DE4409949A1 - Verwendung von Calcium-Alkalicitraten zur Prophylaxe und Behandlung degenerativer Erkrankungen des Knochengerüstes - Google Patents
Verwendung von Calcium-Alkalicitraten zur Prophylaxe und Behandlung degenerativer Erkrankungen des KnochengerüstesInfo
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Description
Gegenstand der Erfindung ist die Verwendung von Calcium-Alka
limetallcitraten zur Prophylaxe und Behandlung degenerativer
Erkrankungen des Knochengerüstes.
Eine Vielzahl von Calcium-organischen Verbindungen, welche in
der pharmazeutischen Industrie als Calciumpräparate eine große
Bedeutung haben, ist bekannt; insbesondere finden Calciumci
trat i.e. Ca₃(C₆H₅O₇)₂ als Tetrahydrat und Calciumcarbonat Anwen
dung. Das Calciumcitrat Ca₃(C₆H₅O₇)₂ ist in Wasser nur gering
löslich und wird in Form von Injektionslösung, Kautablette,
Dragee oder Lutschtablette bei Calciummangelerscheinungen,
allergischen Reaktionen und Osteoporose appliziert. Calcium
carbonat wird als Antacidum häufig verabreicht, da seine Säu
rebindungskapazität im Vergleich zu Natriumhydrogencarbonat
größer ist.
Calcium ist ein unentbehrlicher Bestandteil des Gewebes und
der Organe, insbesondere des Skeletts, wobei 99,9% des Calci
ums sich im Skelett befindet, so daß bei Calciummangel oder
aufgrund von altersabhängiger gesteigerter Empfindlichkeit
gegen das endogen gebildete Parathormon, von Menopause oder
von gestörter intestinaler Calciumresorption ein Knochenver
lust auftritt. Die Verminderung, die eine knöcherne Brüchig
keit hervorruft, führt zu geringerer mechanischer Belastbar
keit und Neigung zu Frakturen und Spontanverformungen. Dieser
als Osteoporose oder -porosis bekannte Verlust an Knochengewe
be in knöchernen Organen wird üblicherweise therapiert durch
die Verabreichung von Calciumderivaten, wie Calciumglukonat
oder früher durch Calciumchlorid, wobei jedoch, insbesondere
bei der Applikation von Calciumchlorid, starke Nebenwirkungen
auftreten.
Der Stand der Technik schlägt zur Therapie der Osteoporose die
Verwendung einer Reihe von Medikamenten vor, die jedoch auf
grund ihrer Nebenwirkungen auf den menschlichen Organismus,
wie unten ausgeführt wird, nicht unbedenklich sind.
So finden Calciumsalze wie Calciumglukonat bei der Therapie
von Hypocalcämie, bei Vitamin-D-Mangel und insbesondere bei
der Immobilisations-(Alters-) Osteoporose Anwendung. Calcium
glukonat wird herkömmlicherweise als 10% Lösung injiziert oder
als geringer konzentrierte Lösung mittels Dauerinfusion ver
abreicht. Dabei besteht jedoch die Gefahr der Hypercalcämie,
wobei neben Arrhythmien ebenso aufgrund einer verminderten
tubulären Resorption von NaCl und Flüssigkeit eine Polyurie
resultieren kann (Forth et al., Pharmakologie und Toxikologie,
2. Auflage, Seiten 235ff.). Daher wird Calciumglukonat um
ständlicherweise auch bei oraler Einnahme möglichst unter
Kontrolle verabreicht.
Das früher verabreichte CaCl₂ wird in der Regel nicht mehr
appliziert, da irritierende Wirkungen auf Venen und den Gast
rointestinaltrakt auftreten.
Darüber hinaus wird die Anwendung von Natriumfluorid vorge
schlagen, um aufgrund der Anregung der Knochenneubildung die
verbliebenen Knochenstrukturelemente zu verstärken. Die Ein
nahme von Fluorid kann jedoch bei der Langzeiteinnahme zu
Fluorose führen, so daß aufwendige und kostspielige jährliche
Röntgenuntersuchungen erforderlich sind, um diese Nebenwirkun
gen zu vermeiden. Auch die vom Stand der Technik vorgeschlage
ne Kombination von Calcium und Vitamin D ist nicht frei von
Nebenwirkungen, da plötzliche und starke gastrointestinale
Beschwerden wie Magenschmerzen und Völlegefühl und damit ein
hergehend eine geringere Nahrungsaufnahme feststellbar sind
(Bader et al., Lehrbuch der Pharmakologie und Toxikologie, 2.
Auflage, Seiten 207ff.).
Außerdem muß bei der Einnahme von Fluoriden der Umstand be
rücksichtigt werden, daß häufig bereits dem Trinkwasser Fluo
ride zugesetzt werden, um möglichst Überdosierungen zu vermei
den. Auch die dem Stand der Technik entsprechende Kombination
von Vitamin D und Natriumfluorid macht einen stationären Auf
enthalt u. U. nötig, da Vitamin D-Intoxikation und Fluorose
drohen können.
Weiterhin führen die früher empfohlenen Gaben von Östrogenen
nur kurzfristig zu einer Besserung der Symptome der Osteoporo
se. Trotz der unzureichenden Therapiemöglichkeiten schlägt man
bei älteren Patientinnen die Verabreichung von Östrogenen vor,
obwohl das Risiko der Bildung von Korpuskarzinomen und Hyper
plasien des Endometriums nicht zu vernachlässigen ist. Dabei
kann außerdem der Mineralien- und Lipid-Spiegel im Serum un
günstig beeinflußt werden (laut MSD-Manual, 4. Auflage, Urban
& Schwarzenberg).
