DE4409917A1 - Stützeinrichtung - Google Patents
StützeinrichtungInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Stützeinrichtung für eine Bedienperson eines
Standhubstaplers nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
Standhubstapler werden besonders für Betriebsfälle eingesetzt, wo ein häufiges
Verlassen des Fahrzeugs, zum Teil mit Bedienerwechsel, gegeben ist. Ein
konventioneller Sitz mit guten Adaptionsmöglichkeiten wird unter diesen Umständen
störend empfunden oder ist wegen geringer Fahrzeugbreite gar nicht einbaubar. Daher
bestehen Sitze bei Standhubstaplern üblicher Bauart aus feststehenden Sitzflächen,
die nur für eine Größe einer Bedienperson optimal ausgelegt sind. Für weitere
Bedienpersonen anderer Größe ist eine ergonomische Benutzung des Sitzes nicht oder
nur unzureichend möglich, wodurch haltungsbedingte Schädigungen der Wirbelsäule
eintreten können.
Aufgabe der Erfindung ist es, eine Stützeinrichtung an einem Standhubstapler zu
schaffen, der diese Nachteile vermeidet und den Körper der Bedienperson so fixiert,
daß eine aufrechte Körperhaltung bei Vermeidung von Wirbelsäulenschäden
gewährleistet ist. Darüber hinaus muß die Stützeinrichtung den ungehinderten Zugang
zu den Bedieneinrichtungen für einen reinen Stehbetrieb gewährleisten und auf
einfachste Weise an unterschiedlich große Benutzer adaptierbar sein.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die kennzeichnenden Merkmale des
Anspruchs 1 gelöst. Weitere vorteilhafte Merkmale beinhalten die Unteransprüche.
Mit der Erfindung wird im wesentlichen folgendes erreicht: Eine Entlastung der Beine
von einem möglichst großen Teil des Körpergewichts. Ein sicherer Halt des Beckens
und damit des Körpers seitlich und in Längsrichtung. Eine aufrechte Körperhaltung.
Eine Dauerbetätigung eines Totmannschalters in entspannter Körper- (Bein-)-haltung.
Ein ungehinderter Wechsel zwischen stehender und gestützter Haltung.
Die horizontale Abstützfläche dient zur Aufnahme des Körpergewichts über die
Sitzhöcker. Desweiteren wird über die vertikale Abstützfläche der Beckenkamm
zuverlässig aufgenommen. Ferner kann im Bereich der Hüftknochen ein seitlicher Halt
geboten werden. Durch diese Abstützflächen sind in vorteilhafter Weise die
Voraussetzungen für eine sichere, ermüdungsarme und gesunde Fixierung des
Körpers der Bedienperson auf kleinstem Raum geschaffen.
Gleichzeitig bewirkt diese Stützeinrichtung eine maximale Bewegungsfreiheit für Beine
und Oberkörper des Benutzers, was zur Arbeitssicherheit beiträgt, da die Bedienperson
seitlich an der aufgenommen Last vorbeisehen kann.
Die Ausführung der Polsterung sollte im Bereich der Sitzhöcker und des
Beckenkammes hart und im Bereich der Sitzvorderkante und der Muskulatur weicher
sein. Zur besseren Fixierung der Sitzhöcker weist die horizontale Abstützfläche eine
querverlaufende Mulde auf. Die vertikale Abstützfläche ist zur Aufnahme des
Beckenkammes konkav mit einer Freistellung ausgerundet, wodurch auch ein gewisser
seitlicher Halt für den Körper gegeben ist.
Die beiden Abstützflächen sind über eine Positioniereinrichtung gemeinsam auf einer
schrägen Ebene verstellbar. Hierdurch wird bei allen Nutzern des Staplers, unabhängig
von der Körpergröße, ergonomisch eine annähernd gleiche Abstützung erreicht. Die
halbgestreckte Beinstellung bewirkt dabei, daß der Totmannschalter durch das
Eigengewicht des Beines betätigt wird. Zusätzlicher Kraftaufwand zur Betätigung ist
nicht erforderlich. Diese Beinstellung erfordert, daß die horizontale Sitzfläche
unmittelbar vor der Sitzhöckerabstützung endet.
Darüber hinaus ist eine weich gepolsterte Abstützung der Oberschenkelmuskulatur in
schrägem Verlauf zur Komfortsteigerung denkbar.
