DE4411779C2 - Verfahren zur zeitweisen Anordnung eines expandierbaren Körpers in einem druckführenden Rohr und Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens - Google Patents
Verfahren zur zeitweisen Anordnung eines expandierbaren Körpers in einem druckführenden Rohr und Vorrichtung zur Durchführung des VerfahrensInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur
zeitweisen Anordnung eines expandierbaren Körpers in einem
druckführenden Rohr und Vorrichtung zur Durchführung des Ver
fahrens um eine Blockierung des Flusses einer in einem Rohr
befindlichen Flüssigkeit erzielen zu können. Zur Durchführung
des Verfahrens wird im wesentlichen eine gegen die Umgebung
abgedichtete Anschlußvorrichtung auf dem Rohr befestigt, durch
die ein Loch in das Rohr gebohrt werden kann während die Ab
dichtung gegenüber der Umgebung aufrechterhalten wird, so daß
ein expandierbarer Körper durch die Anschlußvorrichtung mit
Hilfe einer Blockierungsvorrichtung sowie durch das in das
Rohr gebohrte Loch eingeführt werden kann, um zeitweilig den
Fluß einer Flüssigkeit in diesem zu blockieren, wobei der
expandierbare Körper vor dem Einführen einen größeren Durch
messer aufweisen kann, als sowohl der Innendurchmesser des
Zuführungskanals der Anschlußvorrichtung als auch der Durch
messer des gebohrten Loches.
Verfahren und Vorrichtung zur zeitweisen Anordnung eines ex
pandierbaren Körpers in einem druckführenden Rohr sind aus
der US-PS 3,805,844 bekannt. Diese Druckschrift offenbart eine
Vorrichtung mit einem Zylinder, der an dem abzusperrenden Rohr
befestigbar und an seinem freien Ende mittels einer Kappe ver
schließbar ist. Durch die Kappe ist ein Rohrgestänge führbar,
an dessen in das abzusperrende Rohr einführbarem Ende mittels
einer Muffe ein Absperrkörper befestigbar ist. Der Absperr
körper wird nach seiner Einführung in das Rohr allseitig durch
Einführung von Wasser zur Absperrung des Rohres aufgebläht.
Bei der Einführung des Absperrkörpers in das Rohr kommt dieses
mit dem Rand des Bohrloches in Berührung, so daß Beschädigun
gen des Absperrkörpers zu befürchten sind.
Des weiteren ist der EP 0 294 727 A1 eine Vorrichtung zum Ab
sperren von Rohrleitungen zu entnehmen, bei welcher ein an
einem Führungsrohr angebrachter Absperrkörper in die abzusper
rende Rohrleitung eingeführt wird. Bei dieser Vorrichtung ist
jedoch die Anbringung eines Bohrloches mit vergleichsweise
großem Durchmesser an der abzusperrenden Rohrleitung notwen
dig, wobei auch hier Beschädigungen des Absperrkörpers durch
von der Wandung des Bohrloches vorstehende Grate zu befürchten
sind.
Dem Stand der Technik entsprechende Vorrichtungen und Verfah
ren zur zeitweiligen Blockierung des Flusses von Flüssigkeiten
in druckführenden Rohren unter Beibehaltung der Abdichtung
gegen die Umgebung werden insbesondere in der
WO 88/04380 beschrieben, in welchem der äußere
Durchmesser des expandierbaren Körpers, der in Form eines
zylindrischen Gummiballons ausgeführt ist und der Blockie
rungseinrichtung angefügt ist, eine spezifische Maximalgröße
besitzt, die in Beziehung zu dem Innendurchmesser des zu
blockierenden Rohres steht, da praktische Einschränkungen in
der Fähigkeit einer Expansion des Ballons bestehen. Dies ist
ein Hauptnachteil, da eine Vielzahl unterschiedlicher Ab
messungen für die Anschlußvorrichtung, die Blockierungsvor
richtung und den Gummiballon benötigt werden, um die Vor
richtungen Rohren unterschiedlichen Durchmessers anpassen zu
können. Ein weiterer Hauptnachteil liegt darin, daß, wenn
die Blockierung von Rohren mit Durchmessern von 2 inches
(ca. 5 cm) oder mit größeren Durchmessern durchgeführt wer
den soll, die Blockierungsvorrichtung, der Bohrer und der
Gummiballon eine derartige Größe aufweisen müssen, daß Hand
bohrer zur Erzeugung des Loches in dem Rohr nicht länger
eingesetzt werden können und der Einsatz von großen, stand
festen Elektrobohrmaschinen notwendig wird. Da die relevan
ten Rohre oftmals Wasser- oder Heizrohre darstellen, die in
der Nähe von Gebäudewänden installiert sind, schließt der
Platzmangel den Einsatz von Bohrern der erforderlichen Größe
aus.
