DE4409660A1 - Streifenabschlag- und Überführeinrichtung - Google Patents
Streifenabschlag- und ÜberführeinrichtungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Streifenabschlag- und
Überführeinrichtung für einen in eine Maschine zur
Herstellung oder Verarbeitung einer Bahn, insbeson
dere Papierbahn, einzufädelnden Einführstreifen ge
mäß Oberbegriff des Anspruchs 1.
Einrichtungen der hier angesprochenen Art dienen
dazu, die Papierbahn in einer Papierherstellungs-
oder -verarbeitungsmaschine einzufädeln. Wegen der
großen Breite der Papierbahn ist es meist nicht
möglich, die Papierbahn in ganzer Breite einzufä
deln. Es wird daher von der Bahn ein Einführstrei
fen abgeschnitten, der in die Papierherstellungs-
oder -verarbeitungsmaschine eingefädelt wird und
der später die volle Breite der Papierbahn nach
sich zieht. Der Einfädelvorgang findet statt beim
Anfahren der Papiermaschine oder nach einem Abriß
der Bahn. Die Streifenabschlag- und Überführein
richtung kann praktisch an beliebigen Stellen der
Papiermaschine eingesetzt werden, zum Beispiel am
Ende der Trockenpartie oder zwischen Glättwerk und
Rollapparat.
Bei Beginn eines Einfädelvorgangs läuft der Ein
führstreifen über die Streifenabschlag- und Über
führeinrichtung. Er muß zunächst abgeschlagen, das
heißt getrennt werden. Das dabei entstehende vor
dere Ende des Einführstreifens wird dann in die Pa
piermaschine eingefädelt und kann dann, wie gesagt,
die Papierbahn nachziehen. Wesentlicher Ge
sichtspunkt ist, daß der Einfädelvorgang bei der
vollen, meist sehr hohen Arbeitsgeschwindigkeit
durchgeführt wird, die beispielsweise im Bereich
von etwa 1500 m/min bis 2000 m/min liegen kann.
Es hat sich herausgestellt, daß bei herkömmlichen
Einrichtungen der hier genannten Art der Einführ
streifen nicht optimal geführt ist, so daß bereits
beim Abschlagen keine definierte Vorderkante ent
steht, so daß das Einfädeln problematisch ist, häu
fig auch fehlschlägt. Darüberhinaus kann der abge
schlagene Streifen oftmals nicht von Nachfolgeein
richtungen korrekt aufgenommen werden, so daß der
Einfädelvorgang fehlschlägt.
Es ist daher Aufgabe der Erfindung, eine Streifen
abschlag- und Überführeinrichtung zu schaffen, die
eine optimale Führung des Einführstreifens ermög
licht, so daß dieser abgeschlagen und definiert an
Folgeeinrichtungen überführt werden kann, so daß
ein fehlerfreies Einfädeln auch bei hohen Überfüh
rungsgeschwindigkeiten möglich ist.
Diese Aufgabe wird bei einer Streifenabschlag- und
Überführeinrichtung der eingangs genannten Art mit
Hilfe der in Anspruch 1 aufgeführten Merkmale ge
löst. Dadurch, daß der Einführstreifen bei Beginn
des Einfädelvorgangs auch bei hohen Geschwindigkei
ten optimal, das heißt ohne Flattern und seitlichen
Versatz geführt wird, ist ein exakter Trenn- be
ziehungsweise Abschlagvorgang möglich. Die Vorder
kante des Einführstreifens wird bei der Übergabe an
Nachfolgeeinrichtungen, sei es an ein Leitblech
oder an eine Seilschere, exakt geführt, so daß die
Einfädelung des abgegebenen Einführstreifens mit
hoher Sicherheit gewährleistet ist.
Bei einem bevorzugten Ausführungsbeispiel der Ein
richtung wird die Schwenkachse des den Einführ
streifen aufnehmenden und überführenden Leitblechs
durch ein Luftverteilrohr gebildet. Es ergibt sich
dadurch ein kompakter Aufbau der Einrichtung von
geringem Gewicht und eine besonders einfache Über
gabe der von einer Blasluftquelle gelieferten Luft,
die über Blaselemente abgegeben wird.
