DE4407337C2 - Verfahren und Vorrichtung zur Beurteilung von Organzuständen - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zur Beurteilung von OrganzuständenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Beurteilung von
Organzuständen, insbesondere von ischämiebedingten Schäden
am Herzen, sowie eine Vorrichtung zur Durchführung des
Verfahrens.
Herz-/Kreislauferkrankungen stellen bekanntlich heute eine
der wichtigsten Erkrankungs-Gruppen und Todesursachen
überhaupt dar, und unter diesen haben die infarktartigen
Herzerkrankungen herausragende Bedeutung.
Es sind verschiedene Methoden bekannt, infarzierte Bezirke
eines Herzens innerhalb eines bestimmten Zeitraums nach
dem Durchblutungs-Stillstand - typischerweise bis zu 60 min
- zu reversieren, d. h. wieder eine Durchblutung
(Reperfusion) zu erreichen. Dazu zählen mechanische,
Laser- und Enzymbehandlungsverfahren zur Zerstörung der
die betroffenen Bezirke verstopfenden Blutgerinnsel
(Thromben).
Es ist jedoch festgestellt worden, daß die reversierten
Bezirke durch den zeitweiligen Durchblutungs-Stillstand
dauerhaft geschädigt sein können und nach der Reperfusion
das Herzgewebe schädigende Stoffwechselprodukte an das
durchströmende Blut abgeben können, die u. U. zu einer
Schädigung auch des umgebenden nicht-infarzierten Gewebes
und mithin des ganzen Herzens führen können. Dies kann
sich beispielsweise im Auftreten von Kammerflimmern mit u. U.
letalem Ausgang äußern.
Daher ist es von erheblicher Bedeutung, die Beeinflussung
gesunden Herzgewebes durch das Koronareffluat aus geschä
digtem, insbesondere unter Ischämie gestandenem, Herzgewe
be im einzelnen zu untersuchen.
Derartige Untersuchungen werden in vitro an Meerschwein
chen-Herzen ausgeführt, die einer Ischämie (Durchblutungsstillstand)
ausgesetzt wurden. Da die schädlichen Stoffwechselprodukte sehr kurze Halb
wertszeiten haben, müssen die Wirkungen der aus dem venösen System des perfundierten
Herzens heraustropfenden Absonderungen (des Koronareffluats) eines geschädigten Her
zens auf gesundes Gewebe innerhalb sehr kurzer Zeit nach der Absonderung ermittelt wer
den. Ein Auffangen, Aufbereiten (insbesondere Oxygenieren), Lagern und späteres Verwen
den zur Perfusion eines gesunden Herzens in üblicher Weise führt daher nicht zum Erfolg.
Die US 3,877,843 beschreibt ein Perfusionssystem mit dem ein oder zwei entnommene Nie
ren am Leben erhalten werden. Die beiden Organe befinden sich in einem Behälter und
werden mittels eines pulsierenden Pumpsystems mit einem Perfusat, das Vollblut oder eine
andere Nährflüssigkeit sein kann, versorgt. Dabei wird das Perfusat mittels eines Oxygena
tors und eines Wärmetauscher oxygeniert bzw. temperiert.
In der US 5,051,352 wird eine Vorrichtung zur Erhaltung der Lebensfähigkeit eines Herzens
beschrieben. Eine Perfusionsflüssigkeit, beispielsweise Plasma oder Vollblut, wird dem Her
zen zugeleitet und in einer Kammer aufgefangen. Danach wird die aufgefangene Perfusi
onsflüssigkeit in einem Oxygenator mit Sauerstoff angereichert und über eine Temperaturre
gelung temperiert. Mittels elektrophysischer und elektrochemischer Einrichtungen werden
die Herzparameter geregelt, gemessen und überwacht. Die Einrichtungen werden durch ei
nen Computer gesteuert.
Der Erfindung liegt somit die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren der eingangs genannten Art
anzugeben, das die zeitnahe Ermittlung der Wirkungen des Effluats aus geschädigtem Or
gangewebe, insbesondere ischämischem Herzgewebe, auf ein gesundes Organ, insbeson
dere ein gesundes Herz, ermöglicht, sowie eine Vorrichtung zur Durchführung dieses Ver
fahrens bereitzustellen.
Diese Aufgabe wird durch ein Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs 1 bzw. eine Vor
richtung nach Anspruch 12 gelöst.
Die Erfindung weist über die Lösung des oben erläuterten konkreten Problems insofern hin
aus, als sie allgemein die zeitnahe Bestimmung des Einflusses von in bestimmten Organen
gebildeten Stoffwechselprodukten auf andere, gleichartige, aber eine andere Vorgeschichte
aufweisende Organe ermöglicht.
Die Erfindung schließt den Gedanken ein, im Zuge zweier A-B-Vergleichsmessungen zu
nächst einen Leistungsparameter
eines mit neutraler (physiologischer) Flüssigkeit perfun
dierten Organs zu bestimmen und das Ergebnis mit dem einer
gleichartigen Parameterbestimmung an demselben, mit dem
Gewebseffluat des anderen Organs perfundierten Organ zu
vergleichen, wobei das Gewebseffluat sofort einer Aufbe
reitung unterzogen wird, die - vom Vorhandensein speziel
ler Stoffwechselprodukte des Herkunftsorgans abgesehen -
die (Wieder-)Angleichung seiner physikochemischen Eigen
schaften an die der Ausgangs-Perfusionsfüssigkeit sichert.
