DE4416847A1 - Sicherheitsschutzhelm für Motorradfahrer - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft einen Sicherheitsschutzhelm für Motorradfahrer. Bei Verkehrsunfällen kommt es bei Motorradfahrern trotz Schutzhelm häufig zu erheblichen Verletzungen am Kopf und im Halswirbelbereich. Diese Verletzungen resultieren im allgemeinen aus dem direk­ ten massiven Kontakt mit einem festen Hindernis, wie zum Beispiel einer Windschutzscheibe oder einem anderen Karosserieteil eines gegnerischen Fahrzeugs. Nicht min­ der schwerwiegend sind Verletzungen beim Aufprall auf feste Hindernisse, wie Bäume, Mauern oder den Straßen­ belag. Die Benutzung eines einfachen Fahrerhelms trägt zwar zur Minderung der Unfallfolgen bei, sie schützt jedoch nicht vor extremen Kopfbeschleunigungen bzw. -verzögerungen durch Stoßeinwirkung mit der Folge von Verletzungen der Halswirbelsäule oder des Schädels.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Sicher­ heitsschutzhelm für Zweiradfahrer, insbesondere Motor­ radfahrer zu schaffen, der einen wesentlich besseren Unfallschutz als der übliche Fahrerhelm bietet.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß auf einem üblichen Fahrerhelm ein Gasgenerator und ein Luftsack angeordnet sind, die durch eine Helmschale ab­ gedeckt sind.

Der wesentliche Vorteil der Erfindung besteht darin, daß der aufgeblasene Luftsack den Kopf des Fahrers sowohl gegen die Schultern als auch nach hinten gegen den Rücken abstützt und den Gesichtsbereich durch seit­ liche Wülste schützt. Dadurch ist der Kopf von allen Seiten geschützt und trotzdem bleibt das Sichtfeld des Fahrers erhalten.

In weiterer Ausbildung der Erfindung ist ein Zünder des Gasgenerators durch eine Signalleitung mit dem Motorrad verbunden und erfolgt die Auslösung des Zünders durch eine Relativbewegung zwischen dem Fahrer und dem Motor­ rad, wobei ein Drehbeschleunigungsschalter der Signal­ leitung eine Auslöseschwelle erreicht und die Zündung auslöst. Um die Bergung des Fahrers nach einem Unfall nicht zu behindern, ist der Luftsack mit Entlüftungs­ öffnungen versehen, mit denen das Zusammenfallen des Luftsacks nach Abschluß des Aufblasvorganges zeitlich gesteuert werden kann. Über die Signalleitung erfolgt eine ständige Überwachung der elektrischen Bauteilkom­ ponenten mittels einer bekannten Diagnoseeinheit.

Die Erfindung wird nachstehend anhand einer in der Zeichnung dargestellten Ausführungsform erläutert. Es zeigen:

Fig. 1 den Kopf eines Motorradfahrers mit einem im Schnitt dargestellten aufgeblasenen Sicher­ heitsschutzhelm von der Seite gesehen und

Fig. 2 den Kopf wie in Fig. 1 von vorne gesehen.

In der Fig. 1 ist der Kopf- und Schulterbereich eines Motorradfahrers 1 von der Seite gesehen mit einem Fah­ rerhelm 2 dargestellt. Auf dem Fahrerhelm ist ein Gas­ generator 3 mit Zünder 4 schematisch gezeigt. An den Zünder 4 ist eine Signalleitung 5 angebracht, die zu einer nicht dargestellten, am Motorrad angebrachten Diagnoseeinrichtung führt, mit deren Hilfe laufend die Funktion der elektrischen Teile des Sicherheitsschutz­ helms überwacht und angezeigt wird. In der Signal­ leitung ist an geeigneter Stelle ein Drehbeschleuni­ gungsschalter 8 angeordnet, der bei einem bestimmten Wert einer Relativbewegung zwischen dem Motorrad und dem Fahrer 1 einen Kontakt zur Auslösung des Zünders 4 schließt.

