DE3721104A1 - Nitrierhaerteanlage mit abgasaufbereitung - Google Patents
Nitrierhaerteanlage mit abgasaufbereitungInfo
- Publication number
- DE3721104A1 DE3721104A1 DE19873721104 DE3721104A DE3721104A1 DE 3721104 A1 DE3721104 A1 DE 3721104A1 DE 19873721104 DE19873721104 DE 19873721104 DE 3721104 A DE3721104 A DE 3721104A DE 3721104 A1 DE3721104 A1 DE 3721104A1
- Authority
- DE
- Germany
- Prior art keywords
- gas
- exhaust gas
- admixture
- waste
- flame
- Prior art date
- Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
- Withdrawn
Links
Classifications
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C23—COATING METALLIC MATERIAL; COATING MATERIAL WITH METALLIC MATERIAL; CHEMICAL SURFACE TREATMENT; DIFFUSION TREATMENT OF METALLIC MATERIAL; COATING BY VACUUM EVAPORATION, BY SPUTTERING, BY ION IMPLANTATION OR BY CHEMICAL VAPOUR DEPOSITION, IN GENERAL; INHIBITING CORROSION OF METALLIC MATERIAL OR INCRUSTATION IN GENERAL
- C23C—COATING METALLIC MATERIAL; COATING MATERIAL WITH METALLIC MATERIAL; SURFACE TREATMENT OF METALLIC MATERIAL BY DIFFUSION INTO THE SURFACE, BY CHEMICAL CONVERSION OR SUBSTITUTION; COATING BY VACUUM EVAPORATION, BY SPUTTERING, BY ION IMPLANTATION OR BY CHEMICAL VAPOUR DEPOSITION, IN GENERAL
- C23C8/00—Solid state diffusion of only non-metal elements into metallic material surfaces; Chemical surface treatment of metallic material by reaction of the surface with a reactive gas, leaving reaction products of surface material in the coating, e.g. conversion coatings, passivation of metals
- C23C8/06—Solid state diffusion of only non-metal elements into metallic material surfaces; Chemical surface treatment of metallic material by reaction of the surface with a reactive gas, leaving reaction products of surface material in the coating, e.g. conversion coatings, passivation of metals using gases
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C23—COATING METALLIC MATERIAL; COATING MATERIAL WITH METALLIC MATERIAL; CHEMICAL SURFACE TREATMENT; DIFFUSION TREATMENT OF METALLIC MATERIAL; COATING BY VACUUM EVAPORATION, BY SPUTTERING, BY ION IMPLANTATION OR BY CHEMICAL VAPOUR DEPOSITION, IN GENERAL; INHIBITING CORROSION OF METALLIC MATERIAL OR INCRUSTATION IN GENERAL
- C23C—COATING METALLIC MATERIAL; COATING MATERIAL WITH METALLIC MATERIAL; SURFACE TREATMENT OF METALLIC MATERIAL BY DIFFUSION INTO THE SURFACE, BY CHEMICAL CONVERSION OR SUBSTITUTION; COATING BY VACUUM EVAPORATION, BY SPUTTERING, BY ION IMPLANTATION OR BY CHEMICAL VAPOUR DEPOSITION, IN GENERAL
- C23C8/00—Solid state diffusion of only non-metal elements into metallic material surfaces; Chemical surface treatment of metallic material by reaction of the surface with a reactive gas, leaving reaction products of surface material in the coating, e.g. conversion coatings, passivation of metals
- C23C8/06—Solid state diffusion of only non-metal elements into metallic material surfaces; Chemical surface treatment of metallic material by reaction of the surface with a reactive gas, leaving reaction products of surface material in the coating, e.g. conversion coatings, passivation of metals using gases
- C23C8/08—Solid state diffusion of only non-metal elements into metallic material surfaces; Chemical surface treatment of metallic material by reaction of the surface with a reactive gas, leaving reaction products of surface material in the coating, e.g. conversion coatings, passivation of metals using gases only one element being applied
- C23C8/24—Nitriding
- C23C8/26—Nitriding of ferrous surfaces
Landscapes
- Chemical & Material Sciences (AREA)
- Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
- Engineering & Computer Science (AREA)
- Materials Engineering (AREA)
- Mechanical Engineering (AREA)
- Metallurgy (AREA)
- Organic Chemistry (AREA)
- Incineration Of Waste (AREA)
Description
Die Erfindung betrifft Nitrierhärteanlagen mit Abgasaufbe
reitungen gemäß dem Oberbegriff des Anspruches 1.