Diese Aufbereitung kann - je nach Organ und Problemstel
lung - die Einstellung unterschiedlicher Parameter be
treffen, etwa des Sauerstoffgehaltes, des pH-Wertes, des
Gehaltes an anderen Inhalts- bzw. Wirkstoffen, der Tempe
ratur usw.. Für Untersuchungen am Herzen ist die Wieder
einstellung des Sauerstoffgehaltes auf den Wert der
Ausgangs-Perfusionsflüssigkeit von besonderer Bedeutung
und birgt wegen der kurzen verfügbaren Zeitspanne besonde
re Probleme, deren Lösung Gegenstand von Ausgestaltungen
der Erfindung ist.
Selbstverständlich kann die Vergleichsmessung auch mehrere
Parameter einschließen, und es kann zusätzlich eine physi
kalische oder chemische Untersuchung des Gewebseffluats
des ersten und/oder des zweiten Organs erfolgen.
Das erfindungsgemäße Verfahren kann dahingehend ausgebil
det werden, daß der Einfluß des Gewebseffluates eines
von vornherein anormal funktionierenden Organs auf ein ge
sundes bestimmt wird. Es können aber auch beide Organe in
im wesentlichen normal funktionsfähigen Zustand extrahiert
und nach dem Schritt der Bestimmung des Leistungsparame
ters des zweiten Organs ein eine vorbestimmte Wirkung her
vorrufender Eingriff am ersten Organ ausgeführt und an
schließend dessen Gewebseffluat dem zweiten Organ zuge
führt werden.
Bei den eingangs genannten Untersuchungen zum Einfluß
ischämischen Myokardgewebes auf gesundes kann im Tierver
such insbesondere der zweite Weg beschritten werden, indem
zwei gesunde Herzen entnommen werden und eines durch Un
terbrechung der Perfusion im Zuge der Verfahrensdurchfüh
rung ischämisch geschädigt wird, wonach dessen Gewebsef
fluat im mit Sauerstoff wieder angereicherten Zustand dem
anderen Herzen zugeführt wird.
Der relevanteste physikochemische Parameter ist also hier
bei der Sauerstoffgehalt bzw. -partialdruck, der durch
laufende Oxygenierung des Gewebseffluats, insbesondere
durch Zufuhr von Carbogengas (einer Mischung aus 95% O2
und 5% CO2), unmittelbar nach dem Auffangen eingestellt
wird.
Die Herzleistung kann insbesondere auf dem Wege der Mes
sung des systolischen und des diastolischen Drucks bei
isovolumischer Kontraktion und/oder über Aufnahme eines
EKG während der Perfusion mit Perfusionsflüssigkeit und
während der Perfusion mit Gewebseffluat bestimmt und ver
glichen werden.
Gemäß einer vorteilhaften Ausprägung des Erfindungsgedan
kens wird das zu oxygenierende Gewebseffluat kontinuierlich
in geringen Mengen auf die innere Mantelfläche eines
rotierenden Hohlkörpers aufgebracht derart, daß sich auf
dieser Mantelfläche ein dünner Flüssigkeitsfilm ausbildet,
und dabei mit einem sauerstoffhaltigen Gas in Kontakt ge
bracht, so daß Sauerstoff mit hoher Geschwindigkeit in den
Flüssigkeitsfilm eindiffundiert. Auf diese Weise kann die
Oxygenierung in sehr kurzer Zeit und bei geringem Totraum
volumen erfolgen, was wegen der kurzen Halbwertszeit der
relevanten Stoffwechselprodukte eine Voraussetzung für die
Durchführung der erwähnten Untersuchungen darstellt.
Eine zusätzliche Beschleunigung des Sauerstoffeintrags in
das Gewebseffluat wird dadurch bewirkt, daß dieses in ei
nem Strom des sauerstoffhaltigen Gases über eine Anordnung
in Art einer Venturidüse dem Innenraum einer aufrechtste
henden, um ihre vertikale Achse rotierenden Trommel mit
annähernd kegelförmig ausgebildetem oder konvex gewölbtem
Boden zugeführt wird. Dabei trifft das Gewebseffluat unter
Verteilung in kleine Tröpfchen durch den Gasstrom annä
hernd auf den Mittelpunkt des Bodens der rotierenden Trom
mel auf, wird dort durch die Fliehkraft zur Trommelwand
gefördert, um an dieser durch den Druck nachfolgend zuge
führter Effluatmengen als dünner Film aufzusteigen. Hier
bei werden die während des Zersprühens im Gasstrom ent
standenen Blasen infolge der Zentrifugalkraft weitgehend
zerstört.
Während der gesamten Zeitspanne - die nur einige Zehntel
sekunden währt - erfolgt eine Sauerstoffdiffusion in das
Effluat. Das oxygenierte und bereits weitgehend blasen
freie Gewebseffluat wird schließlich im oberen Bereich der
Trommelwandung abgeführt und in vorteilhafter Weise noch
einem Puffergefäß mit einer Einrichtung zur Regelung des
Flüssigkeitspegels zugeführt, wo u. U. noch vorhandene
Blasen entfernt werden und von wo es in der Weise, daß das
abgepumpte Volumen dem Zuflußvolumen entspricht, abgepumpt
wird.
Insbesondere für eine korrekte Bestimmung von Leistungspa
rametern des Herzens hat es sich als günstig erwiesen,
wenn der Schritt der Perfusion beider Organe (Herzen) ei
nen Teilschritt der druckkonstanten Perfusion - mit dem
ein "Einschwingen" der Herzen erreicht wird - und einen
späteren Teilschritt der volumenkonstanten Perfusion auf
weist und der Schritt der Perfusion des zweiten Organs mit
Gewebseffluat als volumenkonstante Perfusion ausgeführt
wird. Wichtig ist, daß dabei für das zweite Herz bei der
Zuführung von Gewebseffluat in der zweiten Phase der Un
tersuchung derselbe Volumendurchsatz pro Zeiteinheit einge
stellt wird wie in der ersten Phase bei der Zuführung von
reiner Perfusionslösung.
