich gelagert ist mit dem Vorteil
kompakter Bauform.
Hierzu kann vorgesehen sein, daß die Verstellschraube mit einem
Außengewindeabschnitt in ein Innengewinde eines ein Drehlager
teil des Drehgelenks tragenden Verstellteils eingreift und daß
das Verstellteil am Ausstellarm in Arm-Längsrichtung verschieb
bar gelagert ist.
Um wiederum für geringen vertikalen Einbauraumbedarf zu sorgen,
wird vorgeschlagen, daß das Verstellteil einen Führungsvor
sprung aufweist, der in einen Führungsschlitz des Ausstellarms
eingreift.
Für das Riegelglied kommen verschiedene, an sich bekannte Aus
führungsformen in Frage. Besonders bevorzugt ist jedoch vor
gesehen, daß das Riegelglied von einem Pilzkopf gebildet ist.
Hierdurch erreicht man einen zuverlässigen Zusammenhalt von
Riegelglied und Steuerkurventeil; ein Ausweichen des Riegel
glieds aus dem Steuerkurventeil nach unten ist ausgeschlossen.
Auf Grund der erfindungsgemäß vergrößerten zulässigen Verti
kaltoleranz der Orientierung zwischen Riegelglied und Aus
stellarm kann in einer anderen, einfacheren Ausführungsform das
Riegelglied auch von einem im wesentlichen kreiszylindrischen
Bolzen gebildet sein. Die Erfindung betrifft ferner ein Fen
ster, eine Tür oder dgl. mit einem Dreh-Kipp-Beschlag der vor
stehend beschriebenen Art.
Die Erfindung wird im folgenden an bevorzugten Ausführungsbei
spielen anhand der Zeichnungen erläutert. Es zeigt:
Fig. 1 eine Seitenansicht einer Ausstellschereneinheit samt
Oberschiene in vertikaler Richtung auseinandergezogen
im Schnitt nach Linie I-I in Fig. 2;
Fig. 2 eine Draufsicht auf die Anordnung in Fig. 1 mit seit
lichem Versatz;
Fig. 3 einen Teilschnitt mit Anordnung in Fig. 1 nach Linie
III-III;
Fig. 4-7 Schnittansichten nach der Linie IV-IV, V-V, VI-VI,
VII-VII mit unterschiedlichen Riegelgliedpositionen;
und
Fig. 8-10 Schnitte entsprechend den Fig. 4 und 6, jedoch mit
abgeändeter Form des Riegelelements.
In den Figuren ist als Teil eines weiter nicht dargestellten
Dreh-Kipp-Beschlags eine Ausstellschereneinheit 10 samt Ober
schiene 12 dargestellt. Die Oberschiene 12 wird von einem
Treibstangenabschnitt 14 gebildet, von dem lediglich ein das
drehlagerseitige (in den Figuren rechte Ende) aufweisender Teil
gezeigt ist. Das andere Ende ist mit einem Kraftübertragungs
glied einer oberen drehlagerfernen Eckumlenkung verkoppelt.
Die Oberschiene 12 weist ferner einen Stulpschienenabschnitt 16
auf, der den Treibstangenabschnitt 14 nach oben hin abdeckt und
dessen in den Figuren nicht dargestelltes drehlagerfernes Ende mit
einem Eckwinkel der drehlagerfernen oberen Eckumlenkung ver
bunden ist.
Die Ausstellschereneinheit 10 wird im dargestellten Ausfüh
rungsbeispiel von einem Ausstellarm 18 und einem Verbindungs
lenker 20 gebildet. Der Ausstellarm 18 ist mit seinem flügel
seitigen, in den Fig. linken Ende am Stulpschienenabschnitt 16
in Schienenlängsrichtung beweglich gelagert. Hierzu ist der
Ausstellarm 18 mit einem nach unten abstehenden Führungsbolzen
22 versehen, der in ein Langloch 25 eines abgeschrägten Teilab
schnitts 16a des Stulpschienenabschnitts 16 eingreift. Der
Verbindungslenker 20 ist mit einem seiner Enden an einem Ge
lenkbolzen 24 an der Unterseite 18a des Ausstellarms 18 drehbar
angebracht. Sein anderes Ende ist über einen Gelenkbolzen 24
mit dem Stulpschienenabschnitt 16 gelenkig verbunden. In den
Fig. 1 und 2 ist zur Verdeutlichung des Aufbaus der Ausstellarm
18 vom Stulpschienenabschnitt 16 und der Verbindungslenker 20
vom Ausstellarm 18 gelöst dargestellt.