Anlagen der in Rede stehenden Art bestehen im wesentlichen aus
Glühretorten mit indirekter, vorzugsweise elektrischer Beheizung,
in welche das Wärmebehandlungsgut (z. B. Getriebeteile) auf
Traggestellen eingelagert und während einer vorwählbaren Glüh
temperatur durch gasförmige Härtemittel (z. B. Ammoniak bzw. NH3
evtl. mit Methylamin bzw. CH3-NH2 oder anderen Kohlenstoffspen
dern, wie CO, CH4 usw.) gespült werden. Die Härtemittel reagie
ren dabei mit dem glühenden Wärmebehandlungsgut und es erfolgt
unter Einlagerung von Stickstoff bzw. ggf. Kohlenstoff in das
Metallgefüge eine Abspaltung von Wasserstoff. Um die Aufent
haltszeit in den Retorten kurz zu halten und dennoch eine aus
reichend gleichmäßige Wirksamkeit durch intensive Verteilung
der Härtemittel sicherzustellen, wird eine größere Menge an
Härtemitteln durchgeleitet, als theoretisch notwendig. Daher
enthält das austretende Abgas neben dem Wasserstoff wechselnde
Anteile von restlichen brennbaren Härtemittelmengen oder auch
Anteile von Inertgas, welches zur Schlußspülung vor dem Öffnen
der Retorten aus Sicherheitsgründen durchgeleitet wird. Das
Austreten solcher noch brennbarer Restgasgemische in die Atmos
phäre führt zu gesundheitlichen Beeinträchtigungen und ist ver
boten.
Zur Aufbereitung solcher Abgase wurden bisher katalytische
Abgasnachverbrennungsanlagen vorgeschlagen, die zur Vermeidung
von Flammenrückschlägen in die Glühretorte unter Unterdruck be
trieben werden sollten. Beispielsweise zeigt Prospekt 2 C.79 KO
der Fa. HERAEUS-Quarzschmelze GmbH, D-6450 Hanau, einen soge
nannten Pyrolyse-Apparat, mit dem reaktionsträge toxische Gase
in unter Unterdruck betriebenen Apparaturen mittels einer Was
serstoff-Primärflamme unter erheblichem Sauerstoff-Überschuß
ohne Gefahr des Einsaugens von Sauerstoff in die Apparate ver
brannt werden können.
Bei großtechnischen Anlagen solcher Art entstehen jedoch so
erhebliche Bau- und Betriebskosten infolge zeitraubender Spül
zeiten wegen der Größe der Apparate und damit verbundene Be
schränkungen der nutzbaren Einsatzperioden der Glühretorten so
wie wegen des erheblichen Platzbedarfes, daß solche Abgasaufbe
reitungen erhebliche Fertigungskostenzuschläge verursachen.
Da während des Ablaufes eines Wärmebehandlungsprozesses ver
schiedene Betriebsphasen durchlaufen werden müssen, bei denen
die Abgase ihre Zusammensetzung stark ändern und die Retorten
oftmals auch für verschiedene Verfahren (z. B. Nitrier- oder
Nitrocarburier-Prozesse) eingesetzt werden müssen, ergeben sich
auch für die Aufbereitungsanlagen dieser Art viele weitere
Probleme und Einrichtungskosten. Die wechselnden Abgasgemische
und Mengenschwankungen würden nämlich sowohl beim Einsatz
katalytischer Abgasreinigungsreaktoren oder der Verwendung von
Wäschern nicht nur deren Auslegung für die größtmögliche Moment
anleistung erfordern, sondern auch zusätzliche Investitions-
und Entsorgungskosten sowie Grundflächen-Bedürfnisse verur
sachen. Infolge dessen besteht in manchen Fällen bei den Be
treibern entsprechender Wärmebehandlungsanlagen noch die Nei
gung, entsprechend geeignete Umweltschutzmaßnahmen aus diesen
Kosten- und Planungsgründen noch immer weiter aufzuschieben bzw.
