Die Erfindung bezieht sich auf einen Bewegungsmelder und ein Verfahren
zur Bewegungsmeldung gemäß den Oberbegriffen der Patentansprüche
1 bzw. 18.
Aus der DE-PS 24 26 803 ist ein Verfahren zur Bewegungsmeldung
bekannt, bei dem ein von einer Überwachungs-Fernsehkamera ge
liefertes Videosignal mittels eines A/D-Umsetzers bildweise
digitalisiert, in einem entsprechend dimensionierten Bildspei
cher gespeichert und mit dem digitalisierten Videosignal eines
nachfolgenden Bilds verglichen wird. Aus der Differenz der
beiden Bildinformationen lassen sich Änderungen geringsten
Ausmaßes feststellen und sehr genau lokalisieren, wobei die
erzielbare Auflösung durch die verwendete Kamera bestimmt ist.
Der hohe Informationsgehalt der auf diese Weise gewonnen Bild
information hat allerdings aufgrund der beschränkten Verarbei
tungsgeschwindigkeiten der üblicherweise verwendeten Prozesso
ren eine geringe Reaktionsgeschwindigkeit beim Ansprechen auf
Änderungen zur Folge.
Zur Erhöhung der Reaktionsgeschwindigkeit wurden daher Systeme
vorgeschlagen, bei denen alle logischen Verknüpfungen auf Ba
sis von Feldern durchgeführt werden.
Beispielsweise offenbart die DE-PS 36 28 816 einen
Bewegungsmelder gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1, bei dem eine vorbe
stimmte Anzahl von zu einem festen Teilfeld gehörigen Abtast
werten zu einem Summenwert zusammengefaßt werden, der in einem
Referenzspeicher gespeichert wird. Für jedes neue Vollbild
wird die Differenz zwischen den aktuellen und den gespeicher
ten Summenwerten entsprechender Teilfelder gebildet und mit
einem Schwellwert verglichen. Bei Überschreitung des Schwell
werts wird ein Alarm für das entsprechende Teilfeld ausgelöst.
Da jedoch bei den bekannten Bewegungsmeldern keine weiteren
Informationen über die Änderung des Bildinhalts ausgewertet
werden, ergibt sich die Problematik, daß Bildänderungen auf
grund von wechselnden Beleuchtungsverhältnissen (Sonne, Wol
ken, Spiegelungen an reflektierenden Flächen, etc.), Schwan
kungen von Montagemasten der Überwachungskamera oder sonsti
gen irrelevanten Bewegungen (Schnee, Vögel, etc.) zu häufigen
Fehlalarmen führen.
Aus der Druckschrift EP 0 445 334 A1 ist ein Detektionsver
fahren bekannt, bei dem die vorgenannten Fehlalarmursachen
dadurch vermieden werden, daß eine räumlich ortsauflösende
Detektion vorgenommen wird. Dabei werden die Ortskoordinaten
für ein detektiertes Objekt aus den Kamera-Parametern herge
leitet, so daß eine Entfernungsmessung zur Positionsbestim
mung des eindringenden Objekts genügt und eine Spurenanalyse
ermöglicht. Mittels einer Regelvorrichtung am Objektiv wird
das eindringende Objekt genügend scharf eingestellt, so daß
die Entfernung zum Objekt aus der Lage der Scharfeinstellung
bzw. der ermittelbaren Objektiv-Brennweite bestimmt werden
kann.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Bewegungsmel
der und ein Verfahren zur Bewegungsmeldung zu schaffen, durch
die zuverlässig eine Alarmauslösung bei irrelevanten Bildän
derungen vermieden wird.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß mit einem Bewegungsmelder
gemäß den Patentansprüchen 1 oder 15 bzw. einem Verfahren ge
mäß Patentanspruch 18 gelöst.
Durch die Zusammenfassung der sich ändernden Bildbereiche zu
Objektdaten in einer Objektliste, die zur weiteren Verarbei
tung herangezogen wird, und/oder durch eine zusätzliche Aus
wertung der Umweltbedingungen im zu überwachenden Bildbereich
ist es möglich, Objekte auf einfache Weise einer Sicherheits
analyse hinsichtlich vorbestimmter Merkmalskriterien zu un
terziehen und einen Alarm nur dann auszulösen, wenn ein Ob
jekt als alarmrelevant eingestuft wird. Dies führt zu einer
erheblichen Verbesserung der Zuverlässigkeit des Bewegungs
melders bei gleichzeitig kurzer Reaktionszeit.
Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unter
ansprüchen aufgeführt.
Die Erfindung wird nachstehend anhand von Ausführungsbeispie
len unter Bezugnahme auf die Zeichnung näher beschrieben. Es
zeigen:
Fig. 1 ein Blockschaltbild eines Systems zur Bildauswertung
gemäß einem ersten Ausführungsbeispiel,
Fig. 2 das Prinzip der Zusammenfassung von markierten Bild
punkten eines Differenzbildes zu Objekten und eine zugehörige
Objektliste,
Fig. 3 eine nach einer Korrelation der aktuellen mit den ge
speicherten Objekten aktualisierte sowie nach der Objektver
folgung ergänzte Objektliste,
Fig. 4 eine schematische Darstellung der Kameramontage und
eines im Blickfeld befindlichen senkrecht stehenden Gebäudes,
Fig. 5 ein mittels der in Fig. 4 gezeigten Kamera erzeugtes
Bild zur Darstellung perspektivischer Größenänderungen,
Fig. 6 ein Blockschaltbild eines Systems zur Bildauswertung
gemäß einem zweiten Ausführungsbeispiel,
Fig. 7 ein Blockschaltbild eines erweiterten zweiten
Ausführungsbeispiels,
Fig. 8 ein Konturbild mit Referenzkonturabschnitten, und
Fig. 9 ein Blockschaltbild eines Systems zur Bildauswertung
gemäß einem dritten Ausführungsbeispiel.
Das in Fig. 1 dargestellte Blockschaltbild zeigt ein erstes
Ausführungsbeispiel eines Systems zur Bildauswertung. Das von
einer Kamera 1 gelieferte Videosignal wird mittels eines Ana
log/Digital-Wandlers 2 digitalisiert. Die Kamera 1 kann eine
übliche Videoüberwachungskamera aber auch eine Infrarot- oder
Wärmebildkamera zur Erzeugung des Videosignals sein.
Die digitalisierten Bildpunktdaten können wahlweise zur Reduk
tion der Datenmenge durch eine Reduzierstufe 3, wie sie z. B.
in der DE-PS 36 28 816 beschrieben ist, durch gruppenweises
Addieren einzelner Bildpunktdaten zu neuen Bildpunktdaten zu
sammengefaßt werden oder direkt in einem ersten Bildspeicher 4
(LIVE-Speicher) gespeichert werden.
In periodischen Abständen wird das reduzierte oder in voller
Auflösung digitalisierte Bild in einem zweiten Bildspeicher 5
(REFERENZ-Speicher) gespeichert.
Eine Differenzbild-Erzeugungseinrichtung 6, die durch einen
Signalprozessor oder eine festverdrahtete Rechenschaltung
realisierbar ist, bildet für jedes neue Bild den
Differenzbetrag zwischen einander entsprechenden, ggf.
reduzierten Bildpunktendaten des "LIVE-Bilds" und des
"REFERENZ-Bilds". Die Differenzbild-Erzeugungseinrichtung 6
umfaßt einen Subtraktionsteil 60, einen Betragsbildungsteil 61
sowie einen Schwellwertvergleicherteil 62. Die Differenz der
Bildpunktdaten eines bestimmten Bildpunktes wird nach der
Betragsbildung mit einem Schwellwert verglichen, der die
Entscheidungsschwelle für eine Bildpunktänderung darstellt.
Durch diese "Empfindlichkeits-schwelle" werden durch
Signalrauschen hervorgerufene Änderungen eliminiert.
Bei Überschreiten des Schwellwerts wird ein Binärwert "1" und
bei Unterschreiten des Schwellwerts ein Binärwert "0" in einen
Binärbildspeicher 7 eingeschrieben. Die Bildpunkte mit dem Bi
närwert "1" stellen also markierte Bildpunkte dar, bei denen
eine Bildveränderung festgestellt wurde.
Nachfolgend wird das so gebildete Binärbild mittels eines Ob
jektextraktors 8, der beispielsweise durch einen Mikroprozes
sor realisierbar ist, auf zusammenhängende markierte Bild
punkte untersucht, wobei alle zusammenhängenden Bildpunkte ei
nem sogenannten Objekt zugeordnet werden. Demgemäß entspricht
ein Objekt einem zusammenhängenden Bildbereich, der sich in
nerhalb eines bestimmten, von dem Speicherzyklus des zweiten
Bildspeichers abhängigen Zeitraums geändert hat. In einer Ob
jektliste werden Objektdaten der extrahierten Objekte gespei
chert. Die Objekte werden beispielsweise als ein die maximale
horizontale und vertikale Ausdehnung des markierten
Bildpunktbereichs umschreibendes Rechteck odgl. definiert.