Um auf einfache Weise eine günstige Dicke des Flüssig
keitsfilms vorgeben zu können, weist die Trommel in einer
zweckmäßigen Ausbildung im oberen Bereich der inneren Man
telfläche einen sich ins Innere erstreckenden ringförmigen
Fortsatz auf, innerhalb oder oberhalb dessen die Ableitung
in die Trommel mündet und dessen radiale Erstreckung somit
die Dicke eines sich auf der Mantelfläche bei Rotation der
Trommel ausbildenden Flüssigkeitsfilms bestimmt.
Als Perfusionsflüssigkeit findet in vorteilhafter Weise
eine physiologische Nährlösung oder Vollblut Verwendung.
Zur Vermeidung eines direkten Kontakts mit metallischen
oder möglicherweise zu einem Eintrag von Fremdionen füh
renden Oberflächen (etwa Glas) besteht mindestens die Man
telfläche des Hohlkörpers aus Kunststoff, insbesondere
Piacryl.
Die Zuleitung von der Sammel- und Aufbereitungsvorrichtung
für das Effluat zum zweiten Organ weist zweckmäßigerweise
eine Einrichtung auf, die in Wirkverbindung mit der steu
erbaren Vorrichtung zum Unterbrechen der Zuleitung für die
Perfusionsflüssigkeit steht derart, daß bei Zufuhr von Ge
webseffluat zum zweiten Organ selbsttätig die Zufuhr von
Perfusionsflüssigkeit zu diesem unterbrochen wird.
Dazu weisen die erste und zweite Zuleitung vom Vorratsge
fäß für die Perfusionsflüssigkeit zum ersten bzw. zweiten
Organ (Herzen) jeweils einen Leitungsweg mit einer Sper
reinrichtung (Absperrventil), aber ohne aktive Fördervor
richtung, zur druckkonstanten Zufuhr von Perfusionsflüs
sigkeit und einen Leitungsweg mit einer aktiven Fördervor
richtung (etwa einer Rollenpumpe), jedoch ohne gesonder
te Sperreinrichtung, zur volumenkonstanten Zufuhr von Per
fusionsflüssigkeit und die dritte Zuleitung eine aktive
Fördervorrichtung (Rollenpumpe) zur volumenkonstanten
Zufuhr von Gewebseffluat auf.
Um auf einfache Weise eine günstige Dicke des Flüssig
keitsfilms vorgeben zu können, weist die Trommel in einer
zweckmäßigen Ausbildung im oberen Bereich der inneren Man
telfläche einen sich ins Innere erstreckenden ringförmigen
Absatz auf, innerhalb oder oberhalb dessen die Ableitung
in die Trommel mündet und dessen radiale Erstreckung somit
die Dicke eines sich auf der Mantelfläche bei Rotation der
Trommel ausbildenden Flüssigkeitsfilms bestimmt.
Sowohl die Perfusionsflüssigkeit als auch das Gewebsefflu
at werden in der Regel den Organen mit einer auf einen
physiologischen Wert eingestellten Temperatur zugeführt,
so daß zweckmäßigerweise eine Einrichtung zur Thermosta
tierung vorgesehen ist.
Weitere vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in
den Unteransprüchen gekennzeichnet bzw. werden nachstehend
zusammen mit der Beschreibung der bevorzugten Ausführung
der Erfindung anhand der Figuren näher dargestellt. Es
zeigen:
Fig. 1 eine Prinzipdarstellung einer Ausführungsform der
Vorrichtung zur Durchführung des erfindungsgemäßen verfah
rens und
Fig. 2 eine Schnittdarstellung eines Filmoxygenators als
Bestandteil der Vorrichtung nach Fig. 1.
Die in Fig. 1 gezeigte Vorrichtung umfaßt eine Zuleitung 1
mit zwei Hauptzweigen 1.1 und 1.2 von einer (nicht gezeig
ten) thermostatierten Säule mit carbogenbegaster Perfu
sionsflüssigkeit (Perfusat), die unter einem auf p = 600 mm
Wassersäule eingestellten Druck steht, zu zwei Herzen
H1 und H2, die sich in je einem trichterähnlichen Organbe
hälter 2 bzw. 3 befinden. Beide Zuleitungs-Hauptzweige 1.1
und 1.2 verzweigen sich wiederum, und zwar jeweils in einen
ein Absperrventil 4.1 bzw. 4.2 aufweisenden Leitungs
weg 1.1a bzw. 1.2a und einen eine Rollenpumpe 5.1 bzw.
5.2 aufweisenden Leitungsweg 1.1b bzw. 1.2b, wobei diese
Leitungswege 1.1a und 1.1b sowie 1.2a und 1.2b vor dem zu
versorgenden Herzen 2 bzw. 3 wieder in die Hauptzweige 1.1
und 1.2 zusammengeführt werden. Stromabwärts des Zusammen
führungspunktes sind jeweils ein Druckmesser p1 bzw. p2
sowie ein Durchflußmesser V1 bzw. V2 angeordnet, mit denen
laufend Perfusionsdruck und -rate in jedem der Hauptzweige
bestimmt werden können.
Weiter stromabwärts weist der Hauptzweig 1.1 einen mit ei
nem Absperrventil 6 versehenen, mit einem (nicht gezeig
ten) Abfluß in Verbindung stehenden Abzweig 1.1c auf. Wei
ter stromabwärts des Abzweigungspunktes ist in der Leitung
1.1 eine weitere Absperreinrichtung (Schlauchklemme) 7
vorgesehen.
Beide Organbehälter 2 und 3 weisen je einen den Zwischen
raum der doppelwandig ausgeführten Gefäßwandung mit einem
(nicht gezeigten) Thermostaten verbindenden Zufluß 2a bzw.