Auch die Kombination von Natriumfluorid mit Calcium ist nicht
unumstritten, zumal die Wirksamkeit dieser Behandlung nach
Meinung der FDA noch nicht abschließend bewiesen ist (MSD-
Manual, 4. Auflage, Urban & Schwarzenberg).
Da wegen der bisher unvollkommenen Therapiemöglichkeiten der
Osteoporose, insbesondere der gezielten Therapie gegen den
fortschreitenden Knochengewebeschwund und den Abbau der Struk
turelemente keine erfolgversprechenden Medikamente zur Verfü
gung stehen, wird ein Therapieerfolg zur Zeit "nur durch Gaben
von Natriumfluorid zu gewährleisten" sein (Heilmeyer, L., Inne
re Medizin, 4. Auflage, Springer-Verlag, Berlin), trotz der
Nebenwirkungen, wie Hypotonie und Atemdepression, die vorwie
gend aufgrund der Inhibierungseigenschaften von Fluoridderiva
ten auf viele Enzymsysteme hervorgerufen werden. In Ermange
lung weiterer Heilmethoden verweist man auch auf die Anwendung
konservativer Therapien wie Übungsbehandlung etc.
Weiterhin ist bekannt, daß ein saures Alkalicitrat der Formel
K₆Na₆H₃(C₆H₅O₇)₅ als Hydrat zur Auflösung von Harnsäuresteinen
und zur Verhinderung ihrer erneuten Bildung verabreicht wird.
So beschreibt die DE PS 27 27 304 die Verwendung von diesem
sauren Alkalicitrat zur Bekämpfung der Urolithiasis, wobei bei
der Anwendung als Arzneimittel Citrat-, Natrium- und Kalium
ionen in einem bestimmten äquivalenten Verhältnis freigesetzt
werden und eine therapeutisch gewünschte pH-Wert-Erhöhung des
Harns auf pH 6,2 bis 7,0 bewirkt wird. Bei Patienten mit Hy
perurikusurie bewirkt saures Alkalicitrat, welches im Zustand
eines definierten Kristallisats vorliegt, durch die gezielte
pH-Anhebung im Harn eine Auflösung und zudem eine Verhinderung
der Neubildung von Harnsäuresteinen.
Der Stand der Technik beschreibt zwar die Anwendung von Alka
licitraten und Citronensäure als Arzneimittel bei der Behand
lung der oben genannten Krankheiten, dabei beschränken sich
jedoch die bisher bekannten Therapien mit den Alkalicitraten
ausschließlich auf Erkrankungen und o.g. Schädigungen der
ableitenden Harnwege.
Die Aufgabe der Erfindung besteht nun darin, ein Mittel an
zugeben, welches bei der Osteoporosebehandlung den fortschrei
tenden Knochengewebeschwund verhindert und möglichst die noch
verbliebenen Strukturelemente im Knochen verstärkt, das sowohl
für den menschlichen Organismus gut verträglich ist, i.e. eine
komplikationslose Verstoffwechslung im menschlichen Organismus
ermöglicht, als auch bei der Einnahme weiterer Medikamente
keine Nebenwirkungen aufweist. Da man heutzutage aufgrund des
wachsenden Kostendrucks in der Therapeutik weiterhin bestrebt
ist, statt eine bereits manifeste Krankheit zu therapieren,
einer zukünftigen Erkrankung vorzubeugen, sollte das Medika
ment nicht nur Knochensubstanz aufbauen helfen sondern auch
auch bei möglichst rechtzeitiger Einnahme im Rahmen einer
prophylaktischen Behandlung bereits den Abbau des Knochengewe
bes verhindern helfen, was gerade auch bei der Alters- oder
bei der Steroidosteoporose erforderlich ist, da bekannterweise
Cortikoide die Mobilisation von Calcium aus dem Skelett för
dern.
Dazu ist ein Medikament nötig, welches keine Nebenwirkungen
oder bei einer Langzeiteinnahme nur vernachlässigbare Neben
wirkungen aufweist und somit den Nierenstoffwechsel und den
Mineralgehalt im Serum nicht beeinflußt. Da außerdem bei einer
Langzeittherapie zur Prophylaxe von Osteoporose die Nierentä
tigkeit in erster Linie betroffen sein wird, ist gerade hier
bei die Wirkung des zu verabreichenden Arzneimittels zu be
achten.
Außerdem ist beachtenswert, daß das Medikament nicht nur die
Darmausscheidung, die Sekretion sowie das Urinvolumen sondern
auch die Nahrungsaufnahme nicht ungünstig beeinflussen darf,
zumal gerade die Osteoporose als Involutionsosteoporose bei
älteren Patientinnen/Patienten, die häufig unter großer Appe
titlosigkeit leiden, als präsenile oder senile Form auftritt.
Ebenso ist es angebracht, die Wirksubstanz so zu wählen, daß
sie einfach und damit preiswert herstellbar ist, um die Her
stellungskosten des Medikaments zu senken und den Patienten
ein preiswertes und wirksames Arzneimittel zur Verfügung zu
stellen, was bei einer Langzeittherapie zur Prophylaxe von
entscheidender Bedeutung ist.
Die Aufgabe wird gelöst durch die Verwendung von Calcium-Alka
limetallcitraten gemäß der Hauptansprüche und der Nebenansprü
che. Die Unteransprüche betreffen bevorzugte Ausführungsformen
dieses Erfindungsgegenstandes.