vielleicht sogar völlig zu unterlassen, weil infolge der Platz
probleme komplette Anlagen für die Wärmebehandlung neu gebaut
werden müßten. Auch bezüglich der Funktionssicherheit der
Härteprozesse stellen aufwendige Abgasreinigungsreaktoren in
der Abgasleitung mögliche Störungsquellen dar. Neben den Ein
bußen an effektiven Fertigungszeiten, die mit der Größe der
Aufbereitungsapparate und den Zeiten und Mengen für die zu
deren Ein- und Ausschaltvorkehrungen erforderlichen Inertgas-
Spülgasmengen stark anwachsen, stellen auch die Verbräuche an
zusätzlichen Spülgasen nicht unbeträchtliche Zusatzkosten dar.
Bei Benutzung von mit unzureichend arbeitenden Aufbereitungen
arbeitenden Wärmebehandlungsanlagen kann es aber zu unerträg
lichen und gefährlichen Abluftverunreinigungen in der Umgebung
kommen, durch die gesetzlich zugelassene Höchstkonzentrationen
überschritten werden.
Die Aufgabe der Erfindung wird hiervon ausgehend darin
gesehen, einfache Maßnahmen aufzuzeigen, mit denen die Abgaskon
zentrationen von Nitrierhärteanlagen auch bei starken Qualitäts-
und Mengenschwankungen der Abgase mit automatischen Mitteln be
triebsgünstig unter die höchstzulässigen Werte herabgedrückt
werden können.
Die Lösung wird mit den kennzeichnenden Merkmalen des An
spruches 1 insbesondere dadurch erreicht, daß am Fackelbrenner
auch während glühprozeßbedingter Heizwertabsenkungen im Abgas
mittels zusätzlicher Heizgaszumischung so hohe Verbrennungstem
peraturen konstant eingestellt bleiben können, daß nur gesund
heitlich unbedenkliche Inertgase abgehen (z. B. N2, H2O oder bei
Nitrocarburierung +CO2), wobei die Inertgas-Beimischung vor dem
Flammenschutzsieb es ermöglicht, die Temperatur bei Heizwert
spitzen (z. B. infolge hoher NH3-Anteile in den Retorten) stets
so weit zurückzuhalten, daß zu keiner Zeit eine Zerstörung des
Flammenschutzsiebes oder Gefährdung der Glühretorten möglich
ist. Auf diese Weise kann kein unverbranntes Abgas in die Atmos
phäre gelangen bzw. ist die einwandfreie Verbrennung allein mit
dem Luftsauerstoff am Fackelbrenner ohne vorhergehende kataly
tische Spaltung der Abgase an Katalysatoren usw. bzw. die Ent
fernung der Härtegasreste (wie NH3 oder CH3-NH2) ohne Wäscher
möglich. Infolge der Vermeidung voluminöser Katalysator-Reak
tionsräume, Wascheranlagen usw., können möglichst kurze und
betriebssichere Abgasleitungen realisiert werden, da vor dem
Fackelbrenner lediglich ein sonst bei ähnlichen Verfahren eben
falls ratsamer Flammenrückschlagfilter vorzusehen ist. Dessen
Flammenschutzsieb kann hier die Zweitaufgabe übernehmen, als
Mischer für Heizgaszusatzmengen zu dienen, wenn dieses zur Auf
rechterhaltung ausreichender Verbrennungstemperaturen dem aus
den Retorten abströmenden Abgas zugemischt wird. Die Inertgas
beimischung kann mit einer Heizgasbeimischung so erfolgen, daß
am Fackelbrenner stets eine optimale Verbrennungstemperatur
herrscht. Danach wird z. B. mittels eines Heizwertprüfers eine
besonders zuverlässige Verbrennungskontrolle erreicht. Entsor
gungsprobleme für verbrauchte Katalysatoren oder für unbrauch
bar gewordene Waschflüssigkeiten usw. werden nicht mehr hervor
gerufen und die Abgasrestwerte nach der Abfackelung entsprechen
nun jederzeit den gültigen Luftreinhaltungsvorschriften.
