DE375679C - Verfahren zur Bestimmung von Geschwindigkeiten und zur Bestimmung der Abtrift bei Schiffen und Vorrichtung zur Ausfuehrung desselben - Google Patents

Verfahren zur Bestimmung von Geschwindigkeiten und zur Bestimmung der Abtrift bei Schiffen und Vorrichtung zur Ausfuehrung desselben

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DE375679C
DE375679C DEB100964D DEB0100964D DE375679C DE 375679 C DE375679 C DE 375679C DE B100964 D DEB100964 D DE B100964D DE B0100964 D DEB0100964 D DE B0100964D DE 375679 C DE375679 C DE 375679C
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    • GPHYSICS
    • G01MEASURING; TESTING
    • G01SRADIO DIRECTION-FINDING; RADIO NAVIGATION; DETERMINING DISTANCE OR VELOCITY BY USE OF RADIO WAVES; LOCATING OR PRESENCE-DETECTING BY USE OF THE REFLECTION OR RERADIATION OF RADIO WAVES; ANALOGOUS ARRANGEMENTS USING OTHER WAVES
    • G01S1/00Beacons or beacon systems transmitting signals having a characteristic or characteristics capable of being detected by non-directional receivers and defining directions, positions, or position lines fixed relatively to the beacon transmitters; Receivers co-operating therewith
    • G01S1/72Beacons or beacon systems transmitting signals having a characteristic or characteristics capable of being detected by non-directional receivers and defining directions, positions, or position lines fixed relatively to the beacon transmitters; Receivers co-operating therewith using ultrasonic, sonic or infrasonic waves

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  • Measurement Of Velocity Or Position Using Acoustic Or Ultrasonic Waves (AREA)

Description

  • Verfahren zur Bestimmung von Geschwindigkeiten und zur Bestimmung der Abtrift bei Schiffen und Vorrichtung zur Ausführung desselben. Um die Fahrtgeschwindigkeit eines Fahrzeuges zu bestimmen, bedient man sich in der Sch iffahrt der bekannten Loggcorrichtung, hei der eine mehrflügelige Schraube vom Schiff an einer Leine durchs Wasser nachgeschleppt und deren Umdrehungszahl währctid einer bestimmten Zeit gemessen wird. Die Cbelstände, die diesem Verfahren anhaften, sind vor allen Dingen darin zu er-Nicken, daß das Ergebnis der Messung durch (las Schraubenwasser beeinflußt wird.
  • Auch die Versuche der Loggung finit Hilfe einer Pitotschen Röhre haben, was die Genauigkeit der erzielten Resultate anlangt, nicht das gehalten, was man sich von diesen versprochen hatte. Der Grund hierfür ist wohl darin zu suchen, elaß in unmittelbarer Umgebung des durch das Wasser fahrenden Schiffes gewisse Wirbelungen und Strömungen auftreten, deren Einfluß auf die Messungen nur schwer ;furch Korrekturen zu l;eseitigen ist, da diese Stri;>mungen von den verschiedensten sich stets ändernden Konstanten abhängen.
  • Der Zweck der Erfindung ist es nun, neue Wege zur Bestimmung der Geschwindigkeit und zur Bestimmung der Abtrift bei Schiffen in lieztig auf das sie umgebende Wasser oder in bezug auf den Meeresgrund zu beschreiten und Bierbei sich der Akustik zu bedienen. Das Wesen der Erfindung besteht demzufolge in erster Linie darin, (laß man vom Fahrzeug eine Schallquelle ins Wasser bringt, die an der Bewegung des Fahrzeuges nicht teilnimmt, diese zti einer bestimmten genau zii messenden Zeit in Tätigkeit treten läßt und dann auf akustischem Wege, z. B. durch Zeit-, Intensitäts-, Ricbtungs- oder Winkelbestiminung oder auch durch die Kombination dieser miteinander, den Ort feststellt, an dem sich die Schallquelle bei Abgabe der Schallwellen gegenüber dem Schiffe befindet. Das Verfahren läßt sich beispielsweise so ausführen, daß die Schallwelle von zwei Schallempfängern aufgenommen wird, von denen der zuerst erreichte einen Kurzzeitmesser in Gang setzt, während der andere ihn anhält, um unter Berücksichtigung der bekannten Werte: Entfernung der beiden Empfänger, Stelle, an der die Schallquelle zu Wasser gelassen ist, und Zeit zwischen Aussenden der Schallquelle und Abgabe der Schallwelle, die Strecke zii ermitteln, um die das Schiff sich von der Stelle entfernt hat, an der die Schallquelle ins Wasser gebracht wurde. Vorteilhaft wird man hierbei die Schallquelle an der Stelle ins Wasser bringen, wo sich der eine Schallempfänger befindet, während der andere achtern angeordnet ist, und man wird unter Berücksichtigung der ungefähren Schiffsgeschwindigkeit die Zeit bis zur Abgabe der Schallwelle so wählen, daß sich der Schallgeber ini Augenblick der Schallabgabe in der Nähe des zweiten Empfängers befindet.