Rund um den Fahrerhelm 2 ist in Schnittdarstellung ein aufgeblasener Luftsack 6 gezeigt, der den gesamten Kopf des Fahrers 1 umhüllt und dabei den Kopf sowohl gegen die Schultern als auch nach hinten gegen den Rücken ab­ stützt, wobei auch das Gesicht 1a durch seitliche Wül­ ste 6a extra geschützt ist. In dem Luftsack 6 sind zwei Entlüftungsöffnungen 7 vorgesehen.

Die Ansicht von vorne entsprechend der Fig. 2 zeigt, daß das Gesicht 1a des Fahrers 1 genügend freies Ge­ sichtsfeld zuläßt und wie der Luftsack 6 sich bis zu den Schultern des Fahrers erstreckt und dadurch den Kopf des Fahrers 1 abstützt. Der noch nicht aufgebla­ sene Luftsack 6 und der Gasgenerator 3 mit dem Zünder 4 sind durch eine Helmschale abgedeckt, die hier nicht dargestellt werden kann, weil sie durch den aufgebla­ senen Luftsack 6 abgeworfen wurde.

Die Funktion des Sicherheitsschutzhelms ist wie folgt:
vor Beginn einer Fahrt nach dem Aufsetzen des Fahrer­ helms 2 schließt der Fahrer 1 die Signalleitung 5 an die Diagnoseeinrichtung am Motorrad an und überprüft die Funktionsfähigkeit des Schutzhelms. Bei einem Un­ fall, wenn der Fahrer vom Motorrad geschleudert wird, erreicht der Drehbeschleunigungsschalter 8 der Signalleitung 5 die Auslöseschwelle und löst den Zünder 4 des Gasgenerators 3 aus. Der Gasgenerator 3 produ­ ziert nun das zum Aufblasen des Luftsacks 6 erforder­ liche Gas. Beim Erreichen eines erforderlichen Aufreiß­ druckes löst sich die Helmschale und gibt den Luftsack 6 zur vollen Entfaltung frei. Letzterer erreicht nach maximal 50 msec. seine vorgesehene Form und tritt in Funktion.

Claims (6)

1. Sicherheitsschutzhelm für Motorradfahrer, dadurch gekennzeichnet, daß auf einem Fahrerhelm (2) ein Gas­ generator (3) mit Zünder (4) und ein Luftsack (6) ange­ ordnet sind, die durch eine Helmschale abgedeckt sind.

2. Sicherheitsschutzhelm nach Anspruch 1, dadurch ge­ kennzeichnet, daß der aufgeblasene Luftsack (6) den Kopf des Fahrers (1) sowohl gegen die Schultern als auch nach hinten gegen den Rücken abstützt und den Ge­ sichtsbereich (1a) durch seitliche Wülste (6a) schützt.

3. Sicherheitsschutzhelm nach Anspruch 1, dadurch ge­ kennzeichnet, daß der Zünder (4) durch eine Signallei­ tung (5) mit einer Diagnoseeinrichtung auf dem Motorrad verbunden ist.

4. Sicherheitsschutzhelm nach Anspruch 3, dadurch ge­ kennzeichnet, daß die Auslösung des Zünders (4) über die Signalleitung (5) durch eine Relativbewegung zwi­ schen dem Fahrer (1) und dem Motorrad erfolgt, wobei ein Drehbeschleunigungsschalter (8) in der Signallei­ tung (5) eine Auslöseschwelle erreicht und die Zündung auslöst.

5. Sicherheitsschutzhelm nach Anspruch 1, dadurch ge­ kennzeichnet, daß beim Aufblasen des Luftsacks (6) die Helmschale von dem Fahrerhelm (2) abgeworfen wird.

6. Sicherheitsschutzhelm nach Anspruch 1, dadurch ge­ kennzeichnet, daß der Luftsack (6) mit Entlüftungsöff­ nungen (7) versehen ist.