DE4414210C2 - Vorrichtung zur Wärmenutzung einer Abgasfackel - Google Patents
Vorrichtung zur Wärmenutzung einer AbgasfackelInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Wärmenut
zung einer Abgasfackel, insbesondere der Schutzgasfackel
indirekt beheizter Härte- oder Glühöfen, nach dem Oberbe
griff des Patentanspruchs 1.
Bei unter Schutzgas (meist Ar, N₂, H₂, CO+CO₂) arbei
tenden Glüh- oder Härteanlagen fallen im Behandlungsraum
brennbare Gase an, die, weil sie nicht unverbrannt entwei
chen dürfen, ständig am Ofen abgefackelt werden, womit
wertvolle Energie vergeudet wird.
Aus der DE 37 21 104 A1 ist eine Nitrierhärteanlage
bekannt, an deren Abgaskamin eine Rekuperationsleitung an
geschlossen ist, die über Wärmetauscher zu einem Gassauger
führt. Mit Hilfe dieser Einrichtung läßt sich ein Teil der
im Abgas enthaltenen Wärmeenergie z. B. zu Heizzwecken nut
zen.
Aus CH-PS 496220, DE 31 18 549 A1, DE 31 05 598 C2 sind
weitere Wärmenutzungs- bzw. -austauschvorrichtungen mit
Hilfe von Wärmetauschern bekannt.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vor
richtung der im Oberbegriff des Anspruches 1 näher umrisse
nen Art zur Verfügung zu stellen, die in besonderer Weise
zur Nutzung des Wärmeinhalts brennbarer, bislang vollstän
dig abgefackelter Gase, wie sie beispielsweise an Glüh-
oder Härteöfen anfallen, geeignet ist, und die einfach zu
steuern bzw. zu regeln ist.
Die Lösung dieser Aufgabe ist im Anspruch 1 angegeben.
Danach ist der Abfackelbrenner zwischen der den Wärmetau
scher unmittelbar beaufschlagenden Stellung (Heizstellung)
und einer ihn nicht beaufschlagenden Stellung
(Bypassstellung) schwenkbar angeordnet, in welcher die
Fackel in eine den Wärmetauscher umgehenden sowie in den
Abgaskamin hinter dem Wärmetauscher einmündenden Bypass-Ab
gaskanal gerichtet ist. Eine solche Vorrichtung ist mit
einfachen technischen Mitteln geeignet, dem Umstand Rech
nung zu tragen, daß in der Regel das abzufackelnde Gas
ständig ansteht, also auch dann, wenn ein Wärmebedarf mo
mentan nicht besteht. In diesen relativ kurzen Betriebspha
sen - aber nur in diesen - wird dann noch über die Abgas
leitung abgefackelt.
Ein solcher Heizkessel läßt sich auf einen Glüh- und
Härtebehandlungsofen aufsetzen, so daß die Vorrichtung auch
für Nachrüstzwecke gut geeignet ist, wobei mit dem Ab
fackelbrenner ein Schirm bewegungsgekuppelt sein kann, der
in der Heizstellung des Abfackelbrenners den Bypass-Abgas
kanal verschließt und außerdem eine von der Kesseltempera
tur thermostatgesteuerte Schwenkeinrichtung für den Ab
fackelbrenner vorgesehen sein kann.
Weitere Merkmale und vorteilhafte Ausgestaltungen der
Erfindung ergeben sich im übrigen aus den sonstigen Un
teransprüchen sowie der nachfolgenden Beschreibung der Er
findung anhand eines in den Zeichnungen dargestellten Aus
führungsbeispiels. Die Zeichnung veranschaulicht im Teil
schnitt sowie in schematischer Darstellung eine als vorge
fertigte Aufsatzheizung ausgebildete Vorrichtung mit den
entsprechenden Fluidkreisläufen.
Die Vorrichtung umfaßt ein z. B. aus Profileisen zusam
mengeschweißtes Grundgestell 10, auf dem sich ein Heizkes
sel 11 befindet. Im Kesselraum 12 des Heizkessels 11 ist
ein Wärmetauscher 13 enthalten, zum Beispiel in der Bauart
eines Rippenrohr-Gußwärmetauschers. Die Oberseite des Kes
selraums 12 ist über einen Abgaskrümmer 14 mit dem Abgaska
min 15 verbunden.