  • Als Schallgeber verwendet man vorzugsweise einen Knallkörper, dessen Zündung auf elektrischem Wege (aber natürlich so, daß durch das Verbindungskabel keine Eigengeschwindigkeit erteilt wird) durch Zeit-(-)der Brennzünder erfolgt und daß bei Verwendung von "Zeit- oder Brennzündern diese unter Berücksichtigung der ungefähren Schiffsgeschwindigkeit eingestellt bzw. gewählt werden, damit der Schallgeber zur richtigen "Zeit in Tätigkeit tritt. Das Ausstoßen cles Schallgebers kann entweder über Bord oder durch ein Seeventil erfolgen, und zwar unt Hilfe eines Gewehrlaufes oder eines ähnlichen Apparates. Die zum Abschießen notwendige Kraft kann durch eine Pulvern arlung, eine Sprengkapsel, Luftdruck, Federkraft o. dgl. hervorerufen «-erden. Gleich-e, zeitig kann man den Abschuß dazu benutzen, den Zeitzünder in Tätigkeit zu setzen bzw. den Brennzünder zu entflammen. Ein besonderer Vorteil der gerichteten Ausstoßung des Schallgebers ist noch darin zu erblicken, daß man ihn unter wechselndem Winkel zur Fahrtrichtung in Abhängigkeit von der ungefähren Fahrtgeschwindigkeit abgibt, um auf diese Weise die durch letztere bedingte Komponente bei der Eigenbewegung des Schallgebers im Wasser auszuschalten und zu erreichen, daß der Schallgeber genau in der Ebene senkrecht zur Fahrtrichtung bleibt, in der er ausgesandt wird.
  • In den Abb.4 bis 6 sind zwei Ausführungsbeispiele eines Schallgebers schematisch dargestellt. In beiden sind der Knallsatz 7, der Zündsatz 8 und der Zünder 9, der als einstellbarer Brenn-, Schlag- oder elektrischer Zünder ausgebildet sein kann, in einer vorzugsweise zylindrischen Hülse io untergebracht. Bei der Ausführungsform gemäß Abb. .4 ist über die Hülse io eine Kappe i i gestülpt, die einen Hohlraum 1a zwischen sich und der Hülse io einschließt. Gewinde 13 zwischen Hülse io und Kappe ii ermöglicht, c'iie Kappe mehr oder weniger weit aufzuschrauben, während eine Dichtung 14 den Eintritt des Wassers in den Hohlraum 12 verhindert. Je nachdem man nun @lie Größe des Hohlraumes wählt, wird der Schallgeber an der Oberfläche oder in einer bestimmten Tiefe schwimmen, oder aber zu Boden sinken. Eine nicht dargestellte Skala läßt die gewählte Einstellung erkennen.
  • Bei der Ausführungsform gemäß Abb.5 ist die Hülse io bei 16 mit einem Schwiminer 15 verbunden, welche Verbindung sich nach erfolgtem Abschluß des Schallgebers löst, so daß dann die Hülse io mit Hilfe eines Drahtes 17, einer Schnur o. dgl. am Schwimmer 15 hängt und in der gewünschten Tiefe gehalten wird (s. Abb.6). Die Länge des Drahtes 17 läßt sich leicht ändern und damit die Schwimmertiefe der Knallkapsel. Gegebenenfalls kann der Schallgeber auch mit einer fallschirmartig zur Wirkung kommenden Scheibe ausgerüstet sein, die ein allmähliches Sinken hervorruft. Auch können die Eigenbewegung des Schallgebers vernichtende Flächen an .diesem angebracht sein.
