DE4415547A1 - Papieretikett oder Banderole für Flaschen, Behälter und Dosen - Google Patents
Papieretikett oder Banderole für Flaschen, Behälter und DosenInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Papieretikett
oder eine Banderole für Flaschen und Behälter, die
mit einem Druck versehen und mit Hilfe eines Leimes
aufgebracht werden und deren Fasern vornehmlich in
einer Richtung ausgerichtet sind.
Allgemein bekannt ist, die mit Getränken befüllten
Flaschen, aber auch Behälter und Dosen zur Identi
fizierung sowie auch zur werbemäßigen Ansprache der
potentiellen Käufer mit Papieretiketten in Form von
Bauch-, Hals-, Rücken- oder Halsringetiketten zu
versehen. Zur Herstellung werden Papierbogen ent
sprechender Qualität bedruckt, die einzelnen Exem
plare aus dem Bogen herausgeschnitten oder gestanzt
und mittels Naß- oder Heißleim auf die Flasche oder
den Behälter aufgebracht. In der Getränkeindustrie
und in Brauereien werden zum Abfüllen und zum Eti
kettieren aufgrund der erheblichen Stückzahlen vol
lautomatische Abfüll- und Etikettiermaschinen ein
gesetzt, die Leistungen bis zu 80.000 Flaschen pro
Stunde ohne weiteres erreichen können. Ein bei
spielhafter Vergleich der Klebefläche eines Bauch- mit
einem Hals- oder Halsringetiketts ergeben, daß
sich die Krümmungen der Klebefläche bereits bei ein
und derselben Flasche stark unterscheiden können.
Vornehmlich bei kleinen Krümmungsradien, wie sie
bei den Halsetiketten der modernen schlanken Fla
schen vorkommen, muß man im Rahmen von Hochlei
stungsmaschinen immer wieder die Feststellung tref
fen, daß sich die Ecken und Kanten des Etikettes
mit der darunter befindlichen Klebefläche des Be
hälters nur unvollständig verbinden und demzufolge
abstehen. Die hierdurch bedingte erhebliche opti
sche Beeinträchtigung des Erscheinungsbildes macht
derartige Flaschen unverkäuflich.
Hiervon ausgehend liegt der Erfindung die Wei
terentwicklung derartiger Papieretiketten und Pa
pierbanderolen dahingehend zugrunde, daß auch bei
Klebeflächen hoher Krümmung eine vollflächige An
lage am Klebegrund garantiert ist.
Gelöst wird diese Aufgabe erfindungsgemäß dadurch,
daß das Etikett senkrecht zur Faserrichtung mit ei
ner Prägung versehen ist, deren Prägetiefe minde
stens 0,05 Millimeter beträgt und andererseits je
doch so gering ist, daß keine Zerstörung des Pa
pieres entsteht.
Dem erfindungsgemäßen Gedanken liegt eine exakte
Analyse der während des Aufklebevorgangs stattfin
denden Prozesse zugrunde. Ausgangspunkt ist die Tat
sache, daß aus fertigungstechnischen Gründen die
Papierbögen dem Druckwerk so zugeführt werden, daß
die Faserrichtung des Papieres der der Laufrichtung
während des Druckvorganges entspricht. Das Aufbrin
gen auf die Flasche erfolgt in der Weise, daß die
Faserrichtung senkrecht zur Flaschenachse verläuft.
Nach dem Aufbringen der Leimschicht auf das Papier
entsteht und bildet sich aus eine Krümmung des Eti
kettes um die in Faserrichtung verlaufende Achse.
Dieser Tendenz wird dadurch entgegengewirkt, daß
das Etikett bereits beginnend mit dem Klebevorgang
in einer gekrümmten Position ähnlich der später
aufzubringenden Klebefläche gehalten wird, so daß
der Querschnitt die Form einer Parabel beschreibt,
die eine Krümmung senkrecht zur Parabelachse und
damit in Richtung des Flaschenhalses unterbindet.