Bei vom Technischen Überwachungsverein durchgeführten
Messungen erwies sich diese einfache Art der rein thermischen
Verwertung des NH3-beladenen Härterei-Abgases als brauchbar und
kostengünstig zur Lösung von Geruchsproblemen durch Ammoniak im
Werkbereich. Die im Abgas der Entsorgungsanlage ermittelten
NH3-Restgehalte lagen bei allen Betriebsphasen auf sehr
niedrigen Werten von 1 mg/m3. Dabei kam es auch zu keiner
Überschreitung von gesetzlich noch zulässigen NO x -Grenzwerten
im Abgas (500 mg/m3), obwohl der Verlauf der NO x -Konzentrationen
ein Maximum (ca. 0,1 mg/m3) während der Aufheiz- und
Nitrierphasen zeigte. Die Nachbrennerflamme selbst trägt dabei
nur unwesentlich zur NO x -Emission bei. Die aufzuwendenden Kosten
für solche Einrichtungen und das Inertgas sind dabei im
Vergleich zu den Bau- und Betriebskosten sowie Entsorgungskosten
von katalytischen Abgasreinigungen und Waschanlagen
unbeträchtlich. Auch lassen sich die betreffenden Zu
satzeinrichtungen ohne nennenswerte Unterbrechungen im Betrieb
der die Abgasquellen darstellenden Ofenanlagen bzw. Wärmebehand
lungseinrichtungen und fast ohne Platzbedarf einbauen, weil es
sich hauptsächlich um kleine Meßfühler, Regler und nur eine
(z. B. unter Flaschendruck betreibbare) enge Zumischleitung für
das Inertgas handelt. Auch die ammoniakfreien Spülperioden nach
den eigentlichen Härteprozeßphasen werden durch die Vermeidung
großer Reaktionsapparate im Abgasstrom verkürzt und verbilligt
und schließlich kann mit der Heizgaszumischmöglichkeit vor dem
Fackelbrenner auch dann die Abgaswärmeleistung für evtl. Wärme
rückgewinnungen hoch gehalten werden, wenn der Heizwert des un
behandelten Abgases an sich zu niedrig wäre. Die Zumischleitun
gen lassen sich bei vorhandenen Wärmebehandlungsöfen und Abgas
leitungen auch nachträglich leicht unterbringen, so daß wir
kungsvolle Luftreinigungsmaßnahmen nun nicht mehr mit der Be
gründung hoher Kosten und langer Betriebsbeeinträchtigungen
länger hinausgeschoben zu werden brauchen.
Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den
Unteransprüchen beschrieben. Auch kann eine sinnvolle Abwärme
nutzung mittels des Fackelgases z. B. bei der Aufheizung von
Glühretorten bzw. Wärmebehandlungsgut mit heißem Abgas aus dem
Fackelbrenner-Abgaskamin unabhängig von evtl. anderen Glüh
prozessen erfolgen.
Leistungsschwankungen infolge des Chargenbetriebes der Abgas
quellen werden durch Inertgas in Richtung zu hoher Temperaturen
und durch Heizgas in Richtung zu geringer Temperaturen direkt
abgefangen und optimale Reaktionsbedingungen für die restlose
Zersetzung von Härtegas-Restbestandteilen sichergestellt.
Gleichzeitig kann hiermit auch eine Dosierungssicherung und
Prozeßkontrolle für die eigentliche Wärmebehandlungsanlage an
und für sich erreicht werden.
Die Erfindung ist nicht auf die Merkmalskombinationen der
Ansprüche beschränkt. Für den Fachmann ergeben sich weitere
sinnvolle Kombinationsmöglichkeiten von Ansprüchen und einzelnen
Anspruchsmerkmalen auch aus der Aufgabenstellung.
Die Erfindung wird weiter erläutert anhand eines schemati
schen Ausführungsbeispieles für eine Wärmebehandlungsanlage ge
mäß den Zeichnungen.
Fig. 1 zeigt ein prinzipielles Ablaufschema und
Fig. 2 eine graphische Darstellung der Abgas- und Tem
peraturänderungen über der Zeit.
