DE4416848C1 - Verfahren zum Bestimmen eines Minendetonationsortes - Google Patents
Verfahren zum Bestimmen eines MinendetonationsortesInfo
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- B—PERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
- B63—SHIPS OR OTHER WATERBORNE VESSELS; RELATED EQUIPMENT
- B63G—OFFENSIVE OR DEFENSIVE ARRANGEMENTS ON VESSELS; MINE-LAYING; MINE-SWEEPING; SUBMARINES; AIRCRAFT CARRIERS
- B63G7/00—Mine-sweeping; Vessels characterised thereby
-
- G—PHYSICS
- G01—MEASURING; TESTING
- G01V—GEOPHYSICS; GRAVITATIONAL MEASUREMENTS; DETECTING MASSES OR OBJECTS; TAGS
- G01V1/00—Seismology; Seismic or acoustic prospecting or detecting
- G01V1/38—Seismology; Seismic or acoustic prospecting or detecting specially adapted for water-covered areas
Description
Gegenstand der Erfindung ist das Bestimmen eines See-Minen
detonationsortes, wobei die zugehörige Detonation
durch ein Simulationsmittel, das einem Räummittel zuge
ordnet ist, ausgelöst wurde.
Bekannte Minenräumverfahren sehen es vor, von zu räumenden
Seeminen zu bekämpfende Objekte mittels magneti
scher oder akustischer Simulationseinrichtungen zu simu
lieren, um die unschädliche Auslösung der Seeminen zu provozieren.
Die besonderen Eigenschaften der zu räumenden Mine sind
dabei zunächst noch unbekannt. Die Parameter der Räum
simulation werden dabei nach groben Erfahrungswerten ge
wählt.
Weil moderne Minenzünder über eine ausgeklügelte Zünder
technik verfügen, ist es bisher nicht möglich, die opti
malen Einstellungen an dem Räumsimulatoren gezielt vor
zunehmen. Erst nach einigen erfolgreichen Minenauslösun
gen läßt sich, auf bloßes Abschätzen gestützt, die Wir
kung der Räumsimulation auf die zu räumenden Objekte op
timieren. Ein weiterer wesentlicher Nachteil ist bisher
die schwierige und ungenaue Bestimmung des wirklich mi
nenfreien Fahrwassers.
Weil die Maximierung des Räumerfolgs nach dieser Praxis
nur vom Können und der Erfahrung der Minensuchmannschaft
abhängt, stellt sich die Erfindung die Aufgabe, verfah
rensmäßig zu erlauben, daß nach einer ersten ausgelösten
Minendetonation genaue Rückschlüsse von den angewendeten
Simulationsmitteln auf den Minentyp möglich sind, um so
fort die optimalen Parameter der Simulationsmittel aus
wählen zu können. Die erfindungsgemäße Lösung ergibt
sich durch Verfahren mit den im Anspruch 1 bzw. 2 ange
gebenen Merkmalen.
Verfahrensgemäß werden typische Druckschwankungen, die
von einer Unterwasserminendetonationsstelle ausgehen, an
mindestens zwei verschiedenen Orten außerhalb, und zwar
in einem Mindestabstand von einem Meter zum Räummit
tellrumpf, gemessen. Nach Versuchen der Anmelderin weisen
diese Druckschwankungen über die Zeit bestimmte charak
teristische Merkmale auf, die Rückschlüsse auf die
Sprengstoffmasse der Mine zulassen.
Mittels eines besonderen Algorithmusses ist es dann nach
dem Verfahren der Anmelderin möglich, die genaue Posi
tion der ausgelösten Mine zu bestimmen. Aus den dann be
kannten Randbedingungen läßt sich an den Beziehungen von
Simulation und Wirkung eine genaue Optimierung der Simu
latorwirkung erreichen. Eine sichere Minenauslösung wird
so in maximaler Entfernung vom Räummittel erreicht.
Suchaufwand, Gefährdung der Räummannschaft und des Räum
mittels werden stark minimiert.
Die Festlegung eines verläßlich minenfreien Fahrwassers
ist mit Hilfe des erfindungsgemäßen Verfahrens möglich.
Die Ausgestaltung der Erfindung entsprechend dem An
spruch 2 ist auch dann an
wendbar, wenn bei geringen Wassertiefen und gleichzeitig
großen Sprengstoffmassen keine Gasblasenschwingung zu
stande kommt (der Gasblasenradius ist größer als die
Wassertiefe).