Im dargestellten Ausführungsbeispiel steuert der Verbindungs
lenker 20 eine Fehlbedienungssicherung 26 aus einer an der
Treibstange über eine Blattfeder 26a schwenkbar gelagerte
Klinke 26b, die mit einem Anschlagsvorsprung 26c an der Unter
seite des Stulpschienenabschnitts 16 dann zusammenwirkt, wenn
der Verbindungslenker 20 aus seiner Parallelstellung gemäß Fig.
1 und 2 bei kippgeöffnetem Fenster herausgedreht ist. Der
Treibstangenabschnitt 14 kann daher nicht über den Anschlags
vorsprung 26c hinaus, in den Figuren nach rechts, bewegt werden.
Bei geschlossenem Fenster dagegen mit Parallellage des Ver
bindungslenkers 20 zum Flügel wird ein im Treibstangenabschnitt 16
beweglich gelagerter Steuerstift 24d vom Verbindungslenker
20 nach unten gegen die Klinke 26a gedrückt, so daß diese am
Anschlagsvorsprung 26c vorbeibewegt werden kann.
Die Festlegung des Ausstellarms 18 in Parallellage am Flügel
rahmen (d. h. parallel zum Stulpschienenabschnitt 16) in der
Drehbereitschaftsstellung des Dreh-Kipp-Beschlags zum Dreh
öffnen des Flügels um eine vertikale Achse D erfolgt durch das
Zusammenwirken eines treibstangenfesten Riegelglieds 30 mit
einer Steuerkurve 32 an der Unterseite des Ausstellarms 18. Das
Riegelglied 30 kann die in den Fig. 1-6 dargestellte Form eines
Pilzkopf haben oder von einem im wesentlichen kreiszylindri
schen Bolzen (Riegelglied 30′) entsprechend den Fig. 8-10
gebildet sein.
Man erkennt, daß das Riegelglied 30 ein Langloch 34 des Stulp
schienenabschnitts 16 durchsetzt und mit dem Treibstangenab
schnitt 14 vernietet ist.
Das Riegelglied 30 muß nicht notwendigerweise an einer Ober
schiene 12 vorgesehen sein. Es kann auch Teil einer oberen,
drehlagerseitigen Eckumlenkung sein. Hierzu wird auf die am
selben Tag wie die vorliegende Anmeldung eingereichte Patentan
meldung mit dem Titel "Teilautomatisch anschlagbares Beschlags
ystem für Fenster, Türen oder dgl." verwiesen, deren Inhalt zum
Offenbarungsgehalt der vorliegenden Anmeldung zählt. Ferner
kann diese Eckumlenkung zusammen mit der hier beschriebenen
Ausstellschereneinheit 10 auch in vorteilhafter Weise monta
geautomaten-unterstützt am Flügel angeschlagen werden gemäß der
ebenfalls am selben Tage eingereichten deutschen Patentanmel
dung mit dem Titel "Verfahren zur montageautomaten-unterstütz
ten Montage von Beschlagsteilen an den Flügeln eines Fensters
einer Tür oder dgl."; auch deren Inhalt zählt zum Offenbarungs
gehalt der vorliegenden Anmeldung.
In den Fig. 1 bis 3 sind die möglichen Verstellpositionen des
Riegelglieds 30 angedeutet und zwar mit durchgezogener Umrißli
nie die Kippbereitschaftsstellung KS und mit unterbrochenen
Umrißlinien nachfolgend die Drehbereitschaftsstellung DS und
die Verriegelungsstellung VS. In der Verriegelungsstellung VS
und der Drehbereitschaftsstellung DS befindet sich das Riegel
glied 30 innerhalb eines die Steuerkurve 32 bildenden Langlochs
38 eines Steuerkurventeils 40 an der Unterseite 18a des Steuer
arms 18. Der Steuerarm 18 kann daher nicht aus seiner Parallel
lage um sein flügelseitiges Ende (Bolzen 22) schwenken. Er ist
am Flügel festgelegt. In der Kippbereitschaftsstellung KS
dagegen kann der Ausstellarm 18 um sein flügelseitiges Ende
schwenken, bis er eine durch die Länge des Verbindungslenkers
20 sowie die Länge des Langlochs 25 definierte und in Fig. 2
strichliert angedeutete Kipplage 18′ einnimmt. Ein Pfeil A
symbolisiert die Bewegungsrichtung. Diese Bewegung ist deshalb
möglich, weil das Riegelglied 30 in der Kippstellung KS aus dem
Langloch 38 herausbewegt ist und damit den Ausstellarm 18
freigibt.
