DE4413167A1 - Schuhsohlensystem - Google Patents
SchuhsohlensystemInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Schuhsohlensystem gemäß dem Oberbegriff des
Anspruchs 1.
Schuhe bestehen üblicherweise aus einem Schuhoberteil und einer daran
befestigten Schuhsohle. Die Schuhsohle ist entweder an das Schuhober
teil angeklebt bzw. angegossen, wie z. B. bei Schuhen mit Brandsohle
oder bei gestrobelten Schuhen, oder direkt mit dem Schuhoberteil ver
näht.
Damit die eigentliche Schuhsohle nicht zu schwer ist und auch bei
größerer Dicke etwas elastisch bleibt, sind im Fersenbereich und/oder im
Vorfußbereich Hohlräume eingearbeitet, die untereinander durch eine
gitterartige Struktur getrennt sind.
Bei bekannten Schuhen mit Brandsohle kann zwar der Vorteil der
Gewichtsreduzierung durch die Hohlräume in der Schuhsohle genutzt
werden, die feste Verklebung der an sich bereits relativ steifen Brandsoh
le mit der eigentlichen Schuhsohle schränkt die elastischen Eigenschaften
der mit gewichtsreduzierenden Hohlräumen versehenen Schuhsohle jedoch
stark ein und führt zu einem relativ steifen Schuh.
Bei Schuhen des Standes der Technik, bei denen die Sohle an dem
Schuhoberteil angenäht ist, besteht die Sohle aus einem elastischen
Schaumstoff (PU), d. h. gitterartige Hohlräume sind in der Sohle nicht
vorhanden.
Des weiteren ist eine sogenannte Lightweight-Sohle bekannt, in die ein
System für Energierückgabe und Auftrittsdämpfung eingearbeitet, die
ebenfalls fest mit der Sohle verbunden ist.
Des weiteren ist ein sogenanntes "Freshness-System"-Schuhsohlensystem
bekannt, das aus mehreren separaten zusammenfügbaren Teilen aufgebaut
ist. Dieses System dient der Unterbringung einer Duftkapsel in einer
Fersenunterstützung des Sohlensystems. Durch Anritzen einer die Duft
kapsel umgebenden Folie entfaltet sich der Duft. Über Luftkanäle
kleiner Abmessungen gelangt der Duftstoff durch entsprechende Löcher
in der Einlegesohle zum Fußbereich. Dieses Schuhsohlensystem ist aus
dem Schuh herausnehmbar, damit die verbrauchte Duftkapsel gegen eine
neue ausgetauscht werden kann. Gewichtsreduzierende Ausnehmungen
sind lediglich in der Fersenunterstützung und in geringem Umfang an
geordnet. Das die Kapsel und die Luftkanäle tragende Schuhsohlensy
stem ist relativ fest ausgeführt, damit weder die Luftkanäle noch die
Fersenunterstützung zusammengedrückt werden können.
Es ist deshalb das Ziel der Erfindung, ein Schuhsohlensystem zu schaf
fen, das das Fußklima im Schuh verbessert, elastisch ist, kostengünstig
herstellbar und für unterschiedliche Schuhtypen anwendbar ist.
Dieses Ziel wird durch ein Schuhsohlensystem mit den Merkmalen
gemaß Anspruch 1 erreicht. Zweckmäßige Weiterbildungen sind in den
Unteransprüchen definiert.
Das erfindungsgemäße Schuhsohlensystem besteht aus einer Vielzahl von
untereinander durch Luftkanäle verbundenen Luftkammern, die ein
Luftkammersystem bilden. Diese Luftkammern sind unter Belastung
flexibel, d. h. deformierbar.
Damit durch den beim Gehen ausgeübten Druck während des Bewe
gungsablaufs, d. h. beim Abrollen des Fußes, Luft aus den Luftkammern
der Sohle an den Fuß zirkulieren kann, ist das Fußbett luftdurchlässig
ausgeführt, wodurch eine Verbindung des Schuhinnenbereiches mit zumin
destens einem Teil der Vielzahl von Luftkammern des Luftkammersy
stems vorhanden ist. Das erfindungsgemäße Schuhsohlensystem ist somit
ein atmungsaktives Schuhsohlensystem, das wegen der Elastizität des
Schuhsohlen- bzw. Laufsohlenmaterials sowie der das Luftkammersystem
bildenden Stege eine optimale Energierückgabe mit idealer Auftritts
dämpfung schafft. Darüber hinaus entsteht durch das Luftkammersystem
in Verbindung mit dem Bewegungsablauf beim Abrollen des Fußes ein
durch die Luftzirkulation bewirktes angenehmes Schuhklima. Mit der
Erfindung wird somit ein Schuhsohlensystem geschaffen, das ein leichtes
ermüdungsfreies Gehen bei angenehmem Schuhklima realisiert.