In diesem Fall wird der maximale Gasblasenradius der
Wassertiefe gleichgesetzt.
Der Anspruch 3 ermöglicht die wirtschaftliche Einbezie
hung des meist auf Wasserfahrzeugen ohnehin vorhandenen
Echolots, in das Verfahren.
Das erfindungsgemäße Verfahren wird mit Hilfe von Figuren nach
folgend beispielhaft erläutert.
Es zeigt
Fig. 1 einen typischen Druck/Zeitverlauf,
wie er von einem Drucksensor
gemessen wird,
Fig. 2 eine Darstellung des Räummittels,
Fig. 3 eine Darstellung eines Dritten, zur
Seitenbestimmung gedachten Drucksensors.
Das vorgeschlagene Verfahren sieht es vor, an verschie
denen Orten außerhalb des Räummittelrumpfes 1, die
Drucktransienten einer nach Erfahrungswerten ausgelösten
Minendetonation aufzunehmen und über die Zeit darzustel
llen. Das Zeitinterval zwischen den markanten Stellen des
Spitzendrucks der Schockwelle und dem Maximum des
1. Gasblasenkollapses (Gasblasenschwingperiode des 1. Gas
blasenkollapses) wird festgestellt. In der Fig. 1 ist
der typische Druckverlauf, der an einem beliebigen Ort
im Umkreis um eine Minendetonation entsteht, darge
stellt. Gleichzeitig mit der Feststellung von T wird die
aktuelle Tiefe des Gewässerbodens mit Hilfe eines Echo
lotes oder ähnlichem Gerät ermittelt. Diese Werte sind
die Grundlagen dafür, aus dem der Fachwelt bekannten
Nomogramm NSWC-WOL-TR76-116 die Sprengstoffmasse, be
zogen auf jeden Druckaufnehmer, der gerade detonierten
Mine unter der Annahme, es habe sich um den bekannten
Sprengstoff TNT gehandelt, entnehmen zu können. Mit der
Annahme von TNT wird auch für andere Sprengstoffe auf
grund des fehlertoleranten Verfahrens ein gutes Verfah
rensergebnis erreicht. Weil die Drucksensoren mit den
nachfolgenden Verarbeitungskanälen bestimmte Verstär
kungsfaktoren aufweisen, ist eine Korrektur, abhängig
von diesen Einflüssen der ermittelten Sprengstoffmassen,
notwendig. Des weiteren ist eine Reduzierung der Spreng
stoffmasse bei seebodennahen Detonationen auf die Hälfte
vorgesehen. Mit Hilfe des in eigenen Versuchen gefundenen
Algorithmusses
Dn - direkte Entfernung Mine-Drucksensor in [m]
Pn - Spitzendruck [bar]
Cp - Sprengstoffkonstante für die Schockwelle
W - korrigierte Ladungsmasse
Pn - Spitzendruck [bar]
Cp - Sprengstoffkonstante für die Schockwelle
W - korrigierte Ladungsmasse
ist es möglich, die direkte Entfernung von Räummittel 1
bis zur ausgelösten Mine 3 zu errechnen. Um diese di
rekte Entfernung als Positionsangabe in der Ebene des
Räummittels benutzen zu können, ist vorgesehen, die di
rekte Entfernung Dn vom Drucksensor 2 zur Mine 3 in die
Ebene des Räummittels 1 als projizierte Entfernung DnH
gemäß
wobei WT die Detonationstiefe verkörpert, zu transfor
mieren. Die so gefundenen Entfernungen (bezogen auf je
den Drucksensor) brauchen dann nur noch zur Ermittlung
des genauen Detonationsortes als Umkreise um die zugehö
rigen Drucksensoren 2 zum gegenseitigen Schnitt gebracht
zu werden. Bei nur zwei Drucksensoren 2 ist es, falls
die visuelle Wahrnehmung der von der detonierten Mine 3
verursachten Wasserfontäne als nicht ausreichend angese
hen wird, notwendig, zur genauen Festlegung, ob die De
tonation backbord- oder steuerbordseitig erfolgt ist,
mit Hilfe eines zusätzlichen Drucksensors 5, der auf
gleicher Höhe und in gleicher Bug-Heckentfernung wie einer
der Drucksensoren 2 montiert ist, die Ankunftzeiten
der Druckwellen an den Drucksensoren 2, 5 miteinander zu
vergleichen. Der jeweils früher von der Druckwelle über
strichene Sensor zeigt die Seitenrichtung an.