Ein weiterer Nachteil des gegebenen Standes der Technik
besteht darin, daß, da die Vorrichtung nur für eine zeitwei
lige Blockierung des Flusses in dem Rohr vorgesehen ist, und
der expandierbare Körper nach der Blockierung wieder ent
fernt wird, die Form des expandierbaren Körpers nach einer
gewissen Zeit in dem ausgedehnten Zustand verändert wird, so
daß der Ballon nicht mehr in der Lage ist, vollständig seine
ursprüngliche Form anzunehmen. Sein äußerer Durchmesser wird
dann größer als das Loch des Rohres, durch welches der Kör
per wieder ausgeführt werden muß. Dies bedeutet, daß der
Körper während des Zurückführens von der Blockierungsvor
richtung abrutschen kann und innerhalb des Rohres verloren
geht.
Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, gemäß
den Patentansprüchen ein Verfahren und eine Vorrichtung
bereitzustellen, die die oben genannten Nachteile beseitigt
und den Durchmesser der benötigten Blockierungsvorrichtung
und den des Bohrers minimiert und damit auch den benötigten
Durchmesser des Bohrloches minimiert. Die Aufgabe wird durch
die Merkmale der kennzeichnenden Teile der Ansprüche 1 und 2
gelöst.
Ist der expandierbare Körper, in der Regel ein Gummiballon,
birnenförmig anstatt zylinderförmig mit einem Maximaldurch
messer größer als derjenige des Bohrloches ausgeführt, so muß
der Körper nicht mehr in einem so großen Ausmaß expandieren,
um den Innendurchmesser des Rohres vollständig auszufüllen,
und lediglich eine Größe des expandierbaren Körpers braucht
für eine größere Anzahl von Rohrdurchmessern, als dies bis an
hin möglich war, eingesetzt werden. Die Einführung des expan
dierbaren Körpers mit einem größeren Durchmesser als der des
Bohrloches wird dadurch möglich, daß der Körper, der an der
Blockierungsvorrichtung angefügt ist, vor der Einführung in
die Anschlußvorrichtung und in das Rohr axial ausgedehnt wird,
wodurch sein Maximaldurchmesser auf eine Größe reduziert wird,
die kleiner als die des Durchmessers der Öffnung in der An
schlußvorrichtung und des Durchmessers des Rohrbohrloches ist.
Nachdem der Körper teilweise in das Rohr eingeführt wurde,
wird seine axiale Ausdehnung stufenweise verringert, was dazu
führt, daß der Körper seine ursprüngliche birnenförmige Form
beibehält. Ist der Körper einmal in dem Rohr angeordnet, kann
eine Blockierung des Flusses einer Flüssigkeit durch Aufbau
eines inneren Druckes in dem Körper in einer allgemein bekann
ten Art und Weise erzeugt werden, bis daß er bei ausreichendem
Druckaufbau das Rohr vollständig blockiert. Wird der Körper
anschließend von dem Rohr entfernt, so wird die umgekehrte
Reihenfolge, nachdem der Innendruck des Körpers bis auf Atmo
sphärendruck reduziert wurde, eingehalten, d. h. der Körper
wird wiederum radial expandiert, bis daß sein Durchmesser
geringer ist als der Durchmesser des Bohrloches und so eine
Entfernung der Blockierungsvorrichtung zusammen mit dem expan
dierbaren Körper ermöglicht.
Das Verfahren sowie eine Ausführungsform sind in den Patent
ansprüchen und den beigefügten Abbildungen näher beschrieben.
Es zeigen:
Fig. 1 eine Seitenansicht der auf dem Rohr befestigten
Anschlußvorrichtung,
Fig. 2 eine nicht zusammengesetzte Blockierungsvorrich
tung mit ihren unteren und oberen Teilen und dem
nicht montierten expandierbaren Körper,
Fig. 3 ein Schnitt durch die Anschlußvorrichtung und die
Blockierungsvorrichtung während der Einführung des
axial expandierten expandierbaren Körpers durch
das Bohrloch des Rohres, und
Fig. 4 den vollständig in das Rohr eingeführten expan
dierbaren Körper.