3a und Abfluß 2b bzw. 3b auf. Die Organbehälter weisen ei
nen zur Mitte hin trichterartig zulaufenden Boden auf, an
dessen tiefstem Punkt eine Ausflußöffnung 2c bzw. 3c ange
ordnet ist, über die Gewebseffluat aus den Herzen H1 bzw.
H2 ablaufen kann.
Die Ausflußöffnung 2c mündet in einen (weiter unten genau
er beschriebenen) Filmoxygenator 8, während die Ausfluß
öffnung 3c in eine Auffangschale 9 mündet.
Mit einer das Ende der Ausflußöffnung 2c umgebenden Gasaus
trittsöffnung 10a mündet weiterhin eine Leitung 10 zur Zu
führung von thermostatiertem Carbogengas in den Filmoxyge
nator 8. Dieser weist eine (ebenfalls weiter unten geanuer
beschriebene) Steigrohranordnung 8a auf, der ein optischer
Sensor 11 zugeordnet ist.
Der Abfluß des Filmoxygenators 8 ist über eine Leitung 12
mit einer Rollenpumpe 13, eine Sicherheits-Blasenfalle 14
und ein Absperrventil 15 mit der Leitung 1.2 verbunden,
über die das zweite Herz H2 mit Perfusat versorgt wird.
Die Rollenpumpe ist mit einer Steuereinheit 16 verbunden,
die mit dem optischen Sensor 11 in Signalverbindung steht.
Die Sicherheits-Blasenfalle 14 weist eine Entlüftungslei
tung 14a mit einem Absperrventil 14b auf.
Die Herzen H1 und H2 sind jeweils über in den Ventrikeln
befindliche (nicht gezeigte) Ballonkatheter sowie über
EKG-Elektroden mit einer Meß- und Auswerteeinheit 17 ver
bunden.
Das erfindungsgemäße Verfahren wird in einer Ausprägung
zur Bestimmung des Einflusses des Gewebseffluates eines
ischämischen Herzens auf ein gesundes Herz unter Verwen
dung der in Fig. 1 gezeigten Vorrichtung wie folgt durch
geführt:
In einer ersten Phase wird den in den Organbehältern 2 bzw. 3 isoliert aufgehängten Herzen H1 und H2 über die Leitungswege 1-1.1-1.1a-1.1 bzw. 1-1.2-1.2a-1.2 bei ge öffneten Ventilen 4.1 und 4.2 und stillstehenden Pumpen 5.1 und 5.2 als Perfusionsflüssigkeit (Perfusat) thermo statierte, unter dem durch die Säule vorgegebene Druck stehende, physiologische Nährlösung zugeführt. Die Nähr lösung wird vorab mittels Carbogengas mit Sauerstoff ange reichert. Dadurch werden die Herzen zunächst zum Schlagen angeregt und "eingeschwungen". Das in dieser (ca. 15 min währenden) Phase von den Herzen H1 und H2 abgegebene Ef fluat wird abgeleitet, ohne weiter verwendet zu werden. Die Perfusionsrate wird gemessen, während eine Druckmes sung in dieser Phase wegen der Druckvorgabe durch die Säu le nicht erforderlich ist.
In einer ersten Phase wird den in den Organbehältern 2 bzw. 3 isoliert aufgehängten Herzen H1 und H2 über die Leitungswege 1-1.1-1.1a-1.1 bzw. 1-1.2-1.2a-1.2 bei ge öffneten Ventilen 4.1 und 4.2 und stillstehenden Pumpen 5.1 und 5.2 als Perfusionsflüssigkeit (Perfusat) thermo statierte, unter dem durch die Säule vorgegebene Druck stehende, physiologische Nährlösung zugeführt. Die Nähr lösung wird vorab mittels Carbogengas mit Sauerstoff ange reichert. Dadurch werden die Herzen zunächst zum Schlagen angeregt und "eingeschwungen". Das in dieser (ca. 15 min währenden) Phase von den Herzen H1 und H2 abgegebene Ef fluat wird abgeleitet, ohne weiter verwendet zu werden. Die Perfusionsrate wird gemessen, während eine Druckmes sung in dieser Phase wegen der Druckvorgabe durch die Säu le nicht erforderlich ist.
Anschließend werden in die Herzkammern (Ventrikel) Ballons
zur Messung des systolischen und diastolischen Drucks wäh
rend isovolumetrischer Kontraktionen eingebracht.
Danch werden die Ventile 4.1 und 4.2 geschlossen und die
Pumpen 5.1 und 5.1 eingeschaltet, wodurch das Perfusat den
Herzen H1 und H2 nunmehr über die Leitungsabschnitte 1.1b
bzw. 1.2b mit konstantem Durchflußvolumen (isovolume
trisch) zugeführt wird. Dabei wird der höhere der beiden
mittels der Durchflußmesser V1 und V2 in der ersten Phase
ermittelten Durchflußvolumenwerte eingestellt. Das Herz,
das vorher die kleinere Durchflußrate hatte, wird dadurch
zunächst über-perfundiert. Nachdem sich ein stationärer
Zustand (konstante Kontraktilität der Herzen) eingestellt
hat, werden anhand der Meß- und Auswertungseinrichtung 17
die Herzfunktionsparameter bestimmt.
Anschließend wird - bei Aufrechterhaltung der Versorgung
des zweiten Herzens H2 unter den vorherigen Bedingungen -
für eine Zeitspanne von 10 . . . 30 min die Pumpe 5.1 ausge
schaltet, wobei das Ventil 4.1 geschlossen bleibt. Dadurch
wird die Perfusion des Herzens H1 unterbrochen, d. h. bei
diesem eine Ischämie erzeugt.