Vorzugsweise ist das Luftkammersystem an der Unterseite des Fußbettes
zumindest teilweise fest angebracht. Es kann separat gefertigt und an
der Unterseite des Fußbettes angeklebt sein; es kann aber auch in einem
Stück mit dem Fußbett hergestellt sein. Dieses an der Unterseite des
Fußbettes angebrachte Luftkammersystem ist in die Schuhsohle einlegbar.
Da das Fußbett als Einlegesohle bei Schuhen ausgeführt ist, bei denen
die Laufsohle mit dem Schuhoberteil vernäht ist, ist darüber hinaus das
Fußbett aus dem Schuh herausnehmbar und kann leicht gereinigt werden.
Das Fußbett mit dem an der Unterseite befindlichen Luftkammersystem
ist dabei aus einem solchen Material hergestellt, daß es leicht z. B. in
einer herkömmlichen Waschmaschine gewaschen werden kann.
Das erfindungsgemäße Schuhsohlensystem kann ebenfalls für gestrobelte
Schuhe verwendet werden. Bei gestrobelten Schuhen ist jedoch das
Obermaterial des Schuhs nach unten hin zum Sohlenbereich durch ein
textiles Material, das luftdurchlässig ist, abgeschlossen. Dadurch ist das
an der Unterseite mit einem Luftkammersystem versehene Fußbett zwar
nicht mehr aus dem Schuh herausnehmbar, es kann jedoch in die als
eine Schale ausgebildete Laufsohle ohne Verklebung eingelegt werden, so
daß die Flexibilität und Atmungsaktivität in Verbindung mit einer kosten
günstigen Herstellung auch nach einem Befestigen des Schuhoberteils an
der Laufsohle ebenfalls realisiert ist.
Weitere Vorteile, Merkmale und Anwendungsmöglichkeiten der vorliegen
den Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung von
Ausführungsbeispielen in Verbindung mit den Zeichnungsseiten.
Es zeigen:
Fig. 1 ein Schuhsohlensystem gemäß der vorliegenden Erfindung;
Fig. 1a eine Schnittansicht durch den Fersenbereich des Schuhsohlensy
stems nach Fig. 1;
Fig. 2 ein Schuhsohlensystem eines weiteren Ausführungsbeispiels, bei
dem das Luftkammersystem zum Teil am Fußbett angebracht
ist;
Fig. 2a Längsschnitt des Schuhsohlensystems von Fig. 2;
Fig. 3 ein Schuhsohlensystem eines weiteren Ausführungsbeispiels, bei
dem die Laufsohle an den Schuh geklebt wird;
Fig. 3a eine Schnittansicht durch den Fersenbereich des Schuhsohlensy
stems nach Fig. 3;
Fig. 4a eine Ausführungsform mit einem trapezförmigen Luftkammersy
stem im Vorderfußbereich;
Fig. 4b eine Ausführungsform mit einem wellenförmigen Luftkammersy
stem im Vorfußbereich; und
Fig. 4c eine Ausführungsform mit einem labyrinthartigen Luftkammersy
stem im Vorfußbereich.
In Fig. 1 ist eine Ansicht des erfindungsgemäßen Schuhsohlensystems
dargestellt, bei dem das Fußbett 2, das fußformgerecht an seiner der
Schuhinnenseite zugewandten Seite ausgebildet ist und an seiner Unter
seite in einstückiger Herstellungsart ein aus einer Vielzahl von Kammern
3 bestehendes Luftkammersystem ausgebildet hat, in die die als Schale
ausgebildete Schuhsohle bzw. Laufsohle 1 einlegbar ist. Eine derartige
Gestaltung vereinfacht die Herstellung der Laufsohle deutlich und erhöht
darüber hinaus die Flexibilität des Schuhsohlensystems, da das Luftkam
mersystem keine direkte Verbindung zu der eigentlichen Laufsohle 1 des
Schuhs mehr hat. Somit bleibt die gesamte Flexibilität der Laufsohle
voll erhalten, wohingegen bei Laufsohlen des Standes der Technik, bei
denen die einzelnen gewichtsreduzierenden Hohlräume in einstückiger
Herstellungsart Bestandteil der Laufsohle 1 sind, wobei durch die die
einzelnen Hohlräume trennenden Stege eine zusätzliche Versteifung
auftritt.