Der Ausstellarm 18 wird von einem die Bolzen 22 und 24 tragen
den ersten Abschnitt 42 in Form eines Flachprofil-Metallblech
streifens gebildet sowie von einem mit diesem mittels zweier
Verbindungsnieten 44 starr verbundenen zweiten Abschnitt 46 in
Form eines Metallblechstreifens mit L-Profil (Fig. 4 bis 7).
Die Blechstärke b des zweiten abgewinkelten Abschnitts 46 liegt
bei ca. 1/3 bis 1/2 der Blechstärke a des ersten Abschnitts 42.
Diese Reduzierung der Blechstärke ist deshalb möglich, weil der
nach unten abstehende Schenkel 46a für die erforderliche mecha
nische Festigkeit, insbesondere Biegesteifigkeit, sorgt. Die
Schenkellänge c des Schenkels 46a beträgt etwa 1/3 der Breite d
des Ausstellarms 18 (d. h. des Horizontalschenkels 46b der L-
Profilform).
Das Steuerkurventeil 40 ist in den zwischen den Schenkeln 46a
und 46b gebildeten Raum eingepaßt, so daß sich der in den Fig.
4 bis 6 erkennbare Rechteck-Querschnitt ergibt mit im wesentli
chen bündigem Abschluß mit den äußeren Rändern der Schenkel 46a
und 46b. Gemäß Fig. 1 und 3 ist das Steuerkurventeil 40 an
seiner Oberseite abgestuft ausgebildet, mit einem dickeren
Hauptabschnitt 40a und einem in den Fig. 1 und 3 linken Lager
abschnitt 40b. Der Hauptabschnitt 40a liegt an der Unterseite
l8a des Ausstellarms 18 an, d. h. an der Unterseite des Schen
kels 46b. Seine Bauhöhe entspricht somit der Schenkellänge c in
Fig. 7. Der Lagerabschnitt 40b dagegen hat reduzierte Dicke und
liegt an den Unterseiten der Verbindungsnieten 44 an. Ein
Nietbolzen 48, der sich zwischen den beiden Verbindungsnieten
44 erstreckt, verbindet den Lagerabschnitt 44b um die Nietbol
zenachse B drehbar mit dem Ausstellarm 18. Der Lagerabschnitt
40b ist gemäß Fig. 3 mit einem halbkreisförmig abgerundeten
Ende versehen, um die Drehung um die Achse B trotz des seitlich
anliegenden Schenkels 46a zuzulassen.
Am gegenüberliegenden Ende des Steuerkurventeils 40 ist eine
Einstellspindel 50 innerhalb eines Blocks 52 um eine zur Längs
richtung L senkrechte und zum Schenkel 46b parallele Achse C
drehbar gelagert. Sie greift in eine entsprechend ausgebildete
Verzahnung 54 am ihr zugewandten Ende des Hauptabschnitts 40a
des Steuerkurventeils 40 an. Durch Verdrehen des Spindel 50
mittels eines in eine Mehrkant-Ausnehmung 50a am vom Schenkel
46a abgewandten Spindelende eingestecktem Drehwerkzeuges läßt
sich das Steuerkurventeil 40 beispielsweise in Fig. 3 im Uhr
zeigersinn um die Achse C verschwenken; eine entsprechende
Schwenkposition 40′ ist in Fig. 3 mit punktierter Umrißlinie
angedeutet. Um auch in der entgegengesetzter Richtung aus der
in Fig. 3 dargestellten Parallellage des Steuerkurventeils 40
relativ zum Ausstellarm verschwenken zu können, ist der Haupt
abschnitt 40a in Richtung zur Spindel 50 hin mit geringfügig
aufeinander zulaufenden Seitenflächen 56 ausgebildet.