Fig. 2 zeigt einen Speicherausschnitt des Binärbildspeichers 7
in Form eines Koordinatensystems, bei dem die markierten Bild
punkte mit "X" bezeichnet sind. Im vorliegenden Fall sind zwei
markierte Bildpunktbereiche, die sich bezüglich des Referenz
bilds geändert haben, als Objekte 1 und 2 extrahiert worden.
Die extrahierten Objekte sind rechteckförmig, wobei deren Hö
hen H₁, H₂ bzw. Breiten B₁, B₂ von der Ausdehnung der markier
ten Bildpunktbereiche abhängen. Neben dem Speicherausschnitt
zeigt Fig. 2 eine Objektliste, in der für jedes extrahierte
Objekt die Koordinaten x, y des Objektmittelpunkts M, die Ob
jekthöhe H, die Objektbreite B und die Anzahl Px der binären
markierten Bildpunkte gespeichert sind.
Im weiteren Verlauf der Verarbeitung werden nicht mehr einzel
ne Bildpunkte sondern lediglich die extrahierten Objekte ver
wendet, wodurch sich die Verarbeitungsgeschwindigkeit be
trächtlich erhöht.
Die aktuelle Objektliste wird mit einer gespeicherten Objekt
liste des vorhergehenden Bildes mittels eines ebenfalls durch
einen Mikroprozessor realisierbaren Objektkorrelators 9 ver
glichen und aktualisiert. Dabei werden die aus dem aktuellen
Binärbild extrahierten Objekte den in dem vorhergehenden Bild
gefundenen Objekten durch Plausibilitätsprüfung, wie z. B. Prü
fung auf minimale Entfernung, ähnliche Form o. dgl. zugeordnet.
Nicht zuordenbare Objekte werden als neue Objekte gespeichert
und Objekte, denen über eine bestimmte Zeitdauer kein Objekt
zugeordnet wurde, werden wieder gelöscht.
Im folgenden wird die Auswertung der Objektdaten mit dem Ziel
der Erfassung alarmrelevanter Objekte und anschließender
Alarmauslösung beschrieben. Dies geschieht in einer Auswer
tungseinrichtung 10.
Eine Objektverfolgungseinheit 11 berechnet einen Vektor, der
sich aus dem Unterschied des Erfassungspunktes, nämlich des
Mittelpunktes eines neuen Objekts, und dem gespeicherten Mit
telpunkt M(x; y) des zugeordneten korrelierten Objekts des vor
angegangenen Bilds ergibt. Aus dem berechneten Vektor werden
eine zurückgelegte Strecke s als Betrag des Vektors, eine ho
rizontale und vertikale Richtungskomponente RH bzw. RV sowie
eine mittlere Geschwindigkeit v unter Ansetzen der bisherigen
Bestanddauer T des betreffenden Objekts ermittelt.
Fig. 3 zeigt eine nach der Korrelation aktualisierte Objekt
liste, die durch die mittels der Objektverfolgungseinheit er
rechneten Daten ergänzt wurde. Dabei wird der aktuelle Erfas
sungsmittelpunkt eines Objekts durch die Koordinaten xn, yn
dargestellt und der zuletzt gespeicherte Mittelpunkt des Ob
jekts durch die Koordinaten xn-1, yn-1 Die Werte Hn-1, Bn-1
und Pxn-1 geben die zuletzt gespeicherte Höhe, Breite bzw. An
zahl der markierten Bildpunkte des Objekts an.
Nach Auswertung der neuen Objektdaten durch die Objektverfol
gungseinheit 11 wird die aktualisierte Objektliste durch die
ermittelten Werte für den Betrag des Bewegungsvektors s, die
mittlere Geschwindigkeit v, die bisherige Bestanddauer T und
die Bewegungsrichtungskomponenten RH und RV ergänzt.