In Fig. 1 stellt 1 einen Teil des Rohres dar, in welchem die
Blockierung des Flusses stattfinden soll, 2 stellt eine
Anschlußvorrichtung dar, die an dem Rohr mit Schraubenbefe
stigungen festgespannt ist (19 in Fig. 4), um eine Abdich
tung gegen die Umgebung zu erreichen, wobei 3 einen Dich
tungskörper darstellt, um eine Absperrung gegen einen Boh
rer, der ein Bohrloch des Rohres erzeugt, und gegen die
Blockierungsvorrichtung zu erzielen, wenn die Vorrichtung in
die Anschlußvorrichtung eingefügt worden ist, deren Hohlka
nal 5 für den das Bohrungsloch des Rohres erzeugenden Bohrer
und für die Blockierungsvorrichtung als Führung dient. 4
weist auf eine Ventilvorrichtung hin, die durch den Bohrer
oder die Blockierungsvorrichtung betätigt wird, welche auf
grund deren Elastizität und des innerhalb des Rohres herr
schenden Druckes automatisch schließt, wenn der Bohrer oder
die Blockierungseinrichtung entfernt werden. 6 bezeichnet
einen Hohlraum in der Anschlußvorrichtung, um Raum für Oszil
ationen der Ventilvorrichtung zur Verfügung zu stellen und
um Bohrspäne, die während der Bohrung des Loches erzeugt
werden, aufnehmen zu können. Ein Außengewinde 7 ist am unte
ren Ende der Anschlußvorrichtung zur schraubenden Anbringung
der Blockierungsvorrichtung mittels der Überwurfmutter 9
gezeigt.
Fig. 2 zeigt die Blockierungsvorrichtung, deren oberer Teil
8 und deren unterer Teil 10 mit einem zentralen Zuführungs
kanal 20 ausgestattet sind, so daß axiale Bewegungen des
Expandiergestänges 11 und die Zufuhr von Preßluft in den
expandierbaren Körper 17 ermöglicht sind. Darüber hinaus ist
der obere Teil der Blockierungsvorrichtung 8 mit drei gewin
deführenden Verbindungsstücken ausgestattet, wobei 21 der
Einführung des Expandiergestänges 11, 22 der Verbindung mit
einer Preßluftversorgung und 23 dem Anschluß eines
Druckausgleiches dient. Die Mutter 9 dient der schraubenden
Verbindung der Blockierungsvorrichtung mit dem Gewindeteil
7 der Anschlußvorrichtung 2. Das mit dem Gewinde 13 des
unteren Bauteiles 10 korrespondierende Innengewinde 14 dient
der schraubenden Verbindung des expandierbaren Körpers 17.
Das untere Bauteil 10 ist darüber hinaus mit einer Manschet
te 12 ausgestattet, die eine Fixierung des Körpers 17 da
durch sichert, daß es die innenliegende Lippe 18 des Körpers
einklemmt. Ferner ist das untere Ende des Gestänges 11 abge
rundet und dafür vorgesehen, im Inneren des Körpers 17 zu
wirken, falls eine axiale Expansion des Körpers gewünscht
ist, wenn manueller Druck auf die Druckplatte 15 ausgeübt
wird. Der expandierbare Körper 17 ist ferner als ein birnen
förmiger Ballon mit einer in der Öffnung angeordneten innen
liegenden Lippe 18 ausgeführt.
Fig. 3 zeigt die Blockierungsvorrichtung mit dem angefügten
und durch das Gestänge 11 axial ausgedehnten expandierbaren
Körper 17, durch welches dem Körper ermöglicht wird, in den
Führungskanal 5 der Anschlußvorrichtung und in das in das
Rohr 1 gebohrte Loch 24 eingefügt zu werden.
In Fig. 4 ist der expandierbare, innerhalb des Rohres an
geordnete Körper 17 gezeigt, der, nachdem das Gestänge 11
entfernt wurde, seine birnenartige Form beibehält und nun
z. B. mit Preßluft, die durch das Verbindungsstück 22 zuge
führt wurde, expandiert werden kann, um das Rohr vollständig
zu blockieren. Das Verbindungsstück 21 ist hier durch das
Absperrglied 25 abgeschlossen, während das Verbindungsstück
23 mit dem Druckausgleich verbunden ist.