Gegenstand der Erfindung ist die Verwendung von Calcium-Alka
limetallcitraten der Formel CaXC₆H₅O₇, worin X ein Alkalimetall
ist oder eines Hydrats oder Hydratgemisches davon, zur Prophy
laxe oder Behandlung des Knochengewebeschwundes und zur Ver
stärkung der Knochenstrukturelemente sowie zur Prophylaxe oder
Behandlung der Osteoporose.
Insbesondere ist die Verwendung von Calcium-Alkalimetallci
trat in Form einer Mischung mit ein oder mehreren Zusatzstof
fen, wie Citronensäure oder anderen später offenbarten Sub
stanzen, vorteilhaft. Besonders vorteilhaft sind dabei als
Calcium-Alkalimetallcitrate CaNaC₆H₅O₇ und CaKC₆H₅O₇.
Die Herstellung der Calcium-Alkalimetallcitrate der Formel
CaC₆H₅O₇, worin X ein Alkalimetall ist, erfolgt dadurch, daß man
eine wäßrige Ca-Citrat-Suspension mit einem Alkalimetallcitrat
und Citronensäure in konzentrierter wäßriger Lösung in einem
Molverhältnis von Calciumcitrat, Alkalimetallcitrat und Citro
nensäure von 2 : 2 : 1 bis 2 : 2,5 : 1 bei einem pH-Bereich von 4,6
bis 4,8 bei einer Temperatur von 80-95°C unter Rückfluß
während 1 bis 1,5 Stunden unter Rührung umsetzt und man entwe
der nach der Umsetzung die Lösung mit dem Niederschlag fil
triert, den Rückstand mindestens einmal mit Wasser wäscht und
trocknet oder man nach der Umsetzung die Lösung mit dem gebil
deten Niederschlag sofort bis zur Trockne einengt, oder daß
nach der Umsetzung die Lösung mit dem gebildeten Niederschlag
als Suspension das Endprodukt ist.
In einer bevorzugten Ausführungsform vermischt man
- a) eine wäßrige Suspension aus Calciumcitrat-Suspension mit 31,7% (w/v) Calciumcitrat · 4H₂O mit einer wäßrigen Lösung, wel che 0,56 m Alkalimetallcitrat und 0,28 m Citronensäure ent hält,
- b) rührt unter Wasserzugabe, vorzugsweise 1,5 Stunden lang, und arbeitet anschließend die Lösung bis zur Trocknung des Rückstandes wie oben angegeben auf.
In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform verfährt man wie
unter a) und b), verwendet aber eine wäßrige Lösung, welche
0,7 m Alkalimetallcitrat und 0,28 m Citronensäure enthält.
Weiterhin können Calcium-Alkalimetallcitrate der Formel
CaXC₆H₅O₇, worin X ein Alkalimetall ist, dadurch hergestellt
werden, indem man entweder Calciumcitrat mit einem Alkalime
tallcarbonat, z. B. Kalium- oder Natriumcarbonat, und Citro
nensäure in konzentrierter wäßriger Lösung in einem Molver
hältnis von Calciumcitrat, Alkalimetallcarbonat und Citronen
säure von 2 : 3 : 3 bis 2 : 3,75 : 3 oder Calciumcitrat mit einem
Alkalimetallhydrogencarbonat, z. B. Natrium- oder Kaliumhydro
gencarbonat, oder Alkalimetallhydroxid, wie Natrium- oder
Kaliumhydroxid, und Citronensäure in konzentrierter wäßriger
Lösung in einem Molverhältnis von Calciumcitrat, Alkalimetall
hydrogencarbonat bzw.-hydroxid und Citronensäure von 2 : 6 : 3
bis 2 : 7,5 : 3 bei einem pH-Bereich von 4,6 bis 4,8 bei einer
Temperatur von 80-95°C unter Rückfluß während 1 bis 1,5 Stunden
unter Rührung umsetzt und man entweder nach der Umsetzung die
Lösung mit dem Niederschlag filtriert, den Rückstand minde
stens einmal mit Wasser wäscht und trocknet oder man nach der
Umsetzung die Lösung mit dem gebildeten Niederschlag sofort
bis zur Trockne einengt, oder daß nach der Umsetzung die Lö
sung mit dem gebildeten Niederschlag als Suspension das End
produkt ist.
Vorteilhaft ist es, daß man
- a) eine wäßrige Suspension aus 31,7% (w/v) Calciumcitrat·4H₂O mit einer wäßrigen Lösung unter Rühren vermischt, welche 0,83 m Citronensäure enthält,
- b) unter Wasserzugabe, vorzugsweise 1,5 Stunden lang, rührt,
- c) Alkalimetallcarbonat bis zu einer Konzentration von 0,28 m zugibt,
- d) die Lösung, vorzugsweise 0,5 Stunden lang, rührt, und man anschließend die Lösung bis zur Trocknung des Rückstandes, wie oben angegeben, aufarbeitet.
In einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform verfährt man
wie unter a) und b), setzt Alkalimetallcarbonat bis zu einer
Konzentration von 0,35 in zu und arbeitet wie unter d) be
schrieben weiter.
Bei einem weiteren Herstellungsverfahren vermischt man eine
Calciumcarbonat oder -oxidlösung mit einem Alkalimetallcar
bonat und Citronensäure in konzentrierter wäßriger Lösung
in einem Molverhältnis der Calciumcarbonat, Alkalimetallcarbo
nat und Citronensäure von 6 : 3 : 7 bis 6 : 3,75 : 7 bei einem pH-
Bereich von 4,6 bis 4,8 bei einer Temperatur von 80-95°C unter
Rückfluß während 1 bis 1,5 Stunden unter Rührung umsetzt und
man entweder nach der Umsetzung die Lösung mit dem Nieder
schlag filtriert, den Rückstand mindestens einmal mit Wasser
wäscht und trocknet, oder man nach der Umsetzung die Lösung
mit dem gebildeten Niederschlag sofort bis zur Trockne ein
engt, oder daß nach der Umsetzung die Lösung mit dem gebilde
ten Niederschlag als Suspension das Endprodukt ist.