Der Hauptabschnitt des Steuerkurventeils 40 weist eine zent
rale, sich parallel zur Längsrichtung des Steuerkurventeils 40
erstreckende Ausnehmung 60 auf. Sie ist in Fig. 4 bis 6 nach
oben hin offen bzw. wird durch den Schenkel 46b abgedeckt.
Aufgrund der Ausnehmung 60 ergibt sich die in den Fig. 4 bis 6
erkennbare Querschnittsform (nach oben hin offene U-Form) . Der
linke Seitenschenkel 62a der U-Form liegt am Schenkel 46a an
oder weist zu diesem entsprechenden Horizontalabstand auf, je
nach Einstellung durch die Einstellspindel 50. Der gegenüber
liegende Seitenschenkel 62b schließt mehr oder weniger exakt
mit dem Rand des Schenkels 46b ab. Im Mittelschenkel 62c der U-
Form ist das bereits erwähnte Langloch 38 ausgebildet, welches
sich in Längsrichtung des Steuerkurventeils 40 erstreckt und an
seinem in Fig. 3 linken Ende zum in Fig. 3 unteren Rand des
Steuerkurventeils 40 hin frei ausmündet. Da hier auch der
Seitenschenkel 62b durch eine Ausnehmung 64 vollständig unter
brochen ist, kann in der Kipp-Bereitschaftsstellung KS des
Riegelglieds 30 gemäß Fig. 4 das Steuerkurventeil 40 samt
Ausstellarm 18 ohne weiteres vom Riegelelement 30 in Richtung
des Pfeils A wegbewegt werden. Diese Bewegung erfolgt, wie
bereits erwähnt, beim Kippöffnen des Flügels.
Die Fig. 4 bis 6 demonstrieren, daß das Riegelelement 30 rela
tiv zum Ausstellarm 18 unterschiedliche Höhenposition einnehmen
kann, ohne die Funktionssicherheit zu gefährden. Der Toleranz
bereich entspricht der Schenkelhöhe c abzüglich der Dicke e des
Mittelschenkels 62c sowie abzüglich der Höhe f des durchmesser
vergrößerten Kopfes 30a des pilzkopfförmigen Riegelglieds 30.
Letzterer Abzugswert f entfällt, wenn in der Ausführungsform
gemäß Fig. 8 bis 10 ein Riegelglied 30′ in Form eines im we
sentlichen kreiszylindrischen Bolzens eingesetzt wird.
Um selbst dann, wenn das Riegelglied 30 relativ zum Steuerkur
venteil 40 noch etwas höher liegt wie in Fig. 5 gezeigt, beim
Kippschließen des Flügels ein problemloses Einfahren des Rie
gelglieds 30 bzw. 30′ in das Steuerkurventeil 40 sicherzustel
len, kann, wie in den Fig. 4 und 8 angedeutet ist, der Rand des
Schenkels 46b mit einer entsprechenden Einweis-Anschrägung 66
versehen sein.
Um die effektive Länge des Ausstellarms 18 wahlweise verändern
zu können, insbesondere auch dann, wenn sich der Flügel nach
längerer Betriebszeit gesenkt haben sollte, ist am drehachsen
nahen Ende des Ausstellarms, d. h. am entsprechenden Ende des
abgewinkelten Abschnitts 46, eine Verstelleinrichtung 70 vor
gesehen. Diese wird von einer Verstellschraube 72 gebildet, die
im bereits angesprochenen Block 52 um eine zur Längsrichtung L
des Ausstellarms 18 parallele Achse E drehbar, jedoch axial
unverschiebbar gelagert ist. Hierzu ist die Verstellschraube 72
in eine entsprechende zylindrische Bohrung des Blocks 52 einge
setzt. Die axiale Festlegung erfolgt beispielsweise mittels
zweier zueinander paralleler, in eine Umfangsnut 72a der Ver
stellschraube 72 eingreifender und in den Block 52 eingesetzter
Stifte 44. Zwei weitere Stifte 76 dienen der seitlichen Führung
der Verstellschraube 42.