Anschließend wird das Ventil 6, das während der vorangegan
genen Phasen geschlossen war, geöffnet, das vorher geöffn
te Ventil 7 geschlossen und die Pumpe 5.1 (bei weiterhin
geschlossenem Ventil 4.1) wieder in Betrieb genommen. Das
dadurch geförderte Perfusat drückt das während der Still
standsphase der Pumpe 5.1 in den Leitungen verbliebene,
"abgestandene" Perfusat über die Abzweigung 11c aus den
mit dem Herzen H1 in Verbindung stehenden Leitungsab
schnitten heraus, d. h. die Leitungen werden gespült.
Anschließend wird der Filmoxygenator 8 unter die Mündung
der Ausflußöffnung 2c gebracht, das Ventil 6 wieder ge
schlossen und Ventil 7 geöffnet. Dadurch wird dem - numehr
ischämisch geschädigten - Herzen H1 wieder Perfusat zuge
führt und sein Gewebseffluat in den Filmoxygenator 8
geleitet. Dort wird es (auf weiter unten genauer beschrie
bene Weise) mittels des über die Leitung 10 zugeführten,
thermostatierten Carbogengases in sehr kurzer Zeit und bei
geringem Totraumvolumen un dunter minimaler Blasenbildung
wieder auf die Sauerstoffkonzentration des ursprünglichen
Perfusats gebracht. Das aufoxygenierte Effluat wird durch
die Pumpe 13 über die Leitung 12, den Sicherheits-
Blasenabscheider 14 und das nunmehr geöffnete Ventil 15
dem Endabschnitt der Leitung 1.2 zum zweiten Herzen H2 zu
geführt. Dabei wird gleichzeitig die Pumpe 5.2 außer Be
trieb gesetzt und das Ventil 4.2 bleibt geschlossen, so
daß kein frisches Perfusat mehr zum Herzen H2 gelangt.
Die Blasenfalle 14 wird nur bei überraschend auftretender
Blasenbildung im Effluat benötigt: im Normalzustand ist
daher das Ventil 14b in der zugehörigen Entlüftungslei
tung 14a geschlossen.
Das nunmehr - und zwar über Steuerung der Pumpe 13 über
die Sensoranordnung 8a, 11 und das Steuerteil 16 mit glei
cher Durchflußmenge wie vorher mit Perfusat - ausschließ
lich mit dem Effluat des ersten Herzens H1 versorgte zwei
te Herz H2 wird damit der Beeinflussung durch im ischämi
schen Herzen H1 gebildete Stoffwechselprodukte unterwor
fen. Die Erfassung und Auswertung der Herzfunktionsparame
ter des Herzens H2 mittels der Meß- und Auswertungseinheit
17 wird fortgeführt und die nunmehr erzielten Herzfunk
tionsparameter mit den vorher erzielten verglichen. Außer
dem wird das Effluat des zweiten Herzens in der Schale 9
aufgefangen, und daran kann eine chemische Analyse der im
Effluat vorhandenen kardiodepressiven Mediatoren ausge
führt werden. Damit wird eine komplexe Beurteilung der
Wirkung einer - hier künstlich erzeugten - Ischämie auf
gesundes Herzgewebe möglich.
Nachfolgend wird unter Bezugnahme auf Fig. 2 der Aufbau
und die Funktionsweise des Filmoxygenators 8 beschrieben:
Dieser hat eine insgesamt zylindrische Grundgestalt und weist ein Oberteil 801 mit einem trichterförmigen Einlauf bereich 802 für das Effluat bzw. Perfusat auf, der in ei nen vertikal gerichteten Rohrabschnitt 803 mündet. In die sen wiederum mündet die Zuleitung 10 für sauerstoffhalti ges Gas (Carbogengas), die einen entsprechend kleineren Durchmesser als der Rohrabschnitt 803 hat. Zwischen dem Einlauftrichter 802 bzw. dem diesen nach unten fortsetzen den Rohrabschnitt 803 und der Außenwandung des Oberteils 801 ist eine ringförmige Kammer 804 gebildet, die über eine Ausströmöffnung 804a mit Atmosphäre in Verbindung steht.
Dieser hat eine insgesamt zylindrische Grundgestalt und weist ein Oberteil 801 mit einem trichterförmigen Einlauf bereich 802 für das Effluat bzw. Perfusat auf, der in ei nen vertikal gerichteten Rohrabschnitt 803 mündet. In die sen wiederum mündet die Zuleitung 10 für sauerstoffhalti ges Gas (Carbogengas), die einen entsprechend kleineren Durchmesser als der Rohrabschnitt 803 hat. Zwischen dem Einlauftrichter 802 bzw. dem diesen nach unten fortsetzen den Rohrabschnitt 803 und der Außenwandung des Oberteils 801 ist eine ringförmige Kammer 804 gebildet, die über eine Ausströmöffnung 804a mit Atmosphäre in Verbindung steht.
Das Oberteil 801 sitzt auf einem Mittelteil 805, in dessen
Innerem eine im wesentlichen zylindrische Trommel 806 mit
vertikaler Drehachse angeordnet ist. Diese steht über ei
nen an die untere äußere Stirnfläche angeformten Ein
griffsabschnitt 807 mit der Ausgangswelle 808a eines Elek
tromotors 808 im Eingriff. Der Motor 808 ist auf einer
Grundplatte 809a eines unteren Gehäuseabschnitts 809 ange
ordnet, der das Mittelteil 805 trägt.