In Fig. 1 wird in einer Retorte 1, welche mit einer Elek
troheizung 2 versehen ist, ein chargenweise eingebrachtes Wärme
behandlungsgut z. B. auf 570°C aufgeheizt und dann einer Ammo
niak- bzw. Ammoniak- und Methylamin-Atmosphäre ausgesetzt, in
dem gemäß einem Betriebsprogramm vorgebbare Öffnungszeiten und
-querschnitte an Härtemittel-Einlaßventilen 3 aktiviert werden,
welche von einem Härtemittel-Vorratslager 4 gespeist werden. Das
dabei in der Retorte 1 entstehende Abgas mit unterschiedlichen
Konzentrationen an Wasserstoff bzw. Restgasen entweicht unter
Passieren jeweils einer Kühlfalle 5 und sammelt sich in einer
gemeinsamen Abgasleitung 6 zu einem Fackelbrenner 7, der eine
auf beliebige Weise funktionierende Zündeinrichtung 8 aufweist.
Außer mit Härtegas 4 kann die Retorte 1 auch aus einem Inertgas
vorrat 4 A, z. B. mit N2, gespült werden. Dies ist erforderlich,
um nach dem Härteprozeß brennbare Restgase vor dem Öffnen der
Retorte 1 sicher auszutreiben. Eine N2-Spülung vor dem Einlei
ten des Härtegases, wie bei Anlagen mit katalytischen Abgasauf
bereitungen, wird dabei unnötig. Die aus der Retorte 1 austre
tende Abgasleitung 6 führt ohne längere Umwege durch einen
Flammenrückschlagfilter 10, ehe sie in den Abfackelbrenner 7
gelangt. Dieser ist beispielsweise als Ringbrenner ausgeführt
und hat eine Zündeinrichtung 8, welche aus einer Zündenergiever
sorgung 11 (z. B. elektrische Lichtbogenzündung) und einer Zünd
kontrolle 12 (z. B. Infrarotsensor, Flammwächter usw.) zur Fest
stellung, ob Verbrennung stattfindet, besteht. Die auftretenden
Signale verarbeitet ein einfacher Gasfeuerungsautomat 13, wel
cher nötigenfalls die Zündenergieleitung 11 bzw. eine Zündgas
leitung zur Zündeinrichtung 8 am Abfackelbrenner 7 aktiviert
und über Leitungen für Brennerstörung 15 und Zündmeldung 16
automatisch geschaltet überwacht wird durch einen vorrangig auf
korrekte Härtebedingungen gerichtete Bedarfssteuerungsprozeß
regler 17. Dieser erhält fortlaufend sowohl Daten über die Ab
gasmengen als auch über die Abgasqualität und verarbeitet diese
in Abstimmung mit einem vorgebbaren Betriebsprogramm der je
weiligen Retorte 1 und leitet Steuerbefehle weiter an die Stell
glieder der Härtemittelzufuhr 3, der Inertgaseinleitung 20 am
Flammenrückschlagfilter 10 und Heizgasleitungen 8 bzw. 14 zum
Fackelbrenner 7. Mittels der Inertgaseinleitung 20 wird ermög
licht, zu hohe Heizwerte im Abgas, wie sie z. B. bei Beginn der
Härtemitteleinleitung, niedrigen Temperaturen in der Retorte 1
oder gegen Ende eines Nitrierprozesses auftreten können, so aus
zugleichen, daß die einwandfreie Nachverbrennung am Fackelbren
ner 7 weder durch einen Flammenrückschlag noch durch eine Flam
menabhebung vom Brennermund gestört wird und das Flammenschutz
sieb dabei nicht zerstört werden kann. Dazu ist hier die Inert
gaseinleitung 20 in den Flammenrückschlagfilter 10 zwischen
dessen Flammenschutzsieb 21 und einem weiteren Mischbett 22 vor
gesehen und oberhalb des letzten kontrolliert ein Temperatur
fühler 23, der über Leitung 24 dem Prozeßrechner 17 meldet, ob
es im Flammenrückschlagfilter 10 zu Temperaturanstiegen kommt
und daher das Inertgaseinlaßventil 20 zu öffnen ist. Reicht die
Temperatur nicht für eine optimale Nachverbrennung aus, kann
über die Heizgasleitung 8 bzw. 14 oder über Leitung 20 der Ab
gasheizwert zusätzlich erhöht werden. Eine weitere Sicherheits
schaltverbindung 27 kann z. B. noch eine Koppelung der Härte
mitteleinlaßventile 3 mit dem Gasfeuerungsautomaten 13 in dem
Sinne vorsehen, daß letzterer eingeschaltet sein muß, solange
eines der Ventile 3 geöffnet ist. Je nach Ausstattung des Pro
zeßreglers 17 lassen sich hiermit alle Vorgänge der Retorte 1
während der verschiedenen Wärmebehandlungsprozesse, z. B. mit
tels Zeitwerken und Temperaturregelungen selbsttätig so mit
überwachen, daß der Wärmebehandlungsablauf störungsfrei und
gefahrlos und bei einer weit geringeren Verunreinigung der
Atmosphäre durchführbar ist.