Ein Außengewindeabschnitt 72b am in Fig. 3 rechten Ende der
Verstellschraube 72 greift in ein entsprechendes, durchgehendes
Innengewinde eines Verstellteils 78 ein. Das Verstellteil 78
weist einen in Fig. 1 nach unten abstehenden Schenkel 78a auf.
An diesem ist ein in der Draufsicht gemäß Fig. 2 angenähert Z-
förmiges Teil 80 befestigt, welches an seinem freien Ende mit
einer Lagerhülse 80a ausgebildet ist als Teil des oberen Flü
gel-Drehlagers 82. In Fig. 7 ist das Teil 80 der Einfachheit
halber weggelassen.
Zur einbauraumsparenden und dabei zuverlässigen Führung des
Verstellteils 78 am Ausstellarm ist das Verstellteil 78 mit
einem nach oben abstehenden Führungsvorsprung 78a ausgebildet.
Dieser greift gemäß Fig. 7 in einen Schlitz 84 im Schenkel 46b
ein. Der Schlitz läuft in Längsrichtung L und ist derart bemes
sen, daß das gewünschte Einstellspiel für die effektive Länge
des Ausstellarms 18 zur Verfügung steht. Zur Längenverstellung
ist die Verstellschraube 72 mittels eines in eine Mehrkant-
Ausnehmung 72b am äußeren Ende der Verstellschraube 72 einge
stecktem Dreh-Werkzeuges entsprechend zu verdrehen. Auch wird
bei der Flügelmontage am Festrahmen das Steuerkurventeil 40
ggf. aus seiner dargestellten Parallel-Lage durch Verdrehen der
Spindel 50 verschwenkt, um zuverlässiges Zusammenwirken von
Steuerkurventeil 40 und Riegelglied 30, insbesondere korrektem
Flügelandruck, sicherzustellen.
Man erhält insgesamt eine sich durch einfache Herstellbarkeit,
hohe mechanische Stabilität und geringen Einbauraumbedarf aus
zeichnende Ausstellschereneinheit mit Riegelglied an der Ober
schiene bzw. einer Eckumlenkung.
Claims (18)
1. Dreh-Kipp-Beschlag für Fenster, Türen oder dgl., umfassend
eine einen Flügel mit einem Festrahmen verbindende Aus
stellschereneinheit (10) mit einem am Flügel beweglich
gelagerten Steuerarm (18) und einem am Flügel beweglich
gelagerten, mit einer Steuerkurve (32) an einer dem Flügel
zugewandten Unterseite (18a) des Steuerarms (18) zusammen
wirkenden Riegelglied (30), wobei zum Drehöffnen des Flü
gels der Steuerarm (18) durch das Riegelglied (30) in
Parallellage am Flügel festlegbar ist, und wobei zum Kipp
öffnen des Flügels der Steuerarm (18) vom Riegelglied (30)
freigebbar ist zur Bewegung des Steuerarms (18) in einer
ersten Richtung (A) in eine Kipplage (18′),
dadurch gekennzeichnet,
daß der Steuerarm (18) zumindest im Bereich der Steuer
kurve (32) und/oder im Bereich einer Armlängen-Verstell
einrichtung an seinem in Bezug auf die erste Richtung (A)
vorderen Längsrand einen zum Flügel hin abgewinkelten
Schenkel aufweist.
2. Dreh-Kipp-Beschlag nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, daß der Steuerarm (18) zumindest im Bereich der Steu
erkurve (32) im Querschnitt senkrecht zur Arm-Längsrich
tung L-Form oder U-Form oder C-Form aufweist.
3. Dreh-Kipp-Beschlag nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Steuerkurve (32) von einem gesonderten
Steuerkurventeil (40) an der Unterseite (18a) des Steuer
arms (18) neben dem abgewinkelten Schenkel (46a) gebildet
ist.
4. Dreh-Kipp-Beschlag nach Anspruch 3, dadurch gekennzeich
net, daß das Steuerkurventeil (40) mit dem freien Rand des
abgewinkelten Schenkels (46a) im wesentlichen bündig ab
schließt.
5. Dreh-Kipp-Beschlag nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Steuerkurventeil (40) mit dem vom abge
winkelten Schenkel (46a) abgewandten Rand des Steuerarms
(18) im wesentlichen bündig abschließt.