Das Objekt 1 weist beispielsweise einen aktuellen Erfassungs
mittelpunkt (2; 0) auf. Der zuletzt gespeicherte Mittelpunkt
hat die Koordinaten (3, 5; 1, 5). Daraus ergibt sich gemäß dem
Satz des Pythagoras eine Wegstrecke zu:
s = ((xn - xn-1)² + (yn - yn-1)²)0,5
= (1,5² + 1,5²)0,5
= 2,1.
Für die Richtungskoordinaten ergeben sich die Werte:
RH = xn - xn-1 = -1,5
RV = yn - yn-1 = -1,5.
Wird eine bisherige Bestanddauer T = 2 des Objekts 1 angenom
men, so ergibt sich eine mittlere Geschwindigkeit von:
v = s/T = 1,05.
Eine nachfolgende, wiederum mittels Mikroprozessor realisier
bare Merkmalsextraktionseinheit 12 liest die Bilddaten im Be
reich der alarmrelevanten Objektrechtecke aus dem ersten Bild
speicher 4 aus und extrahiert in diesem Bildausschnitt nach
bekannten Bildverarbeitungsverfahren Bildinhaltsmerkmale für
das Objekt. Diese Merkmalsextraktion geschieht allerdings nur
für alarmrelevante Objekte, d. h. für Objekte, die eine vorbe
stimmte Richtung, Größe, Geschwindigkeit usw. aufweisen. Dabei
wird zur Bestimmung der Objektgröße die Größe des extrahierten
Rechtecks sowie die innerhalb des Rechtecks gefundene Anzahl
markierter Bildpunkte herangezogen.
Bei der anschließenden objektbezogenen Bildverarbeitung können
auch einfache Merkmale wie beispielsweise die Farbe des Ob
jekts extrahiert werden.
In einer Alarmobjektprüfungseinheit 13 werden schließlich alle
Merkmale der extrahierten und verfolgten Objekte mit einer
vorbestimmten Liste erforderlicher Merkmalskriterien vergli
chen und nur bei gleichzeitiger Erfüllung aller Kriterien wird
ein Alarm ausgelöst und das Videosignal auf einen Monitor 14
geschaltet, wobei die Alarmobjekte mit den zugehörigen Vekto
ren eingeblendet werden.
Im folgenden wird anhand der Fig. 4 und 5 die Objektgrößenprü
fung zur Bestimmung alarmrelevanter Objekte näher erläutert.
Die Unterscheidung alarmrelevanter Änderungen von nicht rele
vanten wird unter anderem mit Hilfe der Objektgröße durchge
führt. Es besteht dabei ein fester Zusammenhang zwischen der
realen Größe eines Objekts und der sich auf dem Bildschirm er
gebenden Größe bzw. der Anzahl der Bildpunkte in einem digita
lisierten Videobild.
Dieser Zusammenhang ist abhängig von folgenden Parametern:
- - Brennweite des Objektivs O
- - Diagonale des Bildaufnehmers (z. B. 2/3′′)
- - Höhe MH der Überwachungskamera K
- - Neigungswinkel r der Überwachungskamera K.
Aus diesen Parametern läßt sich die reale Höhe und Breite ei
nes Objekts in einem bestimmten Abstand von der Kamera berech
nen.
Eine für Video-Überwachungsanlagen typische Montage ist in
Fig. 4 dargestellt. Ferner zeigt Fig. 5 ein sich ergebendes
Videobild bei der in Fig. 4 gezeigten Montage der Überwa
chungskamera K.
Aufgrund dieser überhöhten Montage erscheint der reale Vorder
grund am unteren Bildschirmteil und der reale Horizont H am
oberen Bildschirmteil. Unter der Annahme, daß sich der Koordi
natenursprung U in der linken oberen Ecke des Bildschirms be
findet, wird eine perspektivische Objektgröße mit steigender
y-Koordinate in proportionaler Weise größer.
Dies bedeutet, daß für ein reales Objekt (z. B. einen Menschen
mit 180 cm×50 cm) für jede y-Koordinate eine Größe in Bild
punkten (z. B. 40×10) berechnet werden kann.
Befindet sich allerdings ein senkrecht stehendes Objekt wie
beispielsweise eine Gebäudemauer G im Bildbereich der Kamera,
so darf im Bereich der Gebäudemauer G keine perspektivische
Größenanpassung durchgeführt werden, da sich ansonsten eine
falsche Objektgröße ergibt.