Bevorzugt wird weiterhin ein Ausführungsbeispiel
einer Einrichtung, die sich dadurch auszeichnet,
daß einer zweiten Reihe von einem Luftverteilrohr
zugeordneten Blasdüsen Luftleitrohre zugeordnet
sind, die auf der dem Einführstreifen abgewandten
Rückseite des Leitblechs angeordnet sind und nahe
dessen Überführungskante in Blasluftauslässen en
den. Die Blasluft wird also unmittelbar an die
Überführungskante des Leitblechs herangebracht, so
daß dort eine den Einführungsstreifen stabilisie
rende Luftströmung gebildet wird. Dadurch wird der
Einführstreifen auch noch nach Verlassen des Leit
blechs exakt geführt und bei einem Trennvorgang si
cher abgeschlagen und sicher an nachfolgende Leit
einrichtungen überführt.
Bevorzugt wird außerdem ein Ausführungsbeispiel der
Streifenabschlag- und Überführeinrichtung, deren
Leitblech an einem Schaberbalken der Papiermaschine
angelenkt ist. Dieser trägt eine Schaberklinge, die
in erster Linie dazu dient, im Betrieb der Papier
maschine die Mantelfläche einer dem Schaberbalken
zugeordneten Walze oder eines Zylinders zu reinigen
oder bei Bahn-Abrissen die Bahn von der Walze abzu
nehmen. Dadurch, daß das Leitblech unmittelbar an
den ohnehin vorhandenen Schaberbalken angebracht
ist, bleibt eine optimale Zugänglichkeit zur Pa
piermaschine gewährleistet. Da das Leitblech
schwenkbar am Schaberbalken angelenkt ist, kann es
in eine Ruhestellung verbracht werden, in der es
praktisch ganz am Schaberbalken anliegt und nur we
nig Platz einnimmt.
Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung ergeben
sich aus den übrigen Unteransprüchen.
Die Erfindung wird im folgenden anhand der Zeich
nung näher erläutert. Es zeigt
Fig. 1 eine schematische Seitenansicht einer
Streifenabschlag- und Überführeinrich
tung;
Fig. 2 eine erste Funktionsstellung der in Fig.
1 dargestellten Einrichtung;
Fig. 3 eine zweite Funktionsstellung der Ein
richtung;
Fig. 4 eine dritte Funktionsstellung der Ein
richtung und
Fig. 5 die Streifenabschlag- und Überführein
richtung in Überführungsstellung.
Fig. 1 zeigt eine schematische Seitenansicht einer
Streifenabschlag- und Überführeinrichtung, die im
folgenden kurz als Einrichtung 1 bezeichnet wird.
Sie umfaßt ein auch als Tischblech bezeichnetes
Leitblech 3, das schwenkbar an einem Schaberbalken
5 einer hier nur angedeuteten Papierherstellungs-
oder -verarbeitungsmaschine angebracht ist. Die
Schwenkachse des Leitblechs 3 wird durch ein von
mindestens einem Lagerbock 7 gehaltenen Luftver
teilrohr 9 gebildet, das von einer Blasluftquelle
mit einem unter Überdruck stehenden gasförmigen Me
dium, vorzugsweise mit Druckluft beaufschlagt wird.
Der Schaberbalken 5 trägt einen üblichen auch als
Schaberklinge bezeichneten Schaber 11, der beim
Einfädeln einer Papierbahn in die Papiermaschine
(beim Anfahren oder nach einem Papier-Abriß) dazu
dient, die Papierbahn von einer Walze 13 oder einem
Trockenzylinder der Papiermaschine abzunehmen.