Besteht die Absicht, die Abwärme zu Heizzwecken zu nutzen,
so kann am Abgaskamin 28 eine Rekuperationsleitung 29, die über
die jeweiligen Wärmetauscher 30 führt, zu einem Gassauger 31
vorgesehen werden. In diesem Falle wäre auch noch eine gute
Nutzung der im Abgas enthaltenen Wärmeenergie möglich.
In Fig. 2 ist für ein reines Nitrierverfahren (mit NH3) die
ausgezogene Linie der Temperaturverlauf 32 im Abgas einer Glüh
retorte 1 und die gestrichelte Linie 33 der NH3-Gehalt im Abgas
vor der Nachverbrennung im Verhältnis zur eindosierten Menge
und der Beheizungstemperatur der Retorte 1 aufgetragen. Nach
einer Anfangsspülphase 34 ohne Beheizung, während der die
Retorte mit NH3 gefüllt wird, beginnt die indirekte Beheizung
mit der Aufheizstufe 35, gegen deren Ende der NH3-Gehalt infolge
der einsetzenden Wasserstoffabspaltung schon leicht abzusinken
beginnt, bis nach Erreichen der Soll-Temperatur mit der über
längere Zeit (z. B. über 40 h) beizubehaltenden
NH3-Mindestkonzentration die eigentliche Nitrierphase 36 beginnt.
Diese endet bei Abstellung der Heizung mit der Abkühlphase 37,
in der der NH3-Wert im Abgas durch Ausbleiben des Wasserstoffes
die anfängliche Größenordnung wie am Ende der Anfangsspülphase 34
erreicht, ehe die NH3-Zufuhr schließlich abgestellt und statt
dessen eine kurze Schlußspülphase 38 ausschließlich mit Inertgas
(N2) durchgeführt wird. Ohne Abgasaufbereitungseinrichtung
würden die NH3-Konzentrationen die Abluft vergiften, und zwar
um so mehr und um so länger, je mehr Retorten parallel bzw. im
Wechsel betrieben werden.
Mit der erfindungsgemäßen Abluftaufbereitung wird auch der
Gehalt an NO X deutlich unter den gesetzlichen Grenzwerten
gehalten, welche beispielsweise 500 mg/m3 NO x zulassen. Anstelle
dessen wurde in der kritischsten Aufheizphase bei einem
Vergleichsversuch nur ca. 0,1 mg/m3 NO x tatsächlich gemessen.
Eine entsprechende Kurve in Fig. 2 kann daher nicht gezeichnet
werden. Da die Einrichtung auch Konzentrationsschwankungen vor
dem Fackelbrenner 7 durch entsprechend angepaßte
Heizgaszumischungen über Leitung 8 bzw. 14 oder 20 ausgleicht,
ergeben sich stets optimale Verbrennungs- und
Reaktionsbedingungen bei der Nachverbrennung. Der dabei
erforderliche Sauerstoff kann problemlos der Umgebungsluft
entnommen werden und die Verbrennungsprodukte N2 und H2O sind
völlig ungiftige Atmosphärenbestandteile ohne jede Belästigung
der Umwelt.