Durch entsprechende Kanäle sind die einzelnen Kammern untereinander
verbunden, so daß beim Gehen das erfindungsgemäße Schuhsohlensystem
eine Mehrfachfunktion ausführen kann.
Zum einen führt der beim Gehen ausgeübte Druck des Fußes auf das
Schuhsohlensystem während des Bewegungsablaufes des Fußes, d. h. beim
Abrollen des Fußes, an den Druckstellen zu einem Komprimieren der
Luft in den jeweiligen Kammern, und dadurch wird die Luft durch die
Luftkanäle in die Kammern ohne Druckbelastung gedrückt. In diesen
zuletzt genannten Kammern entsteht dadurch ein erhöhter Druck, wo
durch die dort enthaltene Luft durch das luftdurchlässige Material bzw.
durch die im Fußbett befindlichen Luftkanäle 4, die eine Verbindung
zwischen dem Schuhinneren und dem eigentlichen Luftkammersystem
herstellen, gedrückt wird. Durch diese Luftzirkulation zwischen den
flexiblen Luftkammern in der Sohle und dem Schuhinnenbereich, in dem
sich der Fuß befindet, entsteht eine optimale Zirkulation, so daß ein
angenehmes Schuhklima entsteht.
Da das Material, das die Wände der einzelnen Kammern des Luftkam
mersystems bildet, aus den Gründen der oben erwähnten Realisierung
der Zirkulation der Luft elastisch ausgeführt ist, ergibt sich zum anderen
neben der Zirkulation eine optimale Energierückgabe in Verbindung mit
einer idealen Auftrittsdämpfung bei einem zusätzlich vorhandenen ange
nehmen Schuhklima.
Das erfindungsgemäße atmungsaktive Schuhsohlensystem realisiert somit
ein leichtes ermüdungsarmes Gehen. Es ist für eine Vielzahl unter
schiedlicher Schuhtypen, Arten und Größen einsetzbar. Kostenvorteile
entstehen vor allen Dingen dadurch, daß die eigentliche Laufsohle sehr
einfach und für verschiedene Schuhtypen typisiert hergestellt werden
kann.
Hohe Anforderungen an die Paßgenauigkeit des Fußbettes in die Lauf
sohle sind nicht erforderlich, da gerade die Flexibilität zwischen diesen
beiden Teilen, d. h. dem Fußbett 2 und der Laufsohle 1, beibehalten
werden soll.
In Fig. 2 ist ein Längsschnitt durch ein erfindungsgemäßes Schuhsohlensy
stem dargestellt. Sämtliche an der Unterseite des Fußbettes 2 ange
brachte Luftkammern 3 sind in dem in die Laufsohle 1 eingelegten
Zustand über die Kanäle 4 sowohl untereinander als auch eine gewisse
Anzahl der Luftkammern 3 durch ebenfalls derartige Luftkanäle 4 mit
dem Schuhinnenraum verbunden.
Die erfindungsgemäße Mehrfachfunktion des Schuhsohlensystems ist auch
realisierbar, wenn das Luftkammersystem teilweise an der Unterseite des
Fußbette angebracht ist. Das Luftkammersystem kann dabei nur im
Fersenbereich in Höhenrichtung geteilt sein, oder in Schuhlängsrichtung
insgesamt geteilt sein, d. h. zum Teil an der Unterseite des Fußbettes 2
angebracht und z. T. in der Laufsohle 1 eingearbeitet sein.