Während des normalen Produktionsbetriebes läuft die
Papierbahn von der Walze 13 direkt zu einer Papier
leitwalze 14 und von dieser entlang der Linie 2 zu
einer nicht dargestellten Folgeeinrichtung, zum
Beispiel zu einem Glättwerk. Während des Einfädel
vorgangs wird an einem der beiden Ränder der Pa
pierbahn, beispielsweise mittels eines hier nicht
dargestellten Spitzenschneiders, ein Einführstrei
fen 15 abgeschnitten. Mit einer durchgezogenen Li
nie ist der Verlauf des Einführstreifens 15 darge
stellt, während dieser mit Hilfe der Einrichtung 1
von der Walze 13 an die Folgeeinrichtungen der Pa
piermaschine überführt wird. Durch eine gestri
chelte Linie ist angedeutet, daß der Einführstrei
fen 15 zuvor von dem Schaber 11 nach unten wegge
führt wird, wenn die Einrichtung 1 inaktiviert ist,
was ebenfalls gestrichelt angedeutet ist. In diesem
inaktivierten Zustand der Einrichtung 1 ist das
Leitblech 3 um das als Schwenkachse dienende Luft
verteilrohr 9 nach unten verschwenkt und liegt eng
am Schaberbalken 5 an.
Das Leitblech 3 ist im wesentlichen V-förmig abge
winkelt, wobei die Knicklinie sich senkrecht in die
Bildebene erstreckt. Die beiden Schenkel des V-för
mig gebogenen Leitblechs 3 schließen einen stumpfen
Winkel ein, dessen erster Schenkel an dem Luftver
teilrohr 9 angebracht ist und dessen zweiter Schen
kel sich ausgehend von der Knicklinie von dem Luft
verteilrohr 9 wegerstreckt. In dem Übergangsbereich
der beiden Schenkel des Leitblechs 3 greift eine
aus einer Kolben-Zylindereinheit 17 bestehende Be
tätigungseinrichtung mit ihrem ersten Ende an einem
Lager 18 ein, während ihr zweites Ende über ein Wi
derlager 19 am Schaberbalken 5 angebracht ist.
In der aktivierten Stellung der Kolben-Zylinderein
heit 17 ist der Kolben aus dem Zylinder ausgefah
ren, so daß das Leitblech 3 entgegen der Wirkung
der Schwerkraft in die in Fig. 1 mit durchgezoge
nen Linien dargestellte Position gebracht wird. In
der inaktivierten Stellung ist der Zylinder in den
Kolben der Kolben-Zylindereinheit 17 eingefahren,
so daß das Leitblech 3 sich in seiner nach unten
geschwenkten, hier durch eine gestrichelte Linie
dargestellte Position befindet. In der Ruhelage ist
der Abstand A des ersten Lagers 18, gegenüber einer
die Schwenkachse des Luftverteilrohrs 9 schneiden
den und zur Längsachse der Kolbenzylinder-Einheit
17 parallelen Linie 20, kleiner als wenn sich das
Lager 18 etwa gleich hoch wie das Luftverteilrohr 9
befindet. Diese Position stellt sich in der in Fi
gur 4 dargestellten Überführungsstellung der Ein
richtung 1 ein. Auf diese Weise ist sichergestellt,
daß das Leitblech 3 in seiner inaktivierten Stel
lung dicht an der Oberfläche des Schaberbalkens 5
anliegt und wenig Raum einnimmt. Es ist im übrigen
möglich, die Kolben-Zylindereinheit 17 doppelwir
kend auszubilden, so daß das Leitblech 3 unter
Krafteinwirkung der Kolben-Zylindereinheit 17 in
seine Ruheposition verlagert wird. Denkbar ist es
schließlich auch, die Ruheposition durch Einwirkung
eines federelastischen Elements zu erwirken, das
das Leitblech 3 nach unten drückt und sicherstellt,
daß der Kolben in den Zylinder der Kolben-Zylinder
einheit 17 eingeschoben wird, wenn dieser nicht mit
einem Arbeitsmedium, beispielsweise Luft, beauf
schlagt wird.