Bei relativ geringen Wassertiefen und großen Minen
sprengstoffmassen kann unter Umständen eine Gasblasen
schwingung ausbleiben. Das erfindungsgemäße Verfahren
sieht in diesem Fall vor, die Wassertiefe dem maximalen
Gasblasenradius gleichzusetzen. Mit dieser Annahme ist
es möglich, aus dem erwähnten Nomogramm NSWC die nicht
korrigierte Sprengstoffmasse zu entnehmen.
Die Wassertiefe kann dazu einer aktuellen Echolottiefen
messung entnommen werden.
Bezugszeichenliste
1 Räummittel (-Rumpf)
2 Drucksensoren
3 Seemine
4 Simulationseinrichtung
5 zusätzlicher Drucksensor
2 Drucksensoren
3 Seemine
4 Simulationseinrichtung
5 zusätzlicher Drucksensor
Claims (4)
1. Verfahren zum Bestimmen eines See-Minendetonations
ortes, bei dem
- a) an mindestens zwei Orten mittels zweier Druck sensoren (2) die Druck-Zeitverläufe als Drucksignale einer entfernt ausgelösten Minendetonation festge stellt und gespeichert werden und mittels eines wei teren Drucksensors (5), der in einem Abstand von mindestens 1 m von der Verbindungsstrecke zwischen den zwei Orten angeordnet ist, ein weiteres Druck signal erfaßt wird, um die zeitliche Reihenfolge des Eintreffens der Drucksignale bei den Drucksensoren zu erfassen,
- b) aus den festgestellten Druck-Zeitverläufen an den zwei Orten die Zeitpunkte der Spitzendrücke und der zugehörigen Gasblasenkollapse ermittelt werden, um aus deren zeitlichen Abfolgen die Gasblasen-Schwing periode des jeweils 1. Gasblasenkollapses zu er mitteln und
- c) die wahrscheinliche Detonationstiefe aus einer aktuellen Tiefenmessung ermittelt und gespeichert wird, so daß
- d) aus der wahrscheinlichen Detonationstiefe und den jeweils ermittelten ersten Gasblasenschwingperioden die Sprengstoffmasse der detonierten Mine, bezogen auf jeden der beiden Drucksensoren, bestimmbar ist,
- e) die ermittelten Sprengstoffmassen, abhängig von den Verstärkungsfaktoren der benötigten elektronischen Meßmittel sowie von dem Unterschied einer am Boden stattgefundenen Detonation, korrigierbar sind,
- f) die jeweils direkte Entfernung von der Mine (3) zu den
beiden Drucksensoren (Dn) gemäß
mit
Pn: - Spitzendruck (sensorbezogen [bar]),
Cp: - Sprengstoffkonstante für die Schockwelle und
W: - korrigierte Sprengstoffmasse [kg]
errechenbar ist und - g) der jeweilige Abstand Dn von der Mine zu den beiden
Drucksensoren verwendbar ist, um jeweils aus dem Wert von
Dn die in
die Ebene eines Räum
mittels (1) projizierte Entfernung DnH von der Mine zum
Drucksensor gemäß
mit
WT: - Detonationstiefe
zu bestimmen.
2. Verfahren zum Bestimmen eines See-Minendetonations
ortes mit den Merkmalen a), b), c), e), f) und g) nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß zur Ermittlung der
Sprengstoffmasse der maximale Gasblasenradius der
Wassertiefe gleichgesetzt ist.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß die aktuelle Tiefenmessung mittels eines
Echolotes durchgeführt wird.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19944416848 DE4416848C1 (de) | 1994-05-13 | 1994-05-13 | Verfahren zum Bestimmen eines Minendetonationsortes |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE19944416848 DE4416848C1 (de) | 1994-05-13 | 1994-05-13 | Verfahren zum Bestimmen eines Minendetonationsortes |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4416848C1 true DE4416848C1 (de) | 1995-06-08 |
Family
ID=6518013
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4416848C1 (de) |
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Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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CN109975142A (zh) * | 2019-04-30 | 2019-07-05 | 公安部第一研究所 | 一种板材产品非接触爆炸冲击波超压测试系统及方法 |
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-
1994
- 1994-05-13 DE DE19944416848 patent/DE4416848C1/de not_active Expired - Fee Related
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Legal Events
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---|---|---|---|
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D1 | Grant (no unexamined application published) patent law 81 | ||
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