Dabei zeigt sich, daß es vorteilhaft ist, wenn man
- a) einer 1,89 m wäßrigen Citronensäure-Lösung unter Rühren portionsweise Calciumcarbonat in einer solchen Menge zugibt, daß eine Konzentration von 1,62 m Calciumcarbonat vorliegt,
- b) unter Wasserzugabe , vorzugsweise 1,5 Stunden lang, rührt,
- c) Alkalimetallcarbonat bis zu einer Konzentration von 0,55 m zusetzt,
- d) die Lösung, vorzugsweise 0,5 Stunden lang, rührt, und man anschließend die Lösung, wie oben angegeben, einengt.
In einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform verfährt man
wie unter a) und b), setzt Alkalimetallcarbonat bis zu einer
Konzentration von 0,68 m zu und arbeitet wie unter d) be
schrieben weiter.
Außerdem zeigt es sich, daß man vorteilhafterweise nach der
Waschung der Rückstände eine Säure, z. B. Citronensäure oder
HCl, in pharmakologisch vertretbaren Mengen als Stabilisator
zugeben kann, um eine Hydrolyse des Endproduktes zu vermeiden.
Zur Trocknung der Lösungen oder der gewaschenen Rückstände
eignen sich besonders Trockenbleche oder Tellertrockner.
57 kg Calciumcitrat·4H₂O werden in 180 l Wasser suspendiert.
Parallel hierzu werden 29,4 kg Natriumcitrat·2H₂O und 9,6 kg
Citronensäure in 180 l Wasser gelöst. Diese klare Lösung wird
unter Rühren zur Suspension gegeben und unter Rühren auf 80°C
aufgeheizt sowie unter Rückfluß 1,5 Stunden auf Temperatur
gehalten. Während dieser Zeit gibt man portionsweise ein wei
teres Mal bis zu 180 l Wasser hinzu. Anschließend wird die
Lösung filtriert und der Rückstand mindestens einmal mit Was
ser gewaschen. Danach wird der Rückstand auf Trockenblechen
getrocknet.
Zur Charakterisierung von CaNaC₆H₇O₇ werden die Röntgenbeugungs
linien angegeben, die nach dem Guinier-Verfahren mit CuKα-
Strahlung entsprechend dem Beugungswinkel 4Θ gemessen wurden.
20.50; 22.20; 23.05; 30.05; 34.40; 43.00; 45.45; 49.80; 58.25;
59.75; 61.30; 63.25; 68.05; 70.03; 71.30; 75.70; 78.80; 81.20;
84.30; 86.90; 89.40; 92.30.
Die Herstellung erfolgt entsprechend der Vorschrift von Her
stellungsbeispiel 1, wobei jedoch anstelle der Filtration der
Lösung nach der Umsetzung sich eine sofortige Trocknung der
Lösung anschließt. Die Trocknung erfolgt auf Trockenblechen.
Die Gehaltsbestimmung des so erhaltenen Produkts ergab folgen
de Werte ([%] bezogen auf wasserfreie Substanz)
114,1 kg Calciumcitrat·4H₂O werden in 360 l Wasser suspendiert.
Parallel werden 57,6 kg Citronensäure in etwa 360 l Wasser
gelöst und unter Rühren zu der Calciumcitrat-Suspension gege
ben. Nach dem Aufheizen wird die Lösung unter Rückfluß auf
etwa 80°C für etwa 1,5 Stunden gehalten. Während dieser Zeit
werden bis zu 360 l Wasser zugesetzt. Anschließend versetzt
man portionsweise mit 31,8 kg wasserfreiem Natriumcarbonat und
hält die Temperatur weitere 30 Minuten auf 80°C. Anschließend
wird die Lösung filtriert und der Rückstand mindestens einmal
mit Wasser gewaschen. Danach wird der Rückstand auf Trocken
blechen getrocknet.
Die Herstellung erfolgt entsprechend der Vorschrift von Her
stellungsbeispiel 3, wobei jedoch statt der Filtration der
Lösung und Waschung des Rückstandes die Lösung nach der Umset
zung sofort getrocknet wird. Die Trocknung erfolgt auf Trocken
blechen oder auf Tellertrocknern.
134,4 kg Citronensäure werden in 370 l Wasser gelöst. Unter
Rühren wird portionsweise 60 kg Calciumcarbonat zugegeben. Die
Lösung wird auf 80°C aufgeheizt und unter Rückfluß 1,5 Stunden
auf Temperatur gehalten. Während dieser Zeit wird nochmals bis
zu 180 l Wasser zugegeben. Dazu erfolgt das portionsweise
Zusetzen von 31,8 kg wasserfreiem Natriumcarbonat. Die Lösung
wird danach weitere 30 Minuten auf 80°C gehalten. Anschließend
wird die Lösung filtriert und der Rückstand mindestens einmal
mit Wasser gewaschen. Danach wird der Rückstand auf Trocken
blechen getrocknet.
Die Herstellung erfolgt entsprechend der Vorschrift von Her
stellungsbeispiel 5, wobei jedoch anstelle der Filtration der
Lösung und Waschung des Rückstandes sich eine sofortige
Trocknung der Lösung anschließt. Die Trocknung erfolgt auf
Trockenblechen.