Innerhalb des Grundgestells 10 ist ein Abfackelbrenner
16 angeordnet, der über eine flexible Schlauch- oder Rohr
leitung 17 und eine geeignete Anschlußarmatur 18 an den
Gasaustrittsstutzen eines nicht dargestellten Härte- oder
Glühofens angeschlossen wird. Die von der Flamme des Ab
fackelbrenners 16 im Wärmetauscher 13 erzeugte Temperatur
wird von einem Thermostaten 19 überwacht, der auf einen An
trieb 20 zum Verschwenken des Abfackelbrenners 16 um eine
horizontale Achse 21 einwirkt, wenn die ermittelte vorein
gestellte Temperatur einen bestimmten Sollwert erreicht
hat.
Die Schwenkeinrichtung 20 umfaßt einen Pneumatikzylin
der 22, der am Maschinengestell 10 angelenkt ist und dessen
Kolbenstange auf eine Schwinge 23 einwirkt, die Bestandteil
einer verschwenkbaren Halterung 24 ist. An ihr ist der Ab
fackelbrenner 16 befestigt und ein mit 25 bezeichneter
Schirm.
In der in der Zeichnung mit ausgezogenen Linien darge
stellten Heizstellung des Abfackelbrenners 16, in der die
Fackel den Wärmetauscher 13 unmittelbar beaufschlagt, ver
sperrt der Schirm 25 einen seitlich neben dem Kessel 11
vertikal angeordneten Bypass-Abgaskanal 26. Beim Übergang
in die andere Stellung, die mit strichpunktierten Linien
angedeutet ist und in der der Abfackelbrenner 16 etwa senk
recht steht, schwenkt der Schirm 25 mit dem Abfackelbrenner
16 nach außen und gibt den Bypass-Abgaskanal 26 für die
Fackel frei. Dies ist diejenige Betriebsstellung, die auf
grund der thermostatischen Umsteuerung eingenommen wird,
solange der Heizkreislauf keinen Wärmebedarf aufweist.
Dem Abfackelbrenner 16 ist ein Zündbrenner 27 fest zu
geordnet und mit ihm also auch schwenkbar verbunden, dessen
Flamme gegen Ausblasen geschützt ist und der mittels einer
flexiblen Leitung 28 und einer geeigneten Anschlußarmatur
29 an eine nicht dargestellte Zündgasquelle angeschlossen
wird.
Mit P ist ein Primärheizkreislauf, mit S ein Sekundär
heizkreislauf bezeichnet. Mit 30 sind Absperrschieber im
Primärheizkreislauf P und mit 31 solche im Sekundärheiz
kreislauf S angegeben, 32 und 33 sind Umwälzpumpen im Pri
märheizkreislauf P bzw. im Sekundärheizkreislauf S. Die
beiden Heizkreisläufe P und S sind über einen Wärmetauscher
34, z. B. einen Wärmetauscher mit Edelstahlrohrheizbündel
und Wärmeisolierung, thermisch gekoppelt. Mit 35 sind Ent
leerungsschieber im Primär- und im Sekundärheizkreislauf
bezeichnet, mit 36 ein Druckausgleichsgefäß.
Im Wärmetauscher 34 wird die vom Abfackelbrenner 16 im
Kessel 12 erzeugte Wärme an den Sekundärheizkreislauf abge
geben, der beispielsweise dazu dient, ein mit 37 bezeichne
tes Waschbad zu beheizen, in dem die in der das Abfackelgas
erzeugenden Härte- oder Glühanlage zu behandelnden Werk
stücke zuvor gereinigt werden. Alternativ oder auch zusätz
lich könnte die Heizeinrichtung auch Brauchwasser für an
dere Zwecke temperieren.