6. Dreh-Kipp-Beschlag nach einem der Ansprüche 3 bis 5, da
durch gekennzeichnet, daß das Steuerkurventeil (40) im
Querschnitt im wesentlichen L-förmig oder U-förmig ist,
mit Anlage der freien Schenkelenden am Steuerarm (18).
7. Dreh-Kipp-Beschlag nach einem der Ansprüche 3 bis 6 oder
dem Oberbegriff des Anspruchs 1, dadurch gekennzeichnet,
daß das Steuerkurventeil (40) bzw. ein die Steuerkurve
(32) tragendes gesondertes Steuerkurventeil am Steuerarm
(18) im wesentlichen parallel zur ersten Richtung (A)
verstellbar ausgebildet ist.
8. Dreh-Kipp-Beschlag nach Anspruch 7, dadurch gekennzeich
net, daß das Steuerkurventeil (40) am Steuerarm (18)
schwenkbar befestigt und in unterschiedlichen Schwenkpo
sitionen wahlweise festlegbar ist.
9. Dreh-Kipp-Beschlag nach Anspruch 8, dadurch gekennzeich
net, daß das Steuerkurventeil (40) eine Verzahnung auf
weist, die in eine an der Unterseite des Steuerarms (18)
drehbar, jedoch axial unverschiebbar gelagerte Einstell
spindel (50) mit zur ersten Richtung (A) im wesentlichen
paralleler Spindelachse (C) eingreift.
10. Dreh-Kipp-Beschlag nach einem der vorhergehenden Ansprü
che, dadurch gekennzeichnet, daß der als Ausstellarm (18)
ausgebildete Steuerarm mit einer Verstelleinrichtung (70)
zur Änderung der effektiven Ausstellarmlänge ausgebildet
ist.
11. Dreh-Kipp-Beschlag nach Anspruch 10, dadurch gekennzeich
net, daß die Verstelleinrichtung (70) eine Verstellschrau
be (72) umfaßt, die in einem die Einstellspindel (50) hal
ternden Block (52) an der Unterseite (18a) des Ausstell
arms (18) beweglich gelagert ist.
12. Dreh-Kipp-Beschlag nach Anspruch 11, dadurch gekennzeich
net, daß die Verstellschraube (72) mit einem Außengewinde
abschnitt (72b) in ein Innengewinde eines ein Drehlager
teil (80a) des Dreh-Kipp-Beschlags tragenden Verstellteils
(78) eingreift und daß das Verstellteil (78) am Ausstel
larm (18) in Arm-Längsrichtung (L) verschiebbar gelagert
ist.
13. Dreh-Kipp-Beschlag nach Anspruch 12, dadurch gekennzeich
net, daß das Verstellteil (78) einen Führungsvorsprung
(78a) aufweist, der in einen Führungsschlitz (84) des
Ausstellarms (18) eingreift.
14. Dreh-Kipp-Beschlag nach einem der vorhergehenden Ansprü
che, dadurch gekennzeichnet, daß das Riegelglied (30) von
einem Pilzkopf gebildet ist.
15. Dreh-Kipp-Beschlag nach einem der Ansprüche 1-12, dadurch
gekennzeichnet, daß das Riegelglied (30′) von einem im
wesentlichen kreiszylindrischen Bolzen gebildet ist.
16. Dreh-Kipp-Beschlag nach einem der vorhergehenden Ansprü
che, dadurch gekennzeichnet, daß der Steuerarm (18) als
den Flügel mit dem Festrahmen verbindender Ausstellarm
(18) ausgebildet ist und einen ersten von einem Flach-
Profil gebildeten Abschnitt (42) sowie einen zweiten von
einem L-Profil gebildeten Abschnitt (46) im Bereich der
Steuerkurve (32) gebildet ist.
17. Dreh-Kipp-Beschlag nach Anspruch 16, dadurch gekennzeich
net, daß die Materialstärke (b) des zweiten Abschnitts
(46) etwa das 1/3- bis 1/2-fache der Materialstärke (a)
des ersten Abschnitts (42) beträgt.
18. Fenster, Tür oder dgl. mit einem Dreh-Kipp-Beschlag nach
einem der vorhergehenden Ansprüchen.
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