Nach einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung können
die erfindungsgemäßen Wirkstoffe als Tablette, Dragee, Kapsel,
Pille, Granulat, Emulsion, Brausetablette oder Lösung appli
ziert werden, wobei deren Wirkstoffgehalt einem Bruchteil oder
einem Vielfachen einer Einzeldosis entspricht. Die Dosierungs
einheiten können zum Beispiel 1, 2, 3 oder 4 Einzeldosen oder
1/2, 1/3 oder 1/4 einer Einzeldosis enthalten.
In einer weiteren Ausführungsform können nicht-toxische, iner
te pharmazeutisch geeignete Zusatzstoffe als feste, halbfeste
oder flüssige Verdünnungsmittel, Füllstoffe und Formulierungs
hilfsmittel zusammen mit den erfindungsgemäßen Wirkstoffen
appliziert werden. Als Zusatzstoffe eignen sich vorzugsweise
- (a) Füll- und Streckmittel, zum Beispiel Stärke, Milchzucker, Rohrzucker und Glucose,
- (b) Bindemittel, zum Beispiel Gelatine, Carboxymethylcellulose und Alginate,
- (c) Feuchthaltemittel, zum Beispiel Glycerin,
- (d) Sprengmittel, zum Beispiel Agar-Agar, Calciumcarbonat und Natriumcarbonat,
- (e) Lösungsverzögerer, zum Beispiel Paraffin,
- (f) Resorptionsbeschleuniger, zum Beispiel quarternäre Ammoni umverbindungen,
- (g) Netzmittel, zum Beispiel Glycerinmonostearat,
- (h) Adsorptionsmittel, zum Beispiel Kaolin und Bentonit und
- (i) Gleitmittel, zum Beispiel Talkum, Calcium- und Magnesium stearat,
- (j) geruchs- oder geschmackverbessernde Zusätze,
- (k) Karminativum z. B. Dimeticon
oder Gemische der unter (a) bis (k) aufgeführten Stoffe.
Als Trägerstoff für Lösungen und Emulsionen eignen sich vor
zugsweise Wasser, Äthylalkohol und Öle, zum Beispiel Olivenöl,
Maiskeimöl und Erdnußöl oder Gemische dieser Stoffe. In einer
weiteren Ausführungsform finden sich als Sprengmittel Alkali
metallsalze wie Kaliumhydrogencarbonat oder Natriumhydrogen
carbonat und als Hilfsstoff eine physiologische organische
Säure. Dabei eignet sich besonders als geschmacksverbessernder
Zusatz Saccharin und als Karminativum Dimeticon. Als besonders
vorteilhaft erweist es sich, wenn das Arzneimittel als phy
siologische organische Säure Citronensäure, Weinsäure oder
Bernsteinsäure enthält. Die erfindungsgemäße Verwendung er
folgt vorzugsweise oral.
Das Arzneimittel kann sowohl als Granulat, als Suspension oder
in Form von Brausetabletten problemlos appliziert werden.
70 kg des nach den Herstellungsbeispielen 1-6 hergestellten
Salzes wird zerkleinert, gesiebt und in einen Pelletierteller
eingebracht. In den Druckbehälter werden 23 kg gereinigtes
Wasser eingewogen. Bei geschlossenem rotierendem Teller mit
eingeschaltetem Innenmischer werden die 23 kg Wasser mit einem
Druck von 5 bar aufgedüst. Im Anschluß an die Granulierung
wird das Granulat auf einem Trockenteller kontinuierlich ge
trocknet.
Zur Herstellung von 20 kg Suspension aus Calcium-Natriumcitrat
mit dem Zusatzstoff Citronensäure werden 3,43 kg des nach
Herstellungsbeispielen 2, 4 oder 6 hergestellten Salzes unter
ständigem Rühren in einer Mischung aus 12,083 kg Lycasin 80/55
und 4,31 kg gereinigtem Wasser suspendiert. Der Ansatz wird
unter kräftigem Rühren in Wasserbad auf 70°C erwärmt und 30
Minuten bei dieser Temperatur belassen. Nach dem Erkalten und
Ergänzen des verdunsteten Wassers werden 0,167 kg einer
30%igen Lösung vom Natrium-Salz des Methyl-p-hydroxybenzoats
in gereinigtem Wasser und 10 g Citronen-Aroma hinzugefügt und
nochmals einige Minuten kräftig gerührt. Die fertige Suspen
sion wird direkt in einen fest verschließbaren Behälter ge
füllt.
Die Erfindung sei im folgenden näher unter Bezugnahme auf die
beigefügten Abbildungen erläutert.
In den Abbildungen zeigen:
Die Vergleichsversuche wurden mit Ratten (unter Beachtung des
deutschen Tierschutzgesetzes) durchgeführt, da Vergleichsver
suche an Menschen aufgrund des oft langsam fortschreitenden
Knochenschwundes sehr zeitaufwendig gewesen wäre. Außerdem
wären bei den einzelnen Versuchsgruppen Versuchspersonen mit
Knochenschwund in zeitlich identischem Erkrankungsstadium
nötig gewesen, ein Umstand, der nur unter Einsatz größtem dia
gnostischen Aufwands möglich gewesen wäre.
Daher wurden Tiermodelle herangezogen, insbesondere Tiere mit
kurzer Lebensspanne und einem Knochenstoffwechsel mit hohem
Umsatz. Die Vergleichsversuche mit Ratten entsprechen im Er
gebnis denen bei Menschen bez. der Identität des Abbaus von
Knochensubstanz und der Physiologie der Erkrankung, da für das
Studium mineral-metabolischer Komplikationen wie Osteoporose
oder Osteopenie infolge Hypogonadismus der Zustand nach Or
chiektomie als geeignete Situation betrachtet wird (Stepan et
al., J.Clin. Endocr. Metab. 69, 523-527, 1989).