In Fig. 3 ist ein Ausführungsbeispiel dargestellt, bei dem die Laufsohle
an das Schuhoberteil geklebt wird. Das als Innensohle ausgeführte
Fußbett 2 wird in eine ebenfalls schalenförmig ausgeführte Laufsohle 1
(eine herkömmliche TR-Sohle) eingesetzt, ohne mit dieser verklebt zu
werden. Die Laufsohle trägt an ihren Innenseiten einen Kleberand 5,
der im eingelegten Zustand der Innensohle ein Verrutschen derselben
sichern, jedoch keine feste Verbindung zwischen Laufsohle und Innensoh
le herstellt. Das Schuhoberteil 6 wird nun an dem Kleberand 5 festge
klebt, so daß die Innensohle zwar nicht mehr herausnehmbar ist, z. B. bei
gestrobelten Schuhen oder bei Schuhen mit Brandsohle, jedoch die volle
Flexibilität und Atmungsaktivität erhalten bleibt. Ein derartiges System
ist somit auch für Schuhe mit Brandsohlen einsetzbar, wenn die Brand
sohle selbst derart perforiert ist, daß durch die Brandsohle hindurch
Verbindungen zwischen dem Schuhinneren und dem Luftkammersystem
hergestellt sind.
In den Fig. 4a, b, c sind verschiedene Luftkammersysteme im Vorfußbe
reich dargestellt. In Fig. 4a ist ein trapezförmiges Luftkammersystem
dargestellt, das ebenfalls über entsprechende Kanäle eine Verbindung der
einzelnen Kammern untereinander gewährleistet sowie durch eine aus
reichende Anzahl von Luftkanälen in dem Fußbett Verbindungen zwi
schen dem Luftkammersystem im Vorfußbereich und damit im gesamten
Schuhsohlensystem zum Schuhinneren gewährleistet.
In Fig. 4b sind durch wellenförmige Trennwände wellenförmige Luftkam
mern im Vorfußbereich gebildet, die insgesamt durch einen Längskanal
miteinander verbunden sind.
Und schließlich ist in Fig. 4c ein Labyrinthsystem gezeigt, das neben
einer hohen Flexibilität des eigentlichen Vorfußbereiches beim Abrollen
des Fußes auch eine ausgezeichnete Luftzirkulation zwischen den einzel
nen Abschnitten des Zirkulationssystems und damit einer Zirkulation
zwischen dem Luftkammersystem und dem Schuhinneren über die in der
Fußsohle angeordneten Luftkanäle 4 gewährleistet.
Das bevorzugte Luftkammersystem in dem Fersenbereich ist vorzugsweise
ein Rechteckkammersystem.
Claims (9)
1. Schuhsohlensystem mit gewichtsreduzierenden Hohlräumen darin,
bestehend aus einer Schuhsohle und einem Fußbett,
dadurch gekennzeichnet, daß
- a) die gewichtsreduzierenden Hohlräume ein aus einer Vielzahl von untereinander verbundenen, unter Belastung flexibler Luftkam mern bestehendes Luftkammersystem bilden und
- b) das Fußbett luftdurchlässig ist, wodurch eine Verbindung des Schuhinnenbereichs zumindestens zu einem Teil der Vielzahl von Luftkammern des Luftkammersystems vorhanden ist.
2. Schuhsohlensystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
das Luftkammersystem an der Unterseite des Fußbettes zumindest
teilweise angebracht ist und in die Schuhsohle einlegbar ist.
3. Schuhsohlensystem nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß
das Fußbett mit dem angebrachten Luftkammersystem aus einem
Schuh herausnehmbar ist.
4. Schuhsohlensystem nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß
das Fußbett waschbar ist.
5. Schuhsohlensystem nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß
das in die Schuhsohle einlegbare Fußbett als an der dem Fuß
zugewandten Seite glattes Einlegeteil ausgebildet ist.
6. Schuhsohlensystem nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß
die Schuhsohle mit dem glatten Einlegeteil mit einem Schuhoberteil
mit einer perforierten Brandsohle verbindbar ist.
7. Schuhsohlensystem nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß das Fußbett Löcher aufweist zur Herstellung
einer Verbindung zu dem Luftkammersystem.
8. Schuhsohlensystem nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch
gekennzeichnet, daß das Luftkammersystem im Vorfußbereich als
Labyrinth, wellenlinienförmig, trapezförmig oder noppenförmig ausge
bildet ist, und daß des weiteren das Luftkammersystem im Fersenbe
reich rechtwinklige Kammern aufweist.
9. Schuh mit einem Schuhsohlensystem gemäß einem der Ansprüche 1
bis 8.
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