1
Rohr
2
Anschlußvorrichtung
3
Dichtungskörper
4
Ventilvorrichtung
5
Zuführungskanal
6
Hohlraum
7
Außengewinde
8
oberer Teil der Blockierungsvorrichtung
9
Überwurfmutter
10
unterer Teil der Blockierungsvorrichtung
11
Gestänge
12
Manschette
13
Außengewinde
14
Innengewinde
15
Druckplatte
17
expandierbarer Körper
18
innenliegende Lippe
19
Schraubenbefestigungen
20
Zuführungskanal
21
Verbindungsstück
22
Verbindungsstück
23
Verbindungsstück
24
Bohrloch
25
Absperrglied
Claims (2)
1. Verfahren zur zeitweisen Anordnung eines expandierbaren
Körpers (17) in Form eines birnenförmigen Gummiballons in
einem druckführenden Rohr (1), das ein fließendes Medium
enthält, bestehend aus den folgenden Verfahrensschritten:
- 1. Anbringung einer Anschlußvorrichtung (2) auf dem Rohr an einer Stelle, an der die Anbringung des expandier baren Körpers gewünscht ist, dergestalt, daß eine Abdichtung zwischen der Außenfläche des Rohres und der Anschlußvorrichtung erzeugt wird;
- 2. Einführung eines Bohrers durch einen Führungskanal (5) der Anschlußvorrichtung, der mit einem Dichtungskörper (3) ausgestattet ist, der den Führungskanal gegen die Umgebung abschließt, wenn der Bohrer oder die Blockie rungsvorrichtung in den Führungskanal eingeführt wor den sind, und mit einer öffenbaren Ventilvorrichtung (4), die zwischen dem Führungskanal und einem Hohl raum (6) angeordnet ist und durch den Bohrer oder die Blockierungsvorrichtung betätigt wird und zwischen dem Führungskanal und dem Hohlraum (6) angeordnet ist;
- 3. Erzeugung eines Bohrloches in dem Rohr mittels eines Bohrers;
- 4. Entfernung des Bohrers nach Erzeugung des Bohrloches, wodurch die Ventilvorrichtung automatisch geschlossen wird; sowie
- 5. Einführung eines expandierbaren Körpers, mit Hilfe der Blockierungsvorrichtung durch den Führungskanal der Anschlußvorrichtung in das Rohr, dadurch ge kennzeichnet, daß der an die Blockierungs vorrichtung angefügte expandierbare Körper (17) im nichtexpandierten Zustand einen maximalen Außen durchmesser aufweist, der größer ist, als der Innen durchmesser des Führungskanals (5) der Anschlußvor richtung und des Durchmessers des in das Rohr gebohr ten Loches (24), und daß dessen Einführung durch den Führungskanal und das Bohrloch derart erfolgt, daß der expandierbare Körper (17) vor der Einführung axial mittels eines gegenüber der Blockierungsvorrichtung verschiebbar geführten Gestänges (11) expandiert wird und gleichzeitig der Maximaldurchmesser des Körpers (17) auf eine Größe verringert wird, die geringer ist als der Durchmesser des Führungskanals (5), daß der axial expandierte Körper (17) teilweise in das Rohr eingeführt wird und daß anschließend die axiale Expan sion stufenweise so lange reduziert wird, bis daß der Körper (17) vollständig eingeführt worden ist und seine birnenförmige Gestalt wieder erlangt.
2. Vorrichtung zur zeitweisen Anordnung eines expandierbaren
Körpers in einem ein fließendes Medium enthaltenden druck
führenden Rohr (1) mit einer Anschlußvorrichtung (2), die
abdichtend an dem Rohr (1) befestigbar ist und einen gegen
die Umgebung abschließenden Führungskanal (5) aufweist,
sowie eine öffenbare Ventilvorrichtung (4), die zwischen
dem Rohr (1) und einem zu dem Rohr benachbarten Hohlraum
(6) der Anschlußvorrichtung angeordnet ist, und mit einer
Blockierungsvorrichtung an der der expandierbare Körper
befestigbar ist und mittels derer er in das Rohr (1) ein
führbar ist, wobei die Blockierungsvorrichtung einen Füh
rungskanal (20) aufweist und wobei die Ventilvorrichtung
durch einen Bohrer oder die Blockierungsvorrichtung betä
tigt wird, dadurch gekennzeichnet,
daß die Blockierungsvorrichtung ein in dem Führungskanal
(20) längsverschiebbares Gestänge (11) aufweist, dessen
Länge die Länge der Blockierungsvorrichtung überschreitet
und dessen dem expandierbaren Körper gegenüberliegendes
Ende aus der Blockierungsvorrichtung herausragt und druck
beaufschlagbar ist, so daß der expandierbare Körper durch
Betätigung des Gestänges axial gedehnt wird und sich des
sen Außendurchmesser verringert.
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