Das Luftverteilrohr 9 weist eine erste Reihe von
Blasdüsen 21 auf, die entlang einer in Längsrich
tung des Luftverteilrohrs 9 verlaufenden gedachten
Linie angeordnet sind und deren Ausblasöffnungen
nahe der dem Einführstreifen 15 zugewandten Vorder
seite des Leitblechs 3 liegen. Das Luftverteilrohr
9 ist mit einer zweiten Reihe von Blasdüsen verse
hen, die jeweils in ein Luftleitrohr 23 münden, und
die auf der dem Einführstreifen 15 abgewandten
Rückseite des Leitblechs 3 angeordnet sind. Die dem
Luftverteilrohr 9 abgewandten Enden der Luftleit
rohre 23 bilden Blasluftauslässe 25, die sich auf
der Rückseite des Leitblechs 3 in unmittelbarer
Nähe einer Überführungskante 27 des Leitblechs 3
öffnen. Während also die eine Längskante des Leit
blechs 3 am Luftverteilrohr 9 angebracht ist, ist
deren gegenüberliegende Längskante als Überfüh
rungskante 27 ausgebildet, die bei einer Schwenkbe
wegung des Leitblechs 3 einer in Fig. 1 gestri
chelt eingezeichneten Kreislinie K folgt, deren
Mittelpunkt mit der durch das Luftverteilrohr 9 ge
bildeten Schwenkachse zusammenfällt.
Die Blasluftauslässe 25 sind so angeordnet und aus
gerichtet, daß die aus diesen ausströmende Blasluft
entlang einer gedachten Verlängerungslinie des
Leitblechs 3 austritt und über dessen Überführungs
kante 27 hinauswirkt.
Die aus den ersten Blasdüsen 21 austretende, von
dem Luftverteilrohr 9 angelieferte Luft strömt die
Vorderseite des Leitblechs 3 etwa tangential an, so
daß die Luftströmung sich an die Vorderseite anlegt
und dieser in Richtung der Förderrichtung des Ein
führstreifens 15 aufgrund des Coanda-Effekts folgt.
Auf der der Vorderseite des Leitblechs 3 zugewand
ten Unterseite des Einführstreifens 15 entsteht
aufgrund der unter einer Geschwindigkeit verlaufen
den Luftströmung ein Unterdruck, so daß der Ein
führstreifen 15 sich an die Vorderseite des Leit
blechs 3 anlegt und von diesem optimal geführt
wird. Das heißt, es bilden sich erstens keine Flat
terbewegungen des Einführstreifens 15 aus. Zweitens
folgt dieser der Vorschubbewegung praktisch ohne
seitlichen Versatz.
Aus Fig. 1 ist ersichtlich, daß der Einführstrei
fen 15, der von der Walze 13 kommend über das Leit
blech 3 nach links überführt wird, auf ein auch als
Sekundär-Tisch bezeichnetes Gegenleitblech 29 über
führt wird. Bei dem hier dargestellten Ausführungs
beispiel der Einrichtung 1 ist das Gegenleitblech
29 schwenkbar gelagert. Es kann aus der in Fig. 1
mit durchgezogenen Linien dargestellten aktivierten
Position in eine gestrichelt gezeichnete Ruhelage
verschwenkt werden, in der es im wesentlichen senk
recht nach unten hängt. An der dem Leitblech 3 zu
gewandten Seite des Gegenleitblechs 29 ist eine Zu
laufkante 31 vorgesehen, die, wie aus der gestri
chelten Darstellung ersichtlich ist, an einem ebe
nen Blech ausgebildet werden kann, das am Gegen
leitblech 29 befestigt ist oder eine Verlängerung
desselben bildet. Die Darstellung in Fig. 1 zeigt
auch, daß die Zulaufkante 31 durch ein nach unten
abgewinkeltes Blech 33 gebildet sein kann, dessen
Knicklinie senkrecht auf der Bildebene steht. Das
abgewinkelte Blech 33 bildet mit dem Gegenleitblech
29 einen Winkel, der kleiner oder gleich oder
größer als 90° sein kann; es kann also auch nach
hinten abgewinkelt sein, wie es mit einer strich
punktierten Linie in Fig. 1 angedeutet ist. Auch
die Überführungskante 27 schließt mit der Vor
schubrichtung des Einführstreifens 15 einen Winkel
von 90° ein.