Männliche, Pentobarbital betäubte Ratten (Sprague-Dawley Rat
ten) wurden kastriert, wobei die Versuchsgruppen aus minde
stens 4 Tieren bestanden.
Folgende Versuchsgruppen wurden untersucht:
SHAM Kontrolle: Ratten, deren Bauchhöhle geöffnet und geschlossen wurde, jedoch ohne Kastration, deren Trinkflüssigkeit aus deionisiertem Was ser bestand
OR-X Ratten, deren Bauchhöhle geöffnet und ge schlossen wurde, mit Kastration, deren Trink flüssigkeit aus deionisiertem Wasser bestand
OR-X+CNC Ratten, deren Bauchhöhle geöffnet und ge schlossen wurde, mit Kastration, deren Trink flüssigkeit 0,25 Gew.% einer Mischung mit CaNaC₆H₅O₇ und Citronensäure (=CNC) enthielt.
SHAM Kontrolle: Ratten, deren Bauchhöhle geöffnet und geschlossen wurde, jedoch ohne Kastration, deren Trinkflüssigkeit aus deionisiertem Was ser bestand
OR-X Ratten, deren Bauchhöhle geöffnet und ge schlossen wurde, mit Kastration, deren Trink flüssigkeit aus deionisiertem Wasser bestand
OR-X+CNC Ratten, deren Bauchhöhle geöffnet und ge schlossen wurde, mit Kastration, deren Trink flüssigkeit 0,25 Gew.% einer Mischung mit CaNaC₆H₅O₇ und Citronensäure (=CNC) enthielt.
15 Tage vor Beendigung des Versuchs wurde allen Tieren in
Narkose (siehe oben) ⁴⁵Calcium (Amersham, Braunschweig; BRD)
unter die Bauchhaut injiziert. Im allgemeinen wurde mit der
einmaligen Verabreichung dieser hohen Dosis ⁴⁵Calcium der Pool
des rasch austauschbaren Knochencalciums innerhalb dieses
Zeitraumes markiert. Unter der Annahme, daß nach dieser Zeit
der im Blut zirkulierende Tracer ossärer Herkunft war, konnte
außerdem ⁴⁵Calcium in den Faeces als Indikator der endogenen
Calcium-Sekretion betrachtet werden. Mit Hilfe dieser Technik
wurden die Einflüsse von CNC auf die Bewegungen von Calcium
besser transparent gemacht.
Vor dem letzten Versuchstag wurden die Tiere 12 h nüchtern
gesetzt, dabei die Tränke belassen. Die Blutentnahme erfolgte
in Narkose (siehe oben). Zuerst wurde die Schwanzspitze ampu
tiert, um arterio-venöses Mischblut für die sofortige Hämato
krit- und Blutgasbestimmung zu gewinnen. Anschließend wurde
laparotomiert, die abdominale Aorta freigelegt, punktiert, das
Tier vollständig entblutet und das Blut in vorgekühlten Röhren
gesammelt. Im Serum wurde am selben Tag die Radioaktivität von
⁴⁵Calcium gemessen; weitere Aliquots für andere Bestimmungen
wurden bei -30°C gelagert. Die Nieren wurden entnommen und nach
Steinen durchsucht. Beide Femora und die linke Tibia wurden
ausgehülst und entfettet. Der linke Femur wurde gewogen und
das Volumen bestimmt. Anschließend wurde der Knochen getrock
net, gewogen und verascht. Die Asche wurde gewogen, in 10 ml 6
M HCl aufgelöst und die Radioaktivität von ⁴⁵Calcium gemessen.
Eine konventionelle Röntgenuntersuchung als Autoradiogramm
erfolgte mit dem rechten Femur jeden Tieres.
Da die Beurteilung der Knochendichte auf konventionellen Rönt
genaufnahmen schwankt, d. h. nur qualitative Aussagen gestat
tet, wurde die quantitative Computertomographie (QCT) des
rechten Femurs und der linken Tibia angewandt.
Alle Ergebnisse wurden als arithmetischer Mittelwert +/- 1
mittlerer Fehler des Mittelwertes (SEM) angegeben.
Auf den Röntgenfilmen zeigen eindrucksvoll die Femora von OR-
X-Ratten ohne CNC-Zugabe eine deutlich stärkere Durchlässig
keit für Röntgenstrahlen als die der beiden anderen Gruppen
(Abb. 1). Das bedeutet, daß ein Knochengewebeschwund in der
Versuchsgruppe OR-X zu verzeichnen ist und somit mit der
Osteoporose aufgrund des identischen Erscheinungsbildes ver
gleichbar ist. Durch Zugabe von CNC jedoch wird überraschen
derweise der eintretende Knochengewebeschwund aufgehalten und
sogar, was noch wichtiger ist in Hinsicht auf bereits einge
tretene Osteoporose, die noch verbliebenen Verstärkungselemen
te angeregt, Knochensubstanz neu zu bilden, da in den auf der
Abb. 1c unteren Bereichen des Femurs der OR-X-CNC Gruppe ein
ausgeprägter Knochenaufbau zu erkennen ist. Diese Verstär
kungswirkung übertrifft sogar die bereits im Femur der Kon
trolle vorhandenen Knocheneinlagerungen Abb. 1a (SHAM-Grup
pe).
Auch die indirekte Feststellung des Calciumgehalts im Femur
mittels Computertomographie spiegeln die Wirkung von CNC-Zu
gabe wider (Abb. 2).