  • In der Praxis wird man etwa in folgender Weise arbeiten: Vorn und achtern am Schiff in einer bestimmten Entfernung, z. B. i io m voneinander entfernt, sind zwei Unterwasserschallempfänger angeordnet, von denen der hintere so mit einem Kurzzeitmesser in Verbindung gebracht ist, daß er denselben in Gang setzt, während der vordere Empfänger ihn stoppt, . Es wird nun genau an der Stelle, wo der vordere Empfänger sich befindet, eine im Wasser schwimmende Sprengkapsel mit Zeitzünder ins Wasser gebracht. Da dieselbe sich sodann in keiner Verbindung- mehr mit dem Schiff befindet, so wird sich das vordere Mikrophon durch°die Fahrt des Schiffes von der Sprengkapsel entfernen, das hintere Mikrophon dagegen sich nähern. Verwendet man z. B. bei io Seemeilen Fahrt, wobei das Schiff pro Sekunde 5 m zurücklegt, einen Zeitzünder mit einer Verzögerung von 2o Sekunden, so wird die Sprengkapsel im Augenblick der Explosion bei io Meilen Fahrt sich vom vorderen Mikrophon etwa Zoo m entfernt, dem hinteren Mikrophon dagegen auf etwa io m genähert haben. Die Sprengkapsel wird sich also im Augenblick der Explosion in der unbekannten Entfernung X vom hinteren Mikrophon befinden.
  • Da die Schallwelle, um den Kurzzeitmesser durch das hintere Mikrophon in Gang setzen zu können, die Strecke X zu durchlaufen hat, so hat sie anderseits auf dem Wege zum vorderen Mikrophon, das den Kurzzeitmesser stoppt, ebenfalls den Weg von X zurückgelegt. Daher wird der Kurzzeitmesser eine Wasserstrecke angeben, die ax kleiner ist als die Basis, d. h. im angezogenen Beispiel wird der Kurzzeitmesser eine Wasserstrecke von go m anzeigen. Aus der Subtraktion dieser Strecke von der Basis ergibt sich der Wert: 110-90-2X. Danach ist Die Kapsel wird sich also im Augenblicke der Explosion.vom vorderen Mikrophon um go -f- X-90 + io - ioo m entfernt haben. Diese Strecke hat das Schiff in der Zeit von 2o Sekunden zurückgelegt, woraus sich ohne weiteres die Fahrtgeschwindigkeit berechnen läßt.
  • Will man das Resultat mit größter Genauigkeit haben, so empfiehlt es sich, die Zeitdauer zwischen Abwerfen der Knallkapsel und Explosion derselben noch gesondert durch eine Uhr zu bestimmen, .und zwar derart, daß im Augenblick des Abstoßens eine Stoppuhr in Gang gesetzt wird, die, im Augenblick der Explosion der Kapsel, auf akustischem Wege durch das Wasser hindurch gestoppt wird. Bei der großen Schallgeschwindigkeit im Wasser spielt die geringe Zeit, die der Schall vom Ort der Explosion zum Empfänger braucht, keine wesentliche Rolle und kann, da der Ort der Explosion nachträglich bekannt wird, falls es nötig sein müßte, eine entsprechende Korrektur erfahren. Somit ist es also möglich, die Zeit, die das Schiff zum Zurücklegen von 9o m im angeführten Beispiel gebraucht hat, mit jeder gewünschten Genauigkeit zu bestimmen, so daß hierdurch ein merklicher Fehler nicht entstehen kann. Die Genauigkeit, mit der der Kapselort zur Zeit der Explosion bestimmt wird, ist ebenfalls ausreichend und beträgt 11, bis i Prozent. Daraus ergibt sich, daß die Genauigkeit der akustischen Loggmethode sehr groß ist und vor allen Dingen allen praktischen Ansprüchen genügt.
  • Zur Zeitbestimmung dient ein Kurzzeitmesser oder eine beliebige andere :Methode (photographische Registrierung usw.).