Das Etikett bleibt formstabil und das flächige Auf
kleben wird erleichtert. Die der Erfindung zugrunde
liegende Erkenntnis besteht darin, daß das Abheben
der Ecken des Etikettes aufgrund der durch die Fa
sern bedingten Steifigkeit des Etikettes zurückzu
führen ist. Je länger die Fasern sind, um so höher
ist der Widerstand, das Etikett senkrecht zur Fa
serrichtung d. h. aus der ursprünglichen Ebene her
aus zu krümmen. Der Kerngedanke der Erfindung be
steht nun darin, eine Prägung senkrecht zur Faser
richtung vorzunehmen, durch die ein (zumindest)
teilweises Brechen der Fasern und damit eine Ver
kürzung von deren Länge erfolgt. Das Ergebnis ist
eine wesentliche Reduzierung jener Rückstellkräfte,
welche die Überführung des Etiketts in den ebenen
Zustand anstreben. Die Prägetiefe ist einerseits so
groß zu wählen, daß es zum Faserbruch kommt, ande
rerseits muß eine Zerstörung von Papier oder Farb
schicht mit Sicherheit vermieden werden. Prägetie
fen von wenigstens 0,05 mm führen zu optimalen Re
sultaten. Grundsätzlich ist es im Rahmen der Erfin
dung beliebig, ob der Prägedruck von der Vorder- oder
von der Rückseite aufgebracht wird.
Die Aufbringung eines Prägedruckes in dem erfin
dungsgemäßen Sinne stellt sicher, daß sich die Eti
ketten wesentlich rascher und unproblematischer um
Klebeflächen auch hoher Krümmung herumlegen und
aufbringen lassen, so daß abstehende Ecken und Kan
ten auch bei hohen Etikettiergeschwindigkeiten mit
Sicherheit vermieden werden. Zudem erfährt die
Oberfläche des Etikettes durch die Prägung eine
Strukturierung, die die Aufnahmefähigkeit und Haf
tung des Leimes wesentlich verbessert.
In einer bevorzugten Weiterbildung wird vorgeschla
gen, neben der senkrecht zur Faserrichtung verlau
fenden und zum Faserbruch führenden Prägung in dem
gegenüber senkrechter Richtung und damit parallel
zur Faserrichtung eine zusätzliche Prägung vorzuse
hen. Durch die sich kreuzenden Prägemuster entste
hen wabenartige Strukturen, durch die eine weitere
Verbesserung der Anhaftung des Leimes eintritt.
Praktische Erprobungen haben gezeigt, daß Waben
strukturen hoher Feinheit, d. h. minimalem Durchmes
ser die Aufnahme des Leimes nicht mehr spürbar be
günstigt, so daß Wabendurchmesser von einem halben
Millimeter und mehr als angezeigt erscheinen las
sen.
Im Hinblick auf die Herstellung der Prägung sind
mehrere Gesichtspunkte sorgfältig zu beachten:
So ist es zunächst erforderlich, daß der Prägevor gang nach dem Bedrucken durchgeführt wird. Im Falle umgekehrter Reihenfolge würde der eine dünne Schicht bildende Auftrag nach dem Aushärten die Flexibilität des Etikettes wesentlich verschlech tern. Aus diesem Grunde muß die Farbschicht durch einen dem Druck nachgeschalteten Prägevorgang ge brochen werden.
So ist es zunächst erforderlich, daß der Prägevor gang nach dem Bedrucken durchgeführt wird. Im Falle umgekehrter Reihenfolge würde der eine dünne Schicht bildende Auftrag nach dem Aushärten die Flexibilität des Etikettes wesentlich verschlech tern. Aus diesem Grunde muß die Farbschicht durch einen dem Druck nachgeschalteten Prägevorgang ge brochen werden.
Zur Durchführung der Prägung wird der bedruckte
Etikettenbogen durch ein Walzenpaar hindurchge
führt, das außenseitig gegen den Etikettenbogen ge
preßt wird. Eine der Walzen ist oberflächlich hart
und die andere weich; eine der Walzen ist ober
flächlich strukturiert und die andere glatt. Im
Rahmen der Erfindung steht hierbei grundsätzlich
frei, ob die harte Walze mit einer Struktur verse
hen ist und die andere hingegen weich und glatt
oder umgekehrt die harte Walze glatt und die andere
weich und strukturiert ist. Entscheidend ist, daß
durch das Zusammenwirken der beiden Walzen die ge
wünschte Prägetiefe durch Abstimmung der Weichheit
der einen Walze und der Härte der anderen Walze
eingestellt und verändert werden kann. Die Aufbrin
gung der Strukturierung erfolgt in einer aus dem
Stand der Technik bekannten Art und Weise. Nur ent
sprechend dem vorgeschilderten Prägekalander durch
geführte Prägevorgänge ergeben Flaschenetiketten,
Banderolen oder dergleichen von erfindungsgemäßer
Struktur.