So liegt der Calciumgehalt der OR-X-Gruppe deutlich um ca. 50%
niedrigerer als diejenigen von SHAM- und OR-X-CNC-Gruppe als
Hinweis auf die Calciummobilisation aus dem Knochen. Der weit
aus größte durch die erfindungsgemäße Verbindung hervorgeru
fene Calciumgehalt, direkt bezogen auf die Knochenascheanaly
se, demonstriert, daß im Vergleich zu der Kontrolle deutlich
mehr Calcium, nämlich ca. 10 bis 25%, eingebaut wurde, wohin
gegen verglichen mit der Gruppe von kastrierten Ratten ohne
CNC-Zugabe (OR-X) sogar mehr als 30% Calcium eingebaut wird.
Bei den OR-X-Ratten ergeben sich folglich auch niedrigere
Werte beim Knochenvolumen und beim Trockengewicht. Bei den OR-
X + CNC-Ratten dagegen ist nicht nur die Wiederherstellung der
Werte wie bei den SHAM-Ratten zu erkennen sondern auch eine
gegenüber der SHAM-Gruppe höhere Knochendichte festzustellen,
wie dem unteren Teil der Abb. 2 zu entnehmen ist.
Das Molverhältnis von Calcium/Phosphor ist in Tab. 1 wieder
gegeben.
Die Werte der OR-X Gruppe weisen darauf hin, daß eine durch
die Orchiektomie verursachte Reifungsstörung von Calcium
phosphat zu Hydroxyapathit stattfindet. Im Gegensatz dazu
normalisiert überraschenderweise die zusätzliche CNC-Zufuhr
diese Variablen nicht nur, sondern es werden im Falle des
Calcium/Phosphor-Quotienten, der Knochendichte und des Kno
chencalciums die Durchschnittswerte der SHAM-Ratten sogar ein
drucksvollerweise wiederum überschritten.
Verglichen mit SHAM unterscheidet sich die Gewichtszunahme
während des Behandlungszeitraumes und das abschließende Kör
pergewicht von OR-X + CNC-Ratten nicht, ein Hinweis auf die
geringe und sogar nicht quantitativ feststellbare Wirkung von
CNC auf die Verstoffwechslung von Nahrung im Organismus der
Versuchsgruppe OR-X-CNC im Vergleich zu den unbehandelten
Tieren (Tab. 2).
Hinsichtlich des Flüssigkeitsverbrauchs und dem Urinvolumen
gibt es zwischen den drei Gruppen keine Unterschiede, so daß
gerade die bei den herkömmlichen Medikamenten hervorgerufenen
Nebenwirkungen wie verändertes Eßverhalten, z. B. durch ein
tretendes Völlegefühl, oder ungünstige Einwirkung auf die
Flüssigkeitsresorption durch die Nieren vernachlässigbar ge
ring sind.
Bei den OR-X-, OR-X-CNC- und SHAM-Ratten gibt es hinsichtlich
der Nahrungsmenge, Darmausscheidung, der partiellen Absorption
von Calcium, Magnesium, Phosphor keine signifikanten Unter
schiede (Daten nicht gezeigt), so daß auch unter der Berück
sichtigung dieser Parameter Nebenwirkungen durch die Verabrei
chung der erfindungsgemäßen Calcium-Alkalimetallcitrate im
Gegensatz zu den herkömmlichen Medikamenten kein störender
Einfluß auf die komplikationslose Verstoffwechslung im Säuger
und damit auch im menschlichen Organismus zu diagnostizieren
ist.
Der Umstand, daß Calcium-Alkalimetallcitrate im Gegensatz zu
den bekannten o.g. Medikamenten ohne Nebenwirkungen auf die
Nierentätigkeit sind, ergibt sich auch aus den Werten für
Hämatokrit und für Serumkreatinin, welche im normalen Bereich
bleiben, was auf einen hinsichtlich Osmolalität unveränderten
extravasalen Raum bzw. eine normale Nierenfunktion in allen
Gruppen hinweist, insbesondere in der mit CNC behandelten Ver
suchsgruppe (Daten nicht angegeben).
Aufgrund der Bedeutung der Mineralien bei den vorliegenden
Experimenten, wird die Calcium- und Magnesium-Bilanz in Tab. 3
dargestellt.
Citrat steigt im Serum bei OR-X + CNC-Versuchsgruppe an, was
auf die Aufnahme des applizierten Calcium-Alkalimetallcitrats
hinweist. Calcium bleibt jedoch in allen Gruppen konstant.
Unbedenklich sind gleichfalls die Werte für Phosphor und
Osteocalcin und sowie ⁴⁵Calcium. Der Blut-pH-Wert liegt bei
allen Versuchsgruppen im konstanten Bereich (Tab. 4). Auch
diese Daten weisen eindrucksvoll darauf hin, daß trotz CNC-
Einnahme kein Einfluß auf das Säuren-Basen-Milieu im Blut er
kennbar ist.
Bei den OR-X-Ratten kommt es zu einem auffälligen Anstieg von
Calcium und Natrium im Urin. Da alle vier Tiere der Gruppe
diese Anzeichen entwickeln, und da die Nierenfunktion normal
ist, scheint diese Triade für den Zustand des Stoffwechsels
nach der Orchiektomie charakteristisch zu sein. Auch der An
stieg bei der OR-X + CNC-Gruppe wird darüber hinaus überlagert
durch die Applikation von Calcium-Natriumcitrat.