Die dargestellte und beschriebene Schwenkeinrichtung
des Abfackelbrenners 16 und der energiesparenden Abschir
mung 25 ist in besonderer Weise geeignet, dem Umstand Rech
nung zu tragen, daß in der Regel das abzufackelnde Gas
ständig ansteht, also auch dann, wenn ein Wärmebedarf mo
mentan nicht besteht. In diesen relativ kurzen Betriebspha
sen - aber nur in diesen - wird dann über die Abgasleitung
26 abgefackelt.
Die Vorrichtung mit Vorrichtungsgestell 10, Fackel
brenner 12 und Zündbrenner 27, Schirm sowie Ofenkammer 12,
Wärmetauscher 13 und den Abgaskanälen 14, 15 und 26 kann
vollständig vorgefertigt und in Gestalt einer Aufsatzvor
richtung als Komplettheizung auf einen Härte- oder Glühofen
gestellt werden. Die Leitungen und Armaturen für die Heiz
kreisläufe P und S sind den individuellen Gegebenheiten
entsprechend auszulegen und anzuordnen.
Claims (7)
1. Vorrichtung zur Wärmenutzung einer Abgasfackel,
insbesondere der Schutzgasfackel indirekt beheizter Härte-
oder Glühöfen, mit Hilfe eines die Wärme der Fackel eines
Abfackelbrenners nutzenden Wärmetauschers, der Bestandteil
eines Heizkessels und unmittelbar von der Flamme des Ab
fackelbrenners beaufschlagbar ist, dadurch gekennzeichnet,
daß der Abfackelbrenner (16) zwischen der den Wärmetauscher
(13) unmittelbar beaufschlagenden Stellung (Heizstellung)
und einer ihn nicht beaufschlagenden Stellung
(Bypassstellung) schwenkbar angeordnet ist, in welcher die
Fackel in eine den Wärmetauscher (13) umgehenden sowie in
den Abgaskamin (15) hinter dem Wärmetauscher (13) einmün
denden Bypass-Abgaskanal (26) gerichtet ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, daß mit dem Abfackelbrenner (16) ein Schirm (25) bewe
gungsgekuppelt ist, der in der Heizstellung des Abfackel
brenners (16) den Bypass-Abgaskanal (26) verschließt.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, gekennzeichnet
durch eine über die Kesseltemperatur thermostatgesteuerte
Schwenkeinrichtung (20) für den Abfackelbrenner (16).
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeich
net, daß die Schwenkeinrichtung (20) einen Druckmittelzy
linder (22), insbesondere Pneumatikzylinder umfaßt, der
verstellend auf eine Halterung (24) einwirkt, die den Ab
fackelbrenner (16) sowie den Schirm (25) lagert.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeich
net, daß die Halterung (24) zusätzlich einen Zündbrenner
(27) lagert.
6. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder einem der folgen
den, dadurch gekennzeichnet, daß sie weiterhin einen Pri
mär-Heizkreislauf (P) und einen damit über Wärmetauscher
(34) verbundenen Sekundär-Heizkreislauf (S) für einen Wär
mespeicher wie Brauchwasserreservoir, Waschbad (37) und je
der Kreislauf (P, S) eine Umwälzpumpe (32; 33) aufweist.
7. Verwendung der Vorrichtung nach Anspruch 1 oder ei
nem der folgenden als vorgefertigte Aufsatzheizung für
einen Härte- oder Glühofen, wobei der Abfackelbrenner (16)
über eine flexible Rohr- oder Schlauchleitung (17) an den
ofenseitigen Gasaustrittsstutzen anschließbar ist und der
Zündbrenner (27), der zusätzlich vorhanden sein kann, über
eine flexible Rohr- oder Schlauchleitung (28) an die ofen
seitige Zündgasquelle anschließbar ist.
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Publications (2)
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Families Citing this family (1)
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DE3118549A1 (de) * | 1981-05-09 | 1982-12-30 | Heinz-Dieter 4600 Dortmund Seeger | Allgas-heizung mit geringster abgastemperatur |
DE3721104A1 (de) * | 1986-07-01 | 1988-01-14 | Zahnradfabrik Friedrichshafen | Nitrierhaerteanlage mit abgasaufbereitung |
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1994
- 1994-04-23 DE DE19944414210 patent/DE4414210C2/de not_active Expired - Fee Related
Also Published As
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