  • Der Kurzzeitmesser als Logg Besitzt eine Doppelskala in der Art, daß die eine Skala in Seemeilen geeicht ist und an dieser die jeweilige Fahrtgeschwindigkeit ohne weiteres abgelesen «erden kann, vorausgesetzt, daß man die normale Loggkapsel verwendet. Aus der Ablesung an der zweiten Teilung kann bei Verwendung von Loggkapseln mit längerer Brenndauer die Fahrtgeschwindigkeit errechnet werden. Dies ist vorteilhaft, wenn man bei langsamer Fahrt möglichst genaue Ergebnisse erhalten will.
  • Man kann auch eine Kombination zwischen dein Echolot und dem akustischen Logg in der Art treffen, daß man z. B. einen besonderen Loggempfänger einlaut, der beim Loggen den Kurzzeitmesser in Gang setzt, während man voni Echomikrophon aus in dieseln Falle den Kurzzzitniesser stoppen läßt. Dabei kann der gleich: Kurzzeitmesser sowohl für das Reholot als auch für das ,iku;tische Logg dienen. Die Skala des Echolotes erhält bei dieser Kombination lieben der Tiefenskala dann nich die beiden Loggskalen. Man kann norli weitergehen und Logg und Lot in der Art kombinieren. rlaß der Lotschuß, der die Tiefe finit dein Kurzzeitmesser mißt, gleichzeitig die Loggkapsel löst, den Brandzünder in Gang setzt und evtl. die Uhr stoppt, welche die Brennlauer der Loggkapsel mißt.
  • Allerdings ist für diesen Zweck ein beotiderer Kurzzeitmesser notwendig, der aber finit dein Loggkurzzeitniesser im gleichen Gehäuse untergebracht würden kann. Die Loggempfänger können durch ein Seeventil finit Schieber ausgefahren werden oder auch innenbords direkt auf die Bordwand gesetzt sein.
  • Das Echo der Explosion am Meeresgrunde vermag das Ergebnis der Fahrtmessung nicht zu fälschen, da es stets später zii (lein Empfänger gelangt als die -lirekt-jn Schallwellen, und eine geeignete Schaltung am Kurzzeitmesser dafür sorgt, daß diese Echoimpulse ohne Einwirkung bleiben. Ist das Wasser nicht zu tief und die Basis genügend groß, so kann man auch die Einrichtung treffen, daß das Logg nicht die Fahrtgeschwindigkeit gegenüber dem Wasser bestimmt, sondern die Fahrtgeschwindigkeit gegenüber dein Grund. Zu diesem Zwecke ist dafür zu sorgen, daß die Sprengkapseln, die für den normalen Loggzweck durch einen Schwimmer oder den eigenen Auftrieb so eingerichtet sind, daß sie in einer Tiefe von etwa 2 bis 3 in, d. i. in glzicher Höhe wie die Mikrophone sich schwimmend erhalten, zu Grund fallen und dort erst nachträglich zur I#aplosion gelangen.
  • hn folgenden soll ein Rechnungsbeispiel über Grund durchgeführt werden. Hierbei wird auf Abb. i der Zeichnung Bezug genomnien.
  • i. Es wird nach der akustischen Loggniethode die Fahrtgeschwindigkeit des Schiffes gegenüber dein Wasser festgestellt.
  • 2. Es wirrl mit dem Echolot die Tiefe bestimmt.
  • 3. Es wird eine Loggkapsel ins Wasser gebracht, die zum Grunde sinkt. Sie wird den Grund an einer Stelle erreichen, die man konstruieren kann aus Tiefe h, aus der Fallzeit und aus der Fahrtgeschwindigkeit gegenüber dem Wasser, womit a bestimmt ist.