- Bezugszeichen
1 Retorten
2 Elektroheizung
3 Härtegaseinlaßventile
4 Härtegasvorrat
4 A Inertgasvorrat für 4
5 Kühlfalle
6 Abgasleitung
7 Abfackelbrenner
8 Zündeinrichtung
9 Inertgasvorrat für 10
10 Flammenrückschlagfilter
11 Zündenergieversorgung
12 Zündkontrolle
13 Gasfeuerungsautomat
14 Heizgasleitung
15 Verbindungsleitung (Brennerstörung)
16 Verbindungsleitung (Zündmeldung)
17 Bedarfssteuerungs-Prozeßregler
18 Inertgassteuerleitung
19 Inertgasbeimischventil
20 Inertgaseinleitung
21 Flammenschutzsieb in 10
22 Mischbett in 10
23 Temperaturfühler
24 Meldeleitung (Nachverbrennungskontrolle)
25 -
26 -
27 Sicherheitsschaltverbindung
28 Abgaskamin
29 Rekuperationsleitung
30 Wärmetauscher
31 Heizgassauger
32 Temperaturverlauf in 1
33 NH₃-Gehalt
34 Anfangsspülphase
35 Aufheizstufe
36 Nitrierphase
37 Abkühlphase
38 Schlußspülphase
Claims (3)
1. Nitrierhärteanlage mit Abgasaufbereitung,
bei welcher ein bei Spülung einer Glühretorte (1) mit Nitrier-
bzw. Nitrocarburiermittel entstehendes ammoniakhaltiges Abgas
unter Nachverbrennung aufbereitet wird,
dadurch gekennzeichnet,
- - daß die Abgasaufbereitung aus einer von einer Bedarfssteue rung (17) geführten Inertgasbeimischung (18, 19, 20) an einem der Retorte (1) mit einbaufreier Leitung (6) direkt nachgeschaltetem Flammenrückschlagfilter (10) mit Flammen schutzsieb (21) besteht, das einem Fackelbrenner (7) druck seitig vorgeordnet ist,
- - wobei die Inertgasbeimischung (18, 19, 20) durch eine die ser nachgeschalteten Temperaturüberwachung (23, 24) kontrol liert ist, welche gleichfalls eine Heizgaszuleitung (8 bzw. 14 oder 20) zum Fackelbrenner (7) im Sinne einer vom Nitrierhärtprozeß unabhängigen Sicherstellung einer aus reichenden Ammoniakverbrennungstemperatur in dessen offe ner Flamme steuert.
2. Anlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, daß die Heizgasbeimischung (14) die Verbrennung am
Fackelbrenner (7) im wesentlichen mittels einer der Bedarfs
steuerung (17) angeschlossenen Heizwertkontrolleinrichtung für
den Abgasstrom hinter der Inertgasbeimischung (18, 19, 20)
steuert.
3. Anlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, daß dem Fackelbrenner (7) eine Wärmerückgewinnungsan
lage (29, 30, 31) zugeschaltet ist, mit welcher härtemittel
freies Abgas durch vorzuheizende Glühretorten (1) bzw. Wärme
tauscher (30) umgeleitet wird.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
EP8600387 | 1986-07-01 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3721104A1 true DE3721104A1 (de) | 1988-01-14 |
Family
ID=8165123
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19873721104 Withdrawn DE3721104A1 (de) | 1986-07-01 | 1987-06-26 | Nitrierhaerteanlage mit abgasaufbereitung |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE3721104A1 (de) |
Cited By (5)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP0552750A2 (de) * | 1992-01-23 | 1993-07-28 | Eru - Kältetechnik Dieter Rudat | Verfahren zum Entsorgen von Ammoniak und Vorrichtung zum Durchführen des Verfahrens |
US5260042A (en) * | 1989-10-24 | 1993-11-09 | Martin Gmbh Fur Umwelt-Und Energietechnik | Method for introducing a treatment medium into the waste gas flow in combustion processes |
DE4414210A1 (de) * | 1994-04-23 | 1995-10-26 | Hans Runkel Fa | Vorrichtung zur Wärmenutzung einer Abgasfackel |
DE102009051299A1 (de) * | 2009-10-29 | 2011-05-05 | Stange Elektronik Gmbh | NH3-Abgasreinigungsanlage |
CN109536878A (zh) * | 2018-12-29 | 2019-03-29 | 河南中汇新材科技有限公司 | 新型氮化炉生产系统 |
-
1987
- 1987-06-26 DE DE19873721104 patent/DE3721104A1/de not_active Withdrawn