Die Zulaufkante 31 kann auch gezahnt ausgebildet
sein, so daß der zugeführte Einführstreifen 15 si
cher abgeschlagen wird. Durch die straffe Führung
des Einführstreifens 15 über die Überführungskante
27 hinaus ist es möglich, die als Abreißkante die
nende Überführungskante 27 und die Zulaufkante 31
in einem Abstand zueinander anzuordnen, so daß
größere Toleranzen zulässig und Justierarbeiten bei
der Montage der Einrichtung 1 leicht durchführbar
sind.
Die Überführungskante 27 des Leitblechs 3 und die
Zulaufkante 31 des Gegenleitblechs 29 bilden Trenn
elemente einer auch als Abschlagvorrichtung be
zeichneten Trenneinrichtung. Bei einer Schwenkbewe
gung des Leitblechs 3 wird ein über die Überfüh
rungskante 27 hinaus nach unten laufender Einführ
streifen 15 abgetrennt, wenn sich das Gegenleit
blech 29 in der in Fig. 1 mit durchgezogenen Li
nien dargestellten Arbeitsstellung befindet.
Nahe der Zulaufkante 31 befindet sich ein drittes
Blaselement 35, durch das Luft auf die dem Einführ
streifen 15 zugewandte Oberseite des Gegenleit
blechs 29 geleitet wird. Durch Blasdüsen 37 des
dritten Blaselements 35 wird sichergestellt, daß
die Luft in der Laufrichtung des Einführstreifens
15 auf das Gegenleitblech 29 strömt und somit den
Einführstreifen 15 weiter in Laufrichtung beschleu
nigt und führt.
Insgesamt läßt Fig. 1 erkennen, daß die Streifen
abschlag- und Überführeinrichtung 1 ein schwenkba
res Leitblech 3 aufweist, welches mit einem hier
schwenkbar ausgebildeten, grundsätzlich auch starr
befestigten Gegenleitblech 29 zusammenwirkt. Die
beiden einander zugewandten Kanten der Bleche, die
Überführungskante 27 des Leitblechs 3 und die Zu
laufkante 31 des Gegenleitblechs 29, bilden eine
Trenn- oder Abreißeinrichtung, mit deren Hilfe ein
über die Überführungskante 27 hinaus nach unten
laufender Einführstreifen 15 - während einer
Schwenkbewegung des Leitblechs 3 von unten nach
oben - abgeschert wird.
Der Schaberbalken 5 kann, wie in Fig. 1 darge
stellt, mit einer zusätzlichen Blaseinrichtung aus
gerüstet sein, die oberhalb des Leitblechs 3 ein
viertes Blaselement 39 aufweist. Das vierte Blas
element 39 weist eine Düsenreihe 41 auf, die etwa
horizontal von rechts nach links Luft gegen die Un
terseite des Einführstreifens 15 blasen, damit sich
dieser sauber vom Schaber 11 ablöst und ohne Fal
tenbildung auf die Vorderseite des Leitblechs 3
überführt wird. Das vierte Blaselement 39 kann auch
eine hier nicht dargestellte Reihe von Blasdüsen
aufweisen, die senkrecht nach oben Luft in den
keilförmigen Spalt einbläst, der einerseits von dem
Schaber 11 und andererseits von dem sich ablösenden
Einführstreifen 15 gebildet wird. Bei Beginn der in
Fig. 4 angedeuteten Schwenkbewegung des Leitblechs
3 können auch die Düsen der Düsenreihe 41 mit
Druckluft beaufschlagt werden, um eine optimale
Kurvenbahn des Einführstreifens 15 zu gewährleisten
und damit eine sichere Führung und Übergabe des Pa
pierstreifens vom Schaber 11 auf die Vorderseite
des Leitblechs 3.
Das vierte Blaselement 39 kann auch schwenkbar aus
gebildet sein und nur eine einzige Düsenreihe auf
weisen, die nach oben oder links zur Seite Luft
ausblasen kann. Der von der Streifenabschlag- und
Überführeinrichtung 1 von der Walze 13 abgenommene
Einführstreifen 15 wird in Fig. 1 nach links wei
tergeleitet und an weitere Leiteinrichtungen abge
geben. Dort wird der Einführstreifen 15 durch die
aus dem dritten Blaselement 35 beziehungsweise des
sen Blasdüsen 37 austretenden Luftstrom sicher ge
führt, so daß ein faltenfreier und ruhiger Trans
port des Einführstreifens 15 gewährleistet ist.