Die Stützeinrichtung wird auf der schrägen Ebene in der Weise nach oben und hinten
bewegt, daß sich jeweils ein etwa gleicher Beugungswinkel zwischen Oberschenkel
und Becken/Wirbelsäule einstellt und dies unabhängig von der Körpergröße. Aufgrund
der unterschiedlichen Beckenabmessungen unterschiedlich großer Bedienpersonen
kann eine zusätzliche Veränderung des Abstandes zwischen Sitzhöcker-Abstützung
und Beckenkamm-Abstützung in horizontaler Richtung erforderlich werden, was durch
eine zweiteilige horizontale Abstützfläche und eine Verschiebemöglichkeit der
vornliegenden Abstützfläche erzielt wird.
Damit in einfacher Weise eine stufenlose Verstellung der Stützeinrichtung erfolgen
kann, ist eine Linearführung der Einrichtung vorgesehen, die eine genaue, den
Verhältnissen angepaßte Verstellung der Abstützflächen ermöglicht. In idealer Weise
wird mit der Höhenverstellung des Sitzes gleichzeitig der Abstand der
Sitzhöckerabstützung zur Beckenkammabstützung verändert, indem sich
Sitzhöckerabstützung und Rückenlehne auf schrägen Ebenen geringfügig
unterschiedlicher Neigung bewegen. Eine zusätzliche Feinjustierung des Abstands ist
wünschenswert. Dieser Bereich muß eng begrenzt sein, um Fehleinstellungen durch
den Bediener zu verhindern.
So sollte der gesamte horizontale Verstellbereich zwischen dem 5 Perzentil weiblich
und dem 95 Perzentil männlich ca. 40 mm nicht überschreiten, die Möglichkeit zur
Feinjustierung etwa ± 10 mm betragen.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und wird im
folgenden näher beschrieben.
Es zeigen
Fig. 1 eine Seitenansicht auf eine kleine und eine große sich an der Stützeinrichtung
haltende Bedienperson,
Fig. 2 eine Seitenansicht auf die kleinere Bedienperson,
Fig. 3 eine Seitenansicht der Abstützeinrichtung,
Fig. 4 eine Draufsicht der Abstützeinrichtung, und
Fig. 5 eine Ansicht der Abstützeinrichtung in Pfeilrichtung A gesehen.
Die Stützeinrichtung 1 für einen Standhubstapler 2 umfaßt zwei etwa rechtwinkelig
zueinander angestellte und definiert gepolsterte Abstützflächen 3 und 4, wie
insbesondere in den Fig. 3 bis 5 näher dargestellt ist. Diese sind beispielsweise mittels
eines Rahmens 5 im Stapleraufbau 6 gehalten.
Die eine horizontale Abstützfläche 4 ist zur Halterung von Sitzhöckern 7 und die
weitere vertikale Abstützfläche 5 ist zur Halterung eines Beckenkammes 8 einer
Bedienperson 9 bzw. 10 ausgebildet.
Zur besseren Fixierung der Sitzhöcker 7 weist die horizontale Abstützfläche 4 eine
querverlaufende Mulde 11 in der Stützfläche auf. Zur Lagerung des Beckenkammes 8
mit seitlicher Abstützung weist die vertikale Abstützfläche 3 einen konkaven Verlauf 3a
in Querrichtung auf und diese ist unter einem Winkel β mit einer Freistellung zur
Sitzfläche 4 hin versehen.
Zur genaueren Fixierung der Körperpartien wie Sitzhöcker 7 und Beckenkamm 8 sind
die Abstützflächen 4 und 5 für diese Partien relativ hart ausgelegt, wobei die
Abstützfläche im Bereich der Vorderkante 4b und der Muskulatur weicher gestaltet ist.
Wie insbesondere in den Fig. 1 und 2 gezeigt, soll die Stützeinrichtung 1 sowohl für
eine kleine Person 9 als auch für eine größere Person 10 eine optimale Abstützung
gewährleisten. Hierzu kann die Einrichtung 1 auf einer schrägen Ebene X-X in einer
Positioniereinrichtung stufenlos entlang einer Linearführung 12 verschoben werden.
Der Beugewinkel α und α1 für große und kleine Bedienpersonen. 10 und 9 ist in etwa
gleich. Zusätzlich kann auch die horizontale Abstützungsfläche 4 zweigeteilt sein. Das
vordere Abstützteil 4a ist dann entweder horizontal in der Ebene Z-Z allein
verschiebbar oder mit der Hubbewegung gekoppelt automatisch horizontal relativ zur
Rückenlehne verstellt, gegebenenfalls mit zusätzlicher Möglichkeit zur horizontalen
Feinjustierung.