  • Im Augenblick, wo nun die Kapsel am Grunde explodiert, erhält man als Messungsergebnis die Strecke in, woraus sich die Strecke c folgendermaßen konstruieren läßt; Bekannt ist die Basis,-, uni die die beiden \likrophone 11, und 3T, voneinander entfernt Sind: «-eiter Besteht die Bedingung, daß die Strecke h:', 1-1, immer um in größer sein muß als K', AI., und daß K immer auf einer zur Wasseroberfläche im Abstand h (Tiefe) gezogenen Parallelen liegen muß. Diese ist der eine geometrische Ort ä,. Der zweite geometrische Ort-" wird nun aus der Beziehung all, - 1', M, = tu gefunden, indem man zwei Dreiecke, die diesen Bedingungen genügen, über der Basis ä errichtet und die so gewonnenen verschiedenen Punkte K' durch eine Gerade g, verbindet. Der gesuchte funkt h' ergibt sich als Schnittpunkt der Geraden g, und g,, Errichtet man in h' jetzt eine Senkrechte, so schneidet diese von der Basis g die Strecke c- all, womit c bekannt ist. Die über Grund zurückgelegte Strecke ergibt sich jetzt als c - cz, und zwar ist diese Strecke zurückgelegt in einer Zeit, die gleich ist der Differenz aus Brenndauer des Zeitzünders und der Fallzeit, woraus nunmehr die Fahrtgeschwindigkeit über Grund berechiiet werden kann.
  • Ein Beispiel für Abtrift gegenüber Wasser ist schematisch in Abb.2 dargestellt.
  • 1lan wirft eine Sprengkapsel ins Wasser, die in Mikrophonhöhe schwimmt und nach einiger Zeit bei 0 explodiert.
  • Am Schiffe selbst sind drei Mikrophone angeordnet, und der Punkt 0 der Sprengkapsel kann durch Konstruktion gefunden- werden, indem man mit den Strecken m und n als Radien (m und n erhält man von zwei Kurzzeitmessern) zwei Kreise um M, und M2 schlägt. Es gibt dann nur einen Kreis mit dem Mittelpunkt in 0, der der Bedingung genügt, daß er den Punkt M3 schneidet und die Kreise mit den Radien m und n gleichzeitig tangiert.
  • Will man die Abtrift gegenüber dem Grunde feststellen (s. Abb. 3), so muß man eine Sprengkapsel verwenden, die zum Grunde sinkt und man findet dann den Ort 01, an dem die Sprengkapsel explodiert nach der gleichen Konstruktion wie beim Abtrift gegenüber dem Wasser, wodurch beispielsweise auch die Windversetzung bestimmt wird.
  • Dieses Verfahren gibt aber nur dann richtige Werte, wenn das Wasser selbst sich in Ruhe befindet und nicht strömt. Strömt das Wasser, dann erreicht die sinkende Sprengkapsel den Grund nicht senkrecht unter der Stelle, wo sie ins Wasser gebrächt worden ist, sondern j e nach der Strömungsgeschwindigkeit und Richtung, und abhängig von Fallzeit und Wassertiefe wird der Grundpunkt vom Oberpunkt abweichen. Eine entsprechende Korrektur kann dann nach den Kartenangaben vorgenommen werden.
  • Die Fahrtgeschwindigkeit kann auch durch Messung des Winkels a (s. Abb. 3) mit Hilfe der Richtungsbestimmung ermittelt werden, wenn die Kapsel am Grunde explodiert und die Wassertiefe gemessen wird.
  • Desgleichen kann auch der Ort 0 bei Abtrift gegenüber dem Wasser oder Grund durch akustische Winkelbestimmung festgestellt werden. Als Schallquelle für Winkelbestimmung eignet sich am besten ein Tonsender, der an einem Kabel oder einer Leine über Bord gesetzt wird, ohne an der Fahrtgeschwindigkeit teilzunehmen und nachträglich wieder an Bord genommen wird.
  • Der bei allen unter Verwendung der Schallzeit ausgeführten Messungen verwendete Kurzzeitmesser kann mit Leichtigkeit so geeicht sein, daß unter Berücksichtigung der weiter vorn angegebenen inneren Zusammenhänge auf der Skala unmittelbar die Schiffsgeschwindigkeit aufgetragen und abgelesen werden kann. Verwendet man ein und denselben Kurzzeitmesser zur Bestimmung der Schiffsgeschwindigkeit, der Abtrift und gleichzeitig auch für das Echolotverfahren, dann ist es vorteilhaft, auf ein und derselben Skala parallel zueinander die den einzelnen lIeßmethoden zukommenden Teilängen' aufzutragen und bei Verwendung eines Lichtzeigers die Farbe des Lichtstrahles entsprechend diejenigen, in der die verschiedenen Teilungen aufgetragen sind, durch automatisches Einschalten verschiedenfarbiger Filter in den Lichtstrahl der Anzeigevorrichtung zu verändern, um auf diese Weise stets zu wissen, auf welche Art Messungen der Kurzzeitmesser eingestellt ist und von welcher Skalenteilung das Ergebnis abgelesen werden muß.