Überraschenderweise sind die Werte von Calcium und Citrat im
Urin bei OR-X + CNC-Ratten nur unbedeutend höher, trotz der
Tatsache, daß mit CNC eine zusätzliche Menge an beiden Sub
stanzen verabreicht worden ist, was als Zeichen für eine
schnelle Verteilung und Verstoffwechslung der erfindungsgemä
ßen Verbindungen spricht. Keine signifikanten Veränderungen
werden gleichfalls bei Magnesium im Urin festgestellt. Auch
der pH-Wert des Urins (zahlenmäßig ca. 7) wird weder von der
Orchiektomie allein, noch von zusätzlicher CNC-Zufuhr beein
flußt. Das bedeutet eine unbedenkliche Applikation im Gegen
satz zu den herkömmlichen Medikamenten, welche eine Beeinflus
sung der Nierentätigkeit hervorrufen.
Der Umstand, daß Calcium-Alkalimetallcitrate ohne Nebenwir
kungen im Gegensatz zu bekannten o.g. Medikamenten auf die
Nierentätigkeit sind, ergibt sich auch aus der Bestimmung der
Urinzusammensetzung (Tab. 3). Die Konzentrationen von bei
spielsweise Magnesium, Phosphor, cAMP unterscheiden sich nur
unwesentlich von denen der Kontrolle.
Diese Versuche zeigen somit eindrucksvoll und in einer für den
Fachmann nicht vorhersehbaren Eindringlichkeit, daß die Ap
plikationen mit Calcium-Alkalimetallcitraten aufgrund der
Identität der Konzentrationen der Stoffwechselprodukte sowohl
im Harn als auch im Blut zu einer ausgezeichneten Verträglich
keit der Substanzen im Organismus als auch zu keinen nennens
werten Nebenwirkungen führen.
Die Untersuchungen demonstrieren, daß CNC weder die Nieren
tätigkeit aufgrund der Konstanz in den Serumanalysewerten und
im mineralischen Stoffwechselhaushalt beeinflußt noch in den
Flüssigkeitshaushalt störend eingreift. Calcium-Alkalimetall
citrate sind somit gut und schnell im Organismus abbaubar. Da
Calcium-Alkalimetallcitrate im Organismus zu Citrat und den
entsprechenden Metallionen dissoziieren, sollten sie auch in
Kombination mit weiteren Wirkstoffen, solange diese nicht mit
dem körpereigenen Citrat in Wechselwirkung treten, zu keinen
Kontraindikationen führen.
Da zur Therapie ein Derivat einer körpereigenen Substanz, i.e.
Citrat-, Calciumverbindungen bzw. deren Salze, appliziert wird
und da in den Vergleichsversuchen bei der Einnahme von CNC
keine Änderungen im Stoffwechselhaushalt zu erkennen sind, ist
ebenso eine Langzeiteinnahme möglich, wie es gerade die Be
handlung mit beispielsweise Calcium-Alkalimetallcitraten der
Formel CaXC₆₅H₅O₇, worin X ein Alkalimetall ist, oder eines
Hydrats davon zur Prophylaxe oder Behandlung von Knochengewe
beschwund und zur Verstärkung der Knochenstrukturelemente als
Medikament gegen Osteoporose darstellt.
Auch sind die erforderlichen Ausgangssubstanzen wie Citronen
säure, Kalium- oder Natriumcarbonat und Calciumcitrat zur Her
stellung des erfindungsgemäßen jeweiligen Calcium-Alkalime
tallcitrats chemische Massenprodukte und somit preiswerte
Grundstoffe, so daß auch das Erfordernis der kostengünstigen
Vorbeugung und Therapie von Knochengewebeschwund und der Ver
stärkung der Knochenstrukturelemente als Medikament gegen
Osteoporose erfüllt ist.
Claims (5)
1. Verwendung von mindestens einer Calcium-Alkalimetallcitrat-
Verbindung der allgemeinen Formel CaXC₆H₅O₇, worin X ein Alkali
metall ist oder eines Hydrates oder Hydratgemisches davon, zur
Prophylaxe oder Behandlung des Knochengewebeschwundes und zur
Verstärkung der Knochenstrukturelemente.
2. Verwendung von mindestens einer Calcium-Alkalimetallcitrat-
Verbindung der allgemeinen Formel CaXC₆H₅O₇, worin X ein Alkali
metall ist oder eines Hydrates oder Hydratgemisches davon, zur
Prophylaxe oder Behandlung der Osteoporose.
3. Verwendung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß das Calcium-Alkalimetallcitrat in Form einer Mischung mit
ein oder mehreren Zusatzstoffen verabreicht wird.
4. Verwendung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß als
Zusatzstoff Citronensäure verabreicht wird.
5. Verwendung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch ge
kennzeichnet, daß als Calcium-Alkalimetallcitrat CaNaC₆H₅O₇ oder
CaKC₆H₅O₇ verabreicht wird.
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DE2727304A1 (de) * | 1977-06-16 | 1979-01-04 | Madaus & Co Dr | Saures alkalicitrat, dessen herstellungsverfahren und arzneimittel auf dessen basis |
DE3046580A1 (de) * | 1980-12-11 | 1982-07-01 | Leskovar, Peter, Dr.-Ing., 8000 München | Harnsteinaufloesende mittel |
DE2252665C2 (de) * | 1971-11-08 | 1987-09-10 | Chinoin Gyogyszer Es Vegyeszeti Termekek Gyara Rt., Budapest, Hu |
-
1994
- 1994-03-23 DE DE19944409949 patent/DE4409949C2/de not_active Expired - Fee Related
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Rote Liste 1993, Nr.31032 "Fonbiase Calcium forte" * |
Rote Liste 1993, Nr.61008 "Calcitrans forte" * |
Rote Liste 1993, Nr.61022 "Frubiase Calcium", Rote Liste 1993, Nr.61025 "Löscalcon" * |
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Also Published As
Publication number | Publication date |
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DE4409949C2 (de) | 1996-11-21 |
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