Um eine geführte Übergabe des Einführstreifens 15
vom Gegenleitblech 29 auf eine weitere Leiteinrich
tung sicherzustellen, ist auch hier die
Schwenkachse des Gegenleitblechs 29 als Luftver
teilrohr 43 ausgebildet, das mit einer Reihe von
Blasdüsen 45 versehen ist, die Luft in Transpor
trichtung des Einführstreifens 15 austreten lassen.
Für die Funktion der hier dargestellten Einrichtung
ist es belanglos, wie der abgeschlagene und von dem
Gegenleitblech 29 übernommene Einführstreifen 15
weitergeleitet wird. Anstelle der hier erwähnten
Leiteinrichtungen, die ähnlich dem Gegenleitblech
29 aufgebaut sind, kann auch eine Seilschere vorge
sehen sein, die den von der Einrichtung 1 kommenden
Einführstreifen 15 übernimmt und weiterleitet.
Anhand der Fig. 2 bis 5 soll die Funktion der
Streifenabschlag- und Überführeinrichtung 1 näher
erläutert werden.
Bei Inbetriebnahme einer Papiermaschine und nach
Bahnabrissen ist es erforderlich, die von einer
Walze 13 ablaufende Papierbahn an nachfolgende
Teile der Papiermaschine weiterzuleiten. Dazu wird
von der Papierbahn zunächst ein Randstreifen abge
schnitten, der den Einführstreifen 15 bildet.
Vor Inbetriebnahme der Einrichtung 1 läuft die Pa
pierbahn gemeinsam mit dem Einführstreifen 15 der
Schwerkraft folgend von dem Schaber 11 nach unten.
Das Leitblech 3 befindet sich in seiner inaktiven
Stellung und ist dicht an den Schaberbalken 5 ange
legt. Das Gegenleitblech 29 kann bereits aktiviert
und in Richtung auf das Leitblech 3 ausgerichtet
sein.
In der in Fig. 2 dargestellten Funktionsstellung
der Einrichtung 1 läuft der Einführstreifen 15 ohne
jede Führung nach unten ab; er führt Flatterbewe
gungen durch, auch ein seitlicher Versatz des
Streifens ist möglich.
Aus Fig. 3 ist ersichtlich, daß zur Stabilisierung
und Führung des Einführstreifens 15 zunächst Blas
luft in das Luftverteilrohr 9 eingeleitet wird, so
daß über die Reihe der ersten Blasdüsen 21 Luft auf
der Vorderseite des Leitblechs 3 entlangströmt.
Durch die in Transportrichtung des Einführstreifens
15 verlaufende Luftströmung entsteht der erwähnte
Unterdruck, so daß sich der Einführstreifen 15 an
die Vorderseite des Leitblechs 3 anlegt und keine
weiteren Flatterbewegungen mehr durchführt. Auch
ein seitlicher Versatz ist praktisch ganz ausge
schlossen.
Durch die auf der Rückseite des Leitblechs 3 aus
strömende Luft, die über die Überführungskante 27
in Richtung des Leitblechs 3 aus den Blasluftaus
lässen 25 ausströmt, findet eine Stabilisierung des
Einführstreifens 15 auch jenseits des Leitblechs 3
- also auch jenseits der Überführungskante 27 -
statt.
Nachdem sich der Einführstreifen 15 auf der Ober
fläche des Leitblechs 3 stabilisiert hat, wird die
Kolben-Zylindereinheit 17 aktiviert, was in Fig. 4
angedeutet ist. Das Leitblech 3 befindet sich in
Fig. 4 in einer Zwischenstellung zwischen der
Ruhe- und der in Fig. 1 dargestellten Überfüh
rungs- oder Arbeitslage.