In Fig. 5 wird diese Problematik verdeutlicht. Man erkennt,
daß Personen P1 und P3 auf dem Bildschirm in Abhängigkeit von
der y-Koordinate in unterschiedlicher Größe erscheinen. Perso
nen P2 und P4 hingegen, die sich an der Gebäudemauer G befin
den, werden unabhängig von der y-Koordinate immer gleich groß
dargestellt, da sich im Bereich der Gebäudemauer G keine per
spektivische Wirkung ergibt.
Das in Fig. 6 dargestellte Blockschaltbild zeigt ein zweites
Ausführungsbeispiel des Systems zur Bildauswertung, bei dem
die oben erwähnte Problematik vermeidbar ist.
Die mit den in Fig. 1 gezeigten, identischen Schaltungsteile
weisen dieselben Bezugszeichen auf. Auf eine Beschreibung die
ser Schaltungsteile wird daher verzichtet.
Bei diesem Ausführungsbeispiel wertet die Auswertungseinrich
tung 10 das Differenzbild direkt hinsichtlich vorbestimmter,
die Alarmrelevanz bestimmender Merkmale wie beispielsweise der
Objektgröße aus und erzeugt bei einer alarmrelevanten Änderung
ein Alarmsignal, woraufhin das Videosignal auf den Monitor 14
geschaltet wird.
Zur Vermeidung einer fehlerhaften Objektgrößenprüfung werden
im vorliegenden Bewegungsmelder durch einen einmaligen Ein
stellvorgang die Bildteile markiert, die sich nicht perspekti
visch verkleinern (siehe gestrichelte Linien in Fig. 5).
Der Einstellvorgang geschieht durch die Bedienungsperson mit
tels einer Eingabevorrichtung 21 wie beispielsweise einer Ta
statur, einer Maus oder eines Lichtgriffels, wobei das Video
bild auf den Monitor geschaltet wird. Die Markierung geschieht
wie bei bekannten Desktop-Programmen durch Verschieben bzw.
Vergrößern und Verkleinern eingeblendeter gestrichelter Berei
che, die mit den gewünschten Bildausschnitten in Deckung ge
bracht werden.
Dementsprechend wird bei der Überprüfung der Alarmrelevanz
durch die Auswertungseinrichtung 10 die Objektgröße in den
markierten Bereichen ohne Berücksichtigung der perspektivi
schen Verkleinerung ermittelt. Hierzu werden die Koordinaten
der markierten Differenzbildpunkte mit den Koordinaten der
markierten Bildausschnitte verglichen.
Eine derartige Korrektur der Objektgrößenbestimmung kann
selbstverständlich auch im System gemäß dem in Fig. 1 gezeig
ten ersten Ausführungsbeispiel angewendet werden, wobei die
Korrektur der perspektivischen Größenänderung in diesem Fall
in der Merkmalsextraktionseinheit 12 geschieht.
Bei einer derartigen Voreinstellung fester Bildteile kann je
doch eine Veränderung der Kameraposition bei abgeschaltetem
System, beispielsweise durch Fremdeinwirkung neben der Über
wachung eines falschen Bildbereichs auch zu einer fehlerhaften
Objektgrößenermittlung führen.
Aus diesem Grunde werden zur Erfassung einer eventuellen Ver
änderung der Kameraposition markante Bildinhalte wie z. B. von
den Beleuchtungsverhältnissen unabhängige Konturen in einem
nichtflüchtigen Speicher des Systems gespeichert und sofort
nach dem Einschalten, bzw. kontinuierlich in einem bestimmten
Zeitabstand mit der aktuellen Bildinformation verglichen.
In dem in Fig. 7 gezeigten Blockschaltbild ist eine derartige
Weiterbildung des Systems dargestellt.
Zur Erkennung von Positionsveränderungen der Kamera während des
ausgeschalteten Zustands werden Daten markanter, nicht verän
derlicher Bildinhalte wie z. B. von den Beleuchtungsverhältnis
sen unabhängige Konturen in einem Festspeicher 17 gespeichert
und sofort nach dem Einschalten bzw. kontinuierlich in be
stimmten Zeitabständen mit der aktuellen Bildinformation in
einer Vergleichseinrichtung 16 verglichen.
Bei Feststellung einer Konturveränderung wird ein Warnsignal
über eine Signalleitung 20 an eine an dem Monitor 14 befindli
che Anzeigeeinrichtung zur Anzeige der Positionsveränderung
weitergeleitet.