Cited By (6)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US5260042A (en) * | 1989-10-24 | 1993-11-09 | Martin Gmbh Fur Umwelt-Und Energietechnik | Method for introducing a treatment medium into the waste gas flow in combustion processes |
EP0552750A2 (de) * | 1992-01-23 | 1993-07-28 | Eru - Kältetechnik Dieter Rudat | Verfahren zum Entsorgen von Ammoniak und Vorrichtung zum Durchführen des Verfahrens |
EP0552750A3 (en) * | 1992-01-23 | 1993-12-29 | Eru Kaeltetechnik Dieter Rudat | Process for the disposal of ammonia and device for carrying out said process |
DE4414210A1 (de) * | 1994-04-23 | 1995-10-26 | Hans Runkel Fa | Vorrichtung zur Wärmenutzung einer Abgasfackel |
DE102009051299A1 (de) * | 2009-10-29 | 2011-05-05 | Stange Elektronik Gmbh | NH3-Abgasreinigungsanlage |
CN109536878A (zh) * | 2018-12-29 | 2019-03-29 | 河南中汇新材科技有限公司 | 新型氮化炉生产系统 |
Similar Documents
Publication | Publication Date | Title |
---|---|---|
DE3224328C2 (de) | Verfahren und Anlage zur Umwandlung von Abfallstoffen, welche thermisch zersetzbare, chemische Substanzen enthalten | |
DE4313102A1 (de) | Verfahren zum Reduzieren der Abgasmengen zur Eliminierung von NO¶x¶-Emissionen bei der Verbrennung, vorzugsweise bei der Abfallverbrennung | |
DE102006005464B3 (de) | Verfahren zur primärseitigen Stickoxidminderung in einem zweistufigen Verbrennungsprozess | |
EP0592418B1 (de) | Verfahren und einrichtung zum entgiften der abgase aus müllverbrennungsanlagen | |
DE2411672A1 (de) | Verfahren zur reduzierung von no in verbrennungsabgasen | |
DE3915992A1 (de) | Verfahren zur reduktion von stickstoffoxiden | |
EP0262291A1 (de) | Vorrichtung zur Pyrolyse von Abfallstoffen | |
DE102014118190A1 (de) | Verfahren zur Rauchgasentstickung | |
DE60131826T2 (de) | Entsorgung fluorhaltiger Substanzen aus Gasströmen | |
WO1986006151A1 (en) | Process and installation for burning refuse materials | |
DE3721104A1 (de) | Nitrierhaerteanlage mit abgasaufbereitung | |
DE4121133C1 (de) | ||
DE2404484A1 (de) | Vorrichtung zur verbesserung der vollstaendigen verbrennung in oefen, verbrennungsvorrichtungen o.dgl. | |
EP0564964B1 (de) | Verfahren zur Giftstoffvernichtung, die bei der Beseitigung organischer Müllbestandteile anfallen | |
EP2175197B1 (de) | Verfahren zur Reinigung von Abgasen durch generative Nachverbrennung | |
DE102008048359B4 (de) | Vorrichtung zur Verbrennung eines Brennstoff/Oxidationsmittelgemisches | |
DE3427719C2 (de) | Verbrennungsofen für hochgiftige Abfälle | |
DE4436389C2 (de) | Vorrichtung und Verfahren zur Reduzierung von NO¶x¶-Emissionen | |
EP0979219A1 (de) | Reduzierung von schadgasen in gasgemischen aus pyrotechnischen reaktionen | |
EP0783916A1 (de) | Verfahren zur Entstickung von Rauchgasen | |
DE102014002074A1 (de) | Verfahren und Vorrichtung zur in-situ Nachverbrennung von bei einem Verbrennungsvorgang erzeugten Schadstoffen | |
DE2354513C3 (de) | Verfahren zur thermischen Behandlung von verunreinigten Salzlösungen | |
DE19953418A1 (de) | Verfahren zur Minderung des Gehalts von polychlorierten Dibenzodioxinen und -Furanen im Abgas von chemischen Hochtemperatur-Prozessen | |
DE102018101865A1 (de) | Verfahren zur Stickoxidreduzierung in Rauchgasen von Abfallverbrennungsanlagen | |
DE4306165C1 (de) | Verfahren zur Entsorgung von Explosivstoffen sowie Anlage zur Durchführung dieses Verfahrens |
Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
8127 | New person/name/address of the applicant |
Owner name: ZF FRIEDRICHSHAFEN AG, 7990 FRIEDRICHSHAFEN, DE |
|
8139 | Disposal/non-payment of the annual fee |