  • Die hauptsächlichsten Vorteile der akustischen Logg- bzw. Abtriftermittlung sind darin zu erblicken, daß die Messung nicht im Schraubenwasser erfolgt, daß man die Schiffsgeschwindigkeit innerhalb weniger Sekunden unmittelbar ablesen kann, daß das Bedienungspersonal nicht den Unbilden der Witterung ausgesetzt ist, und daß man bei geringen Wassertiefen die Fahrtgeschwindigkeit über Grund erhalten kann, was mit Hilfe aller bisher bekannten Methoden unmöglich war.

Claims (1)

  1. PATENT-ANsPRÜcHE: z. Verfahren zur Bestimmung von Geschwindigkeiten und zur Bestimmung der Abtrift bei Schiffen in bezug auf das sie umgebende Wasser oder in bezug auf den Meeresgrund, dadurch gekennzeichnet, daß man vom Fahrzeug eine Schallquelle ins Wasser bringt, die an der Bewegung des Fahrzeuges nicht teilnimmt, diese nach einer bestimmten oder durch Messungen bekannt werdenden Zeit in Tätigkeit treten läßt und dann auf akustischem Wege, z. B. durch Zeit-, Intensitäts-, Richtung,- oder Winkelbestimmung, oder auch durch die Kombination dieser Bestimmungen miteinander den Ort feststellt, an dem sich die Schallquelle bei Abgabe der Schallwelle gegenüber dem Schiff befindet. a. Ausführungsform des Verfahrens nach Anspruch r, dadurch gekennzeichnet, daß die Schallwelle von zwei Schallempfängern aufgenommen wird, von denen der zuerst erreichte einen Kurzzeitmesser in Gang setzt, während der andere ihn anhält, um unter Berücksichtigung der bekannten Werte: Entfernung der beiden Empfänger, Stelle, an der die Schallquelle zu Wasser gelassen wird und Zeit zwischen Aussenden der Schallquelle und Abgabe der Schallwelle die Strecke zu ermitteln, um die das Schiff sich von der Stelle entfernt hat, an der die Schallquelle ins Wasser gebracht wurde: 3. Ausführungsform des Verfahrens nach Anspruch t, dadurch gekennzeichnet, daß man bei geringen Wassertiefen die Schallquelle auf den Meeresboden sinken, dann in Tätigkeit treten läßt und mit Hilfe zweier Mikrophone die Differenz cler beiden Entfernungen: Schallquelle-Mikrophone ermittelt, um unter Zuhilfenahme der bekannten Größen: Wassertiefe und :Mikrophonbasis die über dem Meeresgrund vom Zeitpunkte der Aussendung der Schallquelle bis zur Schallabgabe voni Schiff zurückgelegte Strecke zu finden. Ausführungsform des Verfahrens bei der Bestimmung der Abtr ift gegenüber Wasser oder gegenüber Grund, dadurch gekennzeichnet, daß die Schallwelle des im ersten Falle schwimmenden, ini zweiten auf Grund gelassenen Schallgebers von drei Mikrophonen aufgenommen wird und mit Hilfe zweier Kurzzeitmesser die Differenzen der Entfernungen Schallquelle-llikrophone ermittelt werden, aus welchen Werten sich die Abtrift ergibt. ;. Ausführungsform des Verfahrens nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, claß mit Hilfe eines oder mehrerer Schallrichtungsmesser der Winkel bestimmt wird, unter dem ein von einem an der Schiffsbewegung nicht teilnehmenden schwimmenden oder zu Grund gelassenen Sender ausgehender Tun das Schift erreicht. 