Das Leitblech 3 wird durch die Kolben-Zylinderein
heit 17 vorzugsweise ruckartig in die Überführungs
position verlagert, wobei die an der Unterseite des
Leitblechs 3 ausströmende Luft den Papierstreifen
auch während des Schwenkens noch über die Überfüh
rungskante 27 hinaus straff hält. Der Einführstrei
fen 15 wird durch das Zusammenwirken der Überfüh
rungskante 27 mit der Zulaufkante 31, also durch
die Trenneinrichtung abgeschlagen, beziehungsweise
abgetrennt oder perforiert und abgerissen. Der neue
Anfang des Einführstreifens 15 wird von dem Gegen
leitblech 29 aufgenommen und durch den aus den
Blasdüsen 27 austretenden Luftstrom exakt geführt
und weitergeleitet.
Aus Fig. 5 ist erkennbar, daß der während der
Schwenkbewegung des Leitblechs 3 abgetrennte und
manchmal mehrere Hundert m lange, nach unten, zum
Beispiel in den Keller laufende Teil des Einführ
streifens 15 vollends abfällt und den Überführungs
vorgang nicht weiter stört, während das durch den
Trennvorgang gebildete neue Vorderende des Einführ
streifens 15 an das Gegenleitblech 29 abgegeben und
dort geführt wird.
Die Blasdüsen 37 auf dem Gegenleitblech 29 können
so angeordnet sein, daß der Einführstreifen 15 ge
radlinig an weitere Leiteinrichtungen weitergegeben
wird oder seitlich versetzt in eine Seilschere ab
gelenkt wird, die den Weitertransport übernimmt.
Streifenabschlag- und Überführeinrichtungen 1 der
hier beschriebenen Art können überall dort einge
setzt werden, wo bei Inbetriebnahme einer Papierma
schine eine Papierbahn eingefädelt werden muß. Es
ist also denkbar, derartige Einrichtungen zwischen
einzelnen Gruppen, vorzugsweise am Ende einer Trocken
partie vorzusehen, aber auch vor und innerhalb
weiterer Abschnitte einer Papierherstellungs- oder
-verarbeitungsmaschine.
Besonders vorteilhaft ist, daß das Leitblech 3 an
einem Schaberbalken 5 angebracht werden kann, also
keine eigene Befestigungseinrichtungen erforderlich
macht, die den Zugang zur Papiermaschine erschweren
würde. Durch die Schwenkbarkeit des Leitblechs 3
ist sichergestellt, daß Servicearbeiten an der Pa
piermaschine ohne Störungen durchgeführt werden
können. Insbesondere wenn das Gegenleitblech 29
ebenfalls schwenkbar ausgeführt ist, ist der Zugang
durch die Einrichtung 1 bei Bedarf ungehindert mög
lich.
Durch den in der Ruhelage des Leitblechs 3 relativ
kleinen Abstand A wird erreicht, daß die Kolben-Zy
lindereinheit 17 das Leitblech 3 aus der in Fig. 2
dargestellten Ruhelage zunächst langsam in die in
Fig. 4 dargestellte Position verlagert. Hier ist
der Abstand zwischen dem Lager 18 und der Linie 20
wesentlich größer als zuvor, so daß das Leitblech 3
nunmehr nahezu ruckartig an der Zulaufkante 31 des
Gegenleitblechs 29 vorbeigeschwenkt wird, um eine
sichere Abtrennung des Einführstreifens 15 zu ge
währleisten. Zwischen der Überführungskante 27 und
der Zulaufkante 31, das heißt zwischen den End- be
ziehungsweise Trennkanten der Trenneinrichtung kann
ein deutlicher Abstand verbleiben. Da der Ein
führstreifen 15 auch über die Überführungskante 27
hinaus von dem Luftstrom straff gehalten wird, wird
dieser sicher beim Passieren der als Trenn- oder
Abreißkante dienenden Zulaufkante 31 abgetrennt.
Das dabei entstehende freie Ende des Einführstrei
fens 15 wird durch den aus den Blasluftauslässen 25
austretenden Luftstrom sicher bis zum Gegenleit
blech 29 geführt und gelangt dort in den Führungs
bereich des dritten Blaselements 35 beziehungsweise
der Blasdüsen 37.