Weitere Einzelheiten, Merkmale und Vorteile der Er
findung lassen sich dem nachfolgenden Beschrei
bungsteil entnehmen, in dem anhand der Zeichnung
ein Ausführungsbeispiel der Erfindung näher erläu
tert ist. Es zeigen:
Fig. 1: einen Querschnitt durch ein erfindungs
gemäßes Papieretikett,
Fig. 2: eine Draufsicht auf das Prägemuster.
In Fig. 1 ist in Querschnittsdarstellung ein Aus
schnitt aus einem erfindungsgemäßen Papieretikett
gezeigt. Das Papier (1) ist mit im wesentlichen in
der horizontalen Richtung verlaufenden und ausge
richteten Fasern (2) versehen, die im Bereich der
durch die Prägung erfolgten Einkerbungen (3) einen
nachträglichen Bruch und damit eine Verkürzung der
Faserlänge erfahren haben. Auf der später die Außen
fläche darstellenden Oberseite des Papiers (1)
ist die Farbschicht (4) aufgetragen, die vor Durch
führung des Prägevorganges aufgebracht wurde und
somit als Beitrag zur Reduzierung der Steifigkeit
im Bereich der Einkerbungen (3) einen Bruch erfah
ren haben.
Auf der der Farbschicht (4) gegenüberliegenden
Oberfläche des Papiers (1) sind durch den Prägevor
gang konkave und eine wabenartige Oberflächenstruk
tur bildende Vertiefungen (5) entstanden. Sie er
leichtern die Aufnahme und das Anhaften des später
auf diese Seite der Oberfläche aufzutragenden Lei
mes.
Fig. 2 zeigt deutlich, daß die durch die Bearbei
tung mit den Kalandern erzeugten Prägestege (6)
senkrecht zueinander verlaufen und zur Bildung von
wabenartigen Strukturen (8) aneinander anschließen.
Dabei verlaufen die Prägestege (6) teilweise senk
recht zur Faserrichtung (7).
Die entsprechend dem erfindungsgemäßen Vorschlag
gestalteten Papieretiketten und Banderolen sind in
hohem Maße elastisch und weich und können vollstän
dig und problemlos auch an Klebeflächen hoher Krüm
mungen vollflächig verklebt werden.
Claims (4)
1. Papieretikett oder Banderole für Flaschen und
Behälter, die mit einem Druck versehen und mit
Hilfe eines Leimes aufgebracht werden und deren Fa
sern (2) vornehmlich in einer Richtung (7) ausge
richtet sind, dadurch gekennzeichnet, daß das Eti
kett senkrecht zur Faserrichtung (7) mit einer Prä
gung versehen ist, deren Prägetiefe mindestens 0,05
Millimeter beträgt und andererseits jedoch so ge
ring ist, daß keine Zerstörung des Papieres (1)
entsteht.
2. Etikett nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß eine zusätzliche Prägung parallel zur Faser
richtung (7) erfolgt ist.
3. Etikett nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die durch sich kreuzende Prägung entstehenden
Waben (8) einen Mindestdurchmesser von einem halben
Millimeter besitzen.
4. Verfahren zur Herstellung der Etiketten nach ei
nem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß nach dem Bedrucken des Etikettes das Prägen
zwischen zwei Walzen erfolgt, von denen die eine
eine harte und die andere eine weiche Oberfläche
aufweist und eine von beiden glatt und die andere
strukturiert ist.
Priority Applications (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19944415547 DE4415547C2 (de) | 1994-05-03 | 1994-05-03 | Papieretikett oder Banderole für Flaschen, Behälter und Dosen |
DE9421908U DE9421908U1 (de) | 1994-05-03 | 1994-05-03 | Papieretikett oder Banderole für Flaschen, Behälter und Dosen |
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Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE19944415547 DE4415547C2 (de) | 1994-05-03 | 1994-05-03 | Papieretikett oder Banderole für Flaschen, Behälter und Dosen |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
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DE4415547A1 true DE4415547A1 (de) | 1995-11-09 |
DE4415547C2 DE4415547C2 (de) | 2000-06-15 |
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ID=6517155
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19944415547 Expired - Fee Related DE4415547C2 (de) | 1994-05-03 | 1994-05-03 | Papieretikett oder Banderole für Flaschen, Behälter und Dosen |
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Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4415547C2 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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- 1994-05-03 DE DE19944415547 patent/DE4415547C2/de not_active Expired - Fee Related
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Also Published As
Publication number | Publication date |
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DE4415547C2 (de) | 2000-06-15 |
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