6. Verfahren nach Anspruch 2 und 3, dadurch gekennzeichnet, daß man an der Stelle, wo sich der eine Schallempfänger befindet, die Schallquelle ins Wasser bringt und unter Berücksichtigung der ungefähren Schiffsgeschwindigkeit bzw. der Zeit, die die Schallquelle braucht, um den \leeresboden zu erreichen, die Zeit bis zur Abgabe der Schallwelle so wählt, daß sich der Schallgeber in diesem Augenblicke in der Nähe des zweiten Empfängers befindet. Verfahren nach Anspruch 2 bis , und 6, dadurch gekennzeichnet, daß als Schallgeber ein Knallkörper verwendet wird, dessen Zündung auf elektrischem Wege oder durch Zeit- oder Brennzünder erfolgt, und daß bei Verwendung von Zeit- oder Brennzündern diese unter Berücksichtigung der ungefähren Schiffsgeschwindigkeit bzw. Meerestiefe eingestellt bzw. gewählt werden. B. Verfahren nach Anspruch 2 bis 4 und 6 und 7, dadurch gekennzeichnet, daß man den Schallgeber aus einem Gewehrlauf oder einem laufähnlichen Apparat durch Pulverladung, Luftdruck, Federkraft o. dgl. oder mit Hilfe einer Sprengkapsel ins Wasser schießt, wobei durch den Abschuß der Zeitzünder in Tätigkeit gesetzt bzw. der Brennzünder entflammt wird. 9. `"erfahren nach Anspruch ß, dadurch gekennzeichnet, daß der Schuß unter wechselndem Winkel zur Fahrtrichtung in Abhängigkeit von der ungefähren Fahrtgeschwindigkeit abgegeben wird, um auf diese Weise die durch die Fahrtgeschwindigkeit bedingte Komponente bei der Eigenbewegung des Schallgebers im 1Vasser auszuschalten. io. \jerfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß durch der. Abschuß des Schallgebers ein Zeitmesser, Stoppuhr o. dgl. auf akustischem oder mechanischem Wege in Gang gesetzt und durch die Abgabe der Schallwelle auf akustichem Wege gestoppt wird. i i. Schallgeber zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 2 bis 4., dadurch gekennzeichnet, daß das spezifische Gewicht des Schallgebers so gewählt bzw. veränderbar ist, daß derselbe entweder an der Oberfläche oder in einer bestimmten Tiefe schwimmt oder aber auf den Grund sinkt. 12. Kombination des Verfahrens nach Anspruch i mit dem Echolotverfahren in der Weise, daß bei der Aussendung des Schallgebers mittels einer Knallkapsel für die Durchführung des Verfahrens nach Anspruch i diese als Geber für die Echolotung verwendet wird. 13. Kurzzeitmesser für die Ausführung des Verfahrens nach Anspruch 2 bis q., dadurch gekennzeichnet, daß die Skala desselben entsprechend den einzelnen auszuführenden Messungen so eingeteilt ist, daß von parallel zueinander vorgesehenen Teilungen die Schiffsgeschwindigkeit bzw. die Abtrift bzw., falls der gleiche Kurzzeitmesser für die Echolotung Verwendung finden soll, die Tiefe abgelesen werden kann. i-.. Kurzzeitmesser nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß die verschiedenen Skalenteilungen verschieden gefärbt sind und der Lichtzeiger durch automatische Einschaltung entsprechender Filter in bezug auf Färbung des Lichtstrahles mit derjenigen der Skaleneinteilungen in Übereinstimmung gebracht wird; um dadurch eindeutig erkennen zu lassen, auf «-elche Art Messungen der Apparat eingestellt ist.
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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE852772C (de) * 1937-10-17 1952-10-20 Atlas Werke Ag Akustisches, auf dem Doppler-Prinzip beruhendes Verfahren und Vorrichtung zur Messung der relativen Geschwindigkeit zwischen einem Koerper und einem ihn umgebenden Medium

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* Cited by examiner, † Cited by third party
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DE852772C (de) * 1937-10-17 1952-10-20 Atlas Werke Ag Akustisches, auf dem Doppler-Prinzip beruhendes Verfahren und Vorrichtung zur Messung der relativen Geschwindigkeit zwischen einem Koerper und einem ihn umgebenden Medium

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