Die Trommel 806 hat einen konzentrisch mit der Drehachse
konvex kegelförmig ausgebildeten Boden 806a und eine zy
lindrische Innenwandung 806b und weist ein Deckel-Teil
806c auf, das den Rohrabschnitt 803 konzentrisch um
schließt, jedoch mit diesem einen schmalen, ringförmigen
Spalt 810 bildet. Der dem Deckel-Teil 806c benachbarte
obere Abschnitt der Trommelwandung 806b weist, wie in der
Ausschnittsdarstellung in der rechten oberen Ecke von Fig.
2 am besten zu erkennen, einen etwas geringeren Durchmesser
als die übrige Trommel auf, d. h. es ist ein ringartiger
Absatz 806d gebildet. In diesem oberen Bereich 806d der
Wandung sind Abflußöffnungen 811 gebildet.
Die Abflußöffnungen 811 münden in einen die gesamte Trom
mel 806 im Mittelteil 805 umgebenden Ringspalt 812. Dieser
erweitert sich in Höhe der Abflußöffnungen 811 radial in
einen zweiten Ringspalt 813, dessen Boden vertieft hinter
einem ringförmigen Wandungsabschnitt 814 liegt und der in
einen im wesentlichen zylindrischen Pufferbehälter 815
mündet. Dieser weist eine Abflußöffnung 815a auf, die in
die Abflußleitung 12 nach Fig. 1 mündet.
Der die Trommel 806 vollständig umgebende Ringspalt 812
erweitert sich in Höhe des Bodens der Trommel zu einem
weiteren Ringspalt 816, dessen Boden 816a vertieft hinter
einem den Eingriffsabschnitt 807 und die Motorausgangswel
le 808a umschließenden und gegen den Ringspalt 816 abdich
tenden Ring 817 liegt. Der Boden 816a weist eine Abfluß
öffnung 818 auf, die nach außerhalb des Unterteils 809
führt.
Das zu oxygenierende, aus der Öffnung 2c nach Fig. 1 her
austropfende Gewebseffluat des Herzens H1 gelangt kontinu
ierlich in geringen Mengen über den Trichterbereich 802 und
den Rohrabschnitt 803 ins Innere der Trommel 806, wobei
das Gewebseffluat durch die Venturi-Wirkung der Zuleitung
10 angesaugt wird und einer Verteilung in kleine Tröpfchen
durch den Gasstrom unterliegt. Die kleinen Tröpfchen tref
fen - bereits in innigem Kontakt mit dem Sauerstoff im
Carbogengas - annähernd auf den Mittelpunkt des Bodens
806a der Trommel 806 auf, werden dort infolge der Znetri
fugalkraft nach außen gelenkt und bilden gleichzeitig ei
nen zusammenhängenden Flüssigkeitsfilm auf dem Boden 806a,
der sich unter Hinzutropfen weiteren Effluats bis auf die
Wandung 806b ausbreitet und dort zunächst bis zum Absatz
806d hinaufsteigt. Während der gesamten Zeit steht das Effluat
in innigem Kontakt mit dem Carbogengas, so daß sich
eine schnelle und effiziente Eindiffusion von Sauerstoff
vollzieht. Durch die Wirkung der Zentrifugalkraft werden
sowohl die während des Zersprühens des Effluats gebildeten
Gasblasen weitgehend zersört als auch eine gute Benetzung
der Trommeloberfläche trotz der ungünstigen Benetzungsei
genschaften desa verwendeten Materials (Piacryl) erreicht.
Mit zunehmender Filmdicke überwindet das Effluat den Ab
satz 806d schließlich und wird bei Erreichen der Abfluß
öffnungen 811 durch diese hindurch radial in den Ring
spalt 813 geschleudert: Dort sammelt es sich auf dem Boden
und läuft infolge der Tangentialkomponente seiner Bewegung
in den Pufferbehälter 815, wo es sich - je nach Abpump-
Durchsatz - nochmals sammelt oder gleich in die Leitung 12
gelangt. Der Flüssigkeitspegel im Pufferbehälter 815 wird
- wie in Fig. 1 gezeigt - durch einen optischen Sensor
überwacht und zur Steuerung der Pumpe 13 genutzt. Der Puf
ferbehälter dinet dazu, das Ansaugen von Luftblasen zu
verhindern, zu dem es bei ungesteuerter Förderung durch
die Pumpe 13 kommen könnte, falls zeitweilig nicht genü
gend Effluat nachgeliefert wird.
Falls Effluat über den Ringabschnitt 814 hinweg oder unmit
telbar an der Außenwandung der Trommel 806 entlang in den
unteren Ringspalt 816 gelangen sollte, kann es von dort
durch die Öffnung 818 ablaufen, ohne den Motor 808 zu
gefährden.
Das in die Trommel 806 eingeströmte Carbogengas gelangt
durch den Ringspalt 810, den deren Deckel-Teil 806c mit
dem Rohrteil 803 bildet, in die Kammer 804 und von dort
über die Ausströmöffnung 804a in die Atmosphäre, nachdem
es einen Teil des Sauerstoffs an das Perfusat abgegeben
hat.
Die Erfindung beschränkt sich in ihrer Ausführung nicht
auf das vorstehend angegebene bevorzugte Ausführungsbei
spiel. Vielmehr ist eine Anzahl von Varianten denkbar,
welche von der dargestellten Lösung auch bei grundsätzlich
anders gearteten Ausführungen Gebrauch macht.