Die Positioniereinrichtung umfaßt beispielsweise am Rahmen 5 der Stützeinrichtung 1
vorgesehene Stellelemente 14, die mit Zwangsführungen 15 am Stapleraufbau 6
zusammenwirken, wobei als Zwangsführung Schlitze und als Stellelemente Rollen oder
dergleichen verwendet werden können. Ähnliche Wirkungen sind auch durch
Mehrgelenkgetriebe wie z. B. Parallelogrammanker erzielbar.
Claims (11)
1. Stützeinrichtung für eine Bedienperson eines Standhubstaplers, dadurch
gekennzeichnet, daß die Einrichtung (1) zwei etwa rechtwinkelig zueinander
angestellte, gepolsterte Abstützflächen (4, 3) aufweist, wobei die eine horizontal
ausgerichtete erste Abstützfläche (4) zur Lagerung von Sitzhöckern (7) und die weitere
vertikal ausgerichtete zweite Abstützfläche (3) zur Lagerung eines Beckenkammes (8)
der Bedienperson (9 bzw. 10) ausgebildet ist und die Abstützflächen (3, 4) gemeinsam
in einer Positioniereinrichtung (14, 15) entlang einer schrägen Ebene (X-X) und die
horizontale Stützfläche (4) zusätzlich in einem begrenzten Bereich in einer horizontalen
Ebene (Z-Z) auf einem Rahmen (5) verstellbar ist.
2. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß eine Höhenverstellung
der Abstützfläche (3) entlang der schrägen Ebene (X-X) sowie der Abstützfläche (4)
entlang der Ebene (Y-Y) eine gekoppelte Horizontalverstellung der Abstützfläche (4)
zuläßt.
3. Einrichtung nach den Ansprüchen 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die
horizontale Abstützfläche (4) eine quer verlaufende Mulde (11) aufweist, in der sich die
Sitzhöcker (7) abstützen.
4. Einrichtung nach den Ansprüchen 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß die
horizontale und vertikale Abstützfläche (3, 4) im Bereich der Sitzhöcker (7) und des
Beckenkammes (8) eine härtere Polsterung aufweisen als im Bereich der
Stützflächenvorderkante (4b) sowie der Muskulatur der Bedienperson (9 bzw. 10).
5. Einrichtung nach Anspruch 1 oder einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß zwischen der vertikalen Abstützfläche (3) und der horizontalen
Abstützfläche (4) seitliche Abstützpolster im Bereich von Hüftknochen der
Bedienperson (9 bzw. 10) vorgesehen sind und die vertikale Abstützfläche (3) eine
konkave Ausrundung (3a) in Querrichtung aufweist.
6. Einrichtung nach Anspruch 1 oder einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß die Stützeinrichtung (1) in einem Rahmen (5) gehalten und
mittels einer schräg angeordneten Linearführung (12) der Positioniereinrichtung (14,
5) im Stapleraufbau (6) stufenlos verstellbar angeordnet ist.
7. Einrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß am Rahmen (5) der
Stützeinrichtung (1) zur schrägen Linearführung (12) Stellelemente (14) vorgesehen
sind, die in Zwangsführungen (15) des Stapleraufbaus (6) eingreifen.
8. Einrichtung nach Anspruch 1 oder einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß die horizontale Abstützfläche (4) zweigeteilt ausgebildet ist und
ein vorderes Abstützflächenteil (4a) zu einer feststehenden hinteren Abstützfläche
derart horizontal in der Ebene (Z-Z) verschiebbar ist, so daß der Abstand
Sitzhöckerabstützung zur Beckenkammstütze vergrößer- bzw. verkleinerbar ist.
9. Einrichtung nach Anspruch 1 oder einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß zusätzlich zur horizontalen und vertikalen Stützung des Beckens
über die Abstützflächen (4 und 8) eine Unterstützung der Oberschenkelmuskulatur über
eine Abstützfläche (16) erfolgt.
10. Einrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß diese Abstützung (4)
mit der horizontalen Abstützung (4) fest verbunden ist.
11. Einrichtung nach Anspruch 1 oder einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß die Rückenlehne im Bereich der Wirbelsäule einen konkaven
Verlauf (3a) in Querrichtung besitzt und zur horizontalen Abstützfläche (4) hin eine
Freistellung unter einem Winkel (β) aufweist.
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