Die Konturen werden beispielsweise nach der Installation der
Überwachungskamera 1 markiert. Zur Erleichterung der Einstel
lung wird dabei mittels einer Konturschaltung 15, der die di
gitalisierten Daten des Speichers 4 zugeführt werden, ein Kon
turbild erzeugt, wobei alle Konturen, die einen hohen Kon
trastsprung aufweisen, farbig dargestellt werden.
Über eine Signalleitung 19 wird ein entsprechend aufbereitetes
Kontorbild dem Monitor 14 zugeführt.
Die Markierung geschieht vorzugsweise durch Eingabe über eine
Eingabevorrichtung 18 wie beispielsweise eine Tastatur, eine
Maus oder einen Lichtgriffel, da das System nicht selbständig
erkennen kann, welche Konturen nicht veränderbar sind. Bei
spielsweise dürfen die Konturen eines geparkten Fahrzeugs
nicht als Referenzkonturen markiert werden.
Fig. 8 zeigt ein Beispiel eines so erzeugten Konturbildes, bei
dem markierte Referenzkonturabschnitte K1 und K2 gestrichelt
dargestellt sind. Vorzugsweise werden zwei möglichst im rech
ten Winkel zueinander angeordnete Konturabschnitte markiert,
um eine zuverlässige Erfassung jeder Positionsveränderung zu
gewährleisten.
Fig. 9 zeigt ein Blockschaltbild eines dritten Ausführungsbei
spiels des Systems zur Bildauswertung, bei dem die Fehlalarm
häufigkeit durch eine sogenannte Autoparametrisierung verrin
gerbar ist.
Auch bei diesem Blockschaltbild weisen die mit den in Fig. 1
gezeigten, identischen Schaltungsteile dieselben Bezugszeichen
auf. Auf eine Beschreibung dieser Schaltungsteile wird daher
auch hier verzichtet.
Bei der Autoparametrisierung wird die Programmierung der Merk
malskriterien der Auswertungseinrichtung 10 oder der Schwell
wert des Schwellwertvergleicherteils 62 der
Differenzbild-Erzeugungseinrichtung 6 an die aktuellen Umwelteinflüsse ange
paßt.
Dies geschieht automatisch durch Auswerten eindeutig fester
Merkmale des Videobildes mittels einer Vorauswertungseinrich
tung 22, die in Abhängigkeit vorbestimmter Merkmale des Video
bilds die Programmierung oder einzelne Parameter der Auswer
tungseinrichtung 10 wechselt und/oder den Entscheidungs
schwellwert des Schwellwertvergleicherteils 62 verändert.
Durch Veränderung des oben erwähnten Schwellwerts kann bei
spielsweise die Erfassungsempfindlichkeit an die aktuellen Um
welteinflüsse wie beispielsweise Schneefall, Regen, Nebel,
vorbeiziehende Wolken odgl. angepaßt werden. Bei Nebel würde
zum Beispiel der Schwellwert verringert werden, um dadurch die
Erfassungsempfindlichkeit zu erhöhen.
Eindeutige Merkmale, die durch die Vorauswertungseinrichtung
22 erfaßt werden, sind beispielsweise bei Schneefall viele
kleine Objekte, die sich in einer Vorzugsrichtung bewegen, bei
von Bäumen stammenden Schatten eine Bewegung, die nur in einem
begrenzten Bereich stattfindet, usw.
Durch die Autoparametrisierung ist also eine Anpassung der
Empfindlichkeit und Objektauswertungskriterien des Bewegungs
melders an die vorherrschenden Umweltbedingungen in der Weise
möglich, daß bei schlechter Sicht oder stark bewegtem Bildhin
tergrund die Kriterien für die Alarmrelevanz höher angesetzt
sind.
Zusammengefaßt werden ein Bewegungsmelder sowie ein Bewe
gungsmeldeverfahren offenbart, gemäß denen ein aus einem digi
talisierten Videosignal einer Überwachungskamera 1 gewonnenes
Differenzbild, in dem sich ändernde Bildpunkte markiert sind,
mittels eines Objektextraktors 8 auf zusammenhängende Bild
punkte (Objekte) untersucht wird. Die extrahierten Objekte
werden gespeicherten Objekten eines vorangegangenes Bildes zu
geordnet, und anschließend werden die gewonnenen Objektdaten
hinsichtlich vorbestimmter Objektmerkmale auf Alarmrelevanz
überprüft. Bei Erfüllung der Objektmerkmale wird ein Alarm
ausgelöst.