Claims (23)
1. Verfahren zur Beurteilung von Organzuständen, insbe
sondere von ischämiebedingten Schäden am Herzen, durch in-
vitro-Untersuchung der Wirkung des Gewebseffluats eines
ersten Organs, insbesondere Herzens (H1), auf ein gleich
artiges zweites Organ (H2), mit den Schritten
- - Perfusion beider Organe mit einer Perfusionsflüssig keit,
- - Bestimmung eines Leistungsparameters des zweiten Or gans (H2) während dessen Perfusion mit Perfusions flüssigkeit,
- - Auffangen eines bei der Perfusion des ersten Organs (H1) von diesem abgesonderten Gewebseffluats,
- - laufende Aufbereitung des Gewebseffluats des ersten Organs zur Einstellung physikochemischer Parameter, die denen der zugeführten Perfusionsflüssigkeit in vorbestimmtem Maße entsprechen, und zeitnahe Zufüh rung zum zweiten Organ (H2) anstelle der Perfusions flüssigkeit,
- - Bestimmen des Leistungsparameters des zweiten Organs (H2) während dessen Perfusion mit Gewebseffluat des ersten Organs (H1) und
- - Vergleich des Leistungsparameters des zweiten Organs (H2) während dessen Perfusion mit Perfusionsflüssig keit und mit Gewebseffluat des ersten Organs (H1).
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch ge
kennzeichnet, daß
nach dem Schritt der Bestimmung des Leistungs
parameters des zweiten Organs (H2) unter Zufuhr von Perf
suionsflüssigkeit ein eine vorbestimmte Wirkung hervorru
fender Eingriff am ersten Organ (H1) ausgeführt und an
schließend dessen Gewebseffluat dem zweiten Organ (H2) zu
geführt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß die Organe (H1, H2)
Herzen von Versuchstieren, insbesondere Meerschweinchen,
sind.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch ge
kennzeichnet, daß auf dem Wege der Messung
biophysikalischer Herzfunktionsparameter bei isovolumetri
scher Kontraktion die Herzfunktion während der Perfusion
mit Perfusionsflüssigkeit und während der Perfusion mit
Gewebseffluat bestimmt und verglichen wird.
5. Verfahren nach Anspruch 3 oder 4, dadurch
gekennzeichnet, daß die vorbestimmte Wirkung
eine durch Unterbrechung der Perfusion bewirkte
Ischämie umfaßt.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 3 bis 5, da
durch gekennzeichnet, daß der physiko
chemische Parameter der Sauerstoffgehalt bzw. -partial
druck ist und dieser durch laufende Oxygenierung des Ge
webseffluats, insbesondere durch Zufuhr von Carbogengas,
unmittelbar nach dem Auffangen eingestellt wird.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch ge
kennzeichnet, daß das zu oxygenierende Gewebs
effluat kontinuierlich in geringen Mengen auf die innere
Mantelfläche (806b) eines rotierenden Hohlkörpers (806)
aufgebracht wird derart, daß sich auf dieser Mantelfläche
ein dünner Flüssigkeitsfilm ausbildet, und dabei mit einem
sauerstoffhaltigen Gas in Kontakt gebracht wird, so daß
Sauerstoff mit hoher Geschwindigkeit in den Flüssigkeits
film eindiffundiert.
8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch ge
kennzeichnet, daß das Gewebseffluat in einem
Strom des sauerstoffhaltigen Gases dem Innenraum einer
aufrechtstehenden, um ihre Symmetrieachse rotierenden
Trommel (806) mit annähernd kegelförmig ausgebildetem oder
konvex gewölbtem Boden (806a) zugeführt wird, derart, daß
das Gewebseffluat unter Verteilung in kleine Tröpfchen
durch den Gasstrom im wesentlichen auf den Mittelabschnitt
des Bodens auftrifft, und daß das oxygenierte Gewebsefflu
at im oberen Bereich der Trommelwandung (806b) abgeführt
wird.
9. Verfahren nach Anspruch 7 oder 8, dadurch
gekennzeichnet, daß das oxygenierte Gewebs
effluat zur Entfernung von Blasen einem Puffergefäß (815)
mit einer Einrichtung (11, 13, 16) zur Regelung des Flüs
sigkeitspegels zugeführt wird, von wo es in der Weise, daß
das abgepumpte Volumen dem Zuflußvolumen entspricht, abge
pumpt wird.
10. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Per
fusionsflüssigkeit eine physiologische Nährlösung oder
Vollblut ist.
11. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß der
Schritt der Perfusion beider Organe (H1, H2) einen Teil
schritt der druckkonstanten Perfusion und einen späteren
Teilschritt der volumenkonstanten Perfusion aufweist und
der Schritt der Perfusion des zweiten Organs (H2) mit Ge
webseffluat als volumenkonstante Perfusion ausgeführt
wird.
12. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahren nach einem
der vorangehenden Ansprüche, mit
einem Vorratsbehälter für Perfusionsflüssigkeit,
einer ersten und zweiten Zuleitung (1.1, 1.2) zum Zu führen von Perfusionsflüssigkeit aus dem Vorratsbe hälter zum ersten bzw. zweiten Organ (H1, H2),
einer Einrichtung (17) zum Bestimmen des Leistungspa rameters des zweiten Organs,
einer Vorrichtung (4.2) zum Unterbrechen der zweiten Zuleitung (1.2) bzw. des Flüssigkeitstransports in dieser,
einer Vorrichtung (2, 8) zum Auffangen und laufenden Aufbereiten von Gewebseffluat des ersten Organs (H1),
einer dritten Zuleitung (12) von der Vorrichtung zum Auffangen und Aufbereiten zu dem zweiten Organ (H2).
einem Vorratsbehälter für Perfusionsflüssigkeit,
einer ersten und zweiten Zuleitung (1.1, 1.2) zum Zu führen von Perfusionsflüssigkeit aus dem Vorratsbe hälter zum ersten bzw. zweiten Organ (H1, H2),
einer Einrichtung (17) zum Bestimmen des Leistungspa rameters des zweiten Organs,
einer Vorrichtung (4.2) zum Unterbrechen der zweiten Zuleitung (1.2) bzw. des Flüssigkeitstransports in dieser,
einer Vorrichtung (2, 8) zum Auffangen und laufenden Aufbereiten von Gewebseffluat des ersten Organs (H1),
einer dritten Zuleitung (12) von der Vorrichtung zum Auffangen und Aufbereiten zu dem zweiten Organ (H2).