Claims (14)
1. Streifenabschlag- und Überführeinrichtung für
einen in eine Maschine zur Herstellung oder Verar
beitung einer Bahn, insbesondere Papierbahn einzu
fädelnden Einführstreifen, mit einem schwenkbar ge
lagerten, der Führung des Einführstreifens dienen
den Leitblech, mit einem die dem Einführstreifen
zugewandte Oberfläche des Leitblechs mit einem
Blasluftstrom beaufschlagenden ersten Blaselement
und mit einer Trennelemente aufweisenden Trennein
richtung, die ein erstes an dem Leitblech vorgese
henes Trennelement, und ein zweites im Schwenkbe
reich des Leitblechs angeordnetes Trennelement auf
weist, das mit dem ersten Messer zusammenwirkt, da
durch gekennzeichnet, daß ein zweites Blaselement
(23, 25) vorgesehen ist, das der Erzeugung eines
Blasluftstromes dient, der auf der dem auf dem
Leitblech (3) geführten Einführstreifen (15) abge
wandten Rückseite des Leitblechs (3) über die Über
führungskante (27) des Leitblechs (3) hinausströmt,
über die der Einführstreifen (15) vom Leitblech (3)
abläuft.
2. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Schwenkachse des Leitblechs (3)
durch ein Luftverteilrohr (9) gebildet wird.
3. Einrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Luftverteilrohr (9) eine das er
ste Blaselement (21) bildende erste Reihe und eine
das zweite Blaselement (23, 25) bildende zweite
Reihe von Blasdüsen aufweist.
4. Einrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekenn
zeichnet, daß der zweiten Reihe von Blasdüsen Luft
leitrohre (23) zugeordnet sind, die auf der Rück
seite des Leitblechs (3) angeordnet sind und nahe
dessen Überführungskante (27) in Blasluftauslässen
(25) enden.
5. Einrichtung nach einem der vorhergehenden An
sprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das zweite
Trennelement der Trenneinrichtung an der Zulauf
kante (31) eines mit dem Leitblech (3) zusammenwir
kenden Gegenleitblechs (29) angeordnet ist oder von
dieser gebildet wird.
6. Einrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Gegenleitblech (29) schwenkbar
gelagert ist und in seiner Arbeits- beziehungsweise
Überführstellung in den Schwenkbereich des Leit
blechs (3) ragt.
7. Einrichtung nach Anspruch 5 oder 6, dadurch ge
kennzeichnet, daß das Gegenleitblech (29) im Be
reich der Zulaufkante (31) abgewinkelt ist.
8. Einrichtung nach Anspruch 5 oder 6, dadurch ge
kennzeichnet, daß das Gegenleitblech (29) im Be
reich der Zulaufkante (31) nach hinten abgewinkelt
ist.
9. Einrichtung nach Anspruch 7 oder 8, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Knicklinie des abgewinkelten
Bereichs des Gegenleitblechs (29) und/oder die Zu
laufkante (31) des Gegenleitblechs (29) mit der
Verlaufsrichtung des Einführstreifens (15) einen
Winkel von 90° einschließt.
10. Einrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 9,
dadurch gekennzeichnet, daß die Zulaufkante (31)
gezahnt ist.
11. Einrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 10,
dadurch gekennzeichnet, daß in Verlaufsrichtung
des Einführstreifens (15) gesehen- hinter der Zu
laufkante (31) ein drittes Blaselement (35, 37)
vorgesehen ist.
12. Einrichtung nach einem der vorhergehenden An
sprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Leitblech
(3) an einem Schaberbalken (5) der Papiermaschine
angebracht ist.
13. Einrichtung nach einem der vorhergehenden An
sprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Schwenk
einrichtung des Leitblechs (3) an einem Schaberbal
ken (5) der Papiermaschine angebracht ist und vor
zugsweise als Kolben-Zylindereinheit (17) ausgebil
det ist.
14. Einrichtung nach einem der vorhergehenden An
sprüche, dadurch gekennzeichnet, daß ein viertes
Blaselement (39, 41) vorgesehen ist, das den Ein
führstreifen (15) vor Erreichen des Leitblechs (3)
mit einem Luftstrom beaufschlagt.
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