13. Vorrichtung nach Anspruch 12, dadurch ge
kennzeichnet, daß eine Einrichtung (4.1) zum
Erzielen einer vorbestimmten Wirkung am ersten Organ (H1)
vorgesehen ist.
14. Vorrichtung nach Anspruch 12 oder 13, dadurch
gekennzeichnet, daß die Vorrichtung (2, 8)
zum Auffangen und Aufbereiten einen Filmoxygenator (8) zur
Realisierung geringster Oxygenierungsvolumina und -zeiten
aufweist.
15. Vorrichtung nach Anspruch 14, dadurch ge
kennzeichnet, daß der Filmoxygenator (8) einen
rotierenden Hohlkörper (806) mit einer inneren Mantelflä
che (806b), eine Zuleitung (803) zur Zuführung von Geweb
seffluat des ersten Organs (H1) sowie eine Zuleitung (10)
zur Zuführung sauerstoffhaltigen Gases ins Innere des
Hohlkörpers und eine Ableitung (811, 813, 12) zur Abfüh
rung von oxygeniertem Gewebseffluat im Bereich der inneren
Mantelfläche aufweist.
16. Vorrichtung nach Anspruch 15, dadurch ge
kennzeichnet, daß der Hohlkörper (806) eine
aufrechtstehende, um ihre vertikale Achse rotierende
Trommel mit annähernd kegelförmig ausgebildetem oder kon
vex gewölbtem Boden (806a) ist und die Zuleitung (803) ei
ne im wesentlichen mit der vertikalen Achse ausgerichtete
Austrittsöffnung aufweist.
17. Vorrichtung nach Anspruch 16, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Trommel (806) im oberen
Bereich der inneren Mantelfläche (806b) eine sich ins In
nere erstreckende ringförmigen Erhebung (806d) aufweist,
innerhalb oder oberhalb derer die Ableitung (811) in die
Trommel (806) mündet und deren radiale Erstreckung somit
die Dicke eines sich auf der Mantelfläche (806b) bei Rota
tion der Trommel infolge der Zentrifugalkraft ausbildenden
Flüssigkeitsfilms bestimmt.
18. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 15 bis 17,
dadurch gekennzeichnet, daß minde
stens die Mantelfläche (806b) des Hohlkörpers aus Kunst
stoff, insbesondere Piacryl, besteht.
19. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 12 bis 18, da
durch gekennzeichnet, daß zwischen der
Vorrichtung (2, 8) zum Auffangen und Aufbereiten und der
dritten Zuleitung (12) zur Entfernung von Blasen im aufbe
reiteten Gewebseffluat ein Puffergefäß (815) mit einer
Einrichtung (11, 13, 16) zur Regelung des Flüssigkeitspe
gels vorgesehen ist.
20. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 12 bis 19,
dadurch gekennzeichnet, daß die
dritte Zuleitung (12) eine Einrichtung aufweist, die in Wirk
verbindung mit der Vorrichtung (4.2) zum Unterbrechen der
zweiten Zuleitung (1.2) steht derart, daß bei Zufuhr von
Gewebseffluat zum zweiten Organ (H2) die Zufuhr von Perfu
sionsflüssigkeit zu diesem unterbrochen wird.
21. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 12 bis 20, da
durch gekennzeichnet, daß die erste
und zweite Zuleitung (1.1, 1.2) jeweils einen Leitungsweg
(1.1a, 1.2a) mit einer Sperreinrichtung (4.1, 4.2), aber
ohne aktive Fördervorrichtung, zur druckkonstanten Zufuhr
von Perfusionsflüssigkeit und einen Leitungsweg (1.1b,
1.2b) mit einer aktiven Fördervorrichtung (5.1, 5.2), jedoch
ohne gesonderte Sperreinrichtung, zur volumenkonstan
ten Zufuhr von Perfusionsflüssigkeit und die dritte Zulei
tung (12) eine aktive Fördervorrichtung (13) zur volumen
konstanten Zufuhr von Gewebseffluat aufweisen.
22. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 12 bis 21, da
durch gekennzeichnet, daß die Einrich
tung zum Erzielen der Wirkung eine Vorrichtung (4.1) zum
Unterbrechen der ersten Zuleitung (1.1) bzw. des Flüssig
keitstransports in dieser aufweist.
23. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 12 bis 22, ge
kennzeichnet durch eine Einrichtung zur
Thermostatierung der Perfusionsflüssigkeit sowie des
Gewebseffluats.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19944407337 DE4407337C2 (de) | 1994-03-02 | 1994-03-02 | Verfahren und Vorrichtung zur Beurteilung von Organzuständen |
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---|---|---|---|
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Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4407337A1 DE4407337A1 (de) | 1995-09-07 |
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---|---|
DE (1) | DE4407337C2 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE102004062166A1 (de) * | 2004-12-20 | 2006-06-29 | Anatox Gmbh & Co. Kg | Einrichtung zur Probenentnahme und zum Probentransfer |
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CN113412834B (zh) * | 2021-08-25 | 2021-11-09 | 中山大学附属第一医院 | 不中断血流多器官修复、转运装置 |
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---|---|---|---|---|
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US5051352A (en) * | 1987-10-07 | 1991-09-24 | The Regents Of The University Of California | Apparatus and method of preserving the viability of animal organs |
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1994
- 1994-03-02 DE DE19944407337 patent/DE4407337C2/de not